Das schlechte Gewissen wollte sich einfach nicht legen. Eileen fühlte sich den Rest des Tages immer noch elend und wollte niemanden sehen. Maleko stand irgendwann vor der Tür, klopfte und rief nach ihr, aber Eileen schickte ihn weg.
Sie war weder hungrig, noch hatte sie das Bedürfnis irgendetwas zu tun, außer auf ihrem Bett zu liegen und sich die Decke über den Kopf zu ziehen.
Gegen Abend störte ein Geräusch ihr Selbstmitleid. Eileen wollte es nicht beachten, doch das Klingeln ihres Handys war zu penetrant, um es ignorieren zu können.
Du lässt es dir noch von deinen Freunden aus New York besorgen, erinnerte sie sich an Morgans Worte. Ihr Magen schnürte sich schmerzhaft zusammen, und sie spürte erneut, wie Tränen in ihren Augen brannten. Und immer noch hallte das Klingeln in ihren Ohren.
Sie ertrug es nicht länger und holte das Mobiltelefon aus ihrer Tasche. Und ohne auf das Display zu schauen, warf sie es im hohen Bogen durch die offene Tür, direkt ins Meer vor der Terrasse. Mit einem Gurgeln wurde das Handy von den Wellen verschluckt.
Eileen stützte den Kopf auf dem Geländer ab und schloss die Augen. Sie wollte sich bei Jaine entschuldigen, aber seit der Begegnung in der letzten Nacht war ihre Freundin nicht mehr aufgetaucht. Ihr Erlebnis mit Morgan und die Erkenntnis, was er für sie bedeutete, war ebenfalls etwas, was Eileen liebend gern aus ihrer Erinnerung gestrichen hätte, aber das war nicht möglich.
Mit einem Mal kam Eileen die Hütte zu klein vor. Sie kämpfte mit dem Gefühl der Enge. Hier drinnen schienen ihre wirren Gedanken sich wieder und wieder um sich selbst zu drehen und ihr keine Ruhe zu lassen. Hastig zog sie sich an und ging hinaus.
In der Nähe der Hütte, in der sie Morgan hatte tanzen sehen, entdeckte sie einen Weg, der sie zu einer Felsspalte führte. Die Spalte wirkte auf den ersten Blick vollkommen natürlich, als wäre der Stein an dieser Stelle durch Naturkräfte gespalten worden. Als Eileen jedoch ihre Hand darauflegte, spürte sie die glatten Kanten. Diese Spalte war keinesfalls natürlich entstanden – jemand hatte sie sorgfältig in den Stein gehauen und versucht, ihr ein natürliches Aussehen zu geben.
Für einen Moment vergaß Eileen ihren Seelenschmerz und folgte ihrer Neugier; wenn jemand sich die Mühe machte, hier einen Eingang zu schaffen, dann musste sich im Innern der Felswand auch etwas finden lassen, was diesen Aufwand lohnte.
Eileen sah sich um, aber sie war allein. Sie atmete tief ein und trat in das Dunkel hinter dem Eingang im Fels.
Die Dunkelheit im Innern des Felsens war nicht so undurchdringlich, wie Eileen es vermutet hätte. Nach einigen Schritten wich die Schwärze einem schummrigen Dunkel. Es dauerte nicht lange, bis Eileen die Lichtquellen entdeckte, die dafür verantwortlich waren, dass sie wieder etwas sehen konnte – auf beiden Seiten des Ganges, dem sie folgte, hingen große Rahmen. Sie erinnerten Eileen an Spiegel, und sie trat vor einen von ihnen, um zu sehen, ob es sich dabei tatsächlich um einen Spiegel handelte.
Doch anstelle ihrer eigenen Reflexion sah Eileen ein Zimmer. Es war nicht sonderlich groß, dafür aber umso edler eingerichtet. Das Zimmer wirkte sauber, und die Möbel darin waren mit Samt und Seide bezogen.
Mehrere Lüster waren im Raum verteilt. In der Mitte des Raumes, beschienen vom Licht der Kerzen, stand eine Frau. Sie war jung, schön – und vollkommen nackt. Jemand hatte ihre Handgelenke gefesselt und sie an einem langen Seil an der Decke befestigt. Durch die emporgereckten Arme standen ihre Brüste hervor, sie waren milchweiß und mit kleinen, harten Nippeln gekrönt.
Trotz ihrer Lage wirkte sie nicht ängstlich. Das Gesicht unter den blonden Locken schien heiter und erwartungsvoll. Als ihr Blick Eileen streifte, sah diese ertappt auf den Boden, bis sie merkte, dass die Frau sie gar nicht sehen konnte. Ihr Blick war zwar in Eileens Richtung gerichtet, aber sie sah etwas anderes an. Einen Augenblick später konnte Eileen auch erkennen, was: Ein Mann trat näher und sagte etwas zu der Frau.
Eileen konnte es nicht verstehen, denn kein Laut drang aus dem Spiegel, aber das Lächeln der Frau wurde strahlender.
Der Mann war nicht völlig nackt. Er trug eine einfache Hose und stellte seinen gestählten Oberkörper zur Schau.
Seine Bewegungen erinnerten Eileen an ein Raubtier – sacht, geschmeidig und präzise. Er umrundete die Frau, die seinen Bewegungen wegen ihrer Fesselung nur mit den Blicken folgen konnte. Eileen sah an den Bewegungen ihrer Brüste, dass sie heftig atmete; die blasse Haut ihrer Wangen schimmerte rötlich. Der Mann hatte seine Umrundung beendet und blieb vor der blonden Schönheit stehen. Er lächelte leicht und umfasste das Gesicht seines Opfers mit einer prankenartigen Hand. Erstaunlich zärtlich hob er das Kinn an und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
Die Frau gab sich ihm widerstandslos hin. Ihre langen Wimpern senkten sich und willig ließ sie sich küssen. Mit einem Mal packte der Mann mit seiner freien Hand den Hintern der Frau. Die andere strich kurz über den nackten, bebenden Bauch – die Fingernägel waren unnatürlich lang und spitz.
Sein Griff riss rote Linien in die helle Haut des Bauches, und Eileen sah, wie die Frau den Kopf in den Nacken warf und die Lippen zu einem Stöhnen öffnete. Obwohl es so ruhig war, meinte Eileen, den spitzen Schmerzensschrei der Frau zu hören. Selbst die unterschwellige Lust darin entging ihrem Vorstellungsvermögen nicht. Sie schauderte und spürte, wie erste Nässe sich zwischen ihren pochenden Schamlippen sammelte. Der Anblick der beiden blieb nicht ohne Wirkung auf Eileen.
Der Mann hatte seine Hand wieder erhoben und strich etwas von dem Blut auf die Lippen der Frau. Sie waren vom Küssen leicht angeschwollen, und das Blut glänzte verführerisch. Sie sah ihn aus verschleierten Augen an und wollte ihm entgegenkommen, um noch einen Kuss zu erhaschen, aber der Mann ließ sie nicht. Er wich zurück, und sein Gesicht wirkte plötzlich streng.
Die blonde Frau sagte etwas, und ihre ganze Körperhaltung flehte nach der Nähe des Mannes. Dieser entfernte sich noch weiter und verschwand für einen Augenblick aus Eileens Blickfeld. Als er wiederkam, hielt er in seinen Händen eine lange, geflochtene Reitpeitsche. Eileen spürte Hitze durch ihren Körper rasen, als ihr klar wurde, was der Mann damit vorhatte.
Die Peitsche war nicht sehr lang – ihr Ende lag knapp auf dem Boden. Eileen bemerkte zu ihrem Erstaunen etwas im Gesicht der Frau: In die blauen Augen war ein gieriges, ja, ein lüsternes Funkeln getreten, und ihr Blick lag unverwandt auf der Peitsche. Erst einen Moment später konnte sie ihren Blick losreißen und sah ihren zukünftigen Peiniger an. Ein wenig zaghaft, aber bestimmt nickte sie.
Die Bewegung kam so schnell, dass Eileen unwillkürlich zusammenzuckte. Die Peitsche beschrieb einen Bogen und landete auf dem Hinterteil der Frau. Diese wand sich, ihre Hände klammerten sich in die Fesseln, als das Leder ihre Haut traf.
Die Muskeln unter der braunen Haut des Mannes zuckten, als er zum zweiten Schlag ausholte und die Peitsche diesmal über ihre runden Pobacken tanzen ließ. Die getroffene Stelle färbte sich augenblicklich rot.
Wieder und wieder sauste der Riemen der Peitsche auf den weißen Körper nieder. Und auch wenn der blonde Lockenkopf sich in Schmerz hin und her warf und bei der Berührung der Peitsche schrie – die Frau genoss jeden einzelnen Schlag. Eileen konnte die unverkennbare Lust auf den so unschuldigen Zügen deutlich sehen.
Schweiß glitzerte auf ihrem Körper, und die Zuckungen der Frau hatten etwas Ekstatisches angenommen. Ihre Hüften bewegten sich den Schlägen entgegen, und sie bettelte regelrecht um mehr.
Eileen merkte, wie ihr eigener Atem sich im Takt der Schläge beschleunigte, und gebannt beobachtete sie, wie die gefesselte Frau sich immer weiter ihrer Lust hingab, bis sie sich aufbäumte und den Kopf so weit in den Nacken legte, dass Eileen fürchtete, sie würde sich verletzen. Nach einer Ewigkeit sackte sie in sich zusammen.
Der Mann ließ die Peitsche einfach fallen, band die Frau los und fing sie auf. Sanft strich er ihr die schweißverklebten Locken aus der Stirn und küsste ihre Lippen. Die Frau schmiegte sich katzengleich an ihn und sprach nicht.
Eileen schluckte und zog sich unwillkürlich zurück.
Offensichtlich befanden sich hinter allen zweiseitigen Spiegeln Zimmer, die entweder leer waren, oder in denen Eileen Paare oder auch mal Dreier oder Vierer sah, die sich auf die eine oder andere Art vergnügten. Sie warf auf die meisten nur einen flüchtigen Blick, bis sie zu einem Paar kam, das ihre Aufmerksamkeit sofort fesselte. Der Mann war klein, sehr schlank und hatte fast weibliche Gesichtszüge. Die Frau, die mit ihm nackt auf dem Bett lag, war breiter als er, doch mit einer niedlichen Stupsnase und blonden Engelslocken.
Sie war eng an ihn geschmiegt, während er ihren Hals und den Ansatz ihrer Brüste küsste und ihren runden Bauch streichelte. Etwas in ihren Bewegungen war so innig, so vertraut und zärtlich, dass Eileen unwillkürlich stehen blieb und näher an das Glas herantrat. Auch hier konnten die Leute hinter dem Glas sie nicht sehen, doch Eileen konnte sie ungehindert bei ihrem Liebesspiel beobachten. Sie streckte die Hand aus und berührte das kühle, glatte Glas, als könnte sie so ein Teil dieser Welt hinter dem vermeintlichen Spiegel sein.
Der Mann hatte seine Partnerin mittlerweile auf den Rücken gedreht, und sein Mund wanderte an ihrem nackten Körper herunter, küsste und leckte über jeden Zentimeter Haut, den sie ihm bereitwillig darbot. Ihrem verzückten Gesichtsausdruck nach war das genau das, was sie wollte, und ihr rot geschminkter Mund bildete ein perfektes O.
Die langen schlanken Finger ihres Liebhabers kneteten ihre großen Brüste mit den harten Nippeln. Er lag zwischen ihren gespreizten Beinen, und von ihrer Position aus hatte Eileen einen perfekten Blick zwischen die weißen Schenkel der Frau und auf den Mann, der dazwischen lag. Als er sich ein wenig aufrichtete, um tiefer zu rutschen und seinen Mund auf ihre Klit zu legen, bemerkte Eileen, dass er noch nicht erregt war. Seine Partnerin bekam davon aber nichts mit, denn offensichtlich leckte er sie so gut, dass sie sich wand und in die Laken klammerte.
Ihre Haut sah unglaublich weich aus und schimmerte rosa, in einem Ton, den nur echte Erregung hervorzurufen vermochte. Auf der Suche nach Halt fuhren ihre Finger immer wieder in das Haar des Mannes und über seine Schultern, während ihre Fersen über das weiße Laken rutschten. Der Mann erkannte die Zeichen und vergrub seine Zunge tiefer zwischen ihren Beinen, stülpte seine Lippen über die angeschwollene Klitoris und saugte mit rhythmischen Vor- und Rückwärtsbewegungen daran.
Die Zärtlichkeiten verfehlten ihre Wirkung nicht. Das Gesicht der Frau verzog sich zu einem Schrei. Ihre Füße trommelten auf das Bett, und ihr Becken bewegte sich hektisch näher an den Mund ihres Liebhabers. Doch noch während ihr Orgasmus abflaute, ließ der Mann von ihr ab und stand rasch auf. Er holte etwas aus einer Schublade, das Eileen nicht sehen konnte, weil sein Rücken es verdeckte. Mit dem Gegenstand in der Hand kehrte er zum Bett zurück und kniete sich zwischen die gespreizten Beine der Frau, die noch immer mit den letzten Nachwirkungen ihres Orgasmus zu kämpfen hatte.
Er beugte sich vor, und Eileen erkannte nun auch, was er in der Hand hielt: einen Dildo, leuchtend königsblau und von imposanter Dicke. Der Mann ließ den gut fünfundzwanzig Zentimeter langen Latex-Penis zwischen den feucht glänzenden Schamlippen seiner Partnerin verschwinden. Diese bäumte sich auf und krallte sich an den Rücken des Mannes, der ihre Wange küsste, die Umarmung aber nicht erwiderte. Seine Hände waren viel zu beschäftigt damit, den Dildo immer tiefer in sie hineinzuschieben und gleichzeitig ihren noch immer angeschwollenen Kitzler zu bearbeiten.
Eileen konnte sich nur vorstellen, wie es sein mochte, von einem niemals schlaff werdenden Dildo gefickt zu werden, während sich gleichzeitig flinke Finger um das Wohl ihrer erregt aufragenden Perle sorgten. Sie hatte bisher niemals auf Sexspielzeug zurückgreifen müssen. Wann immer sie das Bedürfnis gehabt hatte, einen Orgasmus zu haben, hatte sich ein stramm stehender Kerl gefunden, der ihr diesen Höhepunkt beschaffte. Während sie aber dem Paar bei seinem Liebesspiel zuschaute, kam ihr der Gedanke, dass solche Toys nicht einfach nur der bloßen Befriedigung dienten, weil sonst nichts anderes da war. Sie konnten durchaus eine Ergänzung sein. Der beste Beweis war der befriedigte und vor allem glückliche Gesichtsausdruck der blonden Frau, die sich wie eine Katze an die Schulter des Mannes schmiegte, der sie nun in seine Arme zog und zärtlich ihre Stirn küsste.
Der Anblick versetzte Eileen einen Stich, als sie plötzlich jemand sagen hörte: »Das ist der Punkt, ab dem ich am liebsten zusehe.«
Wie hätte sie diese Stimme nicht erkennen können? Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Morgan hinter sie getreten war. Sein Duft war überall, umarmte sie, nahm sie gefangen. Sie wusste, wohin so etwas führen würde. Dorthin, wo sie schon einmal gewesen war: ein halbes, leidenschaftliches Jahr, in dem es nur Sex und den eigenen Partner zu geben schien, eine hastige Ehe und dann Verrat. Fremde Frauen im gemeinsamen Bett, der Verlust von viel Geld, und, was noch viel schlimmer war, der Verlust jeglichen Vertrauens, das sie jemals in die Männerwelt gehabt hatte.
Eileen war dumm gewesen, als es passiert war, dumm und sehr jung, aber genau aus diesem Grund würde sie den Fehler mit Miles nicht noch einmal wiederholen. Sie nahm sich, was sie brauchte, und belastete sich nicht mit zusätzlichen Bürden.
»Ich hätte mir denken können, dass das hier deine Erfindung ist«, erwiderte sie daher nur, den Blick noch immer auf das verliebt kuschelnde Paar hinter dem Glas gerichtet. »Immerhin habe ich ja gestern bemerkt, dass du darauf stehst zuzusehen. Es tut mir leid. Der ganze Abend.« Morgan klang wirklich zerknirscht, aber Eileen war das nicht genug. »Was wolltest du damit eigentlich genau bezwecken? Gehört das zum normalen Schulungsprogramm, dass du Frauen zu öffentlichen Wettficken mitnimmst, um sie dann zu beleidigen und zu beschimpfen?«
Morgan schwieg. Eileen spürte seine Wärme in ihrem Rücken. Er war ihr nah, so nah, dass sie seinen Atem auf ihrem Haar spüren konnte. Aus unerklärlichen Gründen wurde ihr die Kehle eng. »Hat es dir Spaß gemacht, mich bloßzustellen?«, flüsterte sie, aus Angst, dass ihre Stimme brechen würde, falls sie lauter sprechen würde.
»Nein«, widersprach er, und sein Atem war deutlicher zu spüren, traf auch ihren Nacken. Und augenblicklich breitete sich Gänsehaut auf Eileens ganzem Körper aus.
»Es war eine dumme Idee. Aber ich war so …« Er stockte.
Eileen sah auf das Glas vor sich, dass durch ihren Atem langsam beschlug. Sie wagte nicht zu sprechen.
Morgans Hände legten sich auf ihre Schultern, und durch den Stoff ihres Kleides spürte sie seine Wärme.
»Es tut mir leid«, wiederholte er. »Aber du bist eine besondere Frau, Eileen. So besonders, wie du es selbst nicht glauben magst. Und das musst du erkennen.«
Sie straffte sich. »Wozu?«
Hatte sie es wirklich gespürt? Waren es wirklich seine Lippen gewesen, die ihren Scheitel gestreift hatten?
»Für dich«, war seine Antwort, und enttäuscht bemerkte sie, wie er sich zurückzog.
Eileen drehte sich um und sah in seine Augen. »Nein«, antwortete sie und schüttelte den Kopf. »Nicht nur für mich. Du wünschst es dir, oder?« Sie machte einen Schritt auf ihn zu, und er wich tatsächlich vor ihr zurück. »Sag mir, dass ich mich irre. Dass du nicht auch an mich denken musst, seit wir uns gesehen haben.« Es war eine bloße Behauptung, die Eileen da von sich gab, aber noch während sie die Worte aussprach, wusste sie, dass sie wahr waren. Sie spürte diese Anziehung zu Morgan, weil er sie auch spürte. Er wollte sie ebenso wie sie ihn wollte. Es ging nicht darum, ob sie es sich wünschte oder nicht. Es war eine Tatsache. Und sie musste die letzte Bestätigung aus seinem Mund hören.
»Es ändert nichts.«
»Das ist es nicht. Ich will es von dir hören!«, erwiderte Eileen eindringlich. »Nur um es zu wissen. Sag es mir.«
Morgan starrte sie an wie eine Erscheinung, wie einen Geist, der ihn nicht mehr aus seinen Fängen ließ. Nur sehr langsam nickte er, mied dabei aber Eileens Blick. »Ja«, sagte er leise.
Eileen starrte ihn an, als sie plötzlich die Bestätigung für ihre Vermutung erhielt. In ihr tobten die unterschiedlichsten Gefühle, aber über allem, wie lautes Rufen, hörte sie nur das leise, raue, kratzige »Ja« aus Morgans Mund. Sie schluckte hart, drehte sich um und floh aus dem Felsengang mit seinen doppelten Spiegeln.