»Ich ließ zunächst mehr inoffiziell
durchblicken, daß jede unverheiratete Frau, die sich allein auf der
Welt befindet, aber gern ein Kind will, sich vertrauensvoll an den
Lebensborn wenden soll. Die Reichsführung SS wird das Kind
adoptieren und für seine Erziehung sorgen. Ich war mir klar, daß
dies einen revolutionären Schritt bedeutete ... Aber Sie können
sich vorstellen, daß wir nur wertvolle und rassisch einwandfreie
Männer als Begattungshelfer verwenden ... Man wird sehen, was wir
erst aus der Sache machen, wenn der Krieg vorbei ist. Da wird es
für jede deutsche Frau Ehrensache werden, wenn sie mit dreißig
immer noch kinderlos ist, ihr Kind auf diese Weise zu bekommen.
Dann wird sich auch niemand mehr dagegen sträuben, wenn wir die
Sache nicht mehr auf freiwilliger Basis machen, sondern gesetzlich
erzwingen ...«
Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, am 9. Mai 1943 zu seinem Leibarzt und späteren Biographen Kersten. (Aus dem Kapitel »Die neue Bigamie« der Kersten-Memoiren.) Dieser Roman um mißbrauchte Mütter und verlorene Kinder stützt sich auf genaue Dokumentation durch Akten des Militärtribunals in Nürnberg, durch Aussagen von LebensbornMitgliedern und von Müttern, die mit dem Lebensborn in Berührung gekommen sind, und durch eidesstattliche Erklärungen von Zeugen, die aus persönlichem Augenschein die Rassepolitik des Dritten Reiches kannten.