Sechsundzwanzig


Die Sonne strahlte vom blauen Himmel herab und das Land war friedlich und schön. Sogar die Hellisheiði zeigte sich in ihrem schönsten Sommerschmuck.


»Super, mal kurz aus der Stadt zu kommen«, sagte Terje, froh, einen Anlass gefunden zu haben, dem Büro zu entkommen. »Macht mich wahnsinnig, drinnen zu hängen, wenn das Wetter so gut ist.«


»Erzähl mir ein bisschen mehr über diese Fahrt. Karl Viktor, was für ein Mann ist das und was wollen wir ihn denn fragen?«


Dagný war nicht weniger froh als Terje, dem Büro entkommen zu sein, aber sie wollte ihm bewusst machen, dass sie in beruflicher Mission unterwegs waren und nicht auf einer Kaffeefahrt.


»Nein, schau mal, die Schafe«, sagte Terje und zeigte auf eine kleine Herde. »Ich dachte, die Hellisheiði sei ein Schutzgebiet und kein Weideland. Sollen wir sie verhaften?«


»Sie sind ungefährlich, solange man mit der erlaubten Geschwindigkeit fährt.«


Terje fuhr einhundertzehn.


»Der Tacho von diesem Auto muss kaputt sein. Ich dachte, wir fahren achtzig«, sagte Terje und verringerte die Geschwindigkeit. »Wir haben ja keine Eile. Sollen wir in Hveragerði einen Kaffee trinken?«


»Lass uns das lieber auf dem Rückweg machen.« Dagný wusste, dass man sich auf dem Rückweg meistens beeilt, nach Hause zu kommen, statt zu bummeln. »Ich hatte dich etwas über diesen Karl Viktor gefragt.«


»Tja, es ist nicht gerade viel, was ich über ihn weiß, abgesehen von dem, was ich dir schon erzählt habe«, sagte Terje. »Er ist um die dreißig und wohnt mit seiner Mutter in Steinkross. Die Mutter heißt Edda und ist Deutsche oder Österreicherin. Sie ist vor sehr langer Zeit eingewandert und leitet einen Pferdebetrieb. Sie reitet Pferde ein, gibt Reitunterricht und veranstaltet Reittouren, und dann hat sie früher wohl Reiterferien für Kinder angeboten, aber soweit ich es verstanden habe, macht sie das nicht mehr.«


»Sind sie nur zu zweit dort, also Mutter und Sohn?«


»Alles, was ich weiß, stammt von der Polizei in Hvolsvöllur. Die haben mir gesagt, dass es sehr unterschiedlich sei, wie viele Leute sich auf dem Hof aufhielten. Manchmal wimmelt es dort von Menschen, Mädchen mit Pferdetick, die aus Deutschland kommen, um hier zu reiten, und dann Bereiter und so weiter, aber manchmal sind sie auch nur zu zweit. Der Polizist, mit dem ich gesprochen habe, meinte, im Moment sei dort niemand außer den beiden. Die pferdebegeisterte Tochter ist vor einigen Jahren ausgezogen und seitdem ist der Betrieb wohl ein wenig erlahmt. In der Pferdebranche gibt es natürlich wie in anderen Branchen gute und weniger gute Phasen.«


»Wenn diese Edda da allein mit ihren Kindern wohnt, wo ist dann der Vater?«


»Er ist gestorben. Er war wohl auch Deutscher oder Österreicher. Hieß August. Ist vor mehr als zwanzig Jahren in einem der beiden Rangá-Flüsse ertrunken. Ich weiß nie, welche die Eystri-Rangá und welche die YtriRangá ist.«


»Ytri-Rangá ist näher bei uns, also westlicher. Das ist der Fluss, der durch Hella fließt. Eystri-Rangá ist östlicher, ganz in der Nähe von Hvolsvöllur. Ich verstehe nicht, wie man die verwechseln kann.«


»Nein, das verstehe ich auch nicht«, sagte Terje.


Da begann ein Mobiltelefon zu klingeln.


»Das muss dein Telefon sein«, sagte Terje.


Dagný nahm ab und Terje hörte dem Gespräch mit Interesse zu.


»Ja, hallo. Stimmt etwas nicht? Nein, was sagst du da?


Und wann? Wie ist das passiert? In einem Krankenwagen? Wahrscheinlich gebrochen? Ach du je. Ich bin bei der Arbeit. Ich bin mitten auf der Hellisheiði, Fahrtrichtung Osten. Seine Oma wollte ihn abholen. Die Frage, ob sein Papa nicht kommen kann? Das Telefon ist ausgeschaltet? Oha. Dann muss ich es natürlich versuchen.


In etwa einer halben Stunde, höchstens Dreiviertelstunde. In der Ambulanz. Ja.«


Als das Gespräch beendet war, blickte Dagný mit finsterer Miene zur Windschutzscheibe hinaus. Sagte dann: »Es tut mir leid, aber ich muss dich wohl bitten, umzudrehen. Das war die Kindergartenleiterin. Mein Sohn ist von einem Klettergerüst gefallen und musste in die Notaufnahme gebracht werden. Sie glauben, dass er sich das Bein gebrochen hat. Ich hätte gewünscht, dass sein Vater hinfahren kann, aber sein Telefon ist ausgeschaltet. Wärst du so lieb, umzudrehen und mich schnell ins Krankenhaus zu fahren?«   

 


»Wenn es weiter nichts ist«, sagte Terje und erhöhte die Geschwindigkeit auf einhundertvierzig.


»Jetzt! Ich bin in Eile«, sagte Dagný.


»Wir sind in weniger als einer halben Stunde da«, sagte Terje.


Plötzlich wurde Dagný klar, dass sie sich bereits in die richtige Richtung bewegten, nämlich nach Reykjavík. Terje musste gewendet haben, als sie noch telefonierte.


Er hat verborgene Qualitäten, dachte sie, und dann spürte sie einen Angstknoten im Bauch, als sie daran dachte, dass ihr kleiner Sohn umringt von fremden Menschen mit einem gebrochenen Bein und Schmerzen in der Notaufnahme lag.


*****


Víkingur fühlte sich nicht wie im Urlaub, sondern als hätte er aufgehört zu arbeiten. Aufgehört, sich für irgendetwas in der Welt zu interessieren. Als hätte er mit allem aufgehört, außer zu atmen. Er versuchte, auch mit dem Atmen aufzuhören. Schaffte es nicht. Er versuchte, sich vorzustellen, er sei eine Pflanze irgendwo droben in den Bergen. Angelika. Oder Sauerampfer. Wenn Sauerampfer überhaupt in den Bergen wächst. Es ging nicht.


Dann versuchte er sich auszumalen, er sei ein Stein, der aus den Bergen herunter aufs Flachland gerollt war. Das ging besser. Ein schwerer Stein, der atmet.


»Und, wie geht es dir heute?«, fragte Randver, nachdem sie sich begrüßt hatten. »Irgendwelche Neuigkeiten?«


»Ganz gut«, antwortete Víkingur. »Wie sieht es bei dir aus?«


»Alles wie immer.«


»Wie geht es voran?«


»Überhaupt nicht«, sagte Randver und seufzte.


»Man fühlt sich manchmal, als wäre man bei einem Computerspiel in einem Level stecken geblieben und das Spiel würde nie aufgehen. Dann passiert etwas und schwupps ist man im nächsten Level gelandet.«


»Computerspiel?«, fragte Randver. »Spielst du Computerspiele?«


»Manchmal«, sagte Víkingur. »Einige sind richtig genial.«


»Ich lege Patiencen«, sagte Randver.


»Ja.«


»Am Computer.«


»Ja.«


»Es ist aber nicht dasselbe Gefühl, wie wenn man Patiencen mit echten Karten legt.«


»Nein.«


»Und Schach? Hast du Schachspielen ausprobiert?«


»Meinst du Computerschach?«


»Ja.«


»Nein.«


Nur Ja und Nein. Was für eine Art Gespräch war das eigentlich? Randver beschloss, das Risiko einzugehen und herauszufinden, ob er Víkingur aus der Reserve locken konnte.


»Guðrún Sólveig ist der Meinung, dass es eventuell eine Geheimgesellschaft im Internet ist, die hinter dem Ganzen steht. Sie ist auf irgendeine Website gestoßen, die >Wohlverdiente Strafe< heißt.«


»Aha«, sagte Víkingur, als wäre er mit den Gedanken woanders und hätte nicht gehört, was Randver gesagt hatte.


»Sie hat dir die Website per E-Mail geschickt.«


»Mir?«


»Ja.«


»Wozu?«


»Ich würde mich freuen, wenn du sie dir anschaust und mir sagen würdest, was du davon hältst.«


»Ja«, sagte Víkingur zögernd. »Ich mache zurzeit nicht viel am Computer.«


Er stand dennoch auf und ging zu seinem Rechner.


»Und dann kam Terje heute zu mir.«


»Ja?«


»Er hat sich da reinverbissen, dass Magnús keinen Selbstmord begangen hat.«


Víkingur schaute vom Computer auf. Die Website »wohlverdientestrafe.com« schien von jemandem gemacht worden zu sein, der begrenzte Computerkenntnisse und noch begrenztere Isländischkenntnisse hatte.


Das Netz ist ein Versammlungsort für alle Sonderlinge, Scharlatane, Schaumschläger und Neurotiker der Welt.


»Na ja«, sagte er. »Terje ist nicht so verkehrt.«


»Er behauptet, der Junge sei erwürgt und dann mit dem Gürtel aufgehängt worden.«


»Warum glaubt er das?«


»Er sagt, dass es fast ausgeschlossen ist, Selbstmord zu begehen, indem man sich an einer Türklinke in einhundertzehn Zentimetern Höhe über dem Boden erhängt.«


»Das stimmt nicht. Es gibt Beispiele dafür, dass Menschen sich an Leitungen von Zentralheizungen erhängt haben, die noch niedriger sind.«


»Ja«, sagte Randver. »Ich habe ihm auch gesagt, dass das völliger Blödsinn ist.«


»Warum hast du das gesagt?« Víkingur schaute Randver fragend an.


»Ach, du weißt, wie er ist, der Terje. Hat immer neue Einfälle.«


»Nun, das ist seine größte Stärke.«


»Das stimmt vielleicht, aber er kann auch sehr ermüdend sein mit seinen Geistesblitzen.«


»Was wichtig ist, ist die Idee selbst. Die muss man beurteilen, ohne sich davon stören zu lassen, von wem sie stammt.«


»Das sehe ich ganz genauso«, sagte Randver. »Ich fand die These nur recht weit hergeholt.«


»Welche These?«, fragte Víkingur. »Dass Magnús keinen Selbstmord begangen hat? Was findest du an der Vermutung weit hergeholt?«


»Also, das mit dem Selbstmord war nicht alles. Er hatte noch weitere Theorien.«


»Welche denn?«


»Terje behauptet, dass alle Morde, die wir untersucht haben, miteinander in Verbindung stehen. Er ist der Meinung, dass Magnús an dem Mord an Sæli in Holland beteiligt war und auch bei dem Brand im Amphetaminlabor in Estland mitgemacht hat.«              


»Terje hat schon verrücktere Vermutungen als diese angestellt«, sagte Víkingur. »Um ehrlich zu sein, habe ich mir auch überlegt, ob Magnús der zentrale Punkt in diesem Fall gewesen sein könnte. Terje muss doch irgendwelche Anhaltspunkte haben. Er wird wohl kaum einfach ins Blaue geraten haben.« »Er sagt, Magnús sei zum passenden Zeitpunkt im Ausland gewesen«, antwortete Randver. »Das allein heißt noch nicht viel, aber er hat einen Mann ausfindig gemacht, von dem er sagt, dass er mit Magnús unterwegs war.«


»Was ist das für ein Mann? Jemand, den wir kennen?«


»Nein. Ich habe seinen Namen noch nie gehört. Karl Viktor Ágústsson. Hast du schon mal von ihm gehört?«


Víkingur dachte nach.


»Karl Viktor Ágústsson. Irgendetwas sagt mir der Name. Ja, von da unten. Es wird aber kaum derselbe Mann sein.«


»In Rangárvellir. Aus Steinkross.«


»Das ist unfassbar«, sagte Víkingur. »Du weißt, dass ich aus der Gegend stamme?«


»Kennst du dich in Steinkross aus?«


»Nein. Ich bin noch nie dort gewesen. Es ist aber ein Ort, über den viel gesprochen wurde.«


»Wegen der Pferde?«


»Ja, neuerdings deswegen, aber vor allem, weil sich dort gemäß irgendeiner rätselhaften Symbolik, die der mittlerweile verstorbene Einar Pálsson untersucht hat, besonders magiegeladene Energieströme kreuzen sollen.


In Steinkross hat jahrhundertelang niemand gelebt, bis ein ausländisches Ehepaar das Land gekauft und einen Neubau errichtet hat. Der Mann ist allerdings schon vor vielen Jahren gestorben. Er ertrank, als er zu Pferd die Ytri-Rangá durchqueren wollte. Karl Viktor Ágústsson.


Ja, August hieß er. Das passt. Welche Verbindung soll es zwischen Magnús und Karl Viktor geben?«


»Sie saßen zusammen im Flugzeug.«


»Das ist doch kaum alles?«


»Sie reisten gemeinsam nach Kopenhagen und auch gemeinsam wieder zurück. Saßen auf beiden Strecken nebeneinander.«


»Sollte man dann nicht mit diesem Mann sprechen?«


»Doch, Terje kümmert sich darum. Er und Dagný sind jetzt bestimmt schon dort angekommen.«


»Es wird interessant zu erfahren, was dabei herauskommt.«


Dem stimmte Randver zu. Am besten bringe ich das Ganze hinter mich, dachte er, und sagte: »Übrigens denkt Terje, dass Magnús sich auch an dem Horror im Sommerhaus beteiligt hat.«


Die Reaktion von Víkingur verblüffte ihn.


»Das ist nichts weiter als eine logische Folgerung ­ vor allem, wenn er an dem Laborbrand in Estland beteiligt war.«


»Ja. Wenn, wenn, wenn«, sagte Randver.


*****


Die Ärzte der Unfallstation hatten nicht die geringsten Zweifel, dass der kleine Bursche einen Beinbruch hatte.


Das Röntgenbild bestätigte, dass beide Knochen knapp oberhalb des Knöchels gebrochen waren.


»Du bleibst natürlich mit ihm hier«, sagte Terje. »Ich fahre wieder da runter und rede mit dem Bauernlümmel.«


»Fahr an der Wache vorbei und nimm jemanden mit«, sagte Dagný. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Marinó sehr beschäftigt ist.«


»Ja, ich schau mal«, sagte Terje. »Hoffentlich erholt sich der Kurze schnell.«


Er dachte nicht daran, sich damit aufzuhalten, einen Zwischenstopp auf der Polizeistation einzulegen und irgendjemanden zu bezirzen, mit ihm nach Rangárvellir zu fahren.


Er setzte sich die Kopfhörer auf, wählte Bruce Springsteen, »Born to Run«, auf seinem iPod aus und vergaß schnell, den Tacho zu beachten, als »Thunder Road« sein Gehör erfüllte.


*****


Dagný schloss gerade die Haustür hinter sich und ihrem Jungen, als ihr Handy zu klingeln begann.


Es war Randver.


»Was gibt es Neues bei euch?«


»Ich bin mit dem Jungen gerade nach Hause gekommen. Er hat natürlich einen Gips und darf den Fuß vierzehn Tage lang nicht belasten. Das Gute daran ist aber, dass es kein offener Bruch ist.«


»Hat sich Terje den Fuß gebrochen?«


»Ach Gott, was rede ich. Du fragst nach ihm. Ich dachte, du meintest meinen Sohn, der sich vorhin im Kindergarten das Bein gebrochen hat. Terje ist nicht hier.


Er ist nach Rangárvellir gefahren. Ich glaube, er wollte Marinó mitnehmen, weil ich natürlich bei dem Jungen bleiben musste. Er war schon mehr als zwei Stunden in der Notaufnahme.«


»Ja, verstehe ich«, sagte Randver. »Terje geht nämlich nicht an sein Telefon. Deswegen habe ich dich angerufen.


Ich hoffe, mit deinem Sohn kommt alles wieder in Ordnung.«


Als Nächstes rief er Marinó an, der beim ersten Klingeln antwortete.


»Wo bist du?«, fragte Randver.


»Ich bin eigentlich mit meiner Frau im Baumarkt. Wir schauen uns Gartenmöbel an«, sagte Marinó. »Warum fragst du?«


»Bist du dann also nicht mit Terje losgefahren?«


»Nein, ich bin nicht darum gebeten worden. Ist nicht Dagný mit ihm unterwegs? Die beiden sind im Moment ganz unzertrennlich.«


»Nein, bei ihr ist etwas dazwischengekommen, sodass sie nicht konnte.«


»Was ist dazwischengekommen?« Marinó wollte über alles informiert sein.


»Ihr Sohn hatte das Pech, sich das Bein zu brechen. Du hast Terje also nicht gesehen?«


»Nicht seit kurz nach Mittag, als er und Dagný sagten, dass sie wegfahren.«


»Er geht nämlich nicht ans Telefon«, erklärte Randver.


»Das überrascht mich nicht«, sagte Marinó. »Er hat den ganzen Tag diesen iPod in den Ohren und antwortet einem nicht, wenn man mit ihm zu sprechen versucht.«


Randver dankte Marinó und beendete das Gespräch.   

 


Er sah Víkingur besorgt an.


»Dagný ist verhindert, also ist der Kerl allein da runtergefahren. Marinó sagt übrigens, er habe immer dieses Musikgerät am Ohr und antworte deswegen nicht. Mir ist das aber trotzdem nicht egal. Unsere Leute sollen sich auf keinen Fall allein herumtreiben.«


»Der elende Strolch«, sagte Víkingur und lächelte.


»Du findest das vielleicht in Ordnung«, sagte Randver. »Du hast es der Mannschaft selbst oft genug vorgemacht.«


»Bist du sicher, dass dort unten überall eine Netzverbindung besteht?«, fragte Víkingur. »Die Höfe am Fuß der Hekla sind so weit verstreut und abgelegen. Ich glaube kaum, dass die Telefonanbieter Relaisstationen errichtet haben, die das gesamte Gebiet abdecken.«


»Dann düse ich schnell runter, um nach ihm zu schauen«, sagte Randver. »Scheiß Trara ist das.«


»Wen willst du mitnehmen?«, fragte Víkingur.


»Jetzt sind schon alle zu Hause im Feierabend«, sagte Randver. »Dann fahre ich halt allein.«


»Entspricht nicht gerade den Vorschriften«, sagte Víkingur. »Vorgesetzte sollten Vorbild sein.«


Randver hatte keine Moralpredigt von seinem Freund erwartet, schon gar nicht auf diesem Gebiet.


»Das musst gerade du sagen«, sagte er.


»Ja«, sagte Víkingur. »Ich habe so einiges auf dem Gewissen, aber dich allein nach Rangárvellir fahren zu lassen gehört nicht dazu. Ich fahre mit.«


»Das ist absolut nicht nötig«, sagte Randver.


»Das weiß ich«, sagte Víkingur. »Vielleicht spielt nichts, was wir tun, eine Rolle.«


»Was für ein pessimistisches Gewäsch ist das denn?«, fragte Randver. »Wenn es irgendein Zitat ist, dann hoffe ich, dass du nicht an so einen Unfug glaubst. Natürlich spielt es eine Rolle, was man tut. Wo wären wir denn sonst?«


»Wenn du das sagst«, sagte Víkingur. »Dann ist es vielleicht an der Zeit, dass ich wieder zur Arbeit erscheine.


Sollten wir uns nicht auf den Weg machen, bevor sich der Kerl bequemt, sich zu melden? Wir nehmen mein Auto.«