»Die Dämonenhunde der Kelten«, sagte Nils. »Ich hab euch davon erzählt, als wir losgefahren sind.« Er hatte sich bereits seit einigen Tagen mit den Mythen und Legenden dieser Gegend beschäftigt. Bei der Abreise hatte er ihnen ein paar der gruseligsten Geschichten erzählt. Darunter war auch die von den unheimlichen Hunden gewesen, vor denen sich die Kelten in stillen Nebelnächten gefürchtet hatten.

»Okay«, meinte Lisa, »das reicht. Gehen wir wieder rein.«

Gemeinsam kletterten sie ins Führerhaus der Lokomotive. Der Zugführer wirkte erleichtert, dass sie seiner Aufforderung folgten. Er sagte etwas auf Englisch, und Chris, der mit seinen Eltern im Ausland gelebt hatte und mehrere Sprachen beherrschte, übersetzte: »Er sagt, wir sind sehr leichtsinnig, und wir sollen nicht noch mal da rausgehen.«

»Was meint er denn, wann Hilfe kommt?«, fragte Lisa.

Chris wechselte ein paar Worte mit dem Mann, dann erklärte er: »Die Funkverbindung ist zusammengebrochen – ganz wie erwartet. Und natürlich gibt es hier auch kein Handy-Netz.«

»Das heißt dann wohl, wir sind erst mal aufgeschmissen.«

Lisa zog eine sorgenvolle Grimasse. »Wenn keiner weiß, dass wir hier stehen, und jetzt auch noch mehr von diesen Hunden auftauchen –«

Nils unterbrach sie. »Ich glaube, die Hunde sind gar nicht das größte Problem. Ich denke nicht, dass sie mit den Zähnen die Eisentüren aufbekommen. Aber wenn der Nebel so dicht ist, wie er von weitem aussieht, wird uns früher oder später ein Zug hintendrauf donnern.«

»Natürlich!«, entfuhr es Chris. Er schlug sich aufgeregt vor die Stirn. »Und die Hunde verhindern –«

»– dass wir vorher aussteigen!«, führte Lisa den Satz für ihn zu Ende.