König Artus’Vermählung

img1.jpg

Weil Merlins Ratschläge sich so oft als wertvoll erwiesen hatten, wurde es König Artus zur Gewohnheit, ihn in Kriegs- und Regierungsangelegenheiten wie auch in persönlichen Dingen um Rat zu fragen. So geschah es, daß er eines Tages Merlin zu sich rief und sagte: »Du weißt, daß einige meiner Barone noch immer aufsässig sind. Vielleicht wäre es gut, wenn ich ein Weib nähme, um die Thronfolge zu sichern.«

»Das ist wohlbedacht«, sagte Merlin.

»Ich möchte mir aber ohne deinen Rat keine Königin aussuchen.«

Merlin sagte: »Danke, Herr. Jemand in Eurer hohen Stellung sollte nicht unvermählt sein. Gefällt Euch irgendeine Dame mehr als alle anderen?«

»Ja«, sagte Artus. »Ich liebe Guinevere, die Tochter von König Lodegrance von Camylarde. Sie ist das holdeste und edelste Fräulein, das ich je gesehen habe. Und hast du mir nicht erzählt, daß König Uther, mein Vater, König Lodegrance einst eine große runde Tafel geschenkt hat?«

»So ist es«, sagte Merlin. »Und Guinevere ist gewiß so liebreizend wie Ihr sagt, aber wenn Eure Liebe zu ihr nicht sehr tief ist, könnte ich eine andere finden, so schön und gut, daß sie Euch gefallen wird. Doch wenn Guinevere die Erwählte Eures Herzens ist, werdet Ihr keinen Blick für eine andere haben.«

»Das ist wahr gesprochen«, sagte der König.

»Wenn ich Euch zu bedenken gäbe, daß Guinevere eine unglückliche Wahl ist, würde Euch das umstimmen?«

»Nein.«

»Nun denn, und wenn ich Euch sagte, daß Guinevere Euch mit Eurem teuersten und vertrautesten Freund betrügen wird …«

»Würde ich dir nicht glauben.«

»Natürlich nicht«, sagte Merlin traurig. »Jeder Mann auf der Welt klammert sich an den Glauben, allein seinetwegen setze die Liebe die Gesetze der Wahrscheinlichkeit außer Kraft. Ich selber, obwohl ich ohne den Schatten eines Zweifels weiß, daß ein albernes Mädchen meinen Tod herbeiführen wird, werde nicht zögern, wenn dieses Mädchen an mir vorübergeht. Deshalb werdet Ihr Euch mit Guinevere vermählen. Ihr wollt gar keinen Rat – nur Zustimmung.« Merlin seufzte und sagte dann noch: »Wohlan denn, gebt mir ein Ehrengefolge mit, und ich werde bei König Lodegrance in aller Form um Guineveres Hand anhalten.«

Und mit einer Eskorte, wie sie der Anlaß gebot, ritt Merlin nach Camylarde und ersuchte den König, seine Tochter Artus zur Gemahlin zu geben.

Lodegrance sagte: »Daß ein so edler, tapferer und mächtiger König wie Artus meine Tochter zu heiraten begehrt, ist die schönste Nachricht, die ich jemals erhalten habe. Wenn wir ihr Länder als Mitgift geben wollten, würde ich sie anbieten, doch Artus hat selbst Länder genug. Ich werde ihm ein Geschenk senden, das ihm mehr als alles andere gefallen wird – die Runde Tafel, die ich einst von König Uther Pendragon als Präsent erhielt. Die Tafel hat hundertfünfzig Plätze, und ich werde ihm hundert Ritter schicken, die ihm dienen sollen. Die volle Zahl kann ich nicht stellen, weil so viele meiner Ritter in den Kriegen umgekommen sind.«

Dann führte Lodegrance seine Tochter Guinevere zu Merlin und ließ auch die Runde Tafel bringen, gab ihm hundert Ritter, reich gewappnet und gekleidet, mit, und die ganze fürstliche Gesellschaft machte sich auf den Weg nach London.

König Artus war überglücklich und sagte: »Diese holde Dame ist mir mehr als willkommen, denn ich liebe sie, seit ich sie zum erstenmal sah. Und die hundert Ritter und die Runde Tafel sind mir lieber als alle Reichtümer der Erde.«

Artus vermählte sich mit Guinevere und krönte sie mit aller erdenklichen Pracht zu seiner Königin, und an seinem Hof wurde ein Freudenfest gefeiert.

Und nach den Feierlichkeiten stand Artus neben der großen Runden Tafel, und er sagte zu Merlin: »Suche mein Königreich nach würdigen, tapferen und vollkommenen Rittern ab, um die Tafelrunde voll zu machen.«

Und Merlin durchkämmte das Land, fand aber nur achtundzwanzig solcher Männer, die er an den Hof brachte. Dann segnete der Erzbischof von Canterbury die Sitze um den Tisch. Darauf sagte Merlin zu den Rittern: »Geht jetzt zu König Artus, gelobt ihm Treue und huldigt ihm.« Als sie an die Tafel zurückkehrten, fand ein jeder seinen Namen in goldenen Lettern an seinen Sitz geschrieben, doch zwei Plätze trugen keine Namen. Als sie sich an die Runde Tafel setzten, kam der junge Gawain an den Hof und erbat anläßlich der Vermählung von Artus und Guinevere ein Geschenk.

»Sprecht Eure Bitte aus«, sagte der König.

»Ich bitte darum, daß Ihr mich zum Ritter schlagt«, sagte Gawain.

»Das will ich mit Freuden tun«, sagte Artus. »Ihr seid meiner Schwester Sohn, und ich schulde Euch jede Ehrung.«

Dann kam ein armer Mann an den Hof, und mit ihm ein blonder Jüngling, der auf einer klapprigen Mähre ritt, und der arme Mann fragte: »Wo finde ich König Artus?«

»Dort drüben ist er«, sagte ein Ritter. »Willst du etwas von ihm?«

»Ja. Deswegen bin ich gekommen.« Und er trat auf den König zu, entbot ihm seinen Gruß und sagte: »Bester aller Könige, möge Jesus Euch segnen. Ich habe gehört, daß Ihr jetzt, aus Anlaß Eurer Vermählung, Bitten gewährt, die nicht unbillig sind.«

»So ist es«, sagte der König. »Das habe ich versprochen, und ich werde es halten, wenn deine Bitte meiner Würde und dem Königreich keinen Schaden tut. Was ist dein Wunsch?«

»Ich danke Euch, Herr«, sagte der arme Mann. »Ich bitte darum, daß Ihr geruht, meinen Sohn hier zum Ritter zu schlagen.«

»Du verlangst sehr viel«, sagte der König. »Wie heißt du?«

»Sir, ich heiße Aryes und bin ein Kuhhirt.«

»Hast du dir die Bitte selbst ausgedacht?«

»Nein, Sir«, sagte Aryes. »Ich muß Euch sagen, wie es sich verhält. Ich habe dreizehn Söhne, und all die übrigen arbeiten fleißig, wie es sich von braven Söhnen gehört. Dieser Junge aber will keine einfache Arbeit verrichten. Immerfort schießt er mit Pfeil und Bogen, er wirft Speere und läuft zu Turnieren, um den Rittern und bei den Kämpfen zuzusehen, und, Tag und Nacht läßt er mir keine Ruhe, weil er nichts anderes im Kopf hat, als ein Ritter zu werden.«

Der König wandte sich dem jungen Mann zu. »Wie heißt du?« fragte er.

»Ich heiße Torre, Sir.«

Der König blickte den jungen Menschen an und sah, daß er schmuck, hochgewachsen und Wohlgestalt war, und er sagte zu Aryes: »Bringe deine anderen Söhne her.«

Als die Brüder vor Artus standen, sah er, daß sie einfache Arbeiter wie Aryes waren und in Aussehen und Haltung keinerlei Ähnlichkeit mit Torre hatten. Dann sagte der König zu dem Kuhhirten: »Wo ist das Schwert, mit dem er zum Ritter geschlagen werden soll?« Torre schlug seinen Umhang zurück und wies das Schwert vor.

Artus sagte: »Die Ritterwürde kann nur gewährt werden, wenn darum gebeten wird. Zieh dein Schwert und erbitte sie.«

Darauf stieg Torre von seiner Schindmähre, zog sein Schwert, kniete vor dem König nieder und bat darum, zum Ritter geschlagen und in die Tafelrunde aufgenommen zu werden.

»Zum Ritter will ich dich machen«, sagte der König, nahm das Schwert zur Hand, schlug mit der flachen Klinge symbolisch gegen Torres Hals und sprach: »Ich bete zu Gott, daß aus Euch ein wackerer Ritter wird. Und wenn Ihr Euch als tapfer und ehrenhaft erweist, werdet Ihr in die Tafelrunde aufgenommen werden.« Und dann wandte sich der König Merlin zu. »Du kennst die Zukunft«, sagte er. »Sag uns, ob Sir Torre einen guten Ritter abgeben wird.«

»Sir«, antwortete Merlin, »das wird er wohl. Er ist ja von königlichem Geblüt.«

»Wie das?« fragte der König.

»Ich will es Euch sagen«, sagte der Zauberer. »Der Kuhhirt Aryes ist nicht sein Vater, ja, mit ihm nicht einmal versippt. Sein Vater ist König Pellinore.«

»Das ist nicht wahr!« sagte Aryes zornig, und Merlin befahl ihm: »Hole dein Weib hierher.«

Sie war, wie sich zeigte, als sie am Hof erschien, eine blonde, stattliche Hausfrau und sprach mit Würde. Sie berichtete dem König und Merlin, als junges Mädchen sei sie eines Abends auf die Weide gegangen, um die Kühe zu melken. »Ein mitleidloser Ritter sah mich und nahm mir halb mit Gewalt meine Jungfernschaft, und ich empfing meinen Sohn Torre. Ich hatte einen Windhund dabei, und dieser Ritter nahm ihn mir weg und sagte, er werde das Tier aus Liebe zu mir behalten.«

Der Kuhhirt sagte: »Ich wünschte, das wäre nicht wahr, aber jetzt glaube ich es, denn Torre war mir und auch meinen anderen Söhnen nie ähnlich.«

Sir Torre sagte zornig zu Merlin: »Ihr nehmt meiner Mutter die Ehre, Sir.«

»Nein«, sagte Merlin, »es ist mehr Ehre als Kränkung, denn Euer wahrer Vater ist ein trefflicher Ritter und ein König. Und er wird für Euer und Eurer Mutter Fortkommen sorgen. Ihr wurdet empfangen, bevor sie Aryes heiratete.«

»Das ist die Wahrheit«, sagte das Weib des Kuhhirten.

Und dieser sagte: »Wenn es geschah, ehe ich sie kennenlernte, mache ich mir nichts daraus.«

Am nächsten Vormittag kam Sir Pellinore an den Hof. Artus erzählte ihm die Geschichte und sagte, daß er Torre zum Ritter geschlagen habe. Und als Pellinore seinen Sohn erblickte, frohlockte er, denn er fand großes Wohlgefallen an ihm.

Dann schlug Artus seinen Neffen Gawain zum Ritter, doch Torre war der erste, der bei dem Fest zur Gründung der Tafelrunde die Ritterwürde erhielt.

Artus blickte die große Tafel an und fragte Merlin: »Wie kommt es, daß Sitze unbesetzt sind und keine Namen tragen?«

Darauf sagte Merlin: »Zwei der Plätze dürfen nur von den würdigsten Rittern eingenommen werden, der letzte aber ist der Gefährliche Sitz. Nur ein einziger Ritter soll dort sitzen, und er wird der vollkommenste sein, der jemals leben wird. Und sollte irgendein anderer es wagen, diesen Platz einzunehmen, wird ihm das zum Verderben werden.« Dann nahm Merlin Sir Pellinore bei der Hand, führte ihn zu einem der freien Sitze und sagte: »Das ist Euer Platz. Niemand ist seiner würdiger als Ihr.«

Da erfaßten Sir Gawain Neid und Zorn, und er murmelte seinem Bruder Gaheris zu: »Der Ritter, dem diese Ehre widerfährt, hat unseren Vater, König Lot, getötet. Mein Schwert ist schon für ihn geschliffen. Ich werde ihn jetzt erschlagen.«

»Faßt Euch in Geduld, Bruder«, redete Gaheris ihm zu. »Jetzt ist nicht der richtige Augenblick dafür. Ich bin vorerst noch Euer Knappe, aber sobald ich zum Ritter geschlagen bin, wollen wir fern des Hofes Rache nehmen und ihn töten. Wir müßten es bitter büßen, sollten wir dieses Fest durch eine Gewalttat stören.«

»Vielleicht habt Ihr recht«, sagte Gawain. »Wir wollen unsere Chance abwarten.«

Schließlich waren die Vorbereitungen für die Vermählung von Artus und Guinevere abgeschlossen, und die Besten, Tapfersten und Schönsten des Reiches strömten in die königliche Stadt Camelot. Die Barone und Ritter versammelten sich samt ihren Damen in der St.-Stephans-Kirche, und dort wurde die Vermählung mit fürstlichem Gepränge und kirchlicher Pracht vollzogen. Nachdem dies geschehen war, wurde der Beginn des Festes verkündet, und in der großen Halle nahmen die Gäste und Gefolgsleute die Plätze ein, die ihnen nach ihrer Stellung in der Welt zukamen.

Dann forderte Merlin alle Anwesenden auf, stillzusitzen und sich nicht zu rühren, »denn nun hebt ein Zeitalter von Wunderdingen an, und ihr werdet seltsame Begebenheiten erleben«.

Alle saßen nun regungslos, wie festgefroren auf ihren Plätzen und warteten stumm. Die Vorbereitungen waren zu Ende, Artus war König, die Tafelrunde ins Leben gerufen, und ihre Mitglieder, mutvolle, ritterliche und ehrenhafte Männer, saßen auf ihren Sitzen – der König über ihnen, steif und still, und neben ihm Merlin in lauschender Haltung. Sie schliefen vielleicht, wie sie es schon oft getan hatten und noch tun sollten, schlummernd und dennoch lauschend: den Stimmen der Not, der Furcht oder der Bedrängnis oder dem Ruf des reinen, goldenen Abenteuers, der sie wecken konnte. König Artus und seine Ritter, stumm wartend in der großen Halle der Burg von Camelot.

Dann war der scharfe, rasche Schlag zierlicher Hufe auf den Steinplatten zu hören, und in die Halle kam ein weißer Hirsch gesprungen, von einer schneeweißen Jagdhündin gehetzt, und beiden folgte ein Rudel schwarzer Jagdhunde, die blaffend der Spur nachjagten. Der Hirsch sprang in großen Sätzen mit der Hündin an seiner Flanke an der Runden Tafel vorbei, und als er an einer Anrichte vorüberstürmte, verbiß sich die Hündin in seine Flanke und riß ein Stück Fleisch heraus. Vor Schmerz vollführte der Hirsch einen Luftsprung und stieß einen der sitzenden Ritter um. Im selben Augenblick bekam der Ritter die Hündin zu fassen und trug sie auf den Armen aus der Halle. Er stieg auf sein Pferd, ritt samt der Bracke hinweg, während der weiße Hirsch in großen Sätzen davonsprang und mit der schwarzen Meute verschwand, die ihn kläffend verfolgte.

Als sich dann in der Halle das Leben wieder regte, kam auf einem weißen Zelter eine Dame hereingeritten, und sie rief laut zum König hin: »Sir, jener Ritter hat mich meiner Bracke beraubt. Laßt diesen Insult nicht zu, Herr!«

»Ich habe damit nichts zu tun«, sagte der König. Und im selben Augenblick galoppierte ein gewappneter Ritter auf einem großen Kriegsroß herein, ergriff die Zügel des Zelters und zog die Dame, die zornig jammerte und kreischte, mit Gewalt aus der Halle. Der König war froh, als sie fort war, denn sie hatte einen großen Lärm veranstaltet. Merlin aber tadelte ihn.

»Man kennt ein Abenteuer noch nicht, wenn man nur seinen Anfang kennt«, sagte er. »Großes wird klein geboren. Entehrt Euer Fest nicht dadurch, daß Ihr mißachtet, was sich dazu einfindet. So verlangt es das Gesetz der ritterlichen Ausfahrt.«

»Wohlan«, sagte Artus, »ich werde mich an das Gesetz halten.« Und er wies Sir Gawain an, den weißen Hirsch zu erjagen und ihn zum Fest zu bringen. Und Sir Torre schickte er aus, damit er den Ritter suche, der die weiße Bracke geraubt hatte. Sir Pellinore erhielt Befehl, die Dame und den gewalttätigen Ritter ausfindig zu machen und sie an den Hof zurückzubringen. »Dies sind die Aufträge für eure Fahrten«, sagte Artus, »und mögen euch wunderbare Abenteuer beschieden sein, von denen ihr nach eurer Rückkehr erzählen könnt.«

Die drei Ritter akzeptierten ihre Aufträge, wappneten sich und ritten hinweg. Und wir werden über jeden einzelnen gesondert berichten.

Hier beginnt die erste Batayle,

die Sir Gawayne tat, nachdem er zum Ritter geschlagen ward.

Sir Gawain ritt mit seinem Bruder Gaheris als Knappe durch die grünen Gefilde, bis sie auf zwei Ritter stießen, die zu Pferde einen erbitterten Kampf austrugen. Die Brüder trennten sie und fragten nach dem Grund des Streits.

»Es ist eine einfache und private Angelegenheit«, sagte der eine der beiden Ritter. »Wir sind Brüder.«

»Es ist nicht recht, wenn Brüder gegeneinander kämpfen«, sagte Gawain.

»So seht Ihr es«, sagte der Ritter. »Wir waren unterwegs zu dem Fest an König Artus’ Hof, als ein weißer Hirsch vorbeilief, gehetzt von einer weißen Bracke und einer schwarzen Meute. Wir erkannten sofort, daß dies eine seltene Begebenheit war, geeignet, sie vor der Hofgesellschaft zu erzählen, und ich machte mich bereit, die Verfolgung aufzunehmen, um vor dem König Ruhm zu erlangen. Aber mein Bruder fand, das stehe ihm zu, weil er ein besserer Ritter sei als ich. Wir stritten uns eine Zeitlang, wer der bessere ist, und fanden dann, das könnte nur ein Zweikampf entscheiden.«

»Das ist ein törichter Grund«, sagte Gawain. »Ihr solltet Euer Mannestum an Fremden, nicht am Bruder beweisen. Ihr müßt an König Artus’ Hof reiten und um seine Vergebung wegen dieser Torheit bitten, sonst bleibt mir nichts übrig, als gegen euch beide zu kämpfen und euch dorthin zu bringen.«

»Herr Ritter«, sagten die Brüder, »durch unseren Starrsinn sind wir erschöpft, und wir haben auch viel Blut verloren. Wir könnten nicht gegen Euch kämpfen.«

»Dann tut, was ich gesagt habe – reitet zum König.«

»Das wollen wir tun, aber wen sollen wir als den Mann nennen, der uns geschickt hat?«

Sir Gawain antwortete: »Ihr müßt sagen, euch schickt der Ritter, der ausgefahren ist, um den weißen Hirsch zu verfolgen. Wie heißt ihr beide?«

»Sorlus vom Walde und Brian vom Walde«, sagten sie, machten sich auf den Weg zu Artus’ Hof, und Sir Gawain setzte mit Gaheris seine Fahrt fort.

Und als sie an den Rand eines tiefen, bewaldeten Tales kamen, trug ihnen der Wind das Bellen einer jagenden Meute entgegen, und sie trieben ihre Pferde zu einer rascheren Gangart an und folgten der Meute den Hang hinab zu einem angeschwollenen Bach, den, wie sie sahen, gerade der weiße Hirsch durchschwamm. Wie nun Sir Gawain sich anschickte, ihm zu folgen, trat auf dem anderen Ufer ein Ritter nach vorne und rief zu ihm hinüber: »Herr Ritter, wenn Ihr dieses Tier verfolgt, müßt Ihr zuerst mit mir tjosten.«

Gawain erwiderte: »Ich bin auf einer Ausfahrt. Ich nehme jedes Abenteuer auf mich, das mir zuteil wird.« Und er trieb sein Pferd in das tiefe, reißende Wasser, durch das es zum anderen Ufer schwamm, wo der fremde Ritter ihn mit geschlossenem Visier und eingelegter Lanze erwartete. Dann ritten sie gegeneinander, Sir Gawain warf seinen Widersacher aus dem Sattel und forderte ihn auf, sich zu ergeben.

»Nein«, sagte der Ritter. »Ihr habt mich zu Pferde besiegt, und ich bitte Euch, tapferer Ritter, sitzt ab und zeigt, ob Ihr mit dem Schwert ebenso gut umzugehen versteht.«

»Aber gern«, sagte Gawain. »Wie heißt Ihr?«

»Ich bin Sir Alardine von den Äußeren Inseln.« Dann stieg Sir Gawain vom Pferd, legte den Schild vor und spaltete mit seinem ersten Hieb Sir Alardines Helm und Schädel. Der Ritter stürzte tot vor ihn hin, und Gawain und sein Bruder nahmen unverweilt die Verfolgung wieder auf. Nach einer langen Hetzjagd lief der erschöpfte Hirsch durch das offenstehende Tor einer Burg, und die Brüder verfolgten ihn in die große Halle und erlegten ihn dort. Dann kam aus einem Seitengemach ein Ritter mit einem Schwert in der Hand und erschlug zwei aus dem Gewimmel der Jagdhunde, trieb den Rest der Meute aus der Halle, und als er zurückkam, kniete er sich neben den herrlichen Hirsch und sagte traurig: »Mein teurer weißer Liebling, sie haben dich getötet. Die Königin meines Herzens hat dich mir geschenkt, ich aber war dir ein schlechter Hüter.« Und zornig erhob er den Kopf. »Es war eine üble Tat«, sagte er. »Ich werde dich rächen, mein Schöner.« Er lief in sein Gemach, wappnete sich und kam grimmig wieder heraus.

Sir Gawain trat ihm entgegen und sagte: »Warum habt Ihr Euren Zorn an den Hunden ausgelassen? Sie haben nur getan, wozu sie abgerichtet wurden. Den Hirsch habe ich getötet, darum kühlt Euren Grimm an mir, nicht an unverständigen Geschöpfen.«

Der Ritter rief: »Das ist wahr. Ich habe an den Hunden Rache geübt, aber ich werde auch an Euch Rache üben.«

Sir Gawain ging mit Schwert und Schild auf ihn los, und sie hieben und stachen und parierten Schwertstreiche, und jeder fügte dem andern so schwere Wunden zu, daß das Blut auf den Boden spritzte, doch nach und nach erlag der Ritter Sir Gawains größerer Stärke, und ein letzter wuchtiger Hieb streckte ihn zu Boden. Er ergab sich und flehte um sein Lebern.

»Ihr sollt sterben, weil Ihr meine Hunde getötet habt.«

»Ich werde alles tun, um Euch zu entschädigen«, sagte der gestürzte Ritter, doch Sir Gawain zeigte kein Erbarmen und band ihm den Helm los, um ihm den Kopf abzuschlagen. Gerade als er mit dem Schwert ausholte, kam eine Dame aus dem Gemach gelaufen, stolperte über den hilflos daliegenden Ritter und fiel in voller Länge auf ihn. Das herabsausende Schwert traf sie im Nacken, durchschlug das Rückgrat, und sie lag tot auf dem Gestürzten.

Da sagte Gaheris mit bitterem Vorwurf in der Stimme: »Das war eine garstige Tat, mein Bruder, eine Schandtat, die an Eurem Namen haften bleiben wird. Er bat um Gnade, aber Ihr habt sie ihm verweigert. Ein Ritter, der keine Gnade gewährt, ist ein Ritter ohne Ehre.«

Gawain war wie betäubt von dem Unglück, das mit der schönen Dame geschehen war. Er sagte zu dem Ritter: »Steht auf! Ich gewähre Euch Gnade.«

Der Ritter aber erwiderte: »Wie kann ich Euch glauben, nachdem ich den feigen Streich gesehen habe, der meine teure, geliebte Herrin tötete?«

»Das tut mir sehr leid«, sagte Gawain. »Ich wollte sie nicht treffen. Der Hieb galt Euch. Ich lasse Euch unter der Bedingung am Leben, daß Ihr König Artus aufsucht, ihm die ganze Begebenheit erzählt und ihm sagt, der Ritter auf der Suche nach dem Hirsch habe Euch geschickt.«

»Was sollen mir Eure Bedingungen«, sagte der Ritter, »wenn es mir einerlei ist, ob ich am Leben bleibe oder jetzt sterbe?«

Sir Gawain machte bereits Anstalten, ihn zu erschlagen, da besann sich der Ritter eines Besseren, und auf Gawains Geheiß mußte er sich mit zwei toten Jagdhunden aufs Pferd setzen, der eine vor, der andere hinter ihm, um die Wahrheit seiner Geschichte zu bezeugen. »Bevor Ihr aufbrecht – sagt mir, wie heißt Ihr?« fragte Sir Gawain.

»Ich bin Sir Blamoure von der Marsch«, sagte der Ritter und ritt in die Richtung auf Camelot davon.

Als er fort war, ging Gawain in die Burg zurück und in ein Gemach. Dort begann er seine Rüstung abzulegen, denn er war sehr müde, und es verlangte ihn zu schlafen. Gaheris, der ihm gefolgt war, sagte: »Was fällt Euch ein? Ihr könnt doch hier nicht Eure Waffen ablegen. Die Kunde von Eurer Tat wird dafür sorgen, daß überall Feinde aus dem Boden schießen.«

Und kaum hatte er dies gesagt, drangen vier wohlgewappnete Ritter mit Schilden und gezogenen Schwertern in den Raum und sprachen: »Ihr seid gerade erst zum Ritter geschlagen worden, und schon habt Ihr Eure Ritterehre besudelt, denn ein Ritter, der keine Gnade kennt, hat seine Ehre verloren. Zudem habt Ihr eine schöne Dame erschlagen, und diese schändliche Bürde wird allzeit auf Eurem Namen lasten. Ihr, der keine Gnade gewähren wolltet, werdet jetzt selber Gnade brauchen.« Und einer der Ritter führte einen gewaltigen Streich gegen Gawain und brachte ihn damit ins Wanken, doch Gaheris sprang seinem Bruder bei, und gemeinsam verteidigten sie sich gegen die vier Ritter, die alle zugleich angriffen. Dann trat einer von ihnen zurück, nahm einen Bogen und schoß Gawain einen Pfeil mit stählerner Spitze in den Arm, so daß er sich nicht mehr verteidigen konnte. Die beiden Brüder wären schon bald der Übermacht erlegen, doch da erschienen vier Damen in der Halle und baten, das Leben der Brüder zu schonen. Auf die Bitte der Schönen gewährten die Ritter den beiden Gnade und machten sie zu ihren Gefangenen.

Früh am nächsten Morgen, als Gawain in seinem Bett vor Schmerzen aufstöhnte, hörte ihn eine der Damen und ging zu ihm.

»Wie fühlt Ihr Euch?« fragte sie.

»Ach, gar nicht gut«, sagte Gawain. »Ich habe Schmerzen und fürchte, daß ich zeit meines Lebens verkrüppelt sein werde.«

»Das ist Eure eigene Schuld«, sagte die Dame. »Es war eine elende Tat, die Burgherrin zu erschlagen. Seid Ihr nicht einer von König Artus’ Rittern?«

»Ja.«

»Und wie heißt Ihr?«

»Schöne Dame, ich bin Sir Gawain, Sohn des Königs Lot von den Orkney-Inseln. Meine Mutter ist König Artus’ Schwester.«

»Dann seid Ihr also ein Neffe des Königs«, sagte die Dame. »Nun, ich will ein gutes Wort einlegen, daß man Euch ziehen läßt.«

Und als sie den Rittern berichtete, wer er war, erlaubten sie es ihm, weil sie König Artus ergeben waren. Und sie gaben ihm den Kopf des weißen Hirsches als Beweis, daß die Ausfahrt zu Ende geführt worden war. Doch zur Strafe hängten sie ihm den Kopf der toten Dame um den Hals, und zwangen ihn, den enthaupteten Körper vor sich auf dem Pferd mitzuführen.

Und als Sir Gawain schließlich nach Camelot kam und vor dem König und der Tafelrunde stand, erzählte er demütig und wahrheitsgemäß die ganze Geschichte.

Der König und die Königin verübelten ihm sehr, daß er die Dame getötet hatte. Dann erlegte die Königin Gawain einen ewigen Dienst auf: Er müsse zeitlebens für alle Damen eintreten und für ihre Sache kämpfen. Dazu befahl sie ihm noch, sich immer ritterlich zu betragen und Gnade zu gewähren, wenn er darum gebeten wurde.

Und Gawain schwor bei den vier Evangelisten, diesen Dienst zu leisten.

Und so endigte das Abenteuer, das Sir Gawayne bei der

Vermählung von Arthure bestand.

Nun wenden wir uns Sir Torres Ausfahrt zu.

Als er gewappnet und zum Aufbruch bereit war, nahm er die Suche nach dem Ritter auf, der sich die weiße Bracke genommen hatte, und unterwegs trat ihm ein Zwerg in den Weg, und als Sir Torre an ihm vorbeireiten wollte, schlug der Zwerg mit seinem Stab das Pferd auf die Nase, daß es sich aufbäumte und beinahe rückwärts überschlagen hätte.

»Warum hast du das getan?« wollte Sir Torre wissen.

»Ihr könnt hier nicht passieren, wenn Ihr nicht mit den beiden Rittern dort tjostet«, antwortete der Zwerg.

Dann sah Sir Torre zwischen den Bäumen zwei Schmuckzelte und zwei an Bäume gelehnte Lanzen und zwei Schilde, die an Ästen hingen. »Ich kann mich hier nicht aufhalten«, sagte Torre. »Ich bin auf einer Ausfahrt und muß weiter.«

»Ihr kommt hier nicht vorbei«, sagte der Zwerg und blies einen schrillen Ton auf seinem Horn.

Ein gewappneter Ritter kam hinter den Zelten hervorgeritten, nahm Lanze und Schild und stürmte auf Sir Torre zu, doch dieser traf ihn auf halbem Weg mit seiner Lanze und warf ihn aus dem Sattel.

Dann ergab sich der Ritter und bat um Gnade, die ihm gewährt wurde. »Aber, Herr Ritter«, sagte er, »jetzt wird Euch mein Gefährte zum Tjosten auffordern.«

»Das soll mir recht sein«, sagte Torre.

Der zweite Ritter kam herbeigaloppiert, und beim Zusammenprall zersplitterte seine Lanze, während Torres Lanze unter den Schild des Widersachers und ihm in die Seite fuhr, ohne ihn jedoch zu töten. Er fiel vom Pferd, und während er sich aufzurappeln versuchte, sprang Torre rasch aus dem Sattel und versetzte ihm einen wuchtigen Schlag auf den Helm, worauf der Gegner abermals zu Boden stürzte und um sein Leben flehte.

»Ich schenke Euch das Leben«, sagte Torre, »doch dafür müßt ihr beide als meine Gefangenen König Artus aufsuchen und euch ihm ergeben.«

»Wen sollen wir als unseren Überwinder nennen?« fragten sie.

»Sagt, euch schicke derjenige, der sich auf die Fahrt nach dem Ritter mit der weißen Bracke begab. So, und jetzt macht euch auf den Weg. Gott möge euch beflügeln und mich auch.«

Dann kam der Zwerg herbei und bat um einen Gunsterweis.

»Was möchtest du denn?« fragte Torre.

»Nur Euch dienen«, sagte der Zwerg.

Zögernd sagte Torre: »Dann nimm ein Pferd und komm mit mir.«

Der Zwerg sagte: »Wenn Ihr nach dem Ritter mit der weißen Bracke sucht, kann ich Euch dorthin führen, wo er ist.«

»Dann führ mich hin«, sagte Sir Torre, und sie ritten in den Wald hinein und weiter, bis sie zu einer Priorei kamen, neben der zwei Zelte aufgeschlagen waren. Vor dem einen hing ein roter und vor dem anderen ein weißer Schild.

Nun stieg Sir Torre vom Pferd, reichte seine Lanze dem Zwerg, ging zu dem Zelt mit dem weißen Schild und sah im Innern drei schlafende Fräulein. Er blickte in das andere Zelt: hier schlummerte eine Dame, und neben ihr lag die weiße Hündin, die zu suchen er ausgezogen war. Sie bellte ihn wütend an. Sir Torre packte das heulende Tier und trug es zu dem Zwerg. Von dem Lärm erwachte die Dame. Sie trat aus ihrem Zelt, und dann erschienen aus dem andern die drei Fräulein. Und die Dame rief laut: »Warum nehmt Ihr mir meine Bracke weg?«

»Ich bin auf der Suche nach dieser Bracke den ganzen Weg von Artus’ Hof bis hierher geritten«, sagte Torre.

»Herr Ritter«, sagte die Dame, »Ihr werdet mit ihr nicht weit gelangen, denn es wird Euch jemand mit Gewalt aufhalten.«

»Ich nehme auf mich, was mir Gottes Gnade schickt, Madame«, antwortete er, stieg aufs Pferd und begann den Rückweg nach Camelot, doch unterwegs brach die Nacht ein, und er fragte den Zwerg, ob er in der Nähe irgendeine Unterkunft wisse.

»In der Nähe gibt es nur eine Einsiedelei«, sagte der Zwerg. »Wir müssen mit dem vorliebnehmen, was wir finden.« Er ritt voran, bis sie zu einer düsteren Klause neben einer Kapelle kamen. Dann fütterten sie ihre Pferde, und der Eremit gab ihnen, was er hatte – ein bißchen grobes Brot –, als Abendmahlzeit, und sie legten sich auf den kalten Steinboden der Klause zum Schlafen nieder. Am nächsten Morgen hörten sie in der Kapelle die Messe, dann bat Sir Torre den Einsiedler um seinen Segen, und danach ritten sie weiter in Richtung auf Camelot.

Sie waren noch nicht weit gekommen, als hinter ihnen ein Ritter herangesprengt kam und rief: »Ritter, gebt die Bracke zurück, die Ihr meiner Dame geraubt habt!«

Sir Torre wandte sich um und sah, daß der Ritter ein schmucker Mann, wohlberitten und von Kopf bis Fuß trefflich gewappnet war. Er nahm dem Zwerg seine Lanze ab, stellte seinen Schild aufs Knie und erwartete den in vollem Galopp heranstürmenden Ritter. Die Wucht des Anpralls ließ beide Pferde zu Boden stürzen. Dann stiegen die Männer aus dem Sattel, zogen ihre Schwerter und kämpften wie die Löwen. Die Schwerter hieben durch Schilde und Harnische, und jeder fügte dem andern schwere Wunden zu. Dick und heiß strömte das Blut aus den Kettenhemden, und beide überkam eine große Mattigkeit. Doch Sir Torre spürte, daß sein Widersacher rascher ermattete als er, dem seine jugendliche Kraft zustatten kam, und er verdoppelte die Wucht seiner Schwerthiebe, bis der Angreifer schließlich, schwer getroffen, zu Boden taumelte und Sir Torre ihn aufforderte, sich zu ergeben.

»Ich werde mich niemals ergeben, solange noch ein Funke Leben in mir ist, es sei denn, Ihr gebt mir die weiße Bracke.«

»Das kann ich nicht«, sagte Sir Torre. »Ich habe den Auftrag, Euch und die weiße Hündin zu König Artus zu bringen.«

Nun kam ein Fräulein auf einem Zelter dahergesprengt, brachte ihr Pferd zum Stehen und sagte: »Ich habe eine große Bitte an Euch, edler Ritter. Und wenn Ihr König Artus liebt, werdet Ihr sie mir gewähren.«

Ohne zu überlegen sagte Torre: »Sagt nur, was Ihr möchtet. Es mag sein, was es will – Ihr sollt es bekommen.«

»Habt Dank, edler Ritter«, sagte sie. »Der Ritter, der hier auf der Erde liegt, ist Sir Arbellus, und er ist ein Mörder und ein elender Ritter. Ich verlange seinen Kopf.«

»Jetzt bereue ich mein Versprechen«, sagte Torre. »Wenn er Euch ein Leid zugefügt hat, vielleicht kann er es so wiedergutmachen, daß Ihr zufrieden seid.«

»Nur sein Tod kann es wiedergutmachen«, antwortete das Fräulein. »Er kämpfte gegen meinen Bruder, besiegte ihn, und mein Bruder bat ihn um Gnade. Ich selber habe mich in den Schmutz gekniet und um das Leben meines Bruders gefleht, aber er blieb hart und erschlug meinen Bruder vor meinen Augen. Er ist ein tückischer Mensch und hat vielen braven Rittern Wunden geschlagen. Jetzt haltet, was Ihr versprochen habt, sonst werde ich Euch an König Artus’ Hof als einen eidbrüchigen Menschen bloßstellen.«

Als Arbellus das hörte, ergriff ihn bange Furcht, und er ergab sich rasch Sir Torre und bat um Gnade.

Sir Torre aber war verblüfft. Er sprach: »Eben erst habe ich Euch Gnade angeboten, und ihr wolltet Euch nur ergeben, wenn ich Euch die Bracke gäbe, die zu holen ich ausgezogen war. Und nun, nachdem ich dieses unselige Versprechen gegeben habe, ergebt Ihr Euch und bittet um Gnade, wovon Ihr vorhin nichts wissen wolltet.«

Da wandte sich Arbellus angstvoll um und floh zwischen die Bäume. Sir Torre stürmte ihm nach, schlug ihn nieder und tötete ihn. Erschöpft stand er neben der Leiche.

Das Fräulein kam herbei und sagte: »Das war wohlgetan. Er war ein Mörder. Doch nun bricht die Nacht herein, und Ihr seid matt. Kommt mit zu meinem Haus, das in der Nähe ist, und pflegt dort der Ruhe.«

»Das will ich tun«, sagte Torre. »Mein Pferd und ich haben kaum eine Rast gehabt und noch weniger Stärkung bekommen, seit wir von Camelot auszogen.« Dann ritt er mit ihr hin, und in ihrem Haus empfing ihn ihr Gatte, ein betagter, würdiger Ritter, mit Herzlichkeit, bewirtete ihn gut mit Essen und Trinken, gab ihm ein weiches Bett, und Torre ließ sich darauf fallen und schlief einen tiefen Schlaf. Nachdem sie am folgenden Morgen die Messe gehört hatten, machte Sir Torre sich bereit, den alten Ritter und seine junge Frau zu verlassen, und sie fragten ihn nach seinem Namen.

»Ich bin Sir Torre«, sagte er. »Ich wurde erst unlängst zum Ritter geschlagen, und das war meine erste Ausfahrt – Arbellus und die weiße Bracke an König Artus’ Hof zu bringen.«

»Ihr habt Euren Auftrag getreulich erfüllt«, sagte die Dame. »Und wenn Ihr in Zukunft einmal in diese Gegend kommt, betrachtet unser Heim als Eure Herberge. Wir werden Euch immer freudig aufnehmen und bedienen.«

Dann ritt Sir Torre weiter in Richtung auf Camelot und kam dort am dritten Tag in der Mittagsstunde an, als der König und die Königin mit allen Getreuen in der großen Halle saßen, und alle freuten sich über seine Rückkehr. Wie es der Brauch war, erzählte er von seinen Taten und wies zum Beweis die weiße Hündin und den Leichnam des Arbellus vor – und das Königspaar bekundete sein Wohlgefallen.

Merlin sagte: »Er ist ohne Beistand und Gefolgsmann ausgezogen. Sein Vater Pellinore gab ihm ein altes Roß, und von Artus bekam er eine alte Rüstung und ein Schwert. Doch was er getan hat, ist nichts im Vergleich zu dem, was er noch tun wird, Herr. Er wird ein tapferer und edler Ritter werden und seine Ritterwürde nie beflecken.«

Und nachdem Merlin gesprochen hatte, verlieh der König Sir Torre die Grafenwürde, schenkte ihm die dazu gehörenden Ländereien und gab ihm einen Ehrenplatz an seinem Hof.

Und hier endigt die Ausfahrt von Sir Torre,

König Pellynors Sohn.

Wenden wir uns nun Sir Pellinores Suche nach der Dame zu, die mit Gewalt vom Hof fortgeführt worden war.

Während König Artus und seine edlen Gefährten in der großen, schwach beleuchteten Halle saßen und tafelten, Rechtsbeschwerden an- und Spielleuten zuhörten, ging Sir Pellinore in sein Quartier, wappnete sich, betrachtete sein wohlausgerüstetes und gut untergebrachtes Pferd, stieg in den Sattel und ritt in einem raschen Trab Meile und Meile hinter der Dame her, die gegen ihren Willen von einem unbekannten Ritter entführt worden war. Und er gelangte in einen Wald und in ein kleines, von Bäumen beschattetes Tal, wo er neben einer sprudelnden Quelle ein Fräulein auf der moosbewachsenen Erde sitzen sah, das einen verwundeten Ritter in den Armen hielt. Als sie Pellinore sah, rief sie zu ihm hin: »Helft mir, Herr Ritter, um Christi willen!«

Doch Pellinore hatte nur für seine Ausfahrt Gedanken und mochte nicht anhalten. Das Fräulein rief mitleiderregend hinter ihm her, aber als sie sah, daß er nicht verweilen wollte, betete sie laut zu Gott, der Ritter möge eines Tages in ebenso große Not geraten wie sie und nirgends Hilfe finden. Es wird erzählt, daß der verwundete Ritter kurz danach in den Armen des Fräuleins gestorben sei und sie sich aus Gram selbst den Tod gegeben habe.

Pellinore also ritt den Pfad durch das Tal entlang, bis er einem Tagelöhner begegnete, und fragte ihn, ob er einen Ritter gesehen habe, der eine Dame gegen ihren Willen mit sich führte.

»Das habe ich wohl«, sagte der Mann. »Ich habe sie beide gesehen, und die Dame jammerte so laut, daß ihre Stimme durch das Tal hallte. Ein wenig unterhalb von hier«, fuhr der arme Mann fort, »werdet Ihr zwei Zelte entdecken, und einer der Ritter dort hat den Begleiter der Dame zum Kampf herausgefordert und gesagt, sie sei mit ihm verwandt. Dann sagte der eine, die Dame gehöre ihm kraft Faustrechts, und der andere, sie sei sein aus Gründen der Verwandtschaft, und nachdem sie gestritten und einander beleidigt und herausgefordert hatten, begannen sie zu kämpfen. Ein armer Mann handelt nicht klug, in der Nähe zu bleiben, wenn Rittern der Sinn nach Kampf steht, und deshalb habe ich mich entfernt, um nicht in Schwierigkeiten zu kommen. Aber wenn Ihr Euch beeilt, werdet Ihr sie vielleicht noch im Streit antreffen. Die Dame wird von zwei Knappen im Zelt bewacht, wo sie den Ausgang des Zweikampfs abwartet.«

»Ich danke dir«, sagte Pellinore, spornte sein Pferd zum Galopp an und war schon bald bei den Zelten, wo sie in der Tat noch kämpften, während die Dame ihnen aus dem Schutz des Zeltes zusah.

Pellinore ritt nahe zu ihr hin und sagte: »Schöne Dame, Ihr müßt mit mir an König Artus’ Hof kommen. Ich habe den Auftrag, Euch dorthin zurückzubringen.«

Doch die Knappen stellten sich vor sie, und der eine sagte: »Sir, Ihr seht ja selbst, daß zwei Ritter um die Dame kämpfen. Reitet hin und trennt sie, und wenn sie zustimmen, könnt Ihr mit der Dame beginnen, was Ihr wollt. So aber dürfen wir sie nicht gehenlassen.«

»Ich sehe, daß ihr Befehlen gehorcht«, sagte Pellinore und ritt zwischen die beiden Kämpfenden und fragte sie höflich, warum sie gegeneinander fochten.

Der eine antwortete: »Herr Ritter, sie ist mit mir verwandt, und als ich sie jammern hörte, daß sie gegen ihren Willen mitgeführt werde, habe ich diesen Mann, ihren Entführer, zum Kampf gefordert.«

Der andere sagte in grobem Ton: »Ich heiße Sir Ontelake von Wenteland. Ich habe diese Dame durch meine Tapferkeit und mit Waffengewalt gewonnen, wie es mir zusteht.«

»Das ist nicht wahr«, sagte Pellinore. »Ich war dabei und habe es gesehen. Ihr kamt gewappnet zu König Artus’ Hochzeitsfest, auf dem das Tragen von Waffen und Gewaltanwendung verboten waren, und habt diese Dame weggeführt, ehe einer der Anwesenden hinauslaufen und ein Schwert holen konnte, um Euch aufzuhalten. Und weil Ihr das am königlichen Hofe geltende Gesetz gebrochen habt, erhielt ich den Auftrag, sie und auch Euch zurückzubringen, falls Ihr noch lebt und reiten könnt. Denn glaubt mir, Sir, ich habe König Artus versprochen, sie zurückzubringen. Deshalb hört beide auf zu kämpfen, weil keiner von euch die Dame bekommen wird. Wenn aber einer von euch mit mir um sie kämpfen möchte, bin ich dazu natürlich bereit.«

Da wandten sich die beiden Ritter, die einander ans Leben gewollt hatten, vereint gegen ihn und riefen: »Ihr müßt gegen uns beide kämpfen, bevor Ihr sie wegführen könnt.«

Während Sir Pellinore sein Pferd zwischen ihnen herauszumanövrieren versuchte, stieß Sir Ontelake dem Tier sein Schwert in die Flanke, tötete es und brüllte: »Jetzt seid Ihr zu Fuß wie wir.«

Sir Pellinore trat leichtfüßig von seinem gestürzten Roß weg, zog das Schwert und sagte aufgebracht: »Das war eine feige Tat. Seht Euch vor, mein Freund, denn hier habe ich etwas für einen Mann, der ein Pferd ersticht.« Und damit holte Pellinore zu einem gewaltigen Hieb aus, der Ontelakes Helm und seinen Kopf bis zum Kinn spaltete, worauf er tot zu Boden stürzte.

Dann wollte sich Pellinore den anderen Ritter vornehmen, doch dieser hatte die furchtbare Wucht von Pellinores Hieb gesehen, sank auf die Knie und sagte: »Nehmt meine Verwandte und erfüllt Euren Auftrag, aber ich ersuche Euch als einen wahren Ritter, sie nicht zu entehren.«

»Wollt Ihr nicht um sie kämpfen?«

»Nein, nicht mit einem Ritter, wie Ihr es seid, nach dem, was ich gesehen habe.«

»Nun«, sagte Pellinore, »es ist nicht meine Gepflogenheit, meine Ritterehre zu beflecken. Die Dame wird nicht belästigt werden – das verspreche ich Euch. Jetzt brauche ich ein Pferd. Ich will das von Ontelake nehmen.«

»Nein«, sagte der Ritter, »kommt mit, speist und übernachtet bei mir, und ich will Euch ein viel besseres Pferd geben als das hier.«

Pellinore war einverstanden. Und an diesem Abend wurde er trefflich bewirtet mit Speisen und gutem Wein, und er schlief auf einem weichen Lager, und am nächsten Morgen nach der Messe frühstückte er.

»Ich sollte Euren Namen erfahren«, sagte sein Gastgeber. »Ihr nehmt ja meine Verwandte als Trophäe Eurer Ausfahrt mit.«

»Die Bitte ist nur billig. Ich bin Sir Pellinore, König der Inseln und Ritter der Tafelrunde.«

»Es ist mir eine Ehre, daß ein so berühmter Ritter meine Verwandte geleitet. Ich selbst, Sir, heiße Meliot von Logurs, und meine Verwandte trägt den Namen Nyneve. Der Ritter in dem anderen Zelt ist Sir Bryan von den Inseln, ein Mann von hoher Gesinnung. Er kämpft nur dann, wenn er dazu gezwungen wird.«

»Ich habe mich schon gefragt, warum er nicht herauskam, um gegen mich anzutreten«, sagte Pellinore. »Bringt ihn eines Tages mit an den Hof. Man wird Euch dort gut aufnehmen.«

»Wir werden zusammen kommen«, sagte Sir Meliot.

Dann stieg Pellinore in den Sattel, und die Dame begleitete ihn, und sie schlugen den Weg in Richtung Camelot ein. Doch als sie in ein steiniges Tal kamen, tat das Pferd der Dame einen verkehrten Tritt, stürzte, und die Dame verstauchte sich dabei böse einen Arm. »Mein Arm ist verletzt«, klagte sie, »ich kann fürs erste nicht weiterreiten.«

»Nun denn, dann werden wir hier Rast machen«, sagte Pellinore und geleitete sie behutsam zu einem freundlichen Plätzchen im Gras unter einem Baum mit ausladenden Ästen und legte sich neben sie. Er schlummerte schon bald ein und erwachte erst wieder, als es dunkel war. Es war ihm sehr daran gelegen weiterzureiten, doch die Dame sagte: »Es ist zu finster. Wir würden den Weg nicht finden. Legt Eure Rüstung ab und ruht, bis es hell wird.«

Nicht lange vor Mitternacht hörten sie das Getrappel eines trabenden Pferdes. »Rührt Euch nicht«, sagte Pellinore zu der Dame. »Da ist etwas Merkwürdiges im Gange. Männer reiten sonst nicht in der Nacht.« Er legte geräuschlos seinen Harnisch an, schnallte ihn fest, und dann saßen die beiden schweigend da. In der Dunkelheit sahen sie auf dem Pfad, ziemlich nahe ihrem Ruheplatz, undeutlich zwei Ritter, die aufeinander zuritten, der eine aus der Richtung Camelot, der andere von Norden her. Die beiden sprachen leise miteinander. »Was bringt Ihr Neues aus Camelot?« fragte der eine, und der andere erwiderte: »Ich war am Hof, und keiner ahnte, daß ich als Spion gekommen war. Ich sage Euch, König Artus hat eine Gefolgschaft von Rittern um sich versammelt, wie sie nirgendwo anders zu finden ist. Und der Ruhm dieser Ritter von der Tafelrunde verbreitet sich immer mehr durch die Welt. Ich reite jetzt nach Norden, um unseren Häuptlingen zu melden, wie stark König Artus geworden ist.«

»Gegen diese Stärke habe ich ein Mittel bei mir«, sagte der andere, »ein Pülverchen, das seine Macht zum Schmelzen bringen wird. Wir haben einen zuverlässigen Mann in der nahen Umgebung des Königs, der versprochen hat, gegen Belohnung dieses Gift dem König in den Pokal zu schütten – und dann werden wir erleben, wie seine Macht zerrinnt.«

Der andere Ritter sagte warnend: »Seid aber vor Merlin auf der Hut. Er kann solche Dinge entdecken.«

»Ich werde vorsichtig sein, aber Angst habe ich keine«, sagte der andere, und damit trennten sie sich, und jeder ritt seiner Wege.

Als sie fort waren, machte Pellinore sich rasch bereit, und sie folgten mühsam dem Pfad, bis der Tag anbrach. Es war schon hell, als sie zu der Quelle kamen, wo Pellinore dem Fräulein und dem verwundeten Ritter seine Hilfe versagt hatte. Wilde Tiere hatten sie in Stücke gerissen und bis auf die Köpfe aufgefressen.

Pellinore brach in Tränen aus, als er sie sah. »Ich hätte das Fräulein retten können«, sagte er, »aber ich hatte nur meine Ausfahrt im Kopf und wollte nicht auf ihr Flehen hören.«

»Es gehörte nicht zu Eurem Auftrag. Warum seid Ihr so traurig?« fragte sie ihn mit der Kühle, die Damen für andere Damen empfinden.

»Ich weiß nicht«, sagte Pellinore, »aber es zerreißt mir das Herz, wenn ich dieses schöne, junge Fräulein, dem ich hätte beistehen können, so elend zugrunde gerichtet sehe.«

»Dann rate ich Euch, die sterblichen Reste des Ritters zu begraben, den Kopf der Dame zu König Artus mitzunehmen und ihn entscheiden zu lassen, was Ihr hättet tun sollen.«

»Sie hat mir einen schrecklichen Fluch nachgerufen«, sagte Pellinore.

»Verfluchen, das kann jeder. Ihr hattet eine Ausfahrt gelobt«, sagte Nyneve spröde. »Eure Suche galt mir.«

Dann entdeckte Pellinore in der Nähe die Klause eines Einsiedlers und bat ihn, die Gebeine des Ritters in geweihter Erde zu bestatten und ein Gebet für seine Seele zu sprechen. Und für seine Mühewaltung schenkte er ihm die Rüstung des Toten. Dann hob Pellinore den Kopf des Fräuleins mit dem goldenen Haar vom Boden auf, und Jammer erfaßte ihn, als er das liebliche Gesicht ansah.

Um die Mittagsstunde langten sie in Camelot an, wo Artus und Guinevere und die edle Ritterschar zu Tische saßen. Und Pellinore berichtete den Anwesenden von seiner Ausfahrt und schwor bei den vier Evangelisten, daß jedes Wort wahr sei.

Königin Guinevere sagte: »Sir Pellinore, Ihr seid sehr zu tadeln, daß Ihr die Dame nicht errettet habt.«

Und der Ritter erwiderte: »Madame, Ihr wäret zu tadeln, wenn Ihr Euer Leben nicht rettetet, obwohl Ihr es könntet. Mein Kummer ist größer als Euer Mißfallen, denn ich war so sehr mit meiner Ausfahrt beschäftigt, daß ich keine Zeit verlieren wollte, und das wird mir bis zum Ende meiner Tage auf der Seele liegen.«

Dann wandten sich aller Augen Merlin zu, der an dem erhöhten Tisch saß, denn aus dem Bericht sprach etwas Schicksalhaftes.

Merlins Augen waren traurig, als er zu sprechen begann. »Ihr habt allen Grund, Eure gedankenlose Eile zu bereuen«, sagte er zu Pellinore. »Dieses Fräulein war nämlich Alyne, Eure eigene Tochter, die Frucht Eurer Liebe zu der Lady von Rule. Und der Ritter war Sir Myles von den Ebenen, mit ihr verlobt und ein vortrefflicher Mann. Sie waren hierher an den Hof unterwegs, als ein feiger Ritter, Loraine le Sau vage, Sir Myles von hinten angriff und ihm seine Lanze in den Rücken stieß. Nachdem Ihr Euren Beistand verweigert hattet, tötete sich Alyne aus Verzweiflung mit dem Schwert ihres Geliebten.« Merlin legte eine Pause ein und sagte dann: »Ihr werdet Euch erinnern, daß sie Euch verflucht hat. Nun – und dieser Fluch wird Euer Schicksal sein. Wenn Ihr in höchster Not seid, wird Euch Euer bester Freund im Stich lassen, so wie Ihr Eure Tochter im Stich gelassen habt. Der Mann, dem Ihr am meisten vertraut, wird Euch dort verlassen, wo Euch der Tod ereilt.«

»Was du sagst, bekümmert mich tief«, sagte Pellinore, »aber ich glaube, daß Gott dem Schicksal einen anderen Lauf geben kann. Darauf muß ich bauen.«

Und so endeten die Ausfahrten anläßlich der Vermählung von König Artus, doch zuletzt wurden noch die Gesetze der Tafelrunde niedergelegt, und alle Ritter, die ihr angehörten, schworen, sie zu halten. Sie gelobten, niemals, außer zu einem guten Zweck, Gewalt anzuwenden, sich niemals zu Mord oder Verrat herzugeben. Sie schworen bei ihrer Ehre, Gnade zu gewähren, wenn sie um Gnade gebeten wurden, Fräulein, Damen, Edelfrauen und Witwen zu beschirmen und für ihre Rechte ein- und ihnen niemals nahezutreten. Auch versprachen sie, nie für eine ungerechte Sache oder um eines persönlichen Vorteils willen zu kämpfen. Alle Ritter der Tafelrunde legten diesen Eid ab. Und jedes Jahr am hohen Pfingstfest erneuerten sie den Schwur.

Explicit die Vermählung von König Artus