Dank

 

Momentaufnahme aus dem Jahr 1986: Erpressung, Gewalt und Mobbing in Klasse 8 des Jungengymnasiums. Die Jugendlichen hatten sich schließlich eine »Gruppe« gewünscht, und ich habe eingeladen zu mir nach Hause. Sechzehn Schüler kamen. In der Woche darauf waren es 33. Die neu Dazugekommenen musste ich wegschicken. Offensichtlich brauchten die Jugendlichen etwas, und so machte ich mich gemeinsam mit ihnen auf die Suche. Es war ein langer Weg. Er lehrte mich Respekt für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, Bewunderung für den Mut und die Potenziale von Heranwachsenden und den Wunsch, eine Schule zu entwickeln, in der Kinder und Jugendliche sich mit Kopf, Herz und Hand entfalten und gesellschaftlich engagieren können.

Heute blicke ich voller Dankbarkeit auf all das, was auf diesem Weg entstehen durfte und was nur möglich wurde und wird durch die vielen: die Kinder, die mich mit ihrer Ehrlichkeit und Herzkraft berühren und mit ihrer Kreativität, Begeisterung, ihrem Strahlen anstecken, die Eltern, die dem Projekt einer neuen Schule Vertrauen und Zuversicht schenken, die Kolleginnen und Kollegen, die mit mir in der Sehnsucht übereinstimmen, das pädagogische Ethos zu leben, die Verantwortlichen in Kommune, Organisationen und Institutionen, die entdecken, dass hier eine Chance für die Erneuerung unserer Gesellschaft liegt, die Freundinnen und Freunde, die mir zur Seite stehen und als Weggefährten immer wieder inspirieren.

Mein besonderer Dank gilt der Schulstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, die unsere Teilnahme am Berliner Pilotprojekt Gemeinschaftsschule unterstützt hat und uns in all unseren Innovationen bestärkt, dem mutigen, visionären und unglaublich engagierten Team der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, den Eltern, die eine neue Schule wollten, sie gründeten und sich, wo immer möglich, unterstützend einbringen, den Kindern, die uns täglich das Herz öffnen, den Projektpartnern, Universitäten, Unternehmen, die mit uns zusammen das Abenteuer einer neuen Schule wagen, und den vielen Lehrerinnen und Lehrern, ganze Kollegien, die sich haben ermutigen lassen und den Aufbruch wagen, was uns wiederum bestätigt und stärkt.

Mein intensiver Wunsch ist, dass wir gemeinsam Wege finden, wie Kinder das in ihnen schlummernde Potenzial mit Freude und Begeisterung entdecken und entwickeln, um so zu verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern mit Gemeinsinn, Visionskraft und Handlungsmut heranwachsen zu können. Otto Herz und Gerald Hüther danke ich als Vor- und Mitdenker für die wunderbare Freundesbegleitung. Mit ihnen teile ich die Vision, dass die Zukunft Welt-Bürger mit Verantwortungs-Bewusst-Sein, Spür-Sinn, Ehr-Furcht, Kreativität, Unternehmungs-Geist und Zivil-Courage braucht, dass Schulen Werk-Stätten- und Wirk-Stätten der Menschlichkeit werden. An diesem Maßstab muss sich unser Bildungssystem messen.

Dass dieses große Anliegen heute seinen Niederschlag in einem Buch findet, dafür danke ich insbesondere meinem Kollegen Peter Spiegel, durch den ich nicht nur viele Visionäre kennenlernen durfte, sondern der mich auch nach vielen Anfragen anderer letztlich von der aktuellen Wichtigkeit dieses Buches überzeugte. Wir danken Marianne Obermüller, die mit der earthrise society das Entstehen dieses Buches tatkräftig unterstützte, sowie Julia Schoon, die mit vielen Interviews und redaktionellen Arbeiten mit großartigem Einsatz daran mitwirkte, dass unser Buch so wurde, wie es jetzt ist.

 

Margret Rasfeld

Mein Dank gilt den vielen Lehrern aus der Schulzeit und danach, die mir auf meinen Wegen so viele wertvolle Lerngeschenke bereitet haben. Mein ausdrücklicher und ehrlicher Dank gilt aber auch jenen Lehrern, die mich dazu verleitet haben, über alternative Ansätze einer besseren Bildung nachzudenken, weil mir vieles, was ich während meiner Schülerjahre erleben durfte, als deutlich verbesserungsbedürftig erschien.

Mein tiefer Dank sei insbesondere auch an Erik Blumenthal gerichtet, der aufgrund seiner jahrzehntelangen psychologischen Erfahrung einmal meinte: »Erziehung ist die Kunst, aus hochintelligenten Kindern ziemlich dumme Erwachsene zu machen.« Mit dem Ansatz der Potenzialentfaltung von Gerald Hüther und in der praktischen Umsetzung von Margret Rasfeld entsteht die Perspektive, dass wir vielleicht in absehbarer Zeit tatsächlich ausrufen können: Bildung ist die Kunst, aus hochintelligenten Kindern noch viel intelligentere Erwachsene zu machen. Für die mutigen Schritte in diese Richtung: meine tief dankbare Verbeugung vor Gerald Hüther und Margret Rasfeld – und vor allen, die sich aufgemacht haben, Bildung neu zu erfinden entsprechend dem Menschenbild, in jedem Menschen ein Bergwerk zu sehen, reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert.

 

Peter Spiegel