Bange machen gilt nicht

17 Stunden in der Leichenhalle gelegen – lebendig


Atlanta, Ga. (UP) – Eine alte Dame, die in ein Bestattungsinstitut gebracht worden war, um dort einbalsamiert zu werden, schlug 17 Stunden nach ihrer Einlieferung die Augen auf und verkündete: »Ich bin nicht tot.«

W. L. Murdaugh vom Bestattungsinstitut Murdaugh Brothers in Atlanta sagte, dass es zweien seiner Angestellten beinahe die Sprache verschlagen hätte.

Die Frau, eine gewisse Julia Stallings, 70, wirkte am Ende ihres langen Komas am Sonntagabend benommen, doch ansonsten in gutem Zustand, sagte Murdaugh.

Des Moines Tribune, 11. Mai 1953

Als ich mir zum ersten und einzigen Mal einen Knochen brach, merkte ich auch zum ersten Mal, dass man sich auf Erwachsene nicht hundertprozentig verlassen kann. Ich war vier Jahre alt, turnte auf Arthur Bergens Klettergerüst, fiel herunter und brach mir das Bein.

Arthur Bergen wohnte weiter oben in unserer Straße, war aber beim Zahnarzt oder sonstwo, als ich ihn besuchen wollte, und ich beschloss, mich ein wenig auf seinem neuen Klettergerüst zu tummeln, bevor ich wieder nach Hause ging.

An den Sturz erinnere ich mich überhaupt nicht, weiß aber noch sehr deutlich, wie ich auf der feuchten Erde lag, das urplötzlich riesengroße Klettergerüst bedrohlich über mir und um mich herum, und dass ich mein rechtes Bein nicht mehr bewegen konnte. Ich weiß auch noch, dass ich den Kopf hob, an meinem Körper hinunter bis zu meinem Bein schaute und sah, dass es in einem ungewöhnlichen Winkel abgeknickt war – ja, einem gänzlich neuartigen Winkel. Unverzagt begann ich in den unterschiedlichsten Tonlagen um Hilfe zu rufen, doch niemand hörte mich. Schließlich gab ich es auf und döste ein bisschen.

Irgendwann öffnete ich die Augen, und ein Mann in Uniform und spitzer Mütze schaute auf mich herunter. Die Sonne war direkt hinter ihm, so dass ich sein Gesicht nicht sehen konnte; es war nur etwas Dunkles mit Mütze und darum herum grell leuchtendes Licht.

»Hast du dir wehgetan, Junge?«, sagte er.

»Ja, am Bein.«

Das bedachte er eine Minute lang. »Da muss dir deine Mama Eis drauf legen. Kennst du Leute, die …«, er zog ein Klemmbrett zu Rate, »Maholovich heißen?«

»Nein.«

Er warf noch einmal einen Blick auf das Klemmbrett. »A.J. Maholovich. 3725 Elmwood Drive.«

»Nein.«

»Kommt dir gar nicht bekannt vor?«

»Nein.«

»Das hier ist aber der Elmwood Drive?«

»Ja.«

»Okay, Junge, danke.«

»Es tut wirklich weh«, sagte ich. Doch weg war er.

Ich schlief noch eine Runde. Nach einer Weile kam Mrs. Bergen die Einfahrt hochgefahren und lief mit vollen Lebensmitteltüten die Hintertreppe hinauf.

»Du holst dir da eine Erkältung«, sagte sie fröhlich im Vorbeieilen.

»Ich habe mir am Bein wehgetan.«

Sie blieb stehen und dachte einen Moment lang nach. »Dann steh besser auf und lauf ein bisschen herum. Das ist am besten. Oh, das Telefon.« Sie eilte ins Haus.

Ich wartete, dass sie zurückkam, aber sie kam nicht. »Hallo«, krächzte ich, mittlerweile eher schwächlich. »Hilfe.«

Bergens Schwesterchen, klein und deshalb dumm und unzuverlässig, kam herbei und nahm mich kritisch in Augenschein.

»Geh und hol deine Mama«, sagte ich. »Ich habe mir weh getan.«

Sie schaute mein Bein wenn schon nicht mitleidig, so doch wenigstens verständnisvoll an. »Auie«, sagte sie.

»Ja, auie. Es tut sehr weh.«

Sie wanderte davon und sagte noch einmal »Auie, auie«, verfolgte meinen Fall aber nicht weiter.

Nach einer Weile kam Mrs. Bergen mit einem Haufen Wäsche zum Aufhängen heraus.

»Na, dir gefällt es ja offenbar da unten«, kicherte sie.

»Mrs. Bergen, ich glaube, ich habe mir wirklich das Bein verletzt.«

»Auf dem kleinen Klettergerüst?«, sagte sie, gutmütig skeptisch, kam aber näher, um mich anzusehen. »Das glaube ich nicht, Herzchen.« Und dann plötzlich: »Ach, du lieber Gott! Dein Bein! Es ist verkehrt herum!«

»Es tut weh.«

»Das glaube ich. Da geh ich jede Wette ein. Warte da.«

Sie verschwand.

Nach geraumer Zeit kamen schließlich Mr. Bergen und meine Eltern in ihren jeweiligen Autos mehr oder weniger gleichzeitig angefahren. Mr. Bergen war Rechtsanwalt. Ich hörte, wie er mit meinen Eltern über Haftung sprach, als sie die Treppe heraufkamen. Er war als Erster bei mir.

»Dir ist ja wohl klar, Billy, dass du, streng genommen, unbefugt hier eingedrungen bist …«

Meine Eltern brachten mich zu einem jungen kubanischen Arzt in der Woodland Avenue, und der geriet in Panik. Er fing an, genau die gleichen Laute von sich zu geben wie Desi Arnaz in Typisch Lucy, als Lucy was furchtbar Dummes gemacht hatte – nur gab der kubanische Arzt sie über meinem Bein von sich. »Ich glaube nicht, dass ich da was machen kann«, sagte er und schaute meine Eltern flehentlich an. »Das ist ein wirklich schlimmer Bruch. Ich meine, schauen Sie sich das an. Meine Güte!«

Ich glaube, er hatte Angst, man würde ihn zurück nach Kuba schicken. Schließlich brachten sie ihn dazu, den Bruch zu richten. Die nächsten sechs Wochen blieb mein Bein mehr oder weniger verkehrt herum. Doch in dem Moment, in dem sie den Gips abmachten, sprang es zurück in die richtige Lage, und alle waren freudig überrascht. Der Arzt strahlte. »Das nenn ich Glück!«, sagte er fröhlich.

Dann stand ich auf und fiel um.

»Oh«, sagte der Arzt und sah nun wieder besorgt drein. »Das nenne ich nicht so gut.«

Er dachte eine Minute lang nach und sagte dann zu meinen Eltern, sie sollten mich nach Hause bringen, dafür sorgen, dass ich den Rest des Tages und die Nacht das Bein nicht gebrauchte, und sehen, wie es am nächsten Morgen sei.

»Glauben Sie, dann ist es wieder in Ordnung?«, fragte mein Vater.

»Keine Ahnung«, sagte der Arzt.

Am nächsten Morgen stand ich auf und trat vorsichtig auf mein verletztes Bein. Es fühlte sich an, als sei es in Ordnung. Es fühlte sich gut an. Ich ging herum. Alles klar. Ich lief noch ein Stückchen. Ja, es war definitiv wieder heil.

Als ich mich nach unten begab, um die gute Neuigkeit mitzuteilen, war meine Mutter in der Waschküche über die Schmutzwäsche gebeugt und sortierte sie.

»Hey, Mom, mein Bein ist wieder heil«, verkündete ich. »Ich kann laufen.«

»Ach, schön, Liebling«, sagte sie, den Kopf im Trockner. »Wo ist bloß der andere Socken?«


Es war keineswegs so, dass meine Mutter und mein Vater dem körperlichen Wohlbefinden ihrer Kinder gegenüber gleichgültig waren. Sie glaubten nur, dass am Ende schon alles gut werden würde, und sie hatten immer Recht. In unserer Familie verletzte sich nie jemand schwer. Niemand starb. Niemals ging irgendetwas wirklich ernsthaft schief – und wenn man es recht bedenkt, ging auch in unserer Stadt und in unserem Staat kaum was ernsthaft schief. Gefährliche Dinge passierten weit, weit weg, auf den Inseln Matsu und Quemoy oder in Belgisch-Kongo, Orten, von denen man nicht einmal wusste, wo genau sie überhaupt waren.

Heute haben die Menschen gar keine Vorstellung mehr davon, wie enorm groß die Welt damals für alle war, und in welch weiter Ferne selbst relativ nahe Orte lagen. Wenn wir mit meinen Großeltern in Winfield ein Ferngespräch führten – was wir fast nie taten –, klang es, als sprächen sie zu uns von einem anderen Stern. Wir mussten schreien, damit sie uns verstanden, und einen Finger ins Ohr stecken, um ihre leisen, dünnen Stimmchen zu verstehen. Sie waren nur etwa 150 Kilometer entfernt, doch das war sogar noch bis weit in die 1950er Jahre hinein keine unbeträchtliche Strecke. Alles, was noch weiter war, meinetwegen hinter Chicago oder Kansas City lag, wurde schon fast zum Ausland. Und nicht nur Iowa war weit weg von allem. Alles war weit weg von allem.

Die Vereinigten Staaten waren in dieser Beziehung besonders gut dran. Wir hatten links und rechts große schützende Ozeane und keine Nachbarn über oder unter uns, die uns ärgerten, also bestand auch keinerlei Anlass, jemals vor irgendetwas Angst zu haben. Selbst Weltkriege beeinträchtigten das Leben in unserem Land kaum. Als der Filmmogul Jack Warner im Zweiten Weltkrieg merkte, dass sein Hollywoodstudio aus der Luft nicht von einer nahe gelegenen Flugzeugfabrik zu unterscheiden war, ließ er einen Pfeil und die Worte »Dahin geht’s zu Lockheed!« auf sein Dach malen, um japanische Bomber zu ihrem korrekten Ziel und bloß weg von den wertvollen Stars zu dirigieren, die nicht in den Krieg zogen (unter anderem Gary Cooper, Bob Hope, Fred MacMurray, Frank Sinatra, John Garfield, Gene Kelly, Alan Ladd, Danny Kaye, Cary Grant, Bing Crosby, Van Johnson, Dana Andrews, Ronald Reagan, John Wayne und viele kühne Helden, die den Vereinigten Staaten halfen, sich den Weg zum Sieg zu mimen).

Keiner wusste, ob Warner es mit dem Hinweis ernst meinte oder nicht, aber es war auch einerlei, weil keiner wirklich damit rechnete (zumindest nicht nach den ersten bangen Tagen des Krieges), dass die Japaner das US-amerikanische Festland angreifen würden. Als sich zur gleichen Zeit ein Kongressabgeordneter in Washington auf der anderen Seite des Landes um das Befinden von Wachsoldaten auf dem Capitol sorgte, die sich nie von ihren Posten wegzubewegen oder einen Augenblick Pause zu machen schienen, wies man ihn dezent darauf hin, dass es Schaufensterpuppen und ihre Flugabwehrgeschütze Holzmodelle seien. Männer und Kriegsgerät bei einem Ziel zu verschwenden, das doch nie getroffen werden würde, lohnte sich nicht, selbst wenn es um den Sitz der US-amerikanischen Regierung ging.


Der guten Ordnung halber: Es gab einen bemannten Angriff auf das US-amerikanische Festland. 1942 schwang sich ein Pilot namens Nobuo Fujita von den Küstengewässern vor Oregon in einem speziell umgebauten, mit einem U-Boot dorthin expedierten Wasserflugzeug in die Luft. Hinterhältig, wie er war, wollte Fujita Brandbomben in die Wälder Oregons werfen, die Flächenbrände entzünden sollten, die, wenn alles nach Plan lief, außer Kontrolle geraten, einen Großteil der Westküste in Flammen setzen und Hunderte Menschen umbringen würden. Angesichts des riesigen Schadens, den ein kleiner schlitzäugiger Mann in einem Flugzeug angerichtet hätte, würden die Amerikaner dann völlig demoralisiert Rotz und Wasser heulen. Doch die Bomben verpufften oder entzündeten nur örtlich sehr begrenzte, folgenlose Brände.

Über einen Zeitraum von mehreren Monaten ließen die Japaner auch etwa 9000 große Papierballons mit den vorherrschenden Winden über dem Pazifik aufsteigen, von denen jeder eine Dreißig-Pfund-Bombe trug, die 40 Stunden nach dem Start explodieren sollte – etwa der Zeit, die es nach Berechnungen der Japaner dauern würde, über den Pazifik bis zu den Vereinigten Staaten zu schweben. Die Bomben jagten aber nur eine kleine Zahl neugieriger Leutchen in die Luft, deren letzter Satz auf Erden wohl in etwa lautete: »Was zum Teufel soll denn das sein?« Ansonsten richteten sie so gut wie keinen Schaden an. Ein Ballon schaffte es sogar bis Maryland.

Als die Sowjetunion in der Zeit des Kalten Krieges Langstreckenraketen entwickelte, die unseren in nichts nachstanden, löste sich all diese behagliche Sicherheit plötzlich in Wohlgefallen auf. Auf einmal lebten wir in einer Welt, in der, egal, wo wir waren, jeden Moment ohne jede Vorwarnung etwas grauslich Destruktives auf uns fallen konnte. Das war ein beunruhigender, ja bestürzender Gedanke, und wir reagierten darauf in einer für die fünfziger Jahre absolut typischen Art und Weise. Wir fanden es aufregend.

Eine Reihe von Jahren konnte man kaum eine Illustrierte aufschlagen, ohne dass man von einem neuen Wunder an Zerstörungskraft erfuhr, das uns alle im Handumdrehen den Garaus machen konnte. Ein Maler namens Chesley Bonestell spezialisierte sich auf die Produktion lebensechter, opulenter Bilder von menschengemachten Blutbädern, auf denen mit Sprengköpfen beladene Raketen zu sehen waren, die herrlich (aufregend!) über den US-amerikanischen Himmel flitzten oder von gigantischen Raumstationen auf einem wunderschön leuchtenden, fabelhaft gemalten Mond gestartet wurden beziehungsweise unterwegs zu einer Sprengstoffattacke auf den Planeten Erde waren.

Das Besondere an Bonestells Bildwerken war, dass alles wahnsinnig echt, plausibel und fotografisch exakt aussah. Es war, als schaue man etwas an, während es passierte, statt dass man sich vorstellte, wie es eines Tages sein konnte. Ich erinnere mich, wie ich mit grenzenloser Faszination und mehr als einem Hauch irregeleiteter Sehnsucht ein Bild von Bonestell in der Life betrachtete, das New York im Augenblick einer Atombombenexplosion zeigte: Eine riesige Pilzwolke erhob sich aus der vertrauten Stadtlandschaft von Manhattan, und eine zweite breitete sich über den weiter draußen liegenden Gebäuden von Queens aus. Diese Bilder sollten Angst machen, in Wirklichkeit aber waren sie aufregend.13

Ich meine nicht, dass wir uns tatsächlich wünschten, dass New York in die Luft flog – nein, das eigentlich nicht. Ich sage nur, dass wir auch etwas Positives daran sahen. Sicher, wir würden alle sterben, doch unser letztes Wort würde ein aufrichtig bewunderndes »Aaah!« sein.

Dann übernahmen die Sowjets gegen Ende der fünfziger Jahre eindeutig die Führung im Wettlauf im All und die Aufregung galt nun etwas sehr Realem. Wir befürchteten, dass sie gigantische Raumstationen auf einer geostationären Umlaufbahn direkt über uns errichten würden, weit jenseits der Reichweite unserer mückengroßen Flugzeuge und kläglich puffenden Abwehrgeschütze, und dass sie von diesen bequemen Aussichtsplattformen sofort Bomben auf uns werfen würden, wenn wir sie ärgerten.

Das ging aber gar nicht. Weil sich die Erde dreht, kann man aus dem Weltraum nicht einfach Bomben fallen lassen wie Wasserballons. Zum einen würden sie nicht fallen, sondern auf die Erdumlaufbahn geraten. Man müsste sie also zumindest abschießen, was ein Ausmaß an Abschussgenauigkeit erfordert hätte, über das man in den Fünfzigern schlicht noch nicht verfügte. Und sowieso: Bei einer Erdumdrehung von (mehr oder weniger) 1000 Stundenkilometern müsste man extrem präzise Flugbahnen beschreiben können, um ein bestimmtes Ziel zu treffen. Eine aus dem Weltall abgeschossene Bombe würde in Wirklichkeit viel eher auf einem Weizenfeld in Kansas landen oder einem anderen beliebigen Punkt auf der Erde, als das Dach des Weißen Hauses durchschlagen. Wenn es je eine realistische Alternative gewesen wäre, sich gegenseitig aus dem All zu bombardieren, dann, glauben Sie mir, hätten wir da oben Hunderte von Raumstationen.

Das aber wussten in den 1950ern nur die Weltraumwissenschaftler, und sie sagten es uns nicht, weil wir ihnen sonst kein Geld mehr gegeben hätten, ihre ehrgeizigen Programme zu entwickeln. Illustrierte und Sonntagsbeilagen brachten atemberaubende Berichte über die Gefahr von oben, weil ihre Reporter es entweder nicht besser wussten oder es nicht besser wissen wollten und weil sie diese fantastischen Bilder von Chesley Bonestell hatten, die man einfach zeigen musste, weil die zu betrachten eine wahre Lust war.

Die Zerstörung der Erde wurde also in diesem kurios gespaltenen Jahrzehnt sowohl eine permanente Bedrohung als auch Anlass zu fröhlicher Beschäftigung. Amtliche Filme zeigten uns, dass Privatatombunker einen nicht nur schützten, sondern auch Spaß machten, wenn Mom und Dad und Chip und Skip dort im Untergrund möglicherweise auf Jahre hinaus zusammen in einer Bude hausten. Warum auch nicht? Sie hatten jede Menge Trockennahrung und einen Stapel Brettspiele dabei. »Und Mom und Dad brauchen sich nie Sorgen zu machen, dass die Lichter ausgehen, denn sie haben einen praktischen Pedalgenerator und zwei kräftige junge Freiwillige mit reichlich Muskelkraft!« Außerdem war keine Schule! Ein Lebensstil, über den man doch einmal nachdenken sollte.

Denen, die keine Lust hatten, sich in den Untergrund zu verziehen, bot die Portland Cement Association eine Auswahl robuster »Häuser für das Atomzeitalter« an – spezielle »sprengresistente Ganzbetonhäuser«, die so gebaut waren, dass ihre Besitzer »die Detonationswelle einer Bombe mit einer Sprengkraft, die bis zu 20 000 Tonnen TNT entspricht, ab einer Entfernung von über einem Kilometer zum Bodennullpunkt« überleben würden. Die Russen mochten also gleich in der Nachbarschaft eine Bombe fallen lassen – man selbst konnte gemütlich zu Hause sitzen, die Abendzeitung lesen und kriegte kaum mit, dass ein Krieg im Gange war. Können Sie sich vorstellen, dass man ein solches Haus baut und nicht erleben möchte, wie gut es einem Atombombenangriff standhält? Natürlich nicht. Sollen die Widerlinge sie doch werfen! Wir sind bereit!

Und nicht nur die nukleare Zerstörung faszinierte und erregte uns. Auch die Filmwelt erinnerte uns daran, dass wir ebenso gut von fliegenden Untertassen oder steifbeinigen Aliens mit metallischen Stimmen und tödlichen Strahlengewehren angegriffen werden konnten, und machte uns mit hinreißenden Möglichkeiten der Verstümmelung bekannt, die mutierte Rieseninsekten, herumtappende Megakrabben, wiederbelebte Dinosaurier, Ungeheuer aus der Tiefe und eine wirklich stinksaure Fünfzehnmeterfrau, die 50-Foot-Woman, anrichten konnten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Leute glaubten, dass irgendetwas von alldem wirklich passieren würde – auch nicht die, die heute getreu republikanisch wählen –, doch Einzelnes, die Ufos und fliegenden Untertassen zum Beispiel, war damals weit glaubwürdiger als heute. Vergessen Sie nicht, es war die Epoche, in der man immer noch weithin glaubte, der Mars oder die Venus könnten bewohnt sein. Fast alles war möglich.

Selbst die seriöseren Zeitschriften wie Life und Look, die Saturday Evening Post, Time und Newsweek räumten Artikeln über interessante Arten des Weltuntergangs reichlich Platz ein. Was konnte nicht alles schiefgehen! Die Sonne mochte explodieren oder abrupt aufhören zu scheinen. Wenn die Erde durch das Gefunkel und Geglitzer eines Kometenschweifs glitt, wurden wir vielleicht in eine mörderische Strahlung getaucht. Vielleicht bekamen wir eine neue Eiszeit. Oder die Erde löste sich aus irgendeinem Grunde aus ihrer ursprünglichen Umlaufbahn, trieb wie ein Ballon, der sich losgerissen hat, aus dem Sonnensystem und bewegte sich immer tiefer in eine kalte, lichtlose Ecke des Universums. Viele Überlegungen zur Weltraumfahrerei drehten sich darum, vor diesen unvermeidbaren Risiken zu fliehen und ein neues Leben mit interessanteren Schulterpolstern unter einer weit entfernten galaktischen Kuppel zu beginnen.

Machten sich die Leute über eine dieser Gefahren ernsthaft Sorgen? Wer weiß? Wer weiß, was überhaupt jemand in den 1950ern über irgendetwas dachte, ja, ob er überhaupt dachte? Ich weiß nur, dass man beim Durchblättern von Illustrierten aus der Zeit auf eine seltsame Mischung aus ungetrübtem Optimismus und einer Art vorauseilender Verzweiflung stößt. Mehr als 40 Prozent der Menschen dachte 1955, es werde in den nächsten fünf Jahren eine globale Katastrophe geben, vermutlich in Gestalt eines Weltkrieges, und die Hälfte von denen war überzeugt, es werde das Ende der Menschheit sein. Doch eben die Menschen, die behaupteten, dass sie jeden Moment mit dem Tod rechneten, waren gleichzeitig eifrig dabei, neue Häuser zu kaufen, Swimmingpools auszuschachten, in Aktien, Fonds und ihre Altersversorgung zu investieren und sich ganz allgemein auf ein langes Leben einzurichten. Das Zeitalter war unmöglich zu verstehen.

Doch selbst nach den seltsamen, dehnbaren Maßstäben der Zeit waren meine Eltern einzigartig, unbegreiflich sorglos. Soweit ich es mitkriegte, fürchteten sie sich vor gar nichts, selbst nicht vor Dingen, vor denen andere Leute wirklich Angst hattten. Zum Beispiel vor Kinderlähmung. Seit Ende des 19. Jahrhunderts spielte Kinderlähmung in regelmäßigen Abständen immer wieder eine Rolle im Leben der US-Amerikaner (die Frage, warum sie plötzlich in der Zeit auftauchte, kann offenbar niemand beantworten), doch Anfang der 1940er Jahre trat sie besonders bösartig und in epidemischen Ausmaßen bis weit ins folgende Jahrzehnt auf; jedes Jahr wurden landesweit zwischen 30 000 und 40 000 Fälle registriert. In Iowa war das schlimmste Jahr 1952, was zufällig auch das erste volle Jahr meines Lebens war. Es gab über 3500 Erkrankungen – etwa zehn Prozent derjenigen im ganzen Land und fast dreimal so viel wie normalerweise im Bundesstaat –, davon 163 Todesfälle. Ein damals berühmtes Foto aus dem Des Moines Register zeigt vor dem Blank Children’s Hospital in Des Moines versammelte Familien, einschließlich eines Mannes auf einer hohen Leiter, die ihren Kindern auf der Isolierstation durch die Fenster aufmunternde gute Wünsche zuschreien. Selbst nach einem halben Jahrhundert ist das ein gespenstisches Bild, besonders für die, die sich erinnern können, wie bedrohlich Polio war.

Und zwar aus mehreren Gründen. Erstens wusste niemand, wie sie entstand oder sich verbreitete. Epidemien kamen hauptsächlich im Sommer, also glaubten die Leute, Kinderlähmung habe etwas mit Sommeraktivitäten wie Picknicks und Schwimmen zu tun, und man durfte nicht mehr in nassen Klamotten herumsitzen oder Freibadwasser schlucken. (Kinderlähmung wurde tatsächlich durch verunreinigtes Essen und Wasser übertragen, doch Freibadwasser war gechlort und deshalb eher ungefährlich.) Zweitens steckten sich überproportional viele junge Menschen mit Kinderlähmung an, aber die Symptome waren nicht eindeutig und verschieden und die Erkrankung immer schwer zu erkennen. Im Anfangsstadium konnte der beste Arzt der Welt nicht sagen, ob ein Kind Kinderlähmung oder nur Grippe oder eine Sommererkältung hatte. Für die, die Polio hatten, waren die Auswirkungen schrecklich unvorhersehbar. Zwei Drittel der Betroffenen erholten sich nach drei, vier Tagen vollständig und ohne irgendwelche negativen Folgen. Doch andere blieben teilweise oder ganz gelähmt. Manche konnten nicht einmal mehr selbstständig atmen. In den Vereinigten Staaten starben nur etwa drei Prozent der Betroffenen; bei Ausbrüchen woanders waren es manchmal bis zu 30 Prozent. Die meisten der armen Eltern, die etwas durch die Fenster im Blank Hospital riefen, wussten nicht, in welcher Gruppe ihr Kind landen würde. Die Krankheit bot in jeder Hinsicht Grund für die schlimmsten Ängste.

Kein Wunder, dass regelrechte Panik ausbrach, wenn irgendwo Kinderlähmung gemeldet wurde. In Growing Up with Dick and Jane steht, dass die Kinder beim ersten Zeichen einer Epidemie »von menschenüberlaufenen Freibädern ferngehalten, aus Kinos herausgezerrt und mitten in der Nacht aus Sommerferienlagern gerissen und nach Hause gebracht wurden. Bilder von Kindern, die Tod oder Lähmung oder Jahren in einer eisernen Lunge entgegensahen, ängstigten eine bange Nation. Kinder gerieten beim Anblick von Fliegen oder Mücken, die angeblich den Virus trugen, in Angst und Schrecken. Eltern sorgten sich schon bei Fieber und Beschwerden über Halsschmerzen oder steife Nacken.«

Also, mir ist das alles vollkommen neu. Ich bekam von einer Angst vor Polio nichts mit. Ich wusste, dass es Polio gab – nach Mitte der Fünfziger mussten wir uns von Zeit zu Zeit in einer Reihe aufstellen und wurden dagegen geimpft –, doch ich wusste nicht, dass wir auch Angst davor haben mussten. Ich wusste von keinerlei Gefahren, egal, wie und wo. Eigentlich ein wunderbarer Zustand. Ich wuchs in einer Zeit auf, in der man am meisten Grund für die verschiedensten Ängste haben musste, und hatte keinen blassen Schimmer.


Als ich sieben und meine Schwester zwölf war, kaufte mein Vater einen blauen Ford-Rambler-Kombi (ein so schrottiges, stilloses Auto, dass sogar Besitzer von Ford Edsels langsamer fuhren und einen auslachten) und beschloss, ihn mit einer Reise nach New York einzufahren. Das Auto hatte keine Klimaanlage, doch meine Schwester und ich fanden heraus, dass wir aus dem Wageninneren entkommen und uns von einer hübschen, kühlen Brise umwehen lassen konnten, wenn wir die Heckklappe herunterklappten, uns daraufstellten und oben am Dachgepäckträger festhielten. Es war natürlich eher wie durch einen Taifun zu fahren und brandgefährlich. Wenn wir auch nur einen Moment losgelassen hätten – um zu niesen oder uns zu kratzen, wenn es juckte –, wären wir glatt von unserer kleinen Plattform weggerissen und auf den Kühler eines riesigen Mack-Lastwagens geschleudert worden.

Oder wenn umgekehrt mein Vater aus irgendeinem Grunde gebremst hätte, standen die Chancen gut, dass wir zur Seite in ein Feld geworfen oder nach vorn einem anderen mächtigen Mack in den Weg geschleudert, nein, geschossen worden wären. (Und mein Vater bot uns nach dem Motto »Und nun festhalten, bitte!« mindestens drei-, viermal am Tag jähe Schwenks und Sprünge wie von einem bockenden Wildpferd, wenn er auf die Bremse trat, weil er eine angezündete Zigarette auf den Sitz zwischen seine Beine hatte fallen lassen und er und meine Mutter sich gemeinsam auf eine hektische, doch stets unterhaltsame Suche danach begaben.)

Kurzum, was meine Schwester und ich taten, war geradezu hirnrissig riskant. Auf den Gedanken kam offenbar auch ein Autobahnpolizist bei Ashtabula, Ohio, der sein rotes Licht anwarf, meinen Vater herauswinkte und ihn 20 Minuten lang mächtig zusammenstauchte, weil er in Fragen der Sicherheit seiner Kinder offenbar so kolossal bekloppt war. Mein Vater nahm alles demütig zur Kenntnis. Doch als der Polizist wegfuhr, sagte er uns ganz gelassen, wir dürften erst wieder so fahren, wenn wir in ein, zwei Stunden die Staatsgrenze nach Pennsylvania überquert hätten.

Es war kein guter Trip für meinen Vater. Er hatte mittels einer Kleinanzeige in der Saturday Review ein wunderbar preiswertes Hotel in New York gebucht und entdeckte nun, dass es in Harlem lag. Während meine Eltern am ersten Abend dort auf dem Bett lagen, erschöpft von der Zerreißprobe, den Weg von Iowa zur 1252th Street in Upper Manhattan zu finden – keine Route, die im Führer der amerikanischen Automobilclubs ausgezeichnet war –, beschlossen meine Schwester und ich, was essen zu gehen. Wir schlenderten eine Weile lang durch das Viertel und fanden einen Diner an einer Ecke zwei Straßen entfernt. Während wir dasaßen, unsere Hamburger und Milchshakes genossen und friedlich schiedlich mit mehreren Schwarzen plauderten, glitt ein Polizeiwagen vorbei, hielt an, fuhr zurück, parkte. Zwei Beamte kamen herein, schauten sich argwöhnisch um, traten zu uns. Einer fragte, von wo wir kämen.

»Aus Des Moines, Iowa«, erwiderte meine Schwester.

»Des Moines, Iowa«, sagte der Polizist erstaunt. »Wie seid ihr denn von Des Moines, Iowa, hierhergekommen?«

»Mit unseren Eltern im Auto.«

»Eure Eltern haben euch von Des Moines bis hierhergefahren?«

Meine Schwester nickte.

»Warum?«

»Mein Dad meint, es wäre lehrreich.«

»Nach Harlem zu kommen?« Die Polizisten schauten einander an. »Wo sind eure Eltern jetzt, Mädchen?«

Im Hotel W.E.B. DuBois oder Chateau Cotton Club oder wie immer es hieß.

»Da sind eure Eltern?«

Meine Schwester nickte wieder.

»Ihr seid also wirklich aus Iowa, Mädchen?«

Die Polizisten brachten uns zurück ins Hotel und geleiteten uns zu unserem Zimmer. Sie klopften vernehmlich an die Tür, und mein Vater sagte herein. Die Polizisten wussten nicht, ob sie streng mit meinem Vater sein sollten oder sanft, ob sie ihn verhaften oder ihm ein bisschen Geld geben sollten oder was sonst. Schlussendlich legten sie ihm nahe, früh am nächsten Morgen das Hotel zu verlassen und ein geeigneteres in einer ungefährlicheren Gegend viel weiter unten in Manhattan zu suchen.

Mein Vater war nicht in der Position, was dagegen zu sagen. Schon weil er von der Taille abwärts nackt war. Er stand halb hinter der Tür, damit die Polizisten seine peinliche Lage nicht bemerkten, doch für uns, die wir auf dem Bett saßen, war der Anblick, wie unser nacktarschiger Vater respektvoll und mit todernster Stimme mit zwei riesigen New Yorker Cops redete, absolut surreal. Und wir sollten ihn so schnell nicht vergessen.

Mein Vater war allerdings ziemlich blass, als die Herren gegangen waren, und redete ausführlich mit meiner Mutter darüber, was wir jetzt tun sollten. Sie beschlossen, es eine Nacht zu überschlafen. Am Ende sind wir geblieben. Der Preis war einfach zu gut.

Als ich zum zweiten Mal bemerkte, dass man sich nicht hundertprozentig auf Erwachsene verlassen kann, bekam ich auch das erste Mal richtige Angst vor dem, was in der großen, weiten Welt alles passieren konnte. Es war im Herbst 1962, kurz vor meinem elften Geburtstag, und ich war allein zu Haus und schaute fern. Da wurde die Sendung wegen einer Sondermeldung aus dem Weißen Haus unterbrochen. Präsident Kennedy erschien mit ernster, müder Miene und deutete an, dass die Dinge hinsichtlich der Kubakrise nicht sonderlich gut liefen – von der wusste ich zu dem Zeitpunkt natürlich nichts.

Die Krise war entstanden (falls Sie es nicht wissen), als die Vereinigten Staaten entdeckt hatten, dass die Russen Vorbereitungen trafen (dachten wir jedenfalls), Atomwaffen auf Kuba zu stationieren, nur 120 Kilometer von US-amerikanischem Boden entfernt. Dass wir jede Menge auf Russland gerichtete Raketen in ähnlicher Entfernung hatten, spielte keine Rolle. Wir waren es nicht gewöhnt, in unserer eigenen Hemisphäre bedroht zu werden, und ließen es uns auch jetzt nicht gefallen. Kennedy befahl Chruschtschow, mit dem Bau von Raketenabschussrampen aufzuhören, sonst könnte er aber was erleben.

Der Präsident erzählte uns in der Rede, die ich sah, dass wir jetzt bei dem »Sonst könnte er aber was erleben«-Teil des Dramas waren. Daran erinnere ich mich so deutlich wie nur irgendwas, vor allem, weil Kennedy so sorgenvoll und grau aussah und man eine solche Miene ja nicht bei einem Präsidenten sehen will, wenn man zehn Jahre alt ist. Um unser Missfallen zu bekunden, hatten wir eine Seeblockade um Kuba errichtet, und Kennedy teilte uns nun mit, dass ein sowjetisches Schiff auf dem Weg war, sie zu durchbrechen. Er sagte, er habe Befehl gegeben, dass US-amerikanische Zerstörer dem sowjetischen Schiff einen warnenden Schuss vor den Bug geben sollten, falls es wirklich die Blockade zu durchbrechen versuche. Wenn es weiterfahre, sollten sie es versenken. Was natürlich den Beginn des Dritten Weltkriegs bedeutet hätte. Das begriff selbst ich. Es war das erste Mal, dass mir das Blut in den Adern gefror.

Da Kennedys Tonfall verriet, dass das alles kurz bevorstand, verspeiste ich das letzte Stück eines Toddle-House-Schokoladenkuchens, das für meine Schwester bestimmt war, und lungerte dann ein wenig auf der hinteren Veranda herum, weil ich als Erster meinen Eltern die Neuigkeit erzählen wollte, dass wir alle sterben würden. Als sie nach Hause kamen, sagten sie mir, ich solle keine Angst haben, alles werde gut, und sie hatten natürlich wie immer Recht. Wir starben nicht – wenn ich auch in tödliche Gefahr geriet, als meine Schwester entdeckte, dass ich ihr Stück Kuchen aufgefuttert hatte.

Aber wir waren dem Tod alle näher, als wir ahnten. Robert McNamara, der damalige Verteidigungsminister, erzählt in seinen Memoiren, dass die Joint Chiefs of Staff, die Vereinigten Oberbefehlshaber, vorschlugen – ja, eifrig darauf drängten –, Kuba mit ein paar Atombomben einzudecken, nur um zu zeigen, dass wir es ernst meinten, und damit die Sowjets kapierten, dass sie nicht einmal im Traum daran denken sollten, Atomwaffen in unserem Hinterhof zu stationieren. Und laut McNamara war Kennedy sehr kurz davor, einen solchen Schlag anzuordnen.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 29 Jahre später erfuhren wir, dass die Beweise der CIA, was Kuba betraf, hinten und vorne unzureichend waren (na, was für eine Überraschung) und dass die Sowjets in Wirklichkeit schon ungefähr 170 Atomraketen auf kubanischem Boden stationiert hatten, die natürlich alle auf uns gerichtet waren und alle zur sofortigen Vergeltung für einen US-amerikanischen Angriff hätten abgeschossen werden können. Stellen Sie sich die Vereinigten Staaten vor, wenn 170 seiner größten Städte ausgelöscht worden wären – wozu, das soll nicht verschwiegen werden, auch Des Moines gehört hätte. Und natürlich hätte es damit nicht sein Bewenden gehabt. Wir waren dem Tod alle sehr, sehr nah.

Seitdem habe ich Erwachsenen keine Sekunde mehr über den Weg getraut.

Mein Amerika: Erinnerungen an eine ganz normale Kindheit
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