Magie

 

Im Gar­ten Eden wur­den Adam und Eva durch die Schlan­ge ver­führt, vom Baum der Er­kennt­nis Gut und Bö­se zu ver­su­chen. Die Frucht ist nicht be­kannt; volks­tüm­lich heißt es, es sei ein Ap­fel (d.h. ei­ne Brust) ge­we­sen, doch wahr­schein­li­cher war es ei­ne Ba­na­ne (d.h. ein Phal­lus). Of­fen­sicht­lich war das ver­bor­ge­ne Wis­sen se­xu­el­ler Na­tur. Es gab noch einen be­son­de­ren Baum im Gar­ten, den Baum des Le­bens, der da­mit in Ver­bin­dung ge­stan­den hat. Da die mensch­li­che Er­kennt­nis der Se­xua­li­tät und Scham zur Ver­trei­bung aus dem Gar­ten führ­te und den Men­schen der sterb­li­chen ir­di­schen Exis­tenz un­ter­warf, muß­te man ei­ne an­de­re Mög­lich­keit schaf­fen, die Art zu be­wah­ren. Das war die Pro­krea­ti­on – die wie ei­ne Stra­fe mit ih­rer se­xu­el­len Über­tre­tung ver­bun­den war. So führ­te die Frucht der Er­kennt­nis zur Frucht des Le­bens, die auf im­mer durch die Erb­sün­de be­fleckt ist.

Na­tür­lich hät­te das Paar die­sem Schick­sal ent­ge­hen kön­nen, in­dem es sich wie­der in den Gar­ten hin­ein­ge­schli­chen hät­te. Um ei­ne Rück­kehr in den Gar­ten zu ver­hin­dern, stell­te Gott je­doch ein flam­men­des Schwert vor den Ein­gang. Das ist viel­leicht der Ur­sprung des Sym­bols Schwert im Ta­rot, wel­ches das Ele­ment ‚Luft’ re­prä­sen­tiert. Das Schwert wird mit Ge­walt (Krieg), Wis­sen­schaft (Skal­pell) und In­tel­lekt (un­be­rühr­bar) in Ver­bin­dung ge­bracht: Got­tes ma­ni­fes­te Männ­lich­keit. Doch die­se rach­süch­ti­ge, wenn auch viel­sei­ti­ge Waf­fe wur­de in der christ­li­chen Tra­di­ti­on zu ei­nem Sym­bol der Er­ret­tung. Aber der Mensch schrei­tet vom al­ten Glau­ben an die Ma­gie zu den mo­der­nen Spe­ku­la­tio­nen der Wis­sen­schaft; un­ver­meid­bar wan­dert das Schwert vom Gar­ten Eden … zur Höl­le.