Glossar

Analyst: Berufsanfänger, frisch von der Uni. Die niedrigste Stufe der Wall-Street-Hierarchie.

 

Anlageverwaltung: Die professionelle Verwaltung von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Derivaten, um zugunsten von Investoren wie Pensionskassen, Stiftungen, staatlichen Investitionsfonds und Einzelanlegern spezifische Anlageziele zu erreichen.

 

Associate: In aller Regel Absolvent eines MBA-Programms oder Analyst mit drei oder mehr Jahren Berufserfahrung in der Firma. «Associate» ist die zweitniedrigste Stufe der Wall-Street-Hierarchie.

 

Auftraggeber (Prinzipal): Natürliche oder juristische Person, die die Gegenpartei zum Geschäft eines Kunden darstellt – die also eigenes Kapital der Firma aufs Spiel setzt, um einen Abschluss zuwege zu bringen. Siehe auch: Auftragnehmer (Agent).

 

Auftragnehmer (Agent): Die natürliche oder juristische Person, die im Auftrag eines Kunden ein Börsengeschäft ausführt, ohne dass die Bank im Zuge der Abwicklung eigenes Kapital aufs Spiel setzt. Siehe auch: Auftraggeber (Prinzipal).

 

Auf Zuruf: Die traditionelle Methode des Börsenhandels, etwa an der Chicago Mercantile Exchange, wo die Akteure in den Pits standen, Orders hin und her plärrten und Handzeichen verwendeten, um in dem Hexenkessel zu kommunizieren. In den letzten zehn Jahren wurden die meisten Wertpapiere vom Handel auf Zuruf auf elektronischen Handel umgestellt. Siehe auch: E-Mini.

 

Axt («ax(e)»): Wall-Street-Ausdruck für eine Aktie oder eine andere Anlage, zu der eine Firma Kunden überreden möchte, weil sie als nicht besonders gewinnträchtig erachtet wird.

 

Basispunkt (bp, «bip»): Basispunkt – eine Einheit, die einem Hundertstel eines Prozentpunkts entspricht. Bewegt sich eine Anlage um 1 Prozent, könnte man stattdessen auch sagen: um 100 Basispunkte.

 

Bigs: Umgangssprachliche Bezeichnung für die ursprünglichen großen (Big-)Futures-Kontrakte auf den S&P 500, die in den Pits der Chicago Mercantile Exchange auf Zuruf gehandelt wurden. Bigs wurden von E-Mini-Futures-Kontrakten verdrängt, deren Nominalbetrag nur mehr ein Fünftel beträgt und die elektronisch fast rund um die Uhr gehandelt werden.

 

Bloomberg-Terminal: Ein Computersystem für den Standardnachrichten-und Marktdatendienst der Branche, über das an der Wall Street Echtzeitinformationen bezogen werden und untereinander und mit Kunden kommuniziert wird. Bloomberg L.P. ist das vom New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg gegründete Unternehmen.

 

Börsengehandelt: An einer Börse mit transparentem öffentlichem Markt notiert. Siehe auch: OTC («over the counter»).

 

Brief: Etwas zu dem Kurs kaufen, zu dem ein Marktmacher (Market-Maker) verkaufen will (also zum Briefkurs). Siehe: Geld; Geld-Brief-Spanne.

 

CDO (Collateralized Debt Obligation): Ein Wertpapier, das wesentlich zum Anschwellen der Immobilienblase, zum anschließenden Crash von 2008 beigetragen hat. CDOs bündeln Hypotheken und dienen der Kanalisierung von Anlegerkapital in den US-Markt für Wohnimmobilien. Für die Investmentbank und alle anderen Glieder der Hypothekenlogistikkette fallen dabei durchaus nennenswerte Gebühreneinnahmen an.

 

CDS (Credit Default Swap): Ein undurchsichtiges Derivat, das als eine Art Versicherungspolice für einen Anleger gegen den Ausfall oder Konkurs eines Unternehmens, einer Hypothek oder auch eines Staates dient. Der Verkäufer erhält vom Käufer eine Versicherungsprämie und erklärt sich im Gegenzug zu einer bestimmten Leistung an den Käufer bereit, wenn es zum Ausfall kommt. Der Versicherer AIG musste am Ende 170 Milliarden Dollar an Steuergeldern für ein Rettungspaket in Anspruch nehmen – zum Teil aufgrund des überhöhten Engagements in CDS-Kreditversicherungen, die das Unternehmen in Bezug auf den Immobilienmarkt verkauft hatte.

 

Chinesische Mauer: Eine Informationssperre, die die öffentlichen Bereiche eines Finanzunternehmens – Vertrieb (Sales), Handel (Trading), Anlageverwaltung, Research – von den privaten trennt, die Zugang zu maßgeblichen, noch unveröffentlichten Informationen haben – Investmentbanking, Unternehmensfinanzierung, Fusionen und Übernahmen. Dadurch sollen Interessenkonflikte innerhalb von Investmentbanken eingedämmt werden.

 

Derivat: Oberbegriff für Optionen, Swaps, Futures, exotische und strukturierte Finanzprodukte. Generell bezieht ein Derivat seinen Wert von einem Basiswert wie einer Aktie, einer Anleihe, einem Rohstoff oder einem Index.

 

Dicker Finger («fat finger»): Ein Fehler im Handel, der dadurch entsteht, dass man mit ungeschickten Fingern falsche oder zu viele Tasten drückt. Wer das Volumen eines Auftrags beispielsweise um drei Nullen erhöht, kann den Markt gleich um mehrere Milliarden Dollar aus dem Tritt bringen.

 

Eigenhandel: Wenn eine Investmentbank mehr oder minder in Hedgefondsmanier auf eigene Rechnung mit Wertpapieren handelt, um Gewinne zu erzielen. Das steht im Gegensatz zur Ausführung der Abschlüsse von Kunden. Die Volcker-Regel des Dodd-Frank-Gesetzes zielt darauf ab, Eigenhandel zu verbieten wegen der Rolle, die er bei der Entstehung der Finanzkrise von 2008 gespielt hat und weil er unweigerlich Interessenkonflikte mit dem Kundengeschäft birgt.

 

Elefanten-Geschäft («elephant trade»): Ein Abschluss, der der Firma auf einen Schlag über 1 Million Dollar einbringt.

 

E-Mini: Der beliebteste Futures-Kontrakt der Welt, mit dem jeden Tag Hunderte Milliarden Dollar umgesetzt werden. Er ist das Instrument der Wahl für Hedgefonds, weil er unerreicht liquide ist und elektronisch fast rund um die Uhr gehandelt werden kann.

 

ETF (Exchange-Traded Fund): Ein Investmentfonds, der sich wie eine Aktie verhält. Er soll die Wertentwicklung eines Index (zum Beispiel des S&P 500) oder eines Rohstoffs wie Gold nachbilden – Anlagen, in denen sich Privatanleger ansonsten nicht so ohne weiteres engagieren könnten.

 

Ertragsanteil: Gesamtbetrag der Gross Credits (GC) neben dem Namen eines Vertriebsmitarbeiters. Gibt an, wie viel er (oder sie) am Kundengeschäft verdient hat. Siehe auch: GC (Gross Credit).

 

Exotisch: Ein Derivatetyp, der viel komplexer ist als ein Standardderivat und nur mit Hilfe ausgeklügelter Modelle korrekt bewertet werden kann. Für die Wall Street sind das hochrentable Produkte mit üppigen Margen. Siehe auch: Strukturiertes Produkt sowie: Undurchsichtig.

 

Futures-Kontrakt: Ein derivativer Kontrakt zwischen Käufer und Verkäufer, für den Kurs und Menge sofort festgesetzt werden, Lieferung und Zahlung aber zu einem künftigen Termin erfolgen. Der Begriff geht ursprünglich auf Landwirte zurück, die versuchten, ihre Ernte gegen Dürre, Regen und ungewisse Nachfrage abzusichern.

 

GC (Gross Credit): Kürzel für den Umsatz, den ein Mitarbeiter im Sales (Vertrieb) mit einem Kunden für die Firma erzielt. Siehe auch: Ertragsanteil.

 

Gehebeltes Geld: Ein Begriff für Hedgefonds, die häufig Hebelwirkung einsetzen, um ihre potenziellen Erträge zu vervielfachen.

 

Geld: Kursgebot eines Verkäufers akzeptieren – etwas zu dem Kurs verkaufen, den der Marktmacher (Market-Maker) zahlen will (das heißt, den Geldkurs).

 

Geld-Brief-Spanne: Die Differenz zwischen dem niedrigsten Preis, zu dem jemand verkaufen will (Briefkurs) und dem höchsten Preis, zu dem jemand kaufen will (Geldkurs). Ein Marktmacher (Market-Maker) kann oft einen Teil dieser Spanne als Gewinn verbuchen.

 

Handle: Bereich, in dem ein Wertpapier notiert. Stünde Google bei 643 Dollar, wäre der Handle 6. Im normalen Leben könnte man sagen: «Jim hat so stark zugenommen, dass er jetzt mit einem Handle von 1 notiert.» (Das heißt, bei über 100 Kilo.)

 

Hebel, Hebelwirkung («leverage»): Ein Werkzeug zur Vervielfachung von Gewinnen oder Verlusten, entweder durch den Einsatz von Fremdkapital oder durch den Handel mit Derivaten. Im Vorfeld der Finanzkrise betrug der Hebel von Banken 30 zu 1. Das heißt, für jeden Dollar, den sie besaßen, hatten sie 30 Dollar geliehen oder gesetzt.

 

Hedgefonds: Ein Investmentfonds, der viele verschiedene Strategien einsetzen kann, unter anderem Hebelwirkung und Derivate, sowohl auf Long-Seite (also durch Kauf) als auch auf Short-Seite (also durch Leerverkauf, ohne den Vermögenswert überhaupt zu besitzen). Weil Hedgefonds nicht so streng reguliert sind, stehen sie nur sehr großen Investoren offen wie Pensionskassen, Stiftungen von Universitäten und hochvermögenden Privatanlegern. Siehe auch: Hochvermögenden Privatanleger.

 

Hochvermögende Privatanleger: Höfliche Umschreibung für Mega-oder Superreiche.

 

Illiquide: Schwer zu handeln, weil zu wenig Käufer und Verkäufer auf dem Markt sind. Der Ein-und Ausstieg in illiquide Wertpapiere kann unverhältnismäßige Marktreaktionen auslösen.

 

Investmentbanking: Das private Geschäft einer Investmentbank, in dem Unternehmen, Staaten und Einzelne durch Übernahme von Wertpapieremissionen bei der Kapitalbeschaffung unterstützt werden. Darunter fällt auch die Beratung von Unternehmen bei der Fusion mit anderen Unternehmen oder bei deren Übernahme. Siehe auch: IPO.

 

Investmentfonds: Regulierter, professionell verwalteter Organismus für gemeinsame Anlagen, der das Kapital vieler Anleger, auch aus der breiten Öffentlichkeit, zusammenlegt, um Wertpapiere wie Aktien und Anleihen zu kaufen.

 

IPO (Initial Public Offering): Börsengang, bei dem die Aktien eines Unternehmens erstmals an einer Börse der breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten werden. Im Zuge eines IPO ändert sich die Gesellschaftsform eines Unternehmens. Es wird zur Aktiengesellschaft.

 

Kaufoption: Ein Derivat, das dem Käufer das Recht verleiht, einen Basiswert an einem künftigen Termin zu einem vereinbarten Preis zu kaufen.

 

Killer: Jemand, der im Geschäft besonders abschlusssicher ist. Gewöhnlich der schnellste Weg, in einer Firma aufzusteigen.

 

Kulturträger («culture carrier»): Jemand, der die Kultur, die Werte und die Tradition der Firma besonders gut zu wahren und in seinem Umfeld zu verbreiten versteht.

 

Liquide: Problemlos zu handeln, ohne größere Marktreaktionen auszulösen (auf dem Markt stehen viele Käufer und Verkäufer zur Verfügung).

 

Managing Director: Zweithöchste Hierarchiestufe. Gewöhnlich, aber nicht immer, der Leiter eines Teams, der über 1 Million Dollar im Jahr verdient.

 

Marktmacher (Market-Maker): Stellen einem Kunden auf eigenes Risiko Geld-und Briefkurse für ein Wertpapier, das er handeln will. Die Firma riskiert damit eigenes Kapital, hat aber Anspruch auf eine Marge oder Provision auf das Geschäft. Siehe auch: Geld-Brief-Spanne, Eigenhandel.

 

Muppet: Niedliche Stoffhandpuppe. Britische Umgangssprache für «Trottel».

 

Nominalwert: Gesamtwert aller Vermögenswerte einer gehebelten Position. Wird meist auf den Märkten für Optionen, Futures und Derivate verwendet, weil ein relativ geringer Anlagebetrag über eine umfangreiche Position bestimmen (und für den Trader schwerwiegende Konsequenzen haben) kann.

 

On the wire: Wall-Street-Begriff für «sofort per Telefon» oder in Echtzeit. Fragt ein Kunde einen Kurs an, muss sich der Verkäufer manchmal erst mit seinem Trader beraten und den Kunden dann zurückrufen. Wirklich anspruchsvolle Kunden bleiben in der Leitung, um ihren Kurs zu erfahren und dann «on the wire» zu entscheiden.

 

Option: Derivatetyp, der dem Käufer das Recht auf den Kauf oder Verkauf eines Basiswerts zu einem festgelegten Preis an einem künftigen Termin verleiht. Siehe auch: Kaufoption (Call); Verkaufsoption (Put).

 

OTC (over the counter): Außerbörslicher Handel mit Derivaten, der direkt zwischen Käufer und Verkäufer stattfindet und für Außenstehende nicht transparent ist. Die Bank führt ihn in der Regel mit Geld-Brief-Spannen als Gebühr für die Transaktion durch. Siehe auch: Exotisch; Strukturiertes Produkt.

 

Partner: Höchste Hierarchiestufe in der Firma. Ein Partner verdient in aller Regel mehrere Millionen Dollar im Jahr.

 

PATC (Personal Annual Total Compensation): Der Gesamtbetrag, den ein Mitarbeiter im Jahr verdient. Umfasst Gehalt und Boni.

 

Pensionskasse: Ein Fonds, der der Alterssicherung dient. Es gibt staatliche und nichtstaatliche Pensionskassen. Sie stellen die größte Investorenkategorie der Welt dar und verwalten Vermögen in Billionen-Dollar-Höhe.

 

Pit: Handelsbereich an einer Börse, an dem alle Trader stehen, einander anschreien und mit Handzeichen Käufe, Verkäufe und Mengen signalisieren. Siehe auch: Auf Zuruf.

 

Portfoliomanager: Der Mitarbeiter eines Anlageverwaltungsunternehmens, der letztlich «am Drücker sitzt» und bestimmt, in welche Wertpapiere investiert wird. Ein PM beschäftigt Analysten, um seine Entscheidungen auf fundiertes Research zu stützen.

 

«Pre IPO »-Partner: Jemand, der schon vor dem Börsengang der Firma im Jahr 1999 Partner bei Goldman Sachs war. Er kann durch den Börsengang zig oder gar Hunderte Millionen Dollar verdient haben. Auf jeden Fall ist er immer sonnengebräunt – auch im Winter.

 

Provision: Eine vereinbarte Gebühr, die ein Kunde der Firma für Transaktionen bezahlt (zum Beispiel 2 Cent pro Aktie, 50 Cent pro Futures-Kontrakt).

 

Quant: Eine Person im Vertrieb und Handel, die die schwierigen mathematischen Aufgaben übernimmt: Bepreisung von Derivaten, Risikoanalyse für die Trader, Entwicklung komplexer strukturierter Produkte, die der Vertrieb den Kunden schmackhaft machen soll. Viele Quants haben Doktortitel in Fächern wie Physik, Mathematik oder Elektrotechnik und verlassen ihre angestammten Fachgebiete wegen des Reizes und der höheren Gehälter der Wall Street. Manche Quants machen sich auch mit eigenen Modellen selbstständig und gründen Hedgefonds.

 

Real Money: Einrichtungen wie Investmentfonds und Pensionskassen mit längerfristigem Anlagehorizont, die, anders als Hedgefonds, wenig oder keine Hebelwirkung einsetzen (also nur echtes Geld).

 

Research-Analyst: Mitarbeiter der Research-Abteilung einer Investmentbank, dessen Hauptaufgabe darin besteht, eine Anzahl von Aktien aus einem bestimmten Sektor fundamental zu analysieren und dann Research-Berichte zu schreiben, die dem Kunden Kauf-, Verkaufs-oder Halteempfehlungen geben sollen.

 

Sales-Trader: Im Vertrieb und Handel hat der Sales-Trader (oft auch Verkäufer genannt) die Aufgabe, mit dem Kunden über den Markt zu sprechen, ihm Anregungen zu geben und ein Geschäft zu generieren. Im Anschluss arbeitet der Sales-Trader mit dem Trader (Händler) zusammen, um den Kundenauftrag auszuführen.

 

Sales und Trading (Vertrieb und Handel): Das Geschäftsfeld einer Investmentbank, in dem es hauptsächlich um den Kauf und Verkauf von Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffen und derivativen Wertpapieren im Auftrag von Kunden wie Hedgefonds, Investmentfonds, Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften und staatliche Investitionsfonds geht. Die Bank fungiert dabei gleichzeitig als Auftraggeber (siehe dort) und als Auftragnehmer (siehe dort) und ist im Bedarfsfall bereit, eigenes Kapital einzusetzen, um Kunden Geschäfte zu ermöglichen. Die drei Funktionen im Vertrieb und Handel sind Sales-Trader, Trader und Quant. Siehe auch: Marktmacher.

 

Schneller Markt («fast market»): Ursprünglich ein Börsenbegriff für extreme Volatilität, inzwischen aber eine Ausrede vielbeschäftigter Trader, die mit zu vielen Bällen jonglieren, um noch weitere Kunden anzunehmen: «Ich bin gerade in einem schnellen Markt. Lasst mich bloß in Ruhe.»

 

Schnelles Geld («fast money»): In aller Regel Hedgefonds, die viele Transaktionen tätigen und häufig Positionen eingehen und auflösen.

 

Series 7: Sechsstündige Prüfung über todlangweiligen Stoff, die jeder neu eingestellte Hochschulabsolvent bestehen muss, um die gesetzliche Zulassung für Kundengespräche und die Ausführung von Transaktionen zu erhalten.

 

Short Squeeze: Tritt auf, wenn ein Wertpapier von sehr vielen Akteuren leerverkauft wurde, die alle plötzlich anfangen zu kaufen. So ein Short Squeeze kann große Probleme und Handelsverluste nach sich ziehen.

 

Staatliche Investitionsfonds: Fonds, die sich in staatlicher Hand befinden und in Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, Private Equity und Hedgefonds investieren.

 

Standardprodukte («plain vanilla»): Die beliebtesten Papiere. Bezeichnet auch unkomplizierte derivative Anlagen wie Kauf-oder Verkaufsoptionen oder Futures, die in aller Regel börsennotiert und äußerst transparent sind. Im Gegensatz zu exotischen, strukturierten Produkten. Siehe auch: Kaufoption; Verkaufsoption; Futures-Kontrakt.

 

Strukturiertes Produkt: Eine vorgefertigte Anlagestrategie, die eine Bank ihren Kunden anbietet. Darin eingebettet sind gewöhnlich Derivate wie Optionen, Futures und Swaps. Sie soll eine konkrete Anlagethese umsetzen, die mit Standardprodukten nicht so leicht nachzubilden ist. Wenn Ihre Bank anruft und Ihnen ein strukturiertes Produkt anbietet, sollten Sie umgehend folgenden Rat beherzigen: «Raus hier – sofort!»

 

Swap: Ein OTC-Derivat (siehe: OTC), bei dem die Kontrahenten Zahlungsströme aus einem Finanzinstrument der einen Partei gegen Zahlungsströme aus einem Finanzinstrument der anderen Partei tauschen. Swaps können für jede Anlageklasse hergestellt werden. Siehe auch: CDS (Credit-Default Swap).

 

Tick: Englisch für «Zecke» – das kleine Spinnentier, das Ihr Blut saugt, während Sie nachts schlafen. An der Wall Street ist ein Tick die kleinstmögliche Veränderung im Kurs eines Wertpapiers.

 

Trader (Händler): Im Vertriebs-und Handelsgeschäft derjenige, der Märkte macht und Geschäfte ausführt, um Kunden Abschlüsse zu ermöglichen. Der Trader arbeitet eng mit dem Sales-Trader zusammen, der direkt mit dem Kunden spricht.

 

Undurchsichtig («opaque»): Nicht transparent. Mitunter schwer zu durchschauen oder richtig zu bewerten. Bezieht sich gewöhnlich auf derivative Produkte. Siehe auch: Exotisch; OTC («over the counter»); Strukturiertes Produkt.

 

Verkäufer: Wird häufig gleichbedeutend mit Sales-Trader (siehe dort) verwendet. Siehe auch: Sales und Trading.

 

Verkaufsoption: Derivatetyp, der dem Käufer das Recht zum Verkauf eines Basiswerts zu einem festgelegten Preis an einem künftigen Termin verleiht.

 

Vice President/Executive Director: Eine Hierarchiestufe, die man in der Regel nach sieben oder acht Jahren in der Firma beziehungsweise allgemein in der Branche erreicht. Ein Posten auf mittlerer Managementebene.