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Ich habe dich selten so empört erlebt. Gott empört sich nicht. Das beweist, daß du nicht Gott bist.

GOTT IST ALLES, und Gott wird alles. Es gibt nichts, was Gott nicht ist, und alles, was Gott von sich selbst erfährt, erfährt Gott in dir und als und durch dich. Es ist deine Empörung, die du da fühlst.

Das ist richtig. Denn ich stimme dir in allem, was du gesagt hast, zu.

WISSE, DASS DU jeden Gedanken, den ich dir schicke, durch den Filter deiner eigenen Erfahrung empfängst, durch den Filter deiner eigenen Wahrheit, deines eigenen Verständnisvermögens, deiner eigenen Entscheidungen, deiner eigenen Wahl und deiner eigenen Aussagen in bezug darauf, wer-du-bist und wer-du-sein-willst. Du kannst es auf keine andere Weise empfangen und solltest es auch gar nicht versuchen.

Da haben wir es wieder. Sagst du damit, daß keiner dieser Gedanken und keines dieser Gefühle die deinen sind, daß dieses ganze Buch falsch sein könnte?

Willst du mir sagen, daß die ganze Erfahrung meiner Unterhaltung mit dir nichts weiter sein könnte als eine Ansammlung meiner Gedanken und Gefühle in bezug auf irgendein Thema?

DENK MAL AN die Möglichkeit, daß ich dir deine Gedanken und Gefühle in bezug auf eine Sache eingebe (woher, glaubst du, kommen sie?); daß ich gemeinsam mit dir deine Erfahrungen erschaffe; daß ich Teil deiner Entscheidungen, deiner jeweiligen Wahl und deiner Aussagen bin. Denk auch an die Möglichkeit, daß ich dich, zusammen mit vielen anderen, dazu auserwählt haben könnte, mein Bote zu sein, lange bevor dieses Buch entstand.

Das kann ich nur schwer glauben.

DAS HABEN WIR doch alles in Band 1 abgehandelt. Ja, ich werde zu dieser Welt sprechen, und ich werde es unter anderem durch meine Lehrer und Boten tun. Und in diesem Buch werde ich eurer Welt sagen, daß ihre ökonomischen, politischen, sozialen und religiösen Systeme primitiv sind.

Ich sehe, daß ihr die kollektive Arroganz habt, sie für die besten zu halten. Ich sehe, daß ihr euch in der überwiegenden Mehrzahl gegen jede Veränderung oder Verbesserung wehrt, die euch irgend etwas wegnimmt – ganz gleich, wem damit geholfen würde.

Ich sage noch einmal, daß auf eurem Planeten ein massiver Bewußtseinswandel vonnöten ist, eine Veränderung in eurer Bewußtheit, in eurem Gewahrsein, eine neue Achtung vor allem Leben und ein tiefergehendes Verständnis von der wechselseitigen Verbundenheit aller Dinge.

Nun, du bist Gott. Warum änderst du all die Dinge dann nicht endlich, wenn du nicht willst, daß sie so sind, wie sie sind.

WIE ICH DIR bereits erklärte, entschied ich mich von Anfang an dazu, euch die Freiheit zu geben, euer Leben – und damit euer Selbst – so zu erschaffen, wie es eurem Wunsch nach sein soll. Ihr könnt euch nicht selbst als Schöpfer erkennen und erleben, wenn ich euch sage, was ihr erschaffen und wie ihr es erschaffen sollt, und euch dann zwinge, von euch verlange oder euch dazu bringe, es auch so zu machen.

Täte ich das, wäre meine Absicht dahin.

Aber laß uns nun einfach mal zur Kenntnis nehmen, was auf eurem Planeten erschaffen wurde, und sehen wir, ob das nicht auch dich ein bißchen empört.

Laß uns mal einen Blick auf vier Seiten einer eurer größeren Tageszeitungen werfen. Nehmen wir einen typischen Tag.

Nimm die Zeitung von heute.

Okay. Es ist Samstag, der 9. April 1994, und ich nehme den San Francisco Chronicle.

GUT. SCHLAG IHN auf irgendeiner Seite auf.

In Ordnung. Hier ist Seite 7.

SCHÖN. WAS SIEHST du da?

Die Schlagzeile lautet: Entwicklungsländer diskutieren über die Rechte der Arbeitnehmer.

EXZELLENT. MACH WEITER.

Der Artikel berichtet über einen sogenannten »alten Streitpunkt« zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern hinsichtlich der Rechte der Arbeitnehmer. Es wird behauptet, daß die führenden Vertreter einiger Entwicklungsländer »befürchten, daß eine Kampagne zur Ausweitung der Rechte der Arbeitnehmer eine Hintertür öffnen könnte, mittels deren ihre Niedriglohnprodukte von den Konsummärkten der reichen Nationen verbannt werden können«.

Weiterhin wird gesagt, daß die Vertreter Brasiliens, Malaysias, Indiens, Singapurs und anderer Entwicklungsländer sich geweigert haben, ein ständiges Komitee der Welthandelsorganisation einzurichten, das damit beauftragt würde, Richtlinien für die Rechte der Arbeitnehmer auszuarbeiten.

VON WELCHEN RECHTEN ist hier die Rede?

Es wird von »Grundrechten der Arbeiter« gesprochen, wie etwa einem Verbot von Zwangsarbeit, der Einführung eines Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz und einer Garantie der Möglichkeit, auf kollektiver Ebene Verhandlungen zu führen.

UND WARUM WOLLEN Entwicklungsländer solche Rechte nicht als Bestandteil einer internationalen Vereinbarung sehen? Ich sage dir, warum. Laß uns erstens klarstellen, daß es nicht die Arbeiter in diesen Ländern sind, die sich gegen solche Rechte wehren. Die »Vertreter« dieser Entwicklungsländer sind dieselben Leute oder eng mit denselben Leuten verbunden, die die Fabriken besitzen und leiten.

Mit anderen Worten – die Reichen und Mächtigen.

Wie schon in der Zeit vor der Gewerkschaftsbewegung in den Vereinigten Staaten sind das diejenigen, die heute von der Massenausbeutung der Arbeit profitieren.

Du kannst sicher sein, daß sie in aller Stille von den Reichen in den Vereinigten Staaten und anderen wohlhabenden Nationen unterstützt werden. Deren Unternehmer die die Arbeiter in ihrem eigenen Land nicht mehr auf unfaire Weise ausbeuten können – schließen nun Verträge mit Fabrikbesitzern in diesen Entwicklungsländern ab (oder bauen dort ihre eigenen Fabriken), um dort die immer noch vor der Ausnutzung ungeschützten Arbeiter auszubeuten und ihre ohnehin schon schamlosen Profite noch weiter zu steigern.

Aber in diesem Artikel wird gesagt, daß es die US-Regierung ist, die darauf drängt, daß die Rechte der Arbeitnehmer Bestandteil eines weltweiten Handelsabkommens werden.

EUER GEGENWÄRTIGER PRÄSIDENT, Bill Clinton, ist ein Mann, der an die Grundrechte der Arbeiter glaubt, auch wenn das eure mächtigen Wirtschaftsbosse nicht tun. Er kämpft mutig gegen die Eigeninteressen der Unternehmer.

Andere amerikanische Präsidenten und Führungspersönlichkeiten auf der Welt sind schon für weniger umgebracht worden.

Willst du damit sagen, daß Präsident Clinton ermordet werden wird?

LASS UNS NUR sagen, daß es ungeheuer starke Kräfte geben wird, die versuchen werden, ihn aus dem Amt zu entfernen. Sie müssen ihn da rauskriegen – so wie sie vor dreißig Jahren Präsident Kennedy entfernen mußten.

Wie Kennedy vor ihm, tut Bill Clinton alles, was die Unternehmer hassen. Nicht nur, daß er weltweit auf die Rechte der Arbeitnehmer drängt, er tritt auch praktisch bei jeder sozialen Frage gegen das eingewurzelte Establishment an und schlägt sich auf die Seite des »kleines Mannes«.

Er glaubt zum Beispiel, daß jede Person das Recht auf eine angemessene Gesundheitsfürsorge hat – gleich ob sie es sich leisten kann, die unverschämten Preise und Gebühren, derer sich mittlerweile die Ärzte erfreuen können, zu bezahlen oder nicht. Er hat gesagt, daß diese Kosten gesenkt werden müssen. Das hat ihn bei einem Großteil der Reichen und Mächtigen seines Landes nicht sehr populär gemacht. Von der Pharmaindustrie bis hin zu den Versicherungskonzernen, von den Ärztevereinigungen und Krankenkassen bis hin zu den Wirtschaftsunternehmen, die ihre Arbeiter anständig versichern müßten – es würden sehr viele Menschen, die heute eine Menge Geld verdienen, ein bißchen weniger verdienen, sollten die Armen dieses Landes mit einem allgemeinen Gesundheitsfürsorgesystem bedacht werden.

Das macht Herrn Clinton nicht zum beliebtesten Mann seines Landes. Jedenfalls nicht bei gewissen Elementen die in diesem Jahrhundert bereits bewiesen haben, daß sie in der Lage sind, einen Präsidenten aus dem Amt zu entfernen.

Willst du damit sagen –?

ICH SAGE, DASS der Kampf zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen schon seit ewig tobt und auf eurem Planeten epidemische Ausmaße angenommen hat. Und so wird es immer sein, solange ökonomische und nicht humanitäre Interessen den Gang der Welt bestimmen – solange das vorrangigste Interesse des Menschen seinem Körper und nicht seiner Seele gilt.

Vermutlich hast du recht: Auf Seite 14 derselben Zeitung findet sich die Schlagzeile: Die Rezession in Deutschland weckt Wut in der Bevölkerung. Und der Untertitel lautet:

»Die Arbeitslosigkeit erreicht einen Nachkriegshöhepunkt, die Kluft zwischen den Reichen und Armen wird immer größer.«

JA. UND WAS steht in dem Artikel?

Es wird berichtet, daß es unter den entlassenen Ingenieuren, Professoren, Wissenschaftlern, Fabrikarbeitern, Zimmermännern und Köchen stark brodelt; daß das Land ein paar wirtschaftliche Rückschläge einstecken mußte und daß ein »weitverbreitetes Gefühl herrscht, daß die Härten und Lasten nicht fair verteilt wurden«.

DAS IST RICHTIG. Sie wurden nicht fair verteilt. Steht in dem Artikel etwas über die Ursachen der vielen Entlassungen?

Ja. Es wird berichtet, daß diese wütenden Arbeitnehmer »Arbeitnehmer sind, deren Arbeitgeber sich in Ländern angesiedelt haben, in denen der Arbeitslohn billiger ist«.

AHA. ICH FRAGE mich, ob viele Leute, die deinen San Francisco Chronicle von heute lesen, den Zusammenhang zwischen den Berichten auf Seite 7 und Seite 14 erkennen.

Der Artikel hebt hervor, daß Frauen als erste entlassen werden. Hier steht: »Über die Hälfte der Entlassenen sind Frauen, im Osten des Landes sind es fast zwei Drittel.«

NATÜRLICH. ICH WEISE immer wieder darauf hin – obwohl die meisten von euch es nicht sehen oder zugeben wollen –, daß eure sozioökonomischen Mechanismen systematisch bestimmte Klassen oder Gruppen von Menschen diskriminieren. Ihr sorgt nicht für Chancengleichheit, obschon ihr dauernd laut verkündet, daß ihr es tut. Ihr müßt dieses Märchen glauben, damit ihr euch weiterhin gut fühlen könnt, und ihr hegt im allgemeinen einen Groll auf alle, die euch die Wahrheit aufzeigen. Ihr leugnet jeden Beweis, der euch vorgelegt wird.

Ihr seid eine Gesellschaft von Straußen, die den Kopf in den Sand stecken.

Nun – was findet sich sonst noch in der heutigen Zeitung?

Auf Seite 4 ist eine Bericht mit der Schlagzeile: Die Bundesregierung drängt auf die Beendigung der Diskriminierung auf dem Wohnungsektor. Hier steht: »Beamte des Wohnungsministeriums arbeiten einen Plan aus, der wie nie zuvor zu ernsthaften Anstrengungen zwingt, der Rassendiskriminierung auf dem Wohnungssektor ein Ende zu setzen.«

WAS DU DICH fragen solltest, ist, warum solche Anstrengungen erzwungen werden müssen.

Wir haben ein Gesetz, das eine solche Diskriminierung aufgrund von Rasse, Farbe, Religion, Geschlechtszugehörigkeit, nationaler Herkunft, Behindertheit oder Familienzusammensetzung verbietet. Doch viele Gemeinden haben wenig unternommen, um diese Diskriminierung auf dem Wohnungssektor zu unterbinden. Viele Leute in diesem Land haben noch immer das Gefühl, daß ein Mensch die Freiheit haben muß, mit seinem Privateigentum zu tun und zu lassen, was er will – und dazu gehört auch, daß er vermieten oder nicht vermieten kann, an wen er will.

WENN JEDER, DER Wohnraum zu vermieten hat, derart selektive Entscheidungen treffen dürfte und wenn diese Entscheidungen tendenziell ein Gruppenbewußtsein und eine generelle Einstellung gegenüber bestimmten Kategorien und Klassen von Menschen widerspiegeln, könnte ganzen Bevölkerungsteilen systematisch jede Gelegenheit genommen werden, angemessene Wohnungen zu finden. Und wenn es keine angemessenen und erschwinglichen Wohnungen gibt, können die Landbarone und Slumlords maßlos unverschämte Preise für grauenhafte Behausungen verlangen, die kaum oder gar nicht instand gehalten werden.

Und wieder beuten die Reichen und Mächtigen die Massen aus, diesmal unter dem Deckmantel der »Eigentumsrechte«.

Naja, Eigentümer sollten wenigstens ein paar Rechte haben.

ABER WANN VERSTOSSEN die Rechte der wenigen gegen die Rechte der vielen?

Das ist und war immer die Frage, mit der sich jede zivilisierte Gesellschaft konfrontiert sieht.

Kommt nun die Zeit, wo das höhere Wohl aller den Vorrang vor den Rechten des einzelnen hat? Wird die Gesellschaft die Verantwortung für sich selbst übernehmen?

Eure Mietgesetze, die eine Diskriminierung verbieten, sind euer Weg, diese Frage zu bejahen.

Alle Fehlschläge im Bereich der Befolgung und Durchsetzung dieser Gesetze sind die Mittel der Reichen und Mächtigen, mit denen sie sagen: »Nein – alles, was zählt, sind unsere Rechte.«

Und auch hier packen euer gegenwärtiger Präsident und seine Verwaltung mutig das heiße Eisen an. Nicht alle vorherigen amerikanischen Präsidenten waren so willig, sich den Reichen und Mächtigen an einer weiteren Front entgegenzustellen.

Das sehe ich. In dem Zeitungsartikel steht, daß die Beamten des Wohnungsministeriums der Clinton-Verwaltung in der kurzen Zeit, in der sie im Amt sind, mehr Untersuchungen im Bereich der Wohnraumdiskriminierung eingeleitet haben, als in den zehn Jahren zuvor durchgeführt wurden. Ein Sprecher der Fair Housing Alliance, einer nationalen Beratergruppe in Washington, sagte, daß sie schon jahrelang vergeblich versucht hätten, frühere Verwaltungen dazu zu bringen, auf der Einhaltung dieser Diskriminierungsverbote so zu beharren, wie es die Clinton-Verwaltung nun tut.

ABER EUER GEGENWÄRTIGER Präsident macht sich sogar noch mehr Feinde unter den Reichen und Mächtigen:

Fabrikanten und Industriebosse, Pharmakonzerne und Versicherungsgesellschaften, Ärzte und Ärzteverbände und Investoren auf dem Immobilienmarkt. Alles Leute mit Geld und Einfluß.

Wie schon früher bemerkt, wirst du sehen, daß Clinton Mühe haben wird, im Amt zu bleiben.

Schon jetzt, während dies geschrieben wird – April 1994 –, nimmt der Druck der sich gegen ihn richtenden Kräfte zu.

BERICHTET DEINE ZEITUNG von heute noch irgend etwas anderes über die Menschheit?

Ja, auf Seite 14 findet sich auch das Foto eines russischen politischen Führers, der seine Fäuste schwingt. Darunter steht ein Bericht mit der Schlagzeile: Schirinowski attackiert Parlamentskollegen. In ihm ist zu lesen, daß Wladimir Schirinowski »gestern in einen weiteren Boxkampf verwickelt war, einen politischen Gegner verprügelte und ihn anschrie: ›Ich lass’ dich im Gefängnis verrotten! Ich reiß’ dir deine Barthaare einzeln aus!‹«

UND DU FRAGST dich, warum sich Nationen bekriegen?

Hier ist der Anführer einer großen politischen Macht, der in den Parlamentshallen seine Männlichkeit dadurch beweisen muß, daß er seine Gegner verprügelt.

Ihr seid eine primitive Rasse und versteht nur die Sprache der Stärke. Es gibt auf eurem Planeten kein wahres Gesetz.

Ein wahres Gesetz ist ein natürliches Gesetz – es ist unerklärlich und muß auch nicht geklärt oder gelehrt werden.

Es ist beobachtbar.

Ein wahres Gesetz ist ein Gesetz, auf das sich alle Menschen freiwillig einigen, um von ihm regiert zu werden, denn sie werden von ihm auf natürliche Weise regiert. Diese Vereinbarung ist also weniger eine Vereinbarung als vielmehr eine gemeinschaftliche Anerkennung dessen, was-so-ist.

Diese Gesetze müssen nicht mit Gewalt durchgesetzt werden. Sie sind bereits durch das einfache Mittel unleugbarer Konsequenz durchgesetzt.

Laß mich dir ein Beispiel geben. Hochentwickelte Wesen schlagen sich nicht selbst mit dem Hammer auf den Kopf, weil es weh tut. Aus dem gleichen Grund schlagen sie auch keinen anderen auf den Kopf.

Entwickelte Wesen haben bemerkt, daß eine Person, wenn du sie mit dem Hammer angreifst, verletzt wird. Und wenn du nicht damit aufhörst, wird diese Person wütend. Und wenn du sie immer weiter wütend machst, wird sie sich schließlich selber einen Hammer suchen und zurückschlagen. Entwickelte Wesen wissen daher, daß du, wenn du einen anderen mit einem Hammer schlägst, dich selbst mit einem Hammer schlägst. Es spielt keine Rolle, ob du mehr Hämmer oder einen größeren Hammer hast als der andere.

Früher oder später wirst du verletzt werden.

Dieses Resultat läßt sich beobachten.

Unentwickelte Wesen – primitive Wesen – beobachten das gleiche. Doch ihnen ist das einfach egal.

Entwickelte Wesen sind nicht bereit, »Der-mit-dem-größten-Hammer-gewinnt« zu spielen. Primitive Wesen spielen nichts anderes.

Übrigens ist dies weitgehend ein Männerspiel. Unter den Frauen eurer Spezies gab es nur wenige, die bereit waren, »Hämmer-tun-weh« zu spielen. Sie spielen ein neues Spiel.

Sie sagen:

 

If l had a hammer,

I’d hammer out justice,

I’d hammer out freedom,

I’d hammer out love between

my brothers and my sisters,

all over this land.

(Wenn ich einen Hammer hätte,

würde ich Gerechtigkeit zimmern,

würde ich Freiheit zimmern,

würde ich Liebe zimmern unter

meinen Brüdern und meinen Schwestern

im ganzen Land.)

Willst du damit sagen, daß Frauen weiter entwickelt sind als Männer?

ICH FÄLLE WEDER auf die eine noch auf die andere Weise ein Urteil. Ich beobachte nur.

Man kann die Wahrheit nämlich beobachten – genau wie ein Naturgesetz.

Aber ein Gesetz, das kein natürliches Gesetz ist, läßt sich nicht beobachten und muß euch daher erläutert werden.

Euch muß gesagt werden, warum es eurem eigenen Wohl dienen soll. Es muß euch demonstriert werden. Das ist keine leichte Aufgabe, denn wenn etwas eurem eigenen Wohl dient, dann ist es etwas Selbstverständliches.

Nur das, was nicht selbstverständlich ist, muß euch erklärt werden.

Es bedarf einer sehr ungewöhnlichen und entschlossenen Person, die Leute von etwas zu überzeugen, das nicht selbstverständlich ist. Zu diesem Zweck habt ihr die Politiker erfunden.

Und den Klerus.

Die Wissenschaftler sagen nicht viel. Sie sind gewöhnlich nicht sehr gesprächig, und sie müssen es auch nicht sein.

Wenn sie ein Experiment durchführen und es Erfolg hat, zeigen sie euch einfach, was sie gemacht haben. Die Resultate sprechen für sich selbst. Also sind Wissenschaftler im allgemeinen stille Typen mit wenig Neigung zu langen Reden. Sie sind nicht nötig, denn der Grund für ihre Arbeit ist evident. Und wenn sie etwas versuchen und scheitern, haben sie ohnedies nichts zu sagen.

Anders bei den Politikern. Wenn sie scheitern, dann reden sie. Und sie reden um so mehr, je mehr Fehlschläge sie aufweisen.

Dasselbe gilt für die Religionen. Je mehr sie scheitern, um so mehr reden sie.

Doch ich sage dir dies:

Die Wahrheit und Gott finden sich am selben Ort: im Schweigen.

Wenn du Gott und die Wahrheit gefunden hast, ist es unnötig, darüber zu reden. Sie sind offensichtlich.

Wenn du eine Menge über Gott redest, dann wahrscheinlich, weil du noch immer auf der Suche bist. Das ist okay.

Du sollst nur wissen, wo du stehst.

Aber Lehrer sprechen die ganze Zeit über Gott. Wir sprechen in diesem Buch doch über nichts anderes.

DU LERNST DAS, was du deiner Wahl nach lernen möchtest.

Ja, dieses Buch spricht über mich, wie auch über das Leben, was dieses Buch zu einem sehr guten Fallbeispiel macht.

Du hast dich auf das Schreiben dieses Buches eingelassen, weil du noch immer auf der Suche bist.

Ja.

SO IST ES. Und dasselbe gilt für alle, die es lesen.

Aber wir waren bei der Schöpfungsfrage. Du hast mich ganz am Anfang des jetzigen Kapitels gefragt, warum ich, wenn mir das, was ich auf Erden sehe, nicht gefällt, es nicht ändere.

Ich bewerte das nicht, was ihr tut. Ich beobachte es nur und beschreibe es von Zeit zu Zeit, wie ich es in diesem Buch getan habe.

Aber nun muß ich dich fragen – und vergiß meine Beobachtungen und Beschreibungen –, was du angesichts der von dir beobachteten Schöpfungen deines Planeten fühlst? Du hast nur ein paar Artikel aus der Zeitung von heute vorgelesen und bislang folgendes entdeckt:

- Nationen weigern sich, Arbeitnehmern Grundrechte zuzugestehen.

- Angesichts einer Rezession in Deutschland werden die Reichen reicher und die Armen ärmer.

- Die Regierung muß die Immobilienbesitzer zwingen, eure Gesetze, die die Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt verbieten, einzuhalten.

- Ein mächtiger russischer Politiker teilt einem seiner Gegner mit: »Ich lass’ dich im Gefängnis verrotten! Ich reiß’ dir deine Barthaare einzeln aus!« und verprügelt ihn mitten im Parlamentssaal seines Landes.

Gibt es noch mehr in dieser Zeitung, das mir etwas über eure »zivilisierte« Gesellschaft aufzeigt?

Ja, hier ist ein Bericht auf Seite 13 mit der Überschrift: Zivilisten leiden im angolanischen Bürgerkrieg am meisten.

Darunter steht: »In den Rebellengegenden leben die Anführer in Luxus, während viele Tausende verhungern.«

GENUG. ICH BIN im Bilde. Und das alles in der Zeitung eines Tages.

Und nur eines Teils dieser Zeitung. Ich bin über den ersten Teil gar nicht hinausgekommen.

ALSO SAGE ICH noch einmal: Die ökonomischen, politischen, sozialen und religiösen Systeme eurer Welt sind primitiv. Ich werde, aus den angegebenen Gründen, nichts tun, um das zu ändern. Ihr müßt in diesen Dingen freie Wahl und freien Willen haben, damit ihr mein höchstes Ziel für euch erfahren könnt. Dieses Ziel besteht darin, daß ihr euch selbst als den Schöpfer erkennt.

So weit seid ihr nun nach all diesen Tausenden von Jahren gekommen, bis dahin habt ihr euch entwickelt – das ist es, was ihr erschaffen habt.

Empört dich das nicht?

Und dann habt ihr etwas Gutes getan. Ihr seid zu mir gekommen, um Rat zu erbitten.

Eure »Zivilisation« hat sich wiederholte Male an Gott gewandt und gefragt: »Wo sind wir fehlgegangen? Wie können wir es besser machen?« Die Tatsache, daß ihr bei jeder anderen Gelegenheit meinen Rat ignoriert habt, hält mich nicht davon ab, ihn wieder anzubieten. Wie ein guter Vater bin ich immer bereit, eine hilfreiche Beobachtung beizusteuern, wenn ich darum gebeten werde. Und wie eine gute Mutter bin ich ebenso bereit, euch weiterhin zu lieben, wenn ich ignoriert werde.

Ich beschreibe also die Dinge so, wie sie wirklich sind. Und ich sage dir, wie ihr es besser machen könnt. Ich habe es auf eine Weise getan, die bei dir einige Empörung ausgelöst hat, weil ich deine Aufmerksamkeit gewinnen wollte. Und ich sehe, daß es mir gelungen ist.

Wie könnte diese Art von massivem Bewußtseinswandel, von dem du in diesem Buch wiederholte Male gesprochen hast, bewirkt werden?

DURCH EIN LANGSAMES Herausmeißeln, das bereits im Gange ist. Wir befreien allmählich den Granitblock der menschlichen Erfahrung von seinem unerwünschten Übermaß, so wie ein Bildhauer etwas wegmeißelt, um die wahre Schönheit der endgültigen Skulptur zu erschaffen und zu enthüllen.

»Wir«?

DU UND ICH, durch unsere Arbeit an diesen Büchern, und viele andere, allesamt Boten. Die Schriftsteller, die Maler, die Fernseh- und Filmproduzenten. Die Musiker, die Sänger, die Schauspieler, die Tänzer, die Lehrer, die Schamanen und Gurus. Die Politiker, die Führer (ja, es gibt auch einige sehr gute, einige sehr aufrichtige), die Ärzte, die Rechtsanwälte (ja, auch darunter gibt es einige sehr gute und aufrichtige!), die Mamas und Papas und die Großmamas und Großpapas in den Wohnzimmern und Küchen und Hinterhöfen und Gärten überall auf der Welt.

Ihr seid die Vorläufer, die Vorboten.

Und das Bewußtsein vieler Menschen wandelt sich.

Durch euch.

Wird es einer weltweiten Erschütterung, einer Katastrophe ungeheuren Ausmaßes bedürfen, wie einige meinen? Muß es eine Erdachsenverschiebung geben, muß die Erde von einem Meteor getroffen werden, müssen ganze Kontinente untergehen, bevor die Leute hören werden? Müssen wir von Außerirdischen besucht und fast verrückt vor Angst werden, bevor wir genügend Einsicht erlangen, um zu erkennen, daß wir alle eins sind? Müssen wir uns erst mit dem drohenden Untergang konfrontiert sehen, bevor wir uns zu einer neuen Lebensweise aufraffen können?

SOLCHE DRASTISCHEN EREIGNISSE sind nicht notwendig können aber eintreten.

Werden sie eintreten?

MEINST DU DENN, daß sich die Zukunft voraussagen läßt und sei es auch von Gott? Ich sage dir dies: Eure Zukunft läßt sich erschaffen. Erschafft sie, wie ihr sie haben wollt.

Aber an früherer Stelle hast du gesagt, daß die Zeit ihrer wahren Natur nach so beschaffen ist, daß es keine »Zukunft« gibt; daß alle Dinge sich im Moment ereignen – im ewigen Moment des Jetzt.

DAS IST RICHTIG.

Gibt es also in diesem »Jetzt« Erdbeben und Überschwemmungen und Meteoreneinschläge auf dem Planeten, oder gibt es sie nicht? Sag mir jetzt bloß nicht, daß du als Gott es nicht weißt.

MÖCHTEST DU, DASS diese Dinge passieren?

Natürlich nicht. Aber du hast gesagt, daß alles, was geschehen wird, bereits geschehen ist – jetzt geschieht.

DAS IST RICHTIG. Aber der ewige Moment des Jetzt wandelt sich auch ewig. Er ist wie ein Mosaik – eines, das immer da ist, aber sich ständig verändert. Kein Wimpernschlag, ohne daß es sich schon wieder verändert hat, wenn du die Augen wieder aufmachst.

Paß auf! Schau! Siehst du? Da schon wieder.

ICH VERÄNDERE MICH STÄNDIG.

Was bringt dich zu dieser Veränderung?

DEINE VORSTELLUNG VON mir! Deine Gedanken über all das sind es, die diese Veränderung bewirken – augenblicklich.

Manchmal ist die Veränderung in diesem Allem sehr fein, praktisch nicht erkennbar, was von der Kraft des Gedankens abhängt. Aber wenn es sich um einen intensiven Gedanken – oder um einen kollektiven Gedanken handelt, hat er einen ungeheuren Einfluß, eine unglaubliche Auswirkung.

Alles verändert sich.

Also – wird es eine Art größere, globale Katastrophe geben?

ICH WEISS NICHT. Wird es sie geben?

Du entscheidest. Denk daran, du wählst dir deine Realität jetzt aus.

Ich möchte, daß sie nicht passiert.

DANN WIRD SIE nicht passieren. Es sei denn, sie tut es doch.

Da haben wir es wieder.

JA. DU MUSST lernen, mit dem Widerspruch zu leben. Und du mußt die größere Wahrheit begreifen: Nichts ist von Bedeutung.

Nichts ist von Bedeutung!

ICH WERDE DAS im dritten Band erklären.

Na gut … okay, aber ich warte nicht gerne auf diese Dinge.

DU HAST HIER schon soviel zu verdauen. Laß dir ein bißchen Zeit. Laß dir ein bißchen Raum.

Können wir noch etwas zusammenbleiben? Ich spüre, daß du dich verabschiedest. Du fängst immer an, auf diese Weise zu reden, wenn du kurz davor bist, dich zu verabschieden. Ich möchte mit dir noch über ein paar andere Dinge sprechen … zum Beispiel über außerirdische Wesen – gibt es so etwas?

AUCH DARAUF WERDEN wir in Band 3 eingehen.

Ach komm schon, gib mir einen kleinen Wink.

DU WILLST WISSEN, ob es irgendwo anders im Universum intelligentes Leben gibt?

Ja, natürlich.

Ist es so primitiv wie das unsere?

MANCHE LEBENSFORMEN SIND primitiver und manche weniger primitiv. Und manche sind sehr viel weiter fortgeschritten.

Sind wir von außerirdischen Wesen besucht worden?

JA. VIELE MALE.

Aus welchem Grund?

UM NACHFORSCHUNGEN ANZUSTELLEN. In manchen Fällen auch, um auf sanfte Weise Beistand zu leisten.

Wie leisten sie Beistand?

OH, AB UND zu geben sie euch etwas Auftrieb. Du hast zum Beispiel sicher bemerkt, daß ihr in den letzten 75 Jahren mehr technologische Fortschritte gemacht habt als in der ganzen Menschheitsgeschichte davor.

Ja.

GLAUBST DU DENN, daß alles, von euren CAT-Überwachungssystemen über eure Flüge mit Überschallgeschwindigkeit bis hin zu den im Körper implantierten Computerchips, dem Verstand des Menschen entsprungen ist?

Hm … ja!

WARUM HAT DER Mensch das alles dann nicht schon vor Tausenden von Jahren erfunden?

Ich weiß nicht. Ich nehme an, die Technologie war nicht verfügbar. Ich meine, eines führt zum anderen. Aber die Ausgangstechnologie war eben nicht da, bis sie da war. Es ist alles ein Evolutionsprozeß.

DU FINDEST ES nicht merkwürdig, daß in diesem Evolutionsprozeß von Milliarden Jahren irgendwann vor 75 bis Jahren plötzlich eine riesige »Verständnisexplosion« stattfand?

Du betrachtest es nicht als ungewöhnlich, daß viele heute auf dem Planeten existierenden Menschen im Laufe ihres jetzigen Lebens die Entwicklung vom Radio über das Radar bis hin zur Elektronik miterlebt haben?

Kapierst du nicht, daß hier ein Quantensprung stattgefunden hat? Ein Schritt nach vorn von solcher Größe und von solchen Ausmaßen, daß er jeder Logik widerspricht?

Was sagst du dazu?

ICH SAGE, ZIEH die Möglichkeit in Betracht, daß euch geholfen wurde.

Warum wird uns, wenn uns technologisch »geholfen« wird, nicht auch spirituell geholfen? Warum bekommen wir nicht etwas Unterstützung bei diesem »Bewußtseinswandel«?

BEKOMMT IHR.

Tatsächlich?

WAS, GLAUBST DU, ist dieses Buch?

Hmmm.

ABGESEHEN DAVON WERDEN euch jeden Tag neue Ideen, neue Gedanken, neue Einfälle vorgelegt.

Der Prozeß des Bewußtseinswandels, der wachsenden spirituellen Bewußtheit eines ganzes Planeten, ist ein langsamer Prozeß. Er braucht Zeit und große Geduld. Ganze Leben. Generationen.

Doch langsam kommt ihr schon dahin. Sanft und leise wandelt ihr euch, findet eine Veränderung statt.

Und du erzählst mir, daß außerirdische Wesen uns dabei helfen?

SO IST ES. Es sind jetzt viele von ihnen unter euch. Sie helfen euch seit Jahren.

Warum geben sie sich nicht zu erkennen? Warum offenbaren sie sich nicht? Würde das nicht ihren Einfluß noch verdoppeln?

IHR ZIEL IST es, beim Wandel zu helfen, den ihrer Beobachtung nach die meisten von euch sich ersehnen, nicht, ihn zu erschaffen; zu unterstützen, nicht zu erzwingen.

Wenn sie sich zu erkennen gäben, würdet ihr, durch die schiere Macht ihrer Präsenz, gezwungen sein, ihnen große Ehre zu erweisen und ihren Worten großes Gewicht beizumessen. Die Masse der Menschen soll aber vorzugsweise zu ihrer eigenen Weisheit gelangen. Weisheit, die aus dem Innern kommt, wird nicht so leicht abgetan wie eine, die von einem anderen stammt.

Ihr habt die Tendenz, sehr viel länger an dem festzuhalten, was ihr erschaffen habt, als an dem, was euch gesagt wurde.

Werden wir sie je sehen; werden wir diese außerirdischen Besucher je so kennenlernen, wie sie wirklich sind?

O JA. Die Zeit wird kommen, da sich euer Bewußtsein erweitert und eure Angst verflüchtigt, und dann werden sie sich euch offenbaren.

Manche von ihnen haben es bereits getan – vor einer Handvoll Leute.

Was ist mit der nun immer populärer werdenden Theorie, daß diese Wesen böswillig sind? Gibt es einige, die uns übel gesinnt sind?

GIBT ES MENSCHEN, die dir übel gesinnt sind?

Ja, natürlich.

MANCHE DIESER WESEN – die weniger entwickelten – könnten von euch ebenso beurteilt werden. Doch denk an meine Worte: Verurteile nicht. Niemand tut, an seinem Bild vom Universum gemessen, etwas Ungehöriges.

Manche Wesen sind in ihrer Technologie fortgeschritten, aber nicht in ihrem Denken. Eure Rasse ist eher dieser Kategorie zuzurechnen.

Aber wenn diese böswilligen Wesen technologisch so weit fortgeschritten sind, könnten sie uns doch sicher zerstören.

Was soll sie davon abhalten?

IHR WERDET GESCHÜTZT.

Tatsächlich?

JA. EUCH WIRD die Gelegenheit gegeben, euer Schicksal auszuagieren. Euer eigenes Bewußtsein wird das Resultat erschaffen.

Was heißt das?

DAS HEISST, DASS ihr hier, wie in allen Dingen, bekommen werdet, was ihr euch erdenkt.

Was ihr fürchtet, das zieht ihr an.

Wogegen ihr euch widersetzt, das bleibt bestehen.

Was ihr euch anschaut, das verschwindet – wodurch euch die Chance gegeben wird, es wieder ganz neu zu erschaffen, wenn ihr wollt, oder es für immer aus eurem Erfahrungsbereich zu verbannen.

Was ihr wählt, das erlebt ihr.

Hmmm. Irgendwie scheint es in meinem Leben nicht so zu sein.

WEIL DU AN der Macht zweifelst. Du zweifelst an mir.

Wahrscheinlich keine gute Idee.

GANZ BESTIMMT NICHT.