{1} Ei­ne Angst ver­gleich­bar den Ef­fek­ten ho­mo­ge­ner Sti­mu­la­ti­on, wie sie von Da­vis et al (1960) fest­ge­stellt wur­de. Ver­suchs­per­so­nen, die zehn­ein­halb Stun­den in ei­nem tank­ar­ti­gen Atem­ge­rät ver­brach­ten und de­nen in Zu­falls­fol­ge Licht­blit­ze ver­ab­reicht wur­den, zeig­ten schon bald Be­nom­men­heits­ge­füh­le.

Ei­ne Ver­suchs­per­son ver­ließ nach kur­z­er Zeit schrei­end die Ver­suchs­an­ord­nung.

{2} S.S. Wil­son: „Bi­cy­cle Tech­no­lo­gy“ In: Scien­ti­fic Ame­ri­can, Heft 3/1973, S. 84

{3} In der als Pa­ra­bel ver­klei­de­ten his­to­ri­schen An­ek­do­te „Die Flug­ma­schi­ne“ („The Fly­ing Ma­chi­ne“) von R. Brad­bu­ry wird er­zählt, wie im Jah­re 400 n. Chr. der Kai­ser von Chi­na – aus Grün­den, die sich be­trächt­lich von de­nen un­ter­schie­den, die Po­ly­bi­ces Ka­me­ra­den sa­hen – den Er­fin­der ei­nes Flug­zeug-Pro­to­typs ent­haup­ten und den Pro­to­typ zer­stö­ren. Die­se Be­ge­ben­heit ver­leiht un­se­ren ei­ge­nen Pro­ble­men ei­ne rät­sel­haf­te Re­le­vanz, wenn wir be­den­ken, daß die Wie­der­ent­de­cker des Flug­ap­pa­rats, Or­ville und Wil­bur Wright, auch Fahr­rad­her­stel­ler wa­ren.

{4} In sei­nem spe­ku­la­ti­ven Werk „So­la­ris“ be­schreibt St. Lem, ein pol­ni­scher Au­tor des 20. Jahr­hun­derts, ei­ne Welt mit ei­nem pla­ne­ten­wei­ten Ozean, der Be­wußt­sein be­sitzt. Auf der Pla­ton­schen Nor­men­welt Vier Ro­sen (bis­wei­len auch Be­tei­geu­ze IV ge­nannt) ist je­doch so­gar ei­ne er­staun­li­che Viel­falt mit Be­wußt­sein aus­ge­stat­te­ter Flüs­sig­kör­per vor­han­den, ei­ner vom an­de­ren durch ei­ne Netz­struk­tur kris­tal­li­ner Isth­men ge­trennt. Un­glück­li­cher­wei­se hat sich je­de Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Ein­ge­bo­re­nen von Vier Ro­sen als un­mög­lich er­wie­sen, und zwar auf­grund ih­rer Stoff­wech­sel­pro­zes­se: un­auf­heb­ba­re, per­ma­nen­te Trun­ken­welt.

{5} Wil­son: „Bi­cy­cle Tech­no­lo­gy“, S. 82

{6} Ein Teich bei Con­cord, Massa­chu­setts, früh. USA, Er­de, Sek­tor 2J-21 LP, einst von dem Na­tu­ra­lis­ten H. D. Tho­reau sehr ge­prie­sen; heu­te Na­me ei­ner Teer­gru­be, aus der Ar­chäo­lo­gen durch Bag­ge­run­gen zahl­rei­che zer­setz­te Fund­ge­gen­stän­de ge­bor­gen ha­ben, von de­nen man an­nimmt, daß es sich um Ver­klei­dun­gen und In­nen­ein­rich­tun­gen von „Wohn­mo­bi­len“ han­delt.

{7} Über sei­ne Ta­len­tiert­heit als Xe­no­bio­lo­ge und Au­tor hin­aus war Prae­ger ein Volks­kund­ler von ge­wis­sem An­se­hen. Der Her­ausg.

{8} Ei­ne et­was di­ver­gie­ren­de Er­klä­rung der tem­po­ra­len Ef­fek­te (al­ler­dings oh­ne Kom­men­tar zur Schaf­fung ei­nes be­glei­ten­den räum­li­chen Um­felds über in­ter­stel­la­re Ent­fer­nun­gen hin­weg) fin­det sich vor al­lem im 1. und 3. Ka­pi­tel von Her­bert Ge­or­ge Wells’ „Die Zeit­ma­schi­ne“. Das ge­nann­te Werk be­faßt sich au­ßer­dem fast aus­schließ­lich mit dem Trans­fers in die Zu­kunft, von ei­nem ört­li­chen Aus­gangs­punkt, der bei­na­he ex­akt mit dem Punkt der letzt­end­li­chen An­kunft über­ein­stimmt.

{9} Das Wis­sen, daß der blo­ße mensch­li­che Ge­dan­ke die Ver­hält­nis­se auf an­de­ren, Licht­jah­re von der Er­de ent­fern­ten Pla­ne­ten be­ein­flus­sen kann, ist frei­lich ein Um­stül­pen des prin­zi­pi­el­len Ver­trau­ens auf drei­tau­send Jah­re wis­sen­schaft­li­cher Ent­de­ckun­gen mit dem Re­sul­tat der Er­kennt­nis, daß sich die Mensch­heit statt in ih­rem Mit­tel­punkt an der ent­le­gens­ten Pe­ri­phe­rie der on­to­lo­gi­schen „In­ter­es­sen“ des Uni­ver­sums be­fin­det. Trotz der von Ko­per­ni­kus, Ein­stein und un­se­rem in der Ge­gen­wart hoch­ge­schätz­ten Thor­napp­le ge­leis­te­ten Ar­beit glau­ben heu­te vie­le wie­der, der Mensch sei „das Maß al­ler Din­ge“. Die dar­aus ent­stan­de­ne Ego-Auf­blä­hung un­se­rer Spe­zi­es ist – um die Sach­la­ge zu un­ter­trei­ben – al­ler­dings ein sehr ge­misch­ter Se­gen ge­we­sen.

{10} Es emp­fiehlt sich, hier dar­auf hin­zu­wei­sen, daß Prae­ger nicht nur Volks­kund­ler, Xe­no­bio­lo­ge, His­to­ri­ker und ver­ses­sen auf Fahr­rad­aus­flü­ge an Wo­chen­en­den war, son­dern zu­dem Lin­guist, der das Alt­grie­chi­sche schrift­lich und münd­lich be­herrsch­te, und da­her sehr gut da­zu im­stan­de, sich in­mit­ten der Er­eig­nis­se zu­recht­zu­fin­den, die sich im al­ten Tra­pe­zus ab­spiel­ten. Man­che Kri­ti­ker hal­ten das je­doch für ei­ne zu plat­te Be­grün­dung sei­nes Er­folgs, als der die Ent­de­ckung des „wah­ren Ur­sprungs“ des Fahr­rads gel­ten muß. Was wä­re denn ge­sche­hen, wol­len die­se Nörg­ler wis­sen, hät­te sich ein Hin­dus­ta­ni als ers­ter die­sen Ap­pa­rat ein­fal­len las­sen? In Wahr­heit muß die Tat­sa­che, daß Prae­ger sich zur rech­ten Zeit mit ein we­nig Grie­chisch be­hel­fen konn­te, selbst­ver­ständ­lich als In­diz für den Scharf­blick be­wer­tet wer­den, mit dem die Lichtson­den-Al­li­anz ih­re Mit­ar­bei­ter aus­sucht. Der Her­ausg.

{11} Vgl. z. B. „Or All the Seas with Oys­ters“ von A. Da­vid­son, ei­ne psy­cho­lo­gi­sche Mo­no­gra­fie, in der in al­len Ein­zel­hei­ten ge­schil­dert wird, wie der In­ha­ber ei­nes Fahr­rad­ge­schäfts Selbst­mord be­geht, als er zu der Über­zeu­gung ge­langt ist, daß ei­nes sei­ner Fahr­rä­der, von ihm buch­stäb­lich zu Schrott ge­hau­en, sich wie­der re­ge­ne­riert und ihn aus Ra­che um­zu­brin­gen ver­sucht hat. In die­sem Werk, das man durch­aus als Pio­nier­ar­beit be­zeich­nen kann, fin­det sich eben­so die hoch­in­ter­essan­te, aber mög­li­cher­wei­se ein we­nig zwei­fel­haf­te Be­ob­ach­tung: „Ha­ben Sie schon mal dar­über nach­ge­dacht, daß Fahr­rä­der ge­nau wie Men­schen sind? Ich mei­ne, von al­len Ma­schi­nen auf der Welt gibt es nur Fahr­rä­der in Da­men- und Her­renexem­pla­ren.“

{12} Vgl. auch „Rei­se in das Land der Houy­hn­hnms“ in J. Swifts „Gul­li­vers Rei­sen“.

{13} Vgl. S. 8-10 in R. Prae­gers Mo­no­gra­fie „Klei­ne Ge­schich­te des Fahr­rads (401 v.Chr.-2677 AR)“

{14} Kom­plet­ter Blöd­sinn. Der Her­ausg. 

{15} Vgl. „Schnee auf dem Ki­li­man­dscha­ro“, worin E. He­ming­way schreibt: „Er lag still, und der Tod war nicht da. Er war wohl in ei­ne an­de­re Stra­ße ein­ge­bo­gen. Er fuhr paar­wei­se auf Rä­dern und be­weg­te sich ganz laut­los auf dem Pflas­ter.“ (Zit. n. E. He­ming­way: Sämt­li­che Er­zäh­lun­gen: Ro­wohlt Ver­lag, Rein­bek b. Ham­burg 1966, S. 68. Der Übers.)

{16} Die Exis­tenz der Mo­no­gra­fie, die Sie so­eben ge­le­sen ha­ben, be­ruht le­dig­lich auf Ver­mu­tun­gen. Der Her­ausg.