Natur

 

Die Göt­tin der Frucht­bar­keit war im Früh­ling sehr be­liebt. Pri­mi­ti­ve Völ­ker glaub­ten an ei­ne sym­pa­the­ti­sche Ma­gie, daß das Bei­spiel der Men­schen die Vor­gän­ge in der Na­tur be­ein­flus­se – daß die mensch­li­che Se­xua­li­tät die Pflan­zen frucht­ba­rer ma­che. Um si­cher­zu­ge­hen, daß die Na­tur das auch be­griff, stell­ten sie den Baum des Le­bens auf, einen rie­si­gen Phal­lus, zwei­mal so groß wie ein Mensch, der steif in den Him­mel rag­te. Hei­rats­fä­hi­ge jun­ge Frau­en ver­sam­mel­ten sich um ihn und san­gen und ban­den bun­te Bän­der dar­um. Die­se Fei­er wur­de am ers­ten Tag des Mai­es be­gan­gen und da­her Mai­fei­er­tag ge­nannt, und den Phal­lus nann­te man den Mai­baum. Der Mai­baum ist der glei­che Baum des Le­bens wie im Gar­ten Eden und wird im Ta­rot­kar­ten­spiel durch das Sym­bol der Far­be Na­tur re­prä­sen­tiert: ein auf­rech­ter Stab aus le­ben­di­gem, oft spros­sen­dem Holz. Die­se Far­be nennt man un­ter­schied­lich Stab, Stock, Zep­ter, Ba­tons, oder in kon­ven­tio­nel­len Kar­ten­spie­len Kreuz. Er ist vom Le­ben durch­drun­gen, ist das männ­li­che Prin­zip, all­zeit be­reit, zu sä­en und zu wach­sen. Er steht mit dem an­de­ren klas­si­schen Ele­ment, dem Feu­er, in Ver­bin­dung und re­prä­sen­tiert al­le Ar­ten von Feu­er­waf­fen, Ra­ke­ten und Spreng­stof­fen. In der Re­li­gi­on wird die­ser Stab zum Zep­ter oder Krumm­stab und kann auch als der Maß­stab für den Glau­ben an­ge­se­hen wer­den, den Ka­non.