|146|6. König Arthur – Die berühmteste keltische Sage und ihre Geheimnisse

Sir Thomas Malory und Arthurs Tod

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts lag das dunkle Zeitalter der englischen Geschichte fast ein Jahrtausend zurück, und die frühgeschichtliche Kultur der Kelten war längst vergessen. Das Königreich England hatte in seiner jüngsten Vergangenheit eine schattenreiche Historie blutiger Bürgerkriege und eines mehr als 100 Jahre währenden Krieges mit Frankreich hinter sich gebracht. Die Menschen waren froh über jedes Jahr im Frieden, in dem sie ungestört das Land bebauen, ihrem Handwerk nachgehen und Handel treiben konnten. Die Zeit vertrieb man sich an den adligen Höfen, in reichen Bürgerhäusern und auf den armseligen Bauernkaten gern mit dem Erzählen von Geschichten. Da die wenigsten lesen konnten, ließ sich, wer Geld hatte, etwas vorlesen oder kunstvoll vortragen. Arm und Reich schätzten gleichermaßen Abenteuerhistorien von edlen Rittern, sittsamen Jungfrauen und blutgierigen Riesen und Drachen. Am liebsten hörten sie von jenem König Arthur (oder Artus, wie ihn die Franzosen nannten), der einstmals der mächtigste und ruhmvollste Herrscher Englands gewesen sein sollte – in Wahrheit jedoch ein keltischer Sagenheld war.

In dieser Zeit kam William Caxton aus Westminster die Idee, mit dem alten Sagenkönig Arthur etwas völlig Neues zu wagen: Die Geschichten um ihn und seine Ritter sollten als Buch herauskommen – nicht etwa von einem teuren Schreiber Seite für Seite zu Papier gebracht, sondern nach der modernsten Technik seiner Zeit gedruckt. Caxton war der Erste in seinem Land, der die schwarze Kunst des Buchdrucks beherrschte und mit ihr Bücher produzierte. Und mit König Arthur stieß er sowohl beim Adel als auch unter den wohlhabenden Bürgern auf eine große Nachfrage. Um diese noch zu steigern, sollte sein Buch nicht nur von Arthur allein oder von einem seiner Ritter erzählen – es musste möglichst viele Geschichten von den Helden der sagenhaften Tafelrunde enthalten. Der umtriebige Buchdrucker stieß auf das richtige Werk im literarischen Nachlass von Sir Thomas Malory, einem 1471 gestorbenen englischen Adligen. Caxton arbeitete dessen zahlreiche beschriebene Blätter durch, teilte das Werk übersichtlich in 21 Bücher mit Kapiteln ein und gab es 1485 unter dem Titel |147|Le Morte Darthur (Der Tod Arthurs) heraus. Damit erhielt er der Nachwelt ein Werk, das am Ende des Mittelalters fast den gesamten Stoff der Dichtungen um König Arthur sammelte und zusammenfasste. Wer immer sich im 20. Jahrhundert in Buch, Film oder Musical mit jener Sagenwelt beschäftigte, der griff auf Le Morte Darthur zurück.

Die höfisch-tragische Welt von Camelot

Das dickleibige Werk erzählt von erheblich mehr als dem Tod des Königs. Sein Verfasser entwirft ein prächtiges Bild der Helden an Arthurs Hof Camelot, die eine Vielzahl von Abenteuern erleben. Darunter finden sich der herrliche Ritter Lanzelot, der sich unsterblich in Königin Ginevra verliebt, der mannhafte Gawein, der nach dem Gral irrende Parzival, der dieses Heiligtum findende Galahad, Lanzelots Sohn und derjenige, welcher den gefährlichen Sitz an der Tafelrunde einnimmt, die feenhafte Morgana, Arthurs Halbschwester, und neben vielen weiteren Gestalten schließlich auch Merlin, der geheimnisumwitterte Zauberer und Ratgeber des Königs und seines Vaters. Sie alle bestehen gefährliche Abenteuer gegen andere Ritter und übernatürliche Wesen. Schnell greifen die Helden zum Schwert und schlagen ihren Gegnern den Kopf ab – manchmal sogar edlen Damen.

Über allen Helden steht König Arthur, der ritterliche und mächtige Herrscher Britanniens, der gleichwohl vor Verfehlungen nicht gefeit ist. Sein Vater, König Uther Pendragon, begehrte einst so sehr Igraine, die Frau des Herzogs von Cornwall, dass ihn sein Verlangen in den Krieg trieb. Als der Herzog Igraine auf die vom Meer umtobte uneinnehmbare Burg Tintagel brachte, half Merlin dem König, indem er ihm mittels eines Zaubers die Gestalt des Herzogs gab. So zeugte Uther mit der nichtsahnenden Herzogin Arthur, während ihr Gemahl in der Schlacht fiel. Später heiratete der König die Witwe und verriet ihr sein Geheimnis sowie die Bedingung Merlins, der sich den mit seiner Hilfe gezeugten Knaben ausbedungen hatte. Der Zauberer übergab Arthur einem braven Edelmann, der ihn wie einen Sohn aufzog. Weder er noch sonst jemand in England wusste, dass der Junge der rechtmäßige Thronfolger war.

Inzwischen war es zu Unruhen und Kämpfen um die Krone gekommen, weil Uther angeblich keinen Erben hinterlassen hatte. Schließlich wurden alle Großen und Edlen nach London geladen, um endlich einen neuen Herrscher zu bestimmen. Dort erblickten sie ein seltsames Gebilde, das wie von Zauberhand erschienen war: »Als das Morgengebet und die erste Messe vorüber waren, gewahrte man auf dem Platz vor der Kirche, dem Hochaltar gegenüber, einen großen viereckigen Stein, wie ein Marmorblock, |148|und mitten darauf etwas, ungefähr einen Fuß hoch, das wie ein stählerner Amboss aussah, darin stak, tief hineingestoßen, ein blankes Schwert, um das in goldenen Buchstaben geschrieben stand: Wer dieses Schwert aus diesem Stein und Amboss herauszieht, der ist der rechtmäßige König von ganz England.« Die besten Ritter des Landes mühten sich, die vermeintlich leichte Aufgabe zu bewältigen – doch keinem gelang es, das Schwert herauszuziehen. Als jedoch der junge Arthur für seinen Stiefbruder ein Turnierschwert suchte, zog er die Wunderwaffe mühelos aus Amboss und Stein. Dieser Bursche, der überhaupt kein Ritter war, sollte demnach der rechtmäßige König Englands sein? Tatsächlich. Entgegen allen Zweifeln und Widerständen erwies sich Arthur als der Einzige, der das Schwert in die Hand bekam.

Der englische Zeichner Aubrey (1872–1898) illustrierte eine Ausgabe von Sir Thomas Malorys Morte Darthur. Seine Darstellungen trugen zur Popularität des Arthurstoffes bei.

Darum bestieg er den Thron und herrschte von seinem viel gerühmten Hof Camelot über England und zahlreiche eroberte Reiche. Dort versammelte er die Ritter der Tafelrunde um sich, deren hehrstes Ziel es war, den heiligen Gral zu finden. Viele mussten die Suche nach dem Gral mit dem Tod bezahlen. Arthurs Leben verlief trotz allen Glanzes und Ruhms tragisch, denn er zeugte ahnungslos mit seiner Halbschwester oder Schwester Morgana einen Sohn: Mordred, der ihn mit Hass verfolgte und sein ärgster Feind wurde. Als der König auf einem Feldzug außer Landes weilte, übernahm Mordred die Regentschaft und verriet ihn. Schließlich trafen sie in einer erbitterten Schlacht aufeinander, die fast allen Rittern den Tod brachte: »Als aber die beiden Heere das gezückte Schwert gewahrten, bliesen sie die Trompeten, Posaunen und Hörner und brüllten grimmig. Daraufhin stürmten die beiden Heere gegeneinander. König Arthur bestieg sein Pferd und rief: Wehe, was für ein unseliger Tag! Er ritt zu seiner Partei, und Sir Mordred tat desgleichen. Niemals hat es je in einem christlichen Land eine so blutige Schlacht gegeben. Alles fiel wütend übereinander her und focht und hieb, und gar mancher tödliche Streich fiel, |149|und zornige Worte flogen hinüber und herüber … So kämpften sie den ganzen Tag und hielten nicht inne, bis die meisten edlen Ritter auf der kalten Erde lagen. Noch weiter ging die Schlacht, bis die Nacht hereinbrach und hunderttausend Tote den Hügel bedeckten. König Arthur geriet außer sich vor Zorn, dass seine Leute so hingemetzelt wurden und blickte um sich. Da merkte er, dass von seinem ganzen Heer und allen seinen wackeren Rittern nur noch zwei am Leben waren … Da gewahrte König Arthur, wie Sir Mordred inmitten eines Haufens toter Männer auf seinem Schwert lehnte … Dann packte der König seine Lanze mit beiden Händen, sprengte auf Sir Mordred los und rief: Verräter, jetzt hat deine Todesstunde geschlagen! Als Sir Mordred König Arthur hörte, rannte er ihm mit dem gezückten Schwert entgegen. Mit der Lanze stieß König Arthur Sir Mordred unter dem Schild in den Leib, dass die Lanze über einen Klafter tief durch ihn hindurchfuhr. Als Sir Mordred spürte, dass er eine tödliche Wunde empfangen hatte, richtete er sich mit seiner ganzen Kraft auf und hieb mit dem Schwert, das er in beiden Händen hielt, seinem Vater einen solchen Streich seitlich gegen den Kopf, dass das Schwert Helm und Hirnschale durchschlug. Danach stürzte Sir Mordred tot zur Erde, und der edle Arthur sank bewusstlos zu Boden.«

Sir Bedivere, sein einziger überlebender Ritter, nahm sich des tödlich verwundeten Königs an und erhielt den Auftrag, dessen Schwert Excalibur ins Meer zu werfen und ihm zu berichten, was er gesehen habe. Doch mehrmals dauerte es ihn um die kostbare Waffe und er versteckte sie. Aber Arthur durchschaute ihn und wiederholte seinen Auftrag: »Da ging Sir Bedivere, nahm das Schwert rasch aus dem Versteck und trat ans Wasser. Dort band er den Gurt um den Griff und warf das Schwert, so weit er nur konnte ins Meer. Sogleich reckte sich eine Hand aus dem Wasser, griff danach und schüttelte und schwang es dreimal. Dann verschwand die Hand mit dem Schwert im Wasser.«

Jetzt erst glaubte Arthur seinem Ritter und ließ sich an den Strand tragen. Dort erwartete ihn eine kleine Barke mit »vielen schönen Frauen«, unter denen drei Königinnen waren. Sie trugen schwarze Kapuzen und klagten um den König. Sir Bedivere legte Arthur auf die Barke, wo eine Königin seinen Kopf in ihren Schoß nahm. Dem trauernden Ritter sagte Arthur: »Ich will in das Tal von Avalon gehen, um dort meine schwere Wunde heilen zu lassen. Wenn du nichts mehr von mir hörst, bete für meine Seele.« Dann entschwand das Schiff in jenes rätselhafte Avalon, und mit ihm der große König in eine unbekannte Welt jenseits des Horizonts. Aber Sir Thomas Malory erzählte, dass viele Menschen in England glaubten, Arthur sei nicht tot, sondern lebe an einem anderen Ort, bis er wiederkomme.

In der Literatur des Mittelalters war die Gestalt des sagenhaften Königs |150|seit mehr als 300 Jahren stets wiedergekommen. Da sein Hof als ritterliches Vorbild galt und die Ritter der Tafelrunde Verhaltensmuster boten, denen man nacheifern oder die man vermeiden sollte, erfreute sich die Arthur- oder Artusdichtung großer Beliebtheit. Zwischen Sizilien und Island schrieb man unzählige Romane, Versepen, Chroniken und Balladen über den König und seine Helden, die nicht nur der moralischen Belehrung, sondern auch der spannenden Unterhaltung dienten. Dabei schätzten vor allem die Dichter in England, Frankreich und Deutschland den Stoff und machten aus dem englischen einen internationalen Heldenkönig. Für sie stehen stellvertretend die französischen Werke des Chrétien de Troyes sowie die mittelhochdeutschen Versromane Parzival Wolframs von Eschenbach und Tristan und Isolde Gottfrieds von Straßburg.

Geoffrey von Monmouth und die britischen Könige

Der Begründer der überaus erfolgreichen Artusdichtung hieß Geoffrey und wurde nach seinem Geburtsort im südlichen Wales Geoffrey von Monmouth genannt. Wenig weiß man von seinem Leben: Geboren um 1100, stammte er aus einer walisischen oder aus einer eingewanderten bretonischen Familie. Drei Jahrzehnte später tauchte sein Name in Oxford auf, wo er als Geistlicher und Lehrer wirkte. Schließlich übernahm er einen Bischofssitz in Nordwales. Dort starb er nach wenigen Jahren um 1154.

Der Nachwelt hinterließ er mehrere Werke, die alle auf Lateinisch verfasst worden waren. Als beliebtestes Buch entpuppte sich schon bald die Historia Regum Britanniae, Die Geschichte der Könige Britanniens, die fleißige Schreiber immer wieder kopierten. Geoffrey erzählt darin die fast zwei Jahrtausende währende Geschichte der Herrscher Britanniens bis zum endgültigen Sieg der aus Germanien eindringenden Angelsachsen: Zuvor jedoch leistete der alles überragende König Arthur erfolgreich Widerstand; er besiegte die Angelsachsen in vielen Schlachten und vertrieb sie sogar während seiner Herrschaftszeit aus Britannien. Als heldenhafte Lichtgestalt zog er gemäß Geoffreys Ausführungen in die Schlacht: mit einem prächtigen Panzer, auf dem Kopf einen goldenen Helm tragend, den eine Drachenfigur zierte, bewaffnet mit Schwert, Lanze und Schild, auf den ein Bild der Gottesmutter Maria gemalt war. Denn Arthurs Kampf gegen die Invasoren wurde nicht nur als Landesverteidigung gesehen, sondern auch als Auseinandersetzung der christlichen Britannier mit den heidnischen Sachsen.

Nachdem diese von der Insel vertrieben worden waren, unternahm der König viele Feldzüge, auf denen er Irland, Norwegen und Gallien eroberte. |151|Schließlich übertraf Britannien alle übrigen Reiche und galt als Vorbild an Reichtum, ritterlicher Tapferkeit, Mode und höfischen Sitten. Seine Macht war so groß, dass Arthur sich den Ansprüchen des Römischen Reiches verweigerte und mit seinem Heer gegen Rom marschierte. Von dessen Einnahme hielt ihn der Verrat Mordreds ab, von dem auch Sir Thomas Malory erzählt. Bereits Geoffrey schildert die Schlacht und den Tod des Verräters sowie die Entrückung Arthurs auf die Insel Avalon.

Obwohl er für dieses Ereignis die Jahreszahl 542 nach Chr. nennt, ist seine Geschichte der Könige Britanniens keine wissenschaftlich korrekte Darstellung. Wie andere mittelalterliche Geschichtsschreiber vermischte der gelehrte Waliser fabelhafte Erzählungen wie die von der trojanischen Abstammung der Britannier mit Legenden und volkstümlichen Überlieferungen. Außerdem kannte er keine Skrupel, die Geschichten mit Figuren und Motiven zu verbinden, die letztlich seiner eigenen Fantasie entsprangen. Geoffrey wollte mit seiner Historia die normannischen Herrscher verherrlichen, die auf Englands Thron saßen, seitdem ihn ihr Ahn Wilhelm der Eroberer 1066 von den angelsächsischen Königen erobert hatte. Deshalb hegten viele der keltischstämmigen Waliser und Bretonen Sympathien für die Normannen. Zu ihnen zählte Geoffrey von Monmouth, der ein Werk für sie schrieb, das schließlich selbst Geschichte machte.

Die geheimnisvollen Bücher der Kelten

Bei aller fantasievollen Ausschmückung gehörte es sich für einen Gelehrten jedoch auch, dass er auf seine Vorlagen verwies und damit an ältere Werke anknüpfte. Geoffrey griff nach eigenem Bekunden auf britische Geschichtsschreiber zurück, deren lateinische Werke einige wenige Angaben zu König Arthur machten. Insbesondere wollte er jedoch seine Quellen aus einem sehr alten Buch bezogen haben, das in britischer Sprache geschrieben worden war. Obwohl dieses geheimnisvolle Werk niemals gefunden wurde, besteht kein Grund, an Geoffreys Worten zu zweifeln. Denn noch zu seinen Lebzeiten bestanden in Wales von England unabhängige Herrschaften, in denen wie in anderen Landesteilen »Britisch« gesprochen und geschrieben wurde – worunter die keltische Landessprache Kymrisch zu verstehen war.

In den schwer zugänglichen Gebirgen und Wäldern von Wales hatten die romanisierten und christianisierten Kelten vor den seit dem 6. Jahrhundert vordringenden Angelsachsen eine Zuflucht gefunden – eine Heimat, die sie erfolgreich verteidigten. Dort schufen ihre Dichter, die Barden, keltische Poesie, und dort erzählte sich das Volk alte Geschichten |152|und Legenden. Auch wenn sie gläubige Christen geworden waren, pflegten sie nach wie vor ihre Traditionen, die oft Märchenhaftes und Reste heidnischer Mythen bewahrten. In der fantastischen Welt walisischer Dichtungen und Sagen taucht auch König Arthur auf, doch hat er mit Geoffreys britischem König oder dem höfisch-ritterlichen Herrscher Sir Thomas Malorys wenig gemeinsam. Nach der kymrischen Überlieferung zog er mit seinen Kriegern durch eine märchenhaft-mythische Welt, in der er gegen Riesen, Hexen und Werwölfe kämpfte und über das Meer zu einer Burg segelte, die offensichtlich in der berühmten Anderen Welt lag. Deren übernatürliche Bewohner konnten den keltischen Sagen-Arthur nicht davon abhalten, ihnen einen Zauberkessel und andere Schätze zu rauben. Derartige Geschichten schrieb man während des Mittelalters in Handschriften nieder, die solch poetische Bezeichnungen wie Das Rote Buch des Hergest (Llyfr Coch Hergest) und Das Weiße Buch des Rhydderch (Llyfr Gwyn Rhydderch) trugen.

Darin findet sich unter anderem die Erzählung Culhwch und Olwen, die wahrscheinlich die altertümlichste Dichtung ist, in der Arthur eine Rolle spielt: Sein Vetter Culhwch kommt an seinen Hof und bittet ihn um Hilfe. Denn dessen Stiefmutter hat ihm in einem Schwur auferlegt, als erste Frau die Riesentochter Olwen zu gewinnen. Erst Arthurs besten Kriegern gelingt |153|es, den Vater der Riesin aufzuspüren und – unter Lebensgefahr – seine Bedingungen zu vernehmen. Als Brautpreis fordert er von Culhwch, ihm den Bart zu scheren. Dazu benötigt dieser allerdings so viele wundersame Gegenstände, dass er an die 40 Aufgaben erfüllen muss, von denen jede einzelne kaum lösbar scheint. Im Mittelpunkt der Riesenwünsche steht der gigantische Eber Twrch, ein verzauberter König, der als besondere Kleinodien Kamm, Rasiermesser und Schere mit sich führt.

Im Folgenden bricht Arthur mit seinen Gefährten auf, um die geforderten Wunderdinge zu finden und zu erbeuten. Am schlimmsten wird der Kampf mit dem riesigen Eber, der mit seinen sieben Jungen schon große Teile Irlands verwüstet hat. Der König setzt mit den Kriegern samt Pferden und Jagdhunden zur grünen Insel über und beginnt die Jagd. Doch selbst tagelange blutige Kämpfe, denen viele Streiter zum Opfer fallen, schaden dem Wildschwein nicht. Schließlich nimmt einer von Arthurs Männern die Gestalt eines Vogels an, um mit dem Gegner gefahrlos verhandeln zu können. Aber auch das ist nutzlos: Twrch will nicht mit sich sprechen lassen. Stattdessen schwimmt er mit seinen Jungen durch die Irische See nach Wales und Cornwall, wo er ebenfalls alles zu verwüsten beginnt. Arthur setzt ihm nach und verliert in heftigen Kämpfen fast sämtliche Gefolgsleute, ohne dass der Eber größeren Schaden nimmt. Aber letztendlich |154|gelingt es doch, ihm die kostbaren Rasierutensilien zu entreißen. Daraufhin schwimmt Twrch aufs offene Meer hinaus und wird nie mehr gesehen. Zu guter Letzt muss noch das Blut der Schwarzen Hexe gewonnen werden, die in einer Höhle im Norden haust. Auch sie erweist sich als ungewöhnlich stark und schlägt Arthurs Männer fast tot. Als Letzter stürmt der König selbst in die Höhle und sticht mit seinem Dolch so lange auf die Hexe ein, bis ihr Körper in zwei Teile zerfetzt ist.

Endlich kann sich Culhwch der abschließenden Aufgabe stellen: Mit den Wunderdingen des Ebers und dem Hexenblut wird der Bart des Riesen geschert, »Haut und Fleisch bis auf die Knochen, und beide Ohren schnitt er gleich mit ab«. Danach gibt dieser seine Tochter dem Culhwch zur Frau und verliert damit sein Leben. Man zerrt ihn an seinen Haaren auf einen Misthaufen und schlägt ihm den Kopf ab, der zur Abschreckung auf die Burgzinnen gesteckt wird. Dann eignet sich Culhwch das Land des Riesen an und heiratet Olwen. Anschließend kehrt Arthur mit den Kriegern an seinen Hof zurück.

Solcher Art waren die Geschichten, die sich die frühmittelalterlichen Kelten in Wales erzählten und später niederschrieben. Hinter vielen Figuren glaubt man alte Göttergestalten zu erkennen und so manches Requisit erinnert ganz offensichtlich an sehr alte keltische Traditionen – in der Erzählung |155|von Culhwch und Olwen etwa der dämonische Rieseneber und der wunderkräftige Kessel. Die Geschichten der Waliser schreckten selbst vor drastischen Zügen nicht zurück. Manche der Motive finden sich noch in den französischen Dichtungen um König Artus, die man so gern an den kultivierten Höfen hörte; sogar in Sir Thomas Malorys Buch vom Tod Arthurs erscheinen sie Jahrhunderte später. Zu diesen ursprünglichen keltischen Elementen zählt man nicht nur Eigennamen, sondern auch Motive wie die Hirschjagd, den Zug in eine Andere Welt – wie bei der Gralssuche – und die Vorstellung eines wüsten Landes.

Außer den Walisern überlieferten vor allem ihre keltischen Verwandten vom Festland, die Bretonen, die vielfältigen Geschichten um König Arthur, denn die Beziehungen zwischen der Bretagne und Wales sowie Cornwall blieben immer recht eng. Über das Meer hinweg herrschte ein reger Verkehr und Austausch, durch den die Bretonen die Erzählungen von den Britischen Inseln kennen lernten und den Damen und Herren normannischer und anderer französischer Höfe weiter vermittelten.

|152|Die Handschriften der irischen Mönche

Die auffallenden Eigenarten der La Tène-Kunst fanden auch auf den Britischen Inseln Verwendung und überdauerten die Jahrhunderte, während derer die keltische Kultur auf dem Festland unterging. In Irland fühlte man sich so stark den alten Traditionen verpflichtet, dass sie sogar nach der Christianisierung der Insel weiter gepflegt wurden.Zwischen dem 7.und 9.Jahrhundert erlebten sie insbesondere als Buchmalereien eine späte Blütezeit, der erst die Überfälle und Plünderungen der skandinavischen Wikinger ein Ende setzten.

Bis dahin hatten die frommen irischen Mönche eineVielzahl Gott gefälliger Handschriften geschrieben, deren Inhalt hauptsächlich in der Wiedergabe der lateinischen Evangelientexte bestand. Die Art und Weise, diese heiligen Schriften zu schmücken, schöpfte aus verschiedenen Quellen: Angelsächsisch-germanische Einflüsse mischten sich mit christlich-mediterranen Motiven und dem Erbe der altkeltischen Kunst zu Meisterwerken der Kalligraphie und Buchmalerei. Darin herrschen Spiral- und Flechtmuster vor, in denen sich Pflanzen und sich gegenseitig beißendeTierfiguren ineinander verschlingen und ganz offenkundig an die LaTène-Kunst anknüpfen. Die Initialen derTextanfänge, die Darstellungen der Evangelisten mit ihren Symbolen, die Muttergottes und Christus werden in diesem Rahmen gemalt. Darüber hinaus verweisen Buchseiten, die nur prächtigen Ornamenten dienen, auf die mönchischeVorliebe für diese ausgeprägte Art der Darstellung.

|153|Letztendlich haben nur wenige kostbare Handschriften die unruhigen Zeiten des frühen Mittelalters überstanden. Zu ihren größten Schätzen gehören die Bücher von Durrow undArmagh und vor allem das um 800 entstandene Book of Kells, das mit dem prächtigsten Ornamentschmuck verziert wurde. Dieser erregte die Aufmerksamkeit und Bewunderung des gelehrten Klerikers Giraldus aus Wales, der um 1185 Irland bereiste und dabei auf eine herrliche Handschrift stieß. Sie war womöglich das Book of Kells oder doch zumindest ein ähnlich beeindruckendes Werk, das den Betrachter in Erstaunen versetzte:

»Dieses Buch enthält die Harmonie der vier Evangelisten nach der Fassung des heiligen Hieronymus, und fast jede Seite zeigt verschiedene Verzierungen, die sich durch verschiedene Farben unterscheiden. Hier kann man das göttlich gemalte Porträt des Himmelsherrn, dort die mystischen Symbole der Evangelisten, alle mit Flügeln, bald sechs, bald vier, bald zwei, bewundern; hier ist der Adler, der Stier, der Mensch und dort der Löwe neben anderen, beinahe überwältigenden Formen. Wenn man es oberflächlich betrachtet mit einem gleichgültigen Blick, würde man es als eine Nichtigkeit und nicht als einen Schatz betrachten. Höchste Perfektion zeigt sich überall, aber man muss es nicht erkennen. Erst wenn man genauer hinsieht, wird man das Geheimnis dieses wahren Heiligtums der Kunst lüften.Man wird dann Feinheiten erkennen, so zierlich und ausgeklügelt, so genau und kompakt, so voller Knoten und Windungen, mit Farben, so frisch und lebensnah, dass man glauben könnte, es sei nicht die Arbeit eines Menschen, sondern eines Engels  |154|gewesen. Je öfter ich das Buch sehe, je genauer ich es studiere, umso mehr verliere ich mich in immer neuem Staunen, und ich erkenne mehr und mehr Wunder in diesem Buch.«

Die Laien nahmen noch weit andere Wunder an diesen Handschriften wahr. Denn sie hielten sie für wundertätige Gegenstände, die man zu magischen Zwecken benutzen konnte – was nicht im strengen christlichen Sinne war.Trotzdem erzählte man sich Geschichten der Art, ein solch heiliges Buch bleibe auch im Wasser trocken und Stückchen davon seien ein Heilmittel gegen Schlangenbisse. Letzteres wurde nur außerhalb Irlands wiedergegeben, weil auf der Insel selbst in derTat keine Schlangen lebten. Manches pergamenteneWunderwerk trug man zudem den Kriegern in der Schlacht voraus, weil man sich davon Schutz und Sieg versprach.

Neben den Illuminatoren christlicher Handschriften schufen im frühmittelalterlichen Irland auch andere Kunsthandwerker Arbeiten, die den alten Traditionen folgten und damit unter anderem Motive der La Tène-Kunst verwendeten. Dazu zählten liturgische Geräte wie Bischofsstäbe und Kelche, Ringbroschen wie die prächtigeTarafibel und die monumentalen Hochkreuze, die bis heute als typisch für Irland gelten.

|155|Hat Arthur gelebt? – Auf den Spuren einer keltischen Sagengestalt

Seit dem Jahrhundert Geoffreys von Monmouth fragt man sich, ob König Arthur gelebt hat und wo er seine letzte Ruhestätte fand – denn fromme Christen konnten sich nicht mit seiner Entrückung nach Avalon zufrieden geben. Ausgerechnet Benediktinermönche stießen auf seine vermeintlichen sterblichen Überreste: Sie entdeckten 1191 in ihrem Kloster Glastonbury ein Grab, dessen Steinplatte verkündete, hier liege der berühmte König Artus begraben. Leider ging sein angebliches Skelett später verloren. Außerdem erweckte der Fund den Eindruck gezielter politischer Propaganda; denn der englische König Richard Löwenherz sah sich als Nachfolger des ruhmreichen Herrschers. Deshalb war Arthurs Grab höchstwahrscheinlich nicht mehr als eine der zahlreichen historischen Fälschungen des hohen Mittelalters.

Dagegen nennen einige Chroniken und Annalen des frühen Mittelalters, die zum Teil auch Geoffrey kannte, tatsächlich einen Heerführer dieses Namens. Dieser Arthur habe mit seinen britannischen Reiterkriegern sage und schreibe zwölf Schlachten gegen die heidnischen Sachsen geschlagen und sie alle siegreich beendet. Seinen größten Triumph erkämpfte er gemäß dieser Quellen um das Jahr 518 an einem Berg namens Badon, dessen Lage nicht sicher bestimmt werden kann. Danach zogen sich die Angelsachsen vorübergehend zurück. Doch zwanzig Jahre später ereilte |156|Arthur das Schicksal der Niederlage in der Schlacht von Camlan, deren Schauplatz unter anderem in Cornwall lokalisiert wird. Dort begleitete ihn sein tapferer Krieger Medrawd in den Tod, aus dem bei Geoffrey Arthurs verräterischer Sohn Mordred wurde.

So selten und dürftig diese Angaben sind, verweisen sie doch auf das oben erwähnte »dunkle Zeitalter« der britischen Geschichte, als die römischen Legionen die Insel verlassen hatten und sie schutzlos den Überfällen der Pikten, Skoten sowie der germanischen Angeln und Sachsen überließen. Hinter dem sagenhaften König Arthur verbirgt sich demnach ein britannischer Anführer, dem es im 6. oder bereits im 5. Jahrhundert gelang, die zahlreichen Scharen der Feinde abzuwehren und der keltischen Bevölkerung eine vorübergehende Zeit des Friedens zu verschaffen. Sein Name verweist auf römische Herkunft, weil man ihn auf einen lateinischen Familiennamen Artorius zurückführt. Folglich stammte Arthur entweder aus einer römischen Familie oder er gehörte zu den romanisierten Britanniern, die Eigennamen aus Rom annahmen und ihre Kinder auf sie tauften.

Außer den schriftlichen Quellen bezeugt bis heute eine Fülle von Ortsnamen die Popularität König Arthurs auf der britischen Hauptinsel. Zwischen dem schottischen Hochland im Norden und dem äußersten Ende Cornwalls im Südwesten findet sich in den ehemals beziehungsweise immer noch keltisch geprägten Landesteilen so mancher Arthur’s Seat (Stuhl), Stone (Stein) oder Bed (Bett). Allerdings sprechen derartige Bezeichnungen eher für die Beliebtheit der sagenhaften und literarischen Figur, als dass sie Relikte des mutmaßlichen historischen Arthur darstellen.

Darüber hinaus gibt es in Britannien Plätze, die den Nimbus des Faszinierenden und Rätselhaften haben und sogar Spuren aus Arthurs wahrscheinlicher Lebenszeit aufweisen. Dazu gehört Arthurs vermeintlicher Geburtsort Tintagel an der Nordküste Cornwalls, dessen markanter Granitfels als Vorgebirge ins Meer hinausragt. Der Anblick der pittoresken Burgruine täuscht jedoch insofern, als sie erheblich jüngeren Datums ist. Lediglich archäologische Funde belegen, dass auf diesem Fels um 500 ein befestigter Mittelpunkt bestand, in dem Handel getrieben wurde und wo ein keltischer Häuptling residiert haben mochte. Ähnliches gilt für Cadbury Castle im südwestenglischen Somerset. Dort erhob sich schon in vorrömischer Zeit eine keltische Hügelfestung, die vielleicht während des Aufstands der Königin Boudicca umkämpft wurde. Unter der römischen Herrschaft blieb der Ort unbewohnt, bis er zur Zeit Arthurs eine späte Blüte erlebte. Cadbury Castle wurde damals vermutlich als eine Art fürstlicher Residenz genutzt. Deshalb sieht man darin das historische Vorbild für Arthurs Camelot.

Schließlich stellt das unweit gelegene Glastonbury mit seinen Abteiruinen den Ort dar, an dem vorgeblich Arthurs Gebeine gefunden wurden. |157|Mit dem benachbarten Hügel gilt er vielen nicht nur als uralte magische Stätte, sondern auch als erste christliche Gemeinde Britanniens. Hierher wurde der Legende nach der Gral aus dem Heiligen Land gebracht. Außerdem setzt man Glastonbury seit alters her mit jener Insula Avalonis gleich, wohin Arthur nach der Schlacht mit Mordred kam. Darum will mancher mit dem Ort in Somerset alte keltische Vorstellungen der Anderwelt verbinden. All die reichen Legenden um Arthur und den Gral bewirken, dass Glastonbury bis heute eine der populärsten Stätten der Keltenwelt geblieben ist.

Doch wem an wissenschaftlichen Fakten gelegen ist, dem kann mit Gewissheit nichts geboten werden. Der Name Arthurs und seiner Welt ist vielerorts auf den Britischen Inseln greifbar, aber genauerem Nachfragen entzieht sich der Held gleich einem Phantom. Einig ist man sich zumindest in der erwähnten Feststellung, hinter der Figur des Königs eine historische Person des so genannten dunklen Zeitalters zu sehen. Für manche verbirgt sich dahinter ein römisch-britannischer Reitergeneral, der mit seiner Kavallerie die zu Fuß kämpfenden Sachsen davonjagte. Für andere war Arthur ein Stammesfürst des Grenzgebiets zwischen England und Schottland, der 542 am Hadrianswall seine letzte Schlacht schlug und sich auf die Insel Man zurückzog. Wieder andere sehen in ihm einen durchaus mächtigen britannischen Herrscher, der unter der Bezeichnung Riothamus (»höchster König«) sogar von Geschichtsschreibern des Festlands erwähnt wird. Nach ihnen unternahm er um 470 einen Feldzug nach Gallien, wo sich seine Spuren kurz vor der burgundischen Stadt Avalon verlieren – woraus in der sagenhaften Überlieferung die geheimnisvolle Insel Avalon geworden sein soll.

Letztendlich bleibt die Suche nach dem historischen König Arthur Glaubenssache. Wer auch immer er gewesen ist, den bedrängten Kelten in ihren Randgebieten blieb die Erinnerung an eine dunkle Zeit, in der ihnen gleichsam eine rettende Lichtgestalt erschienen war. In den Erzählungen des Volkes und in den kunstvollen Dichtungen der Barden entwickelte sich daraus eine Sagengestalt, die mit alten und jungen Motiven der keltischen Vorstellungswelt verknüpft wurde.

Merlin – Prophet und Zauberer

Die faszinierendste und rätselhafteste Gestalt der Dichtungen um König Arthur ist dessen weiser Ratgeber Merlin, der heute oftmals als bekannteste Personifikation eines keltischen Druiden gilt. Mehr noch als Arthur selbst umgibt ein wahrer Zaubernebel seine Figur und ihre Ursprünge, deren geheimnisumwitterte |158|Konturen auch unter modernen Autoren ein beliebtes Thema sind.

Wiederum entwirft Sir Thomas Malorys Le Morte Darthur ein bezeichnendes Bild des Magiers: Nie ist er zu fassen, stets taucht er unvermittelt auf und verschwindet auf eben solche Weise. Hinter jeder Person kann er sich verbergen; einmal tritt er als Bettler auf, dann wieder als Jäger, der ganz in schwarze Schafspelze eingemummt ist, große Stiefel und einen rotbraunen Umhang trägt, einen Bogen und Pfeile mit sich führt und Wildgänse in der Hand hält. Die Gestalt eines 14-jährigen Knaben tauscht er mit der eines 80-jährigen Greises und sorgt damit bei vielen für Verwirrung und Misstrauen. Sie nennen ihn einen »Hexenmeister«, vor dem man sich hüten müsse, denn er – der Teufelssohn – wisse alle Dinge durch vom Teufel verliehene Künste. Die verrufene Magie setzt Merlin bereits ein, als er Uther Pendragon eine andere Gestalt gibt und damit die Zeugung Arthurs ermöglicht. Diesem wird er schließlich ein wichtiger Ratgeber und Helfer in mancher Not.

Doch Malorys Merlin hat auch menschliche Schwächen, die ihm zum Verhängnis werden. Er entbrennt in heißer Liebe zur Dame vom See, die als geheimnisvolle Feengestalt unter Namen wie Nimue oder Viviane in vielen Dichtungen auftritt. Sie umgarnt und betört ihn, um seine Zaubermacht zu brechen. Und so geschieht es einmal, dass Merlin ihr einen Felsen zeigt, der ein großes Wunder birgt und einen Zauberbann auf denjenigen legt, der unter einen mächtigen Stein geht. Mit verführerischen Worten erreicht die Dame vom See, dass Merlin unter diesen Stein tritt, um ihr das Wunder vorzuführen. Dann bewirkt sie mit ihrer Magie, dass er trotz aller seiner Künste, die ihm zu Gebote stehen, nicht mehr unter dem großen Stein hervorkommen kann. So lässt sie Merlin eingeschlossen zurück. Der Zauberer bleibt für immer in seinem Steingrab gefangen, und draußen vernimmt man seine Weissagungen, ohne dass ihm Hilfe gebracht werden könnte.

Wegen dieser List der Fee verschwindet Merlin schon bald aus Camelot und dem Umkreis der Tafelrunde. Eine bedeutendere Rolle als bei Malory spielte er bei den französischen Dichtern des Mittelalters, die ihn zu dem machten, als was er berühmt wurde – der weise Zauberer und Berater König Arthurs, der ihn und seine Ritter durch viele Gefahren zu lenken weiß. Dabei gilt Merlin als verrufen, weil er der Sohn einer Königstochter und eines Teufels ist, der sie ohne ihr Wissen schwängerte. Als halber Mensch und halber Dämon verfügt er über die Gaben der Prophetie und der magischen Künste. Die französische Vorliebe für den Zauberer trug dazu bei, seine Figur aufs Engste mit der bretonischen Sagenwelt zu verknüpfen, wonach sein Gefängnisgrab und die Quelle der feenhaften Viviane im Wald von Brocéliande zu suchen sind.

|159|Doch als eigentlicher Schöpfer der Merlinfigur gilt wiederum Geoffrey von Monmouth. In der Geschichte der Könige Britanniens führt er den Zauberer in einer seltsamen Episode ein. Darin erzählt er von dem britannischen König Vortigern, der vor den von ihm selbst gerufenen Sachsen nach Wales floh. Dort rieten ihm seine Wahrsager, einen befestigten Turm zu errichten, der ihm als letzte Zuflucht dienen konnte. Aber jedes Bauwerk, das er auf dem dafür vorgesehenen Berg errichtete, versank in der Erde. Daraufhin empfahlen ihm die Ratgeber, er möge einen vaterlosen Jüngling suchen, ihn töten und mit seinem Blut Steine und Mörtel besprengen. Schließlich fand man den jungen Merlin und brachte ihn mit seiner Mutter zu Vortigern. Doch der Junge konnte sein Leben retten, indem er erklärte, warum alle Türme einstürzten. Denn dort gebe es einen Sumpf unter der Erdoberfläche und darunter schliefen zwei Drachen. Als man die Stelle ausgrub, erwachten die Drachen und fielen sofort übereinander her. Der König forderte Merlin auf, ihm dies zu deuten – womit Geoffrey viele Prophezeiungen beginnen lässt. Dazu gehört auch das Sinnbild des Drachenkampfes: Der weiße Drache stehe für die germanischen Sachsen, der rote symbolisiere die keltischen Britannier, die einst den Sieg erringen würden.

Weiterhin weissagte der Jüngling Vortigern, er werde von seinen Feinden im Turm verbrannt werden – was tatsächlich geschah. Der neue Herrscher beauftragte Merlin, eine würdige Gedenkstätte für die Toten zu erbauen. Daraufhin begab sich der Seher mit Arthurs Vater Uther Pendragon und 15 000 Männern nach Irland, um von dort Steine für das Denkmal zu holen. Aus ihnen errichtete er angeblich die monumentale Kultstätte von Stonehenge. Mit diesem fiktiven und historisch unbegründeten Motiv, das sich Geoffrey vermutlich ausdachte, legte der Verfasser den Grund für die vielerorts bis heute herrschende Anschauung, Merlin respektive die Druiden seien die Schöpfer der jungsteinzeitlichen Anlage.

Der Waliser Gelehrte aus Monmouth gewann durch die Gestaltung König Arthurs unsterblichen Ruhm, obwohl er sich mit der Figur Merlins viel intensiver beschäftigte und zwei Bücher über ihn schrieb. In einem verkündet er die angeblichen Prophezeiungen des Weissagers, die allerdings – nach allem, was man weiß – Geoffreys Feder und Fantasie entsprangen. Da sie den englischen Königen eine glückliche Zukunft verhießen, erfreuten sie sich in Britannien großer Beliebtheit. In den folgenden Jahrhunderten wurden sie in vielen europäischen Ländern so populär, dass sie schließlich die Katholische Kirche auf ihren Index verbotener Schriften setzte.

Überdies verfasste Geoffrey eine Vita Merlini, eine Lebensbeschreibung Merlins, deren Held sich in vielen Zügen von Arthurs Zauberer unterscheidet. Dies rief schon unter den Zeitgenossen Verwirrung hervor und veranlasste sie zu der Bemerkung, der Waliser habe eigentlich zwei Merlingestalten geschaffen. Der zweite Merlin regierte als britannischer König ein |160|Reich im Norden Englands, das in heftige Fehden und Kämpfe mit anderen Häuptlingen verstrickt war. Nach einer besonders blutigen Schlacht sah Merlin seine Verwandten und die treuen Gefolgsmänner niedergemetzelt liegen. Dieser Anblick erschütterte ihn so stark, dass er darüber wahnsinnig wurde: »Drei Tage lang hatte er nun schon geweint und alle Speisen verweigert, so groß war der Schmerz, der ihn verzehrte. Immer von Neuem ganz außer sich, füllte er mit lautem Klagegeschrei die Luft, dann entwich er ungesehen in die Wälder. So hielt er seinen Einzug im Hain und war froh unter den Eschen verborgen zu liegen; und er staunte über die wilden Tiere, die in den Lichtungen weideten. Bald lief er ihnen nach, bald eilte er ihnen voraus. Er nährte sich von den wilden Kräutern und ihren Wurzeln, er genoss die Früchte der Bäume und die Beeren des Dickichts; er wurde ein Waldmensch, gleichsam ein den Wäldern Geweihter.«

So durchstreifte Merlin die Wälder Kaledoniens im Süden Schottlands und tauchte manchmal wie ein Herr der Tiere aus ihnen auf – etwa auf einem Hirsch reitend und ein ganzes Rudel der edlen Tiere anführend. Mehrmals wurde er zum Hof seines königlichen Schwagers gebracht, an dem er durch seine Prophezeiungen berühmt wurde. Doch stets packte ihn die Scheu vor den Menschen, worauf er sich in seiner Besessenheit in die wilde Natur zurückzog. Endlich entdeckte er eine wundersame Quelle, deren Wasser ihn von seinem Wahnsinn heilte. Trotzdem blieb er als frommer Mann im Wald und lebte dort als Seher mit einigen Gleichgesinnten.

Heute weiß man, dass Geoffrey von Monmouth im 12. Jahrhundert nicht nur mit König Arthur das Vorbild des idealen Herrschers schuf, sondern dass er auch mit Merlin einen Archetyp des Zauberers und weisen Mannes kreierte. Dessen Name ist seit Jahrhunderten in aller Munde und gilt bekanntlich als Sinnbild des keltischen Druiden. Dabei entlehnte der gelehrte Geistliche für Merlins vermeintliche Prophezeiungen viele Motive und Symbole aus mittelalterlichen Enzyklopädien und Chroniken. Sie sind letztendlich eine »moderne« Erfindung Geoffreys. Die Figur des Magiers enthält dagegen so manches, das – ähnlich der Arthur-Gestalt – aus keltischen Überlieferungen der Britischen Inseln stammt.

Dort erzählten walisische Annalen von einem Barden namens Myrddin, der um 575 an einer Schlacht zwischen keltischen Häuptlingen im nordwestenglischen Cumbria teilnahm. Als er den Tod seines Fürsten mit ansehen musste, verlor der treue Dichter den Verstand und streifte vom Wahnsinn umfangen im Land umher. Unter den schottischen Kelten kursierte schon bald die Sage von Lailoken, dem »Wilden Mann«, wie sie ihn nannten. Die Waliser übernahmen diese Geschichte und gaben dem traurigen Wanderer den Namen Myrddin. Jahrhunderte später hörte Geoffrey davon und passte ihn seinen lateinischen Texten an, indem er daraus Merlinus machte. Inzwischen war die Gestalt des Barden und Sehers Myrddin in |161|Wales heimisch geworden und wurde mit vielen Orten und Ereignissen verbunden. Aus dem wahnsinnigen Waldmenschen und Seher entwickelte sich immer mehr die Gestalt des Weisen und Zauberers, der schließlich Geoffrey zum Durchbruch verhalf.

Historisches ist bei Myrrdin/Merlin kaum greifbar. Es mag sein, dass sich um ein tatsächliches Ereignis des 6. Jahrhunderts die Erzählungen und Dichtungen des Volkes und seiner Barden rankten. In ihnen vermischten sich alte Relikte mit der faszinierenden Gestalt des Naturmenschen und späteren Magiers. Darum war die Kunstfigur Merlin kein Druide – obwohl sie uralte Motive aufgenommen haben kann: Das Außer-sich-sein des Wahnsinns, das Wissen um die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren, die Fähigkeit des Gestaltwandels, das zweite Gesicht des Sehers verweisen bei beiden Merlin-Gestalten auf ferne keltische Quellen.

Der Gral und andere Zauberdinge

Die Welt Arthurs und seiner Tafelrunde bevölkern nicht nur rätselhafte Zauberer und Feen; sie ist auch geprägt von mysteriösen Gegenständen wie dem Schwert Excalibur. Aber zum unübertroffenen Symbol des Geheimnisvollen und Mystischen wurde der Gral, den man sich meistens als Schale, Kelch oder Edelstein vorstellte. Dabei ist das Wort wahrscheinlich lateinischer Herkunft und bezeichnete ursprünglich nicht mehr als ein schlichtes Gefäß. Als heiliger Gral wurde daraus der Abendmahlskelch Christi und damit ein christliches Symbol. Darüber hinaus gilt der von Geheimnissen umhüllte Gegenstand bis heute als Sinnbild des Heils, der Erlösung und des dies- wie jenseitigen Glücks. Seit 800 Jahren bewegt die Suche nach dem Gral die Gemüter – in der Literatur wie in der Realität. Denn nie wollte man sich damit abfinden, in ihm lediglich ein literarisches Motiv zu sehen. Deshalb vermutete man ihn in verborgenen Gewölben, verwitterten Burgruinen oder einsamen Kapellen. Die Zahl der Gegenstände, in denen der Gral gesehen wurde, ist Legion: unter anderem ein Kelch im spanischen Valencia, ein Holzgefäß in Nordwales und eine Bronzeschale in Glastonbury, wohin der Gral nach der literarischen Überlieferung aus dem Heiligen Land gebracht wurde.

Die Gralssuche begann mit einem französischen Buch des Chrétien de Troyes, das den bezeichnenden Titel Die Geschichte des Gral trug und um 1190 geschrieben wurde. Dessen Held ist der junge Perceval, Parzival, den seine Mutter fern der höfischen Etikette und des ritterlichen Lebens aufzieht, um ihn vor dem Tod im Kampf zu bewahren. Denn nicht nur ihr Mann, sondern auch ihre Brüder verloren als Ritter ihr Leben. Als dem |162|Jüngling jedoch eines Tages Ritter begegnen, bricht er trotz aller Klagen der Mutter zu König Arthurs Hof auf. Dort wird der bäuerlich aufgewachsene und höfisch ungebildete Perceval zum Inbegriff des tumben Tors, der Ritter werden will. Mit seiner Beherztheit erwirkt er dennoch den Ritterschlag und begibt sich auf die Suche nach seiner Mutter. Dabei besteht er viele Abenteuer und begegnet zum ersten Mal dem Gral.

Auf dem Ritt durch einen Wald gelangt er an einen reißenden Fluss, den er mit der Hilfe eines Fischers überquert. Dieser Mann setzt ihn nicht nur über, sondern lädt ihn auch in eine benachbarte Burg ein. Inmitten der Wildnis macht sich der Ritter dorthin erfreut auf den Weg und gelangt schließlich zu einer prächtigen Feste. Perceval wird in eine Halle geführt, wo ihn der hilfsbereite Fischer begrüßt – er ist der Herr und König der Burg. Der offensichtlich kranke und leidende Mann schenkt seinem Gast ein Schwert, das von außergewöhnlicher Stärke und Schärfe ist. Anschließend beobachtet Perceval eine seltsame Prozession: Ein Knappe zieht durch den Saal mit einer Lanze, von deren Spitze Blut tropft. Auf zwei weitere Knappen, die Leuchter tragen, folgt ein Edelfräulein. Sie trägt einen so genannten Gral in Händen, eine goldene, mit Edelsteinen verzierte Schale. Ein zweites Fräulein bringt eine silberne Platte. Dieser mysteriöse Zug verlässt die Halle, nimmt aber während des Mahls bei jedem neuen Gang seine Prozession wieder auf. Perceval glaubt sich höflich zu verhalten, indem er dem König zu dem rätselvollen Geschehen keine Fragen stellt. Als er am nächsten Morgen erwacht, scheint die Burg menschenleer zu sein. Nachdem er sie über die Zugbrücke verlassen hat, wird diese wie von Geisterhand hinter ihm hoch gezogen.

Später erfährt der junge Ritter, welche Fehler er begangen hat: Er hätte den so genannten Fischerkönig nach seinem Leiden fragen und ihm sein Mitleid zeigen müssen; außerdem hätte er den Sinn des Grals erfragen müssen. Dadurch wäre der kranke Herrscher geheilt und gerettet worden, doch nun käme sogar Schaden über das Land. Trotz dieser Erklärungen bleibt die letztendliche Bedeutung des Grals im Dunklen. Gewiss ist nur, dass er mit bestimmten Fragen und Ritualen verbunden wird. Als Perceval davon erfährt, macht er sich auf die Suche nach dem Zauberding und viele Ritter der Tafelrunde folgen ihm.

Ebenso folgten Chrétien die mittelalterlichen Dichter, die das Gralsmotiv immer wieder aufnahmen und ausschmückten. Seine reiche Symbolik und Bildersprache konnte nie vollständig entschlüsselt werden. Zweifelsohne wird sie von christlichen Vorstellungen bestimmt, wonach der leidende König Christus ist, während die Lanze an jene Waffe erinnert, mit der er am Kreuz verwundet wurde. Aber andererseits zeigt das Geschehen um die geheimnisumwitterte Gralsburg große Ähnlichkeit mit keltischen Erzählungen und Vorstellungen. Dementsprechend wirkt Percevals Ritt |163|zur Burg wie eine Reise in die Anderwelt, jenes mystische Land, das neben der Menschenwelt existiert.

In Irland erzählte man sich lange vor Chrétien eine Geschichte von der Weissagung des Phantoms. Darin tritt der König Conn Cétchathach in seiner Residenz Tara auf den magischen Stein Fál, der daraufhin laut aufschreit. Die Berater des Herrschers deuten die Schreie als Prophezeiung der Nachfolger Conns. Dann tut sich plötzlich ein Zaubernebel auf, und die Männer finden sich in einer Ebene mit einem goldenen Baum. Ein geheimnisvoller Reiter führt sie in sein Haus, wo auf einem Kristallthron eine junge Frau sitzt, die die Herrschaft über Irland personifiziert. Der Gastgeber entpuppt sich als Angehöriger eines alten Göttergeschlechts und spricht Weissagungen über die zukünftigen Könige Irlands. Nachdem die Frau Conn in einem goldenen Kelch Bier ausgeschenkt hat, ist plötzlich alles verschwunden und der König findet sich mit seinem Gefolge wieder in seinem Hof in Tara.

Diese Geschichte entrückt den Herrscher in eine Anderwelt, wo ihm und seiner Familie nach einem bestimmten Ritual die rechtmäßige Herrschaft zugesichert wird. Viele alte Mythen dieser Art blieben in irischen und walisischen Erzählungen erhalten. In ihnen ging es nicht um christliche Erlösung, sondern um den Aspekt der Macht. Ihre Vorstellungswelt breitete sich mit der Gestalt König Arthurs aus. Dazu gehörten Motive und sehr alte Mythen, die wahrscheinlich bis in die Zeit des Fürsten von Hochdorf zurückreichten. Ihm und anderen wohlhabenden und mächtigen Kelten gab man große und prächtige Kessel mit ins Grab, die mit Met gefüllt waren. Kessel galten seit damals auch als Opfergefäße, in die sogar Menschblut geflossen sein soll. Das berühmteste Exemplar ist der so genannte Kessel von Gundestrup, dessen Silberplatten neben Gottheiten auch religiöse Rituale zeigen.

Gemäß archäologischer Funde und literarischer Überlieferungen aus Irland und Wales genossen solche Kessel unter den Kelten eine große Bedeutung und Verehrung. Denn sie galten als Spender von Nahrungsfülle und Reichtum sowie von Weisheit und poetischer Inspiration. Außerdem verband man mit ihnen mutmaßlich den Glauben an eine Wiedergeburt. Darum schrieb man ihre Herkunft der Anderen Welt zu, was den keltischen Arthur dazu veranlasste, dorthin einen Kriegszug zu unternehmen und einen derartigen Zauberkessel zu rauben.

Mythen, Geschichten und religiöse Vorstellungen der Kelten scheinen in das mittelalterliche Gralsmotiv eingeflossen zu sein. Sie erklären in der Verbindung mit christlichen Inhalten die alles umfassende rätselhafte Macht dieses Gefäßes, das zugleich grundlegende menschliche Sehnsüchte anspricht. Auf alte keltische Traditionen und Bräuche verweist eine Änderung, die die Geschichte von Parzival in einer walisischen Erzählung erfuhr|164|. Auch in ihr beobachtet der Held eine Prozession; doch statt des Grals bringen zwei Mädchen eine Schüssel, in der ein Kopf in seinem Blut schwimmt.

Der ewige Arthur – Der keltische Beitrag zur Weltliteratur

Die mittelalterlichen Geschichten von König Arthur und den Rittern seiner Tafelrunde, von Merlin und vom Gral sind der bedeutendste Beitrag der Kelten zur Weltliteratur. Dabei waren es vor allem die Erzählungen der Waliser und Bretonen, in denen die reiche Vielfalt dieses Stoffes gestaltet wurde. Dass man nicht nur Geschichten von Schlachten, mysteriösen Ereignissen und Zauberdingen kannte, belegt eines der berühmtesten Liebespaare – Tristan und Isolde. Sein tragisches Geschick siedelte man in Cornwall an, aber insbesondere hatten die Waliser daran Anteil. Sie fügten Namen und Motive aus Schottland und anderen keltisch geprägten Gebieten zu der traurigen Liebesgeschichte, der dann in Frankreich und Deutschland viel Erfolg beschieden war.

Auf diese Weise fand eine Fülle keltischer Geschichten und Motive den Weg in die Literaturen vieler europäischer Länder. Der tapfere Häuptling Arthur erstritt seinem Volk nach vielen Jahrhunderten doch noch einen glorreichen Sieg – wenn auch nicht auf dem Schlachtfeld, sondern auf Pergament und Papier, auf der Bühne und der Kinoleinwand. Arthur, Merlin, die Ritter der Tafelrunde und all die rätselhaften Feen verkörpern und versinnbildlichen mit den zauberhaften Dingen ihrer Welt einen großen Teil der keltischen Fantasie.