Gemeinsames Atmen, gemeinsames Leben
Zu Beginn unserer Meditation verweilen wir in unserem „Zusammenkommen“ und spüren, wie Sichtweisen und Energien aufeinandertreffen und etwas Neues, Gemeinsames, entsteht.
Ihr könnt bemerken, wie sich etwas in euch verändert, wenn der, der neben euch sitzt, zur Ruhe kommt. Auf eine Art und Weise bringt der, der neben euch sitzt, euch hervor. Dabei geht es nicht darum, ob ihr das gut oder schlecht findet, was ihr fühlt, sondern ob ihr das Verbundensein erleben könnt.
Wir beeinflussen uns gegenseitig die ganze Zeit. Man könnte sagen, dass das Leben der „Anderen“ auch in uns stattfindet. Wenn wir uns so miteinander erleben, fühlen wir uns unglaublich nah und es wird immer schwerer zu sagen, wer wir tatsächlich sind.
Sobald wir unser Verbundensein fühlen, verstehen wir, dass es nur ein gemeinsames Leben gibt. Aus diesem Erleben heraus entsteht ganz natürlich der Wunsch, das Leben der Menschen bereichern zu wollen – zu dienen. Würden mehr Menschen das Gefühl einer großen Familie teilen, würden wir in einer heilsameren Welt leben.
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder den Satz erwähnt: „Wir sind Brüder und Schwestern, die denselben Atem teilen“. Daher lasst uns gemeinsam beim Atem sein. Jeder atmet mit seinem Körper, jeder auf seine Weise – wenn wir aber alle dasselbe tun, kann es sein, dass ein gemeinsamer Atem fühlbar wird, ein gemeinsamer Körper entsteht, ein Yogischer Körper.
Immer wieder, wenn es euch in das sogenannte eigene Leben zieht, kehrt zurück zum Atem und erfahrt eine Welt des gemeinsamen Lebens.