Buch 2: Serdars Mega Hatenight, Kapitel 1–26 (2010–2012)

SMHN, Kapitel 1: Rücktritt vom Rücktritt

Live-Ticker: +++ Sensation: Hassias lebt +++ Überraschung: Kachelmann gesteht Selbstmord +++ Kompromiss: Köhler wird neuer Ministerpräsident in NRW +++

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Ja ein hartes, aber herzliches Willkommen hier aus Köln am Rhein vom ersten ordentlichen Parteitag der NSDAP.

Wir waren lange weg, sind wieder da, die Gründe sind zahlreich und sollen hier nur angedeutet werden. Wir brauchten Zeit, existentielles Zeug halt zum Nachdenken zur Rekreation zur Regeneration und zur Masturbation, sage ich nur.

Und nun sind wir wieder hier, härter als je zuvor, härter als ein Sextaner-Schwanz und bereit einzustoßen in jede Gelegenheit, die sich uns bietet. Vorne, hinten, oben, unten, Kniescheibe, Mundwinkel, Augen oder Zehenloch.

Es gibt einiges, was passiert ist, was unbedingt kommentiert werden sollte, das lassen wir natürlich außer Acht. Wir machen’s ja nicht denen nach, die um Quote buhlen, die sich zum Deppen machen bloß damit sie einige Zuschauer mehr erreichen. Nein, wir nutzen die vielfältigen Möglichkeiten des Internets, um die frivolen Dinge auszusprechen, um den Kram wirklich auch zu besprechen, den sich andere Leute noch nicht mal unter ihrer angefeuchteten Bettdecke trauen zur Sprache oder zu Gehör zu bringen.

Ich weiß nicht, ob Jörg Kachelmann schon entlassen ist aus dem Gefängnis. Ich find’ die Nummer, die er abgezogen hat, ja ziemlich geil! Also mit mehreren Weibern gleichzeitig, das ist ja gang und gäbe bei uns Männern, aber dann auch noch den Weibern was zu versprechen, das Blaue vom Himmel, sie zu vögeln, sie zum Teil zu heiraten und sich dann zu wundern, dass die eine von diesen Zicken den Modergeruch der anderen Muschi riecht und vermutet, dass da irgendwas dazwischengekommen ist, also zwischen diese Liaison zwischen dem Wetterfrosch und den Billignutten.

Wie billig muss man als Nutte eigentlich sein, um sich von seinem Stecher erklären zu lassen: ›Ich hab’ gerade Krebs, ich muss mal nach Kanada‹?

Ich weiß es aus Erfahrung, ich hab’ schon Beziehungen geführt mit mehreren Frauen, parallel, und es ist wirklich schwer, ab der Zahl von fünf nicht in Erklärungsnot zu geraten, und noch schwerer ist, die einzelnen Frauen nicht zu verwechseln. Also während man die eine bumst nicht an die anderen zu denken und so, wie es bei uns üblich ist, ihren Namen zu sagen, zum Beispiel: ›Monika, du geile Nutte!‹, und dann ist es gar nicht Monika, sondern Lorielle London, hahaha und ich sag’ dann: ›Ach, ich hab’ dich verwechselt!‹, und sie sagt: ›Ja, ich glaube in mehrerlei Hinsicht.‹

London übrigens ist ihr Nachname, nicht das Kondom, das man sich übern Schwanz ziehen muss, damit man sich bei ihr nicht Bimbosud infiziert.

In den vielen Wochen, in denen wir Zeit hatten, uns dessen gewahr zu werden, was eigentlich unser Auftrag ist, nämlich jenseits von political correctness und Geseiber von Toleranz, jenseits von allem, was andere für uns noch nicht mal besser machen, einen Punkt zu setzen in dieser vielfältigen Medienlandschaft, in der man ja schon nicht mehr weiß, was man denken darf und soll und kann und dürfen sollte, wenn man es könnte oder wollte, jenseits also von alldem also einen Punkt zu setzen, eine klare Linie zu ziehen, manchmal auch ein Kreuz daraus zu basteln und nur wenn man sich verläuft, wird es ein Hakenkreuz, wenn man es richtig macht, wird es zuweilen auch das Rote Kreuz und wenn ihr es richtig machen wollt, dann kauft ihr dazu noch dieses wunderbare Exemplar meiner aktuellen DVD (Serdar hält seine DVD Der Hassprediger in die Kamera). Das bin ich, das ist der Titel, die DVD kostet 88 Neandertaler, man kann sie überall erwerben, vor allem auch im Tschad, im Sudan und in Bangladesch, sie beinhaltet einige Anweisungen zum modernen Terrorismus und zum unbefleckten Geschlechtsverkehr mit Untergebenen auch in der katholischen Kirche, das ist das Bonusmaterial.

Apropos: Was haben die sich nicht um den Verstand gevögelt. Die Padres und Patrones, haben sich kleine Jungs bestellt und dann zum Schluss gesagt: ›Entschuldigung, wir haben uns verwichst, war ’n Kindergesicht im Weg.‹

Ja, so macht man das nicht, bitte schön. Wenn schon, dann richtig, fragen sie Fritzl, der hat damit jahrelange Erfahrung. Man kann sich ja auch seine Bumsgschöpfe halten und sie so lange still halten, bis dass das Verbrechen, das man begangen hat, verjährt ist und die Kinder, die man erzeugt hat, schon groß, schon volljährig geworden sind. Das ist klüger, als wenn man immer so einen auf zölibatär macht, so: ›Nein, wir wollen eigentlich gar nicht, aber dann, vielleicht schieben wir’s doch ’n bisschen hinten, oben, unten.‹ Und wenn’s dann auffliegt, sagt man nicht: ›Tut uns leid!‹ Man entschuldigt sich erst bei den Iren, so: ›Tut uns leid, Irland!‹, und dann sagt man: ›Wir wollen doch nicht, dass die Polizei recherchiert‹, nein wir setzen eine Untersuchungskommission ein.

Ich überfall’ also jetzt demnächst eine Bank und dann sagt der Richter: ›Hör’ mal du Kanacke, was gehst du in die Bank?‹ Dann sag’ ich: ›Tut mir leid! Ich setz’ ’ne Untersuchungskommission ein, warum ich’s gemacht habe.‹

So geht die katholische Kirche mit Recht und Unrecht um. Da lob’ ich mir doch den Islam, wo man gezüchtigt wird, wo man Anleitung und Anweisung gibt zum Zusammenleben zwischen Mann und Frau, so wie Gott es wollte! Vor allem machen das nicht mehr die Islamisten und Mohammedaner selbst, es machen ja jetzt die Konvertiten, Konver-Titten, die spirituell umgepolten, die schlimmer sind als die Araber. Die Kaftane tragen und Anleitung und Tipps dazu geben, wie man seine Frau am besten zu schlagen hat. Erst soll man sie ermahnen: ›Heeee, lass das!‹, wenn sie dann nicht hört, soll man sich von ihr abwenden: ›Heeee! Leck’ mich am Arsch!‹, und wenn sie dann nicht pariert, soll man sie mit einem fingerdicken Stock an Stellen züchtigen, die man in der Öffentlichkeit nicht sieht. In der Öffentlichkeit sehe ich doch von dieser Kopftuchnutte gar nichts, sowieso! Soll ich jetzt durch das Gitter der Burka stechen?

Und was ist nicht noch alles passiert, als wir versucht haben, uns auf uns zu besinnen. Roland Koch ist zurückgetreten. Aber ich glaub’ es nicht ganz, der ist so korrupt, dieses Toupet-Schädel-Monster, der wird doch jetzt in NRW auftauchen und sagen: ›Öh, ich hab’ Spaß gemacht.‹

Dann wird die Kraft wieder dahin geschickt, wo sie herkommt, wahrscheinlich nach Polen. Wahrscheinlich ist die in diesem abgestürzten Flieger einfach durch den Hinterausgang rausgesprungen, bevor das Ding auf den ukrainischen Boden oder den weißrussischen oder wie dieser Dreck auch da im Osten heißt geprallt ist. Noch nicht mal das ist eine Geschichte für sich. Die gesamte polnische Elite stürzt in einem einzigen Flugzeug ab, das muss man sich mal vorstellen! Ein Flugzeug reicht, um die gesamte polnische Elite zu vernichten, das muss man sich mal – außerdem war die gar nicht vernichtet. Der Kaczynski stand doch am nächsten Tag vor seinem eigenen Sarg. Das ist ja ’ne Horrorvorstellung! Man stelle sich mal vor, die gesamte deutsche Elite würde bei einem Flugzeugabsturz vernichtet werden: Oliver Pocher, Mirja Boes, Mario Barth, Dieter Bohlen und Angela Merkel, und am nächsten Tag steht die Merkel vor ihrem eigenen Sarg und sagt: ›Ätschibätsch, ich war’s gar nicht! Meine Schwester Andrea Merkel lebt noch!‹

Das ist ja ein Albtraum!

So wie all das andere, was uns widerfahren ist, ein Albtraum ist. Übrigens, ich rede im Pluralis Majestatis, weil ich die Institution, die uns seit Wochen und Monaten auf den Fersen ist, mit in meinen Vortrag einbeziehe. Auch das war ein Grund. Wir wurden verfolgt von Tropenmedizinischen Instituten, die besorgt waren um das Wohl der Juden, äh, der Jugend. Wir wurden verfolgt von Koalitionären des guten Geschmacks, weil man uns vorgeworfen hat, wir würden zu sehr über die Grenze gehen. Dabei haben wir doch die Grenzen nicht gesteckt, he! Was können wir dafür, wenn andere Leute Grenzen haben, die wir nicht tolerieren.

Außerdem Kunst! Kuuuuuuuunst! Kunst kennt keine Grenzen, sonst ist sie Hurendienst!

Ja! Und deswegen bedanken wir uns auch beim Tropenmedizinischen Institut in Mannheim an der Saale. Da fällt mir Lena Mannheim-Saale-Unstrut ein, das Knödelgesicht: unfuckable forever! Wer hat die auserkoren Deutschland zu vertreten? Gibt es nicht wieder richtige deutsche Sänger, die beim transslawischen Volksbarden-Gesangskongress ein strammes deutsches Lied von sich geben? Zum Beispiel: ›Die Fahne hoch!‹ Aber nein, dann gewinnen wir nicht nur, dann müssen wir auch noch das ganze Russenpack aus dem Osten bei uns internieren, die wir ja dann als Kriegsgefangene mitnehmen würden.

Aber mich fragt niemand! Nein, stattdessen glotzt man sich wund, von RTL bis Sat1, stattdessen ist Oliver Pocher immer noch auf Sendung, stattdessen schwängern sich Asoziale um die Wette, bis ihnen die Embryos aus der Muschi fallen wie Mandelkörner. Mich fragt man nicht und die Quote machen die anderen. Und dann wundert man sich, wenn der Pocher auf dem Judensender Sat1 seine sechs Millionen erwirtschaftet und komische Assoziationen entstehen könnten, mich hätte man fragen sollen! Aber nein, nein, davon will man nichts wissen.

Wir bleiben dabei: Wir bleiben hier, wir senden, bis wir tot umfallen! Ab heute wird zurückgeschissen! Danke schön, auf Wiedersehen, schnell die DVD holen für jeden der Hassist sein will!«

SMHN, Kapitel 2: Griechensteuer

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Wir leben ja in einer traumatisierten Gesellschaft, das muss hier mal gesagt werden. Jeder und jedes treibt sich in den Wahnsinn und landet dann irgendwann in einer Psychiatrie oder auch in einer psychotherapeutischen Praxis oder bei der katholischen Kirche, wahlweise. Und dann kommen diese Therapeuten, Trauma-Therapeuten, die Vindaloo-Schmidt-Meyer heißen, und sagen so Sachen wie: ›Du musst dein Karma verbessern, aber vorher möchte ich deine Muschi lutschen.‹«

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansprache des Führers: ›Ich weiß nicht, ob das jemand kennt, vielleicht lebe ich ja auch in einer anderen Welt, aber mit Geld, was man verdient, ist es genauso wie mit Scheiße, die man kackt. Kaum hat man irgendwo was verdient, da kommen Leute, die es einem aus den Klauen reißen. Kaum hat man irgendwo was geschissen, da kommen zwanzig dieser Drecksschmeißfliegen mit den grünschimmernden Körpern und setzen sich drauf, um sich ihr Stückchen rauszureißen. Und jetzt sollen wir also alle den Gürtel enger schnallen. Das große Sparpaket, während ich um mich herum nur immer fetter werdende Leute sehe, soll ich auch noch den Gürtel enger schnallen. Warum denn? Um es den Griechen noch weiter in den Arsch zu schieben? Ja, die Griechen mögen es ja, wenn man ihnen was in den Arsch schiebt oder sie anderen was in den Arsch schieben. Uns ihre Lügen, wir ihnen unser Geld.

Ja, Steuer, Steuern hier, Steuern da. Ständig werden neue Steuern erfunden. Abgaben. Abgaben hört sich nicht so schlimm an, hört sich an, als würde man es gerne tun. Hehehe, man wird ja auch veranlagt. Es wird einem nicht aus der Tasche gerissen. Und wohin geht die Kohle? In Gebäude die niemals gebaut werden.

Wenn sie anständig verwendet würde, dann hätten wir auf den Autobahnen keine Schlaglöcher und könnten mit unseren Foxis, irgendwann sind es ja nur noch VW-Foxis, mit 80 wenigstens geradeaus fahren.

Nein, stattdessen leben die Harz-IV-Empfänger von meinen Steuern, sitzen vor ihren Flatscreens und saufen ein Bier nach dem anderen und werden fetter und lassen sich von der Super Nanny auch noch Tipps geben, wie sie ihre Drecksblagen erziehen sollen. Damit die auch noch groß genug sind, von meinen Steuern zu profitieren.

Aber wenn die Griechen kommen, dann kriegen sie eben mal 180 000 Milliarden in die Kippe gepustet, diese Malakka-Ficker, diese Kacka-Ficker-Malakka-Säck-Sacke-Malakas-Pusties.

Ja, ich hab’ nichts gegen Griechen, aber hinter allem, was auf dieser Welt stattfindet, steckt irgendwo doch ein Grieche. Das ist doch schon der Name der Sexualpraktik, der es vermuten lässt, dass da irgendjemand in irgendwas penetriert hat. Selbst die Öl-Pest. Da weiß man ja nicht, haben es die Griechen vielleicht angebohrt, damit das Öl den Golf von Mexiko verschmiert und sie irgendwann sagen können: ›Wir brauchen die Kohle.‹«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Vielleicht muss ich jetzt auch mal zu einer Therapie. Ich überlege mir, ob ich nicht vorher noch einen anständigen Drogen-Cocktail zu mir nehme. Wahlweise beispielsweise Whiskey mit Straußensperma, was unglaublich gut gegen Depressionen sein soll. Desirée Nick weiß davon ein kleines Märchen zu berichten.

Oder ich trinke einfach was anderes. Wasser. Ich konzentriere mich neuerdings auch seitdem ich die Therapie mache auf die wesentlichen Dinge des Lebens.

Das ist doch schon Gemotze, Umweltverschmutzung. Warum bohrt denn BP bitte schön im Golf von Mexico nach Öl? Damit wir mit unseren Foxis wieder über die Schlaglochautobahn fahren können. Wir könnten ja das Autofahren lassen, dann müssten wir auch keine Angst mehr vor der Ölpest haben. Ja gut, oder wir könnten Autos bauen, die nur mit Strom fahren.

Aber das geht auch nicht, dann haben wir wieder eine Wirtschaftskrise. Dann müssen wir wieder, um unser Wirtschaftswachstum zu steigern, irgendwelche Dritte-Welt-Länder in die EU aufnehmen, weil die arbeiten ja billiger, und wenn sie billiger arbeiten und mehr Geld verdienen, dann ist das Wirtschaftswachstum ja bei ihnen. Deswegen nehmen wir sie in die EU auf, ohne zu prüfen, ob es Malaka-Kackas sind oder Rumänen-Memenen oder Albaner-Albaner. Ja, und dann am Ende stellen wir fest: ›Huch, die waren ja gar nicht kreditwürdig, die sind ja pleite, die sind ja alle korrupt ohne Ende.‹

Ja, feiere doch demnächst mal deinen Geburtstag in Bukarest, dann weißt du, wie es in Rumänien aussieht. Aber sich nur das Auto liefern zu lassen, den Dacia für 5000 Euro und zu sagen: ›Also Rumänien ist absolut demokratisch‹ und zu vergessen, wann die Demokraten geworden sind, die Polen, die Bulgaren, die Arschficker, die Malakka-Kackas, das reicht eben nicht aus. Und ich soll das aushalten, ich soll das aushalten.

Dann erklären einem irgendwelche Sachbearbeiter, dass man verpflichtet ist zu zahlen. Die Steuerpflicht ist ja eine Bürgerpflicht. Ja und was bekommt man dafür? Nichts! Einen Zettel, auf dem steht, wie viel man nächstes Jahr vorauszuzahlen hat. Das ist ja der ewige Kreislauf. Verdient man mehr, zahlt man mehr. Verdient man weniger, kriegt man nichts zurück. Das hasse ich, wenn die Leute einem sagen: ›Das kriegen Sie ja am Ende des Jahres zurück.‹ Hahaha, ja wer’s glaubt, wird selig. Am Ende des Jahres gibt es 20 neue Gesetze und ich kriege nie wieder etwas zurück.

Das Beste ist immer, man hat das, was man hat, und behält es so lange, bis einer kommt und einen mit der Waffe bedroht, damit man es rausgibt. Aber vom ewigen nicht Kacken wird man auch nicht gesünder. Da kommt einem die Kacke irgendwann aus den Poren geschossen. Hoffentlich den richtigen Leuten ins Gesicht, den Griechen. Die sind den Umgang mit Kacke ja gewohnt. Nachher werden sie noch geil davon.

Wir sehen uns nächste Woche oder morgen, vielleicht schon heute Nacht in Ihren Albträumen. Gehen Sie zum Trauma-Therapeuten! Und ich verschwinde nach Köööln.«

SMHN, Kapitel 3: Schwuluzela

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch, Vuvuzelageräusche übertönen kurz seine Worte: »Ah, was geht mir Fußball auf den Sack. Diese Drecks-WM. Das kommt davon, wenn man Bimbos das Organisieren überlässt. Ja, und diese Vuvu-Vuvu-Vuvuvenezuelas, die einen Sound machen, dass man impotent davon wird, wenn man es nicht schon war. Oder schwul und lesbisch zugleich.

Die gehen mir so was von auf den Sack. Ja, und ohne Ton ein Fußballspiel gucken ist auch scheiße. Das ist wie mit einem Eimer auf dem Kopf bumsen.

Dieses Gemotze geht mir so auf den Sack. Diese Schwuluzelas. Als ob es sonst nicht genug Krach geben würde, über den man sich beschweren könnte. Schreiende Säuglinge, röhrende Hirsche, scheppernde Polizeisirenen.

Ja, was will man schon von Bimbos erwarten, denen man die Organisation eines Weltereignisses überlassen hat? Dass sie auch noch die Verantwortung übernehmen für unsere kulturelle Identität.

Da höre ich lieber ’ne Schludu-mudu-Mongozela. Ja, Drecks-Fußball-WM. Drecks-Fußballer. Mit Fußball hat das überhaupt nichts mehr zu tun. Es ist Stolzieren auf dem frisch gemähten Rasen.

Ja, ein Fußballer, der kämpft noch um seine Ehre, um jedes Tor, das er schießt. Aber die gucken vorher auf den Gehaltszettel, bevor sie ein ›Schüßchen‹ ablassen. Ja. Drecksscheiße. Das Einzige, was dahintersteckt und der Einzige dem es nützt, ist Coca Cola. Und McDonald’s und all die Werbeträger, die als offizieller Sponsor dieser Scheiße auftreten. Die nichts anderes ist als Ersatzkrieg.

Die ganzen Ronaldos und die ganzen Messis und die ganzen, was weiß ich Badstubers und was weiß ich für Leute. Die haben nichts mit Fußball zu tun. Die sind Stellvertreter einer Generation, die sich in Beschwichtigungshaltung ergeht. Deswegen ist Fußball auch eine Kacke, die ich mir nicht mehr antue. Schon gar nicht, wenn es von Bimbos organisiert ist. Fußball, es hat von seiner Seele vieles verloren und ja, und deswegen ist die Vuvuendzela auch das richtige Instrument. Wenn ich es wäre, ich würde so laut trompeten, wie ich könnte, all denen ins Ohr und das Ende ins Arschloch stecken. Die meinen, dass es irgendwas mit ernsthaften Anliegen zu tun hat, dieses ganze Verkaufsspektakel, und allen voran den Deutschen würde ich es ins Arschloch stecken. Die ja nicht verlieren und nicht gewinnen können. Gewinnen sie, haben sie gleich Komplexe, verlieren sie, schieben sie die Schuld auf andere. ›Der Schiri hat nicht gut gepfiffen.‹ Ja. Wir haben den Krieg auch nicht verloren, die anderen haben gewonnen.

Aus, aus, aauus. Das Spiel ist vorbei. Der Neger liegt am Boden. Deutschland ist Weltmeister.

Dass man den Afros diese WM gegeben hat. Der Blatter, diese korrupte Dreckssau. Ja, bloß weil er wahrscheinlich aus Südafrika irgendwelche Entwicklungshilfegelder in seine eigene Tasche ziehen wollte. Das weiß doch jeder Mensch, dass in so einem Land nichts, also was ist denn da für eine Fußballkultur. Die laufen doch so, als wären sie auf der Flucht vor einer Gazelle.

Und diese von Taktik zerfressenen Spiele. Die Fußballer sind ja auch keine Fußballer mehr, das sind Werbedarsteller mit Nebenberuf Fußballer. Die gehen dann zwischen Snickers-Werbefilmdreh und Coca-Cola-Dreh zwischendurch mal zum Training und laufen dann rum und schütteln ihre gestählten Körper, damit die Schweißtropfen abperlen. Ja, Dreckssicker und so eine satte Scheiße gucke ich mir an, weil ich selber reingefallen bin auf die Werbeindustrie, die mir suggeriert hat, dass es das Ereignis aller Ereignisse ist. Fußball-WM, Fußball-WM. So eine Scheiße.

Ja, jetzt sind die Deutschen ja wieder im Durchmarsch begriffen und am Ende, wenn sie mal gegen einen richtigen Gegner spielen und nicht gegen irgendwelche Unter-Nationen, die Fußball mit einem Kuheuter verwechseln, dann werden sie wieder verlieren und schrecklich jammern: ›Huää, wir haben wieder verloren.‹

Hm, da gucke ich lieber Frauenfußball, gucke ich lieber Lesben, zu wie sie auf dem grünen Rasen pussieren, nachdem sie sich vorher die Muschi weichgeleckt haben.

Oder Hahnenkampf, auch eine schöne Sportart. Hahnenkampf-WM. Hm ja, müsste man allerdings nach Thailand. Joa gut, das könnte man verbinden mit einem kleinen Besuch im Kinderpuff.

Hehe, Dreck. Spiiiel, Bimbo. Nachher tanzen sie dann wieder, wenn sie mal gewonnen haben, wie ums Lagerfeuer, wenn sie ein Gnu erlegt haben. Äh.«

SMHN, Kapitel 4: Urlaubsspecial – Kleine Mädchen (Song)

Manche stehen auf reife Frauen

finden lange Beine geil

Haben ein Herz für scharfe Sauen

Lust auf jedes Körperteil

Lecken alte Omas wund

andre ihre Ehefrauen

Küssen sich die Lippen wund

werden richtig fest verhauen

Weiß nicht, ob ich mich schämen soll

ob ich jetzt kriminell bin oder was

Weiß nicht, ob ich mich grämen soll

ob ich nur sexuell bin oder krass

Ich steh’ auf kleine Mädchen

ganz junge Mädchen

auf frisch gewaschen und rasiert

so junge Mädchen

Am besten freche Mädchen

blutjunge Mädchen

parfümiert und nicht blasiert

Manche finden’s scharf zu diskutieren

reden dann kein Wort

Würden sich was amputieren

machen’s gern am stillen Ort

Manche springen auch vom Dach

andere kochen Ratatouille

Manche spielen sogar Bach

schreien kieksig Pfui

Ich weiß nicht, ob ich mich schämen soll

ob ich jetzt kriminell bin oder was

Weiß nicht, ob ich mich grämen soll

ob ich nur sexuell bin oder krass

Ich steh’ auf kleine Mädchen

frisch gewachst und perforiert

Ich stehe auf frische Gören

pasteurisiert und gut verpackt

Ich steh’ auf kleine Mädchen

frisch gewaschen und rasiert

Am besten freche Mädchen

parfümiert und nicht blassiert

Ich geb’ dann mal ’ne Zeige an

sagt’s nicht dem BKA

dann hol’ ich mir ’ne Kleine ran

und spiel’ ihr den Papa

wenn dann die Polizei mich holt

streite ich das Ganze ab

Die Klapse mein Geschlecht umpolt

sag’ ich paperlapap

Ich steh’ auf mini Mädchen

und andere stehen auf Boys

So süße kleine Mädchen

das sind nur meine Toys

Ich stehe auf junge Dinger

produziert und nicht gebraucht

Ich steh’ auf Zuckerhäschen

abgeleckt und unversaut

Steht ihr auf junge Mädchen

ungebraucht und unbenutzt

Stehst du auf junge Mädchen

andere stehen auf Boys

Stehst du auf kleine Blümchen

stehst du auf kleine Mädchen

stehst du auf kleine Mädchen

SMHN, Kapitel 5: Türken

Liver-Ticker: +++ Endsieg für Deutschland: Fifa annulliert WM-Finale +++ Spitzen-Hitze: Bahn eröffnet Rekordsommer +++ Sommerloch: Merkel gesteht Vergewaltigung +++

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Schöne Zähne für alle. Es reicht doch, wenn ich schöne Zähne habe!

Hier sind wir wieder aus Kölle. Hahaha, hihihoho neues Video, Taliban drohen Deutschland. Explizit Deutschland drohen die Taliban. Warum eigentlich die Taliban? Ist Taliban die Mehrzahl von der Taliba? Ich weiß es nicht und was haben die ständig zu drohen? Sind die schlecht drauf? Haben die dünnflüssige Koks geschluckt, oder was? Sitzen da in der Wüste und sagen: ›Komm, jetzt drohen wir mal wieder den Deutschen zur Abwechslung.‹«

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansprache des Führers: ›Früher hatte ich ja noch Hass auf Serbokroaten, auf Albaner, auf negroide Juden, auf Chinesen, auf Abchasen, auf Holländer, auf Engländer. Auf alle eigentlich, mit Ausnahme mich. Heute hasse ich auch Türken. Türken, was sind das für Leute? Sind ja gar keine Türken, sind Pseudos. Türken sind ja eigentlich ganz nette Leute aus Zentral-asien. Ziehen sich die Schuhe aus, wenn sie in eine Wohnung kommen, und schütten sich Kölnisch Wasser auf die Hände. Aber das, was sich heute Türke nennt, nennen darf in des Deutschen Gnaden, das ist viel mehr Jemenit.

Oder Sudanese oder Sudajemenit oder Judaseminit. Hahaha, Türken. Besonders dann in diesen Großstädten Köln und Berlin haben sie sich dann Zweckgemeinschaften, Parallelgesellschaften gebildet, in denen sie sich zusammentun, um ihrer obskuren Religion zu frönen und ihren weltfremden Anschauungen näherzukommen. Ihre Frauen zu peitschen, ihre Schafe zu schächten, ihre Kinder zu triezen, ihre Kopftücher zu schnüren. Das, was sie bei sich zuhause nicht dürfen, das wollen sie hier umso mehr. Ja, geht rüber, hier ist zwar kein Zebrastreifen, aber ihr seid wenigsten Deutsche, komm’ du auch Oma, kennst doch den Führer noch persönlich und jetzt sitzt er dir gegenüber im Auto und du erkennst ihn nicht wieder.

Türken, das ist so eine Sache für sich. Und dann haben sie ihre Communities gebildet. Es gibt ja auch intellektuelle Türken, aber irgendwie leiden Türken alle unter der gleichen Krankheit. Sie sind dumm. Ob sie intellektuell sind oder nicht. Sie sind dumm, ausgedünnt im Hirn.

Ja, entweder sie tragen Kopftücher, dann sind sie so dumm, dass sie nicht wissen, dass das Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung ist, oder sie schminken sich wie Nutten. Ich hab’ noch nie ’ne Türkin kennengelernt, die intelligent ist. Wahrscheinlich kann man die intelligenten Türkinnen gar nicht erkennen und denkt sie wären Polinnen.‹«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Wenn so ein Taliban jetzt vor der Kamera sitzt, geht der in den Mediamarkt, weil er sich dann die Kassette für die Kamera holt? Denkt der da mal einen Augenblick drüber nach, wer eigentlich die Kassette hergestellt hat? Ich mein’, Jetuci ist jetzt keine pakistanische Firma. Es wird zwar in Pakistan hergestellt, aber es steht dann doch letztendlich ›Made in Japan‹ drauf. Oder die Kassette, ich mein’, es gibt ja Maxell zum Beispiel, das ist eine Ami-Firma und dann gehen die Taliban-Honks in den Mediamarkt, weil sie eine deutsche Drohung loswerden wollen, und schenken den Amis Geld für eine DVD-Kassette, oder DV sagt man ja, ’tschuldigung, hab’ mich versprochen. Ich gehöre halt nicht zu dem erlauchten Kreis derer, die regelmäßig Taliban-Drohungen in Fremdsprachen ablassen.«

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansprache des Führers: ›Und mit den Männern ist es auch nicht anders. Mit ihren sprachlichen Fähigkeiten und sonstigen Minderbegabungen auch nicht. Woher die Türken überhaupt die Kraft genommen haben, ganze Kontinente zu erobern?

Worauf sich die Türken was einbilden, dass sie eine Kultur hätten. Da haben ja Ameisen mehr Kultur als die Türken. Die Kreuzritter hatten schon Recht. Sie haben ihren Job nur nicht anständig zu Ende gebracht. Das ganze Ding hätten sie in Schutt und Asche legen sollen. Der Einzige, der es halbwegs zustande gebracht hat, war dieser Ober-Kanack Atatürk, aber der ist dann viel zu früh gestorben, hat abgelebt, konnte sein Werk nicht zu Ende bringen. Kopftuchträgerinnen schlachten und schächten. Das Land so weit europäisieren, bis es nicht mehr zu erkennen ist als das, was es war. Die Griechen, die sind nett, die sind so wie Türken ohne Kopftuch, das sind anständige Leute. Die wissen auch, wie man ’ne Moussaka bereitet. Die Türken höchstens, wie man ein Massaker veranstaltet. Die Griechen sind nett. Selbst die Italiener sind mir lieber, oder Spanier, auch in Ordnung, aber Türken, kann man doch verstehen, warum jedes CDU-Mitglied als erstes ins Mikrofon rülpst, dass die Türkei nicht EU-Mitglied werden darf.

Die machen sich halt unbeliebt, die Türken, und haben einen Hang zur Überfettung. Guck sie dir doch an, machen sich alle so Bärtchen, warum haben die alle so Fotzenkratzer im Gesicht? Weil sie eine latente Angst davor haben, homosexuell zu sein. Kein Volk der Welt hat mehr Angst davor, homosexuell zu sein, als die Türken. Aber in jeder Schimpftirade eines ordinären Türken kommt das Wort »Arschfick« mindestens einmal vor. Da hat er doch dann irgendwie schwule Elemente in seinem Denken, die er verneint. Dann doch lieber Eselficken, der Sodomie frönen. Als ob das weniger unanständig wäre. Gut, sagen dann manche Türken, der Esel war ja kein Mann, es war ja ein weiblicher, eine Eselin. Aber es macht den Schwulen nicht weniger schwul, wenn er einem Tier ins Arschloch fickt. Dann ist er halt sodoschwul oder Sodomist, was ja das Gleiche war, jedenfalls im Mittelalter nannte man das Schwuleficken auch Sodomie.

Türken, überall, und dann drehen sie sich an ihren Dönerspießen vor und zurück. Dann fordern sie Gleichberechtigung von Integrationsbeiräten gesponsort. Dann machen sie unsere Innenstädte voll mit ihren Drecksgesichtern. Mann und Frau, Türken, Kopftuch, da gehen sie, Mann Kappi, amerikanisch, Symbol des Imperialismus. Frau einen Schritt dahinter, Kopftuch, Symbol der Unterdrückung. Fotze!

Dass ich selbst Türke bin, das (lange Pause) macht hier nichts zur Sache. Aus!‹«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Die Messlatte hängt jetzt ganz weit oben und meine Latte, die pocht ganz fest gegen den Reißverschluss. Voorsicht, die Taliban bedrohen uns!«

SMHN, Kapitel 6: Lovestampede

Liver-Ticker: +++ SSV bei Aldi: Theo dankt ab +++ Abenteuerurlaub Pakistan: 152 im freien Fall +++ Lovestampede: Endlich keine Schwulen mehr +++

Serdar im Auto: »Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, Gott wird durch mich wiedergeboren.

Ich bin eine Leihgabe Gottes.

Ich habe sozusagen der Menschheit das Leben verliehen.

Wir sind ja nichts anderes als Platzhalter und wie wir diesen Platz nutzen, ob wir ihn mit Kreativität vollstopfen, das ist eine Frage, die wir uns dank Gott, also mich, am Ende unseres verfickten Lebens eines Tages stellen.«

Hinweis an den Leser: Die Bilder und Serdars Rede in dieser Folge sind mit Technomusik unterlegt, zu sehen sind ausgelassen feiernde Loveparadebesucher, zwischendrin Bilder einer religiösen Massenveranstaltungen und am Ende Bilder der schicksalhaften Duisburger Loveparade aus dem Jahr 2010.

SMHN, Kapitel 7: Ssaraspleen

Liver-Ticker: +++ Iran eröffnet Olympia: Steinigung als Volkssport +++ Spielverderber Obama: Kinderspielplatz Irak geschlossen +++ Geologen jubeln: Atlantis in Pakistan entdeckt +++

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansprache des Führers: ›Eigentlich wollte ich mich an dieser ganzen Debatte nicht beteiligen, aber ich komm’ aus dem Urlaub und was sehe ich: Ein schnauzbärtiger Typ redet über Juden und über die angeblich genetisch erblich bedingte Veranlagung von Untermenschen zur Dummheit, die das deutsche Volk unterwandert.

Meine Güte, denke ich, schon wieder ein Hitlerfilm: Helge Schneider, Bruno Ganz und jetzt dieser mittelmäßige Knallcharge mit dem unaussprechlich ausländischen Namen.

Gut, wenigstens haben sie darauf geachtet, dass er auch einen Schlaganfall hatte, aber gelispelt hat Hitler nicht und gestottert auch nicht.

Die Wahrheit ist übrigens subjektiv und nicht nach Zahlen zu bemessen, manchmal ist es auch nur eine gefühlte Wahrheit.

Aber es ist langweilig. Ich hab’ einen alten Hut und einen langen Bart.

Gut, dieser Hitler-Imitator einen viel zu langen Bart, der Hitler hat ja nur so einen kleinen. Haben die da keinen anderen finden können? Mich zum Beispiel? Ich könnte Hitler aus dem SS, äh FF spielen. Aber ich würd’ es nicht tun. Langweilige Rolle! Verkauft sich nicht mehr besonders gut.

Oder war es vielleicht doch der Hape Kerkeling? Ja, der Hape Kerkeling hat sich einfach eingeschlichen bei Hart aber dünn oder Weich oder fett, um den Friedmann mal so richtig draufzuschicken und ihn wieder in seine Grenzen zu weisen und zu sagen: ›Sieh mal Friedmann, kann auch anders gehen‹, und nachher nimmt er die Maske ab und sagt: ›Ätschi bätsch, ich hab’ euch alle verarscht‹ und krallt sich dann den Deutschen Fernsehpreis. Hm, wer weiß.

Ja, es erreicht das, was sie wahrscheinlich erreichen wollen, nämlich, dass sich die blinde Masse auf seine Seite schlägt und sagt: ›Endlich, endlich sagt mal wieder einer die Wahrheit.‹‹«

SMHN, Kapitel 8: Deutschland

Live-Ticker: Paparazzi: Hassias und Sohn Mirco im Park gesehen +++ Die Lottozahlen der nächsten Woche: 22672Y4 +++ Big Brother Chile: 5 Monate, 30 Männer und nur 1 Loch +++

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Hab’ ich eigentlich schon erwähnt, dass MTV Home meine Lieblingssendung ist?

Quatsch, es war MTV Homo, ich hab’ mich vertan, haha.«

Serdar mimt den Hassias und spricht in gebrochenem Deutsch eine nicht sichtbare Person unter dem Tisch an: »Ey Abdul, gib’ mal den Gewehr hier de Bild.

Alhamdulillah, wir sind hier die Gruppe von Hassisten, sitzen in Kölle in de Bergverließ und wünschen alle Deutsche herzliche Glückwunsch für der Tag der Tag der deutsche Geilheit, weil wir werden euch das nächstes Mal Killer-Fick machen, wenn wir kommen, um Muschi, Musche, Muschi zu lutschen, zu bau, bau, Moschee zu bauen.

Wir haben viele Gewehre in de Keller, machen Piff, puff, paff.

Könne Rede halten in alle Sprachen.

Kann man übersetzen auf Al Jazeera und dann kommen wir auch Ostdeutschland. Zu den Glatzkopfe-Nazi und machen euch de Muschi Minarette in de Popoloch. Jaha, das hier sprechen Deutsche, ich Hassisten-Boss-Hassias sagen: ›Für alle Leute Sarrazin Nazi, die sagen Ausländer sind scheiße. Wir Ausländer sind sowieso scheiße.‹

Aber de Deutschen essen unsere Scheiße.

Deswegen Tag Deutsche Geilheit, herzliche Glückwunsch, nächste Mal machen Piffpaff kaputt, Dreck-Hure.

Viele Grüße an Angela Merkel und Josef Köhler.

Tschüss! Nimm’ de Waffe weg, du Hurensohn aus meiner Loch.«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Viel Spaß, Gott zum Gruße. Deutschland, Deutschland über alles. Deutschland schafft an.«

SMHN, Kapitel 9: Köln-Cotzedy

Live-Ticker: +++ Endlich, Jogi gibt auf: Sarrazin neuer Nationaltrainer +++ Mappus versteht nur Bahnhof: Castor bleibt +++ Goldene Katzenberger-Regel: Blutiger Giftschlamm verseucht Ungarn +++

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Ja, hello again. Hier sind wir, die Hatenight jeden Samstag, wenn wir wollen um 23.00 Uhr, wenn nicht, dann den nächsten. Heute sprechen wir ein bisschen über Humor. Deutschen Humor, der ja sehr tiefgründig ist, manchmal auch unverständlich, für Außenstehende jedenfalls. Es stehen wieder Preisverleihungen an, habe ich mir sagen lassen. RTL vergibt den Deutschen Comedypreis. Das ist für manche Leute schon ein Ding der Unmöglichkeit, RTL und Comedy, wobei wenn man es sich genau anschaut, ist es Comedy. Aber dass die auch noch einen Comedypreis vergeben und an wen sie den vergeben, ist sehr interessant. Ich hab’ mir mal die Liste der Preisträger durchgeguckt und dieser Herr, den wir hier hinten an der Wand sehen (zeigt auf ein Bild von Mario Barth), war glaube ich die letzten gefühlten 8000 Mal bester Comedian der Welt, bester Comedian des Universums, bester Live-Act, bester Frauen-Versteher, bester Krümelmonster-Darsteller und bester Hitler-Imitator. Mario Barth. Dicht gefolgt von Flanell-Dame Cindy aus Marzahn. Es genügt ja einigen Leuten schon, dass jemand einen Flanell-Anzug trägt und berlinert, um es lustig zu finden. Dicht darauf der nichtssagende, aber unglaublich lustige Rüdiger Hoffmann, gefolgt von diversen anderen Knallchargen, bei denen sich noch nicht mal mein Arschloch zu einem Furz bewegt, der sich als Lachen verständlich machen könnte.«

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansprache des Führers: ›Bo hey, für mich gibt es keine asozialere Stadt in Deutschland als Köln.

Köln, Asipark, größter Castingpool für irgendwelche Daily und Weekly Soaps oder Super-Nanny- und Peter-Zwegat-Schuldenberater-Folgen.

Köln ist echt nicht nur Molloch, Köln ist ein dreckiges Scheißloch. Alle haben sich hier getroffen. Die Asozialen, die asozialen Kanacken, die kanackischen Asozialen, die Nazis, die Vollproleten, die Prolldolskis, die Junkies, die Karnevalisten, die Fetischisten und die Schwulis, allen voran die Schwulis. Köln, diese Wichsstadt, die ja so unglaublich in ist und so angesagt. Was geht mir das auf den Sack, wenn Städte angesagt sind. »Köln ist so angesagt, also in Deutschland, meine liebste Stadt ist Köln.« Leckt mich!‹«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Die einen finden es lustig, wenn ein kleines Kätzchen übern Ball stolpert, und schreiben dann sofort: ›Fünf Sterne, Hammer Alter, das Geilste, was ich je gesehen habe.‹

Man schmeißt ja eh mit Superlativen um sich herum. Unter wie vielen Videos habe ich nicht schon gesehen: ›Das Geilste, was ich je gesehen habe‹. Wie viele Videos heißen nicht: ›Das Geilste, was ich je gesehen habe‹ oder ›Das lustigste Video aller Zeiten‹.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Meine Lieblingsstädte sind die kaputten Städte. Halle an der Saale, Halle Neustadt insbesondere. Merseburg oder Teutleben auch sehr schön, obwohl sich das noch nicht mal Stadt nennen darf. Wo es außer dem Straßenverkehr nichts anderes gibt als Analverkehr mit eigenen Angehörigen, Familien, Verwandten oder wem auch immer. Das sind meine Lieblingsstädte: Nürnberg, Stadt der Reichsparteitage. Gut, dann kam auch die schmachvolle Niederlage vor den Nürnberger Richtern. Oder München, die Hauptstadt, also die eigentliche Hauptstadt, verschwiegene. Frankfurt, gut wegen der Würstchen. Hamburg wegen der Nutten, aber Wien wegen des Anschlusses.«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Ich persönlich finde andere Dinge lustig. Zum Beispiel Behinderten mit einer Bohrmaschine ins Knie bohren. Wirklich geil, so ein sabbernder Spasti und dann noch mit so einer Bohrmaschine und gucken, ob er davon noch spastischer wird. Oder ob man unterscheiden kann zwischen dem schmerzverzehrten Gesicht und dem normalen Gesicht. Ich sage nur, fragen Sie Dr. Schäuble.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Köln ist verseucht, multikulturell, polosiert, buäääh, Köln ist ekelig, überall Blitzer, überall Stricher, überall grau in grau und dieser Dom, ich würd’ ihn in die Luft jagen, wenn ich könnte. Mitsamt all denen, die ihn toll finden.

Ja, guck’ du nur, du Kölsches Arschloch, aber nachher heulste wieder, weil der FC 20 zu 0 verloren hat, auch das geht mir auf den Sack. FC Köln, einmal gewonnen: UEFA-Cup, zweimal verloren: Abstieg. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, das ist das einzige Charakter-Merkmal, das mir zu dieser verfickten Stadt einfällt.«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Ich hab’ übrigens nichts gegen Spastis, meine Wortwahl ist ein bisschen ungehobelt. Das liegt daran, dass ich ständig im Internet bin und mich die sprachliche Finesse des Internets so durchtrieben verseucht hat, dass ich nicht mehr unterscheiden kann, ob man jetzt Spasti, Behinderter, maximal Pigmentierter, Hurennutte oder Klappergestell ohne Beine sagt. Auch das ist Humor, dass die, über die man lacht, es aushalten, dass man Witze über sie macht. Nur wenn Witze über mich gemacht werden, ist Schluss, das halte ich nicht gerne aus, ich lass’ mich auch nicht gerne beschimpfen als krummnäsiges fettes Ausländerschwein. Dann wird zurückattackiert, dann rufe ich nämlich Catcher und Kampfcomedy-Hund Mario Barth an, der mit den 70 000 Asozialen aus’m Olympiastadion direkt an Ihrer Tür klingelt, um den besten Witz seines Lebens zum Besten zu bringen, nämlich, dass er ’ne kleine korrupte, widerliche – hier muss ich leider abbrechen, die Sendezeit ist vorbei, vielen Dank fürs Zuhören. Erfinden Sie sich doch ihren eigenen Witz.«

SMHN, Kapitel 10: Falsche Zärtlichkeit

Liver-Ticker: +++ Hasstarismus: Klimawandel endlich am 2.11.2010 +++ Schmidt trauert: Fremde stehlen Spielzeug-Lokimotive +++ Hass IV endlich kostenlos: Prostitution soll sich wieder lohnen +++

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Die Frage, die wir uns schon seit Wochen stellen: Ab wann gilt eigentliche eine zärtliche Berührung als Vergewaltigung?

Man kann ja mal antesten, indem man den Zeigefinger in adäquate Körperöffnungen steckt, daran riecht und weiß, ist die Dame paarungswillig oder sträubt sie sich noch. Manche sträuben sich ja, damit man paarungswilliger wird, manche sträuben sich, um nachher zu behaupten, sie wären nie paarungswillig gewesen. Den Finger aber muss man auf jeden Fall mal reingesteckt haben, um diesen Prozess erstmal in Gang zu bringen und den Prozess, der dann folgt, überstehen zu können.«

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansage des Führers: ›Selbst das Wichsen wird immer komplizierter. Früher, da hat man nur eine Vorstellung gehabt, hat sich was eingebildet, da war schon das Loch einer Klopapierrolle eine Ansatzvagina. Aber es wird immer komplexer und komplizierter, je mehr Möglichkeiten man hat. Dann hat man sich irgendwann mal für teures Geld irgendwelche Pornoheftchen gekauft und gewichst, was das Zeug hielt, rubbelrabbelrubbel. Immer wieder die gleichen Bilder haben ausgereicht, um einem einen Ständer zu machen, mit dem man das World Trade Center zweimal in die Luft gejagt hätte. Aber das war dann auch nicht genug, irgendwann kam das Internet. Datex J und BTX mit diesen verpixelten Bildern, die sich so langsam aufgebaut haben, das sah aus wie ein Tetris-Spiel, das man nur schlecht beherrscht, aber man hat dahinter Titten assoziiert, man hat gedacht dahinter, könnte ’ne Fotze sein. Da könnte so ’ne Nutte in Amsterdam liegen und sich irgendein Dildo in die Muschi schieben oder einen Finger, nachdem sie sich dann wieder eine Spritze in den Arm drückt.‹«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Was lohnt es sich, jemanden gar nicht vergewaltigt zu haben, wenn er behauptet, man habe ihn vergewaltigt. Da vergewaltigt man ihn doch lieber oder baut ein Präventivgefängnis. Wie mein Lieblingspolitiker und Garagenbauer Werner Priklopil, zugleich auch Gastgeber von Natascha Kampusch. Die reüssiert ja jetzt in sämtlichen Talk Shows der Republik und erzählt von 3096 schamvollen Tagen im Bumsbunker. Schade, dass sich Priklopil umgebracht hat, er hätte bestimmt ein tolles Buch drüber schreiben können, wie er die Kleine ausgebildet hat. Vom achtjährigen Straßenluder zum 80-jährigen Blasmonster.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Meine Güte, auf was für billige Flittchen ist man nicht geil geworden, auf was für billige Flittchen werden Leute ohnehin geil, wenn sie am Straßenrand stehen und sich eine Nutte kaufen? Für 50 Euro, blasen, lutschen, Arschfick, Fixpreis.

Na, dann war das auch nicht genug, ja dann wurde das Internet immer schneller und die Begierden, die man hatte, immer größer. Aber je größer die Begierden wurden, desto weniger reichte das einem aus, was man da bekam. Man wollte ja immer mehr haben, aber geil war man immer weniger.«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Daran ergötzen wir uns schon seit Wochen und ich bin sicher, einige werden nachvollziehen können, dass solche Gedanken einen auch ein bisschen feucht machen.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Jetzt sind wir bei Youporn und Wet-Tube angekommen, wo man alles umsonst haben kann. Alles kann man gratis bekommen. Freewichsing all the time, Wanking-Parade. Ja, aber trotzdem passiert nichts und das was passiert, wird so komplex, dass man gar keinen Bock mehr drauf hat. Da muss man jetzt auf den Rechner spritzen. Man muss den Rechner jetzt mitnehmen, früher hatte man so ein Heftchen, da konnte man sich noch im Klo verschanzen. Jetzt muss man hoffen, dass der Wirelesslan-Adapter so einen starken Empfang bzw. so einen starken Sender hat, dass man nicht mitten im Wichsen auf irgendeinem eingefrorenen Bild hängen bleibt, während sich die Alte den Schwanz in den Rachen steckt, und die Erektion wieder verschwindet, weil es ist ja nur noch eine Kurzzeiterektion. Wir leben ja nicht mehr von der Phantasie, sondern nur noch von der Illustration unserer geheimsten Phantasien, deswegen brauchen wir Illustrationen, damit es funktioniert, und ganz am Schluss kommt dann die Realität. Liegt dann mal ’ne Alte vor dir, macht sie dann mal die Beine breit, dann macht sie aber noch lange nicht die Gesichter, die die Nutten auf YouTube machen. Sie nimmt nicht den Schwanz so schön, so akkurat in den Mund wie diese billigen Huren, die sich in jedes Loch spritzen lassen. Nein, sie möchte gestreichelt werden und betüddelt, da musste noch ’ne Blume kaufen und Essen kochen und danach, danach haste so wenig Erektion wie ein Fibrom, das man wegoperieren oder lasern kann. Könnte man gleich auch die Geilheit wegoperieren, Scheißdreck!«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »So weit zu diesem Thema, wir freuen uns, dass Sie wieder da sind und uns akute Gedanken machen. Uns plumpsen sozusagen die kleinen geformten Kackwürstchen aus unserem Schädel. Es wälzen sich Kackkanonaden aus unserem Ohrloch, manchmal sogar aus dem Schwanzloch und die Vergewaltigung an sich wird plötzlich zur Freude.

In diesem Sinne, bleibt froh und munter hassistische Gemeinde und spendet so viel ihr könnt, fühlt euch lieb in den Arm genommen und plötzlich von hinten vergewaltigt, und beschwert euch nicht beim nächsten Richter, ihr hättet es nicht gewollt.«

SMHN, Kapitel 11: Requiem für eine Laune

Live-Ticker: +++ Castor: Stuttgart gewinnt neue Castorshow +++ Irak testet Schwulenehe: Schröder und Bush ganz privat +++ Guido gesteht: »Ich war Alice Schwarzers Lustsklave« +++

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Ich weiß gar nicht, darf man das sagen: ›Ich würde gerne Daniela Katzenberger ficken.‹ Also ich würde wirklich gerne Daniela Katzenberger ficken. Ich würde sie gerne ficken, aber so richtig ordinär, also erst so brutalst möglich, von allen Richtungen, während sie noch ein Vortrag hält über Sartre, und dann wie das in diesen Pornos auch üblich ist, nachher noch in den Arsch und dann sich den dreckigen Schwanz von ihr ablutschen lassen. Ich meine, das ist ja mein gutes Recht, sie hat sich ja in mein Bewusstsein gekämpft, hartnäckig von VOX über RTL 2 zu RTL auf Pro7, jetzt ist sie Gast, mit ihren hoch tätowierten Augenbrauen, und gibt es keinen Menschen-Mann auf dieser Welt, der sagt: ›Ich finde diese Frau interessant.‹ Nein! Alle denken das Gleiche wie ich, wir wollen diese Frau bumsen.«

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansage des Führers: ›Ey, wenn mir eins megamäßig auf den Sack geht, dann ist es dass immer das passiert, was man nicht erwartet, dann wenn man es nicht braucht und dann wenn man mal was braucht, nichts passiert und man stundenlang, ein Leben lang darauf wartet, bis man verrostet. Da will man mal Kohle haben, die große Ausschüttung, da kriegt man ’ne Rechnung. Da will man bumsen, ficken in jedes Loch, da hat man Hodenkatar. Immer das Falsche zur richtigen oder das Richtige zur falschen Zeit. Es sind manchmal so banale Sachen, wo jeder denkt, ja darüber muss man sich eigentlich nicht aufregen, aber die banalen Sachen sind manchmal die schlimmsten Tragödien.‹«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Das ist sowieso bei Prominenten so, ich frag’ mich manchmal, warum die prominent werden. Es gibt ja einen bunch of Promis, of Celebrities. Zum Beispiel die Ur-Luder Tucke-Tunte Verona, Ex-Bohlen now Pooth. Was hat die jemals gemacht? Also sie hat sich von dem Bohlen irgendwie glattbügeln lassen, dann diesen Franjo Pooth, diesen Handy-Verchecker irgendwo kennengelernt und dann über rote Teppiche gelaufen, sich Shampoo auf den Kopf geschüttet, bisschen Zentis zwischen die Kiemen gesteckt und jetzt ist sie prominent. Ich meine, ich wäre auch gerne prominent nur weil ich irgendwas an mir runterhängen lasse, aber das interessiert ja keinen, was wie lange, wie fest an mir runterhängt.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Ein Pickel zum Beispiel ist was ganz Banales. Da kann ich mich wochenlang drüber aufregen, wenn er gerade dann kommt, wenn ich eine Alte anbaggern will. Oder kein Wechselgeld haben, ’ne Cola trinken wollen, aber nur ein Schein in der Tasche. Im Flugzeug auf dem falschen Platz landen. Kotzen müssen, wenn man eigentlich Hunger hat. Das sind die paradoxen Seiten des Lebens, die ich nicht mehr ertrage. Dabei ist das Leben so leicht unerträglich, das Sein und es gibt so viel Verantwortung, die man für andere tragen muss, gepaart mit Schuld, die sie einem übertragen, dass man manchmal verzweifelt und denkt, warum kann ich mich nicht einfach umbringen, vorn Zug schmeißen oder andere umbringen, vorn Zug schubsen? Das wären einfache praktikable Lösungen, statt sich immer wieder im Kreis zu drehen und zuschreiben zu lassen – sich die Schuld, den anderen die Verantwortung, was weiß ich.«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Bei mir sagt man nur: ›Du nicht‹, und dann lande ich bei Sendungen wie VOX-Prominent, wo ja der Abschaum, wo ja die Bilge sich trifft, auf dem Sprungbrett ins Dschungelcamp. Das ist übrigens, falls es vergessen worden ist, es gab ja mal eine Staffel Pause, das KZ von RTL, also der Gulag der Privaten. Wenn man als Promi weder kochen darf noch seine Titten in den Bildschirm hängt, weder hochtoupierte tätowierte Augenbrauen noch irgendwas sonst an sich hat, dann muss man Insekten fressen im Dschungel-KZ. Schade eigentlich, dass ich nicht dabei sein kann.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Deswegen hasse ich auch alles um mich rum, jeden. Die vergehende Zeit, das Immer-älter-Werden, das Kommen und Gehen, den Lauf der Dinge, ich hasse ihn!

Am liebsten würde ich alles anhalten, zementieren, festsetzen, bestimmen und nicht bestimmen lassen. Ich ertrage einfach das Schicksal nicht. Das hört sich sehr depressiv an, aber ich leiste mir die Depression als Luxus, weil sie meine Langeweile verdrängt. Was gibt es Schöneres? Andere Leute spüren sich noch nicht mal selbst und sind die personifizierte Langeweile und überraschen sich dann, wenn die Depression ’se rücklings, heimtückisch überfällt. Da mache ich mir lieber Gedanken und rege mich auf, dann hat mein Leben einen Sinn. Weiß gar nicht, worüber ich noch alles nachdenken soll, was man mir eintrichtert. Ich hab’ doch schon genug Zeit damit verplempert, meiner Göttlichkeit den passenden Rahmen zu geben, aber man ist umgeben von kleinkarierten Arschfickern, die nutzen, die ausnutzen, die Luft wegatmen, die man ihnen gibt. Vieeeh! Und die sich dann nur bestimmen lassen, wenn sie mal einen Fehler gemacht haben. Verurteilen lassen von Richtern, die in ihren dicken Autos sitzen, durch die Gegend fahren auf der linken Spur, hupen, weil sie überholen wollen, aber nichts ertragen, ihre Nichtsnutzigkeit noch nicht mal.

Drecksscheiße, du in deinem Wohnmobil, fahr’ doch nach Amerika du Kack-Imitator, meinste hier macht ein Wohnmobil Sinn? Hobby 600 aus Siegburg. Wo hab’ ich denn in Siegburg ein Hobby, außer im Knast zu sitzen oder Frauen oder Kinder zu misshandeln, vergewaltigen? Drecksack!«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Prominent sein ist übrigens auch anstrengend, habe ich mir sagen lassen. Wenn ich mir Costa Cordalis angucke, der ist ja jahrelang um die Gunst seiner Zuschauer gehüpft, bis er es satt war, und jetzt ist er so satt, dass er 180 Kilo wiegt. Also gefühlte 180 und demnächst im Abspeckcamp von Vera Int-Veen ins Bassin plumpst. Da bin ich ja noch nicht mal so fett, obwohl ich halb so prominent bin. In diesem Sinne, halten Sie sich bereit für den finalen Tag, an dem auch Sie fürs Dschungelcamp entdeckt werden und Ihnen eine Kakerlake in die Kimme spritzt.«

SMHN, Kapitel 12: Völkische Weihnachten

Live-Ticker: +++ WikiLeaks veröffentlicht geheime Hatenight-Protokolle +++ Wer konnte es ahnen: Weihnachtsmann ist ein Jude +++ Sensation: Russland hat sich für die Weltherrschaft nominiert +++

Serdar im Studio: »Ja, hallihallo, wenn wir schon über Deutschland reden, müssen wir auch über Volksmusik reden, denn Volksmusik ist ja eine Untat aus deutschen Landen. Ich frag’ mich ehrlich gesagt: Wer kann dieses Grauen eigentlich genießen? Also ich hab’s schon mal geschafft, wir haben unter Freunden ein Spiel und zwar stellen wir einen dieser Sender ein, WDR 4, SWR 2 oder wie sie auch immer heißen, auf denen Volksmusik läuft, und versuchen so viele Tracks auszuhalten, bis wir fast kotzen müssen. Um das Spiel aber ’n bisschen schwerer zu machen, schließen wir alle Fenster und Türen des Autos, in dem wir fahren und drehen die Heizung volle Pulle auf. Ich hab’ schon acht Tracks geschafft und als letzten Roland Kaiser, nach dem ich wirklich schreiend die Tür aufgerissen hab’ und gesagt hab’: ›Ich geb’ zu, ich hab’ verloren.‹«

Einspieler »Achtung! Achtung, wir unterbrechen die Sendung für eine aktuelle Ansprache des Führers.«

Serdar im Auto, Weihnachtsmusik im Hintergrund hörbar: »Jetzt geht ja wieder diese verfickte Weihnachtszeit los, ja. Seit Mitte Oktober schon werden wir belästigt, ja, mit Ankündigungen, dass die besinnliche Zeit uns wieder bevorsteht, besinnlos, besoffene Zeit uns wieder bevorsteht. Die Weihnachtsmärkte sind ja auch schon aufgebaut und die Weihnachtsmänner schimmeln im Regal vor sich hin! Ja, seit Anfang Oktober kann man schon Glühwein saufen, mach’ ich auch. Dann fress’ ich ’ne Bratwurst hinterher und dann kotz’ ich das Ganze wieder aus!«

Serdar im Studio: »Roland Kaiser ist so ’n Typ, das ist kaum zu erklären, was für ’ne Ausstrahlung der auf Frauen hat. Also deutsche Frauen, Volksmusik-Liebhaberinnen, ja, Roland-Kaiser-Groupies also, das ist unvorstellbar, die werden feucht, wenn der anfängt zu singen.

›Ich hab’ deine Muschi gerochen‹, oder irgend so ein Scheiß.«

Serdar im Auto, Weihnachtsmusik im Hintergrund hörbar: »Dann lauf’’ ich über diesen Weihnachtsmarkt und guck’ mir den Scheiß an, den die Hippies da verkaufen, ja. Schnürbändchen und so, ja, Lappenmützen und irgendwelche Kerzen, ja. Ich kauf’ die Scheiße nicht, nein, ich guck’ sie mir nur an. Ich kauf’ mir auch keinen Schal, wenn’s draußen 20 Grad warm ist. Weihnachtskacke! Ich lass’ mich doch nicht beeinflussen, bloß weil der Geschäftsklimaindex irgendwie zugrunde liegt, diese ganze Euphorie. Ich soll ja kaufen, damit die Industrie sich freut. Und nachher sagen ’se im Januar wieder: ›Das war nicht so gut, das Weihnachtsgeschäft.‹

Wie gut darf’s denn sein, bitte schön? Soll ich mir den Scheiß, den ich mir die letzten zehn Jahre gekauft habe, zum 100. Mal kaufen? Nein! Am 24. gibt’s eh ’n böses Erwachen, da liegt die Kacke dann auf’m Tisch und niemand will sie haben und man merkt, dass man Opfer war dieser ganzen Taktik, sich einlullen zu lassen!«

Serdar im Studio: »Apropos Scheiß erzählen lassen, ich hab’ mir ja erzählen lassen, dass sich die meisten Volksmusikstars im Puff auf Toastbrot scheißen lassen. Das ist der Ausgleich wahrscheinlich, bei Florian Silbereisen sieht man’s auch ’n bisschen. Der hat so ’ne Puff-Frisur. Oder dieser Trompeter oder diese Pärchen immer, die dann herkommen, als wären sie seit 40 Jahren zusammen und so ’ne heile Welt spielen, Hand in Hand und in Wirklichkeit ist er wahrscheinlich schon längst im Tierpuff gewesen und sie schafft an bei Otto Versand oder so, hehe, ich weiß es nicht. Das Ganze ist jedenfalls sehr zwielichtig und ich glaube auch, dass diese Musik, die diese Leute hören oder vorgeben zu hören, eher ein Kompensat ist zu der wirren Welt, in der sie sich befinden, ja.«

Serdar im Auto, Weihnachtsmusik im Hintergrund hörbar: »Und gefressen haben wa auch, eine Gans nach der anderen, schon seit November, seitdem es Martinsgans hieß, mit Äpfeln gestopft und Klößen und Rotkohl dabei, bis man selber aussieht, wie ’ne gestopfte Gans und diese Kacke nicht mehr sehen kann! Es ist ja so, wenn mal was kommt, dann frisst man’s solange, bis man’s nicht mehr sehen kann, ob’s der Spargel im Frühjahr ist oder irgendwelche anderen Sachen. Die Industrie suggeriert einem, dass man’s zu essen hat, nicht der Hunger signalisiert, dass man es essen will. Diese ganze Kacke mit diesen beschissenen Liedern! Stille Nacht, heilige Nacht … von irgendwelchen Heitschi-Bumpeitschis, die auf Rössern reiten und von Propheten gestrietzt und gestriegelt werden, diese Kacke!«

Serdar im Studio: »Dieses Deutschland, von dem die da singen, gibt’s ja gar nicht. Also, ich hab’s mal gesucht, ich musste weit fahren und war dann in Österreich, ja, es ist also eher österreichische Volksmusik, die als deutsche verkauft wird. Deutsche Volksmusik ist Muftimusik, also auauauauäuä, weil wir sind ja unterwandert von Muftis, das ist ja kein Geheimnis mehr, seitdem wir (Serdar imitiert Hitler) die richtigen Bücher, die rechten Bücher lesen.

Deutsche Volksmusik ist so wodkatrunkene russenseelige Tataren Tatarenmucke.

Ja, das ist Deutsch! Ja und darüber ärgert man sich als Deutscher!«

Serdar im Auto, Weihnachtsmusik im Hintergrund hörbar: »Da lob’ ich mir die Moslems! Die fasten das ganze Jahr, die singen nicht, die dürfen noch nicht mal an sich selbst rumfingern, hehe, ja. Und wenn sie singen könnten, dann würden sie schön singen, so: ›Schrille Nacht, heiliger Krieg, alles schläft, Djihad wacht.‹ Hehehehehe, ja, Scheiße! Kein Bock auf diese ganze Feierscheiße! Ich schließ’ mich ein und dieser Schnee, was geht der mir auf den Sack, ja! Die Leute freuen sich ja, wenn es pünktlich zur Weihnachtszeit schneit, dann wird die Schneewahrscheinlichkeit ausgerechnet, es schneit, es schneit! Warum heißt es eigentlich schneit und nicht geschnien? Es heißt doch auch schreit und nicht geschrien! Ja, leck’ mich!«

Serdar im Studio: »Deutsche Volksmusik, wie sie mal war, also zu Zeiten von Johannes Heesters, das ist ’n großer Zeitraum, ich weiß, aber ich mein’ so den mittleren Zeitraum, sagen wir’s offen: zwischen ’33 und ’45, also die deutsche Volksmusik, die hatte ja noch Hand und Fuß, also rechte Hand gestreckt und Fuß im Stechschritt, ja. Heute ist alles so verwässert, man weiß nicht, was man machen soll und deswegen: Am besten noch immer die Heizung aufdrehen, dann tut’s richtig weh! Und wer die acht Tracks, die ich geschafft hab’, schlagen kann, der bekommt von mir eine Gratis-, eine Freikarte zum nächsten Florian-Silbereisen-Konzert und kann sich’s dann so richtig geben lassen! In diesem Sinne, schönen Abend noch, hehehe!«

SMHN, Kapitel 13: Froh und Fest

Live-Ticker: +++ Festtagswunder: Japanische Hasen legen Eier +++ Skandal: Gaddafi disst North Africa United +++ Klare Sache: Maskenmann erfand »Ein Herz für Kinder«-Logo +++

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Hehe, was für ein Spaß!«

Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansage des Führers: ›Ich verstehe die ganze Scheiße nicht. Warum brauche ich jemanden, der zwischen mir und einer übergeordneten Instanz vermittelt? Eine Institution? Warum brauche ich ein Prozedere, das sich immer wiederholt? Jesus wird geboren, keiner weiß, woher er kommt und wer ihn gemacht hat, und dann wird er wieder ans Kreuz genagelt. Irgendwer fastet, weil ein anderer es gesagt hat. Ist es nichts anderes als Selbstregulierung oder der Versuch, ein Regelwerk zu finden für die Dinge, die man an sich selbst nicht kontrollieren kann? Die Abgabe von Verantwortung an irgendjemanden, von dem man gar nicht weiß, was er damit anstellt? In der Regel viel Schlimmeres als was er von mir verlangt? Ja, die Welt ist doch voller Verbrecher. Die Welt ist doch voller Kinderficker und irgendwelchen anderen Leuten, die klauen oder ihre Eltern umbringen und ihre Frauen betrügen. Es hat also nichts gebracht. Wir kommen alle in die Hölle.‹«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Huähäähää.«

Serdar mit Sonnenbrille im Auto: »Dann brauchen wir auch keine Angst zu haben, aber wahrscheinlich ist die Angst der Grund, weshalb wir diese Verantwortung an die höhere Instanz abgeben und gleichzeitig auch damit die Verpflichtung, darüber nachzudenken, wer wir selbst eigentlich sind und was wir selbst eigentlich wollen.

Die Angst ist es, Angst vor Tod, vor Krankheit vor Elend, vor Not. Und wenn wir diese Angst erstmal abgegeben haben, können wir viel beruhigter meucheln. Dabei geht es um nichts anderes als die Definition des Individuums durch die Zugehörigkeit zu einer übergeordneten Gruppe. Man hält sich einfach nicht aus, deswegen tut man sich mit seinesgleichen zusammen und zelebriert immer wieder den gleichen fucking turn around. Ja, ans Kreuz nageln, abhängen, ans Kreuz nageln, abhängen. Fasten, Fressen, Fasten, Fressen. Ficken, Wichsen, Bumsen, Lutschen.«

Führer: »Bumsen, ficken!«

Serdar mit Sonnenbrille im Auto: »Ja, oder Joggen oder was weiß ich, Kinder in die Welt setzen. Motorradfahren, Bionade saufen. Immer dieselbe Scheiße.«

Führer: »Hehehe.«

Serdar mit Sonnenbrille im Auto: »Hauptsache, sich selbst nicht spüren, den Gott in sich selbst nicht finden oder den Teufel, manchmal ist es auch der Teufel. Deswegen nehme ich die Sünde in Kauf und auch die Hölle, mal gucken, wer mich dort erwartet. All diejenigen, die Liebe predigen, aber Hass zelebrieren. Ja, denen kann ich dann noch ein bisschen was vormachen, hoffentlich. Und dann packe ich meinen Schwanz aus und nagele alles ans Kreuz, was mir in die Quere kommt. Hallelujah.«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »In diesem Sinne: Frohes Fest!«

SMHN, Kapitel 14: Lesbosex

Live-Ticker: +++ Sensation: Bushido wird neuer Präsident von Tunesien +++ Tunesische Außenministerin Katzenberger feilscht mit Ägypten um ein nordafrikanisches Bündnis +++

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Uäää, ja herzlich willkommen hier aus dem Stinkpalast. Wir sind guter Dinge, ich allen voran. Ich bin ja dabei, das Leben zu ergründen, und mir ist aufgefallen, es gibt immer mehr Lesben neuerdings. Früher waren es ja Schwule oder Übergangsschwule, die nicht wussten, dass sie es sind, oder welche die schon lange wussten, dass sie es sind, aber es nie zugeben wollten, und jetzt so im Rahmen dieser Selbstfindungsmaschinerie kommen immer mehr Lesben dazu. Wir Männer haben ja ein ambivalentes Verhältnis zu Lesben, also wenn sie es uns zur Liebe machen, sage ich mal, ja also wenn sie so geil sind, dass sie es kaum aushalten, bis wir dazustoßen, und sich selbst schon mal befingern und belutschen, dann nehmen wir es in Kauf und sagen: ›Diese Huren, wie geil sind die drauf, die lecken sich selbst die Muschis.‹ Wenn aber die Lesben dazu übergehen, ohne uns Spaß haben zu wollen, und uns sogar ersetzen durch Apparaturen, ja dann wird’s scheiße und ich meine dann werden auch die Frauen scheiße. Ich glaub’, die Frauen waren vorher schon scheiße, die hätten wir gar nicht gewollt. Also ich will so ’ne Hella von Sinnen nicht in Aktion erleben. Da hätte ich einen Schaden fürs ganze Leben. Ich will auch nicht Anne Will dabei sehen, wie sie irgendeiner anderen die Muschi rundlutscht. Da reicht mir, dass sie lesbisch ist, da mache ich einen riesen Bogen drum.

Aber eigentlich verpassen die Lesben auch was, also wenn man mich kennen würde, als Lesbe, da würde man abschwören: ›Ich schwöre ab, ich nehme ihn doch wieder in den Mund, überall.‹

Was machen die Lesben eigentlich, wenn die alleine sind? Reicht das denen, wenn sie mit ihren Muschis übereinanderschrubben? Nein! Es reicht ihnen nämlich nicht, die schieben dann doch mal einen Finger rein und penetrieren oder schnallen sich so ein Dildo-Gewehr um. Ja, oder die eine spielt Mann oder dann gehen sie am Strand auf Spiekeroog spazieren so kleiner Finger an kleiner Finger mit Jack-Wolfskin-Jacken an und die Haare so kurz geschoren, vorne noch so ein lila Strähnchen. Die sind doch gar nicht lesbisch! Ha, das könnt ihr anderen Leuten vormachen, nicht mir, hab’s doch durchschaut! Das ist ein Manöver und um den Männern zu sagen, die ja verweichlicht sind – innerhalb von 30 Jahren Emanzipation sind die Männer ja erst schwul geworden, dann sind sie zu Weicheiern geworden, jetzt wissen sie gar nicht mehr, was sie sind, jetzt sind sie metrosexuell, heißen David Beckham und sitzen auf der Ersatzbank der englischen Nationalmannschaft –, haben die Frauen eine neue Taktik entwickelt, die da nicht lautet: ›Wir wollen so sein wie ihr.‹ Das war noch zu Alice Schwarzers Zeiten, die hatte aber noch den nötigen Anstand und die gehörige Portion Restgeilheit, um Männer an sich ranzulassen, nein jetzt sagen die Weiber: ›Wir wollen nicht mehr so sein wie ihr, wir können auch ohne euch.‹

Ja, dann macht’s doch ohne uns, macht euch doch mal ein paar Kinder ohne uns, da müsst ihr euch die Wichse einspritzen lassen im Spermainstitut. Das ist ja das Gleiche, da könnt ihr doch auch sofort das ganze Prozedere mitmachen.

So ist das mit den Lesben. Wir lassen uns nicht von Lesben unterdrücken, wir gehen über zum Gegenangriff. Wir bumsen Lesben wieder gerade. Das ist doch eine Initiative. Aktion ›Bums die Lesbe wieder gerade‹, also ich würde mich gerne bereitstellen, wenn es jetzt nicht gerade Hella von Sinnen, Anne Will oder was weiß ich wer ist. Aber ich glaube, das hätte auch einige Tücken, wenn Mann jetzt die Lesbe wieder geradebumst, als Heterosexueller, ist man dann nicht auch ein Stück lesbisch? Also ich bringe das irgendwie gerade durcheinander. Also am besten ist doch einfach, jeder macht es so, wie er will. Wir leben in einer toleranten Welt und wenn die Lesben einem zu sehr auf den Sack gehen, ab in Gulag. Nein, das war nicht so gemeint. Fotze zugenäht, Titte abrasiert und Pflock in den Anus. Nein, das war auch die falsche Lösung. Kübelweise Sperma über’s ... nein, das ist auch scheiße! Ach, ich weiß nicht mehr, was ich sagen will.

Tschüss, es war ’ne schöne Folge, wir sehen uns irgendwann.«

SMHN, Kapitel 15: Kinder-Hatenight

Einstieg: Abbildung »FSK Freigabe 0«, darunter die Info: »Die folgende Sendung ist für Zuschauer unter 0 Jahren nicht geeignet.«

Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch, sein Kopf durch eine Comicmaske ersetzt: »Herzlich willkommen, hier sind wir wieder live aus Köln.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, dem es aufgefallen ist, aber die Welt ist voll von Arschlöchern. An jeder Ecke lauert eins, bereit dich vollzuscheißen. Es gibt die kleinen Arschlöcher, die Politessen, Mindercharakter, innerlich vertrocknet, die andere Menschen verraten, damit sie Geld verdienen, an der Ecke stehen und lungern und spähen und dann Rechnungen schreiben, weil ich falsch geparkt habe, und vor Gericht noch nicht mal die Verve haben, sich zu ihrem Vergehen zu bekennen, sich nicht benennen so wie sie wirklich sind. Denunziant, Verräterschwein!

Weil man Zeuge genannt werden soll. Bis hin zu den mittleren Arschlöchern, die im Internet in Foren ihre Meinung kundtun, urteilen im Sekunden-, im Stunden-, im Tagestakt über andere. So tun, als wären sie besser, als wüssten sie alles, als hätten sie die Macht zu korrigieren, zu verlangen, Ansprüche zu stellen, wo sie noch nie in ihrem Leben in einer Sekunde ihre eigenen Ansprüche erfüllt haben. Geschweige denn die der anderen, die sie gar nicht kennen wollen, weil sie schon lange nicht mehr altruistisch sind, sondern nur noch egozentrische dumme Schweine, die sich wahrnehmen wollen dadurch dass sie da sind, ja die nur verlangen, aber nichts bringen.

Bis hin zu den großen Arschlöchern, die sehr variabel sind. Mal sind sie Freund, mal sind sie Feind, mal sind sie Rebellen, dann werden sie zu Regierungen, dann werden die Regierungen, die sie zu Rebellen erklärt haben, zu Rebellen, dann werden Revolutionäre erkoren und neue Diktatoren geschoren. Dann wird verfolgt und gemeuchelt und gemordet und geheuchelt.

Jahaaa, so ist die Welt und ständig passiert etwas, ständig wird eine Perspektive auf das geworfen, auf das, was passiert, ständig wird verdächtigt und verlangt und ermächtigt. Aber es ist nur Echauffage, dabei ist es nur Lobbyismus. Ob der Schwule denkt, dass ich vor Schwulen Angst habe, oder es selbst war, es sein könnte, nie geworden bin, sein sollte. Oder der Veganer möchte, dass ich in seine Wurst beiße, oder kotzt, wenn er in meine Wurst beißen muss. Der Salafist, der in der Seifenkiste durch die Innenstadt fährt, weil er mit seinem roten Schambart versucht andere davon zu überzeugen, dass er selbst nicht überzeugt ist. Oder Terroristen, die plötzlich Katholiken sind, auf einsamen Inseln irgendwelche Multikulti-Partys zerschießen. Ja, die Welt dreht sich immer schneller um sich selbst, kein Diminuendo, immer nur crescendo, kein Accelerando, nein ein einziges Wetttreiben.

Ja, eine Wäschetrommel, in der man verrückt wird, weil man sich darüber wundert, dass es nicht nur diese Arschlöcher gibt, sondern wie viel Macht diese Arschlöcher im Kleinen wie im Großen auch haben und wie sie ihre Macht auch ausüben, wie sie Meinung erzeugen, proportionieren. Ja, der Proporz regiert und die Korruption, die den Proporz füttert. Und dann werden Boatpeoples zu Ministern, dann werden Latenight-Moderatoren zu Instanzen, dann wird das Feuilleton plötzlich die Regierung im Kopf, ja und der, der das Feuilleton gar nicht liest, sondern nur noch die Schlagzeile versteht, zum Transportmittel derer, die uns beeinflussen wollen, denn der, der die Masse regiert, ist zugleich auch der, der den Geschmack diktiert. Jaa, so einfach ist das und dass man darüber nur verrückt werden kann oder sich selbst erschießt oder den Nächstbesten oder zu diesem Denunzianten-Schwein geht, diesem Rädchen in der Diktatur und ihn verantwortlich macht für alles Unrecht auf der Welt, das ist nicht Fatalismus, das ist selbstgerecht, das ist die adäquate Schlussfolgerung aus diesem Wahnsinn, dem Kollektiven, dem wir uns überlassen haben. Ja, indem wir uns nur noch dann spüren, wenn wir das Mitleid, das wir haben, namentlich benennen. Einen Schlaganfall, ahhhhh, hat uns vorher einen Scheißdreck interessiert, da konnten wir Schlaganfall noch nicht mal buchstabieren, und bei den Millionen anderen, die krepiert sind, da können wir uns die Namen nicht merken, weil sie aus Timbuktu kommen oder aus Honolulu oder aus Teneriffa oder aus was weiß ich, aus meinem Arschloch kriechen. Teilzeit-Empathie, gelebt von Leuten, die sich selbst nicht spüren, weil sie nichts spüren wollen. Die das Leben nur verstehen als Dasein und nicht als Bringen – seinen Anteil nämlich dazu, dass unser Dasein in der Gemeinschaft erträglicher wird.

Hahaa, welch pathetischer Ansatz, ich bin Moralist, ich bin Moralist. Ja, dasselbe Arschloch wie das, das ich den anderen vorwerfe zu sein. Ich liebe letztendlich nur schlechtes Wetter, der Regen vertreibt mir die Zeit, das Geräusch des Prasselns ist nicht anders als das Geräusch des Knisterns in den Ohren derer, die mich nicht verstehen, und deshalb fahre ich immer schnell, weil ich den nächsten Unfall in Kauf nehme.

Ich möchte heldenhaft sterben, nicht als Weichei, als Feigling untergehen und mir selbst nicht ins Gesicht blicken können. Mit geöffneten Augen gegen den nächsten Baum. Hahah, so will ich meine nächste Latenight eröffnen, ja verlasst euch drauf, ich lass’ mich auch nicht von irgendwelchen Schützern irritieren, die meinen, sie müssten die Jugend in Gewahrsam nehmen vor dem Zugriff des Bild- und Sprachrüpels. Ja, das würd’ ich gar nicht schaffen bei der Drecksjugend, die ist schon verdorben bis ins Mark. Auch nur so ein Fake, dass man meint, Dinge schützen zu müssen, die einen Panzer anhaben, und andere beschießt, die fragil sind bis ins Mark. Hehehhahahehe.«

SMHN, Kapitel 16: Alkologie

Serdar im Auto: »Neulich habe ich überlegt, so nach dem fünften Bier und der zweiten Flasche Wein, ob ich schon Alkoholiker bin oder nur alkoholgefährdet? Ich mach’ ja immer diese Tests bei Für Sie, wo man 18 Fragen beantwortet, und wenn man mindestens einmal ›Ja‹ sagt, muss man zum Arzt gehen und sich das Saufen abgewöhnen lassen.

Für einen kurzen Moment hatte ich Angst, dachte: ›Was ist jetzt, wenn du Alkoholiker bist? Dann kommst du nicht mehr los davon.‹ Eine Sucht ist ja was schrecklich Unfreies, die bindet einen an das, was einen süchtig macht. Dann muss man Vorrat besorgen, in den Supermarkt gehen und Schnaps kaufen, hat ’ne Fahne und alle Leute reden über einen. Und zuhause öffnet man mit zitternden Händen die Flasche, die längst zur Partnerin geworden ist, weil die Partnerin zur Flasche gegangen ist.

Hahaha, und trinkt, um zu vergessen, trinkt, um eine Depression zu verdrängen, trinkt, um stark zu sein, das Leben zu ertragen. Dem Schicksal zu trotzen, man trinkt. Ja eigentlich ’ne gute Lösung, wenn es nicht so suchtgefährdend wäre, eigentlich ’ne gute Lösung. Die Flasche spricht nicht, die Flasche hat keine Schnauze, die Flasche ist nicht dreist, die verlangt nicht, macht kein Schuldgefühl. Das Schuldgefühl macht man sich selbst, weil man denkt, man hätte etwas verbrochen, dabei könnte man es sich auch einfach nur leisten, süchtig zu sein nach etwas, was man sich leisten kann. Es gibt ja schließlich genug Alkohol auf der Welt und gesund möchte keiner in den Sarg steigen. Es muss ein Anlass existieren, mindestens ’ne Leberzirrhose oder ein mächtiger Tumor im Arsch.

Trotzdem ist das Saufen so verpönt, dass ich mir angewöhnt habe, ein schlechtes Gewissen zu haben und mich selbst zu fragen, ob ich Alkoholiker bin. Dabei ist doch der Zustand, in den ich gerate, wenn ich gesoffen habe, wunderbar. Ich bin erträglicher als bei jeder Nüchternheit.

Ich habe einen Esprit, ich habe Ideen, bin kreativ, bin aggressiv und nicht so fordernd, wie wenn ich nüchtern bin. Wenn ich nüchtern bin, bin ich minuziös, dann bin ich pünktlich, da habe ich ständig ein Schuldgefühl, weil das ganze Leben nichts anderes ist als ein komprimiertes Schuldgefühl. Schulden, man schuldet ständig jemandem was. Irgendjemandem eine Antwort, anderen Pünktlichkeit. Man schuldet dem Finanzamt Steuern, man schuldet dem Gesetz, es zu befolgen, man schuldet sogar dem lieben Gott, gläubig zu sein, und dem Teufel seine Sünden um Nachlass, Vorlass, Unterlass zu bitten, keine Ahnung! Ständige Schuld, ständig wird’s einem suggeriert, damit man auch ja erfüllt. Ohne Schuld keine willigen Handlanger und der Alkohol ist der einzige Partner, den man dabei hat, diese Schuld zu ertragen. Dieses latente belastende depressive Gefühl. Trotzdem, trotzdem hat es keinen guten Ruf, weil die, die den Alkohol missbrauchen, keinen guten Ruf haben. Um wirklich ein niveauvoller Säufer zu sein, muss man ja schon eine Veranlagung haben. Mindestens Talent. Man kann nicht Harald Juhnke sein und saufen und dann überrascht sein, wenn man debil wird. Man kann nicht, was weiß ich wer sein und saufen und überrascht sein, wenn die Leber sich zersetzt. Nein! Auf jeden Topf ein passender Deckel. Auf jedes Genie eine Flasche Schnaps.

Insofern Prost, wir erheben unsere Gläser auf uns selbst.«

SMHN, Kapitel 17: Dafür kommt man in den Knast (Song)

Schon als kleiner Junge hab’ ich es im TV gesehen,

dass die Bösen hinter schwedische Gardinen gehen

Ob sie morden betrügen oder klauen,

ihre Kinder schlagen oder ihre Frauen

Irgendwann wird ihnen der Prozess gemacht

und sie werden hinter Gitter gebracht

Denn was sie tun, ist einfach böse

was sie tun, ist einfach ungerecht,

Und das ist eben das Malöse,

in seinem Kern ist der Mensch oft schlecht

Dafür kommt man in den Knast,

dafür gibt es das Gesetz

Wenn du es einmal gebrochen hast,

wirst du auf Ewigkeiten festgesetzt

Manchmal sind die Dinge ganz anders, als man denkt,

dann ist es pure Unvernunft, die deine Handlung lenkt

Es kommt nur darauf an, wo man steht,

auch wenn es in die falsche Richtung geht

Dann wird dir der Prozess gemacht

und du wirst hinter Gitter gebracht

Denn was du tust, ist einfach böse

Denn was du tust ist einfach ungerecht

Und das ist eben das Malöse

In seinem Kern ist der Mensch oft schlecht

Dafür kommt man in den Knast

Dafür gibt es das Gesetz

Wenn du es einmal gebrochen hast

Wirst du auf Ewigleiten festgesetzt

Ob man falscher Doktor ist

Oder Geld im Koffer trägt

Und ob man seine Nachbarn frisst

Oder ’n falschen Eid ablegt

Dafür kommt man in den Knast

Dafür gibt es das Gesetz

Wenn du es einmal gebrochen hast

Wirst du auf Ewigleiten festgesetzt

SMHN, Kapitel 18: Interview mit Serdar Somuncu und Daniel Wiemer zum Making of Der Mann mit dem Bart

S. Somuncu: »Ganz einfach, es geht um ein Liebeslied von Adolf Hitler an einen jungen Nazi und anders als man das bisher kennt – der Nazi trägt Springerstiefel, ’ne Bomberjacke und hat ’ne Glatze –, ist es hier ein relativ normaler Typ, hahaha, relativ, das sieht man dann wie relativ, der offensichtlich ein Ritual erfunden hat, sich an etwas aufzugeilen, bis er so weit ist, dass er sich hochgepumpt hat in diese Nazifigur und dann auf einen seiner Aufmärsche gehen kann.«

D. Wiemer: »Eine sehr lustige Orgie mit sehr ernstem Hintergrund.«

S. Somuncu: »Das war nicht schwer, weil diese Verführer-Rolle ja auch in der Lesung aus Mein Kampf von mir ganz selbstbewusst eingenommen werden musste. Das kennt man. Wenn man Schauspieler ist, muss man sich auch mit dem Mörder identifizieren können, den man spielt. Man kann es nicht relativieren oder eine zweite Ebene mitspielen und deswegen war das bei diesem Song ganz klar, dass ich der Absender bin und der Empfänger dieser junge Typ ist und deswegen spiele ich es auch nicht identisch beides gleich, sondern Daniel Wiemer spielt den Nazi, ich sozusagen die übergeordnete Figur, ob es jetzt Hitler ist oder nicht, dass kann jeder für sich selbst entscheiden. Das war überhaupt nicht schwer, das war sogar der Kick an der Sache, diese Geschichte anders zu erzählen.«

D. Wiemer: »Es muss, es muss Spaß machen, sonst macht es ja keinen Sinn. Ich find’ übrigens, dass es ziemlich uninteressant ist, ob es ein Nazi ist, den man spielt. Zu vorderst spielt man erstmal einen Menschen. Man sagt ja auch nicht irgendwie, ich spiele einen Busfahrer und die einzige Eigenschaft, die er hat, ist, dass er Busse fährt, sondern der isst ja auch gerne noch Sauerkraut oder Kassler und bei Nazis, die haben ja auch noch andere Eigenschaften und in dem Fall hat der eine Vorliebe gehabt für Schminke und für Folie.«

D. Wiemer: »Ich find’ immer alles was so ›Hö, das ist verboten‹, da bin ich immer so misstrauisch. Also man müsste eigentlich das mit Argumenten lösen können.«

S. Somuncu: »Und was ich zum Beispiel auch interessant finde, ist, warum haben die das jahrelang nicht gemerkt, es war ja klar irgendwie, dass wir ein Problem haben. Die Zahlen sind steigend, rechtsradikale Gewalttaten sind viel mehr als zum Beispiel Übergriffe von Ausländern auf Deutsche und dann merken sie es nach zehn Jahren und fallen aus allen Wolken. Das Erste, was sie fordern, was wie so ein Allheilmittel ist, ist: ›Wir müssen jetzt die NPD verbieten‹, als würde das Problem dann verschwinden.«

D. Wiemer: »Genau, Symptombekämpfung und das setzt halt nicht an der Ursache an. Das ist so wie Grippostad C. Danach läuft die Nase auch nicht mehr, trotzdem biste nicht gesund.«

S. Somuncu: »Ja, und stattdessen wäre es sinnvoller, sich besser anzuziehen, wenn man bei kaltem Wetter rausgeht, und vor allem nicht mit nassen Haaren.«

D. Wiemer: »Ja.«

S. Somuncu: »Und ähm, was ich jetzt eben auch super krass finde und es ist auch ein Schlag ins Gesicht der Opfer dieser rechtsradikalen Gewalttaten, ist, dass die im Bundestag irgendwie nach 20 Jahren – Mölln und Solingen, das war vor 20 Jahren – aufstehen und ’ne Gedenkminute machen. Ich meine, da muss sich doch jeder super verarscht fühlen.«

D. Wiemer: »Ist auch wieder ein äußeres Ding, ’ne äußere Sache. Das machen sie, weil sie glauben, es machen zu müssen.«

S. Somuncu: »Ja, sie wollen ihr Ansehen retten und lassen aber Präventionsprogramme irgendwie ersticken, nichts wird gefördert, weil alle sagen: ›Komm‹, Rechtsradikalismus ist ein alter Hut’, und auf einer anderen Seite kann eine Szene gedeihen und wachsen, ohne dass man das mitbekommt und ohne Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, und klar erschreckt sich der Mainstream dann, wenn so ein Terror-Trio auftaucht und irgendwelche Leute über den Haufen ballert.«

D. Wiemer: »Also der Reiz, warum ich das gemacht habe, war ehrlich gesagt endlich mal mit Serdar zusammenzuarbeiten, weil wir nämlich schon total lange darüber reden und es noch nie gemacht haben. So genau wusste ich ja gar nicht, was heute auf mich zukommt. Wir haben so ein paar Zwischenstationen entwickelt, wo es ungefähr laufen sollte, und dazwischen war es aber sehr assoziativ. Das heißt ’ne wirklich konkrete Vorstellung von dem, was wir heute hier machen, hatte ich vorher gar nicht.«

S. Somuncu: »Ja, es war ein Haufen Geld im Spiel, Schulden und mehrere Fehltritte von Daniel.« (lachen beide)

D. Wiemer: »Ich sah mich da gezwungen, ich kam da nicht mehr raus.« (lacht)

S. Somuncu: »Bei dem Nutten-Job, den du da abgeliefert hast, musste echt ’ne Menge Böses angestellt haben.«

S. Somuncu: »Ich hab’ das natürlich ausgenutzt, redlich ausgenutzt und hab’ alles mit Daniel gemacht, was ich mir schon immer mal gewünscht habe. Nein, es kam einfach so, wir kennen uns, wir haben über mehrere Sendungen immer Kontakt zueinander gehabt, aber haben nie was zusammen gemacht, und wir haben uns dann immer auf den Aftershow-Partys super verstanden und besoffen und geschworen, eines Tages werden wir zusammen was machen.«

D. Wiemer: »Du hast geplant, das sozusagen heute zu machen, und das Tolle war, dass wir uns letzte Woche, als wir wahrscheinlich dasaßen und dachten: ›Wir finden keinen verfickten Honk, der das spielen will‹, sind wir uns im Café übern Weg gelaufen und dann haste gesagt: ›Haste Bock in meinem Video mitzuspielen?‹, dann hab’ ich gesagt: ›Nenn’ mir den Song‹, dann hab’ ich mir den Song angehört, dann hab’ ich ihn angerufen und gesagt: ›Ey, ich muss erstmal meine Agentin fragen.‹« (lacht)

S. Somuncu: (lacht) »Was du nicht weißt, ich hab’ bei einer Agentur angerufen, ›Schauspieler in Not‹, welcher Schauspieler braucht gerade Kohle, das war gar nicht zufällig in dem Café.«

D. Wiemer: (lacht) »Genau, und da war ich ganz oben.«

S. Somuncu: »Und sieht auch noch aus wie ein Nazi.«

D. Wiemer: »Genau, und sieht auch noch zufällig aus wie ein Nazi.«

S. Somuncu: »Da hat der Computer sofort ausgespuckt: Daniel Wiemer.« (lacht)

D. Wiemer: »So ist es dazu gekommen. (lacht)

Och nee, es gibt ja am Theater Regisseure, die Proben ähnlich gestalten, und heute war das halt so, dass Serdar regelmäßig reingerufen hat, und ich find’ das super. Also diese direkte Umsetzung, teilweise auch von ziemlich assoziativen Regieanweisungen, habe ich größten Spaß dran.

Natürlich ist es formal ein Unterschied, ob du ein Video für einen Song drehst oder einen langen Spielfilm, aber von der Arbeitshaltung ist es …«

S. Somuncu: »Wie ein Porno.«

D. Wiemer: »Richtig.«

S. Somuncu: »Ich wusste, dass Daniel jemand ist, der das macht und der auch Spaß daran hat, es zu machen. Ich bin froh, dass es auch Menschen gibt, die aus einer gewissen Euphorie und ’nem Engagement und Anteilnahme solche Jobs machen, und deshalb ist das Video glaube ich auch ein sehr spaßiges, obwohl es ein ernstes Thema ist und ein ehrliches Video geworden, weil wir uns eben wirklich getroffen haben, ohne dass der große Profit winkte für ihn.« (lacht)

D. Wiemer: (lacht) »Ach, ich finde, das sollen die Leute zuhause entscheiden, ob ich dem Führer ins Gesicht komme oder nicht. Ob sie es zulassen oder nicht oder ob sie das eklig finden.«

S. Somuncu: »Man kann alles missbrauchen, man kann jeden Song, den man gemacht hat, so singen, dass andere was Falsches verstehen, aber hier ist es relativ klar. Die Textzeilen ›Ich hab dir ’n falsches Spiel vorgespielt‹, ›Ich hab’ dich verführt‹, ›Du hast dich an mir aufgehangen‹, das ist alles ganz klar und eindeutig und geht in die richtige Richtung aus meiner Sicht. Natürlich ist es für mich heikel gewesen, diese Erotik, die in der Beziehung zwischen einem jungen Nazi und Hitler steht, so klar und deutlich zu zeigen. Auch den Fetisch, den das Ganze hat. Dieser Typ ist ja vollkommen durchgeknallt, der wickelt sich in Folie ein, der wichst auf ein Hitler-Bild, der kotzt, weil er vorher noch einen Trip schmeißt. All das sind ja so Sachen, wo man so denkt: ›Au wie ja, das ist ja ’ne super hardcore Psychowelt‹, aber für mich ist es eine hardcore Psychowelt, dass jemand sich ’ne Glatze rasiert und ›Heil Hitler‹ ruft und Leuten einen auf die Fresse haut, weil sie nicht aus dem gleichen Land kommen wie er, und genau das transportiert dieses Video, wie ich finde, auf ’ne wunderbare und sehr einfache Weise.

Ach Leute aus der rechten Szene, die haben immer einen Hals. Ob sie wegen meinem Video einen Hals haben oder weil ihr Hund gerade gestorben ist, das interessiert mich nicht. Es ist okay, wenn wir da was in Bewegung bringen, wenn Leute sich Gedanken überhaupt machen, dann haben wir unser Ziel erreicht.«

Interviewende (beide umarmen sich):

S. Somuncu: »Super geil, du warst so geil.«

D. Wiemer: »Sehr gerne.«

S. Somuncu: »Ich bin so gespannt, das wird lustig, Daniel Wiemer und Serdar Somuncu über Rechtsradikalismus. Das ist wie Grippostad C.« (lacht)

Abspann: Videopremiere zur neuen Single Der Mann mit dem Bart am 15.12.2011 unter www.hatenight.de

SMHN, Kapitel 19: Der Mann mit dem Bart (Song)

Mein Bild hängt an deiner Wand,

du träumst die ganze Nacht von mir

Und läge jetzt alles in deiner Hand,

wär’ ich schon lange wieder hier

Dein Haar hast du dir kurz geschoren,

die Stiefel hast du fest gebunden

Du hast mir ewige Treue geschworen,

in mir hast du Erlösung gefunden

Komm, ich bin der Mann mit dem Bart

Komm, ich bin der Mann mit dem Scheitel

Dabei hab’ ich dich nur belogen,

ein falsches Spiel dir vorgespielt

Hab’ dich um dein Selbst betrogen,

auf deine Verführbarkeit gezielt

Auch wenn so viele Jahre vergangen sind,

hast du dich an mir aufgehangen

Du bist vor Liebe schon fast blind,

in deinem Wahnsinn aufgegangen

Komm, ich bin der Mann mit dem Bart

Komm, ich bin der Mann mit dem Scheitel

Komm, außen hart, innen weich

Komm, kein wenig eitel

Wenn unsere Stunde dann gekommen ist,

du mir ins Grabe folgen sollst,

Will ich dass du mir hörig bist

mir ewig deine Liebe zollst

Komm, dreh’ dich nicht um

Komm, ich bin der Mann mit dem Bart

Komm mir ins Gesicht, außen hart, innen weich

Komm zum jüngsten Gericht

SMHN, Kapitel 20: Rückfick 2012

Live-Ticker: +++ Weltuntergang schon 2011: Maya doch nur eine Biene +++ Ehrensache: Gottschalk wagt Autosprung +++

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Hallihallo, hier ist wieder die Hatenight aus Köln! Wir freuen uns, wir freuen uns, wir freuen uns. Wir sind unheimlich supidupi glücklich, dass wir hier sein dürfen, und hiermit geht es gleich los: ›Das war 2012‹.«

Serdar aus dem Off: »Erdbeben auf Haiti, als ob mich das interessieren würde, es gibt doch eh genug Menschen, da sollen mal ein paar verrecken, damit wir hier mehr Fraß und Kohle haben. Geilheit ist eben gottgegeben und deswegen gibt es auch kein Dogma, weder eines, was von der Kirche erfunden ist, noch das vom Propheten entdeckt wurde, das einem die Geilheit nimmt.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Na, ihr Sackratten!«

Serdar aus dem Off: »Drecks WM, das kommt davon, wenn man Bimbos das Organisieren überlässt.«

Serdar mit Perücke und kariertem Hemd im Auto: »Haha, das ist doch lustig, da muss ich ja lachen, hahaha.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Scheißdreck.«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Meine Mutter hat jedenfalls gesagt, es ist gut, dass du es machst, Junge, mach’ es bitte weiter.«

Serdar aus dem Off: »Ja, und ein Verlangen danach, diese Menschen zu demütigen, denn sonst kämen sie nicht dort an, wo sie hingehören. Im Club der Minderwertigen, die sich als Prominente tarnen. Davon gibt es viele, ich wünschte, ich könnte einige andere Prominente eines Tages auch beim Promi-Dinner sehen. Ja, um es den Griechen noch weiter in den Arsch zu schieben. Ja, die Griechen mögen’s ja, wenn man ihnen was in den Arsch schiebt oder sie anderen was in den Arsch schieben. Uns ihre Lügen, wir ihnen unser Geld.«

Serdar rappt: »Wenn ihr alleine seid, sollt ihr scheißen und über eurer Scheiße ersticken.«

Serdar aus dem Off: »Wir sind ja nichts anderes als Platzhalter und wie wir diesen Platz nutzen, ob wir ihn mit Kreativität vollstopfen, das ist eine Frage, die uns dann Gott, also ich, am Ende unseres verfickten Lebens eines Tages stellt.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Hehe, ja.«

Serdar: »Eigentlich wollte ich mich an dieser ganzen Debatte nicht beteiligen, aber ich komm’ aus’m Urlaub und was sehe ich, ein schnauzbärtiger Typ redet über Juden.«

Serdar im Auto spricht als Führer: »Hehee, ich gelobe ab heute nur noch lustig zu sein, ohne böse zu wirken.«

Serdar aus dem Off: »Da macht sich der Schäuble keine Gedanken darüber, dass der Typ, mit dem er diesen Deal eingeht, unseriöser ist als die Typen, die er über den Deal bekommt.«

Abspann: »Wir wünschen allen ein hasserfülltes und erfolgloses Jahr 2012!«

Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Vielen Dank fürs Zuschauen, das war die Hatenight

SMHN, Kapitel 21: Verboten

Serdar im Auto: »Was ist denn so das Verbotenste, was man machen kann? Banküberfall, Bundespräsident zum Rücktritt zwingen, Pferde vergewaltigen, Frauen vergewaltigen, Pferde Frauen vergewaltigen lassen, Kinder ficken, Kinder entführen, ermorden, ficken, Jungen, kleine Jungs, ja. Und woher weiß man das alles? Man hat es ja gesehen, ist ja geschildert worden. Das Fernsehen illustriert ja schon das Verbrechen im Ansatz und wenn es dann noch schlimmer wird, dann tut es so, als würde es aus moralischen Gründen es nicht mehr inszenieren und illustrieren, aber irgendwie kommt es doch in unsere Köpfe. Die Vorstellung, wie es wohl sein muss, wenn ein erwachsener Mann an der Bushaltestelle rumlungert, um kleine Jungs abzufangen und sie dann zu ficken. Ganz schweres Verbrechen ist auch, die eigene Tochter zu ficken, wenn sie jung ist. In den Keller einsperren und ficken, Kinder mit ihr bekommen, dabei ist es auch nur ein Teil des Menschlichen. Zwar ein ganz schrecklicher, noch viel verwerflicherer, aber dennoch ein Teil. Das heißt ja nicht, dass jeder es machen soll und es gut ist, dass es irgendjemand macht, aber das man überrascht ist, wenn es jemand macht, das hat was Verlogenes. Man könnte ja versuchen im Ursprung zu verhindern, dass die Menschen schlecht sind, indem man Bilder vermeidet, die dazu führen, dass Menschen schlecht werden. Ihre Geilheit nicht mehr unter Kontrolle haben, lenken können, im Zaum halten können. Aber da ist es uns scheißegal, ob in irgendwelchen Katalogen kleine Mädchen abgebildet werden in Dessous oder sich Zehnjährige schon schminken oder wie viel Andeutung in der Werbung schon steckt, wenn irgendwelche Weiber an Eis lecken oder Flaschen nuckeln, da wird man doch geil von.

Ich finde sowieso, das, worauf man geil wird, ist nicht abhängig davon, worauf man geil werden darf. Ja, meistens wird man sowieso viel geiler auf die Dinge, auf die man gar nicht geil werden darf, und das findet man dann geil, weil man weiß, dass man es nicht darf. Wahrscheinlich ist das ein beträchtlicher Teil der Erregung, den Kinderficker haben, wenn sie den Jungs auflauern und sich mit ihnen alleine wähnen und sich dann vorstellen, wie sie es zelebrieren, das Verbrechen. Ja, und dann vielleicht sogar eine Erregung spüren, wenn sie erwischt werden, weil sie vielleicht sogar erwischt werden wollen und das ein Teil ihrer verkappten Geilheit ist. Am besten ist es immer dann, wenn die Gesellschaft aufschreit und moralisch wird und Lynchjustiz fordert. ›Alle aufhängen, Schwanz abschneiden.‹ Jaaa, sich selbst muss man aufhängen, weil man diesen Leuten die Phantasien in den Kopf gesetzt hat, es ermöglicht hat, dass sich die Phantasien in ihren Kopf setzen, weil man vorher sehr unvorsichtig war und sich erst als die Bombe explodiert ist, aufgeregt hat und darüber überrascht war, wie viel grausames Ausmaß das Menschliche doch haben kann. Das schlimmste Verbrechen, das ich kenne, ist Ignoranz, Gleichgültigkeit. Dafür müsste man Leuten den Kopf abhacken.«

SMHN, Kapitel 22: Sinnlose Telefonate

Serdar im Auto: »Was gehen mir sinnlose Gespräche auf den Sack. Sinnlose Telefonate. Ständig wird telefoniert. ›Hallo, äh wir sind gerade gelandet.‹ Kaum ist der Flieger gelandet, da schalten sie alle wieder ihr Handy an, um ihren Schätzchen mitzuteilen, dass sie heil und sicher angekommen sind: ›Wir sind gerade gelandet.‹ Und kurz bevor sie in den Flieger steigen, da geben sie ihrem Schätzchen bekannt, dass sie gleich in die Luft gehen: ›Äh, wir steigen jetzt gerade ein.‹ Bis zur letzten Sekunde lassen sie das drecks Handy an, damit ja die Verbindung aufrecht bleibt, und meistens sind es ja Leute, die gar keine Bekannten haben, die so viel telefonieren. Ja oder Geschäftsleute mit so Romika-Schuhen, schlechten Gürteln und schief sitzenden Anzügen: ›Äh ja, äh Müller hier. Herr Schabanowski wir haben jetzt noch mal über ihre Lieferung gesprochen‹, und so devot, wie sie dann sind, bringen sie sowieso nichts zustande, sondern bestätigen nur. Da könnten sie das Telefonieren auch lassen und gleich dem Kunden ins Arschloch kriechen und ihm seine Reste aus dem Darm schlecken, Pisser! Aber wahrscheinlich wollen sie der Welt nur zeigen, dass sie wichtig sind und zu jeder Tages- und Nachtzeit irgendwelche Leute haben, die sie anrufen können. Oder die werden sogar angerufen von irgendwelchen Leuten zu jeder Tages- und Nachtzeit. So ein Scheiß, und mich damit belästigen. Ich sollte mal die Leute mit meinen Telefonaten belästigen und sagen: ›Hallo, ist da der Escort-Service? Schicken Sie mir mal schnell 13 Nutten vorbei, ich hab’ gerade einen Ständer und weiß nicht, wie ich ihn wegkriegen soll.‹

Scheiße ey, dieses Telefonieren. Eben bin ich im Supermarkt, an der Kasse vor mir steht ’ne Alte, die telefoniert die ganze Zeit, die ganze Zeit und redet aber nur Dünnschiss oder sagt gar nichts, nur: ›Ja, ja, hmmm, ja, ja, hmm, ja‹, als ob das nicht warten kann, bis sie ihren Scheiß gekauft hat und zuhause ist und niemand was davon mitbekommt. Nein, aber das muss sie in der Öffentlichkeit machen und degradiert mich damit gleichzeitig zum Zeugen ihrer sinnlosen Gespräche. Verfickte Scheiße, diese sinnlosen Gespräche gehen einem nur noch auf den Sack, vor allen Dingen von fremden Leuten. Ich will im Zug nicht wissen, wie sich die Stimme von meinem Gegenüber anhört und was es morgens getan hat und wann es krank gewesen ist und wohin es nächste Woche in den Urlaub fährt. Das interessiert mich einfach nur einen Scheißdreck. Ich will auch nicht, dass er weiß, woher ich komme und was ich mache, mit wem ich vögele und worüber ich lache. Drecksscheiße! Alles ist transparent, alles ist gegenwärtig, ja allgegenwärtig. Selbst die Videos, die man von sich selbst aufzeichnet, landen irgendwann auf YouTube, hahaha. Es gibt auch sinnvolle Gespräche zum Beispiel: ›Guten Tag, ich wollte mich mal erkundigen, was das so kostet.‹ Haha, das ist auch gut, oder: ›Guten Tag, ich würd’ mich gern beschweren, weil es zu teuer war.‹ Ja, die einzige Leitung, die ich kenn’, ist die direkte Verbindung zu meinem Schwanz, und da brauch’ ich auch keinen Telefonhörer, das geht per Ultraschall ins Gegenüber. Arschfickende Fickscheiße, Dreckskacklockguckendeschnockshit-Pisse. ja.«

SMHN, Kapitel 23: Breivikis Elefantenjagd

Serdar im Auto: »Ich guck’ mir jetzt immer diese Prozessberichterstattung an aus Norwegen über diesen Attentäter oder Massenmörder oder Terrorist, je nachdem wie er genannt wird. Anders Breivik. Behring Breivik – ist nach dem die Behringstraße benannt? Haha, na ja, guck’ ich mir immer an und dann frage ich mich immer, ist der so intelligent oder sind die Leute um ihn herum so dumm? Das die den nicht einfach entlarven als größenwahnsinniges kleines minderwertigkeitskomplexvollgestopftes Arschloch. Also wenn ich der Richter wäre oder der Staatsanwalt, da wäre das Ganze ein kurzes Spiel. Ich würde seine Mutter von zehn Hunden vergewaltigen lassen vor seinen Augen und dann sagen: ›Das war ein Auftrag, haha, genau, das war ein Auftrag von Gott im Kampf des Christentums gegen den Islamismus und den Multikulturalismus‹, und dann würd’ ich noch so ein bisschen wahnsinnig lächeln, so ›Heeehehee‹ und gucken, wie er reagiert, wenn er merkt, dass das Leben sehr ungerecht sein kann, wenn man sich in die Hände der falschen Leute begibt. Ja, ich würd’ ihm nicht die Haut bei lebendigem Leibe abziehen, nein, aber ihn mit seinem eigenen Wahnsinn konfrontieren, ja, und das Ganze so grenzenlos machen, dass er sich am Ende ärgert, dass er in eine Institution geraten ist, in die Fänge, in die Klauen einer Institution, die noch Grenzen hat. Ja, jaaaaa, ja aus denen man nicht mehr entkommen kann, hehehe.

Ich weiß, das sind Rachegelüste, aber irgendwie ist es ja okay, ich mein’, ich bin sonst dafür, Leute abzuballern und ungerecht zu sein, aber aus so unheren Motiven und gespickt mit so einer billigen Nummer, also sich so einen Bart zu rasieren, Gel in die Haare zu schmieren, sich zum Tempelritter zu erklären und zum Kopf einer internationalen Verschwörung. Das kann ja meine Oma noch besser. Wenn schon umbringen, dann ungerecht umbringen und nicht im Namen einer höher gestellten Instanz einer selbstkreierten Gerechtigkeit, dann macht es keinen Spaß. Ja, und dann auch noch so feige sein und sich nicht selbst noch dazu umbringen, damit keiner weiß, warum man es gemacht hat, das wäre ja der größte Spaß, sondern auch noch so geil zu sein auf Leben, dass man sich festnehmen lässt, um dann vor Gericht so eine Show abzuziehen und sich dann zu wundern am Ende wahrscheinlich, dass man doch im Knast landet, lebenslang.

Oder der spanische König, ja. Erst geht er auf Elefantenjagd, hahaha, Elefantenjagd, was ist das auch für eine Sache: ›Ich geh’ mal auf Elefantenjagd, also dieses Jahr im Urlaub haben wir uns was Besonderes vorgenommen, nein wir fliegen nicht mehr nach Mallorca, wir gehen auf Elefantenjagd, hahaha.‹ Dann bricht er sich den Fuß. Wie bricht man sich den Fuß eigentlich als König auf Elefantenjagd? Hm, na ja, anderes Thema. Und en passant, also nebenbei, fliegt auf, dass er eine Affäre hat. Mich hätte es gewundert, wenn kein König dieser Welt eine Affäre hätte. Dafür ist man doch König, dass man ’ne Affäre haben kann. Jahrhunderte, Jahrtausende lang sind Bastarde auf die Welt gekommen, weil Könige Affären hatten. So funktioniert Monarchie, die ganze Monarchie ist eine Affäre.

Aber die Presse wundert sich. So wie sie sich auch über Anders Behring Breivik wundert, darüber, dass er dreist ist. Wir wundern uns alle viel zu viel. Wir wundern uns auch, dass Gottschalk abgesetzt wurde, wo wir es eigentlich die ganze Zeit hätten wissen müssen. Ja, Gottschalk hatte vor Wetten dass ...? auch schon schlechte Sendungen, die keine Sau gucken wollte. Na sowas! oder was weiß ich für einen Scheißdreck. Das Einzige, was funktioniert hat, war Wetten dass ...?, weil es Gottschalk so stark aufs Nichts reduziert hat, dass er noch auszuhalten war. Ich weiß nicht, ob es auszuhalten zu nennen wäre. Also man konnte ihn ignorieren, weil die Wetten oder die Gäste oder das Ambiente manchmal spannend genug waren. Oder am Samstagabend nichts anderes losgewesen ist. Mittlerweile ist am Samstagabend so viel los, dass man auch einen Gottschalk nicht mehr braucht. Warum sollte man ihn also wochentags erst recht brauchen?

(Hustet) Ich hab’ ein bisschen Husten, mir ist das Koks in die Speiseröhre gerutscht, hahaha, ja.

Jetzt sind wieder Wahlen in NRW. Hannelore war nicht Nutte genug, als sie mit einer Quäntchen-Mehrheit regiert hat, nein in dem Moment, als sie wusste, dass die Umfragen ihr reichen würden, um eine eigene Mehrheit zu bilden, hat sie so getan, als gäbe es ein Problem, und dann das Regieren einfach ad acta gelegt und gesagt: ›Ich will lieber ’ne neue Wahl.‹ So geht das heutzutage und jetzt wird neu gewählt und jetzt kommen die Piraten wahrscheinlich sogar in den Landtag. Die Piraten, ich glaube allein der Name Pirat bringt schon 10 Prozent. Ja, allein der Name Pirat. Man könnte sich zum Beispiel auch Porno-Partei nennen, da würden einen automatisch 5 Prozent wählen und im Zweifelsfall sogar 50 Prozent. Im Stillen vielleicht sogar 500 Prozent.

Es kommt nicht auf Inhalte an. Es kommt auf die Verpackung an. Wenn man sich den Anstrich des Revolutionären gibt, wenn man sich den Anstrich des aufmüpfigen Renitenten gibt, dann gibt es genug Leute, die auf derselben Seite stehen.

Aber selbst wenn es auf Inhalte ankäme, bei den anderen Parteien gibt es auch nicht so viel Inhalte oder so wenig Inhalte, wie sie der Piratenpartei vorwerfen zu haben, ja, haben sie selbst, haben sie selbst, jaa, oder kann mir jemand sagen, wofür es heute noch die FDP gibt? Wofür sie steht oder warum sie ständig wackelt, in welches Windlein sie sich hängt?

Letztendlich geht es in der Politik nur darum, ’ne gute Miene zum bösen Spiel zu machen und wer das am besten kann, der hat auch die meisten Stimmen verdient. Oder man hat so eine verknöcherte, versteinerte Miene, dass der Wähler gar nicht mehr erkennen kann, ob sie gut oder böse ist. Dann heißt man Merkel und ist CDU-Vorsitzende und Kanzlerin.

Ja was rege ich mich über Politik auf, interessiert mich eh einen Scheißdreck solange das Geld am Monatsende aufs Konto kommt, (Pause) wo der Schwanz im Warmen ist. Schönes Wetter heute, ja, ist mein Lieblingswetter, guck’ mal: blau-weiß. (Serdar beginnt zu singen) ›The perfect sky is torn, lalalala. Ja, Porn.‹«

SMHN, Kapitel 24: Dümmliche Defätisten

Serdar im Auto: »Und am meisten geht mir der Defätismus, dieser dümmliche Defätismus der Leute auf den Sack, die immer alles besser wissen, wenn man es nicht braucht!

Die zuhause sitzen und analysieren, Millimeter für Millimeter sich Gedanken machen, was richtiger wäre, aber nie den richtigen Gedanken dann haben, wenn er richtig genug wäre. Pisser, kleine Wichser, entpimmelte kopflose Gedankennutten. Es gibt viele davon überall lauernd, immer auf der Lauer, immer auf der Suche, aber nie mal im Mittelpunkt stehen, nein nie im Rampenlicht stehen, seine Fresse zeigen, seine Stimme hören lassen. Nein, immer nur im Verborgenen den großen Maxe geben. Was gehen mir solche Wichser auf den Sack, die Welt ist voll davon und das Internet noch viel voller. Ja, und jetzt sammeln sich diese Vollspacken neuerdings, wie eine Piratenpartei. Fordern Toleranz, sind selbst mal wieder die Intolerantesten. Kaum sagt man was, dann ist man für diese Penner und Rumlungerer ein Anti.

Früher haben sie noch um Geld gebettelt oder waren irgendwelche Rockerbanden, die wie bei Werner Bölkstoff gesoffen haben, und höchst unpolitisch. Haben gesagt: ›Mit Politik will ich nichts zu tun haben, schmutziges Geschäft‹, und jetzt sitzen sie barfüßig mit Sandalen bei Günther Jauch und schwadronieren und schmeißen Parolen in die Runde. Woher hast denn du Wichser das iPhone, wenn du von Hartz IV lebst, hä? Irgendein parlamentarischer Geschlechtsführer, Wichser, dümmliches Geschwätz, in 20 Jahren seid ihr genauso korrupt wie die, denen ihr es vorwerft und von deren Korruption ihr jetzt wunderbar lebt.

Oder Acta oder Fuckta, irgendein Drecksscheiß, damit man sich alles umsonst herunterladen kann, aber selbst will man am meisten profitieren. Wer ist denn profitgierig, derjenige, der alles umsonst haben will, Drecks-Pisser.

Oder Anonymus, haben sich schöne Screammasken aufgesetzt und fühlen sich – ach komm ey, was rege ich mich darüber auf, bin ja selber so einer.

Dümmliches Geschwätz, die ganze Zeit, Pissnelken.

Wahrer Anarchismus ist heute, die CDU zu wählen oder FDP, wer traut sich schon FDP zu wählen? Hahaha, ich nicht, nee, nachher habe ich noch einen Finger im Po. Wahrer Anarchismus ist heut’, Coca Cola zu trinken und nach Miami in den Urlaub zu fliegen, sich einen Mercedes zu kaufen und ’ne fette Uhr am Arm zu haben, das ist der wahre Anarchismus, weil das andere ist vorhersehbar. Immer gegen alles zu sein, das kenne ich, bin ich ja jahrelang, deswegen muss man auch mal für irgendwas sein. Für mehr Liebe und Gewalt in einem. Für mehr Verschwendungssucht und Ungerechtigkeit. Lass’ die anderen doch verrecken, was interessiert mich das. Ich bin doch nicht dafür geboren, eine bessere Welt zu machen. Die Welt ist schon schlecht genug ohne mich, da kann ich sie auch noch schlechter machen. Eigentlich würde ich damit doch nur den Kern des Menschen repräsentieren, aber dümmliches Geschwätz, sich selbst definieren durch irgendeine Zugehörigkeit. Ständig muss man zu irgendwas gehören: ›Ich gehör’ dazu, ich gehör’ dazu‹, und dann muss man prinzipientreu sein. Ich mache das, weil mein Prinzip ist dies.

Was für ein verfickter Scheiß, ich hab’ keine Prinzipien, ich bin inkonsequent bis ins Mark. Heute sage ich das, morgen glaube ich das, mal glaube ich an gar nichts, mal glaube ich an alles. Ich schnall’ mir einen Turban um den Kopf und dann sage ich: ›Heil Hitler‹, na und? Es gibt keine Logik, nein, das ganze Leben ist unlogisch. Wir sind umgeben von Chaos. Unser Leben ist ja noch nicht mal so greifbar, dass wir uns daran festmachen könnten. Wir glauben an die unsichtbaren Dinge und denken, sie wären konkret, und dann wachen wir irgendwann eines Tages auf, weil wir uns nicht dranhalten können. Weil das Prinzip gegen das Leben ist. Denn das Leben beginnt im Nichts und es endet im Nichts. Da kann es kein Prinzip geben, außer auszuhalten. Verfickte Scheiße, warum weiß ich das alles?

Ich gehe jetzt erstmal die Piratenpartei wählen oder ich gründe eine eigene Porno-Pimmel-Partei. Porno, Pimmel, Pustekuchen. Die Porno-Pimmel-Pustekuchen-Pussy-Partei. Pissnelken-Partei. Wirkt ja auch so aufmüpfig, wenn man Piratenpartei heißt, dann hat man ’ne Augenklappe, ’n Holzbein und so einen Haken am Arm. Piratenpartei. Wer sich das hat einfallen lassen. Robin-Hood-Partei ginge wahrscheinlich auch. Drecksscheiße! Erstmal das Leben bestehen, bevor man Kreuzchen macht, und dann sich selbst verstehen, bevor man über die Kreuzchen der anderen lacht, und vielleicht, vielleicht wenn alles gut geht, dann kommt man nicht nur an die Regierung, sondern missbraucht auch mal die Macht.

Gute Nacht!«

SMHN, Kapitel 25: Sehnsucht

Serdar im Auto: »Es gibt einen Moment, in dem sind wir alle gleich. Nämlich der Moment, in dem wir alleine sind, mit uns und denken, niemand würde sehen, was wir tun.

Ob wir unseren Finger ins Arschloch stecken und danach riechen, ob wir heimlich aufs Klo gehen und wichsen, ob wir unsere Popel essen oder Ameisen zerdrücken. Alle, alle sind wir gleich und wenn es jemand sagt, dass er es macht, und dazu noch vor anderen zugibt, dann wird er verurteilt, und jeder tut so, als wäre er unnormal, und alle tun so, als würden sie gar nicht wissen, wovon er spricht, dabei müssen sie es wissen, sonst könnten sie sich ja gar nicht drüber aufregen.

Verlogene Scheiße!

Das Schlimmste, was wir tun, tun wir, wenn wir alleine sind, da sind wir verzweifelt, da heulen wir das Kissen voll mit Sehnsüchten, mit Ängsten, mit Zweifeln, mit Hass, mit Wut. Da pumpen wir uns auf und ab und wenn wir dann wieder mit anderen zusammen sind, sind wir zurückhaltend distinguiert, da beherrschen wir uns, da benehmen wir uns.

Dabei sehnen wir uns vielmehr danach, erkannt zu werden, so wie wir wirklich sind, wenn wir alleine sind. Dabei sehnen wir uns alle danach, dass wir gleich sein können und nichts verurteilt wird, schon gar nicht die Einzigkeit, die Einzigartigkeit, die Einsamkeit.

Immer nur Sehnsucht, unerfüllte Sehnsucht, immer nur Suche: Sehn-Sucht.

Immer nur das Warten darauf, dass jemand einen erlöst, und sei es auch nur Gott in der Einsamkeit. Das jemand einen versteht und zulässt und dass der liebe Gott einfach nur wohlwollend nickt, wenn man irgendetwas tut, was böse ist.

Immer der Rückfall ins Kindliche. Die Kackwurst, die man in die Windel geschissen hat und die Hoffnung, dass die Mutter einem keine Ohrfeige gibt, sondern über den Kopf streichelt und sagt: ›Alles wird gut, alles wird gut. Das nächste Mal wirst du wissen, wohin die Scheißwurst gehört, ins Klo.‹ In dem Moment, wo man die Kackwurst ins Klo legt, hat man schon längst gelernt, dass man nur Teil des Großen sein kann, wenn man sich an die Regeln hält. An die Regeln der Allgemeinheit, weil wenn man aus diesen Regeln ausbricht, man zum Terroristen wird, einsam bleibt. Ja, Einzigartigkeit ist auch Terrorismus gegen die Gemeinschaft. Individualismus ist die Unterwanderung des Totalitären, obwohl das Totalitäre nichts anderes ist als stilisierter Individualismus. Eines Einzigen nämlich, des Diktatoren, des Diktators, des Diktatoren. Ich weiß nicht, was die Mehrzahl ist. Es gibt auch keine Mehrzahl von Diktator.

Es gibt nur einen, mich!

Und wenn ich alleine bin, dann mache ich das Gleiche, wie alle meine Untertanen auch. Ich popele in der Nase, ich esse den Popel. ich grabbel mir am Arsch, ich guck’, welche Krusten da noch sind. Ich heb’ meinen Sack hoch und rieche an dem Käse zwischen Bein und Eiern. Es wird gewichst, es wird gepinkelt in der Dusche, in der Dusche wird gepinkelt und es wird von Dingen geträumt, die unerfüllbar sind.

Sehn-Sucht eben, sonst hätte das Sehnen keinen Sinn, wenn nicht auch die Sucht in der Suche wäre. Hahaha.«

SMHN, Kapitel 26: Cinema Massacre

Serdar im Auto: »Ich war neulich im Kino, obwohl ich Kino hasse! Das ist für mich der Inbegriff der Amerikanisierung unserer Gesellschaft. Es ist eine Minderkultur. Eine Kultur für Minderbemittelte, für Asoziale, die sich selbst nicht aushalten und eigentlich nur ins Kino gehen, um zu fressen und zu saufen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Mit anderen Leuten zusammen in einer Herde sitzen.

Gut, also ich war im Kino. Da hab’ ich mir so einen Drecksfilm angeguckt, irgendeinen Drecksfilm halt, Drecksfilm, bin in so ein Multiplex-Kino, einen riesen Palast für Asoziale gegangen, wo man sich mit anderen Leuten um Eintrittskarten drängeln muss, um sich ein Stück Dreckskultur reinzuziehen.

Stand ich da und hab’ mir die Tafeln angeguckt. 20.30 Uhr: Mickey Mouse & die Super-Hexen, 3 Karten noch. Nee!

21.00 Uhr: Lutsch meine Fotze, 80 Karten noch. Ah!

Und dann irgendein Pimmelsfilm, der gerade in ist, wo Frauen reingehen, denen Saft aus der Muschi schlabbert, weil sie die ganze Zeit unbefriedigt durch die Stadt laufen und ihren Traumtyp suchen. Die sich einen auf Brad Pitt und Pitt Bred runterrubbeln, weil sie denken, ihr eigener Typ könnte genauso sein eines Tages, wenn überhaupt mal ein Typ vorbeikommt, und George Clooney ganz toll finden, weil sie den mit ihrem eigenen Vater verwechseln, von dem sie immer schon mal gebumst werden wollten, und was weiß ich, was es noch für Sexsymbole gibt, die eigentlich nichts anderes sind als Holzköpfe, auf die Frauen stehen, weil sie auf Holz stehen, denn sie brauchen ja was, was sie in ihr Loch schieben können.

Ja, in so einen Film bin ich dann reingegangen, hab’ mich überreden lassen, weil ich nicht auffallen wollte, wie ich im Sexfilm sitze und mir ein bisschen einen rumrubbele. Dann habe ich Leute um mich herum gesehen, mit tonnenweise Popcorn in der Hand, so, als hätten sie 100 Jahre Hunger. Popcorn, was sie sonst nie fressen, das fressen sie im Kino zu Hauf, so wie Tomatensaft, was man sonst nie trinkt, das trinkt man im Flugzeug, als würde es einen danach gieren: ›Tomatensaft, was wollen Sie bitte trinken?‹ Hasse ich sowieso, diese Stewardessen-Kacke, die sich da durch diesen schmalen Gang pressen. Mittlerweile muss man den Kack ja bezahlen, zumindest Alkohol. Das Einzige, was man im Flugzeug trinken will, muss man bezahlen! Und dann auf billig machen, ein Euro kostet das Ticket, aber 80 000 Euro Kerosin-steuer, 20 000 Euro Servicegebühr, 30 000 Euro Pimmelgebühr und dann auch noch jeden Kaffee zahlen.

Ja, und im Kino kostet die Scheiße genauso viel. Ein Bottich Popcorn süß-sauer, salzig 5 Euro noch drauf zu den 8,50 Euro, die das Ticket kostet. Manche fressen auch Nachos mit Käse. Die, die Nachos mit Käse fressen, sehen aber auch so aus wie Nachos mit Käse zwischen der Kimme und zwischen dem Sack.

Ja, und dann sitzt man da, wird gegrabbelt und guckt sich so billige Werbung an: ›Brautmoden Schmitz‹, so angeblich lustige Werbung, die Werbung ist ja nicht mehr nur Werbung, so: ›Kaufen Sie unsere Scheiße!‹, nee, sondern da werden Schauspieler engagiert, damit sie Szenen spielen und damit man drauf reinfällt und denkt: ›Oh, nette Szene‹, und am Ende denkt: ›Ach Marlboro hat diese Szene inszeniert, na dann kauf’ ich mir gleich so eine Scheiße.‹

Ja, ich habe es kaum ausgehalten. Irgendwann hab’ ich angefangen zu schnarchen, weil die Sessel ja auch immer so gemütlich sind.

Ich finde ein Kulturereignis muss auch etwas Ungemütliches haben, weil Kultur immer etwas von Selbstüberwindung hat. Wenn ich in ein Konzert gehe und die Opernsänger plärren so, dass mir die Sackhaare auf den Boden fallen, dann habe ich nachher wenigstens das Gefühl, dass ich etwas geschafft habe, dass ich was geleistet habe. Aber im Kino kriege ich es alles gratis geschenkt. Ich werde amüsiert, Herden-Amüsement, billiges!

Hab’ selten irgendeinen Film gesehen, der mich interessiert hat, höchstens wenn jemand massakriert wird oder ihm der Kopf abgehackt wird und das Blut auf die Leinwand spritzt. Aber dann johlen und jaulen sie ja gleich wieder, weil niemand in seiner Gemütlichkeit gestört werden will. Will sich nur die Nachos und den Käse in die Kimme schieben oder in die Kiemen und irgendwelche Popcorns nuckeln, bis er dann sich selbst vergisst und rausgeht und sagt: ›Das war ein schöner Abend.‹

Nein! Das war derselbe Abende wie die letzten Abende in deinem verfickten Leben auch zuvor, du warst nur im Kino zusammen mit Gleichgesinnten, du Arschkopf!

Demnächst nehme ich ein Gewehr mit und schieße auf die Leinwand oder schmiere meinem Nachbarn irgendein Eis ins Gesicht oder stehe auf und pinkele in die Popcorn-Tüte meiner Nachbarin oder schmeiße die Nachos einfach auf einen Sessel und setz’ mich drauf und reibe meinen Arsch so lange hin und her, bis aus den Nachos Käse-Flunder werden, hahahaha!

Hau ab hier, ich komm’ auf der linken Spur und gebe jetzt Gas! Geil, der hat in den Spiegel geguckt und dachte: ›Wer kommt denn da?‹, hahahaha.

Ja, man sollte öfter mal ins Kino gehen, dann hat man viel mehr Mut auch beim Überholen, hahaha.

Fünf Sterne, füüüüünf!«