Angeregt durch das Original Malorys, nimmt John Steinbeck den Stoff der Artus-Sage auf. In einer elementaren und klaren Sprache erzählt er die Geschichte des legendenumwobenen englischen Königs, dessen Leben und Abenteuer schon seit dem Mittelalter immer wieder aufs neue faszinierten.

Ein für John Steinbeck vielleicht ungewöhnliches Sujet, das er aber um so überzeugender erzählt hat.

Artus, Sohn des sagenumwobenen Uther Pendragon, der ihn in Gestalt des rechtmäßigen Gatten mit dessen Mutter zeugte, kommt zur Erziehung an den Hof Sir Ectors. Hier soll er zum Ritter ausgebildet werden, hier soll er seine Tugenden unter Beweis stellen. Als er alt genug ist, muß Artus die »Königsprobe« ablegen. Und Artus zieht das sagenhafte Schwert, das vor ihm niemand anderer zu bewegen vermochte. Damit ist er König von England.

Mit Lancelot und anderen tapferen Rittern, die Artus in seiner Tafelrunde um sich versammelt hat, besteht der König aufregende Abenteuer. Und immer wieder gelingt es ihm, die Feinde des Reiches abzuwehren und Englands Freiheit zu erhalten. Aber auf privater Ebene muß Artus eine bittere Niederlage hinnehmen: Guinevra, seine Gemahlin, wendet sich schließlich endgültig von ihm ab. Im Kampf um die Liebe seiner Königin trägt sein engster Vertrauter, Ritter Lancelot, den Sieg davon.

Steinbeck versteht es meisterhaft, den Leser in den Bann des Mythos zu ziehen. Die Figuren seiner Geschichte werden zu individuellen Charakteren, die sich von Malorys »märchenhafter« Vorlage zu lebendigen Figuren entwickeln.

John Steinbeck wurde am 27. Februar 1902 in Salinas/ Kalifornien geboren.

Seinen Lebensunterhalt verdiente er zunächst als Gelegenheitsarbeiter und Reporter, dann als Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg und in Vietnam. Haupttyp seiner zum großen Teil sozial-kritischen Romane ist der entwurzelte und besitzlose Amerikaner, dessen Glaubens- und Leidensbereitschaft an die Pioniere der Kolonialzeit erinnert, der angesichts der Industrialisierung aber zum tragischen Anachronismus wird. Steinbeck verbindet in seinen Werken einen deterministischen Realismus mit Romantik und Religiosität. Wenn auch Kritiker zuweilen den Mangel an intellektueller Tiefe kritisieren, leben doch die Romane Steinbecks gerade Angeregt vom klassischen Vorbild Thomas Malorys, das John Steinbeck schon seit seiner Kindheit beschäftigte, erzählt der Nobelpreisträger in diesem Roman die große Sage von König Artus in, der Sprache unserer Zeit und in seinem ungekünstelten, realistischen Stil.