Gut geplant – perfekt gefeiert

Wissen Sie schon, wo Sie feiern wollen, wen Ihr Kind einladen möchte, und was es zu essen geben wird? Bei Ihren Vorüberlegungen lohnt es sich, ein paar Dinge zu beachten.

Wichtige Überlegungen vorab: Wozu sind Sie bereit?

Etwa 2 bis 3 Wochen vor dem Geburtstag sollten Sie sich die ersten Gedanken zum Fest machen. Überlegen Sie zunächst alleine, wie Sie sich das Fest vorstellen und auch, wie viel Zeit Sie investieren wollen und vor allem können. Es gibt vielleicht Zeiten, da sind Sie mit einem Geburtstagsfest zuhause überfordert. Dann ist ein Besuch im Tierpark oder Schwimmbad mit einem kleinen Picknick eine gute Alternative. Ein anderes Mal haben Sie vielleicht richtig Lust und genügend Power, um für Ihr Kind ein Fest mit großem Programm vorzubereiten. Erst wenn Sie für sich entschieden haben, was Sie machen möchten, sollten Sie mit Ihrem Kind über seinen Geburtstag reden.

Die Gästeliste: Aufs Alter achten

Überlegen Sie gemeinsam mit dem Geburtstagskind, wen es zu seinem Fest einladen möchte. Geben Sie Anregungen, lassen Sie es aber möglichst selbst entscheiden. Manche Eltern möchten es sich nicht mit anderen verderben und überreden Ihr Kind zur Gegeneinladung von Kindern, bei denen es schon zu Gast war. Akzeptieren Sie, wenn Ihr Kind nichts von solchen Auswahlkriterien hält.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Anzahl der Gäste zu begrenzen, besonders bei kleinen Kindern. Bewährt hat sich die Faustregel: Nur so viele Gäste einladen, wie das Geburtstagskind Jahre alt wird. Damit hat man die Chance, auf alle Kinder eingehen zu können und die Gruppe zusammenzuhalten. Achten Sie außerdem darauf, dass die Kinder etwa im gleichen Alter sind, damit sie ähnliche Interessen und Fähigkeiten haben. Das ist besonders für Spiele wichtig.

Einladungen: Das Wann und Wo muss auf die Karte

Einladungskarten steigern die Vorfreude, deshalb sollte das Geburtstagskind auch unbedingt mitmachen. Kleine Kinder können Sticker auf Karten kleben, Vorschulkindern schreiben Sie einen kleinen Text vor und größere Kinder sollen ihre Karten ruhig ganz alleine gestalten. Auf > finden Sie Anregungen für selbst gebastelte Einladungen. Wer nicht so viel Zeit hat, findet in Schreibwarenabteilungen eine Riesenauswahl an fertigen Vordrucken.

Damit die Gäste und ihre Eltern Bescheid wissen, sollte Folgendes auf der Einladung stehen: Wo findet das Fest statt? Am besten die ganze Adresse mit Telefonnummer, wenn nötig Anfahrtsskizze. Und: Wann geht es los und wie lange wird gefeiert? Bis zum Teenager-Alter empfiehlt es sich, das Fest auf etwa drei Stunden zu begrenzen. Soll ein Teil des Programms im Freien stattfinden oder sind viele wilde Spiele geplant, sollte man auf der Einladung auf entsprechende Kleidung hinweisen. Nützlich für die eigene Planung ist der Hinweis, dass man eine Zu- oder Absage wünscht.

Wo ist Platz zum Toben?

Der ideale Ort für ein Kinderfest ist dort, wo nichts kaputtgehen kann und auch mal was schmutzig werden darf. Für mich ist dieser Ort der Garten oder aber ein nettes Plätzchen im Park. Das steht leider nicht immer zur Verfügung, und zudem fehlt die Schönwetter-Garantie. Auch Keller- oder Speicherräume sind ideal oder eine ausgeräumte Garage. Manchmal vermieten Pfarreien oder Vereine geeignete Räume, erkundigen Sie sich. Wenn Sie in der Wohnung feiern, lassen Sie die Kinder ihre Schuhe ausziehen, geben Sie nur einen Teil der Wohnung zum Feiern frei, erlauben Sie den Kindern nur am Tisch zu essen und zu trinken und stellen Sie Gegenstände, die stören, umfallen oder kaputtgehen könnten in ein anderes Zimmer.

Hilfe organisieren

Am besten planen Sie die Geburtstagsfeier an einem Tag, an dem beide Elternteile Zeit haben. Zu zweit ist vieles leichter, besonders wenn mal ein Kind zickt, sich jemand wehgetan hat oder es zu wild wird. Wenn das nicht klappt, kann auch eine gute Freundin oder die Patentante assistieren.

Leckeres für das Geburtstagsfest

Kinderfeste finden in der Regel am Nachmittag statt. Deshalb gibt es oft zu Beginn Kuchen oder Gebäck. Das kann die toll dekorierte Geburtstagstorte sein oder ein paar schnell gerührte Muffins. Originelle Rezepte dafür gibt es auf den Seiten 10 bis 25. Ich halte gar nichts davon, den Kindern Schüsseln mit Chips und Süßigkeiten hinzustellen, denn das endet nicht selten mit verdorbenem Magen. Viel besser ist ein gemeinsames Essen am Ende des Festes. Das ist ein perfekter Ausklang des Tages. Ab > finden Sie bunt gemixte Anregungen, für die Sie nicht ewig in der Küche stehen müssen. Der Abschluss eines Kindergeburtstags kann aber auch ein Abenteueressen wie Raclette, Grillen, Picknick oder Pizzabacken sein. Weil man dafür etwas mehr Zeit braucht, könnte man das Kuchenessen ausfallen lassen und die Kinder nur mit einem Eis am Stiel begrüßen.

Auf Kindergeburtstagen geht es immer heiß her. Deshalb ist es wichtig, genügend Getränke parat zu haben. Die besten Durstlöscher sind Wasser, Früchtetees und Saftschorlen. Zur Begrüßung oder zum Abschied machen Sie mit einem bunten Fruchtcocktail oder einer Kinderbowle Eindruck. Lassen Sie sich auf den Seiten 52 bis 58 inspirieren.

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Gästeliste

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Feiern am See

Was steht auf dem Programm?

Es muss nicht jede Minute ausgefüllt sein, aber ein grober Plan, wie der Nachmittag ablaufen sollte, ist hilfreich und nötig. Hier ein paar Vorschläge.

Spiel und Spaß

Ob Flaschendrehen, Luftballontanz oder Topfschlagen: Spiele gehören schon seit Generationen zu einem Kindergeburtstag. Überlegen Sie – vielleicht gemeinsam mit dem Geburtstagskind – welche in Frage kommen, und legen Sie die Utensilien dafür bereit. Bücher mit Spielideen gibt es im Kindergarten oder in der Bücherei. Achten Sie darauf, dass sich ruhige und aktionsreiche Spiele abwechseln, damit die Kinder nicht überdrehen.

Lustig ist auch eine gemeinsame Schnitzeljagd oder eine Schatzsuche, bei der die Kinder an verschiedenen Stationen Fragen beantworten oder Aufgaben erfüllen müssen. Zuletzt wartet eine Belohnung oder ein »Schatz« auf sie. Das kann ein kleines Geschenk sein, ein Freundschaftsbändchen oder eine Wunderkerze für einen Herzenswunsch. Auch schön: Sie machen einen Picknickkorb mit einem Abschieds-Snack zum Schatz.

Im Freien bietet sich eine Olympiade oder ein Geschicklichkeitsparcours an. Weil besonders kleine Kinder schlecht verlieren können, lassen Sie am besten alle Kinder zusammen als Team kämpfen – und natürlich Sieger sein. Für jeden gibt es zum Schluss eine Medaille – vielleicht einen bunt bemalten und mit Namen versehenen CD-Rohling mit Band zum Umhängen.

Schulkinder darf man auch mal für einige Zeit sich selbst überlassen: Bitten Sie sie, in einer vorgegebenen Zeit ein Theaterstück oder ein Zirkusprogramm einzustudieren. Sie selbst sind dann der Zuschauer, können die Aufführung vielleicht filmen und zum Abschluss des Festes gibt es noch einmal viel Spaß beim gemeinsamen Ansehen des Filmes.

Statt der Spiele oder als zusätzlichen Programmpunkt können Sie mit den Kindern einen kleinen Malwettbewerb veranstalten. Das kann ein Gemeinschaftsbild sein, für das mehrere Bögen Papier zusammengeklebt werden. Oder Sie lassen einzelne Kunstwerke zu einem bestimmten Thema malen und machen zuletzt eine Ausstellung. Auch Basteln macht Kindern Spaß: Papierflieger bauen, Taschen, T-Shirts oder Geschirr bemalen, Blumenkränze binden, Kerzen verzieren ... Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf oder holen Sie sich Bücher mit Bastelideen, die zeigen, wie’s geht.

GUT ZU WISSEN

Es gibt Tage, da sind Kinder mit dem tollsten Programm nicht zu begeistern und wollen einfach nur toben oder haben eigene Spielideen. Statt das Programm auf Biegen und Brechen durchzuziehen, ist es einfacher, auf die Kinder einzugehen. Vielleicht schnappen Sie sich dann den Fotoapparat und spielen Beobachter.

Geburtstag mit Piraten, Gespenstern, Hexen und Feen

Feiern mit Motto Verkleiden macht nicht nur im Fasching Spaß, und für Fantasiewelten sind Kinder immer zu haben. Gute Gründe, dem Kindergeburtstag mal einen Namen zu geben. Ob Piratenfete, Geburtstag auf dem Schloss oder auf der Raumstation, Wikingersause, Feenzauber, Hexen- oder Gespenstertreffen – das hängt ganz von den Vorlieben des Geburtstagskindes ab. Entweder bitten Sie die Gäste schon auf der Einladung, sich dem Motto entsprechend anzuziehen oder Sie legen bei der Ankunft selber Hand an: Piraten bekommen Kopftücher und Augenklappen, Prinzessinnen eine Krone und einen Rock aus Tüllstoff, der Astronautenanzug kann aus Pappe sein, die Wikinger brauchen Helme, die Feen Kränze, die Hexen Hüte und die Gespenster Bettlaken. Dann noch die Gesichter mit Schminkstiften passend bemalen, und Sie haben Ihren ersten Programmpunkt – sicher unter großer Anteilnahme – schon absolviert. Bei einem Themenfest bringt es Spaß, wenn auch die Spiele aufs Motto zugeschnitten sind. Und sei es nur, dass Sie das Topfschlagen beim Hexenfest »Krötenklopfen«, bei der Piratenparty »Schatzsuche« und bei der Gespensterfeier »Spuk um Mitternacht« nennen. Vergessen Sie nicht, für das passende Essen und Trinken zu sorgen: Prinzessinnen laden zum Schlossmenu, Hexen trinken Zauberbowle, Piraten verzehren Piratenbeute und Wikinger brauchen vielleicht einen Powersnack für starke Männer.

Schnelle Deko In schön geschmückter Umgebung macht das Feiern doppelt Spaß. Girlanden, Lampions und Luftschlangen sind immer beliebt, und bunte Luftballons dürfen nicht fehlen: zu Trauben gebunden oder als Solisten, bemalt, geschmückt, mit Haaren und Gesichtern zu Köpfen verwandelt. Wer draußen feiert, kann bunte Windräder oder Fähnchen in die Erde stecken. Bäume oder Sträucher machen Freude, wenn man sie mit Luftballons und bunten Süßigkeiten schmückt und am Ende des Festes plündern lässt. Die passende Deko fürs Kostümfest: Kleine Fähnchen oder Luftballons mit dem passenden Symbol bemalen: etwa mit Schlossornamenten, Zauberstäben, Totenköpfen oder Hexenformeln.

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Outfit für die Prinzessin

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Schnelle Deko: Lampions

Ein guter Anfang und ein lustiges Ende

Ein Gute-Laune-Spiel zur Begrüßung und eine gemeinsame Aktivität zum Abschluss garantieren Feierstimmung und sorgen dafür, dass das Fest in guter Erinnerung bleibt.

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Geschenkübergabe per Flaschendrehen

Das fängt ja gut an. Damit die Geschenke nicht lieblos aufgerissen, sondern einzeln gewürdigt werden, kann man sie zum Gegenstand eines Spieles machen. Zum Beispiel Flaschendrehen: Das Geschenk von demjenigen, auf den die Flasche zeigt, wird dem Geburtstagskind übergeben. Erst wird geraten, was in dem Päckchen sein könnte, dann wird es ausgepackt.

Oder: alle Geschenke kommen schon vor der Haustür in einen großen Sack. Das Geburtstagskind darf nun ein Geschenk nach dem anderen aus dem Sack holen und muss raten, wer von seinen Freundinnen und Freunden ihm was geschenkt hat. Für jeden Treffer gibt’s kräftigen Applaus. Und nach dem Geschenkeauspacken gibt’s ein Ständchen fürs Geburtstagskind. Vielleicht beherrschen Ihre Gäste das Lied »Zum Geburtstag viel Glück« ja auch in Tiersprachen. Fragen Sie danach!

Ende gut alles gut. Praktisch, wenn die Kinder zum Abholen schon draußen sind. Ist es dunkel, macht ein Laternenzug Spaß. Im Sommer könnte man ein Abschiedsbild mit Straßenkreide malen, im Winter vielleicht einen Schneemann bauen. Draußen darf’s auch etwas wilder zugehen: Fangen, Versteinern – solche Spiele garantieren Spaß bis zur letzten Minute. Und bei schlechtem Wetter? Da gibt’s eine lautstarke Abschiedspolonaise durchs Haus.

Der Countdown fürs Fest

Hier noch ein paar Anmerkungen und eine Checkliste, die zusammenfasst, was Sie wann organisieren müssen. So behalten Sie alles im Griff.

Geschenke für die Gäste? Mittlerweile ist es üblich, dass nicht nur das Geburtstagskind, sondern auch die Gäste beschenkt werden. Da gibt es Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten als Preise bei den Spielen und oft noch ein Abschiedsgeschenk. Weil die meisten Kinder bei uns im Überfluss leben, ist weniger oft mehr. Ein Päckchen mit witzigen Gummitierchen als Mitmachpreis nach allen Spielen ist für die Kinder oft mehr wert als Bonbons und Schokoriegel nach jedem Spiel. Zum Abschied ein Minibuch, ein Radiergummi, ein Bleistift, ein kleines Geduldsspiel oder ein Haargummi, am besten hübsch verpackt, das lieben Kinder. Auch ein bemalter Kieselstein als Glücksbringer, eine bunte Feder an einem Bastfaden oder eine Wunderkerze, mit der man sich etwas wünschen darf, kommen immer an!

Sicher ist sicher Kinder sind oft schwer zu bremsen. Deshalb ist es sinnvoll, das Fest räumlich zu begrenzen. Zeigen Sie den Gästen anfangs, wo sie feiern dürfen und welche Räume tabu sind. Erklären Sie ihnen die Regeln Ihres Hauses, etwa wenn sie die Schuhe ausziehen sollen, das Rumhüpfen auf dem Sofa oder Türenknallen verboten ist. Stellen Sie wertvolle, zerbrechliche oder gefährliche Gegenstände weg. Denken Sie daran, dass Sie die Aufsichtspflicht für alle Kinder haben. Auch wenn Sie im Freien feiern, sollten Sie Regeln aufstellen und bestimmen, wo sich die kleinen Gäste aufhalten dürfen.

Checkliste fürs Geburtstagsfest

3 Wochen vorher

> Überlegen Sie: Wann, wo und wie wird gefeiert?

> Gemeinsam mit dem Geburtstagskind die Gästeliste aufstellen

2 Wochen vorher

> Einladungen schreiben, verschicken oder abgeben

> Programm planen, dafür evtl. Spiele- und Bastelbücher wälzen. Notizen machen, Unbekanntes ausprobieren, Programmplan schreiben, notieren, welche Utensilien besorgt werden müssen

1 Woche vorher

> Dekoration für Raum und Tisch überlegen

> Utensilien für Spiele, zum Basteln und für die Deko besorgen

> Bewirtung überlegen und Einkaufszettel schreiben

1 bis 2 Tage vorher

> Lebensmittel einkaufen

> Utensilien fürs Geburtstagsprogramm in einem großen Korb bereitlegen

1 Tag vorher

> Backen und Kochen (soweit möglich)

> Getränke kühlen

> Utensilien für Spiele bereitstellen

> Raum kindersicher machen und dekorieren

Am Tag der Feier

> Gemeinsam Tisch decken und dekorieren

> Essen vorbereiten und Getränke bereitstellen

> Fotoapparat und Videokamera nicht vergessen

> mindestens 1 Stunde vorher: entspannen und sich mit dem Geburtstagskind aufs Fest freuen