Am Abend
Was tun?
Wenn die abgedroschene Formel von »der Qual der Wahl« auf etwas zutrifft, dann auf Londons Angebot für abendliches Vergnügen. Also erst einmal bei einem Drink überlegen.
Denn der Abend in London beginnt oft mit einem after-work pint im Pub. Im Sommer breitet sich das trinkende Volk draußen aus, wenn es kühler ist, drängt es sich in den wärmepilzbeheizten Raucherecken. Denn Rauchen ist heute in allen Pubs, Bars und Restaurants verboten – die Ausnahme bilden Zigarren-Humidor-Bars und Smoking Rooms in einer Handvoll Hotels.
Nachdem die Briten den Wein für sich entdeckt haben, zeigen auch die Weinbars mehr Charakter. Champagner ist trotz Rezession nicht mehr wegzudenken – der »bubbly« gehört zum guten Ton und beginnt preislich wie die Cocktails in Hotelbars bei 10 Pfund per Glas. Der klassische Gin & Tonic – als »Mother’s Ruin« in William Hogarths berühmten Radierungen verschrien – erlebt gerade eine große Renaissance. Trendige Bars haben heute oft ein viktorianisches Thema oder machen auf anrüchige »Speakeasies« der Prohibitions-Ära.
Wohin?
Eine grobe Orientierung: Das West End hat die teuren Nightclubs und Hotelbars, die City ist am Wochenende tot, das East End dagegen nicht so einfach zu erschließen, da sich die Szene schnell ändert; aktuelle Happening-Viertel können auf Außenstehende abgerissen und abweisend wirken. Eine gute Mitte – nicht nur geografisch – zwischen Establishment und selbstreferentiell-hippem Chic offeriert das historische Gourmetviertel Clerkenwell, auch die Upper Street in Islington (U-Bahn: Angel) hat interessante Bars und Gastronomie.
Theater
London ist die Welthauptstadt des Musicals, und die Spanne erweitert sich ständig. Londons Theater und Oper haben Weltklasse und geben sich demokratischer und volksnaher als in vielen anderen Weltstädten: Es dürfen Jeans getragen werden und es gibt verschiedene Möglichkeiten, an verbilligte Karten zu kommen.
Theaterkarten sollten direkt vom Veranstalter, bei offiziellen Vorverkaufsstellen oder über Visit London erstanden werden. An nicht offiziellen Verkaufsstellen, oft nahe großer Sehenswürdigkeiten, und bei den ambulanten »ticket touts« vor dem Theater wird es teuer – und bei letzteren gibt es keine Sicherheit vor gefälschten Tickets.
Ironie
Wer über ein hohes Niveau englischer Umgangssprache verfügt, wird Standup-Comedy genießen. Großen Unterhaltungswert haben die Duelle zwischen dem Comedian und den so genannten »hecklers«.
Diskotheken
Den Abend in einer Diskothek (»Clubs«) muss man vorausplanen. Bei der Breite des Angebots und der Fluktuation ist das »Time Out«-Wochenmagazin ein unerlässlicher Berater. Wichtig für Business-Trips: Gruppen von Männern haben wenig Chance auf Eintritt; man sollte getrennt einlaufen. Und ab einem gewissen Alter möchte man nicht mehr im Regen Schlange stehen: Lassen Sie sich auf die Guest List setzen, es gibt sogar Anbieter, die das für Sie übernehmen.
Kneipe, Bar, Szene
etc. s. Plan s. siehe >>/siehe >>
AUSGESUCHTE PUBS
(Gastropubs s. siehe
>>)
Black Friar
174 Queen Victoria Street, EC 4
U-Bahn: Blackfriars
Das architektonische Juwel von einem Jugendstil-Pub (1905) mit wirklich sehenswertem Interieur verdankt sein Überleben einer Kampagne der Dichter-Ikone Sir John Betjeman. »Sip Before You Sup« erlaubt, manche Biere vor der Bestellung auszuprobieren.
Cittie of Yorke
22 High Holborn, WC 1
U-Bahn: Holborn
Im 17. Jh. gegründet, mit einer der längsten Theken Londons
The Fox and Anchor
115 Charterhouse Street, EC 1
U-Bahn: Farringdon
Einst die Stammkneipe der Metzger vom Smithfield Market, nun mit neuem Besitzer, der die Speisekarte von sehr gehaltvollem Metzgerfrühstück auf frisch zubereitete, klassische englische Küche umgestellt hat. Immer noch ein schöner viktorianischer Pub.
The George Inn
77 Borough High Street, SE 1
U-Bahn: London Bridge
Letzter noch erhaltener Fuhrmannsgasthof Londons mit Galeriehof; sehr heimeliger Schankraum mit blank polierten Holztischen.
King’s Arms
25 Roupell St., SE 1
U-Bahn: Waterloo, Southwark
Ein richtig typischer Pub an der Ecke. Guten Kaffee gibt es auch.
The Old Bank of England
194 Fleet Street, EC4
U-Bahn: Temple
Nur an Wochentagen geöffnet, aber die haushohen Decken und das noble Flair der ehemaligen Bank machen das Pint zum Erlebnis. Auch ein guter Ort für Outdoor-Genuss und Raucher.
Old King’s Head
King’s Head Yard, 45 – 49 Borough High Street, SE 1
U-Bahn: London Bridge
Heimeliger, sehr enger Einraum-Pub nicht weit vom George Inn.
Princess Louise
208 – 209 High Holborn, WC 1
U-Bahn: Holborn
Einer der originalen »Ginpaläste« Londons, komplett mit historischer Lackdecke. Am besten Gin Tonic bestellen. Günstige Preise!
Prospect of Whitby
57 Wapping Wall, E 1
U-Bahn: Wapping
Der älteste Pub an der Themse, 1520
gegründet, war Schmugglerhöhle und einst beliebt als
Tribünenplatz für die nahe Hinrichtungsstätte.
Salisbury
90 St. Martin’s Lane, WC 2
U-Bahn: Leicester Square
Dieser Pub besticht durch seine wunderbare viktorianische Spiegeleinrichtung und ist – für manche nicht unwichtig – »football free zone«.
Samuel Pepys
Brook’s Wharf, Upper Thames Street, EC 4
U-Bahn: Blackfriars
Schöner Pub mit Themseblick, moderne europäische Küche. Happy Hour: werktags 17.00 – 19.00 Uhr.
Sherlock Holmes
10 Northumberland Street, WC 2
U-Bahn: Charing Cross
Hier schrieb Conan Doyle »Eine Studie in Scharlachrot«. Steckt voller Erinnerungen an den Meisterdetektiv. Mit Dachterrasse!
Trafalgar Tavern
Park Row, Greenwich, SE 10
DLR: Cutty Sark
Herrlicher viktorianischer Pub direkt an der Themse in Greenwich, den schon Charles Dickens zu schätzen wusste, auch wegen des hier zubereiteten Whitebait (eine Heringsart).
The White Horse
1 – 3 Parsons Green, SW 6
U-Bahn Parsons Green
Auch »Sloany Pony« genannt, denn hier treffen sich die Sloanes von Chelsea. 60 Biere, davon 30 vom Fass, schöner Biergarten.
BAEDEKER WISSEN !
Kneipenkultur
Von Pubs, Bitter und Pale
Man ist nicht in London gewesen, wenn man nicht mindestens einmal einen Pub besucht hat – nicht nur der Getränke halber, sondern vor allem wegen der viel zwangloseren Atmosphäre als sie in deutschen Wirtshäusern herrscht.
Wenn man dann auch noch in ein schön eingerichtetes Haus mit Tradition geraten ist, dann weiß man, warum für viele Engländer der Pub ihr zweites Zuhause ist. Man geht an die Theke, holt seine Getränke holt und bezahlt sofort. Nur das Essen bestellt man meist bei der Bedienung, und nur dann gibt es Trinkgeld. Immer mehr Pubs bieten typisches »Pub Food« wie Sandwiches, Würstchen, Ploughmans (Käse mit Brot und Salat), Curries und Pasteten wie Cottage Pie, Steak and Kidney Pie oder Shepherd’s Pie an; wo die Trennlinie zum Restaurant die Speisekarte betreffend schon überschritten ist, firmiert man als Gastropub (siehe >>).
Der Begriff »Pub« kommt von »Public House« (öffentliches Haus), in dem jeder essen, trinken und auch übernachten konnte, allerdings streng unterschieden nach dem Stand: In der Public Bar trafen sich Arbeiter und einfache Leute, in der Saloon Bar die Besserverdienenden, in die Private Bar gingen die Gentlemen. Seit November 2005 passé sind die eingeschränkten Schankstunden. Manch traditionell gesinnter Pubgänger mag es vielleicht missen, dass zehn Minuten, bevor der Zapfhahn geschlossen wurde, eine Glocke ertönte oder das Licht kurz ausgemacht wurde und der Wirt rief: »Last orders, please!« oder »Time, gentlemen!« Passé sind auch verrauchte Pubs: Seit Sommer 2007 herrscht Rauchverbot! Das »Kinderverbot« hat sich dagegen gelockert: Der nachwuchs darf i.d.R. mit, sofern er der Theke fernbleibt.
Englische Bierologie
Im Pub trinkt man Bier, und zwar meistens ein Pint (= 0,57 l), weshalb man nicht »ein Bier«, sondern z. B. »a pint of bitter« (oder »half pint«) bestellt. Und wie der Linksverkehr typisch britisch ist, hat auch das Bier seine Eigenart, denn die britischen Brauer haben als einzige die traditionelle obergärige Brauweise beibehalten, als Mitte des 19. Jh.s andernorts auf untergärig umgestellt wurde. Die britischen »Ales« haben daher allesamt den typischen spritzig-fruchtigen Geschmack obergäriger Biere wie man ihn vom Altbier oder Kölsch her kennt. Dennoch sind sie gewöhnungsbedürftig, denn sie werden nicht mit Kohlensäure versetzt, sondern per Hand gepumpt und haben daher sehr wenig Schaum. Im Vergleich zu deutschem Bier enthalten englische Ales deutlich weniger Alkohol (um 3,5 %). Klassische Sorten sind das Pale Ale, das Bitter (das typischste aller Ales, das im Fass ein zweites Mal reift), das dunkle Mild und das ebenfalls dunkle Brown Ale. Strong Ales sind etwas stärker; im kühlen Schottland trinkt man gern das kräftig-malzige, dunkle Scotch Ale. Die stärksten Biere sind die schweren Barley Wines, die wegen ihres hohen Alkoholgehalts in »nips« (ca. 0,2 l) ausgeschenkt werden. Ein Stout kommt meist aus Irland. Es sind kräftige, dunkle, malzstarke Biere mit einem entfernt an Schokolade erinnernden Geschmack und meist sahnigem Schaum. Am weitesten verbreitet ist das berühmte Guinness, auch gut sind Beamish, Murphy’s und das aus Schottland kommende Gillespie’s. Die untergärigen Lagerbiere kommen dem deutschen Exportbier nahe.
In den letzten Jahren schaffte es die Campaign for Real Ale erfolgreich, das Image der bärtigen Wollpulliträger zu überwinden und eine neue Generation für das britische Nationalgetränk zu begeistern. Sie propagieren die oft von kleineren Brauereien hergestellten, fassvergorenen und mit der Handpumpe gezapften dunkleren Biersorten, die bei Zimmertemperatur zu genießen sind (www.camra.org.uk/).
Pub Walks
Als Tourist ist es nicht immer einfach, »seinen« Pub zu finden. Die Auswahlliste auf siehe >>ff. hilft dabei, und unter www.pubs.com findet man eine Menge weiterer Anregungen. Wer nicht allein gehen will, kann auf erfahrene Pubbesucher setzen: Die auf siehe >> aufgeführten Sightseeing-Agenturen bieten oft auch »Pub Walks« an.
Windsor Castle
114 Campden Hill Road, W 8
U-Bahn: Notting Hill Gate
Ein seit Eröffnung zu Beginn des 19. Jh.s kaum veränderter Pub in Notting Hill.
Ye Olde Cheshire Cheese
145 Fleet Street, EC 4
U-Bahn: St. Paul’s
Im 17. Jh. gegründete Institution in der Fleet Street; einst berühmt als Journalistentreff.
AUSGESUCHTE BARS
Die Londoner lieben ihre Bars, sei es für Cocktails, Champagner oder wegen des Publikums. Wer genug hat vom Traditionellen, einfach mal hier reinschnuppern:
Camino
3 Varnisher’s Yard, The Regent Quarter, King’s
Cross, N 1
U-Bahn: King’s Cross
Spanische Sherry-Bar mit Tapas, abends Musik; Restaurant Camino gegenüber.
69 Colebrooke Row
69 Colebrooke Row, N 1
U-Bahn: Angel
Am Islington Green-Ende der Essex Road verbirgt sich diese Cocktailbar. »Musical Sundays« und Mixer-Masterclasses.
Gordon’s Wine Bar
Villiers Street, WC 2
U-Bahn: Embankment
Hier trifft man sich in Katakomben. Nicht weit vom Parlament und deshalb traditionell ein guter Ort, um »Top Secret«-Gespräche zu überhören. Wird schnell voll.
Paramount
101 – 103 New Oxford Street
Tel. 020 74 20 29 00
U-Bahn: Tottenham Court Road
Im ikonischen Centre Point-Turm befindet sich eine der ganz wenigen Londoner Cocktailbars mit Panoramablick über das 30. Stockwerk hinaus. Unbedingt vorher anrufen, nicht einfach unangemeldet auftauchen! Der Eingang liegt etwas versteckt links.
Skylon
Royal Festival Hall, SE 1
U-Bahn: Embankment, Waterloo
Das beste Panorama in Central London: 180-Grad-Blick auf die Themse und die City. Am besten aufs Essen verzichten, einen Bellini an der Bar trinken und warten, bis die Sonne untergeht.
Sipsmith
27 Nasmyth Street, W 6
U-Bahn: Ravenscourt Park
Mikro-Destillerie für Gin und Wodka mit Bar, die erste in den Stadtgrenzen seit 200 Jahren.
Terroirs
5 William IV Street, WC2
U-Bahn: Charing Cross
Die französische sympathische Weinbar am Charing Cross hat die Gentlemen-Weinbarszene aufgemischt. Wunderbar explizite Weinkarte der kleinen Produzenten von »Naturweinen«. Leckere Käse- und Charcuterie-Platten.
SZENE UND CLUBS
Bar Rumba
36 Shaftesbury Avenue, W 1
Tel. 020 72 87 69 33
www.barrumbadisco.co.uk
U-Bahn: Piccadilly Circus
Kürzlich generalüberholte Covent-Garden-Institution für Jazz, Latin, Funk, House. Dazu Di., Fr. und Sa. Comedy.
Fabric
77 a Charterhouse Street, EC 1
Tel. 020 73 36 88 98
www.fabriclondon.com
U-Bahn: Farringdon
Riesiger Klub in einem alten Kühlhaus mit Backsteinflair – einer der besten der Welt. Am »Soundclash«-Freitag und dem Elektro-Hiphop-Samstag ist Vorbuchung zwingend, um Schlangestehen zu vermeiden. Besser nicht im Business-Anzug aufkreuzen!
Heaven
Under the Arches, Villiers St., WC 2
Tel. 020 79 30 20 20
www.heavennightclub-london.com
U-Bahn: Charing Cross
Dieser alteingesessene Superclub für schwules Publikum unter dem Bahnhof Charing Cross heißt auch »Straights« willkommen. Besonders gut für sonst vielleicht eher öde Montagsnächte: Popcorn mit Pop und Funky House.
Mass
St. Matthews Peace Garden, SW2
Tel. 020 77 38 78 75
www.mass-club.com
U-Bahn: Brixton
Superdisko in alter Kirche: drei Räume in zwei Stockwerken
Notting Hill Arts Club
21 Notting Hill Gate, W 11
Tel. 020 74 60 44 59
www.nottinghillartsclub.com
U-Bahn: Notting Hill Gate
Nicht ganz so groß und gar nicht so teuer, junges Publikum. Mi. Rock, Indie- und Punk-Klassiker, urbaner Do. mit Dubstep, Garage u. v. m. (Gäste müssen auf der Gästeliste stehen: [email protected]). Immer Ausweis mitbringen!
Proud Camden
Stables Market,
Horse Hospital,
Chalk Farm Rd., NW1
Tel. 020 74 82 38 67
www.proudcamden.com
U-Bahn Chalk Farm
Mischung aus Bar, Gallery und Nachtklub: der angesagteste Platz in Camden. Jetzt auch mit Ablegern im noblen Chelsea und im O2 in Greenwich.
Scala
275 Pentonville Road, N 1
Tel. 020 7 4 90 99 00
www.scala-london.co.uk
U-Bahn: King’s Cross
Disko, Kino, Livekonzerte, Bars in einem
viktorianischen Theater. im zunehmend »gentrifizierten« King’s
Cross. Vier Stockwerke, zwei Tanzflächen, ein Raucher-
Innenhof.
JAZZ
100 Club
100 Oxford Street, W 1
Tel. 020 76 36 09 33
www.the100club.co.uk
U-Bahn: Tottenham Court Road
Kleiner Klub, der vom Traditional Jazz über Swing, Punk, Rock und Klassik alles und auch große Namen bietet.
Café Oto
18-22 Ashwin Street, E 8
U-Bahn: Dalston Junction
Neue Sounds und ungewöhnliche Klänge im leicht abgerissenen Dalston. Wer sich unter Londoner Avantgarde-Musikfans mischen möchte, ist hier richtig.
Ronnie Scott’s
47 Frith Street, W 1
Tel. 020 7 439 0747
www.ronniescotts.co.uk
U-Bahn: Leicester Square
Immer noch Londons bester und legendärster Jazzklub
The Vortex Jazz Club
11 Gillett Square, N 16 (Stoke
Newington)
Tel. 020 7 254 4097
www.vortexjazz.co.uk
U-Bahn bis Highbury & Islington, dann Bus 30 oder Silverlink
bis Dalston Kingsland Station
Eine Reise wert für Liebhaber von Modern Jazz
COMEDY
Comedy Store
1 a Oxendon Street, WC 2
Tel. *0844 8 7 176 99
www.thecomedystore.co.uk
U-Bahn: Leicester Square
Jongleurs
11 East Yard,
Camden Lock, NW 1
Tel. *0844 8 44 00 44
U-Bahn: Camden Town
NACHTKLUBS UND REVUE
Madame Jo Jo’s
8 – 10 Brewer Street, W 1
Tel. 020 77 34 30 40
www.madamejojos.com
U-Bahn: Piccadilly Circus
Die Glitzer-Shows des Soho-Platzhirsches geben einen Einblick in die Welt der britischen Junggesellinnenabschiede. Transvestiten-Style, Kitsch Cabaret (die beliebteste Samstagsshow) und Disko; wenn man Glück hat, auch mal männliche Burlesque – plus ein guter Schuss Ironie.
Volupté
9 Norwich Street, EC 4
Tel. 020 78 31 1162
www.volupte-lounge.com
U-Bahn: Chancery Lane
Cocktails und Cabaret, Hula Girls und Burlesque-Strips, Zaubershows – Volupté ist der dekadente Star am Londoner Ausgehhimmel. Am Wochenende gibt es Afternoon Tea & Show für etwas über 40 £ (vorab buchen!).
Theater und Musical
VORVERKAUF
tkts
Leicester Square, WC 2
Mo. – Sa. 10.00 – 19.00, So. 11.00 – 16.30 Uhr
Unterm Uhrturm: regulärer Vorverkauf und Karten zum halben Preis für Theater- und Musical-Vorstellungen am selben Tag. Bildschirm und Infoboard zeigen, was im Angebot ist. Es werden nur zwei Karten pro Person abgegeben!.
KLASSIK UND MODERNE
National Theatre
Southbank, SE 1
Tel. 020 74 52 30 00
www.nationaltheatre.org.uk
U-Bahn: Waterloo
Drei Bühnen mit hervorragenden Produktionen. Ab 9.30 Uhr (So. 12.00 Uhr) öffnet der Schalter für die Day Tickets-Restkarten für jede Vorstellung; bei beliebten Stücken schon früh anstellen!
Old Vic
Waterloo Road, SE 1
Tel. 020 73 69 17 22
www.oldvictheatre.com
U-Bahn: Waterloo
Politisches, Zeitloses, Hochkarätiges. Seit neuestem werden auch Performances in den atmosphärischen Tunneln aufgelegt.
Shakespeare’s Globe
New Globe Walk, Bankside, SE 1
Tel. 020 74 01 99 19
www.shakespearesglobe.com
U-Bahn: St. Paul’s, dann zu Fuß über die Millennium Bridge
Vorstellungen Mai – Sept.
Stücke von Shakespeare & Zeitgenossen ab 5 £ im geselligen Rund des authentisch wiederaufgebauten Oktogons. Wer auf keinen Fall nass werden will, sollte lieber Karten für den überdachten Rang bestellen.
Theatre Royal Haymarket
18 Suffolk Street, SW1
Tel. 020 79 30 88 00
U-Bahn: Piccadilly Circus
Londons wohl schönstes und offiziell ältestes noch existierendes Theater bringt wieder eigene Produktionen auf die Bühne: Shakespeare, Stoppard & Co.
GEMISCHT
Lyric Shaftesbury
Shaftesbury Ave., W 1
Tel. *0844 4 82 96 74
www.nimaxtheatres.com
U-Bahn: Piccadilly Circus
St. Martin’s
West Street, WC 2
Tel. *0844 4 99 15 15
www.the-mousetrap.co.uk
U-Bahn: Leicester Square
Seit 1962 der Dauerbrenner schlechthin: »Die Mausefalle« von Agatha Christie
Ausgehen
Karte downloaden: www.baedeker.com/ebooklondon-downloads/ausgehen
EXPERIMENTELL UND FRINGE
Donmar Theatre
41 Earlham Street, WC2
Tel. 020 72 40 48 82, *0844 8 71 76 24
U-Bahn: Covent Garden
Hochkarätige Besetzung für hochkarätige Stücke
Lyric Hammersmith
King Street, W 6
Tel. 020 87 41 68 50
www.lyric.co.uk
U-Bahn: Hammersmith
Interessanter Stückemix: Eugene O’Neill, Edward Bond, Sarah Kane etc. Außerdem: Musik, Comedy, Produktionen für Kinder
Royal Court
Sloane Square, SW 1
Tel. 020 75 65 50 00 / 25 54
www.royalcourttheatre.com
U-Bahn: Sloane Square
Berühmt wurde die Heimat der English Stage Company durch Joe Osbornes bahnbrechendes »Look Back in Anger«; heute führt es die Tradition fort mit modernen herausfordernden Stücken. Sehr preiswert: die 10 £-Montags-Tagestickets, auch online buchbar.
Young Vic
66 The Cut, SE 1
Tel. 020 79 28 63 63
www.youngvic.org
U-Bahn: Waterloo
Hoch angesehenes, weltoffenes junges Theater, spannende Sujets, kosmopolitische Perspektiven. Nicht zuletzt die Bar ist bei trendig-kulturbeflissenen Londonern sehr beliebt.
KNEIPENTHEATER
(pub theatres)
Etcetera Theatre
265 Camden High Street, NW1
Tel. 020 74 82 48 57
U-Bahn: Camden Town
Typisches Pub-Theater über dem Oxford Arms am Regent’s Park. Das junge Team präsentiert oft zwei lebendige Shows zur Auswahl; Di. – Sa. 19.30 und 21.30, So. 18.30 und 20.30 Uhr.
Gate at Notting Hill
Prince Albert Pub
Pembridge Road, W 11
Tel. 020 72 29 07 06
www.thegate.co.uk
U-Bahn: Notting Hill Gate
Londons einziges Kneipentheater, das sich exklusiv internationalen Produktionen verschrieben hat, genießt hervorragenden Ruf.
King’s Head
115 Upper Street, N 1
Tel. 020 74 78 01 60
www.kingsheadtheatre.org
U-Bahn: Angel
Der Klassiker unter den pub theatres, 2011 zum besten Off-West-End-Theater und zur besten Theaterbar gekürt: Hat jetzt auch Opern im Angebot.
POPULÄRE MUSICALS
Programmübersicht
www.londontheatre.co.uk
visitlondon.com
»Dirty Dancing«
Aldwych Theatre
Aldwych, WC 2
www.dirtydancingontour.com
Tel. 020 74 92 15 93
U-Bahn: Covent Garden
»The Lion King«
Lyceum Theatre
21 Wellington Street, WC 2
Tel. *0844 8 71 30 00
www.thelionkingco.uk
U-Bahn: Covent Garden
»Mamma Mia«
Novello Theatre, Aldwych, WC2
Tel. *0870 8 50 03 93
www.mamma-mia.com
U-Bahn: Temple, Leicester Square
»Phantom of the Opera«
Her Majesty’s Theatre
Haymarket, SW 1
Tel. *0844 4 12 27 07
U-Bahn: Piccadilly Circus, Oxford Circus
»Shrek«
Theatre Royal Drury Lane
Catherine St., WC 2
Tel. 0844 8 71 88 10
U-Bahn: Covent Garden
»We Will Rock You«
Dominion Theatre
268 Tottenham Court Road, W 1
Tel. *0844 8 47 17 75
U-Bahn: Tottenham Court Road
»Wicked«
Apollo Victoria Theatre
Wilton Rd., SW 1
Tel. *0844 8 26 80 00
www.wickedthemusical.co.uk
U-Bahn: Victoria
BAEDEKER WISSEN !
Beat, Pop, Rock und Mini
Swinging London
Der Beat des Vereinigten Königreichs, der in den 1960ern die Welt eroberte, hatte sein Zentrum in London. Die Initialzündung dafür war der Erfolg der Beatles.
1962 eröffnete Alexis Korner am Ealing Broadway seinen Rhythm & Blues Club. Mick Jagger, Keith Richards und Brian Jones absolvierten hier ihre ersten Auftritte; Eric Clapton, John Mayall, Ray Davies holten sich hier die Inspiration zur Gründung solch legendärer Gruppen wie The Bluesbreakers und The Kinks. Nachdem die Decca 1962 die Beatles als »zu unkommerziell« abgelehnt hatte, griff sie 1963 bei den Rolling Stones doch zu. Flugs nahmen die Plattenkonzerne ab 1964 fast jede Gruppe unter Vertrag, wenn sie nur längere Haare und E-Gitarren hatte.
Pilgerorte
Einer der berühmtesten Beatschuppen der Welt war in Soho The Marquee, 90 Wardour St. (jetzt Leicester Square). Hier hatten die Stones 1962 ihren ersten bezahlten Auftritt, hier zerlegten The Who ihr Equipment zu »My Generation« und hier musste bis weit in die 1970er-Jahre hinein jede Band von Rang schon aus Prestige mindestens einmal im Jahr gastieren. Wem die Schlange vor dem Marquee zu lang war, konnte Ecke Brewer St. im Roundhouse etwa Manfred Mann und die Hoochie Coochie Men begutachten, bei denen sich ein gewisser Rod Stewart das Mikrofon mit Long John Baldry teilte; der Flamingo Club in Nr. 33 Wardour St. buchte regelmäßig Bands wie die Graham Bond Organization mit Jack Bruce, Ginger Baker und John McLaughlin oder Rod Stewarts Steampacket mit Brian Auger und Julie Driscoll. Nicht weit war es zum 100 Club in der Oxford St., dem Hauptquartier der Pretty Things, ins Studio 51 in der Great Newport St. oder zum The Scene im Ham Yard, wo die Animals mit Eric Burdon ihr London-Debüt gaben. Fast so berühmt wie The Marquee war der Crawdaddy Club, wo die Yardbirds entdeckt wurden.
Pop Aristocracy
Swinging London war 1965 das Mekka der selbst ernannten »Pop Aristocracy«. Trendsetter waren nun die Mods. Sie trugen Schlips und Anzug und hörten Small Faces und The Who statt Beatles und Rolling Stones. Die bislang nur Insidern bekannten Boutiquen von Mary Quant in der Carnaby Street und John Stephen in der King’s Road fanden so viele Nachahmer, dass man Pete Townshends Union-Jack-Sakko bald an jeder Straßenecke kaufen konnte. Op Art, Pop Art und ausgeflippte Mode wurden zum festen Bestandteil der Popkultur, die die Magersucht der spindeldürren Twiggy in unerhört knappen Minikleidern aus Mary Quants »Bazaar« zum Schönheitsideal erhoben.
Waterloo Sunset
Die Hauptstadt wurde zum El Dorado für Provinztalente. So konnte man in den Klubs neue Sensationen bewundern: die Hollies aus Manchester, die Spencer Davis Group aus Birmingham, die Troggs aus Andover oder Van Morrisons Them aus Belfast. Viele Londoner Musiker reagierten darauf mit Lokalkolorit, allen voran Ray Davies, der Kopf der Kinks. Er verewigte v.a. den »Waterloo Sunset« und seinen Stadtteil Muswell Hills mit dem Bekenntnis »I’m a Muswell Hillbilly Boy«. Und obwohl die Kinks selbst berüchtigte London Swingers waren, nahmen sie sich und den Moderummel in »Dedicated Follower of Fashion« kräftig auf die Schippe. Mick Jagger schilderte in »Play with Fire« hämisch den sozialen Abstieg einer neureichen Lady, die sich ihre Lover jetzt in Stepney und nicht mehr in Knightsbridge besorgen muss. Am charmantesten demonstrierten ihren Lokalpatriotismus jedoch die Small Faces, vier waschechte Cockneys, die in »Lazy Sunday« zur Beschreibung der kleinen Freuden des Eastenders den dort üblichen Slang ausgiebig einsetzten.
Tea und Acid
Von 1967 an änderte sich die Szene allmählich. Flower Power und Rüschenhemden verdrängten Op Art und Courèges, statt Whisky-Cola und Guinness gab es »Tea und Acid«. Zu den berühmtesten Tempeln der Bewusstseinserweiterung wurden das UFO in der Tottenham Court Rd., das Speakeasy in der Margaret St. und das neue Roundhouse in Camden. Pink Floyd, Cream, The Nice, Soft Machine und viele andere widmeten sich langen Instrumentalimprovisationen und standen doch im Schatten eines neuen Sterns am Firmament: Jimi Hendrix, seit 1967 in London, war nun das Maß aller Dinge.
Gegen Ende des Jahrzehnts eignete sich der nun angesagte Hard Rock immer weniger für kleine Klubs. Als aber zu teure Mieten und zu hohe Gagen das Ende vieler Klubs einläuteten, traten junge Talente wie Dr. Feelgood oder Elvis Costello in Kneipen auf. Dieser Pub Rock ebnete den Weg für Bands wie The Clash oder die Sex Pistols, die ab 1976 für eine zeitweilige Renaissance der Klubszene sorgten.
Was bleibt
Wer gepfefferte Preise nicht scheut, hat angesichts der enormen Dichte an Superstar-Events in London immer noch die Qual der Wahl. Weitaus spannender sind aber auch heute noch die zahllosen Klubs und Pubs in den Außenbezirken, wo natürlich auch Stars Amy Winehouse oder Adele anfingen.
Oper und Tanz
OPER
English National Opera
London Coliseum, St. Martin’s Lane
WC 2 Tel. 020 78 45 93 00
www.eno.org
U-Bahn: Leicester Square
Hochangesehenes Haus in historischem Ambiente am Trafalgar Square; man singt englisch. In der Heimat des English National Ballet wird auch mal Leichteres à la Porgy & Bess gegeben.
Royal Opera
Royal Opera House, Covent
Garden / Bow Street, WC 2
Tel. 020 7 304 4000
www.roh.org.uk
U-Bahn: Covent Garden
Weltberühmtes Opern- und Balletthaus. Tgl. ab 10.00 Uhr werden 60 »rear Amphitheatre«-Sitze für bis zu 10 £ für Vorstellungen am selben Abend verkauft (pro Person nur eine Karte). Hier tritt auch das Royal Ballet auf.
Sadler’s Wells Theatre
Rosebury Avenue, EC 1
Tel. 020 84 44 12 43 00
www.sadlerswells.com
U-Bahn: Angel
Qualitätvolle Gastspiele klassischer, moderner und ethnischer Gruppen
KONZERTE
Barbican Hall
Barbican Centre, EC 2
Tel. 020 7 638 4141
www.barbican.org.uk
U-Bahn: Barbican, Moorgate
Im Kulturkomplex spielen das London Symphony Orchestra und das English Chamber Orchestra.
Royal Albert Hall
Kensington Gore, SW 7
Kartentel. *0845 4 01 50 34
www.royalalberthall.com
U-Bahn: South Kensington
Berühmte Konzertstätte für ebenso berühmte Orchester
St. Martin-in-the-Fields
Trafalgar Square, WC 2
Tel. 020 77 66 11 00
www.smitf.org
U-Bahn: Charing Cross
Spielstätte der berühmten Academy of St. Martin-in-the-Fields. Mo., Di. und Fr. kostenlose »Lunchtime concerts«.
South Bank Centre
SE 1, Tel. *0844 8 75 00 73
U-Bahn: Waterloo
Drei Ssäle – Purcell Room, Queen Elizabeth Hall und Royal Festival Hall – für Musik der Spitzenklasse. Dazu bietet Europas größtes Kulturzentrum hinter grauer Betonfassade noch die Hayward Gallery sowie Gastronomie und schöne Shopping-Angebote.
Wigmore Hall
36 Wigmore Street, W 1
Tel. 020 72 58 82 00
U-Bahn: Bond Street
Hochkarätige Klassik- und Kammerkonzerte sowie Lieder und Recitals hinter der Renaissanceeffekt-Fassade der ehemaligen »Bechstein Hall«
Kino
PROGRAMMKINOS (REPERTORIES)
BFI London Imax
1 Charlie Chaplin Walk, SE 1
Tel. 020 71 99 60 00
U-Bahn: Waterloo
Kino im British Film Institute mit der größten 3D-Leinwand Großbritanniens
Renoir@Brunswick Centre
Bloomsbury, WC 1
Tel. *0330 5 00 13 31
www.curzoncinemas.com/
cinemas/renoir
U-Bahn: Russell Square
Eines der besten Art House-Kinos. Im beliebten Brunswick Centre im Herzen von Bloomsbury (auch gut zum Shopping!).
Electric Cinema
191 Portobello Road, W 11
Tel. 020 7 908 9696
www.electriccinema.co.uk
U-Bahn: Notting Hill Gate
Londons ältestes Kino, mit Art-Déco-Foyer und spannenden Events.
ICA Cinema
Nash House, The Mall, SW 1
Tel. 020 79 30 36 47
www.ica.org.uk
U-Bahn: Charing Cross
Hier flimmern ausgefallenere Filme über die Leinwand.