»Und das ist wirklich nichts, was wehtut?«, fragte Jaine zum dritten Mal und kam sich selbst dabei vor wie eine Vollidiotin. Aber sie konnte die irrationale Angst einfach nicht abschütteln, die sie immer befiel, wenn sie nicht genau wusste, was vor sich ging.

Lorna lächelte zum wiederholten Male, schüttelte den Kopf und zwinkerte. »Wird es nicht. Es wird dir sogar gefallen, glaub mir.«

Jaine war noch immer nicht recht überzeugt, aber sie beschloss, zumindest nicht mehr zu fragen. Stattdessen nahm sie das bunt bedruckte große Tuch, das ihre Aikane ihr hinhielt, und verschwand damit in einer der Kabinen in dem großzügig geschnittenen Umkleideraum. Lorna hatte ihr gesagt, sie solle für den heutigen Kurs nackt sein oder nur das Tuch um sich wickeln. Sie hatte nichts davon gesagt, ob sie selbst auch nackt sein würde. Während Jaine ihre Kleider auszog und sie dann sorgsam zusammenlegte, dachte sie darüber nach. Fakt war, dass sie, obwohl sie schon so intim miteinander geworden waren, Lorna noch nie nackt zu Gesicht bekommen hatte. Der Gedanke störte sie, auch wenn sie nicht genau wusste weshalb.

Als sie sich in das große Tuch gewickelt hatte, steckte sie noch rasch ihre Haare hoch und trat dann aus der Kabine. Obwohl das Tuch sie vollständig umhüllte, so wusste sie doch ebenso gut wie ihre Aikane, dass sich darunter nichts weiter als ihre nackte Haut verbarg. Jaine spürte die altbekannte Scham zurückkehren und wäre am liebsten gleich wieder in die Kabine geflüchtet. Doch sie hielt sich zurück. Ich brauche eine Auszeit von mir selbst, weg von der alten, verkniffenen, prüden Jaine, sagte sie sich.

Sie nickte Lorna zu, die mit verschränkten Armen vor der Kabine stand und auf sie wartete. Zu Jaines Erleichterung trug sie ebenfalls ein Tuch in Gold- und Rottönen, das sich perfekt an ihren Körper schmiegte. Die gesamte Aufmachung wirkte auf Jaine einschüchternd und unsagbar reizvoll zugleich. Niemals zuvor hatte sie eine Frau so schön gefunden wie Lorna. Ihre bernsteinfarbenen Augen glühten förmlich und erinnerten Jaine an ein seltsames fremdes Wesen: einen Phönix.

»Du siehst aus, als hättest du jemand anderen erwartet«, zog Lorna sie auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ein leiser Hauch von Jasmin blieb zurück, als sie sich wieder aufrichtete und Jaines Hand umfasste.

»Nein, ich wusste nur nicht, dass du dich auch umziehst«, erwiderte Jaine und versuchte dabei noch herauszufinden, ob sie Lornas Hand um ihre unangenehm oder äußerst angenehm fand.

»Warum sollte ich das nicht? Ich nehme an dem Kurs teil, genau wie du.«

»Du gibst ihn nicht?« Aus irgendeinem Grund war Jaine sich sicher gewesen, dass Lorna die Lehrerin sein würde. Doch diese schüttelte den Kopf. Einige Armreifen aus Gold klapperten dabei an ihrem schmalen Handgelenk

»Ich bin seit gestern deine Aikane, keine Lehrerin mehr. Ab jetzt werde ich nur noch an deiner Seite bleiben und jede Lehrstunde mit dir zusammen besuchen. Um auf dich aufzupassen.« Sie zwinkerte Jaine zu. »Und damit du etwas zum Spielen hast.«

Ein heißer Schauer lief über Jaines Rücken.

Lorna führte sie zu einer weiteren Jurte. Diese war nicht aus Stein, sondern aus echten Stoffbahnen und hatte nur einen Eingang. Als sie eintraten, mussten Jaines Augen sich zunächst an das Dämmerlicht der Kerzen und Schalen mit duftendem Öl und brennenden Dochten gewöhnen. Nur langsam nahm Jaine Einzelheiten wahr – die bunten Kissen auf dem Boden und die weichen Teppiche; die Tücher mit eingewebten Mustern, die Bilder an den Wänden und die überall aufgestellten Lichtquellen. Ein schwerer, würziger Duft lag in der Luft, den Jaine förmlich auf ihrer Zunge schmecken konnte.

Sie waren nicht allein. Außer ihr und Lorna waren noch sechs weitere Personen im Raum. Zwei davon waren komplett nackt. Die Frau wirkte ein wenig älter, aber noch immer schön. Ihr Gesicht hatte einen edlen, eleganten Zug, dem auch ihre Nacktheit nichts anhaben konnte. Neben ihr saß ein Mann mit leicht ergrautem Haar und einem derart durchtrainierten Körper, dass er jedem Zwanzigjährigen die Show hätte stehlen können. Als Jaine zwischen seine Beine blickte, konnte sie sehen, dass er bereits halb hart war – sein Schwanz war so lang, dass es unmöglich sein musste, diesen ohne Schmerzen aufzunehmen. Sie war so fasziniert, dass sie viel zu lange hinstarrte und es erst bemerkte, als der Mann ihr aufmunternd zulächelte.

Rasch wandte sie den Blick ab und setzte sich auf eins der großen Kissen, direkt neben eine Dame mit atemberaubenden Kurven. Sie strahlte eine Selbstsicherheit aus, die Jaine augenblicklich bewunderte. Neben ihr saß ein junger Mann, der ein Tuch um die Hüften trug. Er war jung und sehr hübsch, wenn auch auf eine eher niedliche Art. Die Art, wie er Lorna zunickte, ließ Jaine vermuten, dass auch er ein Aikane war. Das hieß, die Frau an seiner Seite war ein Gast.

Ihnen gegenüber saß ein Mann mit Stiernacken, Tätowierungen und kurz geschorenem Haar. Er wirkte wie ein Ex-Soldat. Navy vielleicht, oder möglicherweise noch etwas anderes. Er strahlte eine rohe Kraft aus, die Jaine beängstigte. Die Frau neben ihm schien das nicht zu bemerken. Sie war klein und zierlich und flüsterte ihm manchmal Dinge ins Ohr, die ihm offensichtlich peinlich waren, denn immer wieder wandte er den Blick ab. Doch unter dem Tuch in seinem Schoß konnte man deutlich erkennen, dass ihre Worte offenbar auch noch einen anderen Effekt auf ihn hatten.

Lornas Hand legte sich weich auf Jaines Arm. »Geht es?«

Die Berührung machte Jaine augenblicklich ruhiger, und sie schenkte ihrer Aikane ein Lächeln.

»Alles wunderbar«, erwiderte sie ebenso leise und sah dann wieder zur Mitte des Zeltes, wo sich die Frau mit den grauen Haaren hingekniet hatte.

»Ich heiße euch willkommen. Ihr möchtet mehr darüber erfahren, wie Mann und Frau sich gegenseitig Freude durch ihren Mund schenken können.«

Jaine spürte die Röte in ihr Gesicht zurückkehren. Oralsex?!

»Mein Name ist Myria«, fuhr die Frau fort und legte ihrem Partner die Hand auf die Schulter. »Ich werde euch zusammen mit Sam zeigen, wie ihr nicht nur euren Partner mit ein paar Küssen glücklich machen könnt, sondern auch euch selbst.«

Jaines Röte vertiefte sich. Oralsex, ausgerechnet das. Sie wusste, Michael würde sie niemals um so etwas bitten, aber laut Eileen wollten es alle Männer. Und auch ihrer besten Freundin schien es zu gefallen. Diese rühmte sich gern damit, so gut zu sein, »dass die Typen nachher nicht einmal mehr wissen, wie sie heißen«. Jaine konnte der Idee nichts abgewinnen. Was sollte für eine Frau lustvoll daran sein, ausgerechnet den Penis eines Mannes in den Mund zu nehmen?

Sie sah schnell zu Lorna hinüber, aber diese bemerkte ihren Blick nicht. Jaine seufzte innerlich. Sollte sie einfach aufstehen und gehen? Oder sich wirklich darauf einlassen?

Die Wahl wurde ihr abgenommen, als die Frau namens Myria das Tuch vor dem Eingang herabließ, so dass nun kein Tageslicht mehr in die Jurte drang. Jaine fühlte sich wie in einer Höhle.

Sie rückte etwas näher zu Lorna, die ihr den Arm um die Schultern legte und sie auf die Schläfe küsste.

»Willst du gehen?«, fragte sie besorgt, aber Jaine schüttelte den Kopf. Es wäre viel zu peinlich, jetzt aufzustehen und den Eingang zu öffnen, nur um feige zu fliehen. Wahrscheinlich musste sie ohnehin nichts tun, sondern konnte sich einfach zurückziehen und zusehen. Lorna würde nicht zulassen, dass sie etwas machen musste, was sie nicht wollte. Dieser Gedanke beruhigte sie etwas, und sie entspannte sich.

Der Mann namens Sam nickte Myria zu und rutschte etwas weiter in die Mitte des Zeltes. Dort, auf einem runden Kissen, saß er, die Beine leicht gespreizt und für jeden in der Jurte gut zu sehen. Jaine versuchte herauszufinden, ob seine Erektion sich inzwischen gelegt hatte. Doch tatsächlich ragte sie sogar noch deutlicher hervor und war offensichtlich noch härter geworden.

Myria schien diesen Zustand zu begrüßen, denn sie lächelte strahlend und kniete sich in einer fließenden Bewegung neben Sam. »Der Schwanz hat viele Namen – jede Kultur hat einen eigenen Namen für ihn, jedes Paar seinen ganz eigenen Kosenamen, und auch die Wissenschaft weiß ihn unterschiedlich zu benennen. Doch egal ob er nun Lingam, Schwanz, Freudenspender oder einfach nur Penis heißt, er ist ein Teil von demjenigen, den wir verwöhnen wollen. Jemanden, den wir lieben. Dazu muss man nicht seit Jahren in einer Beziehung sein. Auch eine flüchtige Begegnung für eine Nacht kann eine wundervolle Zeit garantieren, aber nur, wenn wir uns auch wirklich auf unser Gegenüber einlassen. Wir müssen ihn lieben. Jeden Teil von ihm. Und vor allem das, was uns unterscheidet. So wie wir es uns auch für uns selbst und unser kleines Schatzkästchen wünschen.«

Sie schmunzelte und beugte sich über Sams Schoß. Ihre Finger umschlossen seinen Schaft und drückten leicht zu. Ein perlenartiger Tropfen Samen erschien an der Eichel und fing einige Lichtstrahlen auf, als wäre er tatsächlich ein Schmuckstück, das eigentlich eher an den Hals einer schönen Frau gehörte als auf die Spitze eines steifen Penis. Myrias Blick glitt in die Runde, und Jaine tat es ihr nach. Die üppige Frau sah sehr aufmerksam zu, ebenso wie ihr Begleiter, der dem Ganzen zu folgen schien, als wäre es eine Wiederholung seines Lieblingsfilmes im Fernsehen. Nur der Army-Mann wirkte verlegen darüber, dass er sich einen so offensichtlich erigierten Penis ansehen musste. Seine Begleiterin ignorierte das. Sie war eng an ihn geschmiegt und hatte ihre Hand unter dem Tuch versteckt. Dabei bewegte der Soff sich in regelmäßigen Abständen auf und ab.

Jaine blickte rasch wieder in die Mitte der Jurte, aber hier bot sich ihr das gleiche Bild, nur ohne Tuch. Myria hatte begonnen, Sam zu reiben. Dessen Augen waren vor Wonne geschlossen. »Dies gilt natürlich auch für die Männer«, erklärte er mit erstaunlich fester Stimme, während sein bestes Stück gerade massiert wurde. »Ihr müsst den Schoß einer Frau lieben. Aber dazu kommen wir gleich.«

»Genau. Für den Moment wollen wir uns auf den Penis konzentrieren. Seine Form, seine Stärke. Jeder Schwanz ist anders, wie auch jeder Mensch anders ist. Wenn ihr mit eurem Partner zusammen seid, untersucht seinen Penis sehr aufmerksam. Findet heraus, was seine speziellen Merkmale sind, was genau ihn so einzigartig und damit unwiderstehlich für euch macht.«

Die Aikane des Army-Mannes nahm das wörtlich. Sie öffnete, trotz seiner schwachen Proteste, sein Tuch und enthüllte damit seine Erektion, die fast eben so groß war diejenige von Sam. Geschickt beugte sie sich über seinen Schoß und nahm seinen Penis genau in Augenschein. Der Mann wurde rot, wehrte sich aber nicht weiter gegen die Betrachtung seines besten Stücks.

Myria fuhr derweil ungehindert fort: »Wenn ihr das getan habt, begrüßt ihn. Küsst die Spitze und erkundet seinen Geschmack. Seid sanft. Noch.«

Myria tat genau das. Sie leckte sich über die Lippen, beugte sich zu Sams Erektion hinunter und drückte ihre Lippen gegen die pralle Eichel. Durch Sams Körper ging ein Schauder, aber noch immer zeigte sein Gesicht keine Regung. Seine Augen waren nach wie vor geschlossen, nur seine Arme, die er anspannte und dadurch einen beeindruckenden Bizeps offenbarte, zeigten seine Erregung.

Myria hob den Kopf und lächelte Sam an, der in diesem Moment die Augen aufschlug. Jaine spürte bei diesem innigen Blick, den die beiden teilten, einen heißen, schmerzhaften Stich. Hatten sie und Michael sich jemals auf diese Weise angesehen. Mit diesem stummen Vertrauen? Sie konnte sich nur an die stolzen und liebevollen Blicke erinnern, die sie ihm geschenkt hatte. Doch was war mit ihm?

Myria wandte den Blick bald wieder ab, um sich Sams Erektion zu widmen. Sie leckte, für alle deutlich sichtbar, über die Länge des Schaftes, der unter ihrer Berührung leicht wippte und zuckte. Sie wiederholte das, die linke Hand um die Wurzel des dicken Schafts gelegt. Während sie seine Länge mit der Zunge nachfuhr, an der Spitze innehielt, nur um dann wieder nach unten zu gleiten, rieb sie ihn in kurzen Bewegungen an der Wurzel, was dem bisher so unbeteiligt wirkenden Sam, nun doch leise Seufzer und ein nahezu unhörbares Stöhnen entlockte.

Jaine spürte, wie ihr wärmer wurde. Sams heisere, tiefe Stimme, die so deutlich und gleichzeitig so männlich seine Lust zeigte, war für sie unerklärlicherweise wie ein Aphrodisiakum. Plötzlich glaubte sie, es vor Lust nicht mehr aushalten zu können und unter ihrem bunten Tuch zu brennen, aber die Scham war stärker. Reagierten Männer immer so auf Küsse an ihrem Penis? Gefiel es ihnen wirklich so gut? Und wie mochte es sich für Myria anfühlen?

Lorna legte ihren Arm um Jaine, und diese schmiegte sich an ihre Aikane, als würde sie sonst keinen Halt finden können. »Gefällt es dir nicht?«, fragte sie und küsste Jaine auf die Schläfe. Das Gefühl der weichen Lippen auf ihrer Haut entlockte Jaine ein ebenso leises Seufzen, wie es Sam von sich gegeben hatte. Das Bild, wie sich Lornas volle Lippen ähnlich wie Myrias um eine harte Erektion legten, möglicherweise um Michaels … Jaine presste die Lippen aufeinander und schluckte. Was für eine Vorstellung!

Myria hatte ihre Position gewechselt. Sie leckte nicht mehr über Sams Penis, sondern kniete zwischen seinen Beinen, den Oberkörper vornübergebeugt, so dass ihre Brüste über dem harten Penis schwebten. Die Nippel waren hart, und Jaine fühlte sich unwillkürlich an winzige Perlen erinnert. »Ein harter Schwanz hat es nicht nur verdient, dass ihr euch ihm mit eurem Mund widmet. Gebt euch mit eurem ganzen Körper hin und erfahrt auch für euch selbst, was es heißt, sich zu spüren.«

Sie beugte sich tiefer, und ihre harten Brustspitzen streiften Sams heißes, angeschwollenes Fleisch. Er lachte leise und ruckte mit dem Unterleib hoch, doch Myrias Hand drückte ihn entschlossen auf das Lager zurück. »Natürlich dürft ihr dabei nicht vergessen, dass ihr die Zügel in der Hand haltet«, sagte sie lachend und streifte noch einmal mit ihren Nippeln über den Penis. Sam gab einen lustvollen Laut von sich.

Jaine spürte das Brennen in sich stärker werden, und sie schielte flüchtig zu den anderen Paaren. Sowohl die Aikane des Army-Mannes als auch die korpulente Blondine waren bereits dabei, Myrias Anweisungen zu folgen. Es war unglaublich, wie wenig es sie zu kümmern schien, dass sie nicht allein waren. Gleichzeitig beneidete Jaine sie aber auch um ihre fehlende Scham. Der Anblick von Sam, diesem muskulösen, starken Mann, der ganz von der Hand seiner schmalen Partnerin gelenkt wurde, die ihm so offensichtlich Freude schenkte, der sich unter ihren Händen und Brüsten wand, der keuchte, als sie ihn tief in ihren Mund kommen ließ, all das erregte Jaine immer mehr.

»Komm«, sagte Lorna leise und zog Jaine zu sich. Diese wollte protestieren, aber nur einen Augenblick später spürte sie Lornas weiche Zunge zwischen ihren Lippen. Jaine war noch nie auf diese Weise geküsst worden. Angetrieben durch ihren eigenen Hunger, gespiegelt von Lornas Verlangen, gab sie sich ganz diesem Kuss hin. Jaine spürte darin Hunger, Sehnsucht und ein Versprechen, dass beides befriedigt werden würde.

Aus diesem Grund ließ sie zu, dass Lorna sie auf den Rücken drängte und ihre Hände oberhalb des Stoffes über ihren Körper wandern ließ. Es war reines Verlangen. Lorna löste den Kuss nicht, streichelte Jaine nur, die froh war, dass wegen des Kusses niemand sie stöhnen hören konnte. Sie wollte fühlen, was all die anderen in diesem Zelt fühlten, aber sie wusste, dass sie sich nicht gehen lassen konnte. Dennoch baute sich in ihr ein Druck auf, der sie zu zersprengen drohte. Sie brauchte Befriedigung, irgendetwas, um dieses Sehnen loszuwerden!

Lorna schien zu ahnen, was sie quälte. Jaine sah, wie sie einen raschen Blick auf die Jurtenmitte warf, in der Myrias Kopf auf und ab ging. Offensichtlich brachte sie Sam auf diese Weise näher zu seinem Höhepunkt, denn auf seinem Gesicht zeichnete sich bereits eine leichte Röte ab und Schweißtropfen glitzerten auf seinem Körper. Er keuchte. Alle achteten auf ihn oder auf ihren Partner. Niemand nahm Notiz von Jaine und Lorna. Die Aikane warf ihrem Schützling einen fragenden Blick zu, und in der Hitze ihrer eigenen unbefriedigten Lust nickte Jaine, noch ehe sie es bewusst entschied. Lorna zögerte nicht lange. Sie schob Jaines Beine auseinander und steckte den Kopf unter das verhüllende Tuch. Jaine glaubte vor Scham zu vergehen, doch kurz darauf wurde das Gefühl durch Lornas Zungenspitze verdrängt, die sacht gegen ihren prallen Kitzler stupste. Damit sie keinen Laut von sich gab, biss Jaine sich so fest auf die Lippe, bis sie blutete. Das Gefühl war so intensiv, dass es zu einer Steigerung der Liebkosung wurde, die Lorna ihr angedeihen ließ. Lornas Zunge umkreiste die aufgerichtete Spitze der Klitoris, stieß dagegen und streichelte sie. Jaine spürte etwas Feuchtes an ihrem Po und stellte beschämt fest, dass es ihre eigene Nässe war.

Ein Bild schob sich vor ihr inneres Auge – sie sah Lorna, die sich über Michaels Schoß beugte. Seltsamerweise löste das Bild in ihr keine Eifersucht, nur Lust aus. Sie sah deutlich, wie ihre Aikane den Schwanz ihres Verlobten tief in den Mund nahm, an ihm saugte, leckte und ihn dazu brachte, den Kopf zurückzuwerfen und laut zu stöhnen. Das Bild war so deutlich, so klar und plastisch, dass Jaine hätte schwören können, dass die beiden neben ihr waren und es taten. Um sicherzugehen, dass sie es sich nur einbildete, blinzelte sie und sah an sich herab. Lorna bemerkte es und hörte auf, Jaine zu lecken. Das Fehlen der weichen Zunge war ein körperlicher Schmerz, der Jaine aufschluchzen ließ.

»Bitte … bitte, mach weiter«, flüsterte sie atemlos und Lorna tat, worum Jaine sie gebeten hatte.

Die weiche Zunge wurde hart, drang immer tiefer zwischen Jaines Lippen und berührte jeden einzelnen empfindlichen Punkt in ihr. Jaine hatte geglaubt, ihre Lust wäre abgeflaut, doch als sie diese Zunge wieder in sich spürte, merkte sie, dass sie vollkommen falsch gelegen hatte – ihre Lust war da, noch stärker, noch verzehrender, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Der Druck und die Spannung in ihrem Körper wurden unerträglich. Sie warf den Kopf in den Nacken, vergrub ihre Finger in Lornas schwarzem Haar und kam mit einer Macht, die sie völlig erschlagen zurückließ.