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Ich fuhr zurück ins Büro und parkte wieder auf Lonnies Platz. Wie üblich nahm ich immer zwei Treppenstufen auf einmal, bis in den dritten Stock, wo ich mich einen Moment keuchend an die Wand lehnte, bis ich wieder zu Atem gekommen war. Ich betrat die Kanzlei durch die unscheinbare, schilderlose Tür auf der Hälfte des Flures. Wir benutzten diesen Ausgang als Abkürzung zu den Toiletten auf der anderen Flurseite. Ursprünglich bestand der dritte Stock aus sechs separaten Büro-Suiten, aber Kingman und Ives haben nach und nach allen verfügbaren Raum vereinnahmt, außer den Klos, die draußen am Korridor liegen, damit sie für die Allgemeinheit zugänglich sind.
Ich schloss meine Tür auf und hörte als Erstes meinen Anrufbeantworter ab. Louise Mendelberg hatte angerufen, um zu fragen, ob es vielleicht möglich sei, dass ich Morleys Schlüssel am Nachmittag zurückbrächte. Morleys Bruder wurde demnächst erwartet, und sie wollten, dass er das Auto benutzen konnte. Wenn es mir nicht zu viel Umstände mache, könne ich jederzeit kommen.
Ich beschloss, meinen Schreibtisch aufzuräumen und dann die Akten zu kopieren, die ich aus Morleys Haus mitgenommen hatte, damit ich sie ebenfalls gleich zurückbringen konnte. Ich setzte mich hin und sah die Post durch, packte die Rechnungen auf einen Stapel und stopfte den ganzen Reklame-Mist in den Papierkorb. Ich öffnete die Rechnungen und stellte einen kurzen Überschlag an. Jawohl, ich konnte sie bezahlen. Nein, es war mir nicht möglich, meinen Job an den Nagel zu hängen und von meinen Ersparnissen zu leben, die ohnehin gleich null waren. Ich prüfte kurz meinen Kontostand und bezahlte ein, zwei Rechnungen, nur so zum Spaß. Nehmt hin, ihr Gas- und Elektrizitätswerke. Ha, ha, ha! Wieder nichts, Pacific Telephone.
Ich suchte die Akten zusammen und ging nach unten zum Kopierer. Ich brauchte dreißig Minuten, um alles zu kopieren und wieder abzuheften. Ich steckte die Originale in die Einkaufstüte, die Louise mir gegeben hatte, sortierte einen Karton mit Unterlagen aus, um sie zu Hause durchzusehen, holte dann meine 35-Millimeter-Kamera aus der untersten Schublade und lud sie mit einem Farbfilm. Ich nahm mir das Telefonbuch vor und suchte Tippys Vater in den gelben Seiten unter >Malerfachbetriebe< Chris Whites Firma, Olympic Painting, figurierte auf einer ansehnlichen viertelseitigen Kasten-Anzeige, unter Nennung seines Namens, der Firmenadresse, der Telefonnummer und der Lizenznummer sowie des Spektrums der angebotenen Dienstleistungen: »Malerarbeiten aller Art, Druckstrahlverfahren (Wasser wird gestellt), eigene Farbherstellung und -mischung, Tapezierarbeiten«. Ich notierte, was mir für meine Zwecke relevant erschien. Wenn ich die Akten zurückgebracht hatte, würde ich fünf, sechs weiße Lieferwagen suchen und Fotos machen. Ich hielt einen kurzen Schwatz mit Ida Ruth und verließ die Kanzlei durch die gleiche Tür, durch die ich gekommen war, beladen mit der Einkaufstasche und dem Karton.
Die Fahrt nach Colgate war ganz nett. Es war ein klarer, kalter Tag, und ich stellte die Heizung des VW so, dass sie mir heiße Luft auf die Füße blies. Allmählich dachte ich ernsthaft über die Möglichkeit nach, dass David Barney unschuldig war. Bisher waren wir davon ausgegangen, dass er Isabelle erschossen hatte. Er bot sich als Tatverdächtiger an, weil er die Mittel, das Motiv und die Gelegenheit gehabt hätte, sie umzubringen, aber Mord ist oft etwas Unlogisches, geboren aus Leidenschaften, die durch Besessenheit und innere Qual deformiert sind. Emotionen fließen nicht geradlinig. Wie Wasser sickern unsere Gefühle in Ritzen und Spalten, suchen sich die kleinen Nischen der Bedürftigkeit und der ungestillten Sehnsüchte, die feinen Haarrisse in unserem Charakter, die man von außen normalerweise nicht sieht. Wehe, wenn an die Sammelgrube im Grunde unseres Herzens gerührt wird. In ihren eisigen, schwarzen Tiefen hausen seltsame, unberechenbare Kreaturen, die man besser nicht weckt. Bei dieser Ermittlungsarbeit wurde mir wieder einmal die unbehagliche Tatsache bewusst, dass ich mich, indem ich in den trüben Wassern stocherte, den Bestien aussetzte, die dort lauerten.
Morley Shines Einfahrt war leer, der rote Ford-Mietwagen nirgends zu sehen. Der Mercury stand immer noch auf dem Rasen an der Seite. Ich studierte vom Türabsatz aus das Rostfleckenmuster auf dem Kotflügel, während ich abwartete, ob jemand auf mein Klopfen reagierte. Zwei Minuten vergingen. Ich klopfte erneut, diesmal lauter, und hoffte inständig, dass ich nicht Dorothy Shine von ihrem Krankenlager aufscheuchte. Nach fünf Minuten schien es mir gerechtfertigt, davon auszugehen, dass keiner da war. Vielleicht hatte Louise Dorothy zum Arzt gebracht, oder sie hatten beide zum Bestattungsinstitut fahren müssen, um einen Sarg auszusuchen. Louise hatte mir ja gesagt, dass sie die Hintertür immer unabgeschlossen ließen. Also ging ich ums Haus, unter der Überdachung hindurch, die die Garage mit dem Haus verband. Die Tür zum Wirtschaftsraum war nicht nur unverschlossen, sondern lediglich angelehnt. Ich klopfte wieder an die Glasscheibe und wartete dann ein angemessenes Weilchen, für den Fall, dass doch jemand zu Hause war. Ich ließ meinen Blick ziellos über das Grundstück schweifen. Ich fühlte mich leicht deprimiert. Das Ganze wirkte, als würde es bald unter den Hammer kommen. Der hintere Garten war vernachlässigt, das Wintergras verdorrt und erfroren. In den unkrautüberwucherten Beeten, die den Rasen säumten, standen noch die einjährigen Herbstblumen in lieblos gepflanzten Büscheln. Die ehemals sonnengelben Ringelblumen waren jetzt braun, ein Garten von toten Blüten mit schlaffen, welken Blättern. Wahrscheinlich hatte Morley schon seit einem Jahr nicht mehr mit seiner Frau hier draußen gesessen. Ich sah einen gemauerten Grill, dessen Drahtstäbe so viel Rost angesetzt hatten, dass sie sich fast berührten.
Ich schob die Tür ganz auf und trat ein. Ich wusste selbst nicht recht, warum ich solche Skrupel hatte. Normalerweise hätte ich nicht lange gezögert und mich ein bisschen umgesehen, einfach, weil ich neugierig bin und die Gelegenheit günstig war. Aber hier hatte ich irgendwie nicht die Stirn, einfach herumzuschnüffeln. Morley war tot, und was von seinem Leben geblieben war, sollte vor Übergriffen sicher sein. Ich legte die Einkaufstasche wie mir geheißen auf die Waschmaschine. Selbst hier roch es medizinisch, und aus den Tiefen des Hauses hörte ich das Ticken einer Uhr. Ich zog die Tür hinter mir zu und ging wieder nach vorne zur Straße.
Als ich meine Wagenschlüssel herausholte, fiel mir siedend heiß ein, dass ich ja Morleys Schlüssel in der Tasche mit den Akten hatte lassen wollen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und eilte im Leichttrab wieder zurück. Als ich an dem Mercury vorbeikam, merkte ich, wie mein Schritt sich verlangsamte. Was da wohl im Kofferraum sein mag, flüsterte mein böses Ich. Und selbst mein gutes meinte, es könne nicht schaden, wenn ich nachsah. Man hatte mir anstandslos Zutritt zu seinen Büroräumen gewährt. Ich hielt seine Schlüssel in der Hand, und im Interesse der Gründlichkeit schien es nur selbstverständlich, dass ich auch sein Fahrzeug inspizierte. Als ich an diesem Punkt meiner Rationalisierungen angekommen war, hatte ich bereits den Kofferraumdeckel hochgeklappt. Ich starrte enttäuscht auf den Reservereifen, den Wagenheber und eine leere Coors-Bierdose, die aussah, als ob sie schon seit Monaten hier drinnen herumrollte.
Ich schloss den Kofferraum und ging zur Fahrertür, schloss sie auf und durchsuchte das Innere des Wagens, wobei ich mit dem Fond begann. Die Sitze waren mit dunkelgrünem Wildlederimitat bezogen und rochen nach Zigarettenrauch und altem Haaröl. Der Geruch ließ für einen Moment Morley vor mir auferstehen, und mich durchzuckte ein plötzlicher Schmerz. »O Gott, Morley, hilf mir«, sagte ich.
Die Inspektion des hinteren Fußraumes erbrachte eine Benzinquittung und eine Haarnadel. Ich wusste nicht genau, was ich suchte... eine Rechnung, ein Streichholzbriefchen, ein Fahrtenbuch, irgendetwas, was mir Hinweise darauf gab, wo Morley im Zuge seiner Ermittlungen gewesen war und was er gemacht hatte. Ich schlüpfte auf den Fahrersitz und legte die Hände ums Steuerrad. Ich fühlte mich wie ein Kind. Morleys Beine waren länger gewesen als meine, und ich kam kaum an die Pedale. In den Seitentaschen nichts. Nichts auf dem Armaturenbrett. Ich beugte mich nach rechts, um ins Handschuhfach zu gucken, das voller Krempel war. Das war schon eher nach meinem Geschmack. Lappen, eine Damenhaarbürste, weitere Benzinquittungen (alle aus der Gegend und keine jüngeren Datums), ein Schraubenschlüssel, ein Päckchen Kleenex-Tücher, ein gebrauchtes Scheibenwischerblatt, Versicherungs- und Anmeldebescheinigungen für die letzten sieben Jahre. Ich nahm Stück um Stück heraus, aber nichts schien in irgendeinem Zusammenhang mit diesem Fall zu stehen.
Ich packte alles wieder ins Handschuhfach zurück, wobei ich es gleich noch ordnete. Ich richtete mich auf, legte die Hände wieder um das Steuerrad und stellte mir vor, ich sei Morley. Bei meinen Durchsuchungsaktionen finde ich die Hälfte der Zeit nichts, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich denke immer, es wird schon etwas zum Vorschein kommen, wenn ich nur die richtige Schublade aufziehe, in die richtige Jackentasche greife. Ich prüfte den Aschenbecher: er war immer noch voll. Morley hatte wohl einen Haufen Zeit in dem Mercury verbracht. In diesem Metier, in dem man dauernd unterwegs ist, wird einem der Wagen zum mobilen Büro, zum Patrouillenfahrzeug, zum Observierungsposten, wo man nächtelang auf der Lauer liegt, und zeitweise sogar zum Motel, wenn in der Reisekasse Ebbe ist. Der Mercury war perfekt, alt und unauffällig, genau die Sorte Wagen, die man im Rückspiegel hat, ohne sie wirklich zu registrieren. Ich wandte mich jetzt den Gefilden oberhalb meiner Augenhöhe zu.
Auf die Sonnenblende hatte er einen kunstledernen Vorsatz mit einem Spiegel, einer Tasche für die Sonnenbrille, einem Stift und einem unbenutzt aussehenden Block gesteckt. Das Ding wurde von zwei dünnen Metallklemmen gehalten. Ich griff nach oben und klappte die Blende herunter. Auf der Rückseite hatte Morley einen länglichen Papierstreifen unter eine der Klemmen geschoben. Es war der perfekte Ort, um solche Zettel aufzubewahren: Erledigungslisten, Reinigungsbons, Parkscheine. Der Papierstreifen stammte von der perforierten Verschlussklappe einer Filmtüte von einem Foto-Schnelldienst in einem Einkaufszentrum in Colgate. Er trug eine Nummer, aber kein Datum, so dass er schon seit Monaten dort geklemmt haben konnte. Ich steckte ihn in die Tasche, stieg aus und schloss den Wagen wieder ab. Dann drehte ich meine Strafrunde zum Wirtschaftsraum, um die Schlüssel in der braunen Tasche mit den Akten zu deponieren.
Ich fuhr fünf Straßen weiter zum Einkaufszentrum. Durch das Schaufenster des Foto-Schnelldienstes sah ich einen Asiaten mit Gummihandschuhen Filme aus dem Entwicklerbad fischen. Auf einem Transportband wanderten fertige Abzüge langsam an der einen Seite des Fensters nach vorn und quer vorüber. Ich blieb fasziniert stehen und sah zu, wie eine Geburtstagsparty ihren Lauf nahm: vom Kuchen und den eingepackten Geschenken auf einem Tisch hin zu einer Horde grinsender Gratulanten, die geschniegelt und selbstgefällig dastanden, während sich das überraschte Geburtstagskind im verschwitzten Tennisdress bemühte, gute Miene zu machen. Ich wollte Zeit schinden, das Unvermeidliche hinauszögern. Ich wollte, dass sich der abgegebene Film als die große Offenbarung entpuppte. Ich wollte, dass die Fotos in einem zentralen und bedeutsamen Zusammenhang mit den Ermittlungen standen. Ich wollte Morley weiter für den guten Detektiv halten können, für den ich ihn immer gehalten hatte. Ach, verdammt. Ich schob die Tür auf und trat ein. Besser, ich brachte es hinter mich. Es sprach manches dafür, dass ich gleich eine Serie von Schnappschüssen aus seinem letzten Urlaub in den Händen halten würde.
Im Laden roch es scharf nach Chemikalien. Außer mir war keine Kundschaft da, und der junge Mann, der mich bediente, war im Nu mit der Tüte zur Stelle. Ich zahlte 7 Dollar 65, und er versicherte mir, dass ich für alle Abzüge, die mir nicht gefielen, mein Geld zurückerhalten würde. Ich ließ den Umschlag zu und ging zu meinem Auto. Ich stieg ein und deponierte die Tüte, gegen das Steuerrad gelehnt, auf meinem Schoß. Schließlich riss ich die Klappe auf. Ich ließ die Bilder herausgleiten.
Mir entfuhr ein Laut der Verblüffung... kein richtiges Wort, nur irgendetwas mit einem hörbaren Ausrufezeichen dahinter.
Es waren insgesamt zwölf Fotos, alle am unteren Rand mit dem Datum vom letzten Freitag gekennzeichnet. Was ich da vor mir hatte, waren sechs weiße Lieferwagen aus jeweils zwei verschiedenen Perspektiven. Einer trug ein dunkelblaues Firmenzeichen aus fünf ineinander greifenden Ringen. Die Aufschrift lautete Olympic Painting. Darunter stand Chris Whites Name, mit einer Telefonnummer daneben. Morley war auf der gleichen Fährte gewesen wie ich, aber was hatte das zu bedeuten?
Ich ging die Fotos noch einmal durch. Es schien, als hätte er genau das getan, was ich selbst vorgehabt hatte. Er hatte offensichtlich Firmenparkplätze und Gebrauchtwagenhändler abgeklappert und sechs bis sieben Jahre alte weiße Lieferwagen fotografiert, ein paar mit Firmenzeichen, andere ohne. Außer Chris Whites Firmenwagen waren da der Kleintransporter eines Gartenbaubetriebes und der Wagen eines Party-Service mit einem geschlossenen Kasten. Clever gemacht. Die Verschiedenheit der Lieferwagen in dieser Vorführserie erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass unsere einzige Zeugin sich doch noch an konkretere Details erinnerte.
Ich starrte durch die Windschutzscheibe und grübelte, was das alles wohl zu bedeuten hatte. Wenn er bei Regina Turner im Gipsy Motel gewesen war, hatte sie nichts davon gesagt. Aber sie hätte es doch sicher angesprochen, wenn sie zwei Mal zu ein und demselben Unfall vor sechs Jahren befragt worden wäre. Aber woher konnte er von dem Firmenzeichen und der Farbe des Fahrzeuges gewusst haben, wenn nicht von ihr? Vielleicht hatte ihm David Barney von dem Wagen erzählt, der ihn fast erwischt hatte. Vielleicht war Morley auch auf die Idee gekommen, die alten Zeitungen durchzusehen. Vielleicht hatte er sich eine Kopie des Polizeiprotokolls über den tödlichen Fahrerflucht-Unfall beschafft und dann beschlossen, gleich Fotos mitzunehmen, wenn er die einzige Zeugin aufsuchte. Der verantwortliche Beamte am Unfallort hatte sicher die Beschreibung des Fahrzeugs sowie Reginas Namen und Arbeitsadresse aufgenommen. Das Problem war nur, dass ich in den Akten, die ich gefunden hatte, weder auf das Polizeiprotokoll gestoßen war noch auf irgendwelche Zeitungskopien, die darauf hätten schließen lassen, dass er sich für die sonstigen Geschehnisse in der Mordnacht interessiert hatte. Wenn ich an einem Fall arbeite, mache ich immer einen Haufen Notizen. Wenn mir etwas zustieße, würde der nächste, der die Ermittlungen übernahm, gleich wissen, was ich gemacht und was ich vorgehabt hatte. Aber ganz offensichtlich hatte Morley nicht so gearbeitet...
Oder vielleicht doch?
Ich hatte ihn immer für schlau und tüchtig gehalten. Der Mann, der mir dieses Handwerk beigebracht hatte, war in Kleinigkeiten geradezu pedantisch, und da er und Morley Partner gewesen waren, hatte ich immer unterstellt, dass sie diese Arbeitshaltung teilten. Deshalb war ich wahrscheinlich auch so schockiert gewesen, als ich Morleys Büros gesehen hatte. Der chaotische Zustand seiner Unterlagen hatte mich an seiner Professionalität zweifeln lassen. Aber wenn er nun gar nicht so unorganisiert gewesen war, wie es schien?
Ein Bild drängte sich mir plötzlich auf.
Als ich klein war, kursierte bei uns in der Grundschule eine Zeit lang ein neuer Kult-Artikel. Es war ein Wahrsageinstrument, eine »Kristallkugel«, bestehend aus einer geschlossenen Plastikkugel mit einem kleinen Guckfensterchen. Sie war mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt, in der eine Art Würfel mit vielen Seitenflächen schwamm. Darauf standen verschiedene Botschaften. Man stellte eine Frage und drehte die Kugel auf den Kopf. Wenn man sie wieder umdrehte, stieg der Würfel an die Oberfläche, und eine der Aufschriften zeigte nach oben. Das war dann die Antwort auf die gestellte Frage.
Ich spürte, wie aus meinem tiefsten Inneren eine Botschaft emporzusteigen begann. Irgendetwas war hier faul, aber was? Ich musste daran denken, wie David Barney angedeutet hatte, es sei doch eine erstaunliche Parallelität der Ereignisse, dass Morley gerade jetzt gestorben war. War da etwas dran? Ich konnte dieser Frage im Moment nicht weiter nachgehen, aber sie hatte eindeutig etwas Beunruhigendes. Ich schob den Gedanken weg, ahnte aber schon, dass er sich wie eine Klette in meinem Kopf festsetzen würde. Immerhin hatte mir Morley mit den Fotos einen Arbeitsschritt erspart, und dafür war ich dankbar. Es tröstete mich, dass wir offensichtlich in die gleiche Richtung gedacht hatten. Ich konnte jetzt direkt zum Gipsy Motel zurückfahren und Regina Turner die Bilder vorlegen.
»Na, das ging aber schnell«, sagte sie, als sie mich sah.
»Ich hatte Glück«, sagte ich. »Ich bin zufällig auf ein paar geeignete Bilder gestoßen.«
»Ich will sie mir gern ansehen.«
»Eine Frage noch. Hat sich bei Ihnen je ein Detektiv namens Morley Shine gemeldet?«
Ihr Gesicht verdüsterte sich einen Moment. »Nein, ich glaube nicht. Nicht, dass ich wüsste. Nein, ganz sicher nicht. Mit Namen bin ich gut — die Gäste, die öfter kommen, mögen es, wenn man sich erinnert — , und der da ist ja ziemlich ausgefallen. Ich würde es bestimmt noch wissen, wenn ich mit ihm gesprochen hätte, noch dazu über diese Sache. Was hat er damit zu tun?«
»Er hat diesen Fall bis vor zwei Tagen bearbeitet. Er ist am Sonntagabend an einem Herzinfarkt gestorben. Deshalb bin ich eingesprungen. Es sieht so aus, als hätte er auch einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen vermutet.«
»Was war noch mal der andere? Als Sie vorhin hier waren, sagten Sie etwas von einem Beinahe-Unfall.«
»Ein weißer Lieferwagen hat einen Mann an einer Abfahrt vom Eins-null-eins-Süd leicht angefahren. Das war so etwa um ein Uhr fünfundvierzig. Der Mann hat behauptet, er hätte die Fahrerin erkannt, wusste aber nichts von dem anderen Unfall vorher.« Ich hielt den Umschlag hoch. »Morley Shine hat diesen Film hier zum Entwickeln gebracht. Falls er vorhatte, mit Ihnen zu reden, hat er wahrscheinlich noch auf die Fotos gewartet, um sie Ihnen zur Identifikation vorzulegen.« Ich schob ihr den Umschlag über den Tresen.
Sie rückte ihre Brille zurecht und nahm die zwölf Fotos heraus. Sie studierte sie nachdenklich, prüfte jedes einzelne ganz konzentriert, ehe sie es auf den Tisch legte, wo sich quer über die Schreibunterlage eine Lieferwagen-Karawane formierte. Ich lauerte auf eine Reaktion, aber als sie zu dem Wagen von Tippys Vater kam, passierte gar nichts — keine Regung in ihrem Gesicht, kein Ausdruck der Überraschung oder des Wiedererkennens. Sie musterte die sechs Lieferwagen eingehend und tippte dann mit dem Zeigefinger auf den mit dem Olympic-Painting-Zeichen. Sie sagte: »Das ist er.«
»Sind Sie sicher?«
»Ganz sicher.« Sie nahm das Foto und inspizierte es aus nächster Nähe. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich den noch einmal wiedersehe.« Sie sah mich an. »Vielleicht kriegt da ja doch noch jemand seine gerechte Strafe. Das wäre wirklich erfreulich.«
Ich sah einen Moment lang Tippy vor mir. »Vielleicht«, sagte ich. »Jedenfalls wird sich die Polizei bei Ihnen melden, sobald ich sie benachrichtigt habe.«
»Wollen Sie jetzt gleich hin?«
Ich schüttelte zögernd den Kopf. »Ich muss erst noch etwas anderes erledigen.«
Ich rief schnell bei dem Langusten-Imbiss an, aber Tippy hatte ihre Schicht getauscht und würde heute nicht kommen. Ich verließ das Motel und fuhr nach Montebello, in der Hoffnung, Tippy zu Haus zu erwischen... am liebsten, ohne dass ihre Mutter im Hintergrund wachte. Ich hatte diese Frau selbst aufgescheucht. Rhe wusste, dass etwas im Anmarsch war, auch wenn sie den Ernst der Lage wahrscheinlich nicht ahnte.
Der West Glen ist eine der Hauptverkehrsadern durch Montebello, eine gewundene, zweispurige Straße, gesäumt von hohen Hecken und niedrigen Steinmäuerchen. Winden ergossen sich über die Zäune wie blaue Wasserfälle. Die knorrigen Aste der immergrünen Eichen bildeten über mir einen dichten Schirm, Platanen wechselten sich mit Eukalyptusbäumen und Akazien ab. Dichte Büsche leuchtend pinkfarbener Geranien wucherten am Straßenrand wie Unkraut.
Rhe und Tippy bewohnten einen kleinen Drei-Zimmer-Bungalow dicht an der Straße. Ich quetschte meinen Wagen in eine Lücke auf dem Randstreifen, ging über den schmalen Fußweg zur Eingangstür und klingelte. Tippy erschien fast im selben Moment, die Jacke halb übergezogen. Tasche und Wagenschlüssel in der Hand. Sie war ganz offensichtlich im Gehen begriffen. Sie starrte mich verdutzt an, die Hand auf dem Türknauf. »Was wollen Sie denn hier?«
»Ich habe noch ein paar Fragen an Sie, wenn es Recht ist«, sagte ich.
Sie zögerte, sah auf die Uhr. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich ein kleiner innerer Kampf — Unwille, Ärger und Wohlerzogenheit, die sich gegenseitig niederzuringen versuchten. »O Mann, ich weiß nicht. Ich bin in zwanzig Minuten mit meiner Freundin verabredet. Geht es — können Sie’s kurz machen?«
»Sicher. Kann ich reinkommen?«
Sie trat zurück, nicht sonderlich entzückt, aber zu höflich, um es mir zu verwehren. Sie trug Jeans und hochhackige Stiefel, und unter ihrer blauen Jeansjacke schaute ein Stück von einem schwarzen Body hervor. Ihr Haar war diesmal offen und hing ihr bis auf den halben Rücken, die Strähnen vom Flechten noch deutlich gewellt. Ihre Augen waren klar, ihr Gesicht rosig. Irgendwie setzte es mir zu, dass sie so jung aussah.
Ich orientierte mich mit einem kurzen Blick.
Der Wohnteil des Häuschens bestand in einem kombinierten Ess-Wohnzimmer mit einer kleinen offenen Küche im Hintergrund. An den Wänden hingen Original-Kunstwerke, wahrscheinlich Rhes eigene Produktion. Die Böden waren aus mexikanischen Tonfliesen. Die Couch war mit handbemaltem Zeltleinen bezogen — breite Pinselstriche in Himmelblau, Lavendel und Maulwurfsgrau, mit lässig über die ganze Sitzfläche verteilten himmel- und lavendelblauen Kissen. Die übrigen Sitzgelegenheiten waren preisgünstige Mexiko-Importe, karamellfarbenes Leder in einem tonnenförmigen Rattangestell. Es gab einen offenen Kamin, und überall standen große Körbe mit getrockneten Blumen. Von einem Bord in der Küche hing kupfernes Kochgeschirr. Getrocknete Kräuter baumelten von den Deckenbalken. Durch eine zweiflügelige Glastür sah ich einen kleinen Hof mit einem Pfefferbaum und einer Menge blühender Topfpflanzen.
»Ist Ihre Mutter da?«
»Sie ist einkaufen. Muss jeden Moment wieder da sein. Was wollten Sie denn? Ich habe es wirklich eilig und nicht lange Zeit.« Ich nahm mir die Freiheit, mich auf die Couch zu setzen, obgleich man nicht behaupten konnte, sie hätte mir einen Platz angeboten. Sie wählte eines der mexikanischen Sitzmöbel und ließ sich ohne große Begeisterung hineinfallen.
Ich streckte ihr kommentarlos die Fotos hin.
»Was ist das?«
»Schauen Sie’s sich an.«
Sie öffnete stirnrunzelnd den Umschlag und zog die Fotos heraus. Sie ging sie mit gleichgültiger Miene durch, bis sie zu dem mit dem Olympic-Painting-Lieferwagen kam. Aufgeschreckt sah sie mich an. »Sie haben den Wagen von meinem Dad fotografiert?«
»Diese Bilder hat ein anderer Detektiv gemacht.«
»Weshalb?«
»Der Lieferwagen Ihres Vaters wurde in der Nacht, als Ihre Tante ermordet wurde, zwei Mal gesehen. Ich nehme an, dass der andere Ermittler diese Bilder einer Zeugin zur Identifikation vorlegen wollte.«
»Zeugin wofür?« Ich meinte, in ihrer Stimme einen erschrockenen Unterton zu hören.
Ich hielt meine Stimme so ruhig und sachlich, wie ich konnte. »Einen Unfall mit Fahrerflucht, bei dem ein alter Mann ums Leben kam. Das war auf der oberen State Street in South Ro-ckingham.«
Sie schien außer Stande, die nächste Frage zu stellen, die da hätte lauten müssen: Warum erzählen Sie mir das? Sie wusste, worauf ich hinauswollte.
Ich fuhr fort: »Ich dachte, wir sollten noch einmal darüber sprechen, wo Sie in der fraglichen Nacht waren.«
»Ich habe Ihnen doch schon gesagt, ich war nirgends.«
»Das haben Sie«, sagte ich achzelzuckend. »Dann war es vielleicht Ihr Vater, der den Wagen gefahren hat.«
Wir starrten uns in die Augen. Ich konnte sehen, wie sie ihre Chancen kalkulierte, sich aus dieser Zwickmühle herauszuwinden. Wenn sie nicht zugab, dass sie unterwegs gewesen war, schob sie ihren Vater in die Schusslinie.
»Mein Dad ist nicht gefahren.«
»Dann waren Sie’s?«
»Nein!«
»Wer dann?«
»Woher soll ich das wissen? Vielleicht hat jemand den Wagen geklaut und eine kleine Spritztour gemacht.«
»Ach, hören Sie auf, Tippy. Kommen Sie mir nicht damit. Sie waren mit dem Wagen unterwegs, und Sie wissen verdammt genau, dass es so war. Also lassen Sie die Mätzchen und reden Sie.«
»Ich war nicht weg!«
»Hey, nun sehen Sie doch mal den Tatsachen ins Auge. Ich fühle ja mit Ihnen, Mädchen, aber Sie werden nicht umhinkönnen, die Verantwortung für das, was Sie getan haben, auf sich zu nehmen.«
Sie schwieg und starrte zu Boden, sichtlich stur und verstockt. Schließlich sagte sie: »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden.«
Ich gab ihr einen verbalen Schubs. »Was war los? Waren Sie betrunken?«
»Nein.«
»Ihre Mutter hat mir erzählt, dass man Ihnen eine Zeit lang den Führerschein entzogen hat. Hatten Sie den Wagen ohne Erlaubnis genommen?«
»Sie können mir nichts nachweisen.«
»Ach, nein?«
»Wie wollen Sie denn noch irgendetwas beweisen? Das ist sechs Jahre her.«
»Zunächst einmal habe ich zwei Augenzeugen«, sagte ich. »Die eine Person hat Sie von der Unfallstelle wegfahren sehen. Die andere sah Sie kurz darauf an der Ausfahrt Freeway Süd/San Vicente. Wollen Sie mir nicht erzählen, was damals passiert ist?«
Ihr Blick flackerte nervös, und Röte stieg ihr ins Gesicht. »Ich will einen Anwalt.«
»Warum erzählen Sie mir nicht Ihre Seite der ganzen Geschichte. Ich würde sie gern hören.«
»Ich habe Ihnen nichts zu erzählen«, sagte sie. »Sie können mich nicht zwingen, auch nur ein einziges Wort zu sagen, solange ich keinen Anwalt dabei habe. Das steht im Gesetz.« Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
Ich grinste und verdrehte spöttisch die Augen. »Nein, tut es nicht. Das steht im Miranda-Urteil. Die Polizei muss sich daran halten. Ich nicht. Ich bin Privatdetektivin. Für mich gelten andere Spielregeln. Kommen Sie schon, erzählen Sie mir, was los war. Das wird Ihnen gut tun.«
»Wieso sollte ich Ihnen irgendetwas erzählen? Ich kann Sie nicht leiden.«
»Lassen Sie mich raten. Sie wohnten damals bei Ihrem Vater, und er war nicht zu Hause, und dann riefen ein paar Freunde an und wollten unbedingt noch etwas unternehmen. Da haben Sie sich den Lieferwagen ausgeliehen und sie abgeholt, und dann sind Sie zu dritt oder viert oder wie vielen auch immer noch ein bisschen herumgezogen, an den Strand, mit ein paar Sechserpacks. Und plötzlich war es Mitternacht, und Ihnen wurde klar, dass Sie sich beeilen mussten, um vor Ihrem Vater zu Hause zu sein. Also haben Sie die anderen heimgefahren. Und als Sie dann selbst nach Hause gebraust sind, haben Sie diesen Mann angefahren. Sie sind in Panik davongerast, weil Sie wussten, sie säßen ganz schön in der Tinte, wenn Sie geschnappt würden. Na, wie ist das? Einigermaßen korrekt?«
Ihr Gesicht war immer noch steinern, aber ich konnte sehen, dass sie gegen die Tränen ankämpfte und sich verzweifelt bemühte, ihre Lippen am Zittern zu hindern.
»Hat Ihnen jemals jemand etwas über den Mann erzählt, den Sie erwischt haben? Er hieß Noah McKell. Er war zweiundneunzig und wohnte in einem Pflegeheim, ein Stück weiter die Straße hinauf. Ihn hatte offenbar die Wanderlust gepackt. Sein Sohn meint, er wollte vermutlich nach Hause. Ist das nicht rührend? Der arme alte Kerl hatte vorher in San Francisco gewohnt. Er dachte wohl, er sei immer noch dort, und machte sich Sorgen um seine Katze. Anscheinend hatte er vergessen, dass die Katze schon seit Jahren tot war. Er wollte nach Hause, um sie zu füttern, ist aber nie angekommen.«
Sie legte einen Finger auf ihre Lippen, als wollte sie sie verschließen. Die Tränen begannen zu fließen. »Ich habe ja versucht, mich zu bessern. Ehrlich. Ich war bei den AA und alles und habe ganz neu angefangen.«
»Das haben Sie, und das ist toll. Aber ab und zu muss sich doch in Ihrem tiefsten Inneren eine Stimme melden, oder nicht? Und irgendwann werden Sie wieder anfangen zu trinken, nur um diese Stimme zum Schweigen zu bringen.«
Ihr Ton glitt jetzt ins Kieksige ab. »O Gott, es tut mir Leid. Wirklich. Es tut mir so Leid. Es war ein Unfall. Ich wollte es nicht.« Sie umschlang sich selbst mit den Armen, krümmte sich und schluchzte laut wie ein Kind, das sie ja auch war. Ich sah sie voller Mitleid an, machte aber keinen Versuch, sie zu trösten. Es war nicht mein Job, das Leben leichter zu machen. Sollte sie doch die Reue spüren, den ganzen Schmerz, die Schuldgefühle. Ich wusste nicht, ob sie die Sache je in ihrer vollen Tragweite an sich herangelassen hatte. Die Tränen kamen in unkontrollierbaren Wellen, heftige, tiefe Schluchzer, die sie von Kopf bis Fuß zu schütteln schienen. Sie klang eher wie ein heulendes wildes Tier als wie ein von Scham überwältigtes junges Mädchen. Ich ließ es geschehen, kaum fähig, sie anzusehen, bis ihr Schmerz etwas nachließ. Schließlich legte sich der Sturm, wie ein hysterischer Lachanfall, der allmählich verebbt. Sie kramte in ihrer Handtasche herum und zog einen Packen Papiertaschentücher heraus. Sie nahm eines, um sich die Augen zu wischen und die Nase zu schnäuzen. »Mein Gott.« Sie umkrallte die Taschentücher und presste sie gegen ihren Mund. Fast wäre sie wieder in Tränen ausgebrochen, aber sie fing sich. »Ich habe seit der Nacht damals keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. Das war hart.« Jetzt verfiel sie in Selbstmitleid, vielleicht in der Hoffnung auf Mitgefühl, Erbarmen oder Gnade.
»Das war es sicherlich«, sagte ich, »und ich kann nur sagen: Hut ab. Sie haben schwere Arbeit geleistet. Jetzt ist es an der Zeit, die Wahrheit zu sagen. Sie können nicht einfach alles wegpacken und erwarten, dass eine echte Heilung eintritt.«
»Sie brauchen mir keine Vorträge zu halten.«
»Offenbar doch. Sie hatten sechs Jahre lang Zeit, um darüber nachzudenken, und bisher haben Sie das einzig Richtige nicht getan. Ich will Ihnen etwas sagen: Es wird einen viel besseren Eindruck machen, wenn Sie von sich aus zur Polizei gehen. Ich weiß, dass Sie das alles nicht wollten. Ich glaube Ihnen gern, dass Sie panische Angst hatten, aber die Wahrheit bleibt nun mal die Wahrheit. Ich will Ihnen Bedenkzeit lassen, aber am Freitag werde ich zur Polizei gehen. Wenn Sie klug sind, sehen Sie zu, dass Sie Ihren Hintern hochkriegen und vor mir dort sind.«
Ich stand auf und nahm meine große Ledertasche über die Schulter. Sie machte keine Anstalten, mir zu folgen. An der Haustür drehte ich mich noch einmal zu ihr um. »Noch eins, dann lasse ich Sie mit Ihrem Gewissen allein. Haben Sie in der bewussten Nacht David Barney gesehen?«
Sie seufzte. »Ja.«
»Würden Sie das etwas genauer ausführen?«
»Ich bin fast in ihn reingefahren, als ich vom Freeway kam. Ich hörte einen leichten Schlag, und als ich aus dem Seitenfenster sah, starrte er mir genau ins Gesicht.«
»Sie sind sich ja wohl darüber im Klaren, dass Sie ihn schon vor Jahren gründlich hätten entlasten können, wenn Sie das zugegeben hätten.« Ich wartete ihre Reaktion nicht ab. Sie fing jetzt an, die Gequälte herauszukehren, und damit wollte ich nichts zu schaffen haben.