1.03 Claustrophilia


Nero, der Hund, war damals gestorben. Es geschah noch in derselben Nacht, nach unserem Gruppenausflug. Er hatte sich an der toten Ratte vergiftet. Irgendjemand meinte, dass solche Dinge einfach passieren. Mein Schulfreund Jirka, dem der Hund gehört hatte, saß tagelang stumm in seiner Bank und starrte ausgebrannt auf die Tafel. Wir anderen verstanden nicht wirklich, was in ihm vorging. Verlust kann erfahren, nicht erklärt werden.

Sechs Tage später, samstagabends, stand ich erneut vor dem Kanaldeckel. Doch diesmal war ich allein.

Die letzten Sonnenstrahlen brachen sich müde über dem Horizont und die westlichen Fenster der sonst grauen, tristen Hochhäuser verwandelten sich in unzählige goldene Spiegel, die das Viertel in ein rostiges, warmes Licht tauchten. Es war mir zuerst nicht möglich, den Deckel zu bewegen. Ich sah mich nach einer Metallstange um und versuchte es erneut mit Hilfe der Hebelwirkung. Es funktionierte. Ich hatte nach einer zehnminütigen schweißtreibenden Arbeit das eiserne Rad ein wenig beiseitegeschoben. Nun zwängte ich mich hastig in den Spalt hinein, denn ich wollte nicht, dass im letzten Augenblick ein pflichtbewusster Rentner beim Abendspaziergang meinen Plan vereitelte.

Unter der Erde hatte mein Vater das Sagen. Während hier im Norden der Stadt die Betonriesen wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden schossen, baute er dazu die unterirdischen Kanäle und Rohrleitungen. Er erschuf den Rachen der Stadt, seine Gedärme. Er holte Leitungswasser hinein und leitete das Abwasser hinaus. Er verlegte elektrische Leitungen und baute Wartungsschächte. Ich habe ihn stets beneidet um diese täglichen Abenteuer. Mit einem gelben Schutzhelm auf dem Kopf konnte er sich hier stundenlang aufhalten und nach Belieben durch die endlos wirkenden Gänge spazieren. Seine Arbeiter waren ein seltsames, gemischtes Volk — das erkannte ich schon als Kind. Es waren sogar einige Physiker und Chirurgen darunter. Männer, die während der Normalisation nicht bereit gewesen waren, ein Parteibuch zu beantragen oder irgendwann, irgendwo eine falsche Bemerkung über Mutter Partei gemacht hatten. Und Mütter schätzen keine Kritik.

Hier schickte man sie tagtäglich mit den raubeinigsten Trinkern auf den Bau, damit auch sie nach einer Weile raubeinige Trinker wurden und die Welt der Lichtpartikel und Nervenzellen ihnen wie ein ferner, absurder Traum erschien.

Im Gang angelangt, schaltete ich meine Taschenlampe ein und ging bedächtig los. Was wollte ich hier? Was trieb mich hinab in die Finsternis? Vielleicht die Lust an einem kleinen Geheimnis, die junge Knaben seit Menschengedenken in Schwierigkeiten bringt. Vielleicht ein Trieb. Perversion... Das Abenteuer, in die Innereien der Stadt hineinzuklettern. Schon als Fünfjähriger hatte ich fasziniert Geschichten über Jonas im Bauch des Wals gelauscht, oder gar von Baron Münchhausen, der ein ganzes Schiff in den Verdauungstrakt eines Wals steuerte. Etwas in mir verstand vom ersten Tag an, dass man zuerst verschlungen werden muss, um einen Weg hinaus zu finden.

Vielleicht wollte ich einfach nur mehr über meinen Vater erfahren. Er nahm sich zunehmend weniger Zeit für seine Familie. Nach Hause kam er meistens, wenn ich schon schlief. Oft tauchte er tagelang gar nicht auf. Mutter erzählte mir, das sei wegen der verstärkten Bauplanung in der Stadt, die ihn von uns fernhielt. Sie wirkte nicht sehr traurig, als sie mir das sagte. Außer Frage stand jedoch, dass mich mein Vater angesichts meiner unterirdischen Aktivitäten zu Hackfleisch verarbeitet hätte.

Feine Staubpartikel schwebten und irisierten in dem nun einsa men Lichtstrahl meiner Lampe und nach hundert Metern hatte ich die bereits beschriebene Biegung erreicht. Selbstbewusst ging ich weiter, doch nach weniger als hundert Schritten blieb ich stehen. Die Luft atmete sich gut, und ein weiterer kindlicher Aberglaube wurde widerlegt. Es konnte sich nur um eine Geschichte handeln, die uns Erwachsene eingeflüstert hatten. Jedes Kind sollte zuhause über die Jahre hinweg eine große Liste führen. Auf der einen Seite sollte es Striche machen für jede Wahrheit, die es von seinen Eltern zu hören bekommt, und auf der anderen Seite für jede Lüge. Für die Lügen sollte es allerdings deutlich mehr Platz auf der Liste einplanen.

Ich horchte an der großen Wasserleitung und stellte erstaunt fest, dass sie diesmal rauschte und plätscherte. Ich legte mich bäuchlings auf das Rohr und streckte mich aus. Meine Taschenlampe schaltete ich aus, denn ich wollte die Dunkelheit spüren. Erst jetzt, in einem Zustand absoluter Ruhe fühlte ich die feine Vibration der Wasserleitung. Die Wassermasse, die dort unter meinem Leib vorbeiströmte, ergriff mich. Ich wollte dazugehören und in einer psychedelischen Jagd durch die Gänge rasen, immer schneller, vorbei an Filtern, Gittern und Turbinen, bis zu der Stelle, wo das Wasser sich in die Moldau ergoss.

Rasch richtete ich mich auf, um mein Hemd auszuziehen. Ich fröstelte, doch ich wollte es genau wissen. Tief atmete ich den Geruch der feuchten Wände ein, das Fluidum einer geheimnisvollen Welt, und ergötzte mich an dieser maßlosen, unerschöpflichen Freiheit des Handelns und Fühlens. Ich streckte die Arme aus, als wäre ich ein Flugzeug, und ließ mich von meiner Phantasie durch die tropische Nacht tragen. Die Motoren brummten sanft unter meinem Brustkorb. Links unten Jakarta und schon bald vor uns: Singapur.

Ich schloss die Augen.

Nach einer Weile stand ich wieder auf und ging weiter durch den Tunnel. Ich glitt geradezu entlang der Wasserrohre.

Der Gang endete in einem Raum, vielmehr in einer großen Nische, in der einige schwere Maschinen standen. Ich blieb dort stehen und leuchtete die raue Betonwand entlang. Plötzlich fingen meine Ohren ein entferntes Geräusch ein. Ich zuckte zusammen und sank instinktiv auf die Knie. Hektisch tastet ich am Gehäuse der Taschenlampe, bis es mir gelang, sie auszuschalten.

Ich konnte nur noch lauschen, vorbei an meinem pochenden Herz und meinem Atem. Da war es wieder. Es waren Stimmen, ferne Schreie. Auf eine seltsame Art weinerlich und roh.

Ich knipste das Licht wieder an und orientierte mich. Die Stimmen kamen aus einer Abzweigung, die sich zu meiner Linken befand. Ich sah mich um, blickte zurück in die dunkle Tiefe des Gangs hinter mir und dachte an das einzig Richtige: zurückzugehen. Doch diese Welt besteht nicht aus den Früchten richtiger und braver Entscheidungen. Sie ist durchgerüttelt von unlogischem Verhalten und unerklärbaren Zwängen. Und so sah ich wieder nach vorne und begann meinen langsamen Gang auf den Ärger zu.

Nach zehn Metern schaltete ich die Taschenlampe aus und schlich nur noch blind weiter. Meine rechte Hand glitt dabei über die grobe Wand, als versuchte sie, meine Augen zu ersetzen. Die Stimmen wurden immer lauter. Ich begann zu verstehen, dass sie nicht in meiner Sprache redeten. Es hörte sich wie Deutsch an, doch das sprach ich damals noch nicht.

Ich erreichte eine weitere Kreuzung und blickte vorsichtig um die Ecke. Nur wenige Meter entfernt sah ich zwei Männer im Schein eines rostigen Lichts. Der eine war an ein dünnes und endlos erscheinendes Rohr gekettet, das unter der Decke angebracht war. Er hing in seinen Fesseln und über sein Gesicht strömte Blut. Er hustete trocken, während sich der Speichel auf seiner Unterlippe zu langen Fäden verband und vor seine Füße tropfte. Der andere schwieg in diesem Augenblick. Er ging nachdenklich in diesen engen Katakomben auf und ab, als würde er seinen nächsten Schritt überlegen.

Dann sah er kurz hoch zu dem Gefangenen und rief ihm halbleise etwas zu, das ich nicht verstand. Der Hängende röchelte und schluckte schwer. Der andere drehte sich nun vollständig um und ließ mich dadurch sein Gesicht sehen. Er besaß dichte Augenbrauen, unter denen graue, starre Augen leuchteten, und kantige Lippen. Er wirkte unausgeschlafen und gereizt.

Gegen den kalten Betonstein gedrückt, bemerkte ich, dass mein Herz wie eine Lokomotive pochte.

Der Mann sprach nun ganz leise, als erklärte er dem Hängenden schüchtern seine Gefühle. Dann plötzlich lief eine Welle des Zornes über sein Gesicht. Er trat auf den Gefangenen zu und ich sah etwas in seiner Hand aufblitzen. Der Hängende kreischte los, während der wütende Mann sich an einer der beiden, am Rohr befestigten Hände zu schaffen machte. Nur Augenblicke später hielt er dem heulenden Kerl seinen eigenen Finger unter die Nase.

Unkontrolliert warf ich mich zurück um die Ecke und saß dort starr im Dunkeln, während ich die Hand auf meinen Mund presste. Aus der Finsternis drangen Schreie zu mir, immer lauter und immer scheußlicher. Ich versuchte, meinen Arm um den Kopf zu legen, um so die Ohren zu verschließen. Doch ich konnte die unverständlichen Sätze des Folternden nicht überhören. Sie brannten sich in mein Gedächtnis ein, wie die Inschrift auf einem Grabstein: »Fila vidakóme? Fila vidakóme?«

Dann wurde es still. Meine Augen waren noch immer zusammengepresst und meine Arme um den Kopf gefaltet. Nur langsam hob ich meine Augenlider und senkte meine Ellbogen.

Er stand über mir. In seiner Hand hielt er eine elektrische Laterne, mit der er in mein Gesicht zielte. Ich saß starr und zitterte wie ein in die Ecke gedrängtes Kaninchen. Sein zweiter Arm tauchte aus dem Licht und griff nach meinem Hemd. Mühelos hob er mich auf und stellte mich auf die Beine. Ich strauchelte, doch sein fester Griff wanderte zu meinem Kragen und hielt mich wie eine Holzpuppe auf den Beinen. Ich spürte eine heiße Flüssigkeit entlang meiner Oberschenkel rinnen. Er führte mich an meiner Hand wie ein Opferlamm um die Ecke. Dort hing halb bewusstlos der andere Mann in seinen Fesseln und wimmerte leise.

Ich wurde ihm gegenüber abgestellt und rutschte apathisch zu Boden. Zeit fühlte ich keine mehr. Ich war nur ein starres Bündel aus Reflexen und Zuckungen. Wie ein Insekt in Spinnweben.

Der Mann, der die Situation kontrollierte, holte schließlich eine Pistole hervor und sagte ein kurzes, leises »Vivenden ak ondi fende.«

Dann drückte er sie gegen den Kopf des klagenden Gefesselten und ich hörte zum ersten Mal mit eigenen Ohren dieses charakteristische Geräusch. Es klang anders als im Fernsehen. Es war laut und trocken und hallte noch lange aus den dunklen Gänge der Kanalisation zurück.

Es gibt so wenig zu sagen über das, was dann geschah. Der Unbekannte neigte sich zu mir, die rauchende Pistole noch immer in seinen Händen, und sah mich ausdruckslos an. Er mochte dort zehn Sekunden verharrt haben, oder Stunden. Ich erinnere mich nur an einen Geruch nach Silvester-Feuerwerk und an den Druck seines Arms, während er mich hochhob und mit mir durch die dunklen Korridore schritt. Ich verlor schließlich das Bewusstsein.

Als ich erwachte, standen zwei Polizisten über mir. Sie trugen grüne Mützen mit den zweischwänzigen Löwen und redeten auf mich ein. Es war bereits Nacht, doch ich spürte noch die Hitze des Tages im Asphalt des Gehsteigs. Die Polizisten diskutierten mit einigen Passanten. Ich wurde auf den Rücksitz des orangeweißen Shiguli gesetzt. Im Auto roch es nach kaltem Zigarettenrauch und Benzin. Wir fuhren durch die nächtliche Stadt, nur wenige Straßen weiter, zu der nächsten Polizeistation.

Ich sagte kein Wort. Ich antwortete nicht auf Fragen, und die Stimmen der Menschen um mich erschienen mir hohl und bedeutungslos. Ich schwieg auch, als mich meine Eltern abholten. Sie wirkten gereizt und aggressiv. Ich vermute, mein Vater hätte unter anderen Umständen Schwierigkeiten bekommen, doch als bedeutender Städteplaner in diesem Viertel war er nicht ganz ohne Einfluss. Doch vermutlich musste er meinetwegen einige Gefälligkeiten verspielen.

Ich wurde nach Hause gebracht und schwieg ganze drei Tage. Genauso wie Jirka.

Seit diesem Tag ist nie wieder etwas gewesen wie zuvor.

So viele Menschen möchten es vermeiden, sich wie Dutzendware zu fühlen. Sie möchten Individuen sein. Sie möchten aufregende Dinge erleben und bedeutend sein. Und so viele sind bereit, alles dafür zu geben, um Kontrolle über ihr eigenes Leben zu besitzen. Doch es gibt keine Kontrolle. Es gibt nur Entscheidungen. Am Ende gibt es stets nur zwei Arten von Menschen. Jene, die den Kolonialwarenladen des Schicksals betreten und sich dort nach Lust und Laune bedienen und dabei riskieren, an ihrer Kühnheit zu scheitern, und jene, die im Dunkel der Nacht verharren und zitternd bangen, dass der Handlungsreisende der Bestimmung an ihre Tür klopft. Der dunkle Mann mit dem Universalschlüssel, den keine Tür ein- oder aussperren kann.

Wir Menschen sind nicht ebenbürtig im Augenblick unserer Geburt, und einigen von uns bleibt sogar die Geburt selbst verwehrt — doch in der Einsamkeit des Todes sind wir alle gleich. Niemand ist so emanzipiert und frei von Vorurteilen wie der Tod. Durch die Hintertür hatte ich mich heimlich in eine Welt geschlichen, die ich noch gar nicht verstehen konnte. Doch ich hörte an diesem Tag auf, an Zufälle zu glauben. Ich hörte auf, all die naiven Lügen zu glauben, die man den Menschen erzählt, damit sie stillhalten.

Und ich besaß ein Geheimnis.

Manzio hatte nachdenklich meiner Geschichte gelauscht und schien zu begreifen, dass er der erste Mensch war, dem ich davon erzählte.

»Hast du erfahren, wer das war?«

»Als mein Vater am nächsten Tag aus der Arbeit kam, war er recht unruhig und erzählte meiner Mutter, dass sich in einem der neuen Kanalschächte ein Mann erschossen hatte.«

»Wusste man warum?«

»Ich glaube mein Vater hatte erzählt, dass der Mann nicht ganz richtig im Kopf war und viel trank. Angeblich soll er von seiner Frau verlassen worden sein. Aber ich wusste in diesem Augenblick, dass mein Vater log.«

Manzio nickte nachdenklich. Dann nahm er wieder einen Schluck Weinbrand und reichte mir den Flachmann.

»Hat dich das... Quasi... Verändert?« fragte er zögerlich.

Ich zog meine Mundwinkel nach unten und dachte einige Augenblicke nach.

»Wenn ich jetzt so zurückdenke, glaube ich, dass es mich leiser gemacht hat.«

»Leiser?«

»Nachdenklicher...« Ich überlegte, ob ich ihm die ganze Wahrheit sagen sollte. Was konnte es schaden?

»Danach begannen die Albträume.«

»Albträume?«

»Ich träume manchmal Sachen...« Darüber zu sprechen verursachte mir Unbehagen, als hätte jemand in diesem Kämmerchen die Temperatur erhöht und begonnen, die Luft raus zu saugen. »Blutige Sachen... Aber in einer Echtheit, die normale Träume blass erscheinen lässt. Hast du auch solche Albträume?«

Manzio schüttelte den Kopf.

»Dachte ich mir«, sagte ich leise. »Ich hatte als Kind geglaubt, dass jeder solche Albträume hat. Irgendwann fing ich an zu verstehen, dass mit mir etwas nicht stimmte. Meine Eltern brachten mich zu einem Psychiater, als ich dreizehn war. Dort erfuhren sie, dass ich an einer affektiven Psychose litt. Während sie über mich sprachen, als wäre ich nicht im Zimmer anwesend, fielen Begriffe wie »endogene Depression« und »Zyklothymie«. Natürlich hatten meine Eltern keine Schwierigkeiten, es sofort zu glauben. Einer braucht sich nur einen weißen Mantel umzuhängen und schon hat er jedermanns Vertrauen.«

»Das ist eine krasse Story. Kein Wunder, dass du ´n Hau weg hast.«

Er lachte leise auf und stieß mich mit dem Ellbogen an.

Idiot, dachte ich nur. Wer schleppt hier wen mitten in der Nacht zu einem Stelldichein in der Besenkammer? Ein wenig bedauerte ich, Manzio mein Geheimnis anvertraut zu haben, denn zumindest in diesem Augenblick fühlte ich mich dadurch nackt und angreifbar.

»Wohin führen die Türen eigentlich?« fragte ich, um das Thema zu wechseln.

»Dunkle Keller und Lagerräume und endlos erscheinende lange Gänge«, erzählte Manzio. »Das muss alles noch vor dem Krieg entstanden sein. Ein Netzwerk aus Luftschutzbunkern und Vorratskammern. Ich habe mich da nur kurz umgesehen.«

Ich hörte ihm nur mit halben Ohr zu und blickte besorgt auf meine Uhr.

»Er wird kommen«, versicherte mir Manzio mit leiser Stimme. »Das Böse kommt immer... Es braucht keine Hoffnung.«

An der Wand hing ein alter chinesischer Kalender. Die Farben waren blass und der Druck etwas unscharf. Ich konnte nicht sagen, welchen Monat das oberste Blatt darstellte. Vermutlich etwas Sommerliches. Doch das Jahr war zweifelsohne 1984. Der Kalender schien seit dem nicht mehr gewendet worden zu sein. Das Foto zeigte lachende Schüler. Sie trugen gelbe Latzhosen, weiße Hemden und die unmissverständlichen roten Tücher um den Hals. Ihre Hände streckten sich hoffnungsvoll gegen den Himmel und ihre Gesichter strahlten lachend. ›Sie sind heute alle in meinem Alter‹, dachte ich. ›Erleben vielleicht dieselben Dinge. Frauen. Geldprobleme. Konflikte mit Vätern.‹ Ich musterte die eleganten chinesischen Zeichen entlang des Fotos. Erst langsam wurde mir bewusst, dass dieser alte Kalender genauso widersprüchlich und rätselhaft war, wie die vier Kraniche neben dem Hauseingang.

In den Spiegeln
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