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San Diego, der Angriff

An einer höher gelegenen Stelle in den Skyline Hills luden Malloy und zwei seiner Männer eine Panzerabwehrrakete vom Truck und stabilisierten diese auf dem weichen Waldboden. Als die Dragon M 47 stabil stand, richteten sie diese auf das große Wohnhaus auf dem Anwesen in der Royal Oak. Seit Jim O´ Donell ihm berichtet hatte, welches Schwein hinter der Ermordung seines Onkels steckte, brannte er für die Rache. Keiner tötete ungestraft drei ihrer Leute, keiner, auch nicht dieser ziegengesichtige Südamerikaner Puertes. Die Dämmerung setzte ein und tauchte die Häuser weiter unten in der ruhigen, weitläufigen Straße in sanftes Abendlicht. James´ Männer überprüften noch einmal die Zielausrichtung, um auf Nummer sicher zu gehen. Schließlich wollen sie nicht das Haus irgendeines anderen in Schutt und Asche legen. Ihr Zeitfenster war sehr knapp bemessen, geplant waren maximal vier Minuten. Vier Minuten Zeit zum Laden und Abfeuern, was bedeutete, Zeit für maximal vier oder fünf Ladungen mit tödlicher und größtmöglicher Vernichtungskraft. Von dem Haus würde nicht mehr viel übrig bleiben. Sie wussten, dass die Feuerwehr knapp zwölf Minuten in die Skyline Hills benötigte. Dies hatten sie durch einen kleinen Zwischenfall in Puertes Nachbarschaft in Erfahrung gebracht. Wie es allerdings mit Polizeikräften aussah, kam darauf an, ob sich Einsatzfahrzeuge in der Nähe befanden. Bis dahin wären sie über alle Berge. Der Truck war gestohlen. Es würde zwar Reifenspuren auf dem weichen Waldboden geben, diese waren jedoch in keiner Weise mit ihnen in Verbindung zu bringen. Auch die Waffe würde keine zurückverfolgbaren Spuren hinterlassen. Ihr Lieferant war absolut vertrauenswürdig. Ein echter Scheißkerl, aber seinen gut zahlenden Kunden gegenüber sehr loyal. Persönlich lud Malloy das erste Geschoß in die Abschussvorrichtung und justierte das Ziel. Dabei grinste er so wölfisch, dass sein Gesicht zu einer verzerrten Fratze wurde. „Zur Hölle mit dir, Puertes“, knurrte er und feuerte…