MA’AT
Alle Ungleichgewichte im Kräftefeld der Schöpfung wie auch alle Ungerechtigkeiten im Kräftefeld der sozialen Beziehungen, lassen den Schatten hervortreten. Der Schatten ist die sichtbare Trennung von Körper und Geist. Entsprechend leiten alle Ungleichgewichte die Trennung von Körper und Geist ein und blockieren die Lebensenergie, was bis hin zum Tod, die endgültige Trennung, gehen kann. Blockierte Lebensenergie nimmt eine Form von Stillstand, Erstarrung, Schwere, völlige Finsternis an. Aber HATHOR, die große Göttin, regiert die Finsternis. So wie sich nach dem Gesetz der Hathor das Licht in der Dunkelheit regeneriert, regeneriert sich der Geist des Menschen in der Gefühlswelt des Körpers, im Unterbewusstsein, im Schlaf, im Traum. Das Versenken ins Innere der Gefühlswelt des Körpers per Traum, Rhythmus, Meditation oder mittels der Befragung des Orakels ermöglicht das Sehen des Wirkungszusammenhangs der Kräfte, die hinter den Dingen stehen, um sich dann richtig im Einklang mit der eigenen Mitte verhalten zu können. Die richtige Entscheidung kann man körperlich als Leichtigkeit, Entspannung bzw. innere Ruhe, inneren Frieden spüren.
Wie die Gegenkraft orientierungslos,
besinnungslos, ohnmächtig macht, macht die Erkenntnis des
tatsächlichen Zusammenhangs der Situation, die Erkenntnis der
Wahrheit des Wirkungszusammenhangs, körperlich spürbar leicht,
frei, wach, ruhig und kraftvoll, sofern man diese Wahrheit in die
zutreffenden Worte fasst oder als inneres Bild erkennt. Darüber
hinaus greift das Bewusstsein der hinter den Dingen stehenden
Wahrheit in den Wirkungszusammenhang ein und verändert die
Situation. Im alten Ägypten hatte man die Lebensaufgabe seinen
inneren Frieden als Kraftzustand, Energiezustand aufzusuchen, ein
Zustand, der einen geistig klar werden ließ, gelassen und fähig,
Entscheidungen im Sinne des ‚Gleichgewichts in der Schöpfung’ und
in der Welt der sozialen Beziehungen zu treffen.
MA’AT verwirklichen hieß: im Einklang mit einer Kraft, die
ausgleicht handeln, dann hatte man inneren Frieden, Energie und
Entspannung. Das funktioniert heute noch genauso. Wie erkennt man
aber die gegenwärtige Kraft, die ausgleicht? Zu dieser Erkenntnis
verhilft uns unter anderem das Tarot-Orakel.
Das Tarot-Orakel, die 22 Karten oder ‚das Große Arkanum’,
vermittelt einen Eindruck davon wie man innere Unabhängigkeit
erlangt und unbeirrt seinen Weg zur Selbstwerdung geht.
Selbstwerdung besteht darin, im Einklang mit der Schöpfungskraft zu
existieren, in dem Sinne, dass man auf seinem Lebensweg durch die
verschiedenen Schicksalsschläge hindurch ‚HERZ’ (Körper und Geist
in der Existenz) und MA’AT (die göttliche / natürliche Harmonie auf
Erden) immer wieder aktiv in Übereinstimmung bringt. Bezüglich der
Energielenkung bzw. bezüglich des Verhältnisses der Schöpfungskraft
zur Existenz auf Erden, zeigt das Tarot uns folgende
Zustände:
Das Große Arkanum5
:
-
Energielenkung, Besitz der Energie (Der Magier)
-
Wissen, Gesetz der Natur, Buch der Schatten, Kenntnis des Zusammenhangs, Gesetz der Energielenkung (Die Hohepriesterin)
-
die Energie selbst, das Ziel (Die Herrscherin)
-
Selbstverwirklichung in der Existenz (Der Herrscher)
-
Kontakt mit dem Höheren Selbst, dem BA (Der Hohepriester)
-
Eingebung, Intuition (Die Liebenden)
-
die geänderte ‚innere Einstellung’, die Vereinigung der Gegensätze (z.B. oben und unten) bzw. der Sieg über den Schatten (Der Wagen)
-
die göttliche Ordnung auf Erden: MA’AT selbst (Die Gerechtigkeit)
-
unterwegs zum Lichtwesen, zum göttlichen Funken in sich selbst (Der Weise)
-
Das Schicksal, das Auf und Ab der Ereignisse (Das Rad)
-
Das Schicksal als Fügung, die Macht (Die Kraft)
-
Das Schicksal als Verhängnis, die Prüfung (Die Prüfung)
-
Veränderung, Grenze, Übergang (Der Tod)
-
die Neuordnung im Feinstofflichen, Ewigen (Die Mäßigkeit)
-
das ‚böse Leiden’oder der Traumkörper bzw. der KA, der die Dinge für einen regelt (Der Teufel)
-
Konflikt, Einseitigkeit, d. Gewitter, über d. Berg, Befreiung (Der Turm)
-
Hilfe von oben, von den Ahnen, den Göttern, aus dem Universum (Die Sterne)
-
das Unbegrenzte, die Unterwelt, das Unbewusste, die Nacht, die ‚große Göttin’ (Der Mond)
-
das Paradies (Hingabe und Vertrauen), der Tag, die bewusste Wahrheit, der ‚große Gott’ (Die Sonne)
-
die Vereinigung mit dem Lichtwesen, die Unsterblichkeit, die Regeneration der Lebenskräfte (Das Gericht)
-
die Welt der Harmonie (Die Welt)
-
keinen Zugang zu den eigenen Kräften, Spielball der Umwelt (Der Narr)
Von Zeit zu Zeit nehme man sich deshalb das Große Arkanum zur Hand und frage die Karten, wie es mit den Gleichgewichtsverhältnissen auf der Waage der MA'AT gerade aussieht, um notfalls Entscheidungen zu überdenken.