Peter W. Bach
Erinnerungen an einen unwichtigen
Planeten

 

„Weißt du“, sagte der bärtige junge Mann nachdenklich, „wir hätten ihn nicht feuern dürfen.“

„Nun fang doch nicht schon wieder davon an. Du kennst schließlich die Bestimmungen.“

Der bärtige junge Mann drehte seinen halbvollen Plastikbecher in den Fingern. „Wir hätten ihn nicht feuern dürfen. Das wird noch eine Menge Ärger geben, glaub’s mir.“

„Du kennst die Bestimmungen“, sagte der Ältere noch einmal. „So sich aber einer empört …“

„… soll er verlustig gehen all seiner Ämter und Würden und ausgetilgt werden aus den Reihen der Aufrechten“, vervollständigte der junge Mann in einem monotonen Leiern. „Nun halt mir bloß keine Vorlesung über die verdammten Kriegsartikel. Die kenne ich so gut wie du.“ Er schwieg einen Moment. „Und trotzdem ist es schade. Im Grunde war er ein verdammt guter Offizier. Und obendrein der einzige auf diesem verschissenen Pott, der auch nur einen Funken Humor hatte.“

„Humor? Findest du das vielleicht witzig, wie er uns in den Rücken gefallen ist, wo er nur konnte?“

Der junge Mann schwieg verärgert.

„Humor!“ wiederholte der Ältere. „Sie haben praktisch gemeutert, er und seine ganze bocksfüßige Clique. Daß wir ihnen eins auf die Hörner gegeben haben, war wirklich noch das mindeste. Weißt du, was sie in meiner Jugend mit ihnen gemacht hätten? Sauerstoff für zwölf Stunden und ab durch die Schleuse. Aber nein – natürlich lassen wir ihn mit einem blauen Auge davonkommen. Und aus lauter Dankbarkeit spielt er jetzt den großen Motz und hetzt die Wilden gegen uns auf.“

„Deine Jugend ist vorbei“, sagte der junge Mann brutal. „Schon eine ganze Weile.“

„Ganz recht“, sagte der Ältere. „Aber wir sind immer noch im Krieg, vergiß das nicht. Da geht es nun mal nicht ohne eiserne Disziplin. Wenn nicht ein jeder zu jeglicher Stunde sein Bestes …“

„Keine Angst, ich vergesse schon nicht, daß wir im Krieg sind – Kommandant“, unterbrach ihn der junge Mann angewidert. „Es würde mir auch verdammt schwerfallen, selbst wenn ich es wollte. Aber spar dir deine großen Sprüche für die Mannschaft, ja? Oder für die Wilden.“

Der weißhaarige alte Mann schwieg beleidigt. Ein Robotkellner rollte auf quietschenden Reifen vorbei, und er winkte und ließ seine Tasse nachschenken.

Der bärtige junge Mann starrte mit abweisender Miene ins Leere, als nähme er den hektischen Betrieb rundum überhaupt nicht wahr. Nach einer Weile fischte er eine große, primitiv geprägte Goldmünze aus der Brusttasche seiner Kombination und ließ sie mit steifen Bewegungen durch seine verkrümmten Finger laufen, ohne hinzusehen.

Die Kadetten am Nebentisch beobachteten ihn gespannt, kaum bemüht, ihr höhnisches Grinsen zu verbergen. Als die Münze zum zweitenmal auf dem Handrücken angelangt war, rutschte sie zwischen den Fingern des jungen Mannes durch und landete mit hörbarem Klirren auf der schmierigen Tischplatte. Der junge Mann zuckte zusammen und ließ die Münze mit einem verlegenen Lächeln in der Tasche verschwinden, nachdem er sie am Oberschenkel blankgewischt hatte.

Der Kommandant nickte ihm ermutigend zu. „Deine Fingerübungen machen Fortschritte, Junge.“

Der bärtige junge Mann schüttelte wütend den Kopf. „Ich bin beschissen, nach wie vor, also spar dir deine mitleidigen Sprüche, ja? Schau sie dir doch an, meine Hände: Schrott. Ich war mal der beste Pilot in der ganzen Flottille, erinnerst du dich?“

Der alte Mann sah ihn besorgt an. „Die Sache hat dir doch ganz schön zugesetzt, was?“

„Ja“, sagte der junge Mann leise und betrachtete verbittert seine Handflächen, in denen sich noch immer die hellroten Narben abzeichneten. Sie würden noch eine ganze Weile zu sehen sein; vermutlich für immer. „Ja, die Sache hat mir ganz verdammt zugesetzt, und das wissen wir auch beide. Also laß uns über was anderes reden, ja?“

Der alte Mann schien ein wenig gekränkt. „Ich wollte ja nur … Ach, vergiß es. Wo steckt eigentlich dein Freund, der Späher?“

„Unser Freund, meinst du. Ich hab keine Ahnung. Er hat sich gleich nach der Landung verdrückt und ist seither nicht mehr aufgetaucht. Vermutlich sitzt er im Reaktor und läßt sich mit Gammastrahlen vollaufen, oder er macht diese Plasmawesen vom Deneb an. Was diese Burschen halt so anstellen, um ihre Kicks zu kriegen.“

Für einen Moment tauchte in seinem Gehirn das Bild eines einzelnen, freischwebenden Auges auf. Es war nahezu verdeckt von einem Knäuel aufgeregt herumflatternder Plasmawesen, die in allen Farben des Spektrums schillerten. Das Auge schien dem jungen Mann mit verschwörerischer Lüsternheit zuzuzwinkern, und unwillkürlich mußte er grinsen.

Der Kommandant beobachtete ihn ein wenig traurig und sagte schließlich: „Du kommst ganz gut mit ihm klar, was?“

Der junge Mann nickte. „Es würde nichts schaden, wenn du es auch mal versuchtest. Schließlich sind wir noch immer ein Team, auch wenn du ihn nicht ausstehen kannst.“

„Ich hab’ ihn mir nicht ausgesucht.“

„Er dich auch nicht. Trotzdem solltest du versuchen, mit ihm klarzukommen. Für deinen Hokuspokus kannst du ihn schließlich auch ganz gut gebrauchen.“

„Nun fang nicht schon wieder damit an“, sagte der alte Mann müde.

„Keine Sorge.“ Der junge Mann lächelte bitter. „Ich hab’s sowieso schon einmal zu oft gesagt.“

Sie schwiegen eine Weile unbehaglich. Der junge Mann winkte stumm den Robotkellner heran und ließ seinen Becher nachschenken. Er starrte mit abwesendem Gesichtsausdruck in den klebrigen, dunkelroten Wein; dann setzte er sich mit einem Ruck auf und sagte so laut, daß die Kadetten am Nebentisch erschrocken zusammenfuhren: „Wozu das alles? Ich frage dich: Wozu das alles?“

Der alte Mann seufzte. „Weil wir im Krieg sind. Weil es auf jeden einzelnen Planeten ankommt. Deshalb.“

„Weil es auf jeden einzelnen Planeten ankommt“, wiederholte der junge Mann ironisch. „Nun komm mir bitte nicht mit dieser Propagandascheiße. Spar dir das für die Mannschaft, ja?“

Der alte Mann zuckte beleidigt die Schultern.

„Sieh ihn dir doch an, diesen Scheißplaneten. Diesen kleinen blauen Drecksklumpen“, fuhr der junge Mann unbeirrt fort. „Für uns ist er vollkommen uninteressant, und die Exos können noch nicht mal darauf leben. Was also soll’s?“

„Du weißt sehr genau, was es soll“, sagte der alte Mann geduldig.

„Natürlich weiß ich das“, sagte der junge Mann verächtlich. „Die Vermessungstypen wollen in aller Ruhe ihre sinnlosen Pyramiden bauen, und die Schreibstubenhengste wollen in aller Ruhe mit ihren verdammten Computern rumspielen, und ein paar Anthropologen wollen in aller Ruhe ihre idiotischen Papiere über die Edlen Wilden verfassen. Und so weiter und so weiter und so weiter.

Und allesamt tun sie unheimlich wichtig und freuen sich, daß sie so weit vom Schuß sind. Und wenn wider Erwarten alles glatt geht, kriegt am Ende jeder einzelne von ihnen einen Scheißorden und denkt, er hätte den Krieg ganz alleine gewonnen.“

Er schwieg abrupt und stürzte in einem einzigen Zug seinen Becher voll Rotwein hinunter. Hab’ ich mir auch verdammt angewöhnt, da unten, dachte er. Wenn ich noch lange so weitersaufe, sind meine Reflexe bald ganz im Eimer.

„Wärst du vielleicht lieber an der Front?“ sagte der alte Mann eisig. „Die Exos haben gestern das halbe System 118 weggeblasen. Es ist noch nicht offiziell, aber die Meldung kam heute früh übers Admiralitätstelex.“

„Na dann Prost“, sagte der junge Mann tonlos.

„Siehst du?“

„Seh ich was? Der dusseligste Rekrut, der irgendwo im Sumpf rumkriecht und hofft, daß er die Exos erwischt, bevor die Exos ihn erwischen, weiß wenigstens, was er tut. Und was machen wir? Wir pumpen einer Horde schmutziger, blutgieriger, sadistischer Wilder einen Haufen Unsinn in den Kopf – als wären sie nicht auch so schon bescheuert genug.“

„Nun hör mal …“ begann der alte Mann.

„Unterbrich mich nicht. Ich bin noch nicht fertig, noch lange nicht.

Dieser ganze Hokuspokus kotzt mich allmählich an. Warum sagen wir den armen Schweinen nicht einfach, was wirklich los ist? Warum sagen wir ihnen nicht: Freunde, es ist Krieg, und ihr habt das Pech, genau zwischen den Fronten zu sitzen – also zieht die Köpfe ein und backt für ein paar tausend von euren lächerlichen Säugetier jähren kleine Brötchen, bis alles vorbei ist. Warum sind wir nicht ausnahmsweise mal ehrlich?“

„Weil der Kulturschock sie umbringen würde“, sagte der alte Mann geduldig. „Deshalb.“

„Sie werden ohnehin draufgehen.“ Der bärtige junge Mann lachte bitter. „Früher oder später rotten sie sich ganz von selbst aus. Sie sind die geborenen Psychotiker, jeder einzelne von ihnen, und wir bestärken sie auch noch darin. Vermutlich werden sie die nächsten paar tausend von ihren Jahren damit zubringen, einander die Köpfe einzuschlagen – im Namen dieses Humbugs, den wir ihnen eingetrichtert haben. In unserem Namen, um genau zu sein.“

„Also wirklich …“ setzte der Ältere an.

„Also wirklich. Wenn ich bloß an deine berühmte Rettungsaktion denke … Wir hätten sagen können: Freunde, wir können’s nicht mit ansehen, wie ihr an eurer eigenen Dämlichkeit krepiert; hier habt ihr ein paar vergammelte eiserne Rationen und einen Markierungslaser, damit ihr nach Hause findet. Schönen Gruß von der Siebten Flottille, und paßt beim nächstenmal besser auf, wo ihr langlauft.“

Der Kommandant hob in stummem Protest die Hand, aber der junge Mann redete unbeirrt weiter. „So hätte das jedenfalls ausgesehen, wenn wir es auf die anständige Art gemacht hätten. Aber was tun wir? Wir ziehen einen Haufen kindischen Hokuspokus ab, mit Feuersäulen am Nachthimmel und brennenden Dornbüschen und beschenken des Himmels’. Ja, wundert es dich denn noch, daß sie ausflippen?“

„Also, hör mal …“ begann der Kommandant noch einmal, aber dann schnitt ihm der dröhnende Glockenton der Startvorwarnung das Wort ab. Er klang schrill und seltsam unharmonisch, als würde ein riesiger Weinkelch in Zeitlupe zerspringen. Offensichtlich hatte sich seit dem letzten Angriff der Exos noch niemand die Mühe gemacht, die Verstärkeranlage zu reparieren.

Der junge Mann stand abrupt auf. „Die meinen uns. Na schön, zurück auf die Galeere.“

Mit einem Mal wurde ihm bewußt, daß er schon seit Minuten wieder mit der Münze gespielt hatte. Für einen Moment betrachtete er angewidert seine zerstörten Hände und das plumpe Goldstück mit dem Bildnis eines unbedeutenden Herrschers auf einem unwichtigen Planeten, der sich selbst für den Herrn der Welt hielt; dann schleuderte er die Münze mit einer unbeherrschten Bewegung quer durch den Raum. Sie prallte von der Wand ab und rollte mit höhnischem Klirren über die schmierigen Plastikfliesen, ehe sie schließlich bei einem der Tische im hinteren Teil des Kasinos zur Ruhe kam.

Um den Tisch drängte sich eine Zerstörerbesatzung von einer der Eiswelten, grobschlächtige, langhaarige Männer mit schweren Bronzearmbändern, die in ihre gewaltigen Oberarmmuskeln schnitten. Die meisten hielten riesige Bierhumpen in den Fäusten. Beim Geräusch der Münze sahen sie auf, und eine der flachsblonden, hartgesichtigen Frauen, mit denen sie zusammensaßen, lachte schrill auf.

Der junge Mann starrte sie einen Moment lang mit verlegener Wut an, dann machte er eine obszöne Geste in ihre Richtung.

Die Eiskrieger wurden mit einem Mal sehr still. Ihr Kapitän kam langsam und ein wenig unsicher auf die Füße, den gewaltigen Hammer, der sein Rangabzeichen war, drohend erhoben. Die anderen beobachteten ihn aus glasigen blauen Augen; offensichtlich war die gesamte Crew sturzbetrunken.

Der junge Mann erbleichte. Unwillkürlich stahl sich seine rechte Hand zu der Dienstwaffe an seiner Hüfte.

Dann stand plötzlich einer der anderen Offiziere auf, hielt den Zerstörerkommandanten beim Arm zurück und redete beschwörend auf ihn ein. Auch er schien nicht ganz nüchtern. Der junge Mann registrierte verwundert den großen schwarzen Schlapphut, der tief in die Stirn gezogen war, als scheue sich der Offizier, sein Gesicht zu zeigen. Es war nicht zu verstehen, was er sagte, doch schließlich zuckte der flachshaarige Riese verächtlich die Schultern, ließ sich schwer auf seinen Platz zurückfallen und griff sofort wieder nach seinem Bierhumpen. Die Frau, die gelacht hatte, legte besitzergreifend den Arm um ihn, als wolle sie den Umsitzenden ihren Status demonstrieren.

Der junge Mann schauderte zusammen. Er hatte erst jetzt bemerkt, daß dem Offizier mit dem Schlapphut ein Auge fehlte.

Der Ältere versuchte, ihn hastig weiterzuziehen. „Nun komm schon, Junge. Das hat uns gerade noch gefehlt, daß du eine Schlägerei mit diesen blonden Barbaren anfängst.“

Der junge Mann stand da wie gelähmt und starrte auf die schwarze Augenklappe unter der tief ins Gesicht gezogenen Hutkrempe. „Der Leutnant. Hast du ihren Leutnant gesehen? Er hat nur noch ein Auge.“

Der Ältere zuckte die Schultern.

„Ich hab ihn gerade erst erkannt. Sie waren unsere Ablösung, verdammt noch mal. Sie kamen gerade an, als ihr mich rausgeholt habt, erinnerst du dich? Und jetzt hat er nur noch ein Auge.“ Der bärtige junge Mann begann unkontrolliert zu zittern. „Er also auch. Sie sind Wilde, bösartige, sadistische, unberechenbare Wilde, jeder einzelne auf diesem Scheißplaneten.“

Der alte Mann legte ihm beruhigend die Hand auf den Oberarm. „Nun reg dich nicht auf, Junge. Nimm die Sache doch nicht so schwer.“

„Ich nehm’s aber schwer“, sagte der junge Mann wütend. „Ich nehm’s aber schwer, verdammt noch mal. Und überhaupt – was verstehst denn du davon?“

Der alte Mann zuckte die Schultern.

„Ganz recht. Nichts. Überhaupt nichts. Schließlich haben sie mich an diesen modrigen Balken genagelt und nicht dich, Alter. Und zu wissen, daß ihr mich erst rausholen würdet, wenn ich schon so gut wie abgenippelt bin, hat’s auch nicht besser gemacht, weißt du.“

„Krieg ist Krieg.“

„Krieg ist Krieg. Ach Scheiße.“

Angespannt und schweigend gingen sie zusammen durch den Verbindungstunnel, der sie zum Startfeld bringen würde; der Ältere mit sorgsam einstudierten Bewegungen, die noch immer eine Vitalität vortäuschen sollten, die längst hohl geworden war, der bärtige junge Mann mit den seltsam unrhythmischen Schritten eines Menschen, der auf beiden Beinen zugleich hinkt.

In der Hauptschleuse erwartete sie ein junger Offizier. Er trug eine nagelneue, pedantisch saubere Uniform und salutierte so schneidig, als seien sie auf dem Paradefeld.

Der junge Mann musterte ihn mißmutig. Raubvogelnase, scharf geschnittene Züge, olivfarbener Teint, Haltung wie ein gespannter Bogen. Höchstwahrscheinlich von einem dieser Wüstenplaneten und sieht mir aus wie ein verdammter Fanatiker. Vermutlich ein hundert-zehnprozentiger Soldat, aber ich gehe jede Wette ein, daß mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Er versuchte sich vergeblich zu erinnern, welchen Rang die blitzenden Halbmonde auf den Kragenspiegeln bezeichneten; amüsiert stellte er sich vor, wie der Neue in wehendem Burnus durch die Dünen irgendeiner öden Sandwelt galoppierte und dabei einen Krummsäbel schwang.

In seinem Kopf war ein leises, zustimmendes Kichern, und wieder tauchte das Bild eines einzelnen, frei schwebenden Auges auf. Es schien ihm belustigt zuzuzwinkern; dann verwandelte es sich mit einem Mal in eine schneeweiße Taube. Wo sind wir denn hier, dachte der junge Mann ärgerlich, im Variete?

Im nächsten Moment war sein Ärger verflogen. Der Späher hatte nun mal einen seltsamen Humor. Na schön, wenn er halt Freude hatte an seinen kindischen Späßchen … Viel zu lachen gab es an Bord ja wahrhaftig nicht.

Der dunkelhäutige Offizier schlug knallend die Hacken zusammen. „Willkommen an Bord, Sir. Ich bin der neue Verbindungsoffizier, Sir.“

Der Kommandant nickte ihm zu und salutierte knapp; der bärtige junge Mann hob in der müden Parodie eines militärischen Grußes lässig die zernarbte rechte Hand.

Der Neuling starrte ihn für einen Moment finster an, die dichten schwarzen Brauen gerunzelt, als überlege er, ob eine solche Verletzung des militärischen Zeremoniells bereits eine Eingabe an die Admiralität rechtfertigte. Dann salutierte er noch einmal, zackig wie aus dem Lehrbuch.

Noch so ein Arschloch, das unbeirrbar an den Buchstaben der Dienstvorschrift glaubt und an die Glorie unserer unbesiegbaren Heerscharen und den unerforschlichen Ratschluß der Admiralität und den ganzen blödsinnigen Heiligen Krieg, dachte der junge Mann angewidert. Na, nur noch ein paar hundert Umläufe, und dann muß er runter und sich mit den Wilden rumschlagen. Der wird sich noch wundern.

Er drehte sich auf dem Absatz um und ging mit müden Schritten zu seiner Kabine. Erwünschte, der noch nicht einmal begonnene Einsatz sei schon wieder vorbei. Na ja, auch dieser Kelch würde an ihm vorübergehen.