9. Kapitel
08. Februar 2010
New Orleans, Louisiana
21.39 Uhr
Ondragon kam zu sich wie nach einem tiefen Schlaf und fand sich zusammengerollt auf dem Badvorleger wieder. Stöhnend erhob er sich. Schmerzen und Übelkeit hatten zwar nachgelassen, schwangen aber noch dumpf in jeder Faser seines Körpers nach wie eine schlechte Erinnerung.
Nachdem er sich den Mund ausgespült und kaltes Wasser ins Gesicht geklatscht hatte, fühlte er sich so weit gestärkt, in das Zimmer zurückzukehren und dieses widerliche Voodoo-Ding mit etwas mehr Nüchternheit zu betrachten. Aber zuerst ging er zur Verandatür und öffnete sie, um frische Luft in den Raum zu lassen. Danach wandte er sich der Puppe zu.
Mit einem Wattestäbchen drehte er das handgroße, unförmige Objekt auf dem Zeitungspapier hin und her. Es war aus grobem, braunem Leinen gefertigt, mit schwarzem Garn umwickelt und getränkt mit einer stinkenden Flüssigkeit. Ondragon rümpfte die Nase. Das roch fast wie die Mischung im „Captain Zombie“. Auch trug die Puppe eindeutig sein Gesicht. Es war sorgfältig von einem schlecht geschossenen Foto, das vermutlich aus großer Ferne mit einer Handykamera aufgenommen worden war, ausgeschnitten und mit Garn auf den Kopf der Puppe genäht worden. Aus seinem rechten Auge ragte die fingerlange Stahlnadel, auf deren Ende ein blutiger Augapfel gespießt worden war. Das extrahierte Sehorgan war lange nicht so groß wie das eines Menschen und stammte vermutlich von einem Tier – das hoffte Ondragon zumindest und schlug das Puppending fest in das Zeitungspapier ein. Als er aufstand, um die Verandatür zu schließen, fiel sein Blick auf einen kleinen Gegenstand, der außen am Knauf hing. Er trat näher heran, ahnte aber längst, was es war.
„Noch so ein Scherzartikel“, knurrte er, nahm das kleine graue Säckchen vom Knauf und ließ es am Zeigefinger baumeln. Es sah aus wie das Amulett von Tyler Ellys. Eine schwarze Feder steckte in der Schnur, die das Säckchen verschlossen hielt, und eine Spiegelscherbe, die auf den groben Stoff geklebt worden war, reflektierte auf unheilvolle Weise das Licht der Nachttischlampe. Ondragon schnaubte verärgert und stopfte das Ding zu der Puppe in das Zeitungspaket. Er würde beides mitnehmen und Madame Tombeau unter die Nase halten. Mittlerweile hatte er eine gewisse Ahnung, welchem Zweck dieser Hokuspokus dienen sollte.
Da er sich bei dem zweiten Treffen mit der Madame von seiner wohlerzogenen und modebewussten Seite zeigen wollte (denn immerhin war er Diplomatensohn), legte er sich den cremefarbenen Anzug mit weißem Hemd und bordeauxroter Krawatte an, dazu hellbraune Lederschuhe und eine teure, aber unaufdringliche Armbanduhr.
Mit einer halben Stunde Verspätung, die er durchaus als salonfähig erachtete, betrat er die Bourbon Street. Es war kein weiter Fußmarsch bis zur Dumaine. Der Regen hatte sich verzogen und eine stickig schwüle Nacht zurückgelassen. Der nasse Asphalt unter den Füßen der unzähligen einheimischen wie ausländischen Party-Touristen reflektierte die bunten Lichter der Neonreklamen. Von überall her klang Musik aus den Bars und Clubs, und von einem beleuchteten Balkon warf jemand mit vollen Händen die berüchtigten glitzernden Plastikketten herunter, die begeistert von den Passanten aufgesammelt und um den Hals gehängt wurden. Die Stimmung auf der Straße war fröhlich und ungezwungen. Das fand man nicht oft in den USA, und nirgendwo in diesem prüde verklemmten Land sah man in der Öffentlichkeit leicht bekleidete Mädchen neben gestandenen Countryrockern in Lederkutte stehen und das Publikum mit lockeren Sprüchen in die Läden locken … außer in New Orleans. Ein ironisch zwinkernder Stachel im Fleisch der puritanischen Tugendhaftigkeit.
Ondragon hätte diese einmalige Atmosphäre auf der Bourbon gerne genossen, doch das Päckchen aus Zeitungspapier in seiner linken Hand und die Tatsache, dass man ihn massiv in den Fall mit hineinzuziehen beabsichtigte, hatte ihm die Laune gründlich verhagelt.
In der ruhigeren Seitenstraße fand er die rote Tür mit der Nummer 34 sofort und steckte den Schlüssel ins Schloss. Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren und gab den Blick auf einen schummrig beleuchteten Gang frei, der mit Farnen in Hängetöpfen geschmückt war und zu einer weiteren Tür führte, vor der ein altes Männchen auf einem Barhocker saß. Er war runzlig wie eine Rosine, aber angetan mit feinem Zweireiher und keckem Jazzhut. Über ihm leuchtete das rote Lämpchen einer Überwachungskamera. Ondragon vermied es, direkt hineinzublicken und zeigte dem Opa den Schlüssel.
Der zeigte eine Reihe gesunder, weißer Zähne und sagte: „Entrez, s’il vous plaît. Amusez-vous bien, Monsieur.“ Lächelnd zog er die Tür auf und Ondragon trat ein.
Dämmriges Licht und Stimmengewirr empfingen ihn. Und exotische Trommelmusik. Sie endete abrupt, als Ondragon sich durch den Eingangsbereich zum Hauptraum vorgearbeitet hatte. Vor ihm öffnete sich ein relativ kleiner, aber in einem geschmackvollen Mix aus moderner Lounge und Kolonialstil eingerichteter Salon. Linkerhand befand sich eine Bar mit einem kolossalen, vergoldeten Barockspiegel an der Wand und einer großen Auswahl an alkoholischen Getränken. Rechterhand stand mindestens ein Dutzend flacher Loungetische mit bequemen Sesseln, und an der Stirnseite des Raumes tat sich eine Art Bühne auf. „Voodoo-Child“ stand in Oldschool-Neonlettern über dem mit weißen Voodoo-Ornamenten bestickten, violetten Samtvorhang, vor dem eine dunkelhäutige, barbusige Schönheit gerade ihre Vorstellung beendet hatte und sich mit einer graziösen Verneigung zurückzog. Ondragon sah sich unauffällig unter den Gästen um und versuchte, den Laden einzuschätzen. War das hier ein Edelpuff? Oder bloß der billige Abklatsch einer New-Orleans-Nackttanz-Bar?
Die rund fünfzig Männer und Frauen, die an den Tischen saßen oder an prunkvoll geschnitzten Holzsäulen lehnten und sich unterhielten, waren gemischten Alters und hip gekleidet. Ihr Applaus für die Tänzerin war anerkennend und ihre vornehme Zurückhaltung verriet Understatement und Geld.
Ondragon klemmte sich das Zeitungspäckchen unter den Arm und suchte die Gesichter nach Madame Tombeau ab. Doch die Voodoo-Queen war nirgends zu entdecken, obwohl dieses Etablissement laut Natalie ihr Club war. Nun gut, dann würde er eben warten. Die Ladengehilfin hatte ihm in ihrer freundlichen Manier schließlich zu verstehen gegeben, dass Madame ihn finden würde.
Er ließ sich an der Bar nieder, von wo aus er mit Hilfe des Spielgels einen guten Überblick über den Raum und die Leute hatte, und bestellte sich einen „Zombie“. Bei all dem Ärgernis in den letzten Stunden verspürte er die unbändige Lust, dieser Ironie freien Lauf zu lassen. Er legte das unappetitliche Päckchen auf den Tresen und nippte an dem fruchtigen Rum-Cocktail.
Auf der Bühne wurden derweil von zwei weißgekleideten Frauen diverse Utensilien platziert: ein Totenkopf mit einer brennenden Kerze auf dem Schädeldach, ein Tonkrug, ein weißes Huhn mit gebundenen Beinen und eine Schüssel.
War eine von den Frauen nicht Natalie?
Ondragon versuchte mehr zu erkennen, doch das flackernde Licht der mehrarmigen Kandelaber zu beiden Seiten der Bühne reichte nicht aus. Die beiden Frauen in den weißen Röcken schienen einem streng festgelegten Zeremoniell zu folgen, sie bewegten sich betont feierlich und jeder der Gegenstände musste an der richtigen Stelle abgelegt werden. Am Ende zeichneten sie mit einem weißen Pulver ein großes Schlangenbildnis auf den vorderen Teil der Bühne und zogen sich danach in den Hintergrund zurück. Es wurde still im Publikum.
Erwartungsvoll schauten die Gäste auf den Vorhang. Ein leichter Trommelrhythmus setzte ein, und der violette Stoff schob sich zur Seite. Hervor trat eine geschmeidige, barfüßige Gestalt in einem grünen Rüschenkleid mit weitem Ausschnitt.
Das Grün versetzte Ondragon einen plötzlichen Stich der Erinnerung. War er doch schon einmal einer faszinierenden Dame in dieser Farbe begegnet. Ein schicksalshaftes wie tödliches Erlebnis! Kateri, seine schöne Jägerin …
Seine Aufmerksamkeit kehrte in die Gegenwart zurück, als die Frau auf der Bühne sich im Takt zu wiegen begann. Ihre schlangenhaften Bewegungen fesselten den Blick der Zuschauer. Immer schneller wurde der Rhythmus, und auch Ondragon folgte wie gebannt ihrer Performance.
Die Tänzerin – ohne Zweifel war es Madame Tombeau – öffnete leicht die Lippen und verdrehte in Ekstase die Augen so weit nach oben, dass nur das Weiße zu erkennen war. Sie warf den Kopf mit den offenen Haaren in den Nacken und tanzte obszön zuckend über das Podium.
Ondragon merkte, dass das Publikum in eine spürbare sexuelle Erregung versetzt wurde. Auch er selbst war davor nicht gefeit. Der Tanz der Schlangenfrau wurde schneller und wilder, immer wieder wurde sie von ihren Gehilfinnen mit einer klaren Flüssigkeit aus dem Tonkrug besprengt. Der scharfe Geruch von Alkohol drang Ondragon in die Nase und die aufregende Note eines exotischen Moschusduftes. In beinahe spasmischen Konvulsionen warf die Tänzerin jetzt ihre Hände immer abwechselnd in die Luft und um ihren Leib, so als sehne sie sich nach der Berührung eines Liebhabers, dabei drang ein lustvolles Stöhnen aus ihrer Kehle. Stimuliert von der erotisierenden Vorführung wiegte sich das Publikum auf seinen Plätzen mit.
Ondragon beobachtete, wie der in Trance tanzenden Priesterin das Huhn gereicht wurde. Sie nahm den Kopf des Vogels zwischen die Zähne, ihr Blick war in eine andere Dimension gerichtet. Unvermittelt wurden der Trommelrhythmus und ihre Bewegungen ruhiger, nur um wenige Augenblicke später umso heftiger wieder einzusetzen. Als Ondragon begriff, dass die Priesterin dem Huhn mit ihren bloßen Zähnen den Kopf abgebissen hatte, zappelte das kopflose Tier schon in den Händen einer Gehilfin, die es in die Schale ausbluten ließ.
Mit blutverschmiertem Gesicht tanzte Madame Tombeau weiter und nahm in ihren Drehungen und Windungen noch an Geschwindigkeit auf. Unauffällig trat ihre zweite Gehilfin hinter sie, bückte sich und zog eine hölzerne Abdeckung von einer versteckten Öffnung im Bühnenboden. Das Viereck schien mit Wasser gefüllt zu sein, denn Ondragon konnte sehen, wie auf der silbrigen Oberfläche das Licht der Kerzen reflektiert wurde.
Der wirbelnde Trommelrhythmus erreichte seinen Höhepunkt, und mit einem Schrei ließ sich die Priesterin in den Pool fallen. Nach dem lauten Platschen erfüllte atemlose Stille den Raum, und es dauerte zwei Minuten, bis ein leises Plätschern ertönte und der Kopf der Voodoo-Priesterin über dem Rand des Pools erschien. Schlängelnd schob sie sich aus dem Wasser, wand sich einer Schlange gleich über den Bühnenboden und durch das Pulverbild. Das Kleid klebte an ihrem schlanken, mit Mehl bestäubten Körper. Sie wälzte sich auf den Rücken, dabei verrutschte der Ausschnitt ihres Kleides und gab den Blick auf ihre Brust frei.
Ondragon fühlte elektrisierende Erregung in sich prickeln. Verstohlen sah er sich um. Dem Publikum schien es ähnlich zu ergehen. Ein Raunen ging durch die Reihen, und hier und dort griff eine Hand verstohlen unter dem Tisch nach nackter Haut. Allmählich wurde der Tanz der Priesterin langsamer und schwerfälliger. Träge rollte sie von einer Seite auf die andere, bis sie schließlich still auf dem Rücken zum Liegen kam. Ihre Brust hob und senkte sich unter der vorangegangenen Anstrengung. Nach einer Weile traten die beiden Gehilfinnen an sie heran und halfen ihr auf die Beine. Madame Tombeau richtete ihren Blick in das Publikum – er war überraschend klar und von durchdringender Kraft. Befriedigt strich sie sich über Hals und Brust. Gänsehaut überzog ihre dunkle Haut, von der das Wasser abperlte wie kleine Diamanten. Mit einem tiefgründigen Lächeln in Ondragons Richtung streifte sie sich den Ausschnitt wieder über ihre Blöße. Und während er sich kaum von ihrem entzückenden Anblick losreißen konnte, stellten sich an die zwanzig Zuschauer vor der Bühne auf wie für den Empfang eines Abendmahls.
Madame Tombeau nahm die Schüssel mit dem Hühnerblut entgegen und zeichnete damit auf die Stirn eines jeden Jüngers ein blutiges Kreuz. Dabei murmelte sie die französischen Worte: „Die Energie des Lebens für dich vom Hüter des kosmischen Schatzes, Damballah!“
Als sie eine halbe Stunde später neben Ondragon an der Bar saß, war sie kaum wiederzuerkennen. Sie trug ihr geschäftsmäßiges Outfit mitsamt der unmöglichen Brille und gab sich kühl.
„Sie sind tatsächlich gekommen, Monsieur“, stellte sie mit einem spöttischen Unterton fest. „Und, was mich noch mehr frappiert, ich kann spüren, dass Sie Ihre Einstellung geändert haben. Haben Sie die Kräuter zu sich genommen?“
„Oh, das hab ich glatt vergessen. Ich werde es später nachholen, versprochen“, log er nonchalant und versuchte damit, bewusst von einer Diskussion über seine Attitüde abzulenken. Er verspürte wenig Lust, darüber zu sprechen. Vielleicht weil er sich manipuliert fühlte. „Sagen Sie, sind Sie wirklich die Besitzerin dieses illustren Clubs?“
„Ja, der Club gehört mir. Hier halte ich meine Rituale ab. Ist ein unauffälliger Treffpunkt für meine Gemeinde.“
„Wenn die Behörden Wind davon bekämen, dass Sie hier wehrlose Tiere köpfen und mit Blut herumspritzen, dann würde man Ihren Laden ganz schnell dichtmachen …“
„Ich habe Sie nicht eingeladen, mir zu drohen, Monsieur!“
„Das tue ich auch nicht, Madame. Mir hat Ihre Show ausnehmend gut gefallen, vielleicht komme ich wieder … vorausgesetzt, ich darf den Schlüssel behalten.“ Ondragon lächelte ein Lächeln der Kategorie „charmant“ und trank von seinem Cocktail.
„Das war keine Show, das war, wenn Sie so wollen, ein Gottesdienst!“
„Wie dem auch sei. Ich bin noch wegen einer anderen Angelegenheit hier.“ Er deutete auf das Päckchen aus Zeitungspapier, das noch immer auf dem Tresen lag. „Und ich muss sagen, dass ich darüber wenig amüsiert bin!“
Die Voodoo-Priesterin zog fragend die Augenbrauen hoch, und Ondragon bedeutete ihr, das Päckchen zu öffnen. Wachsam schlug sie das Papier zur Seite und spähte hinein. Kopfschüttelnd sah sie wieder auf. „Das stammt nicht von mir. Das ist Amateur-Hokuspokus. So etwas mache ich nicht.“
„Sicher? Aber ich habe Voodoo-Puppen bei Ihnen im Laden gesehen.“
„Die Puppen sind nicht echt. Touristennepp. So etwas benutzen allenfalls nur Anhänger des Hoodoo, aber das ist kein wirklicher Zauber. Selbst in Haiti verwenden wir keine Puppen dieser Art.“
„Ach, das ist mir neu. Im Voodoo benutzt man keine Puppen?“
„Non! Das mit den Puppen ist Blödsinn, den leider viele Menschen glauben. Das haben wir der Trivial-Literatur und drittklassigen Horrorfilmen zu verdanken. Aber niemand, der sich ernsthaft mit Vodou beschäftigt, würde Nadeln in Puppen stechen. Das ist absurd! Und lässt unsere Religion als archaisch und gewalttätig erscheinen. Aber das ist nicht richtig. Vodou ist sehr komplex und kein Werkzeug, um Angst und Schrecken zu verbreiten, im Gegenteil, es kümmert sich sehr gewissenhaft um seine Mitglieder. Wir Priester helfen in der Not, bei Krankheit und Problemen. Auch das Bild von den Zombies als menschenfressende, halbverweste Untote ist vollkommener Unfug. Aber was rede ich mit Ihnen darüber. Sie glauben ja eh nichts.“ Madame Tombeau winkte ab.
„Und was ist mit dem Säckchen? Ist das auch bloß fauler Zauber?“ Ondragon wies auf das Paket aus Zeitungspapier.
Ungehalten schob Madame Tombeau das Papier erneut zur Seite und betrachtete das zweite Gebilde neben der Puppe. Von einer Sekunde auf die nächste wich die Farbe aus ihrem Gesicht und ihre Hand flog vor ihre Brust. Sie schlug das Kreuzzeichen. „Bondieu! Das ist ein Ouanga!“
„Aber das ist doch etwas Gutes, oder etwa nicht? Zumindest haben Sie mir das heute Vormittag so erklärt. Ein Ouanga ist ein Schutzzauber.“
„Nein, das habe ich nie gesagt. Ein Ouanga ist ein Amulett und es kann weiße wie auch schwarze Magie enthalten!“
Ondragon verdrehte innerlich die Augen. „Und woran können Sie erkennen, dass dieses hier ein böses ist? Für mich sieht es aus wie das andere, von dem ich Ihnen das Foto gezeigt habe.“
„Man kann es von außen nicht sehen. Man kann es nur fühlen. Und ich spüre, dass darin ein böser Zauber steckt.“
Na klar! Schwarze Magie, weißer Zauber! Böses Juju, gutes Juju! Ondragon war es leid, sich von der Madame verschaukeln zu lassen. Er wollte gerade zu einer vernichtenden Antwort ansetzen, da fiel ihm der Blick der Priesterin auf. Ihre Augen schienen beinahe von innen heraus zu leuchten.
„Hören Sie!“, sagte sie mit beschwörend dunkler Stimme. „Ich sehe, Sie glauben mir nicht. Aber dieses Ouanga hat Ihnen ein Bokor geschickt! Er will, dass Sie die Angst spüren. Er hat das Auge des Diab auf Sie gerichtet. Die Spiegelscherbe auf dem Ouanga soll den Teufel anlocken. Sie sind in Gefahr!“ Ohne Vorwarnung griff sie sich das Päckchen und zog ihn am Arm mit sich an der Bühne vorbei, auf der eine weitere Darbietung voodooistischer Tanzkunst aufgeführt wurde. Diesmal von einem fast nackten, muskulösen Jüngling, der sich mit Fackeln die Haut versengte, ohne Schmerz zu spüren.
Sie gelangten in den hinteren Teil des Salons, von wo aus eine Tür in ein kleines Séparée führte. Madame Tombeau verschloss die Tür von innen mit einem Schlüssel und hieß Ondragon, auf dem bequemen Sofa Platz zu nehmen, während sie das Päckchen samt Puppe und Ouanga in eine Plastiktüte stopfte und unter einen kleinen Beistelltisch warf. Sichtlich aufgewühlt füllte sie anschließend zwei Gläser mit Wasser aus einer Karaffe und bot Ondragon eines an. Als er ablehnte, trank sie ihr eigenes Glas mit gierigen Zügen aus. In der gedämpften Abgeschiedenheit des kleinen Raumes wirkte ihre Nervosität erstaunlich echt und Ondragon fragte sich, ob er tatsächlich in Gefahr war.
„Was ist so schlimm an diesem Amulett, wenn ich doch nicht daran glaube? Ich dachte immer, Voodoo wirkt nur bei Leuten, die auch fest daran glauben. Dieser ganze Fluch-Quatsch tangiert mich aber äußerst wenig“, versuchte er, die Madame zu einer vernünftigen Erklärung für dieses Theater zu bewegen.
„Man muss nicht daran glauben! Es wirkt auch so. Wenn die Geister gerufen werden, sind sie da, egal, ob man an sie glaubt. Das ist quasi Gesetz. Oder besser gesagt, es ist eine Urkraft der Natur. Eine kosmische Wahrheit.“
„Wahrheit?“, wiederholte Ondragon bissig.
„Oui c’est ça!“ Sie hob beide Hände in einer bestätigenden Geste. „Und eine Wahrheit ist, dass Sie sich in großer Gefahr befinden!“ Sie zog eine Schublade in einem schwarzen Schränkchen auf und holte verschiedene Dinge heraus. Sie ähnelten sehr dem Zubehör auf der Bühne.
Ondragon schürzte skeptisch die Lippen. „Was soll das denn werden?“
„Ein Gegenzauber! Und jetzt halten Sie wenigstens für ein paar Minuten den Mund. Ich werde Ihnen noch erklären, was ich tue. Und vielleicht können wir uns danach endlich einmal vernünftig unterhalten!“
„Bitte!“ Indigniert sah Ondragon der Madame bei ihren Verrichtungen zu. Der erotische Nachklang, den ihre Tanzdarbietung bei ihm hinterlassen hatte, war längst verflogen.
Derweil breitete Madame Tombeau ein weißes Tuch auf dem kleinen Tisch aus und arrangierte darauf einen mit Bast umwickelten Stab mit einem Hühnerfuß am Ende, ein winziges, aus Stoff gewickeltes Päckchen mit einer Feder (es war dem „bösen“ Säckchen nicht unähnlich, aber diesmal zweifellos mit positiver Energie geladen, dachte Ondragon ironisch, dem die verwirrende Bezeichnung der Utensilien suspekt war), einen Tiegel mit einem Inhalt von fettähnlicher Konsistenz, eine Phiole und eine weiße Kerze.
„Das ist mein magischer Zeiger“, die Madame wies nacheinander auf die Gegenstände, „das ein Paquet, das später den bösen Fluch aufnehmen wird, Schweinefett und Schutzöl. Und das hier ist eine handgezogene Kerze, in die ich einen Onyx einarbeite und den Namen des Loas, den ich anrufen werde.“ Sie griff hinter sich an die Wand und drückte einen altmodischen Klingelknopf. Dann nahm sie die Kerze und tat, was sie zuvor beschrieben hatte. Indessen klopfte es an der Tür.
„Würden Sie bitte aufschließen“, bat sie und reichte ihm den Schlüssel.
Ondragon öffnete die Tür, und Natalie betrat den kleinen Raum.
„Was wünschen Sie, Madame?“, fragte sie auf Französisch.
„Fünf Blätter von der Concombre Zombie und un petit peu von dem Hühnerblut.“
Natalie nickte und verschwand. Von draußen drangen die hypnotisierenden Trommelrhythmen des Feuertanzes zu ihnen herein.
Wenige Minuten später, die Madame hatte das Wachswerk an der Kerze vollendet, ging die Tür wieder auf und Natalie reichte ihrer Meisterin die Schüssel mit dem Blut und fünf gezackte Blätter.
„Das ist frische Datura, Weißer Stechapfel, ein wichtiger Bestandteil der Rezeptur. Dass ich Ihnen das verrate, ist ein sehr großes Zugeständnis, Monsieur Ondragon. Das tue ich nur, weil Sie mir sonst nicht vertrauen würden mit Ihrer ewigen Skepsis“, erklärte Madame Tombeau und holte einen steinernen Möser hervor, in dem sie die Blätter mit einem groben Pistill zerstieß. Danach vermischte sie den Blätterbrei mit dem Schweinefett zu einer grünlichen Paste.
„So, ausziehen bitte!“
Überrascht riss Ondragon die Augen auf. „Verzeihung? Finden Sie nicht, dass das zu weit geht?“
„Nicht im Geringsten. S‘il vous plaît, Ihr Hemd und Ihre Hose.“
Mit zusammengebissenen Zähnen tat Ondragon, was die Madame von ihm verlangte und stand wenig später in Unterhose vor ihr. Das war absolut entwürdigend! Zum Glück befanden sie sich im Séparée. Nur schwer ertrug er das unverhohlene Interesse, mit dem die Priesterin seinen durchtrainierten Körper betrachtete, kurz blieb ihr Blick an dem Drachentattoo auf seiner Brust hängen und an den Narben. Dann betrachtete sie seinen Rücken in dem Spiegel, der an der Wand hing.
„Sie sind ein Marassa! Habe ich es doch geahnt“, flüsterte sie mit deutlich erkennbarer Ehrfurcht.
„Ein was?“
„Das erkläre ich Ihnen später. Kommen Sie.“ Die Madame erhob sich und begann seine Schläfen, Arm- und Kniebeugen mit der Paste zu bestreichen. „Keine Angst, es wird Sie schon nicht umbringen!“, sagte sie stichelnd, weil er zurückzuckte, als sie ihm mit dem Blut ein Kreuz auf die Stirn zeichnen wollte.
Also ließ Ondragon auch diese Prozedur über sich ergehen und hoffte inständig, dass niemand die Tür zum Séparée öffnen und ihn so sehen würde. Paul Eckbert Ondragon bei einer Voodoo-Séance!
Nachdem die Madame mit dem Einstreichen fertig war, setzte sie sich an den Tisch, während Ondragon vor ihr stehen blieb. Sie nahm die Phiole in die Hand, aus der sie ein paar Tropfen des Inhaltes auf die Kerze träufelte, und entzündete den Docht. Ein blumiger Duft stieg auf. „Dies ist Ihre Geisterkerze. Ich rufe jetzt den Loa an, dass er Sie mit seiner Energie aufladen solle. Danach müssen Sie die Kerze jeden Tag eine Stunde brennen lassen, bis sie verbraucht ist. Das verhindert, dass der Fluch erneuert wird.“ Sie nahm den seltsamen Zauberstab in die Hand und hob die Stimme: „Bondieu, ich rufe dich an, zerstöre den Spiegel der dunklen Macht, wende ab den bösen Zauber. Gib mir Kraft und schenke Paul Ondragon neues Leben. Madame Brigitte, befreie seine Seele vom Auge des Diab.“ Sie berührte zuerst ihn mit dem Zauberstab an verschiedenen Stellen und danach das Paquet. Anschließend wiederholte sie den Gesang zwei weitere Male, bis Ondragon das Gefühl hatte, dass sich die Worte in seinem Kopf verselbstständigten und zu einem ohrenbetäubenden Crescendo multiplizierten. Ein beinahe schmerzhaftes Ziehen breitete sich in seiner Brust aus, während die Stimme der Priesterin von der Innenseite seiner Schädeldecke wieder zurück zum Innenohr hallte. Der Raum begann sich vor seinen Augen zu drehen. Schneller, immer schneller. Er geriet ins Wanken.
„Ah, Ihr Ti-bon-ange. Er zeigt sich!“, hörte er die Madame ehrfürchtig durch den Nebel aus schwirrenden Farben und Geräuschen flüstern. „Der Ti-bon-ange ist nun frei, der Diab bezwungen und der Fluch gebrochen.“ Sie berührte ein letztes Mal seine Stirn mit dem magischen Stab. Dann pustete sie die Kerze aus. „Wachen Sie auf!“
Ondragon kam torkelnd zu sich. Mit beiden Händen suchte er nach einem festen Halt wie ein Mann, der von einem rasenden Karussell abgesprungen war. Er fühlte sich, als hätte er eine Reise in seiner eigenen Gedankenzentrifuge gemacht!
Madame Tombeau nahm ein Tuch und wischte die Paste und das Blut von seinem Körper. „Sie können sich wieder ankleiden, Monsieur. Ah, un moment!“ Sie nahm den Zauberstab auf, pustete dreimal dagegen und stieß ihn Ondragon in den Bauch.
„Au! Geht das vielleicht auch nicht ganz so rabiat?“
Die Madame murmelte etwas und sagte dann: „Ich habe nur eben einen Ihrer zwei Flüche von Ihnen genommen, mit denen Sie heute meinen Laden betreten haben. Es war kein schlimmer Zauber, nicht so gefährlich wie der Zombiefluch, aber er ist geschäftsschädigend für mich.“
„Für Sie?“ Ondragon schlüpfte zurück in seine Kleidung.
„Es war eine Musikblockade. Jemand hat einen Bann über Sie gelegt – wann das geschehen ist, kann ich nicht sagen – aber der Bann bewirkt, dass jede Art von Musik sofort beendet wird, wenn Sie den Raum betreten. Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen?“
„Äh, nein.“
Die Madame lachte. „So war es auch, als Sie vorhin den Club betreten haben. Ich habe Sie beobachtet. Sie kamen herein und die Darbietung war vorbei. Sie denken, es ist Zufall, aber das ist es nicht.“ Sie blickte ihn ernst an. „Ich könnte Sie nie wieder in meinen Club einladen, wenn ich den Bann nicht gebrochen hätte, sonst würden Sie mir sämtliche Vorstellungen verderben!“
Ondragon kratzte sich am Kopf, der noch immer leicht nachkreiselte. Da war womöglich was dran. Er hob den Blick und sah die Madame unverwandt an. „Können wir reden?“
„Und ich hatte schon befürchtet, ich würde Sie niemals zur Vernunft bringen.“ Lächelnd deutete sie auf den Sessel ihr gegenüber.
Nachdem Ondragon sich gesetzt hatte, und zwar psychisch wie physisch, war er bereit, der Madame ein gewisses Maß an Respekt für ihre Profession entgegenzubringen. Er begann ihr von den Videoaufnahmen aus dem Hotel Arizona zu erzählen, auf denen Charlize Kaplan Boličs Wiederauferstehung beobachtet hatte. Er berichtete von dem tölpelhaft hirnlosen Verhalten des Bosniers und dem Mann in Frack und Zylinder. Bei dieser Beschreibung zeigte die Madame eine heftige Reaktion. Wenn sie zuvor lediglich genickt hatte, so sog sie diesmal scharf Luft ein und blickte ihn mit bebenden Nasenflügeln an. Winzige Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.
„Bondieu, warum haben Sie das nicht eher gesagt! Das war Baron Samedi!“
Den Namen hatte Ondragon schon des Öfteren gehört. „Der Herr der Friedhöfe?“
„Correctement. Er ist der Oberste aller Gèdès, der dunklen Loas, der Götter der Nacht. Man erkennt ihn an seinem feierlich frivolen Auftreten. Er trägt gern Frack, Zylinder und Spazierstock, manchmal auch eine Sonnenbrille und er raucht gern Zigarre. Sein Gesicht ist das eines Totenschädels, bleich und ausgezehrt. Meist spricht er in nasalem Tonfall …“
„Er spricht?“
„Ja, wenn der Baron einen Menschen reitet, das heißt, wenn er in der Trance von ihm Besitz ergreift, dann spricht er durch den Mund des Menschen. Der Besessene verhält sich wie der Baron und singt das Lied des Totengräbers. In meiner Heimat ist Samedi ein gefürchteter Gott, doch neben seiner schrecklichen Macht, die er über die Toten hat, ist er auch ein weiser Loa. Es gibt einen Test, um festzustellen, ob derjenige tatsächlich von Baron Samedi besessen wird. Er muss Zuckerrohrschnaps trinken, der mit ätzenden Kräutern versetzt ist. Kein gewöhnlicher Mensch, der bloß einen normalen Ti-bon-ange in sich trägt, kann dieses mörderische Getränk schadlos überstehen.“
„Mit Ti-bon-ange meinen Sie die Seele eines Menschen?“, wollte Ondragon wissen.
„Nicht direkt. Es gibt den Gros-bon-ange und den Ti-bon-ange, den großen wie den kleinen ‚Engel‘. Der Große ist die Energie, die einen Menschen am Leben erhält, und der Kleine ist am Ehesten das, was man in Ihrer westlich aufgeklärten Welt als Seele, Geist, Charakter und Gewissen bezeichnet.“
Ondragon nickte. Das war interessant, das musste er zugeben. Aber er bezweifelte immer noch, dass es Baron Samedi gewesen war, der Bolič vor dem Hotel Arizona in Empfang genommen hatte.
„Dass Samedi diesen Mann aus dem Hotel mitgenommen hat, wundert mich gar nicht“, fuhr Madame Tombeau fort, als hätte sie seinen Gedanken erraten. „Der Baron gebietet über die Toten, also auch über die Zombies. Der Schwarzmagier muss ihn um Erlaubnis anrufen, wenn er jemanden aus dem Grab holen und zum Zombie machen will. Wo ein Zombie ist, da ist Samedi nicht fern.“
„Und der Baron kann auch in Erscheinung treten, ohne dass er von jemandem Besitz ergreift und ihn reitet?“
„Oui. Er erscheint, wann er will, ob in einem Besessenen oder ohne dessen Hilfe.“
Weil er mit der Madame keinen Streit über ihre Glaubenszugehörigkeit anfangen wollte, ließ er das so stehen, stattdessen berichtete er von seinem Besuch bei Sylvester Stern und in welchem Zustand er den Mailman vorgefunden hatte. Selbstverständlich erwähnte er auch den Brief.
„Haben Sie ihn mitgebracht?“, wollte die Priesterin wissen.
„Nein. Aber er ist sicher verwahrt.“
„Es ist Zombiepulver darin, seien Sie vorsichtig damit. Es kann Sie auf der Stelle ins Grab fahren lassen.“
„Würden Sie mir die Zusammensetzung des Pulvers verraten?“
„Natürlich nicht, es ist eine geheime Rezeptur!“
„Und Sie wissen, was drin ist?“
„Bien sûr.“
Ondragons Blick wurde ernst. „Madame Tombeau, können Sie einen Zombie machen?“
Die Priesterin sah ihn lange an. Dann nickte sie. „Einen Zombie zu machen, ist nichts Ungesetzliches, wenn jemand eine Warnung empfangen hat.“
„Was für eine Warnung?“
„Einen coup l’aire von den Shanpwel.“
Ondragon lächelte. „Sehen Sie? Es fällt mir schwer, das alles zu glauben, wenn Sie derart in Rätseln sprechen. Deshalb werde ich dem Spuk auf ganz rationale Weise auf den Grund gehen. Ich habe den Brief zu meinem Chemiker geschickt. Er wird die Probe untersuchen und feststellen, um was für eine Substanz es sich handelt.“
Madame Tombeau hob mahnend einen Finger. „Das ist keine gute Idee. Das coup poudre ist gefährlich! In den falschen Händen kann es viel Unheil anrichten. Sie sehen es ja selbst!“ Ihre Hand fuhr durch die Luft. „Sagen Sie, wo wohnt der, den Sie besucht haben, dieser Stern?“
„In Chalmette.“
„Dann fahren wir sofort dort hin!“ Sie griff über den Tisch nach seinem Handgelenk und drehte es so, dass sie die Zeit auf seiner Uhr lesen konnte. „Vielleicht kann ich ihn noch retten. Einen Mann, der durch die Erde gegangen ist, kann man wieder zurückverwandeln, es sei denn, der Bokor hat seinen Zauber vollendet. Dann bleibt er ein Zombie Cadavre, ein Sklave des Malfacteurs! Aber auch einen Zombie können wir nicht einfach da draußen herumlaufen lassen. Das sind gefährliche Wesen ohne Geist. Sie machen alles, was ihr Meister ihnen befiehlt“ Die Madame erhob sich. „Wenn er nicht mehr zu retten ist, müssen wir ihn jagen!“ Sie langte hinüber zu der Kerze und reichte sie ihm. „Jeden Tag anzünden, nicht vergessen.“ Dann griff sie unter den Tisch, holte die Plastiktüte mit der Puppe und dem Ouanga hervor, warf das Paquet hinein und öffnete die Tür des kleinen Raumes. Davor stand Natalie.
„Bring das zum Zeremonienmeister, er soll es verbrennen!“ Die Madame übergab die Tüte ihrer Gehilfin, die sich verbeugte und durch den noch immer gut gefüllten Salon davoneilte.
Ondragon sah ihr kurz nach und folgte dann Madame Tombeau aus dem Club.
Draußen auf der Straße empfing sie überraschend kühle Luft, der Himmel über den Dächern des French Quarters war tiefschwarz und sternenklar. Und von der noch immer belebten Bourbon Street drang Musik und Gelächter zu ihnen herüber wie von einem fernen Rummelplatz. Ondragon nickte der Madame zu und führte sie durch das bunte Neonlicht in Richtung seines Hotels.
Beide bemerkten nicht, dass ihnen ein Mann mit einem Zylinder folgte.