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San Diego

Am gleichen Abend klingelte in San Diego, in einer der prachtvollen Villen in der San Marino Avenue ein Handy. Als abgenommen wurde, sprudelte der Anrufer sofort los. „Ihr habt nicht viel Zeit, sie haben bereits vier Männer zur Bewachung abgestellt und alle vier sind echte Profis.“ „Was noch?“, wurde der Anrufer angeschnauzt. „Sie werden weggebracht, wann genau weiß ich noch nicht, aber das krieg ich raus und ruf dann wieder an.“ „Weiß man, in welches Schutzhaus sie gebracht werden?“ „Nein und wenn ich es richtig verstanden haben, sollen sie nicht in ein Schutzhaus gebraucht werden, sondern in eine Art Jugendlager oder so was.“ Der Anrufer lachte trocken. „Diese verrückte Kuh will sich nicht von ihren Pflegekindern trennen.“ Leises Lachen drang durch den Hörer. „Die Kleine ist schlauer, als ich dachte, dass muss man ihr lassen. Damit nimmt sie uns einiges an Möglichkeiten.“ Der Anrufer zuckte zusammen. Die Stimme seines Telefonpartners klang jetzt dunkel und knurrend. „Ruf an, wenn du mehr weißt, aber warte nicht zulange, hörst du?“ Die offene Drohung ließ den Anrufer erschaudern und schnell bejahte er. Dann legte er auf. Er musste das Ziel und die Reiseroute unbedingt rauskriegen, koste es was es wolle, denn letztendlich hing sein Leben auch davon ab.