Ganz sanft (r)übergeschwappt

Wie so viele andere Trends sind auch die Smoothies über den großen Teich zu uns herübergeschwappt und mittlerweile – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Was tun, wenn man unter Diabetes und auch noch diversen Lebensmittelallergien leidet? Sofort die Ernährung umstellen. Doch das ist gar nicht so einfach. Schon gar nicht im Jahr 1960, als sich Stephan Kuhnau aus New Orleans in den USA vor dieses Problem gestellt sah, und die Lebensmittelindustrie noch keinerlei Produkte für Diabetiker und Allergiker im Sortiment hatte. Doch Kuhnau hatte die zündende Idee und begann, frische Früchte, teilweise ergänzt durch diverse Nahrungsmittelzusätze, in dickflüssige, softe Drinks zu verwandeln – die Smoothies (englisch »smooth« = weich, geschmeidig, sanft) waren geboren! Und da sich Kuhnaus Gesundheitszustand dank der cremigen Fruchtpürees enorm verbesserte, eröffnete er 1973 einen Laden, um seine vitamingeladenen Powerdrinks einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Mit Erfolg: »Smoothie King« ist mit über 200 Filialen noch heute amerikanischer Marktführer.

Unendlich vielfältig und verführerisch

Wie von seinem Erfinder vorgesehen: Ein Smoothie kann eine ganze Mahlzeit ersetzen. Und wie die aussieht, bestimmen Sie: In seiner ganz klassischen, reinen Form besteht ein Smoothie aus verschiedenen frischen Früchten, die im Standmixer mit etwas gestoßenem Eis fein püriert und mit Fruchtsäften verlängert werden können. Nutzen Sie für eigene Experimente in Sachen Lieblings-Smoothie den Sommer: Ab 28° Celsius aufwärts sind fetter Schweinebraten und ölige Pommes eh passé, und auch der gute alte Salatteller wird bald langweilig – dafür lockt ein reichhaltiges, buntes Obstangebot! Schlagen Sie zu und kombinieren Sie, was Ihnen schmeckt – eigentlich kann nichts daneben gehen. Kalorien sind Ihnen egal? Dann dürfen zusätzlich auch Joghurt von fett bis mager, Sahne, Speiseeis und/oder andere Milchprodukte mit in den Mixer und für die Sorbet-artige Konsistenz der Softies sorgen. Übrigens: Hochprozentiges kann’s als Aromazusatz auch mal sein. Macht zwar nicht unbedingt »smooth«, hebt aber Geschmack und Laune – z.B. bei der Happy Hour oder Gartenparty.

Fastfood de luxe

Wie auch immer Sie Ihren Smoothie zusammenstellen: Wichtig ist nicht nur die cremige, dickflüssige Konsistenz, sondern auch die richtige und das heißt: niedrige Temperatur. Schön kalt muss er sein – darum wird immer etwas gestoßenes Eis mitgemixt und sollten die übrigen Zutaten ebenfalls gut gekühlt sein. Ein dritter entscheidender Punkt: Frische, Frische, Frische! Ein Smoothie »lebt« von absolut frischen, vollreifen Früchten. Und davon, dass Sie ihn nach dem Mixen sofort genießen – denn steht er lange herum, verpuffen alle Vitamine. Aller guten Dinge sind also auch bei Smoothies drei: soft, cool und fresh. Wenn Sie die beachten, steht Ihrem Mix-Vergnügen nichts im Wege. Darum: schnell den Mixer rausgeholt und Hallo zu Fastfood der superleckeren und vor allem gesunden Art!

Nützliche Helfer für cremige Drinks

Mit wenigen Mitteln schnell gemacht – auch das ein Grund, öfter mal einen Smoothie zu schlürfen. Das ist alles, was Sie brauchen:

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Elektrischer Mixer

Elektrischer bzw. Standmixer: Ohne ihn geht nichts bei Smoothies und Shakes, weil frische Früchte und gestoßenes Eis dafür so richtig klein gemacht werden wollen. Ein Pürierstab hilft also nicht weiter, außer Sie haben eines dieser neuen Turbomodelle. Trotzdem: Der Mixer-Glasaufsatz ist groß und bietet viel Raum, falls Sie ein Rezept gleich für Freunde mitmixen möchten.

Welches Modell Sie sich zulegen, entscheidet vor allem Ihr Geldbeutel – von ca. 20 Euro an ist die Preisspanne nach oben offen. Preiswert muss nicht schlecht sein. Wenn Sie ein Billiggerät haben, schneiden Sie harte, faserreiche Früchte sehr klein, damit der Motor beim Mixen nicht gleich schlappmacht. Wichtig: Nehmen Sie in jedem Fall einen Mixer, dessen Glas- oder Plastikaufsatz abnehmbar ist. Und achten Sie darauf, dass sich der Mixer gut reinigen lässt bzw. die abnehmbaren Teile spülmaschinenfest sind. Auch mehrere Leistungsstufen sind von Vorteil.

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Eismühle

Eismühle (»Ice Crusher«): perfekt für gestoßenes Eis im Handumdrehen. Wenn Sie sich eine zuzulegen möchten: Bitte Hände weg von solchen aus leichtem Plastik! Denn damit wird das Eismahlen zur äußerst wackeligen Angelegenheit. Eine gute Eismühle dagegen ist massiv und schwer für einen guten Stand und hat ein Edelstahl-Mahlwerk. Ab 30 Euro aufwärts müssen für einen guten Ice Crusher also drin sein, Schnäppchen besser links liegen lassen – schnell kurbelt man sonst in der Luft, weil sich die Kurbel gelöst hat… Sie möchten so viel Geld nicht ausgeben? Kein Problem, es gibt eine Alternative:

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Crushed Ice in Handarbeit

Küchentuch, Gefrierbeutel, Nudelholz: Damit kriegen Sie Eis auch klein – und vor allem ohne Sparschwein-Schlachten: Eiswürfel in ein sauberes Küchentuch einschlagen oder (kleinere Mengen) in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz oder einer leeren Flasche klein klopfen.

Beste Zutaten für leckerste Smoothies

Wer will gute Smoothies machen, der muss haben sieb… – nein: sechs Sachen! Wichtig bei allen sechsen: Beste Qualität muss es sein.

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Frisches Obst

Frische Früchte sind Zutat und Aromageber Nummer 1 für Smoothies. Ob Erdbeeren, Melonen oder Äpfel – saftig, prall und vollreif müssen sie sein. Denn saure Erdbeeren, fade Melonen oder mehlige Äpfel geben an Geschmack nicht viel her. Darum kaufen Sie saisongerecht ein und achten Sie auf beste (regionale und Bio-)Qualität. Bei allen Beeren-Smoothies können Sie außerhalb der Saison gut auf Tiefkühl-Ware zurückgreifen. Und statt frischer Pfirsiche geht auch Dosenware ohne Zuckerzusatz.

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Eiswürfel aus Plastikbeuteln

Gestoßenes Eis Nicht unterschätzen – es ist eine wichtige Zutat! Es kühlt die Smoothies durch und durch und verleiht ihnen eine leicht Sorbet-artige Konsistenz. Damit nur Fruchtaroma durchschmeckt, Eiswürfel immer ganz frisch bereiten und nicht lange lagern – sie nehmen schnell die Aromen anderer Lebensmittel an. Am besten verwenden Sie Plastik-Eiswürfelbeutel – die sind nicht nur hygienischer als klassische Eiswürfelschalen, sondern auch preiswert und Platz sparend. Und: Die Eiswürfel lassen sich ganz leicht herausdrücken.

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Milchprodukte

Weiße Weichspüler Richtig »weich« werden Smoothies durch die Zugabe von Milchprodukten. Das können Frisch- oder H-Milch, Naturjoghurt, Dick- oder Buttermilch, Kefir, Sahne oder Milcheis sein (siehe >). Im Grunde können Sie bei den Rezepten experimentieren: Wenn Sie’s »schlank« mögen, nehmen Sie fettarme Milch oder fettarmen Joghurt. Frisch und säuerlich wird’s mit Dickmilch, Buttermilch und Kefir. Viel Geschmack (aber auch viele Kalorien) transportieren Sahnejoghurt, Sahne und Milcheis. Wenn Sie an Laktose-Intoleranz leiden, können Reis-, Soja- oder Hafermilch verwendet werden. Bei jedem »Weichspüler-Tausch« zu beachten: Geschmack und Konsistenz sind anders als mit den ursprünglichen Zutaten.

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Vollrohrzucker und Honig

Feine Süße Um den Fruchtgeschmack zu unterstreichen, darf gesüßt werden – z.B. mit Honig oder braunem Vollrohrzucker. Dafür wird Zuckerrohr zu Saft gepresst, dieser zu Sirup eingekocht, getrocknet und vermahlen. Weil nicht raffiniert, hat dieser Zucker einen hohen Melasse-Anteil und schmeckt fein nach Karamell. Auch Fruchtsirups – selbst gekocht (siehe >) oder aus dem Getränkeregal gut sortierter Supermärkte – sorgen für feine Süße und bringen auch noch eine weitere Geschmackskomponente in den Drink ein.

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Kräuter und Gewürze

Kräuter & Gewürze Von Minze und Zitronenmelisse bis Zimt und Kardamom sorgen sie für einen feinwürzigen Unterton. Sie peppen Drinks auch optisch auf: Etwas Zimt lässig aufgestreut oder ein Kräuterzweiglein im Drink, und gleich schmeckt’s noch mal so gut!

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Pistazien, Walnüsse und Krokant

Knusper-Zugaben Nüsse, Pistazienkerne, Kokosflocken oder Karamellbrösel (siehe >) sorgen für Knack und Biss. Wichtig wie bei allen anderen Aromen auch: Sie müssen mit den Hauptzutaten harmonieren. Darum z.B. Walnüsse zu Apfel und Orange, Kokosflocken zu Ananas, Banane oder Erdbeeren – mmh…