Rums!

Mobile, Ala. (AP) – Das Oberste Gericht in Alabama bestätigte gestern die Todesstrafe für einen Gelegenheitsarbeiter, den Neger Jimmy Wilson, 55, der im letzten Jahr 1,95 Dollar aus dem Haus von Mrs. Esteele Barker gestohlen hat. Mrs. Barker ist weiß.

Raub ist in Alabama zwar ein Kapitalverbrechen, doch es ist in dem Staat noch nie jemand wegen eines Diebstahls von weniger als fünf Dollar exekutiert worden. Ein Gerichtssprecher vermutet, das Gericht habe sich möglicherweise davon beeinflussen lassen, dass Mrs. Barker aussagte, Wilson habe in respektlosem Ton mit ihr gesprochen.

Ein Sprecher für die National Association for the Advancement of Colored People nannte das Todesurteil ›eine Schande für die ganze Nation‹, sagte aber, die Organisation sei nicht in der Lage, dem verurteilten Mann zu helfen, weil sie in Alabama verboten sei.


Des Moines Register, 23. August 1958

Um 7.15 Uhr Ortszeit am 1. November 1952 brachten die Vereinigten Staaten im Pazifik, auf dem zu den Marshallinseln zählenden Eniwetok-Atoll (oder Enewetak-Atoll – der Name variierte sehr) die erste Wasserstoffbombe zur Explosion, wenn es auch eigentlich keine Bombe war, da man sie in keinerlei Hinsicht transportieren konnte. Nur wenn sich ein Feind zuvorkommend daneben gestellt hätte, als wir eine Achtzigtonnenkühlanlage für die Unmengen flüssigen schweren und überschweren Wasserstoffs bauten, mehrere Meilen Kabel damit verbanden und Dutzende elektrische Zündkapseln anbrachten, nur dann hätten wir die Möglichkeit gehabt, ihn damit in die Luft zu jagen. Da man auch 11 000 Soldaten und Zivilisten brauchte, um den Sprengsatz dazu zu bringen, auf Eniwetok zu explodieren, hätte man das Ganze wohl kaum auf dem Roten Platz errichten können, ohne Verdacht zu erregen. Korrekt ausgedrückt, war es ein »thermonuklearer Sprengsatz«. Und er verfügte über eine gewaltige Kraft.

Da man dergleichen noch nie zuvor ausprobiert hatte, wusste niemand, wie groß der Knall sein würde. Selbst nach vorsichtigsten Schätzungen – immerhin konnte eine Detonation von fünf Megatonnen heftigere Zerstörungen anrichten als sämtliche Feuerkraft, die von allen Beteiligten im Zweiten Weltkrieg eingesetzt worden war – und nach Meinung mancher Kernphysiker dachte man, die Explosion könne bis zu 100 Megatonnen erreichen, was so außerhalb des Messbereichs war, dass die Wissenschaftler die Konsequenzen nur erraten konnten. Unter anderem vermuteten sie, dass der gesamte Sauerstoff in der Atmosphäre entzündet werden könnte. Aber wer wagt, der gewinnt im Vernichtungswettbewerb, mag sich das Pentagon gedacht haben. Und so hielt am Morgen des 1. November jemand ein Streichholz an die Zündschnur, nahm – wie ich es mir immer gern ausmale – die Beine in die Hand und rannte davon.

Die Detonation erreichte eine Stärke von etwas mehr als zehn Megatonnen, vergleichsweise kontrollierbar, doch immer noch so machtvoll, dass man eine tausendmal so große Stadt wie Hiroshima hätte auslöschen können. Eine so große Stadt gibt es natürlich nicht auf der Erde. Binnen Sekunden erhob sich über Eniwetok eine Feuerkugel von fünf Meilen Höhe und vier Meilen Durchmesser, die zu einer Pilzwolke anschwoll, die 30 Meilen über der Erde über die Stratosphäre hinausstieß, sich über 1000 Meilen in jede Richtung ausbreitete und einen staubigen Ascheregen ausspie, der alles verdunkelte, bevor sie sich langsam auflöste. Es war das größte Gebilde jedweder Art, das je von Menschen kreiert worden war. Neun Monate später überraschten die Sowjets die Westmächte, als sie ihrerseits einen thermonuklearen Sprengsatz zur Explosion brachten. Das Rennen um die Auslöschung des Lebens hatte begonnen – und zwar rasant. Nun waren wir wirklich der Tod, der Zerstörer von Welten.

Es ist also nicht verwunderlich, dass ich in der Zeit, als das geschah, in Des Moines, Iowa, saß und mir still in die Hosen machte. Ich hatte keine Wahl. Ich war zehn Monate alt.

Furcht erregend an der Entwicklung der Bombe war nicht so sehr die Entwicklung der Bombe als vielmehr die Leute, die für die Entwicklung der Bombe zuständig waren. Denn nur wenige Wochen nach dem Test auf Eniwetok überlegten die Großkopfeten im Pentagon wahrhaftig, wie sie dieses Goldstück zur Anwendung bringen konnten. Sie erwogen allen Ernstes, einen Sprengsatz irgendwo nicht weit von der Front in Korea zu bauen, eine große Zahl nordkoreanischer und chinesischer Truppen zu verlocken, mal einen Blick darauf zu werfen, und ihn dann zu zünden.

Das Mitglied des Repräsentantenhauses für Pennsylvania, James E. Van Zandt, ein maßgeblicher Befürworter der Verwüstung, versprach uns bald einen Sprengsatz von mindestens 100 Megatonnen – der vielleicht alle unsere atembare Luft verzehren würde. Gleichzeitig träumte Edward Teller, der halb durchgeknallte Physiker aus Ungarn, eines der führenden Genies hinter der Entwicklung der H-Bombe, von aufregenden Verwendungen für nukleare Sprengsätze in Friedenszeiten. Teller und seine Gefolgsleute bei der Atomenergiebehörde wollten H-Bomben bei gewaltigen Bauvorhaben in einer Größenordnung einsetzen, die bis dahin unvorstellbar gewesen war: Man wollte Tagebaubergwerke anlegen, wo sich einmal Berge erhoben hatten, den Lauf von Flüssen zu unseren Gunsten ändern (und damit zum Beispiel sicherstellen, dass die Donau nur kapitalistischen Ländern zugutekam) sowie lästige Hindernisse für Handel und Schifffahrt in die Luft jagen wie zum Beispiel das australische Great Barrier Reef. Begeistert berichteten sie, dass man nur 26 Bomben in einer Reihe über der Meerenge von Panama hochgehen lassen müsste und mehr oder weniger sofort einen größeren, besseren Panamakanal ausgehoben hätte – und obendrein noch ein wunderhübsches Schauspiel geboten bekäme. Sie meinten sogar, man solle mit Nuklearsprengköpfen das Wetter auf der Erde verändern, indem man die Menge des Staubes in der Atmosphäre regulierte und damit auf Dauer den Winter aus dem Norden der Vereinigten Staaten verbannte und ihn für immer und ewig in die Sowjetunion schickte. Fast beiläufig schlug Teller vor, wir sollten den Mond als gigantisches Ziel zum Sprengköpfetesten benutzen. Die Explosionen wären durch Ferngläser von der Erde aus zu beobachten und würden Millionen Menschen nette Unterhaltung bieten. Kurzum, die Schöpfer der Wasserstoffbombe wollten die Welt in unvorhersehbare Strahlungsmengen hüllen, ganze Ökosysteme vernichten, das Antlitz der Erde verheeren sowie unsere Feinde bei jeder Gelegenheit provozieren und gegen uns aufbringen – und davon träumten sie in Friedenszeiten!

Im Grunde war es ihr Ehrgeiz, eine megagrauenhafte, transportable Bombe zu bauen, die wir auf die Köpfe von Russen und anderem geistesverwandtem Gesindel fallen lassen konnten, wann immer es uns beliebte. Der Traum wurde am ersten März 1954 zur entzückenden Realität, als die Vereinigten Staaten 15 Megatonnen Knallzeug aus Gründen der Experimentierlust über dem ebenfalls zu den Marshallinseln zählenden Bikini-Atoll detonieren ließen (einem so wunderschönen Ort, dass wir sogar ein Damenbekleidungsstück danach benannt haben). Die Explosion übertraf die Hoffnungen bei weitem. Man sah den Blitz in Okinawa, 2600 Meilen entfernt. Radioaktiver Niederschlag ging sichtbar über einem Gebiet von mehr als 7000 Quadratmeilen nieder. Und alles schwebte nicht in die vorhergesagte Richtung, sondern in die genau entgegengesetzte. Wir wurden nicht nur gut darin, richtig gigantische Explosionen auszulösen. Wir schafften es auch noch, Konsequenzen hervorzurufen, die unsere Fähigkeit, sie zu beherrschen, haushoch überstiegen.

Ein Soldat, der auf dem Kwajalein-Atoll stationiert war, schrieb in einem Brief nach Hause, dass er gedacht habe, die Explosion werde seine Kaserne wegpusten. »Plötzlich erstrahlte der Himmel in einem leuchtenden Orangeton und blieb – so kam es einem vor – minutenlang so … Wir hörten sehr lautes Grollen, das wie Donner klang. Dann begannen die Kasernen von oben bis unten zu zittern, als gäbe es ein Erdbeben. Dann folgte ein sehr starker Wind« und alle Anwesenden sahen sich fix nach etwas Festem um und hielten sich daran fest. Und dabei war dieser Ort fast 200 Meilen vom Explosionsort entfernt, weiß der Himmel, was die, die näher dran waren, erlebten – und das waren nicht wenige, unter anderem die ahnungslosen Bewohner der in der Nähe gelegenen Insel Rongelap, denen man gesagt hatte, sie sollten kurz vor sieben Uhr morgens mit einem hellen Blitz und einem lauten Knall rechnen, die aber ansonsten keine Warnungen erhalten hatten, keine Hinweise darauf, dass schon der Knall ihre Häuser umpusten und sie für immer taub machen konnte, und schon gar keine Anleitungen, wie sie mit den Nachwirkungen umgehen sollten. Als die radioaktive Asche auf sie herniederregnete, kosteten die verblüfften Inselbewohner davon, um zu sehen, woraus sie bestand – offenbar Salz – und bürsteten sie sich aus dem Haar.

Binnen Minuten fühlten sie sich dann aber gar nicht mehr wohl und niemand, der der Strahlung ausgesetzt gewesen war, hatte an dem Morgen noch Appetit auf Frühstück. Binnen Stunden litten viele an schwerer Übelkeit und bekamen, wo immer die Asche ihre bloße Haut berührt hatte, üppige Blasen. In den nächsten Tagen fiel ihnen das Haar büschelweise aus, und manche begannen innerlich zu verbluten.

Von dem Fallout wurden auch 23 nichts ahnende Fischer auf einem japanischen Schiff erwischt, das – eine Ironie, die niemandem entging – ›Glücklicher Drache‹ hieß. Als sie nach Japan zurückkehrten, fühlten sich die meisten Mannschaftsmitglieder hundeelend. Ihr Fang wurde von anderen Männern ausgeladen und auf den Markt gebracht, wo er unter den Tausenden anderer Ladungen verschwand, die an dem Tag in japanische Häfen gebracht worden waren. Weil man jetzt nicht mehr erkennen konnte, welche Fische kontaminiert waren und welche nicht, ließen die japanischen Konsumenten wochenlang die Finger von Fisch und ruinierten fast den ganzen Erwerbszweig.

Das japanische Volk insgesamt war nicht besonders glücklich über die ganze Sache. Innerhalb eines Zeitraums von nicht einmal zehn Jahren hatte es die unerwünschte Ehre, sowohl das erste Opfer der Atombombe als auch das erste der Wasserstoffbombe zu sein, und da regte man sich natürlich ein bisschen auf und wollte eine Entschuldigung. Den Gefallen taten wir den Japanern natürlich nicht. Lewis Strauss, ein früherer Schuhverkäufer, der den Aufstieg zum Vorsitzenden der Atomenergiebehöre geschafft hatte (so waren die Zeiten), konterte mit der Andeutung, dass die japanischen Fischer in Wirklichkeit Sowjetspione gewesen seien.

Die Vereinigten Staaten verlagerten ihre Tests aber dann zunehmend nach Nevada, wo die Menschen sie, wie wir ja schon gehört haben, wesentlich mehr zu schätzen wussten. Wir führten im Übrigen nicht nur auf den Marshallinseln und in Nevada Tests durch. In den ersten Jahren zündeten wir auch auf den Weihnachtsinseln und dem Johnston-Atoll im Pazifik Atombomben, über und unter dem Wasser im Südatlantik und in New Mexico, Colorado, Alaska und (aus welchen Gründen auch immer) in Hattiesburg, Mississippi. Zwischen 1946 und 1962 zündeten die Vereinigten Staaten knapp über 1000 atomare Sprengköpfe, darunter etwa 300 im Freien, wobei unzählige Tonnen radioaktiven Staubs in die Atmosphäre geschleudert wurden. Auch die UdSSR, China, Großbritannien und Frankreich zündeten Dutzende.

Es stellte sich heraus, dass Kinder mit ihren hübschen, kleinen Körpern und ihrer Vorliebe für Milchgetränke besonders geschickt waren, Strontium 90 – die wichtigste radioaktive Substanz im Niederschlag – aufzunehmen und zu speichern. So umstandslos nahmen wir das Strontium auf, dass 1958 das Durchschnittskind – das heißt, ich und 30 Millionen andere Menschlein – zehnmal mehr Strontium 90 im Körper hatte als noch ein Jahr zuvor. Wir glühten geradezu von dem Zeugs.

Also verlagerte man die Tests unter die Erde, was oft aber nicht sonderlich gut funktionierte. Im Sommer 1962 zündeten Wissenschaftler im Dienste des Verteidigungsministeriums eine Wasserstoffbombe, die sie tief unter der Wüste von Frenchman Flat in Nevada begraben hatten. Die Explosion war so deftig, dass das Land darum herum sich um etwa 100 Meter hob, aufplatzte wie ein sehr schlimmes Furunkel und ein Krater von circa 250 Metern Durchmesser entstand. Überall flog Explosionsmüll hin. »Um vier Uhr nachmittags«, schrieb der Historiker Peter Goodchild, »war über Ely, Nevada, 200 Meilen vom Zentrum der Explosion entfernt, die radioaktive Wolke so dicht, dass die Straßenbeleuchtung eingeschaltet werden musste.« Sichtbarer Niederschlag schwebte auf sechs Staaten im Westen und zwei kanadische Provinzen hernieder, doch keiner gab das Fiasko offiziell zu, und es ergingen keine öffentlichen Warnungen an die Bevölkerung, in denen ihr geraten wurde, keine frische Asche zu berühren und die Kinder davon fernzuhalten. Ja, umgekehrt, die Einzelheiten des Vorfalls blieben zwei Jahrzehnte lang geheim, bis ein neugieriger Journalist sich auf das Recht des freien Zugangs zu Informationen berief, Klage einreichte und dann herausfand, was an dem Tag geschehen war.9

Während wir darauf warteten, dass uns die Politiker und das Militär einen echten Dritten Weltkrieg bescherten, boten uns die Comics mit Gusto einen imaginären. Auf dem Markt erschienen allmonatlich Titel wie Atomic War! und Atom-Age Combat und wurden bei den Kennern im Kiddie Corral sehr begehrt. Die visionären Verfasser der Comics nahmen, raffiniert, wie sie waren, den Generälen und anderen hohen Tieren die Atomwaffen weg und legten sie in die Hände gemeiner Infanteristen, die dergestalt unerschöpfliche Horden vorrückender chinesischer und russischer Truppen mit Atomraketen, Atomkanonen, Atomgranaten und sogar Atomgewehren mit Atomkugeln wegpusten konnten! Atomkugeln! Was für eine herrliche Idee! Was für ein packendes Blutbad. Bis die Asbestos Lady sich in mein Leben schlich und mein junges Herz und meine zuckenden Lenden eroberte, waren die Atomkriegscomics für mich die befriedigenste Form der Unterhaltung, die es gab.

Eigentlich aber mussten die Menschen sich in den 1950er Jahren über viel schlimmere Dinge Sorgen machen als über atomare Vernichtung. Nämlich über Kinderlähmung, darüber, dass sie sich das Gleiche leisten konnten wie die Nachbarn, darüber, dass Neger ins Viertel zogen, über Ufos. Vor allem aber über Teenager. Jawohl. Teenager wurden in den Fünfzigern ein Hauptgrund zur Sorge für die amerikanischen Bürger.

Natürlich gab es seit unvordenklichen Zeiten unausstehliche, halb erwachsene menschliche Wesen mit unreiner Haut. Doch als gesellschaftliches Phänomen war die Pubertät brandneu. (Das Wort Teenager wurde erst 1941 geprägt.) Als Teenager also sichtbar auf der Bildfläche erschienen, und zwar eher wie Mutantengeschöpfe in einem der vielen hervorragenden Science-Fiction-Filme des Jahrzehnts, wurde den Erwachsenen blümerant. Teenager rauchten, gaben Widerworte und machten auf Autorücksitzen Petting. Sie redeten Ältere mit respektlosen Namen an wie »Pops« und »Daddy-o«. Sie grinsten süffisant. Sie kurvten in endlosen Runden um alle günstig gelegenen Geschäftsviertel. Sie kämmten sich bis zu vierzehn Stunden am Tag. Sie hörten Rock ’n’ Roll, eine energiegeladene Musik, die eindeutig nur dazu erdacht war, Halbwüchsige zu animieren, Unzucht zu treiben und Haschisch zu rauchen. »Wir wissen, dass viele Halbstarke Kiffer sind«, schrieben die Autoren des populären Buchs USA Confidential, stolz ihre Beherrschung des Straßenjargons demonstrierend. »Viele andere sind Rote oder Linke oder untergraben sonstwie Sitte und Anstand.«

Filme wie Der Wilde; Denn sie wissen nicht, was sie tun; Die Saat der Gewalt; Mit siebzehn am Abgrund; Teenage CrimeWave; Mannstoll und gefährlich und (wenn ich mir erlauben darf, einen persönlichen Favoriten zu nennen) Teenagers from Outer Space erweckten den Eindruck, dass die gestörte Jugend der Nation aus unerklärlichen Gründen nur noch Randale machte. Die Saturday Evening Post bezeichnete die Jugendkriminalität als »Schande Amerikas«. Time und Newsweek brachten beide Titelgeschichten zu den neuen jungen Rowdys. Unter Vorsitz von Estes Kefauver hielt der Senatsunterausschuss für Jugendkriminalität eine Reihe aufwühlender Anhörungen ab über das Zunehmen von Straßenbanden und das damit einhergehende ungebührliche Betragen.

In Wirklichkeit waren junge Menschen nie so brav oder so eifrig konservativ gewesen. Mehr als die Hälfte von ihnen glaubte laut Umfragen, wie J. Ronald Oakley in God’s Country: America in the Fifties schrieb, dass Masturbation Sünde sei, Frauen zu Hause bleiben sollten und man der Evolutionstheorie nicht trauen dürfe – Ansichten, denen viele ihrer älteren Mitbürger aus tiefstem Herzen Beifall gespendet hätten. Außerdem arbeiteten Teenager hart und trugen mit Wochenend-und Freizeitjobs erheblich zum Wohlstand der Nation bei. 1955 verfügte der typische US-amerikanische Teenager über so viel Einkommen wie eine durchschnittliche vierköpfige Familie 15 Jahre zuvor. Insgesamt trugen die Geschmähten jährlich zehn Milliarden Dollar zum Bruttosozialsprodukt bei. Einerlei, wie man es betrachtete, Teenager waren keine schlechten Menschen. Von heute aus beurteilt, steht es allerdings außer Frage, dass man sie hätte einschläfern sollen.


Nur eines war in den 1950er Jahren fast genauso bedrohlich wie die Teenager, und das war natürlich der Kommunismus. Sich wegen des Kommunismus Sorgen zu machen war in dieser Dekade eine anstrengende, anspruchsvolle Tätigkeit. Die Rote Gefahr lauerte überall – in Büchern und Zeitschriften, in Regierungsstellen, im Schulunterricht, an allen Arbeitsplätzen. Besonders verdächtig war die Filmindustrie.

»Sehr viele Kinofilme, die aus Hollywood kommen, haben kommunistische Tendenzen«, trug 1947 der Kongressabgeordnete J. Parnell Thomas aus New Jersey, der Vorsitzende des Ausschusses für Unamerikanische Umtriebe des Repräsentantenhauses, mit ernster Miene vor und alle nickten zustimmend, auch wenn niemandem bei genauerem Nachdenken ein Hollywoodfilm eingefallen wäre, der auch nur im Geringsten mit marxistischem Gedankengut sympathisierte. Parnell nannte nie die Filme, die er im Kopf hatte, aber er hatte auch kaum noch Zeit dazu, dann er wurde schon bald überführt, große Summen Regierungsgelder veruntreut zu haben, indem er Löhne an fiktive Angestellte zahlte. Er wurde zu 18 Monaten Haft in einem Gefängnis in Connecticut verurteilt, wo er das unerwartete Vergnügen hatte, mit zweien der Leute einzusitzen, die sein Ausschuss dorthin gebracht hatte. Lester Cole und Ring Lardner junior hatten sich geweigert, vor dem Ausschuss auszusagen.

Walt Disney dagegen ließ sich nicht lumpen und behauptete vor dem Ausschuss, dass die Cartoonistengewerkschaft in Hollywood von überzeugten Roten und ihren Sympathisanten angeführt werde und 1941 versucht habe, während eines Streiks sein Studio zu übernehmen und Mickymaus zum Kommunisten zu machen. Auch er legte nie Beweise vor, denunzierte aber einen seiner früheren Angestellten als Kommunisten, weil er nicht zur Kirche ging und einst Kunst in Moskau studiert hatte.

Wahnsinnige fanden in dieser Zeit ganz besonders leicht Gehör. Der Wanderprediger Billy James Hargis, ein pummeliger Rüpel aus Sapulpa, Oklahoma, warnte die Nation in wöchentlichen, schweißtreibenden Predigten, dass die Kommunisten sich in die Bundesaufsicht der US-Banken eingeschlichen, ja, sie praktisch übernommen hätten wie auch das Erziehungsministerium, den Nationalen Kirchenrat und fast alle anderen nur denkbaren, landesweit agierenden Organisationen. Seine Verkündigungen wurden von 500 Radio- und 250 Fernsehsendern übertragen und gewannen eine riesige Anhängerschaft, wie auch seine vielen Bücher, die Titel hatten wie Communism: The Total Lie und Is the Schoolhouse the Proper Place to Teach Raw Sex?

Obwohl Hargis keinerlei Schulabschlüsse besaß (er war sogar vom Ozark Bible College geflogen – was ihm erst mal einer nachmachen musste), gründete er mehrere Ausbildungsanstalten, darunter die Christian Crusade Anti-Communist Youth University. (Die Unihymne hätte ich gern gehört!) Als Hargis gefragt wurde, was an seinen Bildungsstätten gelehrt werde, erwiderte er: »Antikommunismus, Antisozialismus, Antisozialstaat, Anti-Russland, Anti-China, die wörtliche Interpretation der Bibel und die Rechte der Bundesstaaten.« Hargis brachte sich schließlich selbst zu Fall, als herauskam, dass er in Momenten göttlicher Inbrunst mit mehreren seiner Studenten, männlichen wie weiblichen, Sex gehabt hatte. Der Economist berichtete, dass ein Paar diese Entdeckung machte, als es einander in der Hochzeitsnacht errötend diese Fehltritte beichtete.

Auf dem Höhepunkt der Roten Gefahr gab es in 32 der 48 Staaten Verpflichtungen zu Treueeiden der einen oder anderen Art. In New York, schreibt Oakley, musste man einen Treueeid leisten, wenn man einen Angelschein haben wollte. In Indiana vereidigte man Profiringer. Der Communist Control Act von 1954 erklärte es zur strafbaren Handung in allen Bundesstaaten, kommunistische Gedanken zu verbreiten, einerlei, mit welchen Mitteln, auch nicht mit Signalmasten. In Connecticut verstieß man gegen das Gesetz, wenn man die Regierung kritisierte oder schlecht über die Armee oder die amerikanische Flagge sprach. In Texas konnte man für zwanzig Jahre hinter Gitter wandern, wenn man Kommunist war. In Birmingham, Alabama, war es schon fast gesetzwidrig, im Gespräch mit einem Kommunisten gesehen zu werden.

Der Ausschuss für Unamerikanische Umtriebe gab Millionen Flugblätter heraus, die den Titel trugen »Einhundert Dinge, die du über den Kommunismus wissen solltest« und im Einzelnen auflisteten, auf was man im Verhalten der Nachbarn, Freunde und Familie achten sollte. Der angesehene Wanderprediger Billy Graham erklärte, dass über 1000 anständig klingende amerikanische Organisationen in Wirklichkeit Deckadressen für kommunistische Organisationen seien. Rudolf Flesch, Autor des Bestsellers Why Johnny Can’t Read, behauptete, dass man die Demokratie unterminiere und dem Kommunismus den Weg ebne, wenn man in den Schulen nicht mit der phonetischen Methode alphabetisiere. Westbrook Pegler, Kolumnist gleich mehrerer Zeitungen, schlug vor, jeden, den man überführt habe, irgendwann in seinem Leben einmal Kommunist gewesen zu sein, ohne viel Federlesens ins Jenseits zu befördern. Die Befindlichkeiten waren derart, sagt David Halberstam, dass General Motors einem neu eingestellten russischen Autodesigner namens Zora Arkus-Duntov in Pressemitteilungen eine »belgische Abstammung« bescheinigte, was vollkommen frei erfunden war.

Keiner beutete die Angst erfolgreicher aus als Joseph R. McCarthy, der republikanische Senator aus Wisconsin. 1950 behauptete er in einer Rede in Wheeling, West Virginia, er habe eine Liste von 205 Kommunisten in der Tasche, die im Außenministerium arbeiteten. Am nächsten Tag behauptete er, er habe noch eine Liste mit 57 Namen. In den nächsten vier Jahren wedelte McCarthy mit vielen Listen, auf denen angeblich immer wieder eine andere Anzahl kommunistischer Agenten stand. Mit seinem feurigen Gefasel half er, das Leben vieler Menschen zu zerstören, zeigte aber keine einzige der versprochenen Listen. Keine Beweise vorzulegen wurde zum Trend.

Andere brachten weitere Vorurteile ins Spiel. John Rankin, lang gedienter Kongressabgeordneter aus Mississippi, gab zu bedenken: »Vergessen Sie nicht, der Kommunismus ist jüddisch. Soweit ich weiß, sind alle Mitglieder des Politbüros um Stalin entweder jüddisch oder mit Juden verheiratet, einschließlich Stalin selbst.« Im Vergleich zu solchen Männern wirkte McCarthy beinahe moderat und einigermaßen zurechnungsfähig.

Es herrschte eine derartige Hysterie, dass man nicht einmal etwas getan haben musste, um Ärger zu kriegen. 1950 veröffentlichten drei ehemalige FBI-Agenten ein Buch mit dem Titel Red Channels: The Report of Communist Influence in Radio and Television, in dem sie 151 berühmte Persönlichkeiten – unter anderem Leonard Bernstein, Lee J.Cobb, Burgess Meredith, Orson Welles, Edward G. Robinson und die Stripperin Gypsy Rose Lee – der verschiedensten aufwieglerischen Umtriebe beschuldigten. Zu den skandalösen Missetaten, derer die Künstler angeklagt wurden, gehörte, dass sie öffentlich gegen religiöse Intoleranz gesprochen hatten, den Faschismus ablehnten und für den Weltfrieden und die Vereinten Nationen waren. Keiner hatte irgendeine Verbindung zur Kommunistischen Partei oder je Sympathien für den Kommunismus bekundet. Trotzdem konnten viele von ihnen noch Jahre danach keine Arbeit finden, wenn sie sich nicht (wie Edward G. Robinson) doch noch bereit erklärten, als beflissener Zeuge vor dem Ausschuss zu erscheinen und Namen zu nennen.

Überhaupt irgendetwas zu tun, das Kommunisten half, war im Prinzip illegal. 1951 durfte Dr. Ernest Chain, ein eingebürgerter Brite, der sechs Jahre zuvor den Nobelpreis erhalten hatte, weil er an der Entwicklung des Penicillins beteiligt gewesen war, nicht mehr in die Vereinigten Staaten einreisen, weil er kurz zuvor mit der Weltgesundheitsorganisation in der Tschechoslowakei gewesen war, wo mit Hilfe der WHO eine Penicillinfabrik errichtet werden sollte. Humanitäre Hilfe war offenbar nur dann erlaubt, wenn die, die gerettet wurden, an die freie Marktwirtschaft glaubten. Auch amerikanische Staatsbürger stellten fest, dass ihnen das Reisen verboten wurde. Linus Pauling, immerhin zweifacher Nobelpreisträger, wurde am Flughafen Idlewild in New York daran gehindert, das Flugzeug nach Großbritannien zu besteigen, wo er von der Royal Society geehrt werden sollte. Sein Pass wurde eingezogen, weil er ein-, zweimal einen liberalen Gedanken geäußert hatte.

Diejenigen, die keine gebürtigen US-Amerikaner waren, traf es noch schlimmer. Nachdem Beamte der Einwanderungsbehörde erfahren hatten, dass ein in Finnland geborener Bürger namens William Heikkilin in seiner Jugend kurze Zeit der Kommunistischen Partei angehört hatte, spürten sie ihn in San Francisco auf, verhafteten ihn auf dem Weg von der Arbeit nach Hause und packten ihn in ein Flugzeug nach Europa mit nichts als einem Dollar Kleingeld und den Kleidern, die er am Leibe trug. Erst als sein Flugzeug am nächsten Tag gelandet war, teilten sie seiner verzweifelten Frau mit, dass ihr Mann abgeschoben worden war. Sie weigerten sich ihr zu sagen, wohin.

In der vielleicht surrealsten Episode des Ganzen sagte man dem Dramatiker Arthur Miller – dem eine Rüge des Kongresses und mögliche Gefängnishaft bevorstanden, weil er Freunde und Theaterkollegen nicht verraten wollte –, dass man die Anklagen gegen ihn fallen lassen werde, wenn er es ermögliche, dass Francis E. Walter, der Vorsitzende des Ausschusses, mit Millers berühmter, appetitlicher Frau Marilyn Monroe fotografiert werde.

1954 machte McCarthy sich endlich selbst den Garaus. Er klagte General George Marshall, den Mann hinter dem Marshall-Plan und von unumstrittener Rechtschaffenheit, des Landesverrats an, aber der Vorwurf stellte sich rasch als grotesk heraus. Dann legte er sich mit der gesamten Armee der Vereinigten Staaten an und drohte Dutzende subversive höhere Offiziere zu entlarven, die die Armee wissentlich, behauptete er, in ihren Reihen schütze. In mehreren vom Fernsehen übertragenen Anhörungen, die sich über 36 Tage im Frühjahr 1954 hinzogen und als die ›Army-McCarthy-Anhörungen‹ bekannt wurden, entlarvte er sich als schurigelnder, polternder Narr erster Güte, der nicht den Fetzen eines Beweises gegen irgendjemanden hatte – aber so war er ja schon immer gewesen. Der Großteil der Nation brauchte eben nur lange, um das zu begreifen.

Ende des Jahres wurde er vom Senat streng getadelt – eine ungeheure Demütigung. Drei Jahre später starb er in Ungnade. Tatsache aber ist: Wäre er auch nur ein winziges bisschen klüger oder liebenswürdiger gewesen, hätte er gut und gern Präsident werden können. Mit McCarthys Fall kam der Feldzug gegen den Kommunismus indes nicht zum Stillstand. Immerhin arbeiteten 1959 immer noch 400 Agenten in dem New Yorker Büro des FBI Vollzeit daran, Kommunisten im Leben der Vereinigten Staaten aufzustöbern, schreibt Kenneth O’Reilly in Hoover and the Un-Americans.

Dank unserer maßlosen Angst vor Kommunismus im Inneren und Äußeren wurden wir der erste Staat in der modernen Geschichte, der in Friedenszeiten eine Kriegswirtschaft aufbaute. Die jährlichen Ausgaben für die Verteidigung betrugen in den fünfziger Jahren zwischen 40 und 53 Milliarden – mehr als die gesamten Regierungsausgaben zu Beginn der Dekade. Während der acht Jahre der Präsidentschaft Eisenhowers blätterten die Vereinigten Staaten insgesamt 350 Milliarden Dollar für die Verteidigung hin. Darüber hinaus bestanden 90 Prozent unserer Entwicklungshilfe in Ausgaben für das Militär. Wir wollten nicht nur uns selbst bewaffnen, sondern sicherstellen, dass auch alle Freunde und Verbündeten bewaffnet waren.

Allerdings musste man oft nur unseren wirtschaftlichen Interessen in die Quere kommen, um sich unsere Feindschaft zuzuziehen und eine Menge Ärger aufzuhalsen. 1950 wählte Guatemala eine Regierung, die Reformen durchsetzen wollte – »die demokratischste Regierung, die Guatemala je hatte«, sagt der Historiker Howard Zinn – und an deren Spitze Jacobo Arbenz stand, ein gebildeter Großgrundbesitzer mit guten Absichten. Seine Wahl war ein Schlag für die United Fruit Company, die Guatemala seit dem 19. Jahrhundert wie ihren Feudalbesitz regierte. Das Unternehmen besaß fast alles, was im Land wichtig war – die Häfen, die Eisenbahn, das Nachrichten- und Kommunikationsnetz, die Banken, die Läden und etwa 550 000 Morgen Ackerland –, bezahlte wenig Steuern und konnte sich stets auf die Unterstützung einer Reihe strenger Diktatoren verlassen.

Etwa 85 Prozent ihres Landes ließ die United Fruit mehr oder weniger ständig brachliegen. Dadurch blieben die Obstpreise hoch und die Guatemalteken arm. Arbenz, der Sohn Schweizer Einwanderer und in gewisser Weise ein Idealist, fand das ungerecht und beschloss, das Land demokratischer zu machen. Er führte freie Wahlen ein, beendete die Rassendiskriminierung, unterstützte eine freie Presse, setzte die Vierzigstundenwoche durch, legalisierte die Gewerkschaften und machte der Korruption in Regierung und Verwaltung ein Ende.

Selbstverständlich liebten die meisten Menschen ihn. Bei dem Versuch, die Armut zu verringern, erarbeitete er einen Plan zur Verstaatlichung eines Großteils des brachliegenden Ackerlandes zu einem fairen Preis – einschließlich der 1700 Morgen, die ihm selbst gehörten. Das Land sollte in kleinen Parzellen an 100 000 landlose Bauern verteilt werden. Zu diesem Zweck enteignete Arbenz’ Regierung 400 000 Morgen Land der United Fruit und bot als Entschädigung die Summe, die das Unternehmen als Wert bei der Steuererklärung angegeben hatte – 1 185 000 Dollar.

Da kam United Fruit flugs zu dem Schluss, das Land sei eigentlich 16 Millionen Dollar wert, doch diese Summe konnte die guatemaltekische Regierung natürlich nicht aufbringen. Als Arbenz die Forderung nach einer höheren Entschädigungssumme der United Fruit Company ablehnte, beschwerte sich die Firma bei der US-amerikanischen Regierung, die prompt einen Putsch unterstützte.

1954 floh Arbenz aus seinem Heimatland und ein neuer, gefügigerer Mann names Carlos Castillo wurde eingesetzt. Um ihm den Anfang zu erleichtern, gab ihm der CIA eine Liste mit 70 000 »fragwürdigen Individuen« – Lehrern, Ärzten, Regierungsangestellten, Gewerkschaftsfunktionären, Priestern –, die an den Reformen in dem Glauben mitgearbeitet hatten, dass Demokratie etwas Gutes sei. Tausende von ihnen wurden nie wieder gesehen.

Und in dieser ernüchternden Stimmung wollen wir lieber wieder in die Welt des Kindes zurückkehren, deren Bewohner vielleicht klein und oft ungeheuer dumm sind, aber vergleichsweise zivilisiert.

Mein Amerika: Erinnerungen an eine ganz normale Kindheit
cover.xhtml
titel.html
titlepage.xhtml
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_000.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_001.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_002.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_003.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_004.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_005.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_006.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_007.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_008.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_009.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_010.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_011.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_012.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_013.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_014.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_015.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_016.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_017.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_018.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_019.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_020.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_021.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_022.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_023.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_024.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_025.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_026.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_027.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_028.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_029.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_030.html
CR!3AVH34WK9D1313J3C7AGAFZ7ZFPV_split_032.html