Horror!

»Der alte Kropf ist verschwunden«, sagte Tante Kassandra und stellte eine Teekanne auf die Ladentheke. »Ein paar Freiwillige suchen ihn draußen auf den Hügeln.«

Kyra und die anderen zuckten zusammen.

»Kropf?«, fragte Lisa. Ihre Stimme klang zittrig. »Verschwunden?«

Tante Kassandra nickte. Wie immer trug sie eines ihrer weiten Kleider aus grobem Leinen. Die Flut ihrer leuchtend roten Locken hatte sie mit einem halben Dutzend Klammern und Spangen hochgesteckt. »Wenn ihr mich fragt«, sagte sie, »liegt er sturzbetrunken irgendwo im Gras – und riecht wahrscheinlich ziemlich schlecht. Wäre jedenfalls nicht das erste Mal.«

»Warum suchen die Leute ihn dann?«, wollte Chris wissen.

»Habt ihr gehört, dass eines seiner Schafe umgekommen ist?«, fragte Tante Kassandra. »Na ja, er hat wohl ein ziemliches Theater darum gemacht. Hat behauptet, es sei umgebracht worden und so weiter. Er ist gestern Abend durch die Kneipen gezogen und muss alle ziemlich verrückt gemacht haben mit seinem Gerede. Am Ende war er wohl so betrunken, dass sich ein paar Leute wirklich Sorgen um ihn gemacht haben. Und als er heute Morgen nicht beim Bauern erschienen ist, haben sich einige aus dem Ort auf die Suche nach ihm gemacht. Sie haben in allen Geschäften gefragt, ob ihn jemand gesehen hat.«

Kyra und die anderen wechselten einen langen Blick. Lisa nickte ihrer Freundin auffordernd zu.

»Tante Kassandra?«, begann Kyra zögernd.

»Hm?«

Kyra seufzte. »Wir müssen dir was zeigen.«

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