Vorwort zur ersten Auflage.
Es ist ein übles Ding, dass man, wenn es gilt persönliche Erinnerungen aus seinem Leben aufzuzeichnen, gezwungen ist, auch seine eigene Person einzuführen. Und sollte dieselbe nun gar hie und da eine passable Rolle spielen, so bekommt das Niedergeschriebene leicht einen kleinen Beigeschmack, der weniger dem gleicht, den ein Tropfen Zitronensaft der Auster verleiht, als dem, den ein schlechter Kork dem Weine mitteilt. Aber schließlich ist es ein schuldiger Dankeszoll, den man abträgt, wenn man bekennt, welche Wohltaten man von anderen empfangen hat. Und da ich den großen Künstlern, denen diese Zeilen gewidmet sein sollen, aufrichtigen Dank schulde, so will ich hier von ihnen erzählen, auch auf die Gefahr hin, dass die Leser etwas von dem Korke verspüren sollten.
Leipzig, im October 1900.
Carl Reinecke.