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Alles, worum es geht, sind Ergebnisse

In Jerry Maguire – Spiel des Lebens stellt Tom Cruise einen Sportagenten dar, der in eine berufliche Sinnkrise gerät. Das populärste Zitat dieses Films entstammt einer denkwürdigen Szene mit Cruises Co-Star Cuba Gooding jr., der einen professionellen Footballspieler mimt. Er versucht, einen Vertrag zu bekommen, den er seiner Ansicht nach verdient hat, dessen Anforderungen er aber bisher nicht wirklich erfüllt hatte. Gooding verrät Cruise in einem intensiven Moment der Wahrheit sein berufliches Mantra: «Führ mich zum Schotter!» Mit anderen Worten: Reden ist Silber, Ergebnisse sind Gold! Das ist der Ausgangspunkt dieses Buches. Ich versprach Ihnen, Sie «zum Schotter» zu führen, sofern damit Ihre Gesundheit, Ihr Leben und Ihr Wohlstand gemeint sind. Oder anders ausgedrückt: «Wie können Sie das bekommen, was Sie sich für Ihr Leben wünschen?»

Bevor wir alle losen Enden miteinander verknüpfen, sei an dieser Stelle noch eine interessante Randnotiz erlaubt. Cruises Filmcharakter erklärt seinem Klienten nämlich, dass er ihn wirklich zum Schotter führen kann, wenn er endlich anfängt, mit dem Herzen anstatt mit dem Kopf zu spielen. Im Film werden immer Märchen wahr, und dieser Film bildet da keine Ausnahme. Gooding lernt, mit dem Herzen zu spielen, und so kann Cruise ihn schließlich «zum Schotter» führen.

Das ist eine gute Paraphrase für die Botschaft dieses Buches. Wenn Sie lernen, nach Ihrem Herzen zu leben, dann bekommen Sie auch das, wonach Sie in Ihrem Leben suchen.

Wir hoffen, Sie erkennen nun, dass Ihre Probleme aus Ihrem Herzen kommen, ebenso wie deren Lösung. Wie aber können Sie nun all das in der Praxis zusammenführen, sodass es nicht nur graue Theorie ist, die gut und vernünftig klingt, aber Ihr Leben nicht dauerhaft verändert? Versuchen Sie es einmal mit dieser kleinen Übung von Walt Disney.

Walt Disney war auf vielen Gebieten ein Genie: unter anderem in der Trickfilmanimation, im Zeichnen und im Geschäftsleben. Aber seine vielleicht größte Genialität lag in der Phantasie. Disney entwickelte in seiner Firma das «Storyboarding», das heute überall auf der Welt in großen und kleinen Unternehmen, Kirchen, im Filmgeschäft, in den Künsten und vielem mehr zum Handwerkszeug gehört. Das Storyboarding ist ein Prozess, der der Phantasie eine Struktur verleiht und sie damit praktisch umsetzbar macht. Ich selbst lernte Storyboarding, indem ich meiner Phantasie die Zügel schießenließ und einfach alles niederschrieb, was mir im Brainstorming zu einem beliebigen Thema nur einfiel. Ich möchte, dass auch Sie hier anfangen. Lassen Sie Ihrem Verstand freien Lauf. Lassen Sie Ihren Geist sich in allen nur erdenklichen Phantasien über Ihr künftiges Leben ergehen.

Und nun schreiben Sie nieder, was Sie sich wünschen, was Sie brauchen, suchen, wollen, fordern und so weiter. Aber so präzise wie möglich, ohne sich selbst Grenzen zu setzen. Sehen, spüren, schmecken, fühlen, riechen, erleben Sie es. Halten Sie fest, was Ihnen in den Sinn kommt.

Ergebnisse

Lassen Sie mich nun ein wenig Sand ins Getriebe streuen und Ihnen zwei Einschränkungen auferlegen: Wahrheit und Liebe. Betrachten Sie nun das, was Sie aufgeschrieben haben, unter diesem Gesichtspunkt und schauen Sie, ob es sich mit Wahrheit und Liebe vereinbaren lässt. Wenn nicht, streichen Sie es durch.

Die Ergebnisse sind natürlich von Mensch zu Mensch verschieden. Zum Beispiel war Bill Gates, bevor er der Bill Gates wurde, den wir alle kennen, ein ganz normaler Mensch und kein Milliardär. Ich hatte bisher nicht das Vergnügen, ihm diese Frage stellen zu können, aber vielleicht hätte sich beim Brainstorming seiner Lebensziele herausgestellt, dass «Milliardär sein» dazugehörte. Für ihn wäre dieser Traum mit Wahrheit und Liebe vereinbar gewesen. Hingegen glaube ich, dass Mutter Teresa sagen würde, wenn ich in der Zeit zurückgehen könnte, um sie als junge Nonne zu fragen, ob es ihr persönliches Ziel sei, Milliardärin zu werden: «Ausgeschlossen. Das ist nicht meine Mission. Dazu bin ich nicht berufen.» Für sie hätte es sich nicht mit Wahrheit und Liebe vereinbaren lassen, Milliardärin zu sein.

Sicher, Sie denken nun vielleicht: «Aber woher soll ich denn wissen, was für mich Wahrheit und Liebe verkörpert?» Meine Antwort wird Ihnen nicht gefallen, aber es ist die einzige, die ich Ihnen geben kann. Sie werden es wissen. Sie werden es vielleicht nicht in einem Tag oder in einer Woche oder in sechs Monaten wissen. Aber wenn Sie nicht aufhören, liebevoll nach der Wahrheit zu suchen, werden Sie die Antwort auf diese Fragen finden. Während Sie Ihr Herz von Ihren destruktiven Zellerinnerungen reinigen, wird Ihnen diese Vision immer klarer werden. Denken Sie daran, dass es die destruktiven Zellerinnerungen sind, die uns etwas glauben machen, das nicht wahr ist, die uns Angst einflößen, wenn wir keine Angst haben müssten, und die die Stressreaktion des Körpers aktivieren. Während Sie also diese Zellerinnerungen heilen, werden Sie eine Klarheit hinsichtlich Ihrer Bestimmung gewinnen, wie Sie sie noch nie zuvor erlebt haben.

Es ist eine Reise, die ein Leben lang dauert, aber vieles wissen Sie schon. Zum Beispiel möchte ich in meinem eigenen Leben Folgendes erreichen: Ich will der beste Ehemann sein, der ich sein kann; ich wünsche mir, der liebevollste Vater für Harry und George zu sein, der mir nur möglich ist; ich möchte, dass jeder einzelne Klient, mit dem ich arbeite, mich nicht nur gesund verlässt, sondern auch mit dem Gefühl, dass er wirklich wichtig genommen wurde. Dies sind die Hauptziele in meinem Leben, über die ich nicht lange nachdenken muss. Einmal habe ich in einem Seminar Folgendes gehört: Gleichgültig, was die Leute vorgeben, sich für ihr Leben zu wünschen, am Ende läuft es doch immer wieder darauf hinaus, dass alle dasselbe wollen – Liebe, Freude und Frieden. Das fand ich auch bei meinen eigenen Klienten bestätigt: Ich fragte danach, was sie sich wünschten, und bohrte immer weiter, bis wir zum Kern dessen vorstießen, was sie wirklich wollten. Und es waren stets diese drei Dinge. Natürlich werden sich manche Menschen nie klar darüber, was sie wirklich wollen – was ein ganz anderes Thema und Herzensproblem ist.

Die Kraft des Glaubens

Um Ergebnisse erzielen zu können, ist Kraft nötig. Genau wie ein Staubsauger nutzlos ist, wenn man ihn nicht ans Stromnetz anschließt, oder ein Auto ohne Benzin nicht fährt oder ein Mensch, der nicht isst, nicht leistungsfähig ist, muss zunächst eine Kraft vorhanden sein, bevor sich Ergebnisse einstellen können. Je größer die Kraft, desto eindrucksvoller die Ergebnisse.

Vor vielen Jahren beendeten die USA einen Weltkrieg, indem sie zwei Atombomben auf Japan abwarfen. Dies war das Ende des Krieges, denn es gab auf der ganzen Welt keine andere Waffe, die so viel Kraft freisetzen konnte wie eine Atombombe. Es war ein Durchbruch in der Kriegsführung, und wer keine Atombombe hatte, konnte nicht mehr mithalten. Die Japaner wussten das und streckten lieber die Waffen, als sich der vollkommenen Vernichtung preiszugeben. Seither haben auch einige andere Nationen versucht, das Geheimnis der Atomkraft selbst zu enträtseln und/oder es zu stehlen, aber die USA waren die Ersten auf diesem Gebiet.

Einer der faszinierenden Aspekte der Atomtechnologie ist die Tatsache, dass Atomkraft im Grunde nicht geschaffen, sondern freigesetzt wird. Mit anderen Worten: Die Kraft, die 1945 zwei Städte dem Erdboden gleichmachte, war die ganze Zeit über schon da und verfügbar gewesen. Das Geheimnis lag darin, einen Weg zu finden, die Kraft im Innern des Atoms freizusetzen. Natürlich hatte die Freisetzung dieser Kraft extrem destruktive Auswirkungen. Kernkraftwerke nutzen dieselbe Kraft zu konstruktiveren Zwecken. (Spätestens die nukleare Katastrophe von Fukushima im Frühling 2011 hat uns jedoch gelehrt, dass wir weit davon entfernt sind, diese Kraft – auch zu friedlichen Zwecken – tatsächlich zu beherrschen.)

Auch Sie haben in den «Problemen des Herzens» eine solche unglaubliche Kraft in sich, und auch sie kann ebenso konstruktiv wie destruktiv wirken. Sie kann Ihre Ziele und Beziehungen blockieren und Krankheit und Leiden hervorbringen. Sie kann Sie aber auch zu phantastischen Leistungen, wunderbaren Beziehungen und uneingeschränktem Wohlbefinden beflügeln. Sie verfügen bereits über das Handwerkszeug und die Ressourcen, um die Ergebnisse zu erzielen, die Sie niedergeschrieben haben. Sie müssen diese Kräfte nur freisetzen.

Wie soll das gehen? Kraft wird durch Glauben freigesetzt.

Wir können diese «Glaubenskraft» am Beispiel des Placeboeffekts in der Medizin sehen: Jemand bekommt eine einfache Pille aus Zucker, man sagt ihm aber, es sei die neue Wunderdroge, die sein gesundheitliches Problem lösen wird, wie immer dieses auch geartet sein mag. Erstaunlicherweise werden nun nicht wenige Menschen das gewünschte Ergebnis am eigenen Leibe erfahren, anscheinend ohne etwas genommen zu haben, das dazu imstande wäre. Mit anderen Worten: Das Problem wird durch eine Zuckerpille «kuriert»! Tatsächlich wurde 2008 eine USA-weit durchgeführte Umfrage bekannt, in der die Hälfte der befragten Ärzte einräumte, Placebos zu verschreiben. Umfragen in Dänemark, Israel, Großbritannien, Schweden und Neuseeland kamen zu ähnlichen Ergebnissen. 15 Lassen wir einmal die Frage beiseite, ob das moralisch vertretbar ist oder nicht: Warum verschreiben Ärzte Placebos? Weil sie wirken!

Und es gibt noch mehr Beweise für die Kraft des Glaubens – die Kehrseite des Placeboeffekts, den sogenannten Noceboeffekt. Den Ärzten ist dieses Phänomen ebenfalls vertraut: das, was passiert, wenn Patienten ein Placebo erhalten und davor gewarnt werden, dass es auch negative Nebenwirkungen haben könnte. Bei ihnen treten diese negativen Nebenwirkungen natürlich ein! «In doppelblinden klinischen Studien mit Antidepressiva berichten selbst jene Teilnehmer, die nur ein Scheinmedikament erhalten, von Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen, wenn die Forscher sie zu Beginn gewarnt haben, dass derlei Nebenwirkungen wahrscheinlich sind», schreibt das Magazin Time über eine berühmte Schmerzstudie unter der Leitung der italienischen Neurowissenschaftlerin Martina Amanzio. 16

Zudem entwickelten die Patienten, die Placebos erhielten, Symptome, die den Nebenwirkungen jener Medikamente ähnelten, welche sie genommen zu haben glaubten:

Die Patienten, die Zuckerpillen einnahmen, neigten dazu, von Noceboproblemen zu berichten, die zu dem Medikament passten, das sie geschluckt zu haben wähnten. Niemand, der glaubte, er hätte nicht steroidale Antirheumatika (NSAID) oder Triptan genommen, berichtete von Gedächtnisproblemen oder Kribbeln, wohl aber einige Patienten, die Krampflöser bekommen zu haben glauben. Gleichfalls berichteten nur Placebogruppen in den NSAID-Studien von Nebenwirkungen wie Magenverstimmung und einem trockenen Mund.

Erst kürzlich erfuhr ich von einer Studie, in der man Patienten mit chronischen Schmerzen Placebos verabreicht und gesagt hatte, dass es sich dabei um ein spektakuläres neues Morphin handele, das ihnen wie eine Wunderdroge den Schmerz nehmen könne. Tatsächlich verschwanden bei vielen Probanden die Schmerzen. Derlei konnte in der Forschung schon viele tausend Male überall auf der Welt beobachtet werden. Was ich aber noch nie zuvor gehört hatte, war das, was man in dieser Studie als Nächstes tat. Man prüfte, was tatsächlich im Körper der Probanden geschehen war, die das Placebo genommen hatten und daraufhin schmerzfrei geworden waren. Was man entdeckte, war schlicht und ergreifend verblüffend. Der Körper hatte ein extrem hochdosiertes, natürliches Pendant zu dem fälschlicherweise angekündigten Morphin produziert, und deshalb waren die Schmerzen verschwunden. Wie war das möglich? Niemand weiß es. Wir wissen nur eines: Studien der letzten fünfzig Jahre und darüber hinaus beweisen ohne den geringsten Zweifel, dass Körper und Geist in der Lage sind, Dinge zu bewirken, die wir für unmöglich halten würden. Was verursacht diese bemerkenswerten Erfolge? Die betreffende Person glaubt daran. Meiner Meinung nach gibt es kein besseres Beispiel dafür, dass der Glaube ungeheure Kräfte freisetzen kann, als den Noceboeffekt.

Lassen Sie mich noch einen Schritt weiter gehen. Derlei Effekte lassen sich nicht nur durch Zuckerpillen und Körperchemie erzielen. Derlei Effekte erzielen auch unsere Gedanken, Gefühle und Taten. Erinnern Sie sich noch an die Geschichte von dem kleinen chinesischen Karateschüler? Als er die Ziegelsteine entzweischlug – was ohne Übung kein Meister in der Geschichte jemals zuvor geschafft hatte –, schaffte er ein Wunder. Der kleine Karateschüler glaubte an die Wahrheit der Worte seines Meisters – ohne auch nur ein Prozent Zweifel, Angst oder Verwirrung. Dank dieses Glaubens trat der Erfolg ein.

Die überraschende Wahrheit über «Affirmationen»

Hier muss ich einen Augenblick innehalten, um über Affirmationen zu sprechen. Seit einigen Jahrzehnten, vor allem aber in den letzten zwanzig Jahren, erfreuen sich Affirmationen in der Welt der Selbsthilfe größter Beliebtheit. Viele «Gurus» wurden dadurch reich, dass sie den Leuten beibrachten, sie müssten nur glauben, um all das zu bekommen, was sie sich wünschten. Die richtige Affirmation werde den Glauben herbeiführen und ihnen auf «magische» Weise das neue Auto, haufenweise Geld, die Liebe ihres Lebens oder die Gesundheit bringen.

Das Problem ist nur: Es funktioniert fast nie. Gute Leute verschwenden Unsummen und Jahrzehnte ihres Lebens auf solche Praktiken, um sich am Ende in einem Teufelskreis wiederzufinden, der sie desillusioniert und ärmer zurücklässt.

Etwa zwei Jahre lang prüfte ich derlei Affirmationen vom Typ «Sprich es aus und beanspruche es». Ich unterzog meine Probanden einem HRV- oder Stresstest, während ich sie Affirmationen wie «Mein neues Auto ist auf dem Weg zu mir» oder «Mein Krebs heilt in diesem Augenblick» sprechen ließ.

Und wissen Sie was? Fast jedes Mal verursachten diese Affirmationen massiven Stress bei ihnen. Sie erinnern sich: Stress ist die Ursache von fast allem Übel, das wir kennen. Ich war begeistert, als eine neue Studie der University of Waterloo in Kanada 2009 Affirmationen auf den Prüfstand stellte. Sie sorgte überall auf der Welt für Schlagzeilen. Denn sie kam zu dem Ergebnis, dass bei der überwältigenden Mehrheit der Menschen derlei Affirmationen nicht nur nicht funktionieren, sondern dass sich dadurch die Dinge sogar zum Schlechteren wenden.

Aus diesem Grund trete ich seit vielen Jahren für etwas ein, das ich «wahrheitsorientierte Aussagen» nenne. Ja, es handelt sich dabei um positive Aussagen, aber eben um solche, an die Sie glauben. Anstatt also zu sagen: «Mein Krebs heilt in diesem Augenblick», was Sie eigentlich gar nicht glauben, könnte die wahrheitsorientierte Aussage lauten: «Ich möchte, dass mein Krebs heilt, ich glaube, dass das möglich ist, und ich bitte Gott, mir dabei zu helfen.» Wenn Probanden während des HRV-Tests eine wahrheitsorientierte Aussage machen, scheint die Stressbelastung zu sinken. Worin liegt der Unterschied? An die eine Aussage glauben Sie, und das wirkt sich positiv aus. An die andere Aussage glauben Sie nicht – also belügen Sie Ihr Herz.

Glaube und Handeln

Wir tun immer das, woran wir glauben. Wenn Sie etwas tun, das Sie gar nicht tun wollen, dann deshalb, weil Sie einen falschen Glaubenssatz haben. Um das unerwünschte Verhalten zu ändern, müssen Sie den Glaubenssatz ändern. Der Placeboeffekt scheint das wunderbar zu illustrieren; ich fürchte nur, dass es da ein Problem gibt. Man darf nämlich nicht unterschlagen, dass beim Placeboeffekt das gewünschte Ergebnis in der Regel nicht anhält. Das heißt, Sie bekommen einen «Vorgeschmack» darauf, wie es wäre, wieder gesund zu sein, aber dieser Vorgeschmack ist nicht von Dauer.

Warum sind Placeboeffekte nicht von langer Dauer? Wenn Sie einmal darüber nachdenken, ist es ganz einfach: weil die Menschen nicht die Wahrheit glauben. Sie glauben, dass eine Tablette aus Zucker ein Wundermittel ist. Doch auch wenn sie es glauben – es entspricht eben nicht der Wahrheit. Damit sich anhaltende Ergebnisse einstellen können, muss es eine anhaltende Kraft geben.

Eine anhaltende Kraft stellt sich nur ein, wenn man die ganze Wahrheit glaubt. Es ist eine überraschende Tatsache, dass es Kräfte freisetzt, wenn man an was auch immer glaubt. So verrückt das klingt: Selbst eine Lüge hat Kraft. Das ist es auch, was dieses Phänomen so gefährlich macht. Es ist leicht – besonders wenn wir krank oder anderweitig bedürftig sind –, uns von einer noch so kleinen Kraft oder einem Vorgeschmack auf das Ergebnis, das wir uns so sehr wünschen, verführen zu lassen. Wir klammern uns daran und werden in ein schwarzes Loch gezogen. Nun hat uns die Lüge in ihren Fängen. Wie können wir diesem schwarzen Loch wieder entkommen? Indem wir der Lüge den Rücken kehren und uns der Wahrheit zuwenden, der ganzen Wahrheit und nichts als der Wahrheit. Das ist nicht so einfach, wie es klingt, denn wenn Sie einer Lüge aufsitzen, werden Sie zunächst einmal verwirrt sein. Mehr über diese Verwirrung später.

Die Wahrheit glauben und die Wirklichkeit verändern

Interessanterweise verändert sich in der Quantenphysik die Wirklichkeit durch den Blickwinkel, aus dem wir sie betrachten. Mit anderen Worten: Durch die Perspektive, aus der wir winzigste Partikel beobachten, können wir ihren Aufbau und ihre physikalische Realität verändern. Die Perspektive, aus der Sie auf was auch immer blicken, wird durch das bestimmt, was Sie glauben. Wie wir bis hierher immer wieder betont haben: Wenn Sie an den Punkt gelangen, in Wahrheit und Liebe auf Ihr Leben schauen zu können, wird dies Ihre Wirklichkeit und die Ergebnisse verändern.

In Liebe die Wahrheit über Ihr Leben glauben zu können wird also Kräfte freisetzen, die wiederum Ergebnisse hervorbringen … die besten Ergebnisse, die Sie sich vorstellen können. Wir sprechen hier von Gesundheit, Wohlstand, innigen Beziehungen, Erfüllung und natürlich Liebe, Freude und Frieden. Was werden Sie bekommen? Nur Gott und Sie können das wissen. Ich weiß nicht, ob Sie eher nach Bill Gates oder nach Mutter Teresa geraten sind. Vielleicht wissen Sie das selbst nicht. Aber wenn Sie Ihr Herz von allem alten Gerümpel und Ballast reinigen, werden Sie Ihre Mission, Ihre Bestimmung erkennen.

Aber wie glauben Sie die Wahrheit in Liebe? Alles beginnt mit der eigentlichen Wahrheit. Manchmal muss man sich nur durch einen Wald von Lügen kämpfen, um zu ihr zu gelangen.

Wie Verwirrung der Wahrheit den Weg verstellt

Der erste Schritt sollte darin bestehen, Ihre destruktiven Herzenserinnerungen zu heilen. Warum? Weil sie dafür sorgen, dass Sie etwas glauben, das nicht wahr ist. Wie nennt man diesen Gemütszustand? Verwirrung. Was ist die Folge von Verwirrung? Dass Sie den falschen Weg einschlagen. Die Wahrheit zu glauben gibt uns das Gefühl zu wissen, dass wir das Richtige tun; aber wenn wir etwas glauben, das nicht wahr ist, sind wir verwirrt und wissen nicht mehr, wohin wir uns wenden sollen.

Verwirrung wird von drei Dringen verursacht. Erstens durch Zellerinnerungen, die in Widerspruch zueinander stehen. Mit anderen Worten: Stimmen aus der Vergangenheit sagen Ihnen, was zu tun ist, aber sie sagen Ihnen, verschiedene Dinge zur selben Zeit zu tun. Zweitens durch den Konflikt zwischen dem Bewusstsein und dem Unbewussten (was wir in Geheimnis Nr. 7 den Kopf und das Herz nannten). Drittens durch lähmenden Stress (siehe Geheimnis Nr. 1). Stress beeinträchtigt unser logisches Denkvermögen oder schaltet es ganz ab. Wir befinden uns zu neunzig Prozent in einem psychologischen Stresszustand, in dem unsere Fähigkeit, präzise und klar zu denken, deutlich herabgesetzt ist.

Sind Sie gerade jetzt verwirrt? Wenn ja, welche der drei Ursachen ist daran schuld? Viele Menschen geben alle drei auf einmal an.

Zu Hause haben wir ein riesiges Bücherregal, das meine Eltern Stück für Stück per Schiff von Hongkong haben schicken lassen. Es nimmt eine ganze Wand in unserem Wohnzimmer ein. Besucher, die um meine psychologische Profession wissen, sagen häufig: «Meine Güte, du hast ja tonnenweise Bücher gelesen!» Dann muss ich ihnen ehrlich gestehen, dass ich wahrscheinlich nicht einmal drei Bücher aus diesem Regal kenne. Tracey ist diejenige, die sie alle und noch viele mehr in den zwölf Jahren las, in denen sie verzweifelt Erlösung von ihrer Depression suchte. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich in diesen Jahren gesehen habe, wie Tracey ein Buch las oder einem Hörbuch oder einem Vortrag lauschte. Jedes Mal wieder schöpfte ich Hoffnung, dass dies nun vielleicht endlich der Schlüssel sein könnte, der Traceys Herz für die Wahrheit aufschließen und ihre Mauer der Depression durchbrechen würde.

Es kam, wie es kommen musste, und es muss in dieser Zeit an die 500 Mal so gekommen sein: Ich fragte Tracey, wie das Buch sei und ob es ihr neue Erkenntnisse gebracht habe. Ihre Antwort war jedes Mal die gleiche. Fünf Wörter: «Ich kann damit nichts anfangen.» Oft bat ich sie, mir das zu erklären: «Meinst du, du verstehst es nicht?» Tracey gab zurück: «Natürlich verstehe ich es. Ich habe diesen Absatz nun viermal gelesen – ich kann ihn schon auswendig. Aber ich kann damit einfach nichts anfangen. Es verändert gar nichts in meinem Leben.» Und das von einer Frau mit einem IQ von 129! Das war für mich eines der großen Geheimnisse in den ersten zwölf Jahren unserer Ehe, denn vieles von dem, womit Tracey sich befasste, waren wunderbare, großartige Wahrheiten. Sie las die goldenen Worte der klügsten Köpfe unserer Zeit, aber auch die zeitlosen Weisheiten der Bibel, von Mutter Teresa und vielen anderen. Wie sollte sie damit nichts anfangen können? Wie sollte all das nichts verändern können? Wie sollte all das nicht auch für ihr Leben gelten? Das tat es doch! Warum konnte sie das nur nicht sehen?

Sobald ich die Wahrheiten kennengelernt hatte, die das vorliegende Buch enthält, verstand ich es. Die Antwort war, dass Tracey die Wahrheit nicht sehen konnte. Sie befand sich infolge all der Unwahrheiten und Lügen in ihrem Herzen in einem solch tiefen Zustand der Verwirrung, dass sie die Wahrheit einfach nicht verstehen konnte. Gab es denn auch wahre Glaubenssätze in ihrem Herzen? Aber natürlich! Sogar viele. Aber genau das passiert, wenn Wahrheiten und Lügen (an die man glaubt) im Herzen miteinander im Widerstreit liegen. Beide scheinen auf einer gewissen Ebene ihre Berechtigung zu haben. Das verursacht Verwirrung. Vielleicht fühlen wir uns mit einer der beiden Alternativen besser, aber wir sind noch immer verwirrt und unsicher.

Innere Ruhe

Wenn wir verwirrt sind, befinden wir uns nicht in einem Zustand der inneren Ruhe und des inneren Friedens. Wenn ich im Frieden mit einem bestimmten Glaubenssatz oder Vorgehen bin, dann ist das der Indikator, dass ich die Wahrheit in Liebe glaube. Wenn ich ängstlich, traurig, verwirrt, hin und her gerissen bin und ein seltsames Gefühl in der Brust oder im Magen habe, dann habe ich etwas im Herzen, an das ich glaube, das aber zu meiner Fähigkeit, die ganze, echte Wahrheit zu glauben, im Widerspruch steht. Mit anderen Worten: Ich glaube die Wahrheit nicht in Liebe, und daher werde ich auch nicht die Ergebnisse bekommen, die ich mir wünsche.

Noch ein Wort zu der Ruhe und dem inneren Frieden, über die wir hier sprechen. Viele Menschen verwechseln sie mit zwei anderen Dingen. Dazu gehört das Glücksgefühl, dass die Dinge so laufen, wie man es möchte. Hier liegen jedoch keine innere Ruhe, kein innerer Frieden vor, sondern glückliche Umstände. Woher Sie wissen sollen, womit Sie es zu tun haben? Stellen Sie sich diese Frage: Spüren Sie noch immer diesen Frieden, auch wenn sich die Umstände gegen Sie wenden, oder stürzt Sie das in Verwirrung, Depression und Angst? Wahrer Frieden hängt nicht von den Umständen ab.

Das Zweite, was oft mit innerer Ruhe verwechselt wird, ist Betäubung. «Ich bin nicht verwirrt, ich bin nicht unruhig, ich habe keine Angst oder Schmerzen – ich fühle überhaupt nichts!» Auch das ist kein Frieden. Es zeugt normalerweise von destruktiven Zellerinnerungen, die so massiv sind, dass Ihr Herz Ihren «Fühler» ausgeschaltet hat, damit Sie überhaupt überleben konnten. Denn alles, was Sie fühlten, bereitete Ihnen große Schmerzen.

Die Macht der ganzen Wahrheit

Wenn Sie die Ergebnisse erreichen möchten, die ich Ihnen zu Beginn des Buches versprach, müssen Sie an die Wahrheit glauben.

Als ich ein kleiner Junge war, verzauberte mich im Kino ein Film. Es war einer der besten Filme, die ich bis dahin gesehen hatte. Ich kam nach Hause und sprang prompt mit einem Schirm in der Hand von unserem Dach. Nein, ich war nicht selbstmordgefährdet; ich hatte nur Mary Poppins gesehen. Offenbar glaubte ich daran, dass auch ich wie Julie Andrews mit einem Regenschirm durch die Luft fliegen könne. Immerhin: Ich sprang vom Dach! Alles, was wir tun, tun wir, weil wir an etwas glauben. Es wäre mir unmöglich gewesen, vom Dach zu springen, wenn ich nicht daran geglaubt hätte, es überleben zu können. Ich glaubte wahr und wahrhaftig daran, dass ich, mit diesem Schirm bewehrt, fliegen könnte, aber es blieb mir dennoch versagt, obwohl ich es mir doch so sehr wünschte. Die einzige Möglichkeit, Erfolg zu haben, ist, an die Wahrheit zu glauben.

Sie mögen nun sagen: «Moment mal. Ich dachte, diese Kraft wird freigesetzt, wenn man an etwas glaubt, selbst wenn es nicht wahr ist. Wo ist denn nun die Kraft in dieser Mary-Poppins-Geschichte?» Erstens: in meinem Herzen. In dem Augenblick, als ich vom Dach sprang, fühlte ich mich wie Superman – und ich hatte nicht einmal etwas eingeworfen. Ich war stark, frei, aufgekratzt. Das ist Kraft! Zweitens: Ich bin gesprungen. Wenn Sie hundert Kinder in meinem damaligen Alter auf ein Dach stellen, wie viele davon, meinen Sie wohl, werden tatsächlich springen? Wahrscheinlich keines! Selbst wenn man den Geldbeutel zückt oder sie mit Süßigkeiten oder Videos zu locken versucht, würden sie wahrscheinlich immer noch nicht springen. Ich will darauf hinaus, dass eine enorme Kraft nötig ist, um ein Kind dahin zu bringen, entgegen jedem Instinkt etwas zu tun, das in seinem Herzen ist. Das ist Kraft, und diese Kraft führt zu Ergebnissen. Das Problem ist nur: Ich bekam nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht hatte, und natürlich war das Ergebnis auch nicht von Dauer.

Ich hatte also meine Wahrheit, die darin bestand, dass ich im Film jemand anderen mit einem Schirm fliegen sah; mir entging eben nur, dass ein Sprung vom Dach dem unumstößlichen Naturgesetz der Schwerkraft unterliegt. Wenn ich mich besser informiert und die Wahrheit erfahren hätte, anstatt unmittelbar nach der Rückkehr aus dem Kino vom Dach zu springen, dann – davon bin ich heute überzeugt – wäre ich gar nicht erst gesprungen. Ich hätte in unserem Lexikon nachgeschlagen. Ich hätte natürlich auch meine Eltern um ihre Meinung gebeten, und wenn ich verzweifelt genug gewesen wäre, dann auch meinen großen Bruder. Vielleicht hätte ich am nächsten Tag im Kindergarten meine Erzieherin gefragt, ob sie den Film kenne und was sie von Sprüngen vom Dach halte. Ich hätte genug wahre Informationen im Herzen gehabt, sodass diese Lüge nicht mehr dort gewesen wäre – ebenso wenig wie die Fähigkeit, mir selbst ziemlich wehzutun.

Das fehlende Stück

Vielleicht haben Sie schon gemerkt, dass noch etwas fehlt. Lassen Sie uns deshalb an dieser Stelle alles noch einmal zusammenfassen. Erstens müssen wir wissen, welche Ergebnisse wir uns wünschen. Zweitens ist eine gewisse Kraft die Voraussetzung dafür, diese Ergebnisse erreichen zu können. Drittens setzt der Glaube diese Kraft frei. Und viertens müssen wir an die Wahrheit glauben, um dauerhaft die Ergebnisse zu erzielen, die wir uns wünschen. Was fehlt also? Es liegt in Traceys fünf Worten. Wissen Sie noch? «Ich kann damit nichts anfangen.» Mit anderen Worten: Wir verfügen über die Wahrheit, die wir brauchen, um dauerhafte Ergebnisse erreichen zu können, und setzen trotzdem keine Kraft frei. Das war es, was Tracey bis zum Frühling 2001 erlebte. Und es ist auch das wichtigste Thema in diesem Buch. Die meisten Menschen haben Zugang zu mehr Wahrheiten als je zuvor, besonders in Zeiten des Internets. Das sollte eigentlich mehr dauerhafte Ergebnisse als je zuvor mit sich bringen, aber das ist nicht der Fall. Ja, wir werden älter als früher, manchmal viel älter. Aber wir werden auch kränker und kränker.

Mich rief einmal ein Vater an, dessen Sohn seit Jahren mit Asthma zu kämpfen hatte. Er erzählte, dass in der Klasse seines Jungen auch viele andere Kinder dieses Problem hätten, und nicht nur in seiner Klasse, sondern in allen anderen Klassen der gesamten Schule. Vielleicht wissen Sie es nicht, aber vor Jahren war Asthma noch ein recht seltenes Phänomen. Heute ist es an der Tagesordnung. Vor Jahren hatte auch noch niemand von ADS bzw. ADHS gehört. Heute ist es an so gut wie jeder Schule weltweit ein großes Problem. 1971 erklärte US-Präsident Richard Nixon dem Krebs den Krieg. Damals stand Krebs an achter oder neunter Stelle der Haupttodesursachen in den USA. 2009 war Krebs an die zweite Stelle vorgerückt (hinter Herzkrankheiten). Wir sind dabei, den Krieg zu verlieren, und nicht nur an Krankheiten des Körpers. Psychische Erkrankungen sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Erst neulich hörte ich von einer Bekannten, dass fast alle Frauen aus ihrem Bibelkreis entweder Antidepressiva oder Beruhigungsmittel nähmen. Bis vor kurzem war Valium das meistverschriebene Medikament aller Zeiten. Und Beziehungen sind in einem Maße austauschbar geworden, dass man dafür vor einer Reihe von Jahren noch von der Gesellschaft geächtet worden wäre.

Wie kann all das geschehen, obwohl wir so große medizinische Fortschritte machen? Sie sollten es mittlerweile wissen – weil diese Fortschritte nichts mit der Wurzel des Problems zu tun haben. Die Wurzel sind destruktive Zellerinnerungen. Die Gesellschaft überschwemmt jeden Einzelnen von uns tagtäglich im Fernsehen, in Filmen, Zeitschriften und Zeitungen mit einer Flut von negativen Bildern, aber wir merken es die meiste Zeit gar nicht.

Ich sah jüngst einen Filmtrailer, und die schlagkräftigsten Argumente, die das Publikum ins Kino locken sollten, waren Sex, Mord, Verrat und Betrug. Wissen Sie was? Genau das sind die Anteile von Zellerinnerungen, die positive Ergebnisse blockieren und Sie krank machen. Ein guter Film kann für heilende, gesunde und wahre Erinnerungen sorgen, genau wie ein schlechter Film uns schaden kann.

Aber kehren wir zu dem zurück, was uns noch fehlt. Wer glauben will, muss verstehen.

Verstehen und die ganze Wahrheit

Erinnern Sie sich noch an die Forschungsergebnisse von Dr. Bruce Lipton aus Stanford? In hundert Prozent aller Fälle steckt hinter der Stressursache, die uns krank macht, ein falscher Glaubenssatz. Was ist ein falscher Glaubenssatz? Es ist ein Satz, an den wir glauben, obwohl er nicht wahr ist. Präziser müsste man ihn ein «Missverständnis der Wahrheit» nennen. In fast jeder destruktiven Erinnerung findet sich ein Quäntchen Wahrheit. Meine Klientin aus Geheimnis Nr. 5 hatte viele Erinnerungen an ihre Vergewaltigung, die der Wahrheit entsprachen. Tatsächlich entsprachen die meisten Erinnerungen daran der Wahrheit. Was aber nicht der Wahrheit entsprach, war ihre Interpretation der Vergewaltigung, nämlich: «Ich bin wertlos, ich bin nirgendwo in Sicherheit, niemand wird mich mehr mit denselben Augen wie früher betrachten.» Sie besah sich die Tatsache und Wahrheit dessen, was ihr zugestoßen war, und zog die falschen Schlussfolgerungen. Sie missverstand die Wahrheit. Auch in der Eis-am-Stiel-Geschichte war das meiste wahr, woran die intelligente junge Frau glaubte. Ihre Mutter hatte tatsächlich gesagt, dass sie kein Eis bekommen würde, aber eines ihrer Schwester gegeben. Ihre Mutter hatte tatsächlich gesagt, dass sie auch eines bekommen würde, wenn sie das Mittagessen aufaß. Aber anstatt genau das zu tun, missdeutete und missverstand sie, was ihr gesagt worden war, und zog falsche Schlüsse daraus. Diese ähnelten jenen der vergewaltigten Frau: «Ich bin nicht liebenswert, ich bin wertlos, mit mir stimmt etwas nicht.» Auch ähnelte sich das Leben der beiden Frauen darin, dass ihm Kraft und Erfolg fehlten. Es äußerte sich viel stärker bei der vergewaltigten Frau, das stimmt, aber beide hegten ähnliche Glaubenssätze.

Alle drei – Tracey mit ihrer Depression, die vergewaltigte Frau und die Frau mit der Eis-am-Stiel-Geschichte – waren in der Lage, die Wahrheit zu verstehen, sobald sie die Lügen in ihrem Herzen heilten. Sie glaubten, und Kraft wurde frei, und alle drei erzielten Ergebnisse, die seither von Dauer sind.

Auf den ersten Blick mag es abschreckend wirken, zu jedem Problem die ganze Wahrheit herausfinden zu müssen, bevor man mit dauerhaften Ergebnissen rechnen kann. Verzweifeln Sie nicht – es ist nicht so schwierig. Wenn wir ein relativ reines Herz haben, werden wir die Wahrheit oft kennen, sobald wir sie sehen oder hören. Wir spüren ihren Widerhall in unserem tiefsten Inneren, denn wir besitzen einen Mechanismus in uns, der «Gewissen» heißt. Sein einziger Zweck ist es, uns dabei zu helfen, diese Wahrheiten zu finden. Wenn jedoch zu viele Lügen zu einem Thema in unserem Herzen sind, ersticken sie die Stimme unseres Gewissens oder übertönen sie mit konkurrierenden und widerstreitenden Stimmen. Der Schlüssel liegt darin, die Missverständnisse des Herzens auszuräumen, die in unsere Zellerinnerungen eingebettet sind.

Bis vor kurzem war dies alles andere als eine einfache Vorgabe. Man verbrachte Jahre in der Beratung oder Therapie und kaufte wie Tracey eine ganze Bibliothek an Ratgebern, normalerweise mit mäßigem Erfolg. Und all das, weil wir versuchten, diese Zellerinnerungen mit Mitteln zu heilen, die nicht dazu angetan sind, sie zu heilen. Seit der Entdeckung der Healing Codes 2001 steht uns nun ein einfach zu handhabendes Hilfsmittel zur Verfügung, das nachhaltig und vollständig die Wurzel heilen wird, statt die Symptome zu behandeln. Mehr zu den Healing Codes im nächsten Kapitel.

Der Stellenwert des Betens

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass es vor der Entdeckung der Healing Codes für Herzensprobleme keine Heilung gab. Was Herzensprobleme heilt, ist das Austauschen von Lügen durch die Wahrheit. Das ist der Kern dessen, was Gebet meint und was uns die Bibel lehrt. Allerdings lassen selbst nur wenige Christen zu, dass Gott ihr Herz heilt und die Lügen darin durch die Wahrheit ersetzt. Der Healing Code arbeitet nicht auf derselben Ebene wie das Gebet und ist auch kein Ersatz dafür. Er bewegt sich eher auf der Ebene der Bewältigungsstrategien, die bereits Erwähnung fanden, und löst sie ab. Der Healing Code wirkt viel besser als sie, denn er heilt die Wurzel, anstatt zu versuchen, Symptome zu bessern oder sich mit ihnen zu arrangieren. Der Healing Code arbeitet Hand in Hand mit dem Gebet, wie wir im nächsten Kapitel noch sehen werden. Ich selbst bete stets zuerst und bitte Gott darum, durch das Mittel seiner Wahl sein Werk zu tun. Dazu gehören auch die Healing Codes.

Werfen wir nun noch einmal einen Blick auf die fünf Schritte, die nötig sind, um die Ergebnisse zu erzielen, die Sie sich wünschen: genaue Formulierung der gewünschten Ergebnisse, Kraft, Glauben, Verstehen, Wahrheit. Wenn Sie den Mut haben, alle fünf auf das anzuwenden, was Sie in Ihrem Leben ändern möchten, werden Sie die Ergebnisse erreichen, die Sie anstreben.

Soll das heißen, dass das Ergebnis, das Sie anpeilen, bevor Sie beginnen, auch genau das Ergebnis sein wird, das sich letztlich einstellen wird? Nein, das heißt es nicht. Es heißt, dass Sie das beste Ergebnis bekommen werden und vielleicht eines, das Sie sich jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen können.

Urteilen Sie selbst

Okay, es ist an der Zeit, dass Sie Ihr eigenes Urteil fällen. Zu Beginn des Buches haben wir Ihnen ein Versprechen gegeben, und wir glauben, dass wir es eingelöst haben. Wir hoffen, Sie sehen, dass es schwierig wird, ein Problem zu finden, das nicht mit den Healing Codes zu behandeln ist. Wenn Sie Schwierigkeiten mit Beziehungen haben, ist das so, weil jemand die Wahrheit über Beziehungen, Ihr Leben, die äußeren Umstände oder sich selbst nicht versteht. Aber die Probleme, die dafür verantwortlich sind, lassen sich klären, wenn die Wahrheit verstanden wird.

Wenn Sie ein Problem mit der Karriere haben, mit Geld oder dem, was Sie nicht erreichen, können wir Ihnen garantieren, dass das, was Ihrem Erfolg bisher im Weg stand, ein Missverständnis der Wahrheit ist. Es sorgt dafür, dass wir nicht das tun, was Erfolg verspricht, sondern das tun, was die erhofften guten Ergebnisse sabotieren wird. Mit anderen Worten: Wir glauben an eine Lüge, die uns die für den Erfolg erforderliche Kraft raubt.

Und wenn Sie ein gesundheitliches Problem haben, dann sitzt an seiner Wurzel immer der Glaube an eine Unwahrheit, wie uns die jüngsten großen Forschungsstudien der klügsten Köpfe und besten medizinischen Fakultäten bestätigen. Dieser Glaube löst die Stressreaktion des Körpers aus und macht unsere Zellen dicht. Und wir werden krank.

Wenn wir unser Versprechen also eingelöst haben und Sie nun doch wieder Hoffnung für Ihre Situation oder Ihr Problem oder auf die Erfüllung Ihres Traums sehen, dann möchten wir Sie auffordern, den letzten Schritt zu tun und zum nächsten Kapitel umzublättern. Dort werden Sie mehr über den Mechanismus erfahren, der Ihr Leben, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden auf eine neue Grundlage stellen kann. Im zweiten Teil werden wir alles, was wir bisher theoretisch erörtert haben, zusammensetzen, um Ihnen zu zeigen, wie Sie den Stress heilen können, der Ihre Probleme verursacht – sowohl den unbewussten Stress aus negativen Zellerinnerungen als auch den bewussten Stress aus den äußeren Umständen. Noch heute können Sie damit anfangen, Ihr Leben völlig umzukrempeln.

Der Healing Code: Die 6-Minuten-Heilmethode
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