Kapitel 7 – Original Sin

 

 

Loreley

 

Frost

 

Ein Schlag traf Frost mit brutaler Gewalt an der Schläfe und ließ ihn kurz das Bewusstsein verlieren. Als er es wiedererlangte spürte er das Blut an der Seite seines Kopfes herunterlaufen. Seine Arme waren mit einem Plastikriemen auf den Rücken gefesselt und von Tannenberg nahm ihm gerade seine Waffen ab. Voller Zorn blickte Frost sein Gegenüber an. ‚Warum? Warum hast Du das getan alter Mann?‘ 

Als spräche er zu einem kleinen Kind, dem er erklärte, dass zu viel Zucker ungesund ist, antwortete Abt Nikolaus.

‚Du bist auf der Suche nach Erleuchtung, das lobe ich mir. Jedoch stellst Du die falsche Frage. Die richtige muss lauten: Warum nicht? Das Leben auf der Verliererseite ist nicht sehr befriedigend. All die harmlosen ziellos umherirrenden Schafe die sich Ritter nennen und glauben, sie könnten diese Welt retten. Hingegen auf der anderen Seite - Macht, gewaltige Macht. Darum geht es am Ende, Frost. Nicht um Deine Seele, darum Gutes zu tun oder Erlösung zu finden. Nein, Macht. Dieser Orden hat sie einst besessen und ich werde dafür sorgen dass dem wieder so sein wird. Leider muss ich ihn dazu zerstören und aus seinen Resten neu entstehen lassen. Millionen, nein, Milliarden Menschen die es zu bekehren gilt. Das fällt, so glaube mir, viel leichter mit Blut, Schmerz und einer gezielten Auslese.’

Frost schauderte ungläubig.

‚Was für eine Auslese?’

‚Nun, es gilt zu bestimmen, wer noch von Nutzen ist und wer nicht. Ein kleines Beispiel, Du hast ein junges Mädchen zu meinen Verbündeten gebracht, die möglicherweise ganz besondere Fähigkeiten hat. Sie ist es wert, benutzt zu werden. Du hingegen hast Deinen Zweck vollkommen erfüllt und bist am Ende Deines Weges angekommen. Du hast nur noch die Ehre, mit Deinem Blut unserer Sache zu dienen. Wenn es Dich beruhigt, Du darfst mit den anderen Rittern zusammen sterben, heute Nacht in der Messe. Ach nein,‘ der Abt schaute ihn spöttisch an ,Du warst ja immer ein Einzelgänger. So wirst Du meine Gunst gar nicht zu schätzen wissen. Also lasse ich Dich gleich töten.’

Kalte Wut kochte in Frost.

‚Was hast Du vor, ein paar Ritter heimtückisch ermorden? Damit wirst Du keine Macht erlangen. Der Großmeister wird Dich verfolgen lassen und Deine klapprigen Knochen den Hunden zum Fraß vorwerfen.’

Jetzt lächelte der Abt triumphierend. Er genoss es sichtlich, seine ausgefeilten Pläne vor Frost auszubreiten.

‚Nun, glücklicherweise stehe ich da nicht ganz allein. Neben den mir treu ergebenen Rittern des Ordens die sich rechtzeitig für die richtige Seite entschieden haben verfüge ich über mächtige Verbündete bei den Torgängern. Die warten nur darauf, dass ihnen jemand ein Tor öffnet um mit einer Armee, die Du Dir mächtiger nicht vorstellen kannst, diese Welt zu unterwerfen. Bis es soweit ist, wird der werte Großmeister gar nicht wissen, was mit seinem hübschen Orden passiert ist. Niemand kann ihm berichten. Das einzige was mir noch Sorgen bereitet hat, ist diese Frau, mit der Du die letzte Nacht, bitte lass Dir die Zweideutigkeit des Wortes ‚letzte’ auf der Zunge zergehen, verbracht hast. Aber wie ich vor wenigen Minuten erfahren habe, hat sich auch das erledigt‘.

Frosts Gesichtszüge verhärteten sich. Kalte Wut staute sich in ihm auf. Draußen erklang ein dunkler Ton, das Signal zum Beginn der Messe.

Der Abt lauschte kurz und sagte dann mit wieder gleichmütiger Stimme:

‚Nun sei bitte nicht enttäuscht, aber ich habe heute noch einen Orden auszulöschen, zweieinhalbtausend Seelen zu opfern und eine Welteroberung zu beginnen. Da drängt mich etwas die Zeit. Es hat mich gefreut, mit Dir zu plaudern.’

Mit unverändertem Lächeln wies er von Tannenberg an ‚Töte ihn’.

 

 

Frankfurt am Main

 

Angelina

 

Im ersten Augenblick ihres Erwachens wusste Angelina weder wo sie sich befand, noch wie lange sie weggetreten gewesen war oder was geschehen war. Erst langsam erinnerte sie sich. Die Bibliothek, der Computer, die Dateien. Die Erkenntnis: der Abt ein Verräter. Ein Schatten in ihrem Augenwinkel, dann nichts mehr.

Um sie herum war es dunkel. Aufstöhnend wollte sie sich bewegen und realisierte, dass sie auf ein billiges Metallbett gefesselt war. Ihr Mund war mit einem Knebel verschlossen der mit einem Tuch um ihren Kopf fixiert war. Versuchsweise rüttelte sie an ihren Fesseln. Das Bett bebte, doch die Fesseln, wie sie schmerzhaft feststellte festgeschnürte Seile, gaben keinen Millimeter nach. Eher zogen sie sich noch mehr zusammen.

Sie hörte Schritte. Eine Tür ging auf und es wurde Licht gemacht. Wahrscheinlich alarmiert durch ihr Rütteln kamen zwei Ritter herein. Im Hellen erkannte sie jetzt wo sie war. Es war der große Werkzeugraum für die Wartung der Helikopter. Einer der Nebenräume des Hubschrauberhangars auf dem Dach des Hauptquartiers.

Angelina hob den Kopf um die eintretenden Männer betrachten zu können. Vom Sehen her kannte sie beide, jedoch keinen persönlich. Das Verhalten der Ritter machte sofort klar, sie waren nicht hier um ihr zu helfen. Durchschnittstypen, eher frustriert als ehrgeizig, nicht die Elite, war ihr schnelles Urteil. Der Größere der beiden schaute ungeduldig zur Tür.

‚Hör zu Roman, bald kommt die Schnalle von Frost und wir müssen sie auch abservieren. Also lass uns die hier kalt machen und Schluss.’

Schnalle von Frost? Hatte er eine Freundin? Das war ihr neu. Na gut, zumindest wusste sie nun, einer von beiden hieß Roman und sie sollte getötet werden. Aus irgendeinem Grund war das aber noch nicht geschehen.

Ritter Roman starrte sie mit gierigen Augen an. Okay, da war der Grund. Er sah eine Frau von ein Meter Neunzig Körpergröße mit ausladenden Hüften und selbst für ihre Größe vollen Brüsten deren schwellende Form auch durch die liegende Stellung nicht verborgen blieb. Das dunkle Oberteil umschloss ihre Formen eng. Ihre Arme waren links und rechts an das Kopfteil des Bettes gebunden, ihre Beine genauso an das Fußteil. Dadurch waren ihre weißen Schenkel mit dem weichen Fleisch gespreizt. Unter dem beidseitig geschlitzten Rock wurden ihr Fleisch bis über die Mitte der Oberschenkel entblößt. Die Formen ihrer Rubensfigur wurde noch betont durch die Korsage, die ihre Taille einschnürte.

Wie sie so gefesselt da lag , die langen schwarzen Haaren auf dem Bett ausgebreitet und ihr Engelsgesicht mit den blauen Augen durch den Knebel unterbrochen, war sie  ein Bild von lustvoller Sinnlichkeit.

Sofort ihre Wirkung auf den Ritter bemerkend, bewegte Angelina lasziv ihre Hüfte und wölbte dabei ihren Unterleib nach oben, als winde sie sich in ihren Fesseln. Dem Zuschauer ihrer Vorstellung quollen beim dem Anblick fast die Augen aus dem Kopf.

Lange schon war Roman scharf auf die Frau gewesen. Ihr Ruf als männerverschlingender Vamp heizte seine Fantasie an. Jetzt lag sie gefesselt vor ihm und er konnte mit ihr machen, was er wollte. Bevor er sich das weiter ausmalen konnte unterbrach sein Partner rüde seine Gedanken.

‚Ich glaub es nicht, Du hast die ganze Zeit gewartet, bis sie aufwacht, weil Du scharf auf sie bist? Du spinnst, Roman! Wir haben einen Auftrag und die Befriedigung Deiner Libido gehört nicht dazu.’

Ärgerlich wandte sich der Ritter an den Spielverderber.

‚Hey, auf eine halbe Stunde kommt es ja wohl nicht an? Ein bisschen Spaß und dann…’

Er fuhr sich mit der flachen Hand über die Kehle.

 

Angelina versuchte durch ihren Knebel zu sprechen. Ihr Verehrer  trat zu ihr und blickte auf sie herab. Sie schaute ihn mit aufgerissenen Augen an und versuchte ihm zu verstehen zu geben, etwas sagen zu wollen.

Sein Partner mahnte ihn.

‚Lass das bloß.’

Trotzig nahm Roman erst recht den Knebel aus dem Mund der gefesselten Frau.

‚Was?’

Dankbar sah sie zu ihm auf. Mit ihrer rauchigsten, verführerischsten Stimme an, die sie hervorzaubern konnte, sprach sie ihn an.

 

‚Hör zu, ich weiß, wie das hier laufen wird. Also, warum gönnst Du mir nicht vorher noch etwas Spaß? Lass mich noch einmal den Schwanz eines Mannes lutschen.’

Gekonnt schlug sie die Augen nieder und dann wieder auf.

’Ich weiß, ich bin ein Luder, aber ich kann einfach nichts dafür. Den harten Kolben eines Mannes in meinem Mund zu spüren, mit meinen Lippen daran auf und ab zu fahren, mit meiner Zunge seine Eichel zu lecken und daran zu saugen, macht mich einfach verrückt.’

Wie um ihre Worte zu unterstreichen atmete sie heftiger. Ihr Brustkorb mit den urweiblichen Brüsten hebte und senkte sich.

Der fasziniert starrende Ritter sah, wie sich ausgeprägte Nippel unter dem engen Stoff ihres Oberteils aufrichteten.

Sie fuhr fort.

Wenn ich dann seine geilen Eier lecke und er anfängt zu zucken, muss ich mich beeilen, ihn ganz tief zu schlucken. Denn ich will den Saft in meiner Kehle spüren wenn er in mir abgeht. Bis ich selbst vor lauter Geilheit komme.’

Als würde ihr schon der Gedanke an das Fellatio Lust bereiten stöhnte sie auf.

Das war zu viel für Ritter Roman. Die Schilderung hatte sein bestes Stück anwachsen lassen und jetzt riss er sich hastig die Hose auf, packte seinen Harten aus und kniete sich gebeugt über die gefesselte Frau. Ungeduldig schob er ihr seinen Schwanz in den geöffneten Mund.

Angelina hatte nicht gelogen, als sie gesagt hatte, dass ein Mann in ihrem Mund sie heiß machte. Daher ließ sie sich nicht davon abhalten, das Blasen des Schwanzes genüsslich und in aller Länge auszukosten. Freundschaftliche Gefühle für den Typ, der sie gefangen hielt und töten würde, hatte sie trotzdem nicht. Aber sie wollte seine steife Latte.

 

Tief nahm sie sein hartes Geschlecht auf und schloss ihre geübten Lippen um seinen Schaft. Genüsslich schob sie den Stab in ihrem Mund hin und her, bis er warm und nass von ihrem Speichel war. An den Innenwänden ihrer Wangen  spürte sie die heiße Eichel, schmeckte ihren leicht würzigen Geschmack, der bald von ihrer Spucke weggespült war. In Zeitlupe ließ sie den Phallus aus ihrem Mund gleiten und massierte mit ihren Lippen seine ganze Länge, ertastete mit Ober- und Unterlippe die Form, die sanfte Haut über dem harten Schaft.

Der Ritter stöhnte. Zitternd über sie gebeugt stützte er sich mit einer Hand ab während die andere sein Hemd nach oben schob.

Ihn mit ihren Lippen massierend glitt sie wieder bis zur Eichel, versetzte dieser mit ihrer Zunge kleine Schläge und glitt auf der anderen Seite wieder bis zum Ansatz. Dort ertastete sie die Form seiner Hoden, glitt züngelnd über die Haut, um seine Eier und dazwischen.

Roman atmete schwer.

Angelina ihrerseits konnte nicht genug davon bekommen, das männliche Geschlecht zu erforschen und zu spüren. Sie spürte die Hitze zwischen ihren Schenkeln aufsteigen.

Der zweite Bewacher war ärgerlich näher getreten, nur um von dem sich bietenden Schauspiel gefangen zu werden. Unfreiwillig fasziniert beobachtete er Angelinas erfahrenen Mund der mit dem männlichen Schwanz spielte. Ihren angespannten Nacken dessen  Muskelstränge durch die erzwungene Haltung heraustraten, ihre geschlossenen Augen, die ihrem Gesicht einen leidenschaftlich konzentrierten Ausdruck gaben.

 

Plötzlich öffnete sie die Augen und sah ihn direkt an.

 

Er zuckte leicht zusammen, fühlte sich ertappt.

Ihre Lippen wanderten wieder an Romans Glied hoch und nahmen es ganz in den Mund. Ganz leicht umschlossen es ihre Lippen und mit federleichter Berührung ging ihr Kopf hoch und zurück, hoch und zurück. Dabei blickte sie ihm unverwandt in die Augen, während Roman stöhnend den Rücken durchdrückte. Mitten in der Bewegung hielt sie kurz inne, den Schwanz halb im Mund.

Dem Beobachter kam es vor, als würde sie die Schau nur für ihn machen, als sie ihn weiter anblickte und genießerisch ihre Zunge zwischen ihre Lippen an dem Glied entlang schob. Er sah wie die bewegliche, feuchte Zunge rund um den Schaft wanderte, während die Lippen es fest gefangen hielten.

Auszuschließendem musste er schlucken.

Jetzt wusste Angelina, sie hatte ihn. Obwohl sie selbst nun ganz gierig darauf war, dem zuckenden Fleisch in ihrem Mund den würzigen Saft zu entlocken, löste sie ihre Lippen von dem glänzenden Stab und machte einen Vorschlag.

‚Mein Nacken tut weh und meine nasse Muschi könnte etwas gebrauchen, das sie ausfüllt. Wie wäre es, wenn ich mich vor Dir auf alle Viere niederlasse und Deinen Schwanz aus dieser Stellung bearbeite. Dann kannst Du noch besser sehen, wie ich ihn lutsche. Währenddessen kann es mir Dein Freund so richtig von hinten besorgen.’

Die beiden Männer wechselten Blicke. Sie waren schließlich zu zweit, was sollte passieren. Statt der Gefangenen, die es zu bewachen galt, sahen sie  nur noch eine wollüstige Frau, die es mit beiden wild treiben wollte. Keine langen Überlegungen. Schnell war Angelina losgebunden. Mit gezogener Waffe passte Roman auf, dass sie sich brav auf alle Viere niederließ wo sie mit einer Bewegung ihren Rock hoch über ihren herrlich vollen Hintern zog. Bezeichnenderweise trug sie keine Unterwäsche.

Der zweite Ritter, nun endgültig von ihr gebannt, zog seine Hosen herunter und entblößte ein schon steifes Geschlecht. Er kniete sich hinter sie und betrachtete hoffnungslos geil ihre ausladende Form, die sich in runder Pracht vor ihm darbot. Genüsslich vergrub er seine Hände in den weichen Hintern und zog ihn leicht auseinander. Ihm offenbarte sich der Blick auf ihre schon feucht glänzenden Schamlippen. Zarte Schleimfäden zeugten von ihrer Erregung. Mit einem Seufzen setzte er seinen prallen Ständer an und drang in sie ein. Weich und heiß empfing ihre wartende Grotte ihn als er sie durchbohrte. Durch ihre Größe hatte er damit keine Probleme, doch dann spürte er, wie sich ihre Vulva zusammenzog und sein Geschlecht eng umschling. Mit großen Augen gab er sich dem rauschenden Gefühl hin, dass von seinem Schwanz ausging.

Roman hielt sich auch nicht mehr zurück und packte die vor ihm kauernde Frau am Hinterkopf, drängte ihr seinen Luststab entgegen. Sie konnte ihn in den Mund nehmen, ohne dass er knien musste. Mit der Waffe immer noch in der herabhängenden Hand, ließ er sich von ihr verwöhnen.

Von zwei Seiten genommen, war doch Angelina diejenige, die den aktiven Part hatte. Mit dem Mund bearbeitete sie Roman, mit kreisenden Hüften den zweiten Ritter hinter ihr, von dem sie immer noch nicht den Namen wusste. Ganz dem Akt hingegeben spürte sie, wie sie unausweichlich dem Orgasmus näher kam.

Auch die beiden Männer konnten sich spürbar nicht mehr lange zurück halten.

Innerlich seufzend rang Angelina kurz mit sich um am Ende ihre eigene Lust beiseite zu schieben. Was solls, einen guten Fick würde sie wieder bekommen, eine zweite Gelegenheit ihr Leben zu retten nie wieder.

 

Als hätte sie einen Schalter umgelegt verwandelte sich die wollüstige Jüngerin des Libido in die tödliche Kampfmaschine die der Deutsche Orden aus ihr gemacht hatte. Schlagartig lag Tod in der Luft.

Ihre beiden Bewacher, wie Angelina jahrelang trainierte Kämpfer, merkten sofort wie sich die Situation geändert hatte. War es eine plötzliche Spannung in ihrem Körper, ein Zögern in ihren Bewegungen oder einfach nur der hochentwickelte Instinkt der Männer, der sie warnte? Fast gleichzeitig reagierten sie und wichen zurück.

Angelina stürzte sich pantherartig auf Roman, den Mann mit der Waffe und damit augenblicklich der Gefährlichere. Sie warf ihre hundertzehn Kilo nach vorne und rammte ihn mit der Schulter.

Durch seine Hose die immer noch um seine Knie hing behindert konnte er nicht ausweichen. Er fiel nach hinten, schaffte es aber die Waffe zu heben. Zum Glück hatte sie schon sein Handgelenk gepackt. Mit einem Hebel, ihre Vorwärtsbewegung ausnutzend, verdrehte sie seinen Arm bis seine Knochen mit einem üblen Knack brachen. Aufschreiend ließ Roman die Waffe fallen.

Angelina wollte sie greifen als sich ihr zweiter Bewacher auf sie warf. Über ihr liegend blockierte er ihren Arm. Verzweifelt hielt sie dagegen und haschte nach Romans Pistole. Sie war sich bewusst, dass ihr Angreifer gerade dabei sein musste nach seiner eigenen Waffe oder dem Kampfmesser zu greifen, das zur Standardausstattung der Ritter gehörte. Mit aller Energie die der Kampf auf Leben und Tod freisetzte stemmte sie ihre Kräfte gegen die seinen um an die Pistole zu kommen.

 

Am Ende hatte er im Kräftemessen gegen die Eins-Neunzig-Frau keine Chance. Sie entkam seiner Blockade und schaffte es die Automatik zu ergreifen. Sich herumwerfend stieß sie den Angreifer von ihrem Rücken. Mittlerweile hatte er auch seine Waffe gepackt und beide richteten mit der gleichen fließenden Bewegung ihren Lauf auf den anderen. Angelina nahm alles wie in Zeitlupe war. Er drückte den Abzug durch. Millisekunden entschieden über Leben oder Tod. Den Bruchteil eines Augenblicks war Angelina schneller. Ihr Schuss traf den Ritter mitten in die Brust. Sein fast gleichzeitig ausgelöster Schuss verzog und raste nur Zentimeter an ihr vorbei.

Sofort wirbelte sie herum und richtete die Waffe auf Roman, der trotz gebrochenem Arm mit dem anderen sein Messer gezogen hatte.

‚Lass das lieber, sonst vergesse ich, dass wir Spaß miteinander hatten.’

Zeit durchzuatmen. Das war knapp gewesen. Angelina überlegte, was sie weiter machen sollte, als hinter ihr die Tür aufging und eine Waffe klickend entsichert wurde.

 

Wildenstein

 

Kayleigh

 

Zarah hatte sie für den Abend zu sich gebeten. Mit einer gewissen Anspannung machte sie sich von ihrem Zimmer auf den Weg und folgte den langen Gängen des Schlosses. Plötzlich stand wie aus dem Nichts Zad vor ihr. Lässig an die Wand gelehnt vermittelte er gekonnt den Eindruck dort schon lange gelangweilt herumzustehen. Doch sie war sich sicher, dass er noch einen Augenblick zuvor nicht dort gestanden hatte. Wieder ließ sein Anblick eine angenehme Wärme durch sie fluten. Mit seinen goldenen Augen sah er sie an.

'Na, wie hast Du Dich entschieden, wann verlässt Du uns?'

'Morgen. Dann geht mein Zug nach Berlin.'

Sein tiefer Blick löste Gefühle in ihr aus, die sie gar nicht beschreiben konnte.

'Warum nicht schon heute.

Hatte er es so eilig, sie verschwinden zu sehen? Dabei klang seine Stimme freundlich und voller Wärme.

'Ich hatte keine Wahl. Horatio konnte erst heute die Tickets kaufen.'

Auf einmal viel ihr selbst auf, wie sehr dies nach einer lahmen Ausrede klang. Karten hätte sie auch direkt im Zug kaufen können. Warum hatte sie nicht nachdrücklicher auf ihre Abreise bestanden? War es die Angst davor, wie sich die Welt draußen nach dem Angriff der Torgänger, wie Zarah sie genannt hatte, verändern würde? Oder war es nur die dunkle Anziehungskraft der Baronin?

'Du hast immer eine Wahl. Du musst nur mit den Konsequenzen Deiner Entscheidungen leben. Ich gebe nicht gerne Ratschläge. Aber je schneller Du hier weg bist, desto besser für Dich.'

Ehe Kayleigh irgendetwas erwidern konnte Drehte sich Zad um und verschwand um die nächste Ecke.

Sie zögerte kurz. Sollte sie zurück auf ihr Zimmer, der Baronin sagen lassen, ihr sei unwohl? Einfach ihr Zeug packen und sich aus der Burg schleichen? Aber sie hatte sich vorgenommen, die Gelegenheit zu nutzen, ein paar Informationen von der Baronin zu bekommen. Was genau es mit dem Angriff auf Bielefeld auf sich hatte. Wieso Frost sie ausgerechnet zur Baronin gebracht hatte und wie deren Verhältnis zum Deutschen Orden war. Zu was Corwin ausgebildet wurde, warum Horatio mit seiner ganzen Kampferfahrung auf der Burg war. Wer Zad war und warum er nie irgendwo anzutreffen war, außer er wollte es. Morgen würde sie dann wegfahren. Was machte schon ein Abend aus? Mit all ihren Fragen im Kopf betrat sie schließlich das Zimmer in  dem Zarah wartete. Und all diese Fragen vergaß sie sofort als sie den Aufzug der Baronin sah. Eine schwarze Korsage, die wohlgeformte Brüste betonte, schwarze Nylon-Strümpfe mit Spitzenrand und ein umgeworfener leichter Morgenmantel. Sonst nichts. Kayleigh selbst trug eine Jeans und einen Wollpulli und kam sich gleichzeitig under- und over-dressed vor. Obwohl sie glaubte, ein sehr offener Mensch zu sein, was ihre Weltanschauung anbelangte, hätte sie nie geglaubt, dass eine Frau auf sie erotisch wirken konnte. Doch Zarah machte sie in diesem Outfit definitiv heiß. Trotz der Bedrohung, die sie ausstrahlte. Oder wegen?

Die Baronin sah sie aus dunklen Augen an.

‚Ich mache es mir abends gerne ein wenig bequem. Setz Dich  zu mir.‘

Fast automatisch folgte sie der Aufforderung und setzte sich neben Zarah auf die einzige Sitzgelegenheit des kleinen Kaminzimmers, ein ledernes Sofa mit breiten gepolsterten Armlehnen aber gerade groß genug für zwei.

Die Baronin drückte ihren Schenkel gegen ihren und legte ihre Hand mit den schlanken Fingern darauf.

‚Ich möchte mit Dir nochmal über Deine Abreise sprechen. Willst Du es Dir nicht noch einmal überlegen? Wir hatten noch gar keine Gelegenheit, uns näher kennenzulernen.‘

Bei diesen Worten drückte sie fast unmerklich Kayleighs Schenkel, was sehr irritierende Reaktionen in ihrem Unterleib auslöste. Die Warnglocken in ihrem Kopf wurden immer leiser. Ihre Antwort fiel schon nicht mehr sehr überzeugend aus.

‚Ich muss weg. Es machen sich bestimmt schon viele Leute Sorgen.‘

Das war natürlich Quatsch. Wen kümmerte es schon, was mit ihr war.

‚Ich mache mir auch Sorgen um Dich. Zum einen musst Du diese schrecklichen Ereignisse verdauen und zum anderen wissen wir nicht, wer vielleicht hinter Dir her ist.‘

‚Warum sollte jemand hinter mir her sein?‘

Zarah überging diese Frage einfach. Stattdessen lehnte sie sich ein Stück in ihre Richtung.

Außerdem habe ich auch gesehen, wie gut Du Dich mit Corwin verstehst. Und er sich mit Dir. Ich glaube sogar, bei ihm ist es mehr als nur gutes Verstehen.‘

‚Corwin? Er sieht so gut aus, ist so selbstbewusst, bestimmt kann er ganz andere haben als mich.‘

Die Baronin rückte noch näher zu Kayleigh und hob ihr Kinn mit dem Finger hoch.

‚Aber Du bist ein so schönes junges Ding. Jeder Junge wäre glücklich, Dich zu bekommen‘.

Mit der anderen Hand öffnete sie das zusammengesteckte Haar Kayleighs und fuhr mit den Fingern hindurch. Dabei strich sie leicht über ihre Kopfhaut. Die Berührung jagte Kayleigh kleine Schauer die Halswirbelsäule hinunter.

‚Dieses Haar.‘

Die Hand fuhr den Nacken entlang und umfing den Hals, strich ihn vom Kinn bis zum Kragen des Pullis entlang und wieder hoch. Ihr Griff wurde dabei fester und ließ Kayleigh unwillkürlich die Luft anhalten. Die Baronin beugte sich über sie. Wie sollte sie nur reagieren? Sanft berührte Zarah ihre Wangen mit zarten Lippen.

‚Glaube mir, Du musst Dich nicht verstecken.‘

Zarahs Hand wanderte nun tiefer, ertastete unter der dicken Wolle des Pullovers die weichen Hügel ihrer jungen Brüste, bewunderte wie sie gleichzeitig so weich und so wohlgeformt sein konnten.

Kayleigh spürte die Hand auf ihrem Busen überdeutlich und unterdrückte den Reflex sie wegzustoßen. Ihre Gedanken rasten. Was passierte hier? Warum wurde ihr so warm ihm Bauch? War die Hand der Baronin nur ausgerutscht? Bitte nicht. Bitte. Ja, die Hand beschäftigte sich weiter mit ihren Brüsten. Streichelte sie, drückte sie, fuhr unter sie und hob sie, als wollte sie deren Gewicht prüfen.

‚Welcher Mann wäre nicht wild darauf, diese Brüste zu liebkosen, seine Zunge darüber wandern zu lassen, seine Lust darüber zu vergießen?‘

Durch den Pulli musste die Baronin spüren, wie sich die Spitzen ihrer Brustwarzen aufrichteten. Herrlich das Gefühl, wie sie sich hart gegen die forschende Handfläche drückten. Kayleigh seufzte. Sie war bereit für mehr. Viel mehr. Zarahs Hand wanderte tiefer, streichelte ihren weichen Bauch. Sie atmete so schwer, dass er sich hob und senkte.

Kayleigh hatte sich an die Polster der Couch gelehnt, halb liegend empfang sie die Liebkosungen der Baronin. Die Berührungen hatten sie vollkommen überrascht. Noch mehr überrascht war sie jedoch über ihre eigene Reaktion. Nach dem ersten Reflex keine Abwehr, kein Zurückzucken. Eher freudige Erwartung. In einer spontanen Eingebung drückte sie einen schwesterlichen Kuss auf die Lippen der attraktiven, reifen Frau. Diese nutzte sofort die Chance, mit Lippen und feuchter, neugieriger Zunge ihren Mund zu erforschen.

Die Zungen trafen sich. Zarah spielte mit der weniger erfahrenen, gleichwohl genauso neugierigen Zunge Kayleighs. Dem Spiel der Zunge nicht nachstehend, machte sich die Hand der Baronin auf in tiefere Regionen. Erst erforschte sie ihre Schenkel, ertastete die Form und Wärme unter dem festen Jeansstoff. Jede der Berührungen jagte Wellen der Erregung durch ihren Körper. Sie öffnete leicht die Beine, machte Zarah den Weg frei sanft noch tiefer zu forschen. Hitze entströmte ihrem Geschlecht und sie fürchtete, seine Feuchtigkeit würde durch den dicken Stoff der engen Hose dringen.

Hingerissen von den neuartigen Gefühlen wollte Kayleigh ohne Nachzudenken den Knopf ihrer Jeans öffnen, den Pulli über ihre Brüste ziehen um sich darzubieten, zu präsentieren, die Zärtlichkeiten zu empfangen und sich ihnen mit allem hinzugeben. Noch nie war sie so angefasst worden und sie wollte es!

Doch die Baronin löste ihre Lippen aus dem heißen Kontakt. Mit der Zunge fing sie eine Spur Speichel auf, die über Kayleighs Mundwinkel lief und legte die Finger auf ihre Hand, welche gerade ihren nach Berührung schreienden Venushügel enthüllen wollte.

‚Warte, ich will Dir erst etwas zeigen - komm mit‘.