
Gandharva-Meditationen
Für den Pflanzenschamanen ist es unerläßlich, das Riechen, diese vernachlässigte Wahrnehmungsdimension, so weit wie möglich wieder zu aktivieren. Es ist einer der kürzesten Wege zur Kontaktaufnahme mit der Seele der Pflanze. Das bewußte, meditative Riechen an Blüten und duftenden Blättern nenne ich die »Gandharva-Meditation«. Gandharven sind Sylphen, die – wie die indische Mythologie erzählt – ausschließlich von schönen Düften leben. Sie sind es, die den Göttern den berauschenden Somatrunk, den Trank der Unsterblichkeit bereiten. Als Boten der Devas steigen sie zwischen dem Himmel – dem Äther – und der Erde auf und ab. Dabei besuchen sie gerne die Nektarblüten und laben sich an den köstlichen Düften. Auch Räucherstäbchen ziehen sie an. Den Geist des Menschen, der bei duftenden Kräutern, Blumen oder Räuchermitteln meditiert, nehmen sie bereitwillig mit in die ätherischen Sphären und verbinden ihn mit den Devawesen der Pflanzen.