Neun

 

Wir haben die Leveler komplett verloren, Sir. Wollen Sie, dass wir die Stellung hier halten, falls es nur eine Finte ist? Wenn wir zulassen, dass die anderen feindlichen Elemente auf dem Planeten landen, haben wir zumindest Geiseln.

KUS-Zerstörer Schnitter an das Oberkommando der Handelsföderation

 

 

REPUBLIKANISCHES ANGRIFFSSCHIFF LEVELER, IRGENDWO IM ÄUSSEREN RAND

 

Das Fath-System war nicht mehr da – nicht im Entferntesten. »Verdammt«, entfuhr es Pellaeon.

Derel und der Deckoffizier – Baradis – standen nebeneinander vor einer ganzen Reihe von Bildschirmen und überprüften noch einmal mit Datapad und Stift per Hand die Berechnungen. In dem Moment, als die Leveler den Hyperraum verlassen hatte, war klar gewesen, dass sie sich nicht dort befand, wohin der Navigator den Sprung geplant hatte. Die auf der Brücke versammelten Mannschaftsmitglieder zeigten alle den gleichen Ausdruck im Gesicht, egal welcher Spezies sie angehörten: Besorgnis.

»Okay, warum sind wir nicht da, wo wir eigentlich hin wollten?«, fragte Pellaeon mit strenger Stimme. »Denn wenn wir jetzt noch nicht einmal mehr vernünftig springen können, dann befinden wir uns in ernsten Schwierigkeiten. Bei Unterlichtgeschwindigkeit ist es ein langer Weg bis nach Hause.«

Und Rex steckt auch in Schwierigkeiten. Dieses Mal könnte ich mein Blatt überreizt haben.

»Ich glaube, es hängt alles mit demselben Problem zusammen, Sir«, meinte Baradis. »Die Sensorerfassung, der Navi-Computer – die Software für die galaktische Lagebestimmung und das System arbeiten nicht miteinander oder zumindest werden keine oder zu wenig Daten weitergegeben.«

Sie konnten sich noch nicht einmal mit dem Flottenhauptquartier in Verbindung setzen. Pellaeon war mittlerweile klar geworden, dass ihr verschlüsselter Kanal geknackt worden war und die Seps jetzt nicht nur wussten, mit welchen neuen Waffensystemen die Leveler aufgerüstet worden war, sondern auch, welche Systeme zurzeit nicht einsatzbereit waren. Das Schiff war jetzt wirklich ganz auf sich allein gestellt.

»Wo ist Benb?« Pellaeon drückte auf den Knopf für eine schiffsweite Durchsage. Er brauchte den sullustanischen Techniker. »Technischer Leiter Benb, bitte sofort auf die Brücke.«

Die Brücke lag im Dunkel, damit die Leute, die vor den Bildschirmen saßen, die Anzeigen besser erkennen konnten. Wenn das Schiff sich in Alarmbereitschaft befand, herrschte angespannte Konzentration, und die Mannschaftsmitglieder saßen unter Umständen stundenlang an den Konsolen. Manchmal hatte Pellaeon aber wegen der Dunkelheit auch das Gefühl, auf einer Bühne zu stehen, ins Rampenlicht zu schauen und nicht in der Lage zu sein, das Publikum zu sehen, aber gleichzeitig die Vorstellung seines Lebens geben zu müssen.

Ich denke nicht die ganze Zeit an Hallena. Bin ich gut, schlecht, gefühllos?

Er tat, was er tun musste – für sein Schiff und für diejenigen, die er mutterseelenallein bei JanFathal zurückgelassen hatte. Es war absolut klar, wie er sich zu entscheiden hatte.

Da habt Ihr Eure Bindung Meister Altis. In der Klemme stecken wir alle, nicht nur die Jedi. Und jeder geht damit anders um.

»Baradis, können Sie uns bereits sagen, wo wir uns befinden?«

»Sir, wir sind im Poressi-System.«

»Dann sind wir ganz schön weit abgekommen.« Pellaeon stellte die Holokarte auf die fast maximale Größe ein. Eine Abweichung von ein paar Sekunden bei Überlichtgeschwindigkeit führte zu großen Entfernungsdifferenzen. Es war nur ein schneller Sprung gewesen, ein simpler Trick, bei dem man das Gebiet verließ und Minuten später wieder an einer anderen Stelle auftauchte, um eventuell aus dem Hinterhalt anzugreifen. »Aber eins müssen wir jetzt wissen – ist das eine ständige Fehlfunktion oder nur Zufall? Der Sprung von Kemla aus erfolgte ohne Probleme.«

Benb kam auf die Brücke geschlurft. Aus den Taschen seines Overalls baumelten Prüfkabel wie Luftschlangen herunter.

»Ich weiß, ich weiß«, meinte er gereizt. »Wir arbeiten daran.«

Jetzt herrschte absolute Stille auf der Brücke. Es war ohnehin nur ein kleines Team, das aus weniger als zwanzig Leuten bestand. Aber dadurch, dass man alle Kom-Kanäle geschlossen hatte, war es unheimlich leise. »Sagen Sie mir nur, woran es liegt.«

»Einfach ausgedrückt«, erklärte Benb, »die zentrale Chrono-Software, die dem System des Schiffes die Zeit vorgibt, sodass Daten genau dann, wenn es sein muss, ausgetauscht und auf den neuesten Stand gebracht werden können, ist völlig hinüber. Dadurch funktionieren weder die Sensoranzeigen noch die Zielerfassung. Und deshalb sind wir irgendwohin gesprungen, wo wir nicht hinwollten.«

Der Hauptaspekt von Navigation war im Grunde Zeit. Navigationspunkte basierten auf zeitlich exakt festgelegten Einheiten; Schiffe berechneten ihre Position anhand von Geschwindigkeit und Kurs innerhalb einer festgelegten Zeit. All das wurde jetzt von Navi-Computern erledigt, aber die grundlegenden Dinge waren die gleichen, wie wenn Pellaeon mit seiner Yacht aufs offene Meer fuhr.

»Kann das in Ordnung gebracht werden, und wenn ja – bis wann?«

»Das ganze System muss dafür heruntergefahren werden. Dann alles bereinigen und neu starten, schließlich noch einige Überprüfungen. Sechs Standardstunden.«

Pellaeon sah Baradis und Derel an. »Könnten die Berechnungen auch von Hand oder zumindest ohne Chrono angestellt werden?«

»Ja.« Baradis klang nicht sonderlich zuversichtlich. »Aber sie sind so umfangreich, dass wir dann nichts anderes mehr tun könnten.«

»Könnten Sie das Schiff schneller zurück an den richtigen Platz bringen, als dass Benb das System in Ordnung bringt?«

»Ja, wenn ich Mannschaft und Computer für die Berechnungen abziehen kann – und die Techniker den Antrieb auf mein Signal aktivieren und eine einmal eingestellte Geschwindigkeit beibehalten.« Baradis schnipste mit den Fingern, um das Vorgehen zu unterstreichen. »Anlassen, den Fuß aufs Eisen und anhalten. Vergleichbar mit der Technik, die in Unterseebooten verwendet wird.«

»Tun Sie das«, befahl Pellaeon. »Ich will, dass Sie uns so schnell wie möglich in den Orbit von JanFathal zurückbringen. Derel – ich möchte, dass Sie sich eine Möglichkeit überlegen, wie man die Kanonen und Turbolaser von Hand bedient.«

»Also wollen Sie jetzt, dass ich mich weiter mit dem System beschäftige oder nicht?«, fragte Benb, der auf das Chrono sah, das an seiner Brusttasche hing.

»Nur wenn Sie es so hinbekommen, dass sie dabei nicht alle Systeme herunterfahren müssen.«

»Das kann ich nicht«, antwortete er. »Ich werde also nur das Chronometer überbrücken, sodass man noch manuell steuern kann.« Zivilisten waren nicht an die Dienstvorschriften gebunden und wussten das auch. Ein ziviler Auftragnehmer konnte einem Captain sagen, dass sein Plan beschissen war, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. »Aber wenn man vier Stunden braucht, um den Sprung zu berechnen, und es dann nicht klappt, dann braucht man noch einmal volle sechs Stunden, die das Ganze verzögern, wenn man das System neu startet. Denken Sie daran…«

Pellaeon fragte sich, ob alles, was über ein paar Minuten hinausging, eigentlich noch einen Unterschied machte. Andererseits konnte er jetzt nur noch alle Hebel in Bewegung setzen und das so schnell wie möglich.

»Ich werde daran denken«, entgegnete er.

Innerhalb der relativ kleinen Welt einer Brücke auf einem Kriegsschiff vergaßen manche befehlshabenden Offiziere, dass sich fast so etwas wie eine kleine Stadt um sie herum befand, die voller Lebewesen mit eigenen Zweifeln und Fragen war. Pellaeon vergaß das nie. Das war auch der Grund, warum er so häufig die unteren Decks aufsuchte, warum er immer alles mit eigenen Augen sehen wollte und die ihn von der Außenweltabschirmenden Privilegien wie einen eigenen Speiseraum und Koch ablehnte.

»Rumahn, sorgen Sie dafür, dass die Sektionsleiter ihre Leute darüber informieren, warum wir im Moment mitten im Nichts Däumchen drehen. Das Unternehmen werde ich selbst in Kenntnis setzen.« Der Geräuschpegel auf der Brücke stieg ein bisschen, als die Offiziere sich wieder rührten und leise miteinander sprachen. Sie hatten das Gefühl, dass die Situation unter Kontrolle war. Ja, die Brücke war mit einer Theaterbühne vergleichbar und Zuversicht auszustrahlen erzeugte Zuversicht. »Derel, wie viele Waffen können wir einsetzen, wenn wir nur mit manueller Zielerfassung arbeiten?«

Pellaeon hatte das Gefühl, in seinem ganzen Leben noch nie so lange gewartet zu haben. Meriones brachte immer wieder Kaf und Snacks für die Leute auf der Brücke, sodass der Captain seine Meinung über den Jungen, der für ihn bisher ein rückgratloser Nager mit glücklichem Stammbaum gewesen war, revidieren musste. Jeder fand in diesem Krieg seinen Platz und sogar solche Leute wie Meriones taten sich manchmal in besonderer Weise hervor.

Während Pellaeon Derel dabei beobachtete, wie dieser Daten von externen Kameras auf den Brückenmonitoren zusammenstellte, fragte er sich, was wohl aus der Republik geworden wäre, wenn es nicht günstigerweise eine hervorragend ausgebildete, gut ausgerüstete, einsatzbereite Armee und eine damit einhergehende Flotte gegeben hätte. Die schwersten Konflikte, mit denen Pellaeon vor diesem allgalaktischen Krieg zu tun gehabt hatte, waren Blockaden gewesen: der Kampf gegen Piraterie. Es gab keinen Offizier unter den Nicht-Klonen, den man als bereit für diese Art von Krieg hätte bezeichnen können. Nach nur ein paar Monaten dieser grausam unerbittlichen Weiterbildung waren immer noch viele nicht so weit. Ohne die Klonarmee – die Klonflotte – hätten die Separatisten die unerfahrenen Polizeistreitkräfte der Republik einfach überrollt.

Wirklich sehr praktisch, all diese Klone.

Irgendjemand wusste, dass wir sie brauchen würden. Wann hat man überhaupt mit der Planung begonnen? Und warum?

Das war die Art von Frage, die sich jeder unwillkürlich stellte, wenn er einmal gesehen hatte, in welchem Schneckentempo Dinge normalerweise in der Republik erledigt wurden. Pellaeon war nicht unbedingt erpicht darauf, sofort eine Antwort zu bekommen, aber die Frage war ihm im Laufe der letzten Monate mehrfach durch den Kopf gegangen. Er vermutete, dass irgendwelche unlauteren Machenschaften von Politikern dahintersteckten. Gab es sonst eine andere Möglichkeit?

»Machen Sie sich keine Sorgen, Sir, es wird funktionieren«, sagte Baradis, ohne von seinen vier vor ihm liegenden Datapads aufzuschauen. Hin und wieder piepte sein Komlink, und jemand gab ihm eine Folge von Zahlen durch. »Wir werden das in ein paar Stunden erledigt haben.«

Pellaeon merkte, dass er mit den Fingern auf der Konsole herumgetrommelt hatte. Baradis hatte dies eher als Ungeduld denn Nervosität aufgenommen. Ja, das war nicht anders zu erwarten gewesen, aber was Pellaeon jetzt eigentlich beschäftigte, war ein viel selteneres Gefühl – Selbstzweifel.

Ich habe das alles getan, weil ich die Aufgabe übertragen bekommen hatte, eine Agentin herauszuholen. Das hätte ich doch für jeden Agenten getan. Oder etwa nicht?

Meine persönlichen Motive stehen hier also gar nicht zur Diskussion.

Oder stimmt das, was man über mich sagt? Fehlt mir eine entscheidende Sache, um befördert zu werden, weil ich einem hübschen Gesicht nicht widerstehen kann? Habe ich mein Schiff und meine Mannschaft aus persönlichen Motiven in Gefahr gebracht?

Ihm blieb jetzt nichts anderes mehr übrig, als zu warten. Der nächste Sprung der Leveler musste einfach klappen – und wenn es nur darum ging, nicht zu nah an einem Stern zu sein, wenn sie aus dem Hyperraum trat. Derel winkte ihm zu und zeigte auf die Monitore.

»Hier, bitte schön, Sir.« Er zog einen der Stühle heraus. »Wir überbrücken die Computer, indem wir Entfernung und Kurs mit dem manuellen Ziellaser bestimmen, mithilfe der externen Holocams eine Sichtkontrolle durchführen und von hier aus feuern. Die Grundlagen der Artillerie. Wir haben eine breitgefächerte Ausbildung erhalten.«

Ihr bezeichnet uns als Straßenköter, nicht wahr? Ich bekomme so einiges auf dem Schiff mit. Normale Leute betrachten euch als Untermenschen, als etwas Künstliches, aber ihr lasst das nicht auf euch sitzen, indem ihr uns schlicht als eine ineffiziente Laune der Natur betrachtet.

»Gute Arbeit, Derel«, sagte Pellaeon. »Ich überlasse Ihnen die Auswahl der Schützen. Mir geht wieder einmal durch den Kopf, wie glücklich wir uns schätzen können, eine gefechtsbereite Armee zur Verfügung zu haben.«

Derel tat plötzlich sehr geschäftig und überprüfte sehr konzentriert die Schalttafel, über die die Feineinstellung des Lasers vorgenommen wurde. »Ehe Sie fragen, Sir, ich weiß auch nicht viel darüber, wie es zu unserer Indienststellung kam. Die Jedi haben im Voraus bezahlt, soweit ich weiß.«

»Ganz schön großzügig von ihnen«, meinte Pellaeon. »Wie läuft’s, Commander?«

Baradis rieb sich die Stirn mit dem Handballen. Seine Augen wirkten blutunterlaufen. Meriones tauchte plötzlich aus dem Nichts mit noch mehr Kaf auf.

Ach, er hat seinen Beruf verfehlt. Er hätte Steward werden sollen.

»Wir nähern uns der Sache, Sir.«

Pellaeon öffnete sein Komlink und stellte eine Verbindung zum Durchsagesystem des Schiffes her. Ein paar aufbauende Worte vom alten Herrn wirkten stets Wunder. Es gab nichts Schlimmeres, als irgendwo im Maschinenraum zu hocken oder allein in irgendeinem Abteil und nicht zu wissen, was zum Stang eigentlich vor sich ging.

»Alle mal herhören«, sagte er. Er hielt sich immer an das übliche Prozedere. »Hier spricht der Captain. Wir werden innerhalb der nächsten zwei Stunden – so die grobe Schätzung – wieder zum Hyperraumsprung zurück nach JanFathal ansetzen. Die Berechnungen hierfür wurden per Hand durchgeführt. Dadurch haben wir keine…«

Er wurde von einem Offizier unterbrochen, der die Sensoren überwachte. »Kontakt, Entfernung dreihundert Klicks, Kurs null-null-fünf auf Backbord, Höhe zweiundvierzig. Schiff aus dem Hyperraum.« Auf der ganzen Brücke war es plötzlich ruhig. »Bestätigt, Sir. Es ist die Wookieeschütze.«

»Kanal öffnen.« Pellaeon musste das Transportschiff der Jedi warnen, dass die Verschlüsselung geknackt worden war. »Wookieeschütze, ich setze Sie darüber in Kenntnis, dass wir auf einem unverschlüsselten Kanal senden.«

Eine weibliche Stimme ertönte über das Komlink »Verstanden.« Es trat eine kurze Pause ein. »Wir werden das an die Flotte weitergeben, damit man dort die notwendigen Vorkehrungen treffen kann. Warten Sie kurz.«

»Gütiger Himmel, Sir, die werden immer besser«, murmelte Baradis.

Pellaeon war beeindruckt, dass man die Leveler aufgespürt hatte. Die Wahrnehmung eines Jedi schien Sensoren manchmal haushoch überlegen zu sein. »Erinnern Sie mich daran, mich nie wieder über die Ungenauigkeit in mystischen Belangen zu beschweren.«

Das Warten schien sich unendlich in die Länge zu ziehen. Pellaeon zählte die Minuten und Sekunden vom Chrono am Schott ab. Das analoge Gerät war nicht mit dem Schiffscomputer verbunden.

Schließlich meldete sich die Wookieeschütze wieder.

»Hier spricht Jedi Ash Jarvee. Das Flottenkommando hat gerade durchgegeben, dass die Kodierung geändert wurde und der Funkverkehr damit wieder sicher ist. Sie brauchen sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, abgehört zu werden.«

Tja, zumindest konnte Pellaeon jetzt mitteilen, wie groß das Problem war, in dem sie steckten, auch wenn die Flotte nichts daran ändern konnte, sondern nur in der Lage sein würde, mitfühlende Laute von sich zu geben. Und er konnte versuchen, Kontakt zu Rex und Skywalker herzustellen.

»Danke«, erwiderte er. »Ich hatte angenommen, Ihr würdet mittlerweile auf Yarille sein.«

»Und wir dachten, Sie könnten vielleicht Hilfe brauchen. Können wir irgendetwas für Sie tun?«

»Navi-Computer liegen außerhalb des Einflussbereichs der Macht, aber danke, dass Ihr uns mit dem Funkverkehr geholfen habt.«

»Ach, Sie wären überrascht, wenn Sie sähen, was wir alles können.« Ash klang amüsiert. »Callista ist mit Computern am besten, aber Meister Altis hat uns außerdem ein paar nützliche Machttechniken gelehrt, die er auf seinen Reisen entdeckt hat. Geben Sie uns die Erlaubnis, an Bord zu kommen?«

Baradis zog eine Augenbraue hoch. Pellaeon entschied, dass der jetzige Moment so gut wie jeder andere war, um von einer rationalen Vorgehensweise abzulassen. Wenn Jedi schlau genug waren, im Vorhinein ein paar Millionen Klonkrieger und eine Flotte zu ordern, dann wussten sie bestimmt auch mehr über die Bestückung von Kriegsschiffen und deren Systeme, als sie bisher zugegeben hatten.

Warum sie so viel wussten – das spielte im Moment keine Rolle.

»Erlaubnis erteilt«, sagte Pellaeon.

 

 

DAS BESETZTE ATHAR, JANFATHAL

 

»Man sollte annehmen, dass sie Geierdroiden einsetzen.« Coric lenkte die Fähre in eine Rauchsäule in der oberen Atmosphäre und flog in ihr bis zur Oberfläche weiter. Es schien ihm nichts auszumachen, nur mithilfe der Sensoren zu fliegen, trotzdem hielt Altis in der Macht nach unerwarteten Gefahren Ausschau. »Mit denen könnten sie uns jederzeit runterholen, nicht wahr?«

»Als Grillfleisch sind wir nicht so wertvoll für sie wie als Geisel oder zum Verhören«, erwiderte Rex. »Davon abgesehen würde ein Abschuss bedeuten, dass sie in uns eine Gefahr sehen. Und ich glaube nicht, dass sie je lernen, wie viel Schaden ein paar Feuchte anrichten können.«

»Feuchte?«, fragte Callista.

»Organische Lebensformen.« Rex deutete auf sie und sich selber. »So etwas wie Ihr und ich.«

Coric schwenkte nach links ab, und plötzlich war das Shuttle aus dem Rauch heraus und schwebte in klarer Luft, fünfzig Meter über einem verrußten Straßengewirr nördlich des Flusses auf der dem Stadtzentrum zugewandten Seite der umkämpften Brücke. Altis erhaschte über die Schulter des Sergeants einen Blick darauf, als die Fähre im Sturzflug hinter einem der letzten noch stehenden Türme in Deckung ging. Er schien auf die gewaltigen Bogen eines Aquädukts zuzufliegen.

Anakin Skywalkers Torrent-Jäger folgte ihnen.

Altis brauchte noch nicht einmal auf den Sensorschirm zu schauen, um das zu wissen. Skywalkers Präsenz in der Macht konnte einem nicht entgehen. Es war ein Gefühl, als würde man in einen Strudel hineingezogen werden, das schwache, aber eindeutige Gefühl, sich am Rande von etwas zu befinden, das alles in sich hineinziehen konnte, was es berührte.

Es würde eine interessante Erfahrung sein, ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Die Umstände würden zwar nicht gerade die besten sein, aber… nein, im Grunde waren es ideale Voraussetzungen. Man lernte einen Menschen viel besser unter extremen Bedingungen kennen, wenn er sich am Abgrund befand, und nicht bei höflichem Geplänkel.

»Und wie sieht jetzt unser Plan aus?«, fragte Ince. Das Shuttle tauchte in tiefe Schatten ein und kam auf den Dämpfern zur Ruhe. Sobald Coric den Antrieb ausgeschaltet hatte, konnte Altis das sporadische Donnern von Laserkanonentreffern hören. »Ich stehe für alles zur Verfügung, womit wir es denen heimzahlen, was sie Vere angetan haben, Sir.«

Sie haben keine Zeit, sich ihrem Kummer hinzugeben. Vielleicht ist es so auch am besten.

»Schauen wir mal, was General Skywalker plant«, meinte Rex. »Mir selber gefällt die Vorstellung, die Seps um ein paar Angriffspanzer zu erleichtern und zu schauen, wie viel Schaden wir damit anrichten können, ehe sie uns aufhalten.«

»Und dann heil wieder herauszukommen.«

»Das entbehrt auch nicht eines gewissen Reizes, muss ich gestehen.«

Ehe Altis aus der Fähre trat, zog er sein Lichtschwert, um auf Blasterschüsse reagieren zu können, aber die Separatisten waren wohl irgendwo anders beschäftigt. Ahsoka und Callista sprangen auf die Erde und stellten sich an seine Seite.

»Seid vorsichtig, Sir«, sagte Rex.

»Eine Sache überrascht mich immer wieder.« Altis atmete den Rauch ein, der in der Luft hing. »Auch mitten im Krieg gibt es immer wieder diese kleinen ruhigen Momente. Die Grenze zwischen Leben und Tod ist sehr schmal.«

Südlich des Flusses trauten sich die Zivilisten bereits aus den Gebäuden und standen fassungslos und verwirrt in kleinen Grüppchen zusammen. Altis wollte zu ihnen gehen und nach Verletzten sehen, um ihnen vielleicht zu helfen. Aber er musste sich entscheiden. Hier konnte er nur einigen wenigen helfen.

Aber für die ist es sehr wichtig.

Was man ihm vorwerfen konnte, war Unentschlossenheit, und das wusste er auch. Der übersteigerte Wunsch, fast schon Gier zu nennen, nach perfekten Lösungen. Für ihn sollten in diesem Augenblick eigentlich die Soldaten und Jedi, die mit ihm hier waren, an erster Stelle stehen. Es war einfach nicht ehrenvoller, Fremde zu retten – auch wenn diese Vorstellung weit verbreitet war. Es war die seltsame Annahme, dass das Fehlen einer speziellen Bindung das gerettete Leben wertvoller erscheinen ließ.

Es geht dabei nur um den Gebenden, nicht um den Empfangenden.

»Da ist der General«, sagte Rex, der sich im Schutz eines Mauerbogens hingekauert hatte. »Dann habt Ihr also schon an Gefechten teilgenommen, Sir?«

»Das waren nur kleine Scharmützel«, erwiderte Altis. Skywalker – der sich links hinter ihm näherte – verbreitete jetzt die Wärme eines Ofens, dessen Türen man geöffnet hatte. »Kleine Schlachten, die der Aufmerksamkeit der Republik entgangen sind. Ich pflege das Frieden stiften zu nennen, aber im Grunde hasse ich diese Euphemismen. Denn in Wirklichkeit habe ich gekämpft.«

Altis drehte sich um. Anakin Skywalker kam mit seinem blauen Lichtschwert in der Hand aus der Deckung hinter einem der anderen Bogen des Aquädukts auf sie zugerannt.

Das ist also der Auserwählte.

»Meister Skywalker«, begrüßte Altis ihn. »Ich kannte Qui-Gon Jinn. Ein guter Mann.«

Skywalker nickte ihm höflich zu. Altis streckte den Arm aus und legte seine Hand auf die Schulter des jungen Mannes. Es war sowohl eine Geste der Neugier als auch der Begrüßung. Was er da spürte, ließ so einen Ruck durch seinen Körper gehen, dass er merkte, wie viel mehr er jetzt verstand, aber gleichzeitig schossen plötzlich Tausende von Fragen durch seinen Kopf.

Die Zeit schien langsamer zu verstreichen. Für die anderen war es nur eine Sekunde – aber Altis schien es wie eine Ewigkeit.

In Skywalker brodelte es. Das war nicht Wut, nichts so eindeutig Negatives, nein, es war eine seltsame Mischung aus Furcht, verzweifelter Liebe und Schuldgefühlen. Altis meinte es fast schon riechen zu können. Er fragte sich, ob andere Jedi es auch schon bemerkt hatten – diese zwanghaft besessene, verängstigte Leidenschaft für jemanden oder für etwas, das der Junge als seine letzte Chance zu betrachten schien. Etwas, das er nicht würde ertragen können zu verlieren, nachdem bereits alles andere, was ihm etwas bedeutet hatte, fort war. Das war mehr als Liebe. Es ging weit darüber hinaus, es war eine Bürde, etwas, mit dem man ihn so sicher unter Kontrolle bringen konnte wie mit einem Würgehalsband einen Akk-Hund. Und es war auch nicht Gier oder Ehrgeiz, sondern ein Gefühl, das gänzlich auf ein anderes Wesen ausgerichtet war. Unerwiderte Liebe?

Nein, so kam es Altis überhaupt nicht vor. Es war nicht die verwirrte Sehnsucht nach Klarheit, welche Worte oder Taten es schaffen würden, dass die Geliebte einem einen zweiten Blick zuwarf. Skywalker strahlte Sicherheit aus. Aber es war bestimmt eine verbotene Liebe, wie immer es dazu gekommen sein mochte, denn Yoda würde nie sein Einverständnis zu dem geben, was Skywalker fühlte.

Entweder sie spüren es in ihm und weigern sich zu akzeptieren, was es ist, oder sie wissen gar nicht, wie leidenschaftliche Liebe aussieht.

Altis erkannte, um welche Liebe es sich handelte, wenn er sie spürte, denn seine Gemeinschaft war davon durchdrungen.

Aber gleichzeitig hatte er das unausweichliche Gefühl, helfen zu müssen, weil da noch etwas anderes war, etwas Unglückliches, das aber zu vage war, um es an irgendetwas festzumachen. Dieses ganze Wirrwarr von Gefühlen war etwas, dem er in seiner eigenen entspannten Gemeinschaft nie begegnet war. Skywalker hätte dort wohl eher inneren Frieden finden können. Es zu unterdrücken, würde dieses Gefühlschaos hingegen auf lange Sicht vergiften und zu etwas Gefährlichem heranwachsen lassen, ihn radikal verändern.

Yoda wird es nicht gerade gut aufnehmen, wenn du ihm seinen Jedi abwirbst, und sei es auch nur durch eine zufällige Begegnung. Finde eine andere Möglichkeit, diesem Jungen zu helfen.

»Ich freue mich immer, seine Freunde kennenzulernen, Meister«, erwiderte Skywalker. Plötzlich hielt die Gegenwart wieder in die Normalzeit Einzug, und eine Sekunde verging. »Aber natürlich hätte ich es unter angenehmeren Umständen vorgezogen. Sollen wir uns ein besseres Raumschiff suchen, um von diesem Planeten runterzukommen?« Er zeigte in Richtung der Kampfhandlungen und sein Blick hing an den untrüglichen Zeichen, die verrieten, dass in ein oder zwei Kilometern Entfernung eine Schlacht tobte: Wolken von Rauch und das Donnern von Blastern. »Es landen immer noch Kampfdroiden und organische Soldaten. Das bedeutet, dass es irgendwo Truppentransporter geben muss. Und dann habe ich selbst auch noch drei CR-zwanzig gesehen.«

Das schien Rex und den anderen etwas zu sagen. Altis spürte, wie sich die Stimmung hob.

»Wir sollten bei den Corellianern ein paar von den Dingern bestellen«, meinte Coric. »Aber lasst uns sie erst einmal ausprobieren, ehe wir sie kaufen.«

»Ein Testflug würde das Geschäft besiegeln, ja.« Skywalker lächelte, als würde er versuchen, die Balance zwischen Optimismus und dem Wissen, dass sie einen Kameraden verloren hatten, zu halten. »Wollen wir doch mal sehen, ob wir was mit einer schönen Lackierung finden. Und dann erzählen Sie mir mal, wer Sie sind, denn ich habe Sie noch gar nicht kennengelernt, stimmt’s? Noch ein paar Drohnen übrig für eine schnelle Erkundung?«

»Das ist die Letzte«, sagte Ince. Er reichte seinem General die kleine selbstfliegende Holokamera. »Soldat Ince, Sir.«

»Okay, Ince, und Sie?«

»Boro, Sir.«

»Boro, Sie und Ince machen für uns einen CR-zwanzig ausfindig, und wir überlegen uns einen Angriff von zwei Seiten, um ihn einzunehmen.« Skywalker wandte sich an die anderen. »Agentin Devis, nehme ich an? Und…?«

»Jedi Callista Masana«, antworte Callista, »und das hier ist mein Verlobter, Geith Eris.«

Oje.

Skywalkers Miene verriet nichts von dem Schock, den Altis bei ihm spürte. Allein die Klone konnten nicht wissen, wie sehr ihn diese Enthüllung traf.

Ich wünschte, dass ich dieses Mal nicht Recht hätte.

Aber Rex schien es auch ohne Machtsensitivität zu merken. Altis beobachtete, wie das Kinnteil seines Helms den Bruchteil einer Sekunde nach unten sackte, als hätte er die Augen geschlossen und geschluckt.

Skywalker beugte nur höflich den Kopf und ging an der Gruppe vorbei, die sich im Schutze des Bogengangs versammelt hatte. »Ahsoka«, begrüßte er seinen Padawan. »Und Sie sind?«

»Ich heiße Hil, Sir. Das ist Ross. Und das hier Joe. Vere hat es nicht geschafft.«

»Dann lasst uns das hier für Vere machen. Damit sein Opfer nicht umsonst gewesen ist.«

Die Gruppe schwieg, als Ince die Drohne mit einem Ruck aus dem Handgelenk in die Luft warf, als hätte er eine natürliche Begabung dafür. Die kleine, vor dem Hintergrund aus Chaos und Rauch fast nicht zu erkennende Kugel flog hoch und begann innerhalb kürzester Zeit Bilder von der Front zu übertragen, die in Laufweite ihrer Position war. Altis beobachtete alles auf seinem Datapad. Mehrere Transporter spien Droiden und Soldaten aus und zogen dann wieder ab.

»CR-zwanzig…«, sagte Ince und schaute dabei offensichtlich schnurstracks geradeaus. Altis konnte jetzt das Durcheinander von sich überlagernden Bildern, Texten und Symbolen erkennen, das der junge Klon auf seinem HUD vor Augen hatte. »Wollen wir doch mal sehen, wohin der fliegt.«

Altis spürte etwas in großer Distanz zu JanFathal, eine weit entfernte, doch eindeutig frohe Woge in der Macht, die ihn einen Moment lang ablenkte. Sein Komlink piepte. Er stellte den Ton schnell ab, obwohl der Lärm des Blasterfeuers alles übertönte – sogar eine Gemeindekapelle der Gungans hätte da so ihre Mühe gehabt durchzudringen.

Es war Ash Jarvee.

»Wir haben die Leveler gefunden, Meister«, berichtete sie. »Wir hoffen, sie schnell wieder bei Euch zu haben.«

»Was ist passiert?«

»Technische Probleme. Ich muss das Gespräch beenden, damit man Euch nicht orten kann.«

»Wir werden einen Truppentransporter einnehmen und dann noch einmal versuchen, dem Planeten zu entkommen.«

»Wir sollten uns nicht darauf verlassen, Meister. Ash Ende.«

Das Komlink war wieder aus. Rex schaute sich um.

»Meine Leute haben die Leveler geortet«, sagte Altis. Sie brauchten alle diese Aufmunterung… besonders Hallena Devis. Er würde Sie nicht im Stich lassen, meine Liebe. Sehen Sie denn nicht, was für ein Mensch er ist? Er würde niemanden im Stich lassen. »Sie kommt zurück.«

»Okay, das begrenzt die Zeit, um den Separatisten den Tag zu verderben, aber tun wir, was wir tun können.« Skywalker erhob sich und schien noch wegen etwas anderem als nur der Aussicht, gerettet zu werden, erleichtert zu sein. »Soldaten, nehmt Stellung auf dieser Brücke ein.« Er deutete mit seinem Datapad auf einen höher gelegenen Abschnitt der Straße, die über einen Sportplatz führte, wo mehrere Truppentransporter abgestellt waren. »Wir werden von der anderen Seite auf den Platz kommen, etwaige Seps ablenken oder weglocken und uns das Schiff schnappen. Sie geben uns dabei Deckung, bis wir abheben. Dann schweben wir noch einmal in Höhe der Brücke vorbei, damit Sie an Bord kommen können. Alles klar?«

Rex nickte. Altis brachte einen Vorschlag ein. »Ich glaube, zumindest einer von uns sollte mit den Soldaten mit«, meinte er. »Callista, würdest du das für mich tun? Hallena, Sie kommen mit uns. Sind Sie dafür fit genug?«

»Ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen.« Sie fuchtelte mit einem DC-15 herum. »Und damit kann ich gut umgehen. Ich kann ja schließlich nicht hier rumsitzen und warten, nicht wahr?«

Pläne klangen immer einfach. Doch dann wurden sie an der Realität gemessen. Altis betrachtete es als seine Aufgabe, auf alle aufzupassen, und er wollte keine weiteren Opfer, wenn er es verhindern konnte. Callista nickte einfach nur und sauste mit Rex und seinen Männern davon. Sie hielten sich dabei dicht an Bäumen und Büschen entlang des Flusses.

Ahsoka sprang an Skywalkers Seite, als würde sie Zuflucht suchen. Sie hatte noch kein einziges Wort gesagt. Sie sah Geith jetzt nicht mehr ganz so argwöhnisch an, aber sie hatte wohl doch etwas vom Unbehagen ihres Meisters gespürt. Er war immer noch durcheinander. Das spürte Altis.

»Alles okay, Snips?«, fragte Skywalker. »So schweigsam habe ich dich ja noch nie erlebt.«

»Es geht mir gut, Meister.«

»Lass uns später darüber sprechen«, sagte er. Es war ziemlich eindeutig, worum es dabei gehen würde. »Alles der Reihe nach.«

»Was ist eigentlich so besonders an einem CR-zwanzig?«, erkundigte sich Altis, während er ihnen folgte. Hallena ging neben ihm her. »Hyperraumantrieb, wenn ich vermuten darf?«

»Stimmt genau«, antwortete Skywalker. »Und im Gegensatz zu den Multi-Truppentransportern der Seps wurde er für Lebewesen entwickelt, sodass wir Sauerstoff und all die schönen lebenserhaltenden Einrichtungen haben, die beim Transport von Droiden natürlich nicht erforderlich sind.«

»Wie koordinieren wir das mit der Leveler? Sie versucht gerade, wieder hierher zurückzukommen. Es wäre unter Umständen völlig unnötig, wenn wir mit dem CR-zwanzig selber in den Hyperraum springen können.«

»Ich werde schauen, ob ich mich mit Pellaeon in Verbindung setzen kann, wenn wir abheben. Aber erst einmal müssen wir den Planeten verlassen. Dabei wird man bestimmt versuchen, uns abzuschießen. Wenn sie also zurückkommt, werden wir ihre Unterstützung womöglich brauchen.«

Es zahlte sich nie aus, weiter als bis zum nächsten schier unmöglich erscheinenden Schritt zu sehen, dachte Altis. Einen Sep-Truppentransporter stehlen. Dem Beschuss ausweichen. Den Planeten verlassen. In den Hyperraum springen. Hoffen, dass die Truppen der Republik erst fragen, ehe sie schießen. Ach ja, und hoffen, dass die Leveler nicht vollkommen umsonst hierher zurückkommt, nur um dann festzustellen, dass wir schon weg sind und sie von wütenden Sep-Schiffen umgeben ist. So war der Krieg; ein unüberwindliches Problem nach dem anderen, ohne dass das je ein Ende nahm.

»Die sitzen alle in den Kellern«, meinte Hallena, als würde sie mit sich selber reden.

»Die?«

»Die Zivilisten. Diejenigen, die nicht in die Revolte verwickelt sind. Die verhalten sich ganz still und hoffen, dass alles bald vorbei ist.«

Die Straßen waren wie ausgestorben. Dadurch war es schwieriger herumzulaufen: Die Jedi machten sich allein dadurch verdächtig, dass sie auf der Straße waren – nicht weil sie wie Jedi aussahen. Nur Skywalker trug den typischen braunen Mantel, schaffte es aber irgendwie, ihn unkonventionell wirken zu lassen, indem er ihn sich teilweise unter den Gürtel zog und raffte.

Die Lichtschwerter waren es, die sie verrieten.

Sie kamen am Ende einer Gebäudezeile an und standen plötzlich vor einer breiten Straße, an der man sich erst auf der anderen Seite, wo es Läden und Büros gab, wieder verstecken konnte. Mehrere verbeulte und ausgebrannte Gleiter – die Überreste der Lackierung ließen vermuten, dass sie mal den örtlichen Polizeikräften gehört hatten – qualmten immer noch mitten auf der Straße.

»Ich spüre keine akute Gefahr«, meinte Geith.

Skywalker schaute sich um. »Laufen oder springen?«, fragte er.

Hallena gab ein leises Schnauben von sich. »Ich kann nur laufen, General…«

»Okay. Immer nur einer – tos!«

Altis rannte zu einem der Speederwracks und duckte sich dahinter. Als er wieder ein Stückchen hochkam, um über die Tür hinwegzuschauen und zu sehen, ob er die Straße unbemerkt überqueren konnte, befand er sich plötzlich Auge in Auge mit einer verkohlten Leiche, die alle Gliedmaßen an sich gezogen hatte, als wolle sie sich wärmen. Der Schock raubte ihm kurz den Atem. Er holte tief Luft, um seines Entsetzens Herr zu werden, zählte bis drei und rannte dann weiter auf die Gebäude zu. Geith, Ahsoka und Skywalker waren ein ganzes Stück weiter weg und näherten sich der anderen Straßenseite, doch Hallena blieb in seiner Nähe.

»Jedi-Fähigkeiten sorgen also nicht automatisch für Ausdauer und körperliche Fitness«, meinte sie. »Willkommen in der Welt der geringeren Sterblichen.«

»Ja, aber wir wollen doch nicht vergessen, dass es auch zu unserem Vorteil sein kann, alt auszusehen.« Aber trotzdem hatte sie natürlich Recht: Er musste fitter werden, als er es war, jetzt, wo er mit in den Krieg gezogen wurde. »Schauen Sie zu, wenn ich etwas tue, wofür ein junger, fitter Jedi einen ganzen Korb voller Gedankentricks braucht, um es auch zu bewerkstelligen…«

Sie holten Skywalker an der Gleiterbusstation ein, die dem Sportplatz gegenüberlag. Das Dach der Anlage war eingebrochen und die Fahrzeuge schwelten dicht nebeneinander vor sich hin. Sie waren an Ort und Stelle ausgebrannt. Sogar von hier aus konnte Altis tiefe Löcher und Krater mit frischer Erde auf der Rasenfläche sehen.

Das Positive daran war, dass er auch Truppentransporter sehen konnte.

»CR-zwanzig«, stellte Skywalker fest. »Das klobige graue Ding, das wie ein riesiger Staubsauger mit Triebwerksdüsen aussieht.«

»Dann müssen wir jetzt wohl unsere Überredungskünste hervorkramen, wenn wir an Bord gehen wollen.« Altis konnte sowohl sehen als auch spüren, dass lebendige Wesen unter den Droiden waren. Es handelte sich um Neimoidianer, von denen einige Datenbrillen trugen. Piloten. »Da sind Alter und Hinterlist Jugend und Sachverstand überlegen, mein junger General. Ahsoka? Komm her, mein Kind.«

»Ich fände es besser, wenn Ihr erzählen würdet, was für einen Plan Ihr habt«, meinte Skywalker.

Altis hockte sich hin, um Ahsoka anzuschauen. Sie blickte ihn mit großen Augen argwöhnisch an und zuckte zusammen, als er seinen Schal abnahm und versuchte, ihn ihr über den Kopf zu legen.

»Lass uns deine Lekku bedecken, damit nicht sofort auffällt, dass du eine Togruta bist. Dann werden du und ich, eine harmlose halbe Portion von einem Kind und ein seniler alter Kerl, zu den Neimoidianern gehen und sie um Hilfe bitten, weil du beim Beschuss verletzt worden bist.«

Widerstandslos ließ sie sich die neue Kopfbedeckung überstreifen. »Und dann?«

»Dann bringen wir ihre Gedanken auf die gute alte Jedi-Art ein wenig durcheinander, überwältigen die Droidenwachen und nehmen das Schiff ein.« Altis sah die anderen an. »In der Zwischenzeit erwarte ich volle Rückendeckung.«

»Ich bin einverstanden«, meinte Skywalker. »Sehen wir als Erstes nach, ob Rex und sein Trupp bereits Stellung bezogen haben.« Er tippte sich ans Ohr. »Denkt daran, auf Euer Komlink zu achten.«

»Sollte ich das nicht übernehmen?«, mischte Hallena sich ein. »Es haben schon genug Kinder ihr Leben für mich aufs Spiel gesetzt… und sind dabei gestorben.«

So sieht sie die Klonsoldaten also. Da geht es dahin, mein angenehmes Vorurteil, Geheimagenten wären unmoralisch, kaltblütig und immer bereit, andere auszunutzen, solange es ihrem Auftrag dient.

Altis gelang es, ein väterliches Lächeln aufzusetzen, damit sich die Situation gar nicht erst verhärtete. Hallena wirkte sogar mit einer Beule am Kopf, einem zugeschwollenen Auge und vor Müdigkeit total geschwächt wie jemand, der einem immer noch Ärger machen konnte. Ahsoka hingegen war zwar ebenso in der Lage zu töten, doch sie wirkte mit ihrer dreckigen Kleidung und dem provisorischen Schal viel überzeugender wie ein verwahrlostes Kind.

Außerdem war sie ein Federgewicht.

»Rex ist bereit, Meister«, sagte Skywalker.

Und los geht’s.

»Ich bin sicher, dass Sie dafür hervorragend geeignet wären, Agentin Devis«, erklärte Altis. »Aber Ihr jetziger Zustand spricht dagegen. Und ich werde Sie nicht tragen, sodass der Feind sich womöglich noch fragt, warum ein alter Mann ein so großes, starkes Mädchen wie Sie tragen kann.« Ohne Vorankündigung nahm er Ahsoka mit beiden Armen hoch. »Aber meine bewusstlose Enkeltochter hier – das werden die mir abkaufen. Zumindest lange genug, um mein Lichtschwert zu ziehen…«

»Aber…«, piepste Ahsoka.

»Ruhe, Padawan«, unterbrach er sie. »Du bist bewusstlos.«

Altis sammelte sich kurz, versetzte sich gedanklich in einen Zustand der Verzweiflung und Verstörtheit, um dann zu den Separatisten zu laufen, als würde er mit seinen letzten Atemzügen versuchen, ein Leben zu retten.

 

 

SAMMELPUNKT DER SEPARATISTEN, ATHAR

 

Anakin war froh, sich inmitten eines Kampfes zu befinden. Das verdrängte einen Gedanken aus seinem Kopf, von dem die Gefahr ausging, dass er von ihm sonst völlig vereinnahmt wurde.

Jedi. Jedi, die Heirat zulassen. Jedi, die sich trotz Bindungen nicht der Dunklen Seite zugewandt haben.

Er hatte hin und wieder von andersdenkenden Jedi gehört, die Anhänger der alten, chaotischen Lehren waren. Er hatte nie einen von ihnen kennengelernt. Doch jetzt schon – und die einfache Tatsache, von Angesicht zu Angesicht mit ihnen konfrontiert zu werden, raubte ihm den Atem und ließ zahllose Fragen auf ihn einstürzen.

Zwei Seelen waren in seiner Brust. Einerseits dieses ganz klare Bewusstsein, das wahrnahm, wie Altis über den zerbombten und aufgewühlten Sportplatz lief – eine tragische Gestalt, die mit einem Kind auf den Armen weiterstolperte. Der andere Teil hingegen war… aufgebracht, fühlte sich betrogen und belogen – ein desillusioniertes Kind, das den Erwachsenen nicht mehr trauen konnte.

Reiß dich zusammen.

Die Droiden hielten inne und schauten irritiert, wobei ihre dummen Blechköpfe hüpften und zuckten. Die Blaster hielten sie an den Körper gedrückt – von Alarmbereitschaft keine Spur. Die neimoidianischen Piloten standen einfach nur da und ließen Altis auf sich zukommen. Hinkend näherte er sich ihnen und schwankte so stark, als würde er gleich zusammenbrechen.

»Meine Kleine!«, schluchzte er. Anakin konnte ihn bis zu sich hin hören. »Helfen Sie ihr! Bitte, helfen Sie ihr!«

Fast schon ein Schauspieler. Aber er kann so etwas nicht vorspielen, ohne dabei von der Dunklen Seite berührt zu werden. Das ist echt. Ich würde das merken. Callista und Geith auch. Warum erzählt man uns diese Dinge über Bindungen, wenn sie eindeutig nicht stimmen?

Anakin konnte nicht hören, was die neimoidianischen Piloten sagten, aber sie würden diejenigen sein, die schon sehr bald Hilfe brauchten.

»In Bereitschaft halten«, sagte Anakin. »Rex?«

»Wir schalten zuerst die Neimies aus, wenn wir sie ins Visier bekommen.«

Altis befand sich jetzt im Zustand höchster Verzweiflung. »Sie wollen ihr doch helfen!«, flehte er. Na, das war mal eine neue Art der Gedankenbeeinflussung. Aber eigentlich schien Altis in Bezug auf alles eine andere Herangehensweise zu haben, als sie Anakin beigebracht worden war. »Sie müssen sich ihre Verletzungen einfach näher anschauen…«

Er legte Ahsoka aufs Gras. Die Droiden hatten sich im Kreis um sie herum versammelt und schauten zu, während zwei Neimoidianer sich leicht nach vorn beugten, um besser sehen zu können. Ahsokas eine Hand war tief in den Falten ihrer Kleidung vergraben. Anakin spürte die Anspannung der beiden Jedi, die sich jetzt jeden Augenblick in explosiver Gewalt entladen konnte.

»Geith, Hallena – lauft los. Jetzt.«

Anakin lief in gebückter Haltung zum CR-20 und ging hinten um das Schiff herum, um von dort unter die Rampe zu gelangen. Hallena und Geith standen mit den Waffen im Anschlag zu beiden Seiten der Tür.

Heulend beugte Altis sich über den zusammengesunkenen Körper von Ahsoka.

»Mein kleines Mädchen! Sie ist tot!«

Dann sprangen die beiden so schnell auf, wie wenn ein gespannter Draht aus seiner Halterung rutscht. Ihre Lichtschwerter blitzten auf, und die Neimoidianer sanken zu Boden. Blaues Blasterfeuer wurde von den oben auf der Straße stehenden Klonen abgegeben und fuhr wie eine Trennwand zwischen die Droiden, die losrannten, um ihren Kameraden zu helfen. Ahsoka war mittlerweile dabei, die Droidenwachen zu erledigen, und Altis nahm sich die restlichen versprengten Droiden vor. Anakin schaute weg. Wenn sie nicht ins Kreuzfeuer gerieten…Konzentrier dich.

»Wir haben da drin Gesellschaft«, stellte Geith fest.

»Dann gehen wir rein und schmeißen sie raus.«

Hallena betrachtete den Riegel, mit dem die Luke verschlossen war. »Denkt nur daran, dass dieser Kasten im Vakuum dicht bleiben muss.«

»Kein Problem«, meinte Anakin und legte seine Hand auf den Schließmechanismus. Ein leichter Macht-Schub, nur der Hauch einer Berührung, um den Riegel auf einer gewissen Frequenz zum Vibrieren zu bringen, und dann noch eine kleine Energiewelle, die auch ein Geschenk der Macht war… Anakin machte sich eine bildliche Vorstellung vom Innern des Schlosses, erzeugte unterschiedliche Impulssequenzen, bis er die richtige gefunden hatte. Luft entwich aus der Abdichtung der Rampe, als sich der Zugang zum Laderaum öffnete. Es dauerte nur ein paar Sekunden, hatte aber gereicht, damit Altis und Ahsoka zum Schiff laufen konnten, während Rex ihnen Feuerschutz gab.

»Drei oder vier organische Lebensformen und womöglich eine Menge Droiden«, sagte Altis keuchend. Er kauerte sich links von der Rampe hin, als diese sich senkte. »Ich spüre viel elektrische Energie an Bord.«

»Man kann in der Macht keine Droiden spüren…« Aber kaum waren die Worte aus Anakins Mund, wusste er auch schon, dass Altis einen ganzen Haufen von Dingen tun konnte, die man nicht vermutet hätte. »Ihr spürt eine Störung.«

»Ich spüre ein elektrisches Feld und Abweichungen davon. Das ist eine nützliche Fähigkeit, die man trainieren kann.«

Oben von der Brücke regnete immer noch Blasterfeuer auf die Reihen der Droiden herab, die sich über den Platz näherten. Rex’ Männer und Callista waren ungeschützt, und es würde nur noch Minuten dauern, bis die Separatistenarmee in voller Stärke auftauchen und wahrscheinlich auch aus der Luft angreifen würde.

»Drei – zwei – los!«

Das war nicht die Art und Weise, wie man ein großes Schiff stürmte. Aber sie hatten nicht die Zeit, es richtig zu machen und von zwei oder mehr Seiten gleichzeitig anzugreifen. Sie rasten einfach nur schießend die Rampe hinauf, wehrten Energieblitze ab und mähten alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Hallena – die keine Schutzkleidung trug und sich auf ihre Schnelligkeit und ihr Gewehr verlassen musste – hatte keine andere Wahl, als hinter den Jedi in Deckung zu bleiben. Anakin schob sie wieder hinter sich, als sie nach vorn stürmen wollte. Man konnte nur etwas Schutz hinter den Stahlstützen finden, die das Deck umgaben und bis zur Decke reichten.

»Da hoch«, sagte er und zeigte zum Geländer, das im oberen Bereich rings um den Laderaum verlief. »Schaffen Sie es bis zur Notfallsteuerung? Wo die Überbrückungsschalter mit den gelben und schwarzen Pfeilen sind? Können Sie die Tore hinter uns schließen?«

»Seht’s Euch nur an«, erwiderte sie. »Oder vielleicht doch lieber nicht.«

Adrenalin hatte schon etwas Magisches an sich. Hallena schien wieder voller Energie zu sein, als sie auf die Leiter zustürzte, über die man auf die Brücke gelangte – ein Halbkreis aus Durastahlplatten, in dem Sprossen angebracht waren. Während sie hochkletterte, setzten Altis und Ahsoka drei Droiden nach, die versuchten, den Laderaum durch einen Gang zu verlassen. Anakin hörte, wie eine Luke krachend zufiel, und dann das Zischen und Surren von Lichtschwertern, die mit kräftiger Hand geführt wurden. Sie hieben die Luke mit ihren Schwertern auf.

Anakin lief ihnen nicht hinterher, weil er sich gerade mit einem Quarren befassen musste, dessen Kleidung ihn als Piloten auswies und der von der Steuerbordseite aus dazugekommen war. Er tat einen mächtigen Sprung von der Stahlstütze aus über die Rampe, um Hallena vor dem Beschuss des Quarren zu schützen.

Wenn die Rampe erst wieder hoch und geschlossen war, konnte das Schiff abheben. Wenn noch ein paar Separatisten an Bord waren, die man erledigen musste, war das nicht schlimm. Am wichtigsten war, erst einmal abzuheben, Rex und die anderen an Bord zu nehmen und dann die Beine in die Hand zu nehmen.

Als er auf den Quarren zustürmte und mit seinem Lichtschwert ausholte, wurde es im Laderaum plötzlich dunkel. Er hörte das kreischende Drehen von Zahnrädern. Die Rampe hob sich mit doppelter Geschwindigkeit. Hallena hatte es zur Notfallkonsole geschafft. Die Augen des Quarren – die aus diesem Winkel und aus dieser Nähe wie Glaskugeln aussahen – schimmerten blau, während sie das Lichtschwert reflektierten. Anakin stieß ihm das Lichtschwert in die Brust.

Es hätte auch ein weiblicher Quarren sein können. Das wusste Anakin immer erst, wenn er sie sprechen hörte. Doch dieser Quarren bekam keine Gelegenheit mehr dazu. Ihm entfuhr nur noch ein ersticktes Stöhnen, dann war er tot.

Jetzt stand nichts mehr zwischen Anakin und dem Cockpit. Die Hülle vibrierte unter dem Blasterfeuer, das draußen außerhalb des Schiffes abgegeben wurde. Rex sah sich höchstwahrscheinlich einem heftigen Angriff ausgesetzt. Als Anakin ins Cockpit stürzte, tauchten Altis und Ahsoka durch eine Luke auf, durch die man vom unteren Deck nach oben gelangte.

»Ich habe noch nie eins von diesen Schiffen geflogen«, sagte Anakin und legte alle Schalter um. Der Antrieb erwachte heulend zum Leben. »Wie schwer kann das wohl sein?«

»Das Abheben ist das Einfachste daran.« Altis ließ sich auf den Platz des Kopiloten fallen. »Das Schiff gerade zu halten, während die Luke für Rex geöffnet wird – das ist das Schwierige daran.«

Plötzlich war der Umgang mit Altis ganz leicht. Anakin hatte das Gefühl, ihn schon sein ganzes Leben lang zu kennen. Da war ein gemeinsamer Funke in ihnen – vielleicht lag das irgendwie an Qui-Gons Einfluss. Aber das spielte keine Rolle. Im Moment interessierte Anakin nur, dass der Bug des CR-20 hochkam, als er das Steuer nach hinten zog. Ein Schwall roten Blasterfeuers traf das Sichtfenster. Dann stieg das Schiff senkrecht nach oben. Erst nach hundert Metern merkte er es, und Ahsoka wurde zur Seite geschleudert, als sie versuchte, sich an der Lehne seines Sitzes festzuhalten.

Er lenkte nach Steuerbord. Unter ihm auf einem erhöhten Bereich der Straße waren mehrere weiße Uniformen und eine kleine Gestalt in einem weißen Pilotenanzug zu erkennen, die sich einen Schusswechsel mit Droiden am Boden lieferten, während sie immer wieder Deckung hinter ausgebrannten Gleitern suchten. Ein Klonsoldat war gefallen.

Es wäre sinnvoll gewesen, hinter ihnen auf der Straße zu landen. Aber dadurch würden Rex’ Leute ungeschützt sein, weil sie sich umdrehen müssten, um zum Schiff zu gelangen.

Anakin entschied sich dafür, über den Reihen der Droiden runterzugehen, sodass das Schiff einen Schutzschild bildete, während er die Rampe herunterließ.

»Wir sind Jedi«, meinte er. »Wenn wir eine Rampe nicht auf eine Brücke herunterlassen können, während wir schweben, wer dann?«