KAPITEL 5

Lina streifte die Schuhe ab, zog das Sakko aus, hängte es auf einen Stuhl und knöpfte ihre Bluse auf. Währenddessen richtete sich ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf Sandys Körper, der sich im Whirlpool räkelte und alle paar Sekunden ein ausgedehntes »Mmmh« von sich gab. Das Hemdchen ebenso sauber abgelegt wie das Sakko, zog Lina am Reißverschluss ihres Rocks und schob ihn nach unten. Sandy drehte sich unvermittelt zu Lina um und spritzte eine Handvoll Wasser in ihre Richtung.

»Hey, was brauchst du denn so la... oh, wow

Ihre Freundin hätte nicht gedacht, dass sich unter dem biederen Kostüm Strapse und Reizwäsche verbergen.

»Hast du öfter so Ficksachen an?«

»Wie? Was meinst du – die Strapse? Die hab ich mir so angewöhnt«, antwortete Lina, ohne zu ergänzen, dass ihr die heimliche Selbstbefriedigung mit Strapsen unendlich leichter fiel als mit dem gesellschaftlich anerkannten Liebestöter, genannt Strumpfhose.

»Na los, spring endlich rein!«, raunte Sandy, und schickte eine weitere Ladung Wasser per Luftpost zu Lina.

»Spinnst du? Weißt du nicht, wie empfindlich das Zeug ist?«

»Komm, hab dich mal nicht so. Lass uns entspannen!«

Sandy drehte sich weg und widmete sich wieder dem Genuss ihrer Blubberbläschen. Lina löste die Clips, rollte ihre Strümpfe auf, öffnete den BH, ließ ihn über die Arme gleiten und streifte ihren String ab. Jetzt erst merkte sie, wie feucht Sandy sie gemacht hatte. Ihr Höschen triefte beinahe, so sehr war es von ihrem Lustsaft durchtränkt.

Im Unterschied zu ihrer Freundin rasierte sie sich nie den Schambereich.

»Französin, hä?«, stichelte Sandy, als Lina ins Sprudelbad stieg.

Eigentlich hatte Lina gehofft, einer detaillierten Besprechung ihrer körperlichen Verschiedenheiten zu entgehen. Obwohl sie eine gute Figur hatte, ziemte es sich nicht, sich anderen Menschen nackt zu zeigen. Eine öffentliche Sauna hätte sie niemals von innen gesehen. Lina war weder tätowiert noch gepierct und wesentlich blässer als Sandy. Sie fragte sich, ob sie ihrer Freundin wohl ebenso exotisch vorkommen mag wie umgekehrt.

»Ich lief auch mal mit so einem Bären rum. Bis einer meiner Gespielen meinte, er würde mehr Haare schlucken als meine Mum auf den Zähnen hätte, wenn er mir die Muschi schleckt. Da hat’s mich gejuckt, und der Bart musste ab. Seither bin ich glatt wie ein Babypopo, und find’s mega. Die Kerle stehen drauf, und ich spür ihre Prügel viel intensiver! Wie das geil flutscht! Haste das echt nie probiert?«

Lina stieg das Blut in den Kopf. Eine solche Ladung sexueller Rhetorik konnte nur Sandra entweichen. Und jetzt stieg sie nackt zu dieser Pornoqueen in den Pool. Sie setzte sich Sandy gegenüber.

»Ach, Sandy. Du kannst wohl nur an das Eine denken«, antwortete sie, ohne hinzuzufügen, dass sie selbst gerade intensiv an das Eine dachte.

Die Luftblasen perlten zwischen ihren Beinen hoch. Wie unschuldig sie ihr Dreieck umspielten! Lina öffnete die Beine weiter und korrigierte ihre Position, um die Angriffsfläche für die Bläschen zu erhöhen und ihr Gefühl zu intensivieren. Dieser Pool war bereits Schauplatz dutzender, einsamer Orgasmen gewesen. Sie liebte die Sinnesreize, die er ihr verschaffte, und das Bad war eindeutig der erotische Ort in diesem Haus, die erotische Zone für ihre erogene Zone. Sie war so erregt, dass sie darüber nachdachte, sich heimlich im Blubbern zu befriedigen, um wieder zu normalen Gedanken zu kommen. Ob es Sandy auffiel?

Sie hatte lange trainiert, unbemerkt und schnell zum Höhepunkt zu gelangen. Fix und diskret, wie sie es nannte. Manchmal schaffte sie es in weniger als einer Minute. Dazu konzentrierte sie sich auf ihre Lieblingsfantasie: Den galaktischen Ritt.