Ausgebrochene Zoowölfe

Wenn Zoowölfe ausbrechen, kann von ihnen durchaus eine gewisse Gefahr für Menschen ausgehen. Wie diese Tiere auf den Anblick von Zweibeinern reagieren, hängt unter anderem davon ab, wie sie aufgezogen wurden. Von Hand aufgezogene Wölfe sind Menschen gewohnt. Sie suchen nach einem Ausbruch möglicherweise deren Nähe. Dagegen sind Zoowölfe, die nicht von Hand aufgezogen wurden, scheuer und werden vermutlich die Nähe zu Menschen meiden.

Auch Deutschland hat seinen Teil an spektakulären Ausbruchsaktionen. Als Erik Zimens Wölfe 1976 aus ihrem Gehege im Nationalpark Bayerischer Wald ausbrachen, geriet ein ganzer Landstrich in Panik, obwohl die Tiere niemandem etwas zu Leide taten, außer dass ein Jungwolf einem kleinen Jungen die Hose zerriss und ihm einen Kratzer im Po verpasste, was die Presse sogleich ausschlachtete: »Nationalpark-Wolf zerfleischt kleines Kind« stand in der Zeitung mit den vier großen, roten Buchstaben.

In den letzten Jahren brachen in Deutschland einige Zoowölfe aus und überlebten teilweise monatelang unbemerkt in deutschen Wäldern und in der Nähe von Ortschaften, bevor sie von Jägern oder Polizisten erschossen wurden.

Der letzte Wolf, der im Herbst 2011 aus dem Zoo Wingst (Niedersachsen) entwischte, ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.