Draußen schmeckt’s am besten

Schöne Plätze entdecken: Unter Kastanienbäumen, im Garten, am See – für eine Brotzeit oder ein Picknick findet sich immer ein Platz. Was dafür einpacken? Klare Sache, Brot gehört dazu, knusprig, herzhaft oder mild. Und natürlich etwas zum Darauf- und Dazugenießen.

Improvisiert oder vorbereitet: Für die spontane Brotzeit im Freien braucht man nicht viel: Wurst, Käse, eingelegtes und frisches Gemüse. Und mit wenig Zeitaufwand lassen sich auch kleine Gerichte vorbereiten, mit Rezepten für Feines aus Fleisch oder Fisch, würzige Cremes, fantasievolle Salate und einiges mehr.

Gut verpackt und toll angerichtet: Ein farbenfroh gedeckter Tisch im Garten oder im Biergarten, in den man Essen mitbringen darf; ein Tuch auf der Wiese – praktische Tipps und kreative Ideen sorgen dafür, dass die Mahlzeit unter freiem Himmel mit der Familie oder Freunden zu einem Sommererlebnis wird.

Den Korb packen – und los!

Und damit alles ganz sicher gelingt, finden Sie auch in diesem Buch die 10 GU-Erfolgstipps – einfach umblättern! Sollten Sie weiteren Rat zum Thema benötigen, helfen Ihnen unsere Experten sicher weiter. >

Die richtige Wahl

Wir leben in einem Brot-Paradies mit üppigem Angebot. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland weit vorne mit über 300 Brotsorten ohne Ende.

Die Qual der Wahl

Nun ist eine Brot-Zeit eine Mahlzeit, zu der Brot gegessen wird, also möchte man gerne dafür die richtigen Sorten auswählen. Das kann manchmal schwer fallen! Stehen überwiegend Wurst, Braten oder Käse auf dem Programm, liegt man mit herzhaftem Bauernbrot nicht falsch. Zu streichzarten Cremes bevorzugt der eine knuspriges Baguette, der andere kräftiges Vollkornbrot. Am besten, Sie richten sich mit einer guten Auswahl an Brotsorten und Brötchen auf unterschiedliche Vorlieben ein.

Qualität vom Bäcker

Immer mehr Backshops mit industriell hergestelltem Brot zu Niedrigstpreisen erobern unseren Markt. Fertige Mehlmischungen für alle möglichen Brotsorten landen in den Backstuben der Großbäcker. Die Zutatenlisten sind lang und oftmals schwer zu enträtseln. Ein handwerklich arbeitender Bäcker dagegen weiß, woraus ein gutes, bekömmliches Brot besteht und dass viel Sorgfalt und Geduld nötig sind, den Teig herzustellen. Es lohnt sich, nach einem solchen Bäcker zu suchen. Oft hilft dabei Mundpropaganda.

Zu empfehlen ist auch die Brottheke im Bio-Laden, die jeden Tag frisches Brot anbietet. Das ist zwar etwas teurer, aber man kann sicher sein, dass dieses Brot, wenn Sie es richtig aufbewahren (s. >), auch nach ein paar Tagen noch immer gut schmeckt und bis zum letzten Kanten gerne gegessen wird.

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Der richtige Umgang mit Brot

Frisches, vielleicht noch ofenwarmes Brot sollte man erst ein paar Stunden offen liegen lassen, damit es Feuchtigkeit abgibt und fester wird. Dann schimmelt es nicht so schnell und weicht später beim Belegen nicht so leicht durch. Soll Brot am gleichen Tag verbraucht werden, kann man es in der Papiertüte, in der es gekauft wurde, aufbewahren. So bleibt die Kruste knusprig. Das trifft vor allem auf frische Brötchen und Baguette aus Weizenmehl und Hefe zu. Ein kräftiger Brotlaib aus dunklem Mehl und Sauerteig braucht nach dem Backen etwa 1 Tag Reifezeit, bis er sich gut schneiden lässt und richtig schmeckt. Ein Bauern- oder Vollkornbrot von guter Qualität schmeckt auch noch nach einigen Tagen.

Richtig aufbewahren – lange genießen

Zwei oder drei unterschiedliche Brotsorten reichen aus für eine Brotzeit. Im Biergarten bekommt man meistens, zumindest im Süden Deutschlands, ofenfrische Brezen. Wurde der Brothunger überschätzt oder überhaupt zu viel Brot eingekauft, wird ein kalkulierter Teil in den nächsten Tagen verbraucht und der Überschuss eingefroren. Wenn Sie Brot in Scheiben einfrieren, hat das einen großen Vorteil: Es taut schneller auf als ein ganzer Laib. Und etwas länger als gewöhnlich getoastet, braucht es nicht lange aufzutauen und ist im Nu verzehrbereit.

Brot wird nicht zu schnell trocken, wenn man es in einem Keramik-Brottopf mit Luftlöchern aufhebt. Sogenannte Brotseide, speziell beschichtetes Einpackpapier, das manche Bäcker verwenden, eignet sich ebenfalls für die Aufbewahrung, ebenso Brotsäckchen aus Baumwolle mit luftdurchlässigem Innenfutter. Vor allem bei schwülwarmem Wetter kann Brot schon nach ein paar Tagen zu schimmeln anfangen, dann muss es leider weggeworfen werden. Deshalb sollten Sie bei diesem Klima das Brot, v. a. Toastbrot, vorsichtshalber geruchsdicht verpackt im Kühlschrank aufbewahren.

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Brotreste nicht wegwerfen

Auch altes, trockenes Brot ist zu schade zum Wegwerfen! Es gibt viele Möglichkeiten, es noch aufzubrauchen. Trockenes Weißbrot kann man einweichen und für Frikadellen verwenden, reiben oder im Mixer zerkleinern und zum Panieren nehmen. Aus Stückchen trockenem, auch dunklerem Weizenbrot, frischen Zutaten, Kräutern und gutem Olivenöl bereitet man in der Toskana einen köstlichen Salat. Und die Armen Ritter, die Mehlspeise aus in Pfannkuchenteig ausgebackenen trockenen Weißbrotscheiben, sind nur dem Namen nach arm.

Was macht das Brot zur Brotzeit?

Appetitlich belegte Brötchen oder Schnittchen, eine Platte mit Käse, Wurst und Braten, Salate oder Aufstriche, das alles kann eine gelungene Brotzeit ausmachen.

Klassische Platte mit Wurst, Braten, Käse

Frischwurst oder Käsescheiben werden schnell unansehnlich, lieber Dauerwurst wie Salami, Krakauer oder Schinken und zwei bis drei Käsesorten am Stück einpacken. Dazu saure Gürkchen oder eingelegtes Gemüse, Radieschen, Paprikastreifen, Apfel- oder Birnenecken, Trauben und/oder frische Feigen anrichten. Laugengebäck und Brötchen, Bauernbrotschnitten und Vollkornbrot ergänzen ein Angebot, das wenig Vorbereitungszeit beansprucht.

Am liebsten vegetarisch?

Kartoffel-Tortilla, Getreide-Pflanzerl, Tomaten- oder Pilzcreme, Kartoffel-Knoblauch-Creme und Salate, das und vieles mehr findet sich in diesem Buch. Die Zutaten kosten nicht viel, und der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Mit Gemüse- und Obststücken lässt sich alles dekorativ anrichten. Dazu zwei bis drei Brotsorten oder auch Knäckebrot servieren.

Traditionell bayerisch

Obazda, Wurstsalat, Fleischpflanzerl – das gehört in Bayerns Biergärten unbedingt dazu. Und natürlich die frische Breze, gerne auch Salzstangen à la 50er-Jahre. Dazu gibt es Radi: Ein langer, weißer Rettich wird am Tisch mit einem Radischneider dünn zu einer Spirale aufgeschnitten. Zwischen die einzelnen Scheiben kommt Salz, damit der Radi ordentlich »weinen« kann und an Schärfe verliert. Für das Fleischliche finden sich genug Rezepte im Buch. Ein kühles Helles vom Fass, ein Weizenbier, ein Radler (helles Bier mit Zitronenlimonade), einen Russ’ (Weizenbier mit Zitronenlimonade) oder eine Wein- oder Apfelschorle gibt es dann am Ausschank.

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Mediterran wie im Urlaub

Toskana- oder Provence-Feeling, der Geschmack von Griechenland – Urlaubsstimmung im deutschen Biergarten oder beim Picknick macht glücklich. Dazu verhelfen viele Rezepte aus dem Buch. Baguette oder Ciabatta, Fladenbrot und Bauernbrot aus dem Süden (s. Rezepte in der hinteren Klappe), schwarze und grüne Oliven, Cocktailtomaten und Paprikastückchen ergänzen das Angebot mit frischen Aromen. Wein oder Weinschorle aus südlichen Anbaugebieten passen bestens dazu, doch natürlich auch Bier und Alkoholfreies.

Für Individualisten

Natürlich kann man den Picknickkorb auch nach eigenem Geschmack und gegebenen Möglichkeiten packen. Suchen Sie aus den Rezepten aus, was besonders verlockt und zeitlich machbar ist. Auch kalorienarme Gerichte sind dabei wie Hähnchenspieße, Rindfleisch- oder Bohnensalat, Kartoffelsalat und Obstsalat zum Nachtisch. Die Salate machen schön satt, sodass man wenig Brot dazu braucht.

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Ruck, zuck! aus dem Supermarkt

Wer keine Zeit für große Vorbereitungen hat oder sich spontan in den Biergarten oder zum Picknick verabredet, kann sich auch im Supermarkt schnell eine Brotzeit zusammenstellen: eingelegtes Gemüse wie Oliven, Artischocken, fertige Antipasti; Schafkäse, der bei Tisch mit etwas Oregano bestreut und mit Olivenöl beträufelt wird; Bratenaufschnitt oder Chorizo (spanische Paprikawurst); Thunfischstücke in Öl oder geräucherte Forellenfilets, die nur noch mit Zitronensaft beträufelt werden; Paprikaschoten, Gurken und Tomaten zum Aufschneiden, Rucola und Mini-Romanasalat. Dazu der eine oder andere selbst gemachte Aufstrich aus diesem Buch und – nicht vergessen: das Brot dazu.

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Verlockend belegt: Brote und Co.

Wraps oder Tramezzini, gefüllte Pita-Brote oder fein belegte Sandwiches, auch dafür liefert der Rezeptteil Anregungen, für eine Radtour oder Wanderung ebenso wie für den Biergarten. Sie alle sind gut vorzubereiten, lassen sich einfach einpacken und überall hin mitnehmen. Getränke sind dabei (das ist im Biergarten allerdings tabu) oder werden vor Ort gekauft.

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Draußen feiern mit Kindern

Wenn die Sonne lacht, finden die schönsten Feste unter freiem Himmel statt. Dann geht es auf zum Spielplatz oder einer Wiese, damit die Kinder viel Platz zum Spielen und Toben haben. Wenn der große Hunger kommt, sind Sie mit unseren Rezepten bestens gewappnet. Ideal für die Kleinen und gut mitnehmen lassen sich zum Beispiel die beliebten Fleischpflanzerl – Ketchup nicht vergessen! –, dazu gibt es bunten Nudel- oder Kartoffelsalat. Würstel- oder Wurstsalat sind auch immer beliebt und schmecken zusammen mit backfrischen gebutterten Brezen. Und etwas Süßes darf natürlich auf keinen Fall fehlen. Die kleinen Schokoladen-Cakeballs lassen sich einfach aus der Hand essen.

Gut verpackt und aufgedeckt

Damit die Brotzeiten die Reise unbeschadet überstehen, müssen sie sicher verpackt und vielleicht sogar gekühlt werden. Bei der Wahl der Gefäße und Behälter kann auch ihr Gewicht eine Rolle spielen. Und schön aussehen soll es auch noch. Kein Problem, denn viele Hersteller haben sich auf transportable Speise-Behälter spezialisiert, da ist für jeden Geschmack und Anlass etwas dabei.

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Kunststoff- und Glasbehälter

Kunststoff- oder Glasbehälter mit fest schließenden Deckeln sind sicher in jedem Haushalt vorhanden. Hier sollten Sie übrigens ab und zu unansehnlich gewordene Behälter durch neue ersetzen. Sehr praktisch sind doppelstöckige Gefäße aus festerem Kunststoff. Und ein Tipp für alle, die gerne reisen: Achten Sie auf Märkten und in Haushaltsgeschäften auf picknicktaugliche Gefäße. In Asien etwa gibt es noch die stapelbaren Aluminium- oder Emaille-Schüsseln, in Skandinavien schöne Kunststoffdosen und -schüsseln im sachlichen Design.

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Weck-Gläser

Gut zum Transportieren eignen sich auch Konserven- und Weckgläser. Sie zeigen, was sie in sich haben und sind so ein Blickfang auf der Outdoor-Tafel. Sie müssen für den Transport mit Picknickdecke, Servietten, Geschirrtüchern und Ähnlichem gut gepolstert werden. Für lange Fußmärsche und anspruchsvolle Radtouren sind sie allerdings zu schwer und daher eher ungünstig.

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Kühlen

Taschen, Rucksäcke und Behälter mit Kühlakkus gibt es für jeden Bedarf. Wenig Platz benötigen Kühlakkus, die man immer im Gefrierfach bereithalten kann. In Geschirrtücher gewickelt und zwischen die Lebensmittel gesteckt, halten sie die Temperatur im Picknickkorb einige Zeit. Und ganz old-fashioned, aber sehr wirkungsvoll: einen Eimer an den See, Fluss oder ins Freibad mitbringen, mit kaltem Wasser füllen und die Getränke und das gut verpackte Essen darin kühl halten.

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Butterbrottüten und Frischhaltefolie

Papier oder Plastik? Keine Frage, der Umwelt zuliebe werden trockene Picknickzutaten in Butterbrotpapier und -tüten gewickelt. Wer kreativ sein mag, kann sie nach Belieben bedrucken, bemalen, beschriften und designen. Wird es saftig, kommt die Papierverpackung jedoch schnell an ihre Grenzen. Frischhaltefolie sorgt dann dafür, dass nichts ausläuft und Chaos im Picknickkorb anrichtet.

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Insektenschutz

Ab Mitte Juli machen sich gerne ungebetene Fluggäste über unsere Brotzeit her. Da hilft nur eines: so wenig wie möglich offen stehen lassen. Sehr praktisch ist da eine Art Haube aus luftdurchlässigem Netzgewebe, die das Essen schützt. Bierdeckel für Getränke sind auch zu empfehlen. Insektenschutzkerzen und andere, mehr oder weniger appetitliche Wespenfallen wirken eher weniger, bzw. locken die Wespen erst recht an.