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Boyd saß wie vom Schlag getroffen, bemüht, die Vernichtung all seiner einfältigen Träume von der triumphalen Heimkehr zum Mars und endlichem Erlangen seines Doktortitels aufgrund seiner Erderfahrungen zu verarbeiten. Es würde keinen Triumph geben, keine Rückkehr.

Er hörte Gordini erneut zum Telefon greifen und irgend etwas über das Mittagessen bereden, gefolgt von einem kurzen Gefühlsausbruch. Danach entspann sich ein langes Hin und Her über eine Darlehensverlängerung sowie über irgendein Geschäft, wobei ihm nicht ganz klar wurde, was ein Priester mit Geldgeschäften zu tun hatte. Letztlich verschaffte es Boyd Zeit, langsam den Schock zu verdauen und ihn in die Reihe anderer Enttäuschungen, die er bereits erfahren mußte, einzuordnen.

Als er den Priester den Hörer auflegen hörte, wandte er sich ihm zu und sah ihn an. „Also gut, Vater Gordini, ich schätze, ich bin jetzt ein Verbannter ohne Heimat – mithin ein Bittsteller, der auf Ihre Barmherzigkeit angewiesen ist.“

Ein Schatten von Bewunderung, gleich darauf von der verbindlichen Maske seelsorgerischen Wohlwollens verdeckt, erschien auf Gordinis Gesicht. „Ist es nicht so, daß dies jeder Mensch sein Lebtag lang gegenüber seinen Mitmenschen und vor Gott ist, mein Sohn? Trösten Sie sich, Sie sind nicht der erste, dem das passiert. In letzter Zeit wurden mehrfach Verbannte zu uns geschickt, wenn auch in der Vergangenheit Hunderte davon zurückgekehrt sind. Die Erde ist nun Ihre Heimat – das Recht darauf haben wir noch niemals einem Menschen verweigert. Seien Sie willkommen daheim, Boyd Jensen.“

„Vielen Dank“, sagte Boyd, was er auch ehrlich meinte. Für den Moment empfand er jede freundschaftliche Geste, war sie auch noch so formal, als hilfreich. „Also, sechs Monate lang reichen meine Geldmittel. Die Zukunft danach liegt im Ungewissen. Was geschah eigentlich mit den anderen Verbannten?“

„Keine Ahnung. Soweit ich weiß, ist es den meisten nicht gut ergangen. Vermutlich haben sie es abgelehnt, sich anzupassen.“ Gordini zuckte die Achseln. „Bei Ihnen habe ich allerdings größere Hoffnung. Sie haben den Schlag ziemlich gut aufgenommen. Und wenn Sie dieses … dieses Miskroskop verkaufen … Weil es ein wesentlich neueres Modell ist als diejenigen, die bisher bei uns eintrafen, werden Sie weitaus mehr dafür erhalten, als Sie jetzt an Barschaft besitzen.“

Boyd schüttelte den Kopf. Für einen Mann wie ihn, der jene Wissenschaft zu praktizieren gedachte, die er studiert hatte, war ein Miskroskop das einzige unentbehrliche Hilfsmittel. Erst recht war er nicht gewillt, jetzt, nachdem ihm alles andere genommen war, den einzigen Gegenstand wegzugeben, der ihm noch verblieben war.

„Nun gut, irgend etwas wird sich schon finden“, sagte Gordini. „Ich habe meine Fühler bereits ausgestreckt, und ganz ohne Einfluß bin ich gewiß nicht … Herein!“

Herein kam ein Mönch mit zwei verhüllten Tabletts. „Tut mir leid, Vater, daß es so lang gedauert hat“, erklärte er. „Aber die Küche war bereits geschlossen.“

„Macht nichts – dieses eine Mal!“ Mit diesen Worten entließ er ihn und deckte die Tücher der Tabletts auf, woraufhin Dampf emporstieg. „So banal es klingt, Boyd, so wahr ist es dennoch, daß die Dinge auf leeren Magen immer schlimmer aussehen als sie sind. Ich rate Ihnen, das alles hier aufzuessen.“

Boyd nahm gehorsam einen Bissen von der grünlich-gelben Substanz auf dem Teller, die verwelktem Gemüse glich, sich aber als köstlich schmeckend erwies. Im Unterschied zu den blaßroten Beilagen, fest im Biß und durchaus genießbar, aber mit einem strengen und fremdartigen Beigeschmack.

„Irgendeine Algenart mit Pilzkulturen“, erklärte Gordini auf Boyds fragenden Blick. „Das grüne Zeug, meine ich. Wir versorgen uns größtenteils mit Nahrung aus dem Meer. Das andere ist Krill. Wir betreiben zwar auch Fischfang, aber es ist weitaus wirtschaftlicher, den Krill zu nutzen, der auf Pflanzen-Planktonbasis lebt, als den Fisch zu ernten, der auf Krillbasis lebt. Sie täten gut daran, sich an ihn zu gewöhnen, trotz der Tatsache, daß Meeresnahrung vermutlich ziemlich fremd für Sie ist.“

Boyd nickte unbestimmt, während er automatisch weiteraß. Momentan war es ihm ziemlich gleichgültig, wonach das Essen schmeckte.

„Warum?“ fragte er schließlich, sich kaum der Frage bewußt werdend.

„Aus geschichtlichen Gründen“, antwortete der Priester, der irgendwie spürte, was dies Wort alles beinhaltete. „Auf dem Mars wird doch Geschichte gelehrt, nehme ich an, oder?“

Natürlich wurde Geschichte gelehrt, obwohl Boyd persönlich keinen Nutzen darin sah. Seiner Erinnerung nach war der Mars von der Sowjetunion kolonialisiert worden. Mit einiger Verspätung war dann der Mond von den USA besiedelt worden, nachdem 1993 aus irgendwelchen Gründen ein verheerender Atomkrieg ausgebrochen war. Als dessen Folge hatten die Mondsiedler das Angebot der Marsianer zur Vereinigung angenommen und sich danach aufgrund der Überzeugung, daß der Heimatplanet total verseucht war, weitgehend von der Erde abgekapselt. Eine Zeitlang danach waren noch prominente Persönlichkeiten von der Erde aufgenommen worden, bis die Erkenntnis, sie damit der wenigen verbliebenen Gutgesinnten zu berauben, zur Verhängung eines totalen Einwanderungsstopps geführt hatte.

Gordini lächelte. „Ihre Geschichte entspricht fast genau dem, fürchte ich, was unsere Kinder lernen. Ich sollte es eigentlich genau wissen, weil ein Onkel von mir die Schulbuchtexte genehmigt. Jetzt will ich Ihnen meinerseits erzählen, was wir an Fakten vermitteln.“ Einen Moment lang war sein Gesicht entspannt, und er schien ehrlich betroffen zu sein. „Oder besser gesagt, diejenigen Fakten, die wir bekanntgeben.“

Das Summen des Telefons unterbrach seinen Redefluß. „Nein. Nein, fürchte, das geht nicht. Der Mann kommt vom Mars, wo nur vierzig Prozent unserer Schwerkraft herrscht. Für derartige Arbeit ist er körperlich nicht geeignet. Nebenbei gehört er hinter ein Mikroskop … Schauen Sie, Firculo, ich weiß das alles … Das geht in Ordnung, ich übernehme die Patenschaft über ihn. Sind Sie damit zufrieden? … Nein, völlig menschlich. Blond. Ziemlich gutaussehend … Ja, richtig. Es ist Ihre eigene Idee. Ja, ganz recht!“

Er legte den Hörer auf, raschelte mit verschiedenen Papieren herum und kritzelte etwas auf eines davon, bevor er sich wieder Boyd zuwandte. Dieser war empört, wie ein Kind behandelt zu werden, vergaß es aber wieder, als Gordini zu einer Geschichtslektion ausholte. Im Vergleich zwischen dem auf dem Mars Gelehrten und dem hier Vermittelten begann sich für Boyd jetzt ein annähernd wahres Bild von der Vergangenheit herauszuschälen. Ihm wurde klar, daß er sie kennen mußte, um das bisher Gesehene überhaupt verstehen zu können.

Über die Besiedlung des Mars erfuhr er im wesentlichen das, was er ohnehin schon wußte, mit der Ausnahme, daß man ihnen niemals erklärt hatte, daß die dazu benutzten Schiffe der Erde gehört hatten. Ebensowenig war ihm bekannt gewesen, daß dort auch der Feldwellenantrieb entwickelt worden war, der, anders als die vergleichsweise primitiven Raketenantriebe zuvor, interplanetarische Reisen eigentlich überhaupt erst ermöglicht hatte. Die Siedler hatten diese Schiffe, weil die Erde zu schwach zu irgendwelchen Gegenmaßnahmen gewesen war, kurzerhand enteignet. Da alle Experten zu diesem Zeitpunkt bereits zum Mars fortgelockt worden waren, war der Bau von neuen Schiffen auf der Erde niemals wieder aufgenommen worden.

Augenscheinlich hatte der Wahnsinn auf der Erde nicht dazu geführt, einen allumfassenden Atomkrieg zu entfachen. Es war nur ein einmaliger Vorfall gewesen, bei dem es dann geblieben war, der sich ereignet hatte, gleich nachdem ein Papst namens Clemens XV. endlich die Nationen zur Abrüstung bewogen hatte. Seinem Plan zufolge waren alle Waffen verschrottet worden.

„Ein wahrhaft begnadeter Mann“, erklärte Gordini, „über den man in den meisten unserer Geschichtsbücher wenig finden wird. Er war nämlich ein Römischer, müssen Sie wissen. Aber nichtsdestoweniger: ein großartiger Mann.“

Irgendwo an einem Verschrottungsort in Mitteleuropa hatte ein Unfall aus Sorglosigkeit eine große Atomexplosion ausgelöst. Die betroffene Nation hatte diesen Vorfall während der Abrüstungskampagne für einen chinesischen Überfall gehalten, zurückgeschlagen, China daraufhin die Sowjetunion bombardiert, die sich wiederum von den USA angegriffen fühlte. Das Mißverständnis war innerhalb von knapp zwei Stunden aufgeklärt, aber zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Drittel der Erdbevölkerung tot. Auch Clemens XV. befand sich unter den Toten.

„Als Folge griffen Seuchen und Chaos um sich, verschlimmert durch den Umstand, daß unsere besten Köpfe, die in den nun in Schutt und Asche liegenden Städten gewohnt hatten, nicht mehr lebten. Wir forderten vom Mars, uns die früheren Spitzenkräfte zurückzugeben, mit deren Hilfe wir uns wieder in wenigen Jahren zu erholen hofften. Die Marsbewohner verspürten jedoch panische Furcht vor dem radioaktiven Niederschlag – der, knapp unterhalb der tödlichen Grenze, tatsächlich unheilvolle Folgen nach sich zog. Mithin gute Gründe für Sie, nun eigene Wege zu gehen, während wir uns gezwungenermaßen aus eigenen Kräften wieder hochzurappeln hatten.“

Boyd vermochte sich der Glaubwürdigkeit dieser Darstellung nicht zu entziehen. Wiederholt auch waren ihm die allzu glatten Erklärungen marsianischer Geschichtsbücher recht schwach vorgekommen.

Unter den Überlebenden hatte sich auch der amerikanische Kardinal Bonaforte befunden, der, nach Gordini, selbst beinahe anstelle von Clemens Papst geworden war. Heftig hatte dieser – ob aus Überzeugung oder gekränkter Eitelkeit, das sei dahingestellt – dessen Abrüstungsvorschläge öffentlich angegriffen. Jetzt stellte er die Atomkatastrophe als Ergebnis der Nichtbefolgung seiner eigenen Vorschläge hin. Er rief die wenigen überlebenden Kardinäle Amerikas zu einer Synode zusammen, auf der er sich eigenmächtig zum Papst erklärte. In Europa traten ebenso die wenigen überlebenden Kardinäle zusammen und wählten einen aus ihrer Mitte zum Papst. Bonaforte wurde wegen verschiedener Verstöße gegen Verfahrensfragen zum Ketzer erklärt.

Mittlerweile war Bonaforte zur stärksten Kraft Amerikas geworden. Er war es gewesen, der unmittelbar nach dem Holocaust die Initiative ergriffen hatte, und ihm war wenig Widerstand entgegengesetzt worden. Obendrein verfügte er in hohem Maß über die Fähigkeit, Andersmeinende zu überzeugen. Die Protestanten beispielsweise waren zum damaligen Zeitpunkt recht verbreitet gewesen, aber viele davon liefen, indem er die von ihnen benutzte Bibelübersetzung von King James anerkannte, zu ihm über. Innerhalb von knapp zwanzig Jahren hatte er es geschafft, mehr als neunzig Prozent der nordamerikanischen Bevölkerung zu Anhängern seiner Amerikanischen Eklektischen Kirche zu machen. Um unliebsame Assoziationen mit den Anfangsbuchstaben AEK – zuvor Abkürzung für die Atomenergiekommission des Weltsicherheitsrats – zu vermeiden, benannte er sie später in Amerikanische Katholische Eklektische Kirche um, häufig auch als „Apostolische Kirche des Elften Gebots“ bezeichnet.

„Moment mal“, fragte Boyd überrascht. „Bisher dachte ich immer, es gäbe nur zehn Gebote.“

„Schon wahr. Gott übergab Moses zehn Gebote für die Juden“, erwiderte Gordini, „die für die ganze Menschheit Gültigkeit haben. Wir hingegen sagen, daß darüber hinaus Gottvater Adam der gesamten Menschheit das elfte Gebot auftrug – welches eigentlich das Ursprüngliche genannt zu werden verdient –, das da lautet: Seid fruchtbar und mehret euch und machet euch die Erde Untertan! In ihm liegt die Grundlage unseres Erfolgs.“

Bonaforte war offenbar in der Frage des Verstoßes gegen das Gebot, die Ehe nicht zu brechen, ein besonderer Fanatiker gewesen, obwohl es davor lange geringgeschätzt wurde. In dieser Zeit jedoch bedurfte das dezimierte Volk dringend der Vermehrung, und so hatten die Menschen es Wiederaufleben lassen. Die neue Kirche hingegen machte es zur Grundlage ihres Glaubens. Flankierend unterstützt wurde es durch streng durchgeführte Maßnahmen gegen jegliche Form der Empfängnisverhütung, gegen die die Frommen ohnehin seit alters her gewesen waren.

Es bestünde bis heute kein Anzeichen des Nachlassens im Glauben an das elfte Gebot.

Eine Zeitlang hatte der Mars wegen der Strahlengefahr und der Auffassung, daß die Erde nichts mehr zu bieten hätte, eine abwartende Haltung eingenommen. Dann entdeckte man, daß die große Bevölkerungszahl auf der Erde unausweichlich Erfindungen und Entdeckungen zur Folge haben mußte. Also stellte man die Verbindung wieder her und setzte einen Erfahrungsaustausch in Gang. Hauptsächlich aber warben sie Wissenschaftler mit dem Argument der besseren Möglichkeit zum Mars ab. Sie rückten sogar von ihrer fanatischen Auffassung einer physischen und geistigen Überlegenheit ab, um sie zum Wechsel zum Mars zu bewegen. Vor genau hundert Jahren aber führten sie einen strikten Einwanderungsstopp ein, womit fortan jedem Erdenmenschen der Zugang zum Mars verwehrt war. Übrig blieb nur noch ein vereinzelter Austausch an irdischen biologischen Präparaten und seltenen Mineralien gegen technische Güter vom Mars, der mittels Raumschiffen, die ungefähr einmal alle halbe Jahr auf kurzfristige Ankündigung hin hier eintreffen, aufrechterhalten wurde. Kontakte anderer Art gab es nicht.

„Wir glauben, daß die Marssiedler von der Entdeckung verschiedentlich auftretender rezessiver Mutationen unter den nach der Atomkatastrophe Abgeworbenen in Schrecken versetzt wurden“, schloß Gordini. „Gehörte nicht auch Ihr Großvater zu denjenigen, die zum damaligen Zeitpunkt die Erde verließen?“

Boyd fühlte es auf diese Andeutung hin heiß in sich aufsteigen, wurde aber einer Antwort durch den Eintritt eines kleingewachsenen, fettleibigen Mannes enthoben. Boyd nur eines flüchtigen Blickes würdigend, wandte er sich lächelnd an Gordini.

„Ich glaube, ich habe etwas gefunden“, verkündete er. „Göttliche Fürsorge, steht zu hoffen. John, kann der Mann lesen und schreiben und mit unseren Maßeinheiten umgehen?“

„Fragen Sie ihn selbst“, empfahl Gordini. „Boyd, darf ich Ihnen unseren Bischof O’Neill vorstellen? Während ich für Sie nichts anderes tun konnte, als mich mit Ihnen zu unterhalten, hat er unterdessen sich angestrengt um Ihre Zukunft gekümmert.“

Boyd wollte sich erheben, aber der Bischof bedeutete ihm kichernd, Platz zu behalten.

„Na ja, den alten Stil lesen und die Maßeinheiten umrechnen, das kann ich schon“, erzählte Boyd ihm. „Was jedoch meine Aussprache angeht, da bin ich mir nicht so sicher.“

„Wer ist das schon?“ fragte der Bischof. „Prima. John, ich lasse dann weiteres von mir hören.“

Boyd entspannte sich, und seine bestürzte Erregung kehrte teilweise zurück. Er hätte es längst, auch ohne Gordinis erklärende Anspielung, wissen müssen! Die langen Krankheitsjahre, bis er ihnen allmählich entwuchs … Der offensichtliche Wahnsinn seines Vaters, als Boyd fünf gewesen war – ein Wahnsinn, der zum Tod beider Elternteile geführt hatte. Jetzt erinnerte er sich daran, wie seine Großmutter einmal davon gemurmelt hatte, wie sie als Ärztin und Medizinhistorikerin sich in ihrer zweiten Ehe überhaupt noch ein Kind hatte anschaffen können! Vergifteter Wurzelstock! Noch gesund genug, um ihn am Leben zu lassen und ihm sogar – wie bei seinen Großeltern – im späten Alter die Heirat zu gestatten, falls er inzwischen brillante Forschungen geleistet hatte. Aber nicht mehr gut genug, ihn weiter zu erhalten, als offen zutage trat, daß – wie in seinem Fall – nicht die gleichen Leistungen zu erwarten waren! Er war nichts weiter als genetischer Müll, dessen man sich entledigt hatte.

Die Tür öffnete sich erneut, und O’Neill platzte freudestrahlend herein. „Wer sagt es denn, Gottes Wille überrascht doch immer wieder!“ sprudelte er hervor. „Aber meine Leute haben auch gute Arbeit geleistet. Hier haben Sie alles – Arbeitserlaubnis, Wohnungszuweisung, Gehalts- und Personalnummer. Sie lautet MX 491, falls Sie sie wissen wollen. Eintätowieren lassen können wir sie später. Und hier die Adresse des Betriebs und die Wohnungsadresse! Na, was sagen Sie nun? Wenn da nicht Gottes Wille gewaltet hat: Arbeit und Wohnung gleichzeitig zu bekommen … Sie können Jem – ich brauche ihn vor sechs nicht mehr – losschicken.“

Gordini sah auf die Uhr und runzelte die Stirn. Dann zuckte er die Achseln und lächelte unbestimmt. „Ich werde selbst mit ihm losgehen. Meine Verabredung ist ohnehin geplatzt – egal.“

Die momentane Überraschung auf dem Gesicht des Bischofs wandelte sich sofort in ein sanftes Strahlen. „Nun, Boyd Jensen, zu solch einem Paten kann man Sie nur beglückwünschen. Jem brauche ich aber wirklich bis um sechs zurück, John, ja?“

Gordini sammelte alle Papiere zusammen und rief nach Bruder Mark. Während der Bischof ging, kam der Mönch mit einem Bündel Kleider herein, das er mit in Boyds Koffer packte. Als O’Neills Gestalt verschwunden war, schüttelte Boyd verwundert den Kopf.

„Ich dachte immer, ein Bischof stünde über einem Priester“, bemerkte er, weil es nicht danach ausgesehen hatte. Er schien seine gesamten Vorstellungen überprüfen zu müssen.

Gordini brach in Lachen aus, und selbst Bruder Marks strenge Miene verzog sich zu einem Lächeln. „So ist es auch, Boyd – er hat sogar eine ziemliche Anzahl von Priestern unter sich. Wie er aber selbst zu sagen beliebt, geht Gottes Wille manchmal seltsame Wege. Nun wollen wir aber aufbrechen.“

Wenige Minuten später fuhren sie im Dreirad über die Kathedralenallee, bogen in einen anderen Stadtteil ab und schlängelten sich erneut durch einen Irrgarten von kleinen, schmutzigen Straßen hindurch. Es schien, als ob die Kathedrale gleichsam magisch Slums anzog. Als sie jedoch einen guten Teil Wegstrecke zurückgelegt hatten, erfuhr der Grad der Schäbigkeit der Umgebung eine Aufbesserung. Boyd fand sogar, daß er zeitweise nicht einmal mehr den Gestank wahrnahm, obwohl das vermutlich nur bedeuten mochte, daß sein Geruchssinn in zunehmendem Maß betäubt wurde.

Sie mußten ihre Fahrt nur einmal an einer großen Kreuzung unterbrechen. Die vor ihnen verlaufende breite, gerade Straße schien alle anderen schräg zu schneiden. Eigenartigerweise gab es hier kaum Verkehr und Gedränge. Einen Augenblick später sah Boyd, warum. In Sicht kam ein riesiger Lastentraktor, der ein Dutzend Anhänger hinter sich herzog, jeder in der Größe und Form eines Güterwaggons. Er glaubte sich zu erinnern, von diesen Waggons gelesen zu haben. Oben auf den Waggons thronten mit Gewehren bewaffnete Wachen, und auf dem letzten saß eine ganze Mannschaft. Diesem Zug folgten zwei weitere, bevor eine breite Lücke entstand, die dem Dreirad Gelegenheit zum Durchschlüpfen bot.

„Der Hafen von New City gehört zu den Hauptzentren unserer Schiffahrtsunternehmen“, erklärte Gordini. „Von hier aus verschiffen wir die Frachten in alle Länder, die per Fluß oder Kanal erreichbar sind. Früher benutzten wir dazu natürlich die Eisenbahn. Nachdem uns aber der Schienenstahl ausging, mußten wir uns ein anderes praktikables System ausdenken.“

„Die Ladung eben war wohl besonders wertvoll“, äußerte Boyd seine Vermutung.

„Ach, meinen Sie etwa wegen der Wachen? Keineswegs. Das ist reine Routine. Sie müssen wissen, der Schwarzmarkt späht stets nach neuen Versorgungsmöglichkeiten aus. Und statt auf der gesamten Straße zu patrouillieren, ist es wesentlich einfacher, nur jeweils die einzelnen Züge zu bewachen.“

Allem Anschein nach bewegten sie sich jetzt in Richtung Ozeanufer. Das bunte Durcheinander zusammengestückelter Wohnhäuser wich mehr und mehr Lagerhäusern und Fabrikgebäuden, die, gewaltigen Kästen gleich, unverputzt mit gewöhnlichen Ziegeln und Mörtel errichtet worden waren. Anfänglich hatte Boyd gedacht, es handle sich um zeitgenössische Bauten, dann aber sah er, daß einige bereits unübersehbare Altersschäden aufwiesen.

Schließlich hielt Jem vor einem Fabrikgebäude, das sich durch Baufälligkeit von der Umgebung abzuheben schien. Gordini aber freute dessen Zustand. „Sie werden in einem elektrifizierten Viertel arbeiten. Hier gibt es, wie Sie sehen, elektrische Leitungen.“ Dabei zeigte er zu den über ihren Köpfen verspannten Drähten hinauf. „Nach wie vor ist der ausreichende Abbau kupferhaltiger Knollen aus dem Meer ein großes Problem. Ein Glück, daß wir nicht in den Verkehr beim Wechsel zur Spätschicht hineingeraten sind.“

Im Innern des Gebäudes stellten sich Boyd zwei bewaffnete Wachposten in den Weg, die jedoch vom scharfen Befehl des Priesters wieder auf ihre Plätze verwiesen wurden. Ihr Weg führte sie durch eine langgestreckte Eingangshalle hindurch und über krächzende Stufen ins nächste Stockwerk hinauf, das sich dem Blick auf ein Labyrinth aus engen Verschlägen, die mit rohen Trennwänden abgeteilt waren, darbot. Hier schien sich selbst Gordini nicht mehr auszukennen.

Vom Ende eines Gangs erreichte sie dann ein Begrüßungsruf, worauf sie sich umwandten und einen älteren Priester heraneilen sahen. „Ich habe gerade erst gehört, daß Sie kommen werden. Hätte Sie sonst natürlich am Eingang empfangen. Erfreut, Sie zu sehen …“

Gordini lächelte dünn. „Kein großes Aufheben, Vater Petty. Wir werden ohnehin nicht lange bleiben. Ich wollte Ihnen nur Ihren neuen Mitarbeiter Boyd Jensen vorstellen.“

Der Priester nickte, Boyd nur flüchtig ansehend, der seinerseits bemühte herauszufinden, woran hier gearbeitet wurde. Ein schmaler Spalt durch eine offene Tür zeigte ihm einige abgeteilte Kabinen, die wahrscheinlich Laborzwecken dienten; Retorten, Arbeitstische und so etwas wie Brutschränke, dazu eine Fülle sonstiger Ausrüstungsgegenstände, meist gläsern, seltener metallen. Ein hefeartiger Geruch drang zu ihnen herüber.

Ein bißchen Zeit verging damit, den aufsichtsführenden Leiter, einen tuberkulös aussehenden Mann mit einem nervösen Augenzucken, herbeizuholen. Im Unterschied zu Vater Petty schien er über Boyds Kommen informiert zu sein.

„Er braucht nicht sofort anzufangen“, erklärt er Gordini. „Ich habe ihn zur morgigen Frühschicht als Ersatz für Branahan eingeteilt. Ich werde schon vorher da sein, um ihn in seine Arbeit einzuführen. Kommt vom Mars, nicht wahr? Na ja, werden ihn schon hinkriegen. Also, morgen früh Punkt sieben, Raum 2211, dort drüben.“

Boyd starrte mit gemischten Gefühlen in das schlechtausgerüstete kleine Abteil hinein. Er war jedoch nicht in der Position, Kritik zu üben. „Was passiert denn mit Branahan?“ fragte er.

Firculo, so lautete der Name des aufsichtführenden Leiters, seufzte tief. Sein besorgtes Gesicht nahm den Ausdruck aufrichtigen Bedauerns an. „Eine verdammte Schande, mit Ihrer gütigen Erlaubnis gesagt. War einer meiner besten Leute. Hatte Pech. Sein letztes Kind wurde krank und brachte ihn in Geldschwierigkeiten. Hat die letzte Zeit Doppelschichten gemacht. War wohl zu anstrengend für ihn. Egal. Jedenfalls wollte er heute mal früher nach Hause. Keine Ahnung, was im einzelnen passierte. Ich weiß nur, daß er eine Abkürzung nahm und daß man ihn ein paar Stunden später tot aufgefunden hat. Keine zehn Häuser von seiner Wohnung entfernt, wie man sich erzählt. Sind sicher wieder diese Banden von Minderjährigen gewesen … Ja, die Gegend dort ist schlimm.“

Firculo verschwendete weiter keine Zeit und verschwand wieder. Er hatte es offenbar eilig, an seine Arbeit, worin auch immer sie bestehen mochte, zurückzukehren. Vater Petty geleitete beide noch zurück zur Treppe, unterdessen fortwährend beteuernd, daß er, wie stets, sein Bestes für Gordinis Schützling tun werde.

„Ich dachte, dies hier sei ein Geschäftsgebäude“, wunderte sich Boyd auf dem Rückweg unten in der Eingangshalle.

„Schon. Aber es wird bewacht, weil hier biologische Forschungen betrieben werden“, antwortete Gordini. „Nun wollen wir uns aber schleunigst zu Ihrer Wohnung aufmachen und sie uns ansehen. Hoffentlich hat man sie noch freigehalten.“

Jem wartete draußen mit dem Dreirad auf sie. Er ließ ein großes Messer in der Hand vor- und zurückschnappen und hielt ein wachsames Auge auf eine Jugendgruppe auf der anderen Straßenseite gerichtet. Er nickte zu Gordinis Anweisung, steckte es weg und fuhr los.

„Besser, Sie merken sich den Weg“, riet Gordini Boyd. „Ab morgen früh werden Sie immer diese Strecke nehmen müssen. Jem sucht die beste aus. Er kennt sich in fast jedem Stadtbezirk gut aus.“

Es war gerade die Zeit des Schichtwechsels, wodurch der Andrang in den Straßen stark zugenommen hatte. Sie durchfuhren eine Gegend, in der es von Handkarren nur so wimmelte. Boyd vermochte seine Erschütterung, daß sie meist von Kindern gezogen wurden, nicht zu verbergen. Manche schienen kaum alt genug zu sein, um sich von Mutters Rockzipfel zu lösen.

„Gibt es denn kein Arbeitsschutzgesetz für Kinder?“ fragte er.

Gordini nickte. „Aber sicher. Kein Kind unter sieben Jahren darf eine feste Arbeit annehmen. Bis fünfzehn muß es für die Zuteilung bezahlen. Von diesem Geld wird die Aufsicht über die Arbeitsbedingungen unterhalten. Das macht zwar etwa zehn Prozent des Lohns aus, aber es verhütet übermäßige Ausbeutung.“

„Und wie sieht es mit der Erziehung aus?“

„Erziehung ist für jedermann da, der sie in Anspruch nehmen will. Wir sind wirklich nicht unzivilisiert, Boyd. In jedem Block gibt es einen mit Fernsehgeräten ausgerüsteten Saal, den man als Kind oder Heranwachsender aufsuchen kann, um sich Sendungen über das Lesenlernen und ähnliches anzusehen. Natürlich können wir keine volle Bildung für jeden garantieren, aber die meisten Leute könnten ohnehin nichts damit anfangen.“

Sie fuhren in Richtung der Kathedrale zurück und gelangten in einen Bezirk, der allem Augenschein nach als eine leidlich ansehnliche Wohnregion bezeichnet werden konnte. Die Häuser waren zwar jämmerlich und schmutzig, aber immerhin waren keine Ruinen darunter. Jem hielt vor dem Eingang eines altertümlichen, viergeschossigen Gebäudes aus braunem Mauerwerk, das, abgesehen vom Dachgesims, vollständig erhalten schien. Jem stieg die Treppen hoch und donnerte kräftig gegen eine massive, verstärkte Tür, die sich schließlich öffnete. Eine Weile stritt er sich mit dem dünnen, buckligen Hausverwalter herum und kam dann wieder herunter, um den Koffer zu holen.

Boyd und Gordini folgten ihm und dem Verwalter. Der Priester achtete sorgsam darauf, seine Robe nicht mit den Wänden in Berührung geraten zu lassen. Boyd teilte seine Gefühle. Sie traten in einen kurzen Hausflur, der zu einer Treppenflucht führte. Alles war überzogen mit einer Patina von Schmutz und Alter. Die Luft hatte jenen unbeschreiblichen Geruch, der seit Babylons Zeiten alle Slums heimzusuchen schien!

„Mehr als zweihundert Jahre alt und tadellos erhalten“, erklärte stolz der Hausherr, während sich die abgetretenen Stufen krächzend unter seinem Gewicht bogen. „Es wird Ihnen hier gefallen. Hab’ sogar ’ne Warteliste hier, ehrlich. Alle wollen bei Buckel-Pete wohnen. Wir sind da. Hier ist das Zimmer.“

Er stieß eine Tür auf. „Ach, Sie sind immer noch nicht raus, Mrs. Branahan?“

Drinnen sammelte eine junge Frau, die früher sicher hübsch gewesen war – das sah man trotz ihres vom Weinen rotverquollenen Gesichts –, allerlei Kleinigkeiten, Abfälle und Papierreste auf. Sie schluckte hastig ihre Tränen hinunter, wischte imaginären Staub weg und sah sich ein letztes Mal um. Um sie herum drängten sich plärrend vier Kleinkinder, die sie durch eine Tür in den angrenzenden Raum scheuchte. Nach einem tiefen Seufzer und einem vergeblichen Versuch, Boyd freundlich zuzulächeln, vollführte sie einen Knicks in Gordinis Richtung und verschwand ebenfalls durch die Verbindungstür.

Pete schloß hinter ihr ab. „Schlimmes Unglück, das mit ihrem Mann, obwohl er’s hätte wissen sollen. Sie haben Glück, daß sie jetzt nicht mehr beide Zimmer bezahlen kann. Prima Hausfrau. Werden keinerlei Ungeziefer finden. Die Toilette ist ’ne halbe Treppe tiefer auf dem Flur. Vier verschiedene Müllarten kommen in die dafür gekennzeichneten Tonnen. Ich mache jeden Abend meinen Kontrollgang, also lassen Sie sich keine komischen Tricks einfallen. Tja, das mit der Miete und den Möbeln wäre noch zu regeln … Wasser- und Spiritusrationen gehen natürlich extra …“

„Jem wird sich darum kümmern“, erklärte Gordini, als der Verwalter gegangen war. Dann zog er ein kleines Bündel Geldscheine aus seiner Robe und reichte es Boyd. „Diese Summe wird Ihnen natürlich von Ihrem Guthaben abgezogen. Wenn Sie erst mal Ihr erstes Gehalt bekommen haben, sollte es nicht schwierig sein, mit ein bißchen Sparsamkeit zurechtzukommen. Ich weise den Hausmeister darauf hin, Ihnen ein Eßlokal zu zeigen und auch ansonsten behilflich zu sein. Wenn Sie ihm pro Woche einen Kilar geben, macht er es gern für Sie. Allmächtiger, nein, lassen Sie das!“

Erschrocken hielt Boyd bei halbgeöffnetem Reißverschluß inne. Den ganzen Tag hatte er voller Ungeduld auf den Augenblick gewartet, endlich das lästige Kleidungsstück ablegen zu können. Hier in seinen eigenen vier Wänden sah er keinen Grund, den Umhang noch länger zu tragen. Als er aber das leicht gerötete Gesicht des Priesters sah, zog er den Reißverschluß wieder zu.

„Vergessen Sie niemals“, gab Gordini nachdrücklich zu bedenken, „daß Sie sich jetzt auf der Erde befinden, wo andere Moralvorstellungen als auf dem Mars herrschen.“

Gleich darauf beruhigte er sich aber wieder und lächelte, was seiner Stimme einiges an Schärfe nahm. „Nicht schlimm, mein Bester. Bisher haben Sie sich besser gehalten, als zu erwarten war. Ich hoffe zu Ihrem Besten, daß Sie es schaffen, sich anzupassen. Sie ersparen sich eine Menge Ärger damit.“

„Ich will es versuchen“, erklärte Boyd ehrlichen Willens.

Gordini nickte lebhaft, und seine Stimme nahm wieder eine Spur an Schärfe zu. „Gut so. Ich sage das, weil ich mich persönlich dafür eingesetzt habe, daß Sie als Biologe arbeiten können. Für Ihr erstes Jahr hier auf der Erde bin ich verantwortlich. Zwar können Sie sich, falls Sie einmal in echte Schwierigkeiten geraten, selbstverständlich jederzeit auf mich berufen, aber … Ich hoffe, wir haben uns verstanden, nicht wahr? Viel Glück also, mein Sohn.“

Mit einer kleinen segnenden Geste begab er sich eilends zur Tür.

Während draußen im Flur die Schritte des einzigen Menschen, der bisher hier wirklich mit ihm gesprochen hatte, verklangen, ließ Boyd sich auf das Bett nieder und nahm seine Umgebung in Augenschein. Das Zimmer maß kaum zwei Meter im Geviert und war damit kleiner als die enge Kabine in dem winzigen Raumschiff, mit dem er angekommen war. Auf dieser Fläche gab es ein schmales Bett, eine Kleiderkommode, einen winzigen Tisch und einen Waschständer. In einer Ecke befand sich ein primitiver Kanonenofen, dessen Ofenrohr durch eine Außenwand nach draußen stieß. Von der Decke hing eine kleine Spirituslampe herab. Der Boden war kahl, aber an einer Wand hing ein billiger Druck, der die Madonna mit dem Jesuskind zeigte.

Irgendwie mußte er es schaffen, zum Mars zurückzugelangen. Sie hatten kein Recht, ihm einfach das Bürgerrecht abzuerkennen, das sie als Lockmittel damals für seinen Großvater benutzt und ihn mitten aus seinen Forschungen herausgerissen hatten. Die Gerichte auf dem Mars würden ihm recht geben müssen. Dieses niederträchtige Programm an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen, schuldete er nicht nur sich, sondern auch all den anderen, die vermutlich schon länger hier litten. Zweimal pro Jahr kamen Schiffe an – irgendwie mußte er an Bord eines dieser Schiffe gelangen! Selbst wenn niemand wußte, wann das nächste fällig war, und das Betreten des Landefelds verboten war. Irgendwie mußte es klappen …

Aber zuerst mußte er hier überleben.

Hinter der Verbindungstür hörte er Branahans Frau schluchzen, vermischt mit Kinder plärren.

Branahan war auf der Erde aufgewachsen, kannte sie und hatte gewußt, wo es lang ging. Und dennoch hatte er nicht überlebt. Das Leben auf diesem Planeten hatte ihn ausgehöhlt, Überarbeitung hatte sein Urteilsvermögen verwirrt, und so war er am hellichten Tag des Lebens beraubt worden.

Wieviel geringer standen da die Chancen für Boyd Jensen vom Mars?