11,1 Dieser Hinweis bezieht sich auf das Lukasevangelium.
21,5 O. in; so auch in 1,5b.
31,12 Griech. einen Sabbatweg, d.h. die Strecke, die ein Jude am Sabbat gehen durfte.
41,20 Psalm 69,26; 109,8.
52,1 Griech. Als der Pfingsttag kam. Dieses jährliche Fest fand fünfzig Tage nach dem Passahfest statt; s. 3. Mose 23,16.
62,4 O. in anderen Zungen. Die Wendung in (anderen) Sprachen kann immer auch mit in Zungen übersetzt werden; wir haben uns durchgängig für die Übersetzung in (anderen) Sprachen entschieden.
72,17–21 Joel 3,1-5.
82,27 Griech. im Hades; so auch in 2,31.
92,25–28 Psalm 16,8-11.
102,34–35 Psalm 110,1.
112,38 O. auf den Namen Jesus Christus.
123,17 Griech. Brüder.
133,22 5. Mose 18,15.
143,23 3. Mose 23,29.
153,25 1. Mose 22,18.
164,4 Griech. fünftausend erwachsene Männer.
174,11 Psalm 118,22.
184,25–26 Psalm 2,1-2.
195,21 Griech. Sanhedrin; so auch in 5,27.41.
205,42 Griech. von Haus zu Haus.
216,1 Griech. Jünger; so auch in 6,2.7.
226,3 Griech. Brüder.
236,7 Griech. gehorchten dem Glauben.
246,9 Ehemalige jüdische Sklaven.
257,2 Mesopotamien war das Gebiet des heutigen Irak. Haran war eine Stadt im heutigen Syrien.
267,3 1. Mose 12,1.
277,5–7 1. Mose 12,7; 15,13-14; 2. Mose 3,12.
287,12 Griech. unsere Väter; so auch in 7,15.
297,31–34 2. Mose 3,5-10.
307,37 5. Mose 18,15.
317,42–43 Amos 5,25-27.
327,44 Griech. das Zelt des Zeugnisses.
337,46 In einigen Handschriften heißt es Haus Jakobs.
347,49–50 Jesaja 66,1-2.
357,53 Griech. ihr habt das Gesetz empfangen, wie es durch Engel angeordnet wurde.
367,54 Griech. sie ergrimmten in ihren Herzen und knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
377,58Saulus wird später Paulus genannt.
388,26 O. gegen Mittag.
398,27 Griech. unter Kandake, der Königin Äthiopiens.
408,32–33 Jesaja 53,7-8.
418,36 In manchen Handschriften folgt hier Vers 37: »Das kannst du«, antwortete Philippus, »wenn du von ganzem Herzen glaubst.« Und der Hofbeamte erwiderte: »Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.«
429,1 Griech. Jünger.
439,10 Griech. Jünger; so auch in 9,19.25.26.30.31.36.
449,13 Griech. deinen Heiligen.
459,21 Griech. diejenigen, die diesen Namen anrufen.
469,32 Griech. Heiligen; so auch 9,41.
479,36Tabita ist Aramäisch und heißt auf Griech. Dorkas; beide Namen bedeuten »Gazelle«.
4810,14 Griech. etwas Gemeines oder Unreines.
4910,23 Griech. Brüder.
5011,1 Griech. Brüder; so auch in 11,29.
5111,2 Griech. die aus der Beschneidung.
5211,3 Griech. unbeschnittener Männer.
5311,8 Griech. Gemeines oder Unreines.
5411,14 Griech. Er wird Worte zu dir reden, durch die du gerettet werden wirst mit deinem ganzen Haus.
5511,16 O. in; so auch in 11,16b.
5611,20 Griech. den Griechen; in anderen Handschriften heißt es den Hellenisten.
5711,26 Griech. Jünger; so auch in 11,29.
5812,1 Griech. Herodes, der König. Er war der Neffe von Herodes Antipas und ein Enkel Herodes des Großen.
5912,3 Griech. Tage des ungesäuerten Brotes.
6013,1a Griech. der Niger genannt wurde.
6113,1b Griech. Herodes, der Tetrarch.
6213,13-14 Pamphylien und Pisidien waren Provinzen im Gebiet der heutigen Türkei.
6313,18 In anderen Handschriften steht: er hat für es gesorgt; s. 5. Mose 1,31.
6413,22 1. Samuel 13,14.
6513,25 Griech. seine Sandalen zu lösen.
6613,33 Psalm 2,7.
6713,34 Jesaja 55,3.
6813,35 Psalm 16,10.
6913,41 Habakuk 1,5.
7013,47 Jesaja 49,6.
7113,52 Griech. die Jünger.
7214,1Ikonion war ebenso wie Lystra und Derbe (14,6) eine Stadt im Gebiet der heutigen Türkei.
7314,9 O. gerettet.
7414,15 Griech. Männer.
7514,20 Griech. Jünger; so auch in 14,22.28.
7615,1 Griech. Brüder; so auch in 15,3.23.30.36.40.
7715,14 Griech. Simon.
7815,16–18 Amos 9,11-12; Jesaja 45,21.
7915,33 Einige Handschriften fügen Vers 34 ein: Silas beschloss aber, dort zu bleiben.
8016,2 Griech. Brüdern; so auch in 16,40.
8116,6–7Phrygien, Galatien, Asien, Mysien und Bithynien waren Provinzen im Gebiet der heutigen Türkei.
8216,10 Zu diesem Zeitpunkt schloss sich Lukas, der Verfasser dieses Buchs, Paulus an und begleitete ihn auf seiner Reise.
8317,4 In einigen Handschriften steht viele Frauen der führenden Männer.
8417,5 O. vor den Stadtrat.
8517,6 Griech. Brüder; so auch in 17,10.14.
8617,19 Griech. Areopag.
8717,30 Griech. überall Buße zu tun.
8818,1Athen und Korinth waren bedeutende Städte in Achaia, der Region im Süden der griech. Halbinsel.
8918,3 O. Leder-Handwerker.
9018,5Messias ist das hebr. Wort für griech. Christus, so auch in 18,28.
9118,18 Griech. Brüder.
9218,21 In einigen Handschriften steht »Ich muss unbedingt zum bevorstehenden Fest in Jerusalem sein, aber ich werde später wiederkommen.«
9318,22 Griech. zur Gemeinde.
9418,23 Griech. Jünger.
9519,1 Griech. Jünger; so auch in 19,9.30.
9619,19 Ein Silberstück entsprach etwa einem Tagelohn.
9719,21 O. nahm sich in seinem Geist vor.
9819,24Artemis ist auch unter dem Namen Diana bekannt.
9920,1 Griech. Jünger.
10020,6 Griech. die Tage des ungesäuerten Brotes.
10120,7 Griech. das Brot zu brechen.
10220,11 Griech. brachen das Brot.
10320,22 O. durch meinen Geist; oder durch ein inneres Drängen; im Griech. heißt es durch den Geist.
10420,26 Griech. Ich bin unschuldig am Blut aller.
10520,28 Griech. Aufseher.
10621,4 Griech. Jünger; so auch in 21,16.
10721,7 Griech. Brüder; so auch in 21,17.
10821,29 Griech. Trophimus, den Epheser.
10922,2 Griech. in Hebr.
11023,5 2. Mose 22,27
11124,1 Griech. einigen Ältesten und einem Redner.
11224,6 Einige Handschriften ergänzen Wir hätten ihn nach unserem Gesetz verurteilt, 7doch Lysias, der Befehlshaber des Regiments, kam und nahm ihn uns mit Gewalt weg; er befahl seinen Anklägern, vor dir zu erscheinen.
11325,13 Griech. König Agrippa und Berenike.
11426,9 Griech. dem Namen des Jesus von Nazareth Widerstand zu leisten.
11526,14 Griech. Es ist schwer für dich, gegen den Ochsen-Treibstock auszuschlagen.
11626,28 O. Es fehlt nicht viel und deine Argumente machen mich zum Christen.
11727,9 Griech. weil das Fasten nun schon vorbei war. Dieses Fasten fand am Versöhnungstag statt, also Ende September/Anfang Oktober.
11827,16 In einigen Handschriften heißt es Klauda.
11927,24 Griech. Gott hat dir alle, die mit dir fahren, geschenkt.
12027,27Adria bezeichnet hier ein Gebiet im Zentrum des Mittelmeers und ist nicht mit dem Adriatischen Meer zu verwechseln.
12127,28 Griech. 20 Faden … 15 Faden (ein Faden sind 1,85 Meter).
12228,4 Gemeint ist die griechische Göttin Dike.
12328,11 Die Zwillingsgötter waren die römischen Götter Castor und Pollux.
12428,12Syrakus lag auf der Insel Sizilien.
12528,13Rhegion lag an der südlichen Spitze Italiens.
12628,14 Griech. Brüder; so auch in 28,15.
12728,15a Das Forum befand sich etwa 70 km südlich von Rom.
12828,15b Die Drei Tavernen befanden sich etwa 57 km südlich von Rom.
12928,22 Griech. dieser Sekte.
13028,26–27 Jesaja 6,9-10.
13128,28 Einige Handschriften fügen hier Vers 29 hinzu: Als er diese Worte gesagt hatte, gingen die Juden fort und stritten sehr miteinander.
13228,30 O. auf eigene Kosten.
Der Brief an die Römer
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16
Der Brief an die Römer
Grüße von Paulus
1Röm Dieser Brief stammt von Paulus, einem Diener von Jesus Christus. Ich wurde von Gott zum Apostel berufen und beauftragt, seine gute Botschaft zu verkünden, 2die er schon vor langer Zeit durch seine Propheten in den heiligen Schriften angekündigt hat. 3Es ist die Botschaft von Jesus, seinem Sohn. Er ist als Mensch geboren worden und gehört der Herkunft nach in das Geschlecht Davids. 4Jesus Christus, unser Herr, wurde als Sohn Gottes bestätigt, indem Gott ihn mit großer Macht durch den Heiligen Geist1 von den Toten auferweckte. 5Durch Christus hat Gott uns das Vorrecht2 und das Amt gegeben, in seinem Namen den Völkern auf der ganzen Welt weiterzusagen, was Gott für sie getan hat, damit sie an ihn glauben und ihm gehorchen und so sein Name geehrt wird.
6Auch ihr, liebe Freunde in Rom, gehört zu denen, die von Jesus Christus berufen worden sind. 7Gott liebt euch und hat euch dazu berufen, zu ihm zu gehören.
Euch allen wünsche ich Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn!
Gottes gute Botschaft
8Als Erstes danke ich Gott durch Jesus Christus für jeden Einzelnen von euch, denn die Nachricht von eurem Glauben verbreitet sich in der ganzen Welt. 9Gott weiß, dass ich unablässig für euch bete. Ihm diene ich von ganzem Herzen3, indem ich die gute Botschaft von seinem Sohn weitersage.
10Um eines bitte ich im Gebet immer wieder: um die Gelegenheit, euch endlich besuchen zu können, wenn es Gottes Wille ist. 11Denn ich sehne mich danach, euch zu besuchen und den Segen des Heiligen Geistes mit euch zu teilen, um euch in eurem Glauben zu stärken. 12Ich möchte euch ermutigen, aber auch selbst durch euren Glauben ermutigt werden. Auf diese Weise werden wir uns gegenseitig im Glauben stärken.
13Ihr sollt wissen, liebe Freunde4, dass ich schon oft vorhatte, euch zu besuchen, aber bis jetzt immer daran gehindert wurde. Ich möchte erleben, dass meine Arbeit wie bei den anderen Völkern auch bei euch Früchte trägt. 14Denn ich fühle mich sowohl den Menschen in unserer Kultur wie auch denen anderer Völker5, Gebildeten wie Ungebildeten, verpflichtet. 15Deshalb wünsche ich mir, auch zu euch nach Rom zu kommen, um euch Gottes gute Botschaft zu verkünden.
16Denn ich schäme mich nicht für die gute Botschaft von Christus. Diese Botschaft ist die Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt – die Juden zuerst, aber auch alle anderen Menschen. 17Sie zeigt uns, wie Gott uns in seinen Augen gerecht spricht. Dies geschieht einzig und allein durch Glauben.6 Denn es heißt schon in der Schrift: »Durch den Glauben hat ein Gerechter Leben.«7
Gottes Zorn über die Sünde
18Doch vom Himmel her wird Gottes Zorn sichtbar über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit ablehnen.819Dabei wissen sie von Gott9; Gott selbst hat ihnen diese Erkenntnis gegeben. 20Seit Erschaffung der Welt haben die Menschen die Erde und den Himmel und alles gesehen, was Gott erschaffen hat, und können daran ihn, den unsichtbaren Gott, in seiner ewigen Macht und seinem göttlichen Wesen klar erkennen. Deshalb haben sie keine Entschuldigung dafür, von Gott nichts gewusst zu haben.
21Obwohl sie von Gott wussten, wollten sie ihn nicht als Gott verehren oder ihm danken. Stattdessen fingen sie an, sich unsinnige Vorstellungen von Gott zu machen, und ihr Verstand10 verfinsterte sich und wurde verwirrt. 22Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden dabei zu Narren. 23Statt den herrlichen, ewigen Gott anzubeten, beteten sie Götzenbilder an, die vergängliche Menschen darstellten, oder Vögel, Tiere und Schlangen.
24Deshalb hat Gott sie ihren schamlosen Begierden und unreinen Leidenschaften überlassen, sodass sie untereinander ihre eigenen Körper schändeten. 25Sie tauschten die Wahrheit Gottes, die sie kannten, gegen die Lüge ein und verehrten das von Gott Geschaffene statt den Schöpfer selbst, dem Ehre gebührt in alle Ewigkeit. Amen.
26Deshalb überließ Gott sie ihren schändlichen Leidenschaften. Die Frauen wandten sich vom natürlichen Geschlechtsverkehr ab und suchten die sexuelle Beziehung zueinander11. 27Und auch die Männer hatten keine sexuellen Beziehungen mehr zu Frauen, wie es der natürlichen Ordnung entspricht. Stattdessen entbrannte in ihnen die sexuelle Lust zueinander. Männer trieben Schändliches mit anderen Männern und erlitten an sich selbst die Strafe, die sie verdienten12.
28Da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, überließ er sie ihren verwerflichen Gedanken, sodass sie tun, was sie nie tun sollten. 29Ihr Leben ist voller Unrecht, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, Neid, Mord, Streit, Betrug und Hinterlist. Sie reden hinter dem Rücken über andere 30und verleumden ihre Mitmenschen; sie hassen Gott und sind unverschämt, stolz und großspurig. Sie sind voller Ideen, wenn es darum geht, Böses zu tun und ihren Eltern sind sie ungehorsam. 31Sie sind uneinsichtig, halten ihre Versprechen nicht und sind lieblos und unbarmherzig. 32Sie wissen genau, dass Menschen, die sich so verhalten, nach dem Gesetz Gottes den Tod verdient haben, aber sie lassen sich nicht davon abbringen und freuen sich sogar noch darüber, wenn andere genauso handeln wie sie.
Gottes Gericht über die Sünde
2Röm Aber du bist ja genauso wie sie und hast dafür keine Entschuldigung! Wenn du sagst, dass sie bestraft werden sollen, dann verurteilst du dich damit selbst, weil du genau dasselbe tust, wenn du über sie richtest. 2Und wir wissen, dass Gott jeden, der so handelt, gerecht richten wird13. 3Meinst du, Gott wird andere richten und verurteilen, wenn sie so handeln, und dich, wenn du dasselbe tust, ungestraft lassen? 4Ist es dir gleichgültig, wie freundlich, geduldig und nachsichtig Gott mit dir ist? Siehst du nicht, wie Gottes Freundlichkeit dich zur Umkehr bewegen will?
5Aber nein, du trägst selbst dazu bei, dass Gottes Zorn immer größer wird, weil du dich hartnäckig weigerst, auf deinem falschen Weg umzukehren. Denn am Tag des Gerichts wird Gott, der gerechte Richter über die ganze Welt, 6alle Menschen nach ihrem Tun richten. 7Er wird denen das ewige Leben schenken, die beharrlich das tun, was gut ist, und sich nach der Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit sehnen, die Gott gibt. 8Diejenigen aber, die nur für sich selbst gelebt haben, die nicht der Wahrheit, sondern der Ungerechtigkeit gehorchten, wird Gottes ganzer Zorn treffen. 9Not und Angst wird über alle hereinbrechen, die nicht aufhören zu sündigen – über die Juden zuerst genauso wie über alle anderen Menschen. 10Denen aber, die Gutes tun, wird Gott Herrlichkeit, Ehre und Frieden schenken – den Juden zuerst, aber auch allen anderen Menschen. 11Denn Gott bevorzugt niemanden.
12Wenn die, die das geschriebene Gesetz Gottes nicht kannten, sündigen, wird Gott sie dennoch richten. Und wenn die, die das Gesetz kennen, sündigen, wird Gott sie nach dem Gesetz verurteilen. 13Es reicht also nicht aus, das Gesetz nur zu kennen, um vor Gott anerkannt zu sein. Sondern nur wer so handelt, wie es das Gesetz verlangt, wird in Gottes Augen für gerecht erklärt. 14Wenn sogar Menschen, die Gottes geschriebenes Gesetz nicht haben, unbewusst so handeln, wie es das Gesetz vorschreibt, so beweist das, dass sie in ihren Herzen Recht von Unrecht unterscheiden können. 15Durch ihr Verhalten zeigen sie, dass Gottes Gesetz in ihr Herz geschrieben ist, denn ihr eigenes Gewissen und ihre Gedanken klagen sie entweder an oder bestätigen, dass sie das Richtige tun. 16Und dies alles wird sichtbar an dem Tag, an dem Gott durch Jesus Christus alles richten wird, auch das, was bei den Menschen verborgen ist. Das ist meine Botschaft, die mir Gott gegeben hat.
Die Juden und das Gesetz
17Wenn du ein Jude bist, verlässt du dich auf das Gesetz und bist stolz auf deine besondere Beziehung zu Gott. 18Du kennst seinen Willen; du kannst Recht von Unrecht unterscheiden, weil du in seinem Gesetz unterrichtet worden bist. 19Du bist überzeugt, ein Führer der Blinden zu sein und ein Licht für die Menschen, die ohne Gott in der Finsternis leben. 20Du meinst, du könntest die Unwissenden unterweisen und Kindern die Wege Gottes lehren. Denn du hast ja das Gesetz Gottes, das die Erkenntnis und Wahrheit verkörpert.
21Nun, wenn du andere belehrst, warum dann nicht auch dich selbst? Anderen predigst du, sie dürften nicht stehlen; aber du stiehlst selbst? 22Anderen sagst du, sie dürften nicht Ehebruch begehen; aber selbst tust du es? Du verurteilst den Götzendienst, raubst aber die Tempel aus? 23Du bist stolz darauf, das Gesetz zu kennen, aber du machst Gott Schande, indem du dich nicht daran hältst. 24Das steht schon in der Schrift: »Euretwegen verspottet die Welt den Namen Gottes.«14
25Der jüdische Brauch der Beschneidung nützt nur dann etwas, wenn du Gottes Gesetz gehorchst. Doch wenn du das nicht tust, bist du genauso wie jeder Unbeschnittene. 26Wenn aber ein Unbeschnittener nach dem Gesetz Gottes lebt, gilt er dann nicht vor Gott als Teil seines Volkes? 27Ja, Unbeschnittene, die aber das Gesetz Gottes erfüllen, werden sogar Richter über euch Juden sein, die ihr beschnitten seid und das Gesetz Gottes kennt, es aber nicht befolgt.
28Denn nicht der ist ein wahrer Jude, der von jüdischen Eltern geboren oder nach jüdischem Brauch beschnitten wurde. 29Nein, ein wahrer Jude ist der, dessen Herz vor Gott gerecht ist. Und die wahre Beschneidung ist keine äußere Handlung, sondern eine Veränderung des Herzens durch den Geist Gottes und geschieht nicht durch Einhaltung jedes einzelnen Buchstabens des Gesetzes. Wer diese Veränderung erfahren hat, bekommt die Anerkennung Gottes und nicht die der Menschen.
Gott bleibt treu
3Röm Welchen Vorteil hat es dann eigentlich, Jude zu sein? Und was für einen Nutzen hat überhaupt noch die jüdische Beschneidung? 2Nun, Jude zu sein hat viele Vorteile, vor allem aber den, dass den Juden die Worte Gottes anvertraut wurden.
3Aber was ist damit, dass einige von ihnen untreu waren? Meint ihr, nur weil sie die Treue gebrochen haben, würde das die Treue Gottes aufheben? 4Natürlich nicht! Es ist vielmehr so: Gott ist wahrhaftig und jeder Mensch ist ein Lügner! So steht es schon in der Schrift: »Du wirst gerecht dastehen mit dem, was du sagst, und du wirst siegen, wenn man dich vor Gericht bringt.«15
5Aber ist es nicht so, dass unsere Ungerechtigkeit doch einem guten Zweck dient? Denn die Gerechtigkeit Gottes wird erst dadurch offensichtlich, dass er uns, die wir Sünder sind, für unschuldig erklärt. Ist es dann nicht ungerecht, wenn Gott wegen unserer Sünde zornig ist? – Ich rede aus rein menschlicher Sicht. – 6Natürlich nicht! Wenn Gott nicht gerecht wäre, wie könnte er dann das Recht haben, die ganze Welt zu richten? 7Aber wie kann Gott mich richten und als Sünder verurteilen, wenn meine Lüge seine Wahrheit umso heller leuchten lässt und der Ruhm Gottes noch größer wird? 8Wer solchen Gedanken nachhängt, könnte genauso gut sagen: »Je mehr wir sündigen, desto besser!«16 Wer so redet, wird zu Recht verurteilt; und doch verleumden uns manche, indem sie behaupten, dass wir dies lehren würden!
Alle Menschen sind Sünder
9Also, haben wir Juden denn nun den anderen Menschen gegenüber einen Vorteil?17 Nein, überhaupt keinen. Wir haben ja bereits gezeigt, dass alle Menschen – ob sie Juden sind oder nicht – unter der Herrschaft der Sünde stehen. 10In der Schrift heißt es:
»Keiner ist gerecht – nicht ein Einziger. 11Keiner ist klug; keiner fragt nach Gott. 12Alle haben sich von Gott abgewandt; alle sind für Gott unbrauchbar geworden. Keiner tut Gutes18, auch nicht ein Einziger.«19
13»Ihre Rede ist faul wie der Gestank aus einem offenen Grab. Sie ist durch und durch verlogen.«
»Ihr Reden ist tödlich wie Otterngift.«20
14»Ihr Mund ist voller Flüche und bitterer Worte.«21
15»Sie sind schnell bereit, einen Mord zu begehen. 16Wohin sie auch gehen, folgen ihnen Verwüstung und Elend. 17Den Weg des Friedens kennen sie nicht.«22
18»Sie haben keine Ehrfurcht vor Gott.«23
19Wir wissen, dass das, was im Gesetz steht, für die gilt, denen es gegeben wurde. Deshalb können sich die Menschen nicht mehr herausreden, und die ganze Welt ist dem Gericht Gottes unterstellt. 20Denn niemand wird in Gottes Augen gerecht gesprochen, indem er versucht, das Gesetz zu halten. Im Gegenteil, je besser wir Gottes Gesetz kennen, desto deutlicher erkennen wir, dass wir schuldig sind.
Christus nahm unsere Strafe auf sich
21Doch nun hat Gott uns unabhängig vom Gesetz einen anderen Weg gezeigt, wie wir in seinen Augen gerecht werden können – einen Weg in Übereinstimmung mit dem Gesetz und den Propheten. 22Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben. Dadurch können alle ohne Unterschied gerettet werden.
23Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren. 24Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit24 hat. 25Denn Gott sandte Jesus, damit er die Strafe für unsere Sünden auf sich nimmt und unsere Schuld gesühnt wird. Wir sind gerecht vor Gott, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen und sein Leben für uns geopfert hat. Gott bewies seine Gerechtigkeit, als er die Menschen nicht bestrafte, 26die in früheren Zeiten gesündigt haben. Er handelte so, weil er Geduld mit ihnen hatte. Und er ist auch jetzt, in dieser Zeit, vollkommen gerecht, indem er die für gerecht erklärt, die an Jesus glauben.
27Können wir nun stolz darauf sein, dass wir irgendetwas dazu getan haben, von Gott angenommen zu werden? Nein, denn das geschah nicht aufgrund unserer guten Taten, sondern allein aufgrund unseres Glaubens.2528Wir werden durch den Glauben vor Gott gerechtfertigt und nicht durch das Befolgen des Gesetzes.
29Oder ist Gott nur der Gott der Juden? Ist er nicht auch der Gott aller Menschen? Natürlich ist er das. 30Es gibt nur einen Gott. Und es gibt nur einen Weg, von ihm angenommen zu werden. Nur aufgrund des Glaubens spricht er die Menschen vor sich selbst gerecht, ob sie nun Juden sind oder nicht. 31Wenn wir nun aber den Glauben so betonen, heben wir damit das Gesetz auf? Natürlich nicht! Sondern durch den Glauben bestätigen wir das Gesetz.
Der Glaube Abrahams
4Röm Abraham war seiner Herkunft nach der Stammvater unseres jüdischen Volkes. Durch was wurde er nun gerettet? 2Nahm Gott ihn etwa aufgrund seiner guten Taten an?26 Wäre es so, dann hätte er Grund, stolz zu sein. Doch aus der Sicht Gottes hatte Abraham dazu keinen Anlass. 3Denn was steht in der Schrift? »Abraham glaubte Gott; und Gott erklärte ihn wegen seines Glaubens für gerecht.«27
4Wenn Menschen arbeiten, erhalten sie ihren Lohn nicht als Geschenk. Ein Arbeiter hat sich verdient, was er bekommt. 5Gerecht gesprochen aber wird ein Mensch aufgrund seines Glaubens, nicht aufgrund seiner Taten.
6Das meinte auch David, als er die Freude eines Menschen beschrieb, der unverdient gerecht gesprochen wird:
7»Glücklich ist der, dessen Ungehorsam28 vergeben und dessen Schuld zugedeckt ist. 8Glücklich ist der, dem der Herr die Sünden nicht mehr anrechnet.«29
9Gilt dieser Segen nun ausschließlich den Juden oder auch allen anderen? Wir haben gesagt, dass Abraham aufgrund seines Glaubens von Gott für gerecht erklärt wurde. 10Doch auf welche Weise hat ihm sein Glaube geholfen? Wurde er erst gerecht gesprochen, nachdem er beschnitten worden war, oder schon vor seiner Beschneidung? Die Antwort lautet: Gott hat ihn angenommen, ehe er beschnitten wurde!
11Die Beschneidung war ein Zeichen dafür, dass Abraham glaubte und Gott ihn angenommen und gerecht gesprochen hatte, als er noch unbeschnitten war. Damit ist Abraham der geistliche Vater all derer, die glauben, aber nicht beschnitten worden sind. Sie werden von Gott wegen ihres Glaubens gerecht gesprochen. 12Und er ist auch der geistliche Vater all derer, die beschnitten worden sind und denselben Glauben haben, wie ihn Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte.
13Denn Gottes Zusage, Abraham und seinen Nachkommen die ganze Erde zu geben, beruhte nicht auf dem Gehorsam gegenüber dem Gesetz, sondern darauf, dass Abraham durch den Glauben vor Gott gerecht wurde. 14Wer behauptet, diese Zusage Gottes gelte nur denen, die das Gesetz befolgen, der erklärt den Glauben für nutzlos, und die Zusage verliert ihre Gültigkeit. 15Denn die Übertretung des Gesetzes bewirkt Gottes Zorn; wo es aber kein Gesetz gibt, gibt es auch keine Übertretung.
16Deshalb ist der Glaube entscheidend, damit die Zusage Gottes ein Geschenk aus Gnade bleibt. Sie gilt allen: denen, die nach dem Gesetz leben und denen, die durch den Glauben leben, wie Abraham es tat. Denn er ist der Vater aller, die glauben. 17So heißt es in der Schrift: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.«30 Dies geschah, weil Abraham an den Gott glaubte, der die Toten zum Leben erweckt und ins Dasein ruft, was vorher nicht war.
18Als Gott Abraham versprach, dass er zum Vater vieler Völker werden würde, glaubte Abraham ihm und hielt an der Hoffnung fest, obwohl es hoffnungslos schien. Gott hatte ihm versprochen: »Deine Nachkommen werden so zahlreich sein wie die Sterne.«3119Doch Abrahams Glaube blieb unerschüttert, obwohl er wusste, dass er mit fast hundert Jahren viel zu alt war, um noch Vater zu werden, und seine Frau Sara keine Kinder mehr bekommen konnte.
20Abraham zweifelte nicht und vertraute auf die Zusage Gottes. Ja, sein Glaube wuchs sogar noch, und damit ehrte er Gott. 21Er war vollkommen überzeugt davon, dass Gott das, was er versprochen hat, auch tun kann. 22Und wegen dieses Glaubens erklärte Gott ihn für gerecht.
23Doch diese wunderbare Zusage – dass Gott ihn für gerecht erklärte – galt nicht nur für Abraham. 24Sie wurde auch für uns in der Schrift festgehalten, denn Gott wird auch uns für gerecht erklären, wenn wir an ihn glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. 25Wegen unserer Sünden musste Jesus sterben, und er wurde auferweckt, um uns vor Gott gerecht zu sprechen.
Der Glaube bewirkt Freude
5Röm Da wir nun durch den Glauben von Gott für gerecht erklärt worden sind, haben wir Frieden mit Gott durch das, was Jesus, unser Herr, für uns tat. 2Christus hat uns durch den Glauben ein Leben aus Gottes Gnade geschenkt, in der wir uns befinden, und wir sehen voller Freude der Herrlichkeit Gottes entgegen.
3Wir freuen uns auch dann, wenn uns Sorgen und Probleme bedrängen, denn wir wissen, dass wir dadurch lernen, geduldig zu werden. 4Geduld aber macht uns innerlich stark, und das wiederum macht uns zuversichtlich in der Hoffnung auf die Erlösung. 5Und in dieser Hoffnung werden wir nicht enttäuscht werden. Denn wir wissen, wie sehr Gott uns liebt, weil er uns den Heiligen Geist geschenkt hat, der unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt.
6Christus kam ja zu einer Zeit, als wir der Sünde noch hilflos ausgeliefert waren, und er starb für uns, die wir ohne Gott lebten. 7Selbst für einen guten Menschen32 würde kaum jemand sterben – am ehesten noch für einen herausragenden Menschen33. 8Gott dagegen beweist uns seine große Liebe dadurch, dass er Christus sandte, damit dieser für uns sterben sollte, als wir noch Sünder waren. 9Und da wir durch das Blut von Christus in Gottes Augen gerecht gesprochen worden sind, ist sicher, dass Christus uns vor dem Gericht34 Gottes bewahren wird. 10Wir sind ja durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren. Dann werden wir erst recht jetzt, wo wir seine Freunde geworden sind, durch das Leben von Christus gerettet werden. 11So freuen wir uns nun darüber, dass wir wieder eine Beziehung zu Gott haben – weil Jesus Christus, unser Herr, uns mit Gott versöhnt hat.
Der Gegensatz zwischen Adam und Christus
12Die Sünde kam durch einen einzigen Menschen in die Welt – Adam. Als Folge davon kam der Tod, und der Tod ergriff alle, weil alle sündigten. 13Ja, die Menschen sündigten schon, bevor ihnen das Gesetz gegeben wurde. Aber solange es kein Gesetz gibt, wird dies nicht als Schuld angerechnet. 14Und doch herrschte der Tod über alle Menschen von Adam bis Mose – auch wenn sie kein ausdrückliches Verbot Gottes missachteten, wie Adam es tat, der auf Christus hinweist, der noch kommen sollte! 15Und was für ein Unterschied zwischen der Sünde und Gottes überwältigendem Geschenk der Vergebung. Denn wenn der eine Mensch, Adam, durch seine Sünde vielen den Tod brachte, um wie viel größer ist dann das Geschenk Gottes, seine Vergebung, das der andere Mensch, Jesus Christus, so vielen brachte. 16Und dieses Geschenk Gottes hat völlig andere Folgen als die Sünde jenes einen: Denn während die Sünde des einen zur tödlichen Verdammnis führte, werden viele trotz ihrer Sünden35 von Gott unverdient gerecht gesprochen. 17Durch die Sünde des einen Menschen gerieten wir unter die Herrschaft des Todes, doch durch den anderen Menschen, Jesus Christus, werden alle, die Gottes Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit annehmen, über Sünde und Tod siegen und leben!
18Ja, die Sünde Adams brachte Verdammnis über alle Menschen, aber die Tat von Christus, sein erlösendes Handeln, macht alle Menschen in Gottes Augen gerecht und schenkt ihnen Leben. 19Weil ein Mensch Gott ungehorsam war, wurden viele Menschen zu Sündern. Doch weil ein anderer Mensch Gott gehorchte, werden viele Menschen in Gottes Augen gerechtfertigt.
20Das Gesetz aber wurde gegeben, damit alle Menschen erkennen konnten, wie sündig sie waren. Doch als das Ausmaß der Sünde unter den Menschen immer größer wurde, ist Gottes wunderbare Gnade noch grenzenloser geworden. 21So wie die Sünde also über alle Menschen herrschte und ihnen den Tod brachte, so herrscht jetzt Gottes wunderbare Gnade. Durch sie werden wir vor Gott gerecht gesprochen und gewinnen durch Jesus Christus, unseren Herrn, das ewige Leben.
Die Macht der Sünde ist gebrochen
6Röm Heißt das, dass wir weiter sündigen sollen, damit Gott Gelegenheit hat, uns noch mehr Gnade zu schenken? 2Natürlich nicht! Wenn wir für die Sünde tot sind, wie können wir da weiter in ihr leben? 3Oder wisst ihr nicht, dass wir mit Jesus Christus gestorben sind, als wir auf seinen Namen getauft wurden?364Denn durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und begraben. Und genauso wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, so können auch wir jetzt ein neues Leben führen.
5Da wir in seinem Tod mit ihm verbunden sind, werden wir auch in der Auferstehung mit ihm verbunden sein. 6Unser früheres Leben wurde mit Christus gekreuzigt, damit die Sünde in unserem Leben ihre Macht verliert. Nun sind wir keine Sklaven der Sünde mehr. 7Denn als wir mit Christus starben, wurden wir von der Macht der Sünde befreit. 8Und weil wir mit Christus gestorben sind, vertrauen wir darauf, dass wir auch mit ihm leben werden. 9Wir wissen, dass Christus von den Toten auferstand und nie wieder sterben wird. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. 10Er starb ein für alle Mal, um die Sünde zu besiegen, und nun lebt er für Gott. 11Deshalb haltet daran fest: Ihr seid für die Sünde tot und lebt nun durch Christus Jesus für Gott!
12Lasst nicht die Sünde euer Leben beherrschen;37 gebt ihrem Drängen nicht nach. 13Lasst keinen Teil eures Körpers zu einem Werkzeug für das Böse38 werden, um mit ihm zu sündigen. Stellt euch stattdessen ganz Gott zur Verfügung, denn es ist euch ein neues Leben geschenkt worden. Euer Körper soll ein Werkzeug zur Ehre Gottes sein, sodass ihr tut, was gerecht ist! 14Die Sünde hat die Macht über euch verloren, denn ihr steht nicht mehr unter dem Gesetz, sondern seid durch Gottes Gnade frei geworden.
Freiheit, um Gott zu gehorchen
15Bedeutet das, dass wir weiter sündigen dürfen, weil Gottes Gnade uns vom Gesetz befreit hat? Natürlich nicht! 16Erkennt ihr denn nicht, dass ihr immer der Sklave dessen seid, dem ihr gehorcht? Ihr könnt die Sünde wählen, die in den Tod führt, oder ihr könnt Gott gehorchen und seine Anerkennung bekommen39. 17Gott sei Dank! Denn früher wart ihr Sklaven der Sünde, doch nun habt ihr euch von ganzem Herzen der neuen Lehre unterstellt, die Gott euch gegeben hat. 18Jetzt seid ihr frei von der Sünde und dient stattdessen der Gerechtigkeit.
19Ich benutze diesen Vergleich mit den Sklaven, weil er leicht zu verstehen ist. Früher habt ihr als Sklaven der Unreinheit und Gesetzlosigkeit gedient; jetzt sollt ihr euch dafür entscheiden, für die Gerechtigkeit zu leben, damit ihr heilig werdet.
20Damals wart ihr Sklaven der Sünde und kanntet keine Gerechtigkeit. 21Und was waren die Folgen? Nichts Gutes, denn heute schämt ihr euch für das, was ihr früher getan habt – es führte zum Tod. 22Doch nun seid ihr aus der Macht der Sünde befreit und seid Diener Gottes geworden. Jetzt tut ihr das, was zu eurer Heiligung führt und euch das ewige Leben bringt. 23Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; das unverdiente Geschenk Gottes dagegen ist das ewige Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn.
Nicht länger an das Gesetz gebunden
7Röm Liebe Freunde40, die ihr mit dem Gesetz vertraut seid: Wisst ihr nicht, dass das Gesetz für einen Menschen nur gilt, solange er lebt? 2Lasst es mich an einem Beispiel deutlich machen: Wenn eine Frau heiratet, ist sie durch das Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt. Wenn er aber stirbt, haben die Ehegesetze keine Gültigkeit mehr für sie. 3Hätte sie einen anderen Mann gehabt, während ihr Ehemann noch lebte, hätte sie Ehebruch begangen. Aber wenn ihr Ehemann stirbt, ist sie von diesem Gesetz frei und begeht keinen Ehebruch, wenn sie wieder heiratet.
4Genauso, liebe Freunde, hat auch das Gesetz keine Macht mehr über euch, denn von dieser Macht seid ihr befreit worden, als ihr mit Christus am Kreuz gestorben seid41. Jetzt gehört ihr dem, der von den Toten auferstand, und könnt gute Frucht bringen, das heißt gute Taten für Gott. 5Als wir von unserer menschlichen Natur beherrscht wurden, waren wir den sündigen Leidenschaften in uns ausgeliefert, ja, das Gesetz entfachte diese Leidenschaften sogar, die zur Sünde und damit zum Tod führten42. 6Doch jetzt sind wir vom Gesetz befreit, denn wir sind mit Christus gestorben und der Macht des Gesetzes nicht länger unterstellt. Deshalb können wir Gott von nun an in einer neuen Weise dienen – nicht wie früher durch Einhaltung jedes einzelnen Buchstabens des Gesetzes, sondern durch den Heiligen Geist.
Das Gesetz Gottes offenbart unsere Sünde
7Will ich damit etwa behaupten, dass Gottes Gesetz Sünde ist? Natürlich nicht! Das Gesetz an sich ist nicht sündig; aber durch das Gesetz erkannte ich erst meine Sünde. Ich hätte nicht gewusst, dass es falsch ist zu begehren, wenn das Gesetz mir nicht gesagt hätte: »Du sollst nicht begehren.«438Doch die Sünde benutzte das Gebot und weckte in mir viele schlechte Leidenschaften! Gäbe es kein Gesetz, dann hätte die Sünde keine Macht.44
9Früher lebte ich ohne das Gesetz. Doch mit dem Gebot kam auch die Sünde in mein Leben 10und verurteilte zum Tod. So brachte mir das Gebot, das mir eigentlich den Weg zum Leben zeigen sollte, stattdessen den Tod. 11Denn die Sünde benutzte das Gebot, um mich zu täuschen und zu töten. 12Das Gesetz selbst aber ist heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.
13Aber wie kann das sein? Brachte etwa das Gesetz, das doch gut ist, mir den Tod? Natürlich nicht! Sondern die Sünde benutzte das Gute, um mir den Tod zu bringen. Daran erkennen wir, wie schrecklich die Sünde ist: Sie benutzt das Gebot Gottes für ihre eigenen bösen Absichten.
Der Kampf gegen die Sünde
14Das Gesetz ist also gut, weil es vom Geist Gottes kommt. Ich aber bin als Mensch wie in die Sklaverei verkauft und werde von der Sünde beherrscht. 15Ich begreife mich selbst nicht, denn ich möchte von ganzem Herzen tun, was gut ist, und tue es doch nicht. Stattdessen tue ich das, was ich eigentlich hasse. 16Ich weiß, dass mein Handeln falsch ist, und gebe damit zu, dass das Gesetz gut ist. 17Aber ich kann mir selbst nicht helfen, weil die Sünde in mir mich zum Bösen verleitet.
18Ich weiß, dass ich durch und durch verdorben bin, soweit es meine menschliche Natur betrifft. Denn immer wieder nehme ich mir das Gute vor, aber es gelingt mir nicht, es zu verwirklichen. 19Wenn ich Gutes tun will, tue ich es nicht. Und wenn ich versuche, das Böse zu vermeiden, tue ich es doch. 20Aber wenn ich tue, was ich nicht will, dann tue nicht ich es, sondern die Sünde in mir.
21Es ist anscheinend wie ein inneres Gesetz in meinem Leben, dass ich, wenn ich das Gute will, unweigerlich das Böse tue. 22Ich liebe Gottes Gesetz von ganzem Herzen. 23Doch in mir wirkt ein anderes Gesetz, das gegen meine Vernunft kämpft. Dieses Gesetz gewinnt die Oberhand und macht mich zum Sklaven der Sünde, die immer noch in mir ist. 24Was bin ich doch für ein elender Mensch! Wer wird mich von diesem Leben befreien, das von der Sünde beherrscht wird45? 25Gott sei Dank: Jesus Christus, unser Herr!
Fest steht: Meiner Vernunft nach möchte ich dem Gesetz Gottes gehorchen, aber meiner menschlichen Natur nach bin ich ein Sklave der Sünde.
Ein Leben durch Gottes Geist
8Röm Also gibt es jetzt für die, die zu Christus Jesus gehören, keine Verurteilung mehr. 2Denn die Macht46 des Geistes, der Leben gibt, hat dich47 durch Christus Jesus von der Macht der Sünde befreit, die zum Tod führt. 3Das Gesetz konnte uns nicht retten, weil unsere menschliche Natur ihm widerstand. Deshalb sandte Gott seinen Sohn zu uns. Er kam in menschlicher Gestalt wie wir, aber ohne Sünde. Gott zerstörte die Herrschaft der Sünde über uns, indem er seinen Sohn stellvertretend für unsere Schuld verurteilte. 4Das tat er, damit die gerechten Forderungen des Gesetzes durch uns erfüllt würden und wir uns nicht länger von unserer menschlichen Natur, sondern vom Geist Gottes leiten lassen.
5Wer von seiner menschlichen Natur beherrscht wird, ist von ihren selbstsüchtigen Wünschen bestimmt, doch wer vom Heiligen Geist geleitet wird, richtet sich nach dem, was der Geist will. 6Wenn du dich von deiner menschlichen Natur bestimmen lässt, führt das zum Tod. Doch wenn der Heilige Geist dich bestimmt, bedeutet das Leben und Frieden. 7Denn die menschliche Natur steht Gott grundsätzlich feindlich gegenüber. Sie hat sich nicht dem Gesetz Gottes unterstellt und wird es auch nicht können. 8Deshalb können Menschen, die noch von ihrer menschlichen Natur beherrscht werden, Gott niemals gefallen.
9Ihr aber werdet nicht mehr von eurer sündigen Natur, sondern vom Geist Gottes beherrscht, wenn Gottes Geist in euch lebt. Wer aber den Geist von Christus nicht hat, der gehört nicht zu Christus. 10Da Christus in euch lebt, wird zwar euer Körper aufgrund der Sünde sterben, aber durch den Geist empfangt ihr Leben, weil ihr von Gott gerecht gesprochen wurdet. 11Der Geist Gottes, der Jesus von den Toten auferweckt hat, lebt in euch. Und so wie er Christus von den Toten auferweckte, wird er auch euren sterblichen Körper durch denselben Geist lebendig machen, der in euch lebt.
12Liebe Brüder, ihr seid also nicht mehr dazu gezwungen, euch von den Wünschen eurer menschlichen Natur beherrschen zu lassen. 13Denn wenn ihr euch weiter von ihr bestimmen lasst, werdet ihr sterben. Wenn ihr euch aber durch die Kraft des Heiligen Geistes von eurem alten Wesen und den bösen Taten abwendet48, werdet ihr leben. 14Denn alle, die vom Geist Gottes bestimmt werden, sind Kinder Gottes.
15Deshalb verhaltet euch nicht wie ängstliche Sklaven. Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn »Abba, Vater«49 rufen. 16Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind. 17Und als seine Kinder sind wir auch Miterben an seinem Reichtum – denn alles, was Gott seinem Sohn Christus gibt, gehört auch uns. Doch wenn wir an seiner Herrlichkeit teilhaben wollen, müssen wir auch seine Leiden mit ihm teilen.
Die zukünftige Herrlichkeit
18Ich bin aber davon überzeugt, dass unsere jetzigen Leiden bedeutungslos sind im Vergleich zu der Herrlichkeit, die er uns später schenken wird50. 19Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf jenen Tag, an dem Gott offenbar machen wird, wer wirklich zu seinen Kindern gehört. 20Alles auf Erden wurde der Vergänglichkeit unterworfen. Dies geschah gegen ihren Willen durch den, der sie unterworfen hat. Aber die ganze Schöpfung hofft auf den Tag, 21an dem sie von Tod und Vergänglichkeit befreit wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt, wie unter den Schmerzen einer Geburt. 23Und selbst wir, obwohl wir im Heiligen Geist einen Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit erhalten haben, seufzen und erwarten sehnsüchtig den Tag, an dem Gott uns in unsere vollen Rechte als seine Kinder einsetzen und uns den neuen Körper geben wird, den er uns versprochen hat. 24Nachdem wir nun gerettet sind, hoffen und warten wir darauf. Denn wenn man etwas schon sieht, muss man nicht mehr darauf hoffen. Und was ist die Hoffnung auf etwas, das man schon sieht? 25Aber wenn wir auf etwas hoffen, das wir noch nicht sehen, müssen wir mit Geduld und Zuversicht darauf warten.
26Der Heilige Geist hilft uns in unserer Schwäche. Denn wir wissen ja nicht einmal, worum oder wie wir beten sollen. Doch der Heilige Geist betet für uns mit einem Seufzen, das sich nicht in Worte fassen lässt. 27Und der Vater, der alle Herzen kennt, weiß, was der Geist sagt, denn der Geist bittet für die, die zu Gott gehören, wie es dem Willen Gottes entspricht. 28Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt51. 29Denn Gott hat sie schon vor Beginn der Zeit auserwählt und hat sie vorbestimmt, seinem Sohn gleich zu werden, damit sein Sohn der Erstgeborene unter vielen Geschwistern werde. 30Und da er sie erwählt hat, hat er sie auch berufen, zu ihm zu kommen. Er hat sie gerecht gesprochen und hat ihnen Anteil an seiner Herrlichkeit gegeben.
Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen
31Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein? 32Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken?
33Wer wagt es, gegen die Anklage zu erheben, die von Gott auserwählt wurden? Gott selbst ist ja der, der sie gerecht spricht. 34Wer sollte uns verurteilen? Christus Jesus selbst ist ja für uns gestorben. Mehr noch, er ist der Auferstandene. Er sitzt auf dem Ehrenplatz zur rechten Seite Gottes und tritt für uns ein.
35Kann uns noch irgendetwas von der Liebe Christi trennen? Wenn wir vielleicht in Not oder Angst geraten, verfolgt werden, hungern, frieren, in Gefahr sind oder sogar vom Tod bedroht werden? 36Schon in der Schrift heißt es: »Weil wir an dir festhalten, werden wir jeden Tag getötet, wir werden geschlachtet wie Schafe.«5237Aber trotz all dem tragen wir einen überwältigenden Sieg davon durch Christus, der uns geliebt hat.
38Ich bin überzeugt: Nichts kann uns von seiner Liebe trennen. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder unsere Ängste in der Gegenwart noch unsere Sorgen um die Zukunft53, ja nicht einmal die Mächte der Hölle können uns von der Liebe Gottes trennen. 39Und wären wir hoch über dem Himmel oder befänden uns in den tiefsten Tiefen des Ozeans54, nichts und niemand in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus, unserem Herrn, erschienen ist.
Die besondere Erwählung Israels durch Gott
9Röm Was ich nun sage, sage ich in der Gegenwart von Christus. Es ist die Wahrheit – ich lüge nicht – und der Heilige Geist bestätigt es mir durch mein Gewissen: 2Mein Herz ist erfüllt von tiefem Schmerz und großer Trauer 3um mein Volk, meine jüdischen Schwestern und Brüder.55 Ich wäre sogar bereit, für immer verflucht zu sein und von Christus getrennt, wenn ich sie dadurch retten könnte. 4Sie sind das Volk Israel, das Gott als seine besonderen Kinder erwählt hat.56 Ihnen hat Gott seine Herrlichkeit offenbart. Mit ihnen hat er Bündnisse geschlossen, und ihnen hat er sein Gesetz gegeben. Sie erhielten das Vorrecht, ihn anzubeten57, und sie empfingen seine Zusagen. 5Ihre Vorfahren waren die Stammväter, und auch Christus selbst stammt seiner menschlichen Herkunft nach aus dem jüdischen Volk. Er ist Gott, der über alles regiert, ihn loben wir in alle Ewigkeit! Amen.
6Es ist nun nicht so, dass das Versprechen, das Gott den Juden gegeben hat, nicht mehr gilt. Aber nicht jeder, der in eine jüdische Familie hineingeboren wird, ist wirklich ein Jude. 7Nicht alle Nachkommen Abrahams sind deshalb schon seine wahren Kinder. Denn in der Schrift heißt es: »Nur die Nachkommen Isaaks sollen als deine Nachkommen bezeichnet werden.«588Das bedeutet, dass die leiblichen Nachkommen Abrahams nicht zugleich Kinder Gottes sind. Sondern als wahre Kinder Abrahams gelten nur die, die nach der Zusage Gottes von ihm abstammen. 9Denn Gott hatte Abraham versprochen: »Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich zurückkehren. Dann wird Sara einen Sohn haben.«59
10Und so war es nicht nur bei Sara, sondern auch bei Rebekka, die von unserem Stammvater Isaak mit Zwillingen schwanger wurde. 11Doch schon vor der Geburt, noch bevor die Kinder irgendetwas Gutes oder Böses getan hatten, sprach Gott zu Rebekka. Dies geschah nach dem feststehenden Willen Gottes und seiner freien Wahl, 12die nicht abhängt von Taten, sondern allein von seiner Entscheidung. So sprach er zu Rebekka: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen.«6013In der Schrift heißt es: »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.«61
14Was sollen wir dazu sagen? War Gott ungerecht? Natürlich nicht! 15Denn Gott sagte zu Mose: »Ich schenke meine Gnade und mein Erbarmen, wem ich will.«62
16Gottes Zusagen erhalten wir also nicht, indem wir sie uns wünschen oder uns darum bemühen, sondern Gott erbarmt sich über den, den er erwählt.
17Denn in der Schrift heißt es, dass Gott zu Pharao sagte: »Ich habe dich berufen, um an dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen.«6318Ihr seht also, dass Gott sich über den erbarmt, über den er will, und dass er das Herz eines anderen verschließt, sodass er nicht auf ihn hört.
19Nun wendet jemand vielleicht ein: »Warum wirft Gott den Menschen dann noch vor, dass sie nicht auf ihn hören? Kann sich denn jemand seinem Willen widersetzen?«
20Was denkst du, wer du bist? Du bist doch nur ein Mensch und willst dich mit Gott streiten? Sagt das Geschaffene etwa zu seinem Schöpfer: »Warum hast du mich so gemacht?« 21Wenn ein Töpfer Gefäße aus Ton formt, hat er da nicht das Recht, aus demselben Klumpen Ton ein Gefäß für besondere Anlässe und ein anderes für den gewöhnlichen Gebrauch herzustellen?6422Wenn Gott seinen Zorn zeigen und seine Macht ausüben will, kann er viel Geduld mit den Gefäßen seines Zorns haben, die zum Verderben bestimmt sind, 23und dadurch den Reichtum seiner Herrlichkeit denen erweisen, die er als Gefäße seines Erbarmens dafür vorbereitet hat.6524Das gilt auch für uns, die er aus dem jüdischen Volk und aus den anderen Völkern erwählt hat. 25Was nun die anderen Völker betrifft, so sagt Gott in den prophetischen Worten Hoseas:
»Die nicht mein Volk waren, will ich jetzt mein Volk nennen. Und ich will lieben, die ich zuvor nicht geliebt habe.«66
26Und weiter steht bei Hosea:
»Früher wurde ihnen gesagt: ›Ihr seid nicht mein Volk. Doch jetzt sollen sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden.‹«67
27Und über Israel rief der Prophet Jesaja aus:
»Auch wenn das Volk Israel so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, wird doch nur eine kleine Zahl68 gerettet werden. 28Denn der Herr wird sein Wort auf der Erde wahr machen, und er wird es schnell und endgültig tun.«69
29Und an anderer Stelle sagte Jesaja:
»Hätte der allmächtige Herr nicht einige von uns verschont, wären wir so vollständig ausgelöscht worden wie Sodom und Gomorra.«70
Israels Unglaube
30Was sollen wir nun dazu sagen? Nur dies: Die Menschen aus den anderen Völkern sind durch den Glauben von Gott gerecht gesprochen worden, obwohl sie die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht gesucht haben. 31Die Juden aber, die durch das Halten des Gesetzes vor Gott gerecht werden wollten, haben dieses Ziel nicht erreicht. 32Warum nicht? Weil sie versuchten, durch ihre eigenen guten Taten vor Gott gerecht zu werden und dadurch das Gesetz zu erfüllen, statt auf den Glauben zu vertrauen. So stolperten sie über den »Stein des Anstoßes«,7133wie es schon in der Schrift steht:
»Ich lege in Jerusalem72 einen Stein, über den die Menschen stolpern werden, und einen Felsen, an dem viele zu Fall kommen werden.73 Doch wer an ihn glaubt, wird nicht umkommen74.«
10Röm Liebe Freunde75, ich sehne mich von Herzen danach und bete zu Gott, dass das jüdische Volk gerettet wird. 2Ich kann bezeugen, mit welcher Hingabe sie Gott dienen, aber es fehlt ihnen die richtige Erkenntnis. 3Denn sie haben nicht erkannt, auf welche Weise Gott die Menschen gerecht erklärt. Stattdessen gehen sie ihren eigenen Weg, indem sie versuchen das Gesetz zu halten, um dadurch die Anerkennung76 Gottes zu gewinnen. Damit lehnen sie den Weg Gottes ab. 4Denn mit Christus ist die Absicht des Gesetzes vollkommen erfüllt. Wer an ihn glaubt, wird vor Gott gerecht gesprochen.77
Die Erlösung steht für alle bereit
5Denn Mose schrieb, dass man alle Gebote des Gesetzes erfüllen muss, um durch das Gesetz vor Gott gerecht zu werden.786Wer aber durch den Glauben vor Gott bestehen will, dem sollt ihr sagen: »Du musst nicht in den Himmel hinaufsteigen« – um Christus zu finden und ihn herabzuholen. 7Und: »Du musst nicht in die Tiefe hinabsteigen« – um Christus wieder von den Toten heraufzuholen. 8Denn in der Schrift heißt es: »Die Botschaft ist dir ganz nahe; sie ist auf deinen Lippen und in deinem Herzen.«79 Es ist die Botschaft von der Erlösung durch den Glauben an Christus, die wir verkünden.
9Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und wenn du in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. 10Denn durch den Glauben in deinem Herzen wirst du vor Gott gerecht, und durch das Bekenntnis deines Mundes wirst du gerettet. 11So heißt es in der Schrift: »Wer an ihn glaubt, wird nicht umkommen80.« 12Das gilt ohne Unterschied für Juden wie für alle anderen Menschen. Alle haben denselben Herrn, der seine Reichtümer großzügig allen schenkt, die ihn darum bitten. 13Denn »jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«81.
14Doch wie können sie ihn anrufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Und wie können sie an ihn glauben, wenn sie nie von ihm gehört haben? Und wie können sie von ihm hören, wenn niemand ihnen die Botschaft verkündet? 15Und wie soll jemand hingehen und ihnen die Botschaft Gottes sagen, wenn er nicht dazu beauftragt wurde? Das ist gemeint, wenn es in der Schrift heißt: »Wie wunderbar ist es, die Boten kommen zu hören, die gute Nachrichten bringen!«82
16Doch nicht jeder nimmt die gute Botschaft an, wie auch der Prophet Jesaja sagte: »Herr, wer hat unserer Predigt geglaubt?«8317Und doch kommt der Glaube durch das Hören dieser Botschaft, die Botschaft aber kommt von Christus.84
18Aber was ist nun mit den Juden? Haben sie die Botschaft wirklich gehört? Ja, das haben sie:
»Die Botschaft breitete sich aus über die ganze Erde und ihre Worte über die ganze Welt.«85
19Aber hat das Volk Israel sie auch wirklich verstanden? Ja, das haben sie, denn schon bei Mose steht geschrieben:
»Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Volk, das nicht mein Volk ist. Ich will euch zornig machen auf ein Volk, das nichts von mir weiß.«86
20Und Jesaja wagte zu sagen:
»Ich habe mich von Menschen finden lassen, die nicht nach mir suchten. Ich habe mich denen zu erkennen gegeben, die nicht nach mir fragten.«87
21Über Israel aber sprach Gott:
»Den ganzen Tag stand ich mit offenen Armen vor einem Volk, das mir nicht gehorcht und sich mir widersetzt.«88
Gottes Gnade für Israel
11Röm Ich frage nun: Hat Gott sein Volk, die Juden, etwa verstoßen? Natürlich nicht! Vergesst nicht, dass ich selbst ein Jude bin, ein Nachkomme Abrahams vom Stamm Benjamin.
2Nein, Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er von Anfang an erwählt hat. Erinnert ihr euch, was die Schrift über Elia sagt? Dieser beklagte sich bei Gott über das Volk Israel und sagte: 3»Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre niedergerissen. Ich allein bin übrig geblieben, und nun versuchen sie, auch mich umzubringen.«89
4Und was antwortete Gott? Er sprach: »Du bist nicht allein übrig geblieben, sondern ich habe noch siebentausend andere übrig gelassen, die nicht vor Baal niedergekniet sind!«90
5So ist es auch noch heute, denn einige91 von ihnen, die Gott aus Gnade dazu erwählt hat, werden gerettet. 6Wenn der Grund dafür aber die Gnade Gottes war, dann geschah es nicht aufgrund guter Taten, denn sonst wäre die Gnade Gottes nicht mehr das, was sie ist: ein freies, unverdientes Geschenk.
7Was bedeutet das nun? Die Juden92 haben die Anerkennung Gottes, um die sie sich so bemühen, nicht erlangt. Gelungen ist es nur denen, die von Gott erwählt wurden. Doch die Herzen der Übrigen sind Gott gegenüber hart geworden. 8In der Schrift heißt es:
»Gott hat sie in einen tiefen Schlaf versetzt. Bis auf den heutigen Tag hält er ihre Augen verschlossen, sodass sie nicht sehen können, und ihre Ohren verstopft, sodass sie nicht hören können.«93
9Davon sprach auch David, als er sagte:
»Ihr reich gedeckter Tisch soll ihnen zur Falle werden und wie eine Schlinge, die sich schließt. Er soll sie zu Fall bringen und Anlass zur Vergeltung sein. 10Ihre Augen sollen sich verfinstern, sodass sie nichts mehr sehen, und ihr Rücken soll sich unter ihrer Last mehr und mehr beugen.«94
11Sind sie so tief gefallen, dass sie hoffnungslos verloren sind? Nein, auf keinen Fall! Sondern ihr Ungehorsam führte dazu, dass auch die anderen Völker gerettet werden, um damit zugleich auch die Eifersucht der Juden zu wecken. 12Wenn nun die anderen Völker so reich beschenkt wurden, weil die Juden Gottes Angebot der Erlösung ablehnten, wie viel größeren Segen wird es dann für die Welt bedeuten, wenn die Juden es schließlich annehmen!
13Ich sage das alles zu euch, die ihr keine Juden seid, denn Gott hat mich zu eurem Apostel berufen. Und ich hebe es so stark hervor, 14um dadurch die Eifersucht der Juden zu wecken und auf diese Weise einige von ihnen zu retten. 15Denn wenn die Verwerfung der Juden bedeutete, dass Gott der übrigen Welt die Versöhnung anbot, wie herrlich wird es dann erst sein, wenn Gott sein Volk wieder annimmt. Dann werden Menschen, die tot waren, wieder lebendig! 16Und da Abraham und die anderen Stammväter heilig waren, werden auch ihre Nachkommen heilig sein.95 Denn wenn die Wurzel des Ölbaums heilig ist, dann werden es auch die Zweige sein.
17Doch einige dieser Zweige – damit sind die Juden gemeint – wurden herausgebrochen, und du, der Zweig eines wilden Ölbaums, wurdest eingepfropft. Nun erhältst du ebenfalls Kraft aus der Wurzel des Ölbaums und nährst dich von seinem Saft. 18Doch sei nicht stolz darauf, dass du anstelle der herausgebrochenen Zweige eingepfropft wurdest! Vergiss nicht, dass du nur ein Zweig bist und nicht die Wurzel, denn nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.
19Vielleicht wendet ihr jetzt ein: »Diese Zweige wurden doch herausgebrochen, um Platz für mich zu schaffen.« 20»Richtig. Aber denk daran, dass diese Zweige – die Juden – herausgebrochen wurden, weil sie Gott nicht glaubten, und du an ihrer Stelle eingepfropft bist, weil du glaubst. Sei also nicht stolz, sondern fürchte dich davor, dass es dir ebenso ergehen könnte!« 21Denn wenn Gott die ursprünglichen Zweige nicht verschonte, wird er auch euch nicht verschonen.
22Erkenne doch, wie Gott zugleich gütig und streng ist. Mit Strenge begegnet er den Ungehorsamen, während er dir seine Güte erweist, wenn du weiterhin auf diese Güte vertraust. Andernfalls wirst auch du abgehauen werden. 23Und sobald die Juden sich von ihrem Unglauben abwenden, wird Gott sie wieder in den Baum einpfropfen. Er hat die Macht dazu.
24Wenn Gott bereit war, dich, der du ursprünglich Zweig eines wilden Ölbaums warst, seinem guten Baum einzupfropfen – was wider die Natur wäre –, wie viel lieber wird er die Juden wieder in den Baum einpfropfen, zu dem sie eigentlich gehören.
Gottes Gnade steht allen Menschen offen
25Ihr sollt dieses Geheimnis verstehen, liebe Freunde96, damit ihr euch nichts auf eure Klugheit einbildet. Das Herz mancher Juden ist verschlossen, doch das wird nur so lange anhalten, bis die von Gott bestimmte Anzahl von Menschen aus den anderen Völkern zu Christus gefunden hat. 26Dann wird ganz Israel gerettet werden, wie es schon bei den Propheten geschrieben steht:
»Ein Retter wird aus Jerusalem97 kommen, und er wird Israel98 von aller Gottlosigkeit befreien. 27Dann werde ich einen Bund mit ihnen schließen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.«99
28Viele Juden sind jetzt zwar Feinde der guten Botschaft, doch das geschah für euch. Aber aufgrund der Zusagen an Abraham, Isaak und Jakob, sind sie nach wie vor Gottes erwähltes Volk.10029Denn die Gaben, die Gott gibt und die Berufung, die er ausspricht, bereut er nicht und sie gelten für immer. 30Früher habt ihr Gott nicht gehorcht, doch wegen des Ungehorsams der Juden war Gott stattdessen euch jetzt gnädig. 31So sind es jetzt die Juden, die Gott ungehorsam sind, weil er euch gegenüber gnädig ist. Aber eines Tages werden auch sie101 an Gottes Gnade teilhaben. 32Denn Gott hat alle Menschen ihrem eigenen Ungehorsam ausgeliefert, um allen seine Gnade zu schenken.
33Wie wunderbar ist doch Gott! Wie unermesslich sind seine Reichtümer, wie tief seine Weisheit und seine Erkenntnis! Unmöglich ist es uns, seine Entscheidungen und Wege zu begreifen!10234Denn wer kann wissen, was der Herr denkt? Wer kann sein Ratgeber sein?10335Und wer hat Gott jemals so viel gegeben, dass Gott ihm etwas zurückerstatten müsste? 36Denn alles kommt von ihm; alles besteht durch seine Macht und ist zu seiner Herrlichkeit bestimmt. Ihm gehört die Ehre in Ewigkeit! Amen.
Ein lebendiges Opfer für Gott
12Röm Weil Gott so barmherzig ist, fordere ich euch nun auf, liebe Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, an dem Gott Freude hat. Das ist ein Gottesdienst, wie er sein soll. 2Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.
3Im Auftrag Gottes104 warne ich jeden von euch: Seid ehrlich in eurem Urteil über euch selbst und messt euch daran, wie viel Glauben Gott euch geschenkt hat. 4So wie euer Körper viele Teile und jeder Körperteil seine besondere Funktion hat, 5so verhält es sich auch mit dem Leib Christi. Wir sind alle Teile seines einen Leibes, und jeder von uns hat eine andere Aufgabe zu erfüllen. Und da wir alle in Christus ein Leib sind, gehören wir zueinander, und jeder Einzelne ist auf alle anderen angewiesen.
6Gott ist gnädig und hat uns unterschiedliche Gaben geschenkt. Hat Gott dir zum Beispiel die Gabe der Prophetie gegeben, dann wende sie an, wenn du überzeugt bist105, dass Gott durch dich redet. 7Besteht deine Begabung darin, anderen zu dienen, dann diene ihnen gut. Bist du zum Lehren berufen, dann sei ein guter Lehrer. 8Wenn du die Gabe hast, andere zu ermutigen106, dann mach es auch! Wer Geld hat, soll es aus freien Stücken und ehrlich mit anderen teilen. Hat Gott dir die Fähigkeit verliehen, andere zu leiten, dann nimm diese Verantwortung ernst. Und wenn du die Begabung hast, dich um andere, die es nötig haben, zu kümmern, sollst du es mit fröhlichem Herzen tun.
9Täuscht nicht nur vor, andere zu lieben, sondern liebt sie wirklich. Hasst alles Böse und stellt euch auf die Seite des Guten. 10Liebt einander mit aufrichtiger Zuneigung107 und habt Freude daran, euch gegenseitig Achtung zu erweisen. 11Werdet nicht nachlässig, sondern lasst euch ganz vom Geist erfüllen108 und setzt euch für den Herrn ein.
12Freut euch auf alles, was Gott für euch bereithält. Seid geduldig, wenn ihr schwere Zeiten durchmacht, und hört niemals auf zu beten. 13Wenn andere Gläubige in Not geraten, steht ihnen zur Seite und helft ihnen. Seid gastfreundlich und öffnet für Gäste euer Haus.
14Wenn ihr verfolgt werdet, weil ihr zu Christus gehört, dann verflucht eure Verfolger nicht, sondern erbittet den Segen Gottes für sie. 15Sind andere Menschen glücklich, dann freut euch mit ihnen. Sind sie traurig, dann begleitet sie in ihrem Kummer. 16Lebt in Frieden miteinander. Versucht nicht, euch wichtig zu machen, sondern wendet euch denen zu, die weniger angesehen sind. Und bildet euch nicht ein, alles zu wissen!
17Vergeltet anderen Menschen nicht Böses mit Bösem, sondern bemüht euch allen gegenüber um das Gute. 18Tragt euren Teil dazu bei, mit anderen in Frieden zu leben, so weit es möglich ist!
19Liebe Freunde, rächt euch niemals selbst, sondern überlasst die Rache dem Zorn Gottes. Denn es steht geschrieben:
»Ich allein will Rache nehmen; ich will das Unrecht vergelten«,109 spricht der Herr.
20Handelt stattdessen so, wie es in der Schrift heißt:
»Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen. Wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken, und er wird beschämt darüber sein, was er dir angetan hat.«110
21Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!
Achtung vor staatlicher Autorität
13Röm Gehorche der Regierung, unter der du lebst, denn sie ist von Gott eingesetzt. Alle Regierungen haben ihre Vollmacht von Gott. 2Wer sich also den Gesetzen des Landes widersetzt, der verweigert Gott selbst den Gehorsam und wird bestraft werden. 3Wer vorbildlich und gut handelt, braucht sich vor den Regierenden nicht zu fürchten, denn nur die müssen sich fürchten, die Unrecht tun. Deshalb tu, was richtig ist, und du wirst sogar noch dafür gelobt werden. 4Die Regierung ist von Gott dazu eingesetzt, dich zu unterstützen. Wenn du jedoch Unrecht tust, ist deine Angst begründet, denn du wirst bestraft werden. Sie ist von Gott dazu eingesetzt, diejenigen in seinem Auftrag zu bestrafen, die Unrecht tun. 5Du sollst der Regierung also aus zwei Gründen gehorchen: damit du nicht bestraft wirst und damit du ein reines Gewissen behältst.
6Aus diesen Gründen bezahlt auch eure Steuern. Denn die Beamten der Regierung müssen bezahlt werden, damit sie die Aufgabe erfüllen können, die Gott ihnen anvertraut hat. 7Gebt jedem, was ihr ihm schuldig seid: Bezahlt eure Steuern genauso wie den Zoll und erweist allen Achtung und Ehre, denen dies zusteht.
Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes
8Bleibt niemandem etwas schuldig, abgesehen von der Liebe, die ihr einander immer schuldig seid. Denn wer den anderen liebt, hat damit das Gesetz Gottes erfüllt. 9Die Gebote gegen Ehebruch, Mord, Diebstahl und Begehren sind – wie auch alle anderen Gebote – in diesem einen Gebot zusammengefasst: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«11110Die Liebe fügt niemandem Schaden zu; deshalb ist die Liebe die Erfüllung von Gottes Gesetz.
11Führt euer Leben auf diese Weise, weil ihr wisst, dass die Zeit begrenzt ist. Wacht auf, denn wir sind unserer Rettung jetzt näher als zu Beginn unseres Glaubens. 12Die Nacht ist fast vorüber; der Tag der Erlösung kommt bald. Deshalb lebt nicht in der Finsternis mit ihren bösen Taten, sondern greift zu den Waffen des Lichts! 13Unser Leben soll vorbildlich und ehrlich sein, damit es vor den Augen anderer Anerkennung findet. Wir wollen nicht an ausschweifenden Festen und Trinkgelagen teilnehmen, keinen Ehebruch begehen, nicht in sexueller Zügellosigkeit leben und uns auch nicht auf Streit und Eifersucht einlassen. 14Haltet euch an Jesus Christus, den Herrn, und lasst euer Leben von ihm bestimmen112. Gebt euren Wünschen nicht so weit nach, dass ihr von euren Leidenschaften beherrscht werdet.
Urteilt nicht übereinander
14Röm Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, und streitet nicht mit ihm über unterschiedliche Meinungen. 2Während der eine zum Beispiel glaubt, man dürfe alles essen, verzichtet ein anderer auf Fleisch, weil sein Gewissen es ihm verbietet. 3Wer meint, er dürfe alles essen, soll nicht auf den herabsehen, der nicht alles isst. Und wer bestimmte Speisen meidet, soll den nicht verurteilen, der alles isst, denn Gott hat ihn angenommen. 4Wer bist du, dass du einen Diener Gottes verurteilst? Er ist dem Herrn verantwortlich, deshalb überlasst es Gott, sein Verhalten zu beurteilen. Der Herr hat die Kraft ihm zu helfen, sodass er das Richtige tun wird.113
5Genauso ist es bei dem, der bestimmte Tage für heiliger erachtet als andere, während für einen anderen dagegen alle Tage gleich zählen. Entscheidend ist aber, dass jeder von dem überzeugt ist, was er denkt! 6Wer einen besonderen Tag auswählt, um den Herrn anzubeten, will ihn damit ehren. Und wer ohne Ausnahme alles isst, tut das zur Ehre des Herrn, denn er dankt Gott für das Essen. Und der, der nicht alles isst, will ebenfalls dem Herrn damit Freude machen und ihm danken. 7Denn wir gehören nicht uns selbst, ganz gleich, ob wir leben oder sterben. 8Wenn wir leben, leben wir, um dem Herrn Freude zu machen, und wenn wir sterben, sterben wir, um beim Herrn zu sein. Ob wir nun leben oder sterben: Wir gehören dem Herrn. 9Denn Christus ist ja gestorben und wieder lebendig geworden, um Herr über alle Menschen zu sein: über die Toten und über die Lebenden.
10Warum verurteilst du einen anderen114? Warum siehst du auf einen anderen Bruder herab? Wir alle werden einmal vor dem Richterstuhl Gottes stehen. 11Denn in der Schrift heißt es:
»›So wahr ich lebe‹, sagt der Herr, ›jedes Knie wird sich vor mir beugen und jeder Mund wird mich bekennen.‹«115
12Ja, jeder von uns wird sich persönlich vor Gott verantworten müssen. 13Deshalb urteilt nicht mehr übereinander, sondern lebt so, dass ihr niemanden behindert und keinen vom Weg Gottes abbringt.
14Ich weiß und bin durch Jesus, den Herrn, davon überzeugt, dass nichts, was Gott geschaffen hat, unrein ist. Nur wenn es jemand dafür hält, ist es unrein. 15Und wenn durch das, was du isst, das Gewissen eines anderen belastet wird, so handelst du nicht aus Liebe, wenn du es trotzdem tust. Lass es nicht so weit kommen, dass ein anderer, für den Christus gestorben ist, durch dein Verhalten zu Fall kommt. 16Was euch von Gott gegeben wurde, ist gut und soll nicht schlecht gemacht werden. 17Denn im Reich Gottes ist nicht entscheidend, was man isst oder trinkt, sondern dass man ein Leben führt in Gerechtigkeit und Frieden und in der Freude im Heiligen Geist. 18Wenn du Christus so dienst, wirst du Gott Freude machen und die Anerkennung der Menschen gewinnen. 19Bemühen wir uns also um Frieden miteinander und versuchen wir, einander im Glauben zu stärken.
20Zerstöre Gottes Werk nicht wegen dem, was du isst. Es stimmt zwar nach wie vor, dass es nichts Unreines gibt. Aber für den, der damit gegen sein Gewissen handelt, ist es falsch, alles zu essen. 21Es ist deshalb gut, wenn du kein Fleisch isst und keinen Wein trinkst und alles meidest, was einen anderen in Gewissenskonflikte bringen könnte. 22Du selbst handle so, dass du es allein vor Gott verantworten kannst, und übertrage deine Ansichten nicht auf andere Menschen. Glücklich ist der, der sich nicht selbst für etwas verurteilen muss, das er für sich gutheißt. 23Aber wenn jemand unsicher ist, ob er etwas essen darf, und es trotzdem tut, der ist damit verurteilt. Es geschieht nicht im Glauben an Gott und was nicht im Glauben geschieht, ist Sünde.
Leben mit Rücksicht auf andere
15Röm Selbst wenn wir einen starken Glauben haben, dürfen wir uns nicht nach uns selbst richten, sondern müssen die Zweifel und Ängste Schwächerer ernst nehmen. 2Wir sollen uns so verhalten, dass es dem andern hilft116 und er dadurch im Glauben ermutigt wird. 3Denn auch Christus lebte nicht nur für sich selbst. In der Schrift heißt es: »Die Menschen, die dich beleidigen, beleidigen auch mich.«1174Dies wurde vor langer Zeit aufgeschrieben, damit wir daraus lernen. Es soll uns Hoffnung geben und ermutigen, sodass wir geduldig auf das warten, was Gott in der Schrift versprochen hat.
5Gott, der diese Geduld und Ermutigung schenkt, soll euch helfen, eins zu sein und in Frieden miteinander zu leben. Geht miteinander so um,118 wie es Christus vorgelebt hat. 6Dann könnt ihr gemeinsam mit einer Stimme Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, loben und ehren.
7Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, denn dadurch wird Gott geehrt. 8Denkt daran, dass Christus als ein Diener zu den Juden kam, um damit die Zusagen Gottes wahr zu machen. Das beweist, dass Gott treu zu den Versprechen steht, die er ihren Vorfahren gegeben hat. 9Und er kam, damit auch die anderen Völker Gott für die Barmherzigkeit ehren, die er ihnen erwiesen hat. Das meinte auch der Psalmist, als er schrieb:
»Ich will dich preisen unter den Völkern; ich will deinem Namen Loblieder singen.«119
10Und an anderer Stelle steht:
»Freut euch, ihr Völker, gemeinsam mit seinem Volk.«120
11Und es heißt:
»Lobt den Herrn, all ihr Völker; lobt ihn, alle Menschen auf Erden.«121
12Und der Prophet Jesaja sagte:
»Der Erbe122 aus der Wurzel Isais wird kommen, und er wird über die Völker herrschen. Sie werden all ihre Hoffnung auf ihn setzen.«123
13Deshalb bete ich, dass Gott, der euch Hoffnung gibt, euch in eurem Glauben mit Freude und Frieden erfüllt, sodass eure Hoffnung immer größer wird durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Der Grund für den Brief
14Ich bin davon überzeugt, liebe Freunde124, dass ihr genügend Güte und Erkenntnis habt, um euch gegenseitig helfen und ermutigen zu können. 15Dennoch habe ich mir die Freiheit genommen, einiges hervorzuheben, um euch noch einmal besonders daran zu erinnern. Denn durch die Gnade Gottes bin ich 16ein Bote von Jesus Christus für die Völker. Ich verkünde euch die gute Botschaft und – wie ein Priester – bringe ich euch Gott als angenehmes Opfer dar, damit ihr durch den Heiligen Geist rein seid und Gott sich über euch freut. 17So habe ich Grund, mich über alles zu freuen, was Christus Jesus durch mich in meinem Dienst für Gott getan hat. 18Ich würde es nicht wagen, auf etwas anderes stolz zu sein als auf Christus, der die anderen Völker durch mein Reden und Tun zu Gott geführt hat. 19Ich habe sie gewonnen durch die Wunder, die als Zeichen Gottes durch mich geschahen und durch die Kraft des Heiligen Geistes. Auf diese Weise habe ich die Botschaft von Christus überall verbreitet, von Jerusalem bis in das Gebiet von Illyrien125.
20Mein Bestreben war immer, die Botschaft da zu verkünden, wo der Name von Jesus Christus noch nicht bekannt war, und nicht auf dem Fundament aufzubauen, das schon ein anderer gelegt hat. 21Ich habe mich an das gehalten, was in der Schrift steht:
»Die Menschen, denen er noch nie verkündet wurde, sollen es sehen,
und die, die noch nie von ihm gehört haben, sollen es verstehen.«126
22Das ist auch der Grund, warum mein Besuch bei euch sich schon so lange verzögert hat.
Die Reisepläne des Paulus
23Doch inzwischen habe ich meine Aufgabe in diesen Gebieten erfüllt und hoffe, nach all diesen Jahren, in denen ich mich nach euch gesehnt habe, endlich zu euch zu kommen. 24Ich habe vor, nach Spanien zu reisen und auf dem Weg dorthin in Rom Halt zu machen. Und wenn ich die Gemeinschaft mit euch eine Weile genossen habe, könnt ihr mich wieder auf die Reise schicken.
25Vorher gehe ich allerdings noch nach Jerusalem, um den Gläubigen127 dort zu helfen. 26Denn die Gläubigen in Griechenland128 haben beschlossen, mit einer Geldsammlung die Armen in der Gemeinde in Jerusalem zu unterstützen. 27Sie haben dies sehr gern getan, weil sie ihnen etwas schuldig sind. Die anderen Völker haben ja den geistlichen Segen der Botschaft von Jesus durch jene empfangen, und so ist es nur angemessen, wenn sie jetzt der Gemeinde in Jerusalem finanziell helfen. 28Sobald ich dies ausgeführt und ihnen das Geld überreicht habe, werde ich euch auf meinem Weg nach Spanien besuchen kommen. 29Und ich bin sicher, dass ich mit dem ganzen Reichtum des Segens von Christus zu euch kommen werde. 30Liebe Brüder, im Namen von Jesus Christus, unserem Herrn, fordere ich euch auf, mich in meinem Kampf zu unterstützen, indem ihr für mich zu Gott betet. Ja, betet für mich aufgrund der Liebe zu mir, die der Heilige Geist euch schenkt. 31Und betet dafür, dass ich vor denjenigen in Judäa bewahrt werde, die sich weigern, Gott zu gehorchen. Betet auch, dass die Gläubigen in Jerusalem das Geschenk, das ich ihnen überbringe, annehmen. 32Dann werde ich, wenn es Gottes Wille ist, voller Freude zu euch kommen können, und wir werden uns gegenseitig ermutigen129.
33Ich wünsche euch, dass der Gott des Friedens mit euch allen ist! Amen.
Grüße des Paulus
16Röm Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, eine Diakonin der Gemeinde von Kenchreä. 2Nehmt sie im Namen des Herrn auf wie es jemand, der zu Christus gehört, verdient. Unterstützt sie in allem, denn auch sie ist vielen eine Hilfe gewesen, mich eingeschlossen.
3Grüßt Priska und Aquila, die meine Mitarbeiter im Dienst für Christus Jesus gewesen sind. 4Sie haben sogar ihr Leben für mich aufs Spiel gesetzt. Und nicht nur ich bin ihnen dankbar, sondern auch alle Gemeinden130. 5Bitte grüßt auch die Gemeinde, die sich in ihrem Haus trifft.
Grüßt meinen lieben Freund Epänetus. Er war der Erste in der Provinz Asien, der zum Glauben an Christus kam. 6Grüßt Maria, die sich so für euch eingesetzt hat. 7Dann sind da noch Andronikus und Junia131, meine Verwandten132, die mit mir im Gefängnis waren. Die beiden genießen hohes Ansehen unter den Aposteln und haben schon vor mir an Christus geglaubt. Bitte richtet ihnen ebenso meine Grüße aus, 8wie Ampliatus, mit dem ich in der Liebe Gottes verbunden bin, 9Urbanus, unserem Mitarbeiter im Dienst für Christus, und dem geliebten Stachys.
10Grüßt auch Apelles, der sich im Glauben an Christus bewährt hat, und alle aus dem Haus von Aristobul. 11Grüßt meinen Verwandten133 Herodion und die Gläubigen im Haus von Narzissus. 12Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die im Dienst für den Herrn mitarbeiten, und die geliebte Persis, die sich sehr für den Herrn eingesetzt hat. 13Grüßt Rufus, den der Herr sich erwählt hat, sowie seine Mutter, die auch mir eine Mutter gewesen ist.
14Bitte grüßt auch Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die anderen Brüder, die bei ihnen sind. 15Gebt meine Grüße weiter an Philologus, Julia, Nereus und seine Schwester sowie an Olympas und alle anderen Gläubigen, die bei ihnen sind. 16Grüßt einander in Liebe134. Alle Gemeinden, die zu Christus gehören, senden euch ihre Grüße.
Abschließende Anweisungen
17Und nun möchte ich euch, liebe Brüder, noch einmal vor solchen Leuten warnen, die die Gemeinde spalten und den Glauben anderer erschüttern. Denn sie lehren euch etwas anderes als das, was ihr gelernt habt. Haltet euch von ihnen fern! 18Solche Leute dienen nicht Christus, unserem Herrn, sondern verfolgen nur ihre persönlichen Interessen. Mit beeindruckenden Reden und mitreißenden Worten betrügen sie ahnungslose Menschen. 19Doch wie jeder weiß, gehorcht ihr dem Herrn, und das macht mich sehr glücklich. Ich möchte, dass ihr das Gute klar erkennt und euch von allem Bösen fern haltet. 20Der Gott des Friedens wird den Satan bald unter eure Füße zwingen und zertreten. Ich wünsche euch, dass die Gnade unseres Herrn Jesus Christus euch begleitet!
21Mein Mitarbeiter Timotheus sowie meine Verwandten Luzius, Jason und Sosipater senden euch ihre Grüße.
22Auch ich, Tertius, der ich diesen Brief für Paulus geschrieben habe, grüße euch in der Verbundenheit im Herrn.
23Gajus lässt euch grüßen, bei dem ich zu Gast bin und in dessen Haus sich die Gemeinde versammelt. Erastus, der Schatzmeister der Stadt, sendet euch seine Grüße, ebenso wie Quartus, ein Bruder im Glauben.135
25Gott hat die Macht, euch durch die gute Botschaft von Jesus Christus zu stärken. Diese Botschaft enthüllt den Willen Gottes, der seit ewigen Zeiten verborgen war. 26Doch nun wird diese Botschaft, wie sie die Schriften der Propheten voraussagten und wie der ewige Gott es befohlen hat, allen Menschen auf der ganzen Welt verkündet, damit sie zum Glauben an Christus kommen. 27Gott, der allein weise ist, gehört für immer die Ehre durch Jesus Christus! Amen.
11,4 Griech. durch den Geist der Heiligkeit.
21,5 Griech. Gnade.
31,9 Griech. in meinem Geist.
41,13 Griech. Brüder.
51,14 Griech. Griechen und Nichtgriechen.
61,17a Griech. Denn die Gerechtigkeit Gottes wird in ihr offenbart aus Glauben zum Glauben.
71,17b Habakuk 2,4.
81,18 Griech. die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten.
91,19 Griech. das Erkennbare ist unter ihnen offenbar.
101,21 Griech. ihr Herz.
111,26 Griech. wider die Natur.
121,27 Griech. den Lohn für ihre Verirrung.
132,2 Griech. das Gericht Gottes ist gemäß der Wahrheit.
142,24 Jesaja 52,5.
153,4 Psalm 51,6.
163,8 Griech. Lasst uns Böses tun, damit Gutes daraus entstehe.
173,9 Griech. Sind wir besser?
183,12 Griech. Redlichkeit oder was rechtschaffen ist.
193,10-12 Psalm 14,1-3; 53,2-4.
203,13 Psalm 5,10; 140,4.
213,14 Psalm 10,7.
223,15-17 Jesaja 59,7-8.
233,18 Psalm 36,2.
243,24 Griech. erlöst.
253,27 Griech. Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
264,2 Griech. Ist denn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden?
274,3 1. Mose 15,6.
284,7 O. Ungerechtigkeiten, Gesetzlosigkeiten.
294,7-8 Psalm 32,1-2.
304,17 1. Mose 17,5.
314,18 1. Mose 15,5.
325,7a Griech. für einen Gerechten.
335,7b Griech. für den Gütigen.
345,9 Griech. Zorn.
355,16 Griech. aus vielen Sünden.
366,3 Griech. in seinen Tod getauft wurden.
376,12 O. Lasst die Sünde nicht in eurem Körper herrschen, der dem Tod unterworfen ist, und gehorcht nicht seinen Begierden.
386,13 Griech. der Ungerechtigkeit.
396,16 Griech. in seinen Augen Gerechtigkeit erlangen.
407,1 Griech. Brüder; ebenso in 7,4.
417,4 S. Römer 6.
427,5 Griech. zur Sünde führten und damit dem Tod Frucht brachten.
437,7 2. Mose 20,17; 5. Mose 5,21.
447,8 Griech. denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot.
457,24 Griech. von diesem Körper des Todes.
468,2a Griech. das Gesetz; ebenso in 8,2b.
478,2b In einigen Handschriften steht mich.
488,13 Griech. … sie tötet.
498,15 »Abba« ist ein aramäisches Wort für »Vater«.
508,18 Griech. die an uns geoffenbart werden soll.
518,28 In einigen Handschriften steht Und wir wissen, dass alles zum Guten zusammenwirkt.
528,36 Psalm 44,23.
538,38 Griech. weder Gegenwärtiges, noch Zukünftiges.
548,39 O. Weder Hohes noch Tiefes.
559,3 Griech. meine Brüder.
569,4a Griech. erwählt zur Sohnschaft.
579,4b O. Gottesdienst zu feiern.
589,7 1. Mose 21,12.
599,9 1. Mose 18,10.14.
609,12 1. Mose 25,23.
619,13 Maleachi 1,2-3.
629,15 2. Mose 33,19 – Griech. Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und ich werde bemitleiden, wen ich bemitleide.
639,17 2. Mose 9,16.
649,21 Griech. das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre?
659,23 Griech. die er vorher bereitet hat zur Herrlichkeit.
669,25 Hosea 2,25.
679,26 Hosea 2,1.
689,27 Griech. ein Rest.
699,27-28 Jesaja 10,22-23.
709,29 Jesaja 1,9.
719,32 Mit dem »Stein des Anstoßes« ist Christus gemeint. Vgl. dazu Psalm 118,22 und Matthäus 21, besonders Vers 42.
729,33a Griech. in Zion.
739,33b Jesaja 8,14.
749,33c O. wird nicht beschämt werden; Jesaja 28,16.
7510,1 Griech. Brüder.
7610,3 O. vor Gott gerecht dazustehen.
7710,4 Griech. Denn das Ende des Gesetzes ist Christus zur Gerechtigkeit für jeden Glaubenden.
7810,5 O. Leben zu haben; 3. Mose 18,5.
7910,6-8 5. Mose 30,11-14.
8010,11 O. wird nicht beschämt werden; Jesaja 28,16.
8110,13 Joel 3,5.
8210,15 Jesaja 52,7.
8310,16 Jesaja 53,1.
8410,17 Griech. durch das Wort Christi.
8510,18 Psalm 19,5.
8610,19 5. Mose 32,21.
8710,20 Jesaja 65,1.
8810,21 Jesaja 65,2.
8911,3 1. Könige 19,10.14.
9011,4 S. 1. Könige 19,18.
9111,5 Griech. ein Überrest.
9211,7 Griech. Israel.
9311,8 5. Mose 29,3; Jesaja 29,10.
9411,9-10 Psalm 69,23-24.
9511,16 Griech. Wenn der erste Teil des Teigs, der als Opfer dargebracht wird, heilig ist, dann ist es auch der ganze Teig.
9611,25 Griech. Brüder.
9711,26a Griech. aus Zion.
9811,26b Griech. Jakob.
9911,26-27 Jesaja 59,20-21.
10011,28 Griech. Gottes Geliebte.
10111,31 In manchen Handschriften heißt es Doch nun werden sie …; in anderen Handschriften Aber sie …
10211,33 Griech. Wie unerforschlich seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!
10311,34 Jesaja 40,13.
10412,3 Griech. Ich sage euch aber durch die Gnade, die Gott mir gegeben hat.
10512,6 Griech. in Übereinstimmung mit dem Glauben.
10612,8 Griech. ermahnen.
10712,10 Griech. mit brüderlicher Liebe.
10812,11 Griech. seid brennend im Geist.
10912,19 5. Mose 32,35.
11012,20 Griech. und du wirst glühende Kohlen auf sein Haupt häufen; Sprüche 25,21-22.
11113,9 3. Mose 19,18.
11213,14 Griech. zieht an den Herrn Jesus Christus.
11314,4 Griech. Dem eigenen Herrn steht er oder fällt er; er wird aber stehen bleiben; denn der Herr ist mächtig, ihn fest hinzustellen.
11414,10 Griech. deinen Bruder; ebenso in 14,13.15.21
11514,11 Jesaja 45,23.
11615,2 Griech. dass es dem Nächsten zum Guten dient.
11715,3 Psalm 69,10.
11815,5 Griech. Denkt dasselbe untereinander.
11915,9 Psalm 18,50.
12015,10 5. Mose 32,43.
12115,11 Psalm 117,1.
12215,12a Griech. Der Spross.
12315,12b Jesaja 11,10.
12415,14 Griech. Brüder; so auch in 15,30.
12515,19Illyrien war eine Region nordöstlich von Italien.
12615,21 Jesaja 52,15.
12715,25 Griech. den Heiligen; auch in 15,31.
12815,26 Griech. in Mazedonien und Achaia; das sind die Regionen im Norden und Süden Griechenlands.
12915,32 Griech. und ich Ruhe finde mit euch.
13016,4 Griech. alle Gemeinden der Heiden.
13116,7a O. Junias; in manchen Handschriften heißt es Julia.
13216,7b O. Landsleute; so auch in 16,21.
13316,11 O. Landsmann.
13416,16 Griech. mit einem heiligen Kuss.
13516,23 In manchen Handschriften folgt Vers 24: Möge die Gnade unseres Herrn Jesus Christus mit euch allen sein! Amen.
Der erste Brief an die Korinther
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Der erste Brief an die Korinther
Grüße von Paulus
11Kor Dieser Brief ist von Paulus, der durch den Willen Gottes zum Apostel von Christus Jesus berufen wurde, und von unserem Bruder Sosthenes.
2Wir schreiben an die Gemeinde Gottes in Korinth, an euch, die Gott berufen hat. In Christus Jesus hat er euch geheiligt, so wie er die Gläubigen auf der ganzen Welt geheiligt hat – alle, die den Namen von Jesus Christus, unserem Herrn, anrufen.
3Wir wünschen euch Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, dem Herrn.
Paulus dankt Gott
4Ich kann gar nicht aufhören, Gott für die Gnade zu danken, die euch durch Jesus Christus gegeben ist. 5Durch ihn seid ihr in allem reich beschenkt – in aller Lehre und in aller Erkenntnis. 6Die Botschaft von Christus ist zur Kraft in eurem Leben geworden, 7sodass ihr mit allen geistlichen Gaben gesegnet seid, während ihr sehnsüchtig auf die Rückkehr von Jesus Christus, unserem Herrn, wartet. 8Er wird euch Kraft geben bis zum Ende. So werdet ihr an dem Tag, an dem Jesus Christus wiederkommt, ohne Schuld sein. 9Gott ist treu. Er hat euch berufen zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.
Spaltungen in der Gemeinde
10Liebe Brüder, ich bitte euch im Namen von Jesus Christus, dem Herrn, dass ihr darauf achtet, untereinander einig zu sein, und aufhört, miteinander zu streiten, damit es nicht zu Spaltungen in der Gemeinde kommt. Ich bitte euch: Steht fest zueinander, sodass ihr einig seid in dem, was ihr denkt und wollt. 11Angehörige des Hauses von Chloë haben mir von Streitigkeiten unter euch erzählt, liebe Freunde1. 12So sagen einige von euch: »Ich bin ein Anhänger von Paulus.« Andere bekennen sich zu Apollos oder Petrus2, und manche sagen: »Ich folge nur Christus.« 13Kann man Christus etwa auf diese Weise aufteilen?
Wurde ich, Paulus, für euch gekreuzigt? Wurde irgendeiner von euch auf den Namen von Paulus getauft? 14Ich danke Gott, dass ich – abgesehen von Krispus und Gajus – keinen von euch getauft habe, 15denn so kann jetzt keiner behaupten, er wäre auf meinen Namen getauft worden. 16Auch die Angehörigen des Hauses von Stephanas habe ich noch getauft, aber sonst erinnere ich mich an niemanden, den ich getauft habe. 17Denn Christus sandte mich nicht, um zu taufen, sondern um Gottes Botschaft zu verkünden. Und dies nicht mit geschliffenen Reden, welche die Zuhörer beeindrucken, damit das, was am Kreuz durch Christus geschah, nichts von seiner Kraft einbüßt.
Die Weisheit Gottes
18Ich weiß, wie unsinnig die Botschaft vom Kreuz in den Ohren derer klingt, die verloren gehen. Wir aber, die wir gerettet sind, erkennen in dieser Botschaft die Kraft Gottes. 19In der Schrift heißt es:
»Ich will die Weisheit der Weisen vernichten und die Klugheit der Klugen verwerfen.«3
20Wo bleiben da die Weisen, die Schriftgelehrten, die glänzenden Redner? Gott hat sie zu Narren gemacht und ihre Weisheit als nutzlosen Unsinn entlarvt. 21Obwohl die Welt von der Weisheit Gottes durchdrungen ist, konnte sie ihn durch ihre Weisheit nicht finden. Gott hat eine Botschaft, die unsinnig erscheint, dazu benutzt, alle zu retten, die daran glauben. 22So fordern die Juden Zeichen, und die Griechen suchen nach Weisheit. 23Wenn wir also Christus als den Gekreuzigten verkünden, sind die Juden entrüstet und die Griechen erklären es für Unsinn. 24Für die aber, die von Gott zur Erlösung berufen sind – Juden wie Nichtjuden4 – ist Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25Der scheinbar absurde Plan Gottes ist immer noch viel weiser als der weiseste Plan der Menschen, und die Schwäche Gottes ist weitaus stärker als die Menschen sind.
26Erinnert euch, liebe Brüder, dass nur wenige von euch in den Augen der Welt weise oder mächtig oder angesehen waren, als Gott euch berief. 27Gott hat das auserwählt, was in den Augen der Welt gering ist, um so diejenigen zu beschämen, die sich selbst für weise halten. Er hat das Schwache erwählt, um das Starke zu erniedrigen. 28Er hat das erwählt, was von der Welt verachtet und gering geschätzt wird, und es eingesetzt, um das zunichtezumachen, was in der Welt wichtig ist, 29damit kein Mensch sich je vor Gott rühmen kann.
30Gott allein hat es ermöglicht, dass ihr in Christus Jesus sein dürft. Den hat er zu unserer Weisheit gemacht. Durch ihn sind wir vor Gott gerecht gesprochen und unser Leben wird durch ihn geheiligt. Durch ihn sind wir erlöst. 31In der Schrift heißt es:
»Wer stolz sein will, soll auf das stolz sein, was der Herr getan hat.«5
Paulus predigt Weisheit
21Kor Liebe Brüder, als ich das erste Mal zu euch kam, habe ich euch die Botschaft6 Gottes nicht mit hochtrabenden Worten und großartigen Gedanken verkündet, 2sondern ich hatte mir vorgenommen, mich allein auf Jesus Christus und seinen Tod am Kreuz7 zu konzentrieren. 3Ich kam als schwacher Mensch zu euch, war zurückhaltend und ängstlich. 4Meine Botschaft und meine Predigt waren schlicht, ich gebrauchte keine klugen Worte und versuchte auch nicht, euch zu überreden, sondern die Kraft des Heiligen Geistes hat unter euch gewirkt. 5So verhielt ich mich, damit ihr auf die Kraft Gottes vertraut und nicht auf menschliche Weisheit.
6Wenn ich es jedoch mit Menschen, die im Glauben gewachsen sind, zu tun habe, verwende ich Worte der Weisheit. Doch ich meine nicht jene Weisheit, die in der Welt oder bei den Mächtigen dieser Welt etwas gilt, welche ohnehin untergehen werden. 7Nein, die Weisheit, von der wir sprechen, ist die Weisheit Gottes.8 Sie war in früheren Zeiten verborgen, obwohl Gott sie schon vor der Erschaffung der Welt zu unserem Segen bestimmt hat9. 8Doch die Mächtigen dieser Welt haben sie nicht verstanden, denn hätten sie das getan, dann hätten sie den Herrn der Herrlichkeit niemals gekreuzigt. 9Aber es ist passiert, wie es in der Schrift heißt:
»Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, was Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben.«10
10Wir dagegen wissen darum, weil Gott es uns durch seinen Geist offenbart hat. Sein Geist weiß alles und schenkt uns einen Blick selbst in die tiefsten Geheimnisse Gottes. 11Niemand weiß, was ein Mensch wirklich denkt, außer der Geist des Menschen selbst, der in ihm ist; und niemand kann Gottes Gedanken erkennen, außer der Geist Gottes. 12Und Gott hat uns nicht den Geist dieser Welt gegeben, sondern seinen Geist, damit wir das begreifen können, was Gott uns geschenkt hat. 13Um euch dies zu sagen, verkünden wir nicht Worte menschlicher Weisheit, sondern Worte, die der Geist uns gibt, und wir deuten geistliche Dinge für Menschen, die sich vom Geist leiten lassen.1114Menschen, die Gott nicht kennen, können den Geist Gottes jedoch nicht verstehen. In ihren Ohren klingt alles unsinnig, denn nur die, die der Geist leitet, verstehen, was der Geist meint. 15Vom Geist geleitet, beurteilen wir alles, unterstehen aber nicht dem Urteil anderer. 16Denn es heißt:
»Wer kann wissen, was der Herr denkt? Wer kann sein Ratgeber sein?«12
Wir aber denken im Sinne von Christus.
Paulus und Apollos sind Diener von Christus
31Kor Liebe Brüder, als ich bei euch war, konnte ich nicht so mit euch reden, wie ich es mit Menschen, die im Glauben gewachsen sind, getan hätte. Ich musste mit euch reden, als würdet ihr noch zu dieser Welt gehören oder als wärt ihr kleine Kinder im Glauben13. 2Ich musste euch mit Milch ernähren statt mit fester Nahrung, die ihr noch nicht vertragen hättet. Und ihr könnt sie wohl auch jetzt noch nicht zu euch nehmen, 3denn ihr lasst euch noch von eurem alten Ich beherrschen. Ihr seid eifersüchtig und streitet miteinander. Beweist das nicht, dass ihr noch von euren eigensüchtigen Wünschen beherrscht werdet? Ihr benehmt euch wie Menschen, die nicht dem Herrn angehören. 4Wenn einer von euch erklärt: »Ich bin ein Anhänger von Paulus«, während der andere sagt: »Ich gehöre zu Apollos«, handelt ihr da nicht wie Menschen, die Christus gar nicht kennen?
5Wer ist denn Apollos und wer ist Paulus, dass ihr euch unseretwegen streitet? Wir sind doch nur Diener. Durch uns hat Gott euch zum Glauben geführt; jeder von uns tat die Arbeit, die der Herr ihm auftrug. 6Meine Aufgabe bestand darin, den Samen in eure Herzen zu pflanzen, und Apollos hat ihn bewässert; aber es war Gott – nicht wir –, der ihn wachsen ließ. 7Wichtig ist nicht der, der pflanzt oder bewässert, wichtig ist Gott, denn er lässt den Samen wachsen. 8Derjenige, der pflanzt, und derjenige, der bewässert: Beide arbeiten zusammen auf dasselbe Ziel hin. Belohnt aber wird jeder für sich, entsprechend seiner Arbeit. 9Wir arbeiten Hand in Hand an derselben Sache als Menschen, die zu Gott gehören. Ihr seid Gottes Acker, sein Bauwerk – nicht unseres.
10Aufgrund der besonderen Gnade, die Gott mir schenkte, habe ich als weiser Bauherr das Fundament gelegt. Nun bauen andere darauf auf. Doch wer auf diesem Fundament aufbaut, muss sorgsam vorgehen. 11Denn niemand kann ein anderes Fundament legen als das, das schon gelegt ist – Jesus Christus. 12Wer nun auf dieses Fundament aufbaut, kann dazu Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu oder Stroh verwenden. 13Am Tag des Gerichts wird sich die Arbeit jedes Einzelnen im Feuer bewähren müssen. Das Feuer wird zeigen, von welcher Qualität das Bauwerk ist. 14Wenn es dem Feuer standhält, wird der, der es gebaut hat, Lohn empfangen. 15Doch wenn sein Werk verbrennt, wird er einen schmerzlichen Verlust erleiden. Er selbst wird zwar gerettet werden, aber nur wie einer, der mit Mühe und Not einem Feuer entkommt.14
16Erkennt ihr denn nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und dass der Geist Gottes in15 euch wohnt? 17Gott wird jeden ins Verderben stürzen, der diesen Tempel verdirbt. Denn Gottes Tempel ist heilig, und ihr seid dieser Tempel.
18Hört auf, euch selbst zu betrügen. Wer von euch sich in dieser Welt für weise hält, der muss erst töricht werden, damit er nach Gottes Maßstäben weise werden kann. 19Denn die Weisheit dieser Welt ist in Gottes Augen Torheit. In der Schrift heißt es:
»Gott fängt diejenigen, die sich für weise halten, mit ihrer eigenen Klugheit.«16
20Und an anderer Stelle heißt es: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, er weiß, dass sie nichts wert sind.«17
21Deshalb bildet euch auf einen anderen Menschen nichts ein. Denn alles gehört euch: 22Paulus und Apollos und Petrus18; die ganze Welt und Leben und Tod; die Gegenwart wie die Zukunft. Alles gehört euch, 23und ihr gehört Christus, und Christus gehört Gott.
Paulus und die Korinther
41Kor Ihr sollt in uns Diener von Christus sehen, denen die Aufgabe anvertraut wurde, Gottes Geheimnisse zu erklären. 2Nun erwartet man von einem Menschen, dem ein Amt anvertraut wurde, dass er treu ist. 3Wie ist das nun bei mir? Bin ich treu gewesen? In dieser Frage spielt es kaum eine Rolle, was ihr oder sonst irgendjemand denkt, ja ich vertraue in diesem Punkt nicht einmal meinem eigenen Urteil. 4Mein Gewissen ist zwar rein, doch das ist nicht entscheidend. Es ist der Herr selbst, der mich prüft und darüber zu entscheiden hat.
5Deshalb hütet euch, voreilige Urteile über den Glauben anderer zu fällen, bevor der Herr wiederkommt. Wenn der Herr kommt, wird er unsere tiefsten Geheimnisse19 ans Licht bringen und unsere verborgensten Beweggründe offenbar machen. Und dann wird Gott jeden so loben, wie es ihm zusteht.
6Liebe Freunde20, ich wollte euch an Apollos und mir deutlich machen, worum es mir geht. Wenn ihr euch an das haltet, was in der Schrift steht,21 werdet ihr keinen auf Kosten eines anderen herausstellen. 7Was hast du denn irgendeinem anderen voraus? Was hast du vorzuweisen, das du nicht von Gott bekommen hast? Und wenn alles von Gott kommt, was du vorzuweisen hast, warum gibst du dann damit an, so, als ob es kein Geschenk wäre?
8Ihr meint, ihr hättet schon alles, was ihr braucht! Ihr seid schon reich! Ihr seid Könige geworden, und zwar ohne uns! Ich wünschte, ihr säßet tatsächlich schon auf eurem Thron, denn dann würden wir mit euch herrschen! 9Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass Gott uns Apostel als die Geringsten erscheinen lässt, wie zum Tode Verurteilte. Wir sind ein Schauspiel geworden für die ganze Welt – für Menschen wie für Engel.
10Wegen unserer Hingabe an Christus hält man uns für Narren – ihr aber seid klug in Christus. Wir sind schwach – ihr aber seid stark. Ihr seid angesehen – wir werden ausgelacht. 11Bis zu dieser Stunde leiden wir Hunger und Durst und sind unbekleidet. Wir werden geschlagen und haben kein eigenes Dach über dem Kopf. 12Wir haben uns mühsam mit unseren eigenen Händen unseren Lebensunterhalt verdient. Wir segnen die, die uns beschimpfen. Wir haben Geduld mit denen, die uns verfolgen. 13Wir sind freundlich zu denen, die Böses über uns sagen. Und doch werden wir behandelt, als wären wir die Sündenböcke der Welt, von allen der Abschaum – und das bis zu diesem Augenblick.
14Ich schreibe das nicht, um euch zu beschämen, sondern um euch als meine geliebten Kinder zu warnen. 15Selbst wenn ihr zehntausend Erzieher hättet, die euch Christus nahe bringen, so habt ihr doch nicht viele Väter. Denn ich wurde euer Vater in Christus Jesus, als ich euch als Erster die Botschaft Gottes verkündete. 16Deshalb bitte ich euch jetzt, meinem Beispiel zu folgen und es mir gleichzutun.
17Und deshalb schicke ich euch auch Timotheus – damit er euch dabei hilft. Denn er ist mein geliebter und zuverlässiger Sohn im Herrn. Er wird euch an das erinnern, was ich in den Gemeinden über Christus Jesus lehre.
18Ich weiß, dass manche von euch große Reden führen und glauben, dass ich euch nicht wieder besuchen komme. 19Aber ich werde kommen – und zwar schon bald –, wenn der Herr es mir erlaubt, und dann werde ich erfahren, ob diese Leute nur Schwätzer sind oder ob sie wirklich die Kraft Gottes haben. 20Denn das Reich Gottes besteht nicht durch die Worte, mit denen man davon erzählt, es lebt durch die Kraft Gottes. 21Was ist euch lieber? Soll ich mit Tadel und Strafe kommen oder in Liebe und Freundlichkeit?
Paulus verurteilt geistlichen Stolz
51Kor Ich kann kaum glauben, was mir über die Unzucht unter euch berichtet wird; so schlimme Dinge, dass nicht einmal die Menschen, die Gott nicht kennen, so etwas tun. Ich habe gehört, dass ihr einen Mann in eurer Gemeinde habt, der mit der Frau seines Vaters zusammenlebt. 2Und ihr seid stolz auf euch! Warum tragt ihr nicht Trauer vor Kummer und Scham? Und warum habt ihr den Mann, der so lebt, nicht aus eurer Gemeinschaft ausgeschlossen?
3Auch wenn ich nicht persönlich anwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch und habe das Urteil über den Mann, der das getan hat, bereits gefällt. 4Wenn ihr euch im Namen von Jesus, dem Herrn, versammelt, so werde ich im Geist anwesend sein, und die Kraft des Herrn ist mitten unter euch. 5Dann sollt ihr den Mann aus der Gemeinde ausschließen und dem Satan übergeben, damit seine sündige Natur vernichtet22 und er selbst23 gerettet werden kann, wenn der Herr wiederkommt.
6Es ist schlimm, dass ihr auf eure geistliche Reife stolz seid und gleichzeitig so etwas zulasst. Erkennt ihr denn nicht, dass nach kurzer Zeit alle in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn ihr auch nur einen von euch ungehindert sündigen lasst? 7Entfernt diesen Mann aus eurer Mitte, damit ihr rein bleibt.24 Denn Christus, unser Passahlamm, ist für uns geopfert worden. 8Lasst uns das Fest feiern, aber nicht, indem wir das alte Brot25 des Bösen und Schlechten essen, sondern das neue Brot26 der Reinheit und Wahrheit.
9In einem früheren Brief schrieb ich euch, ihr solltet nichts mit Menschen zu schaffen haben, die sich auf Unzucht einlassen. 10Doch damit meinte ich nicht Ungläubige, die Unzucht treiben, habgierig sind und stehlen oder Götzen anbeten. Wenn ihr solche Leute meiden wolltet, müsstet ihr ja die Welt verlassen. 11Was ich meinte, war, dass ihr keinen Kontakt zu jemandem haben sollt, der sich als gläubig27 bezeichnet und doch Unzucht treibt, habgierig ist, Götzen anbetet, flucht, sich betrinkt oder andere beraubt. Mit solchen Leuten sollt ihr auch nicht zusammen essen.
12Es steht uns nicht zu, Außenstehende zu richten, aber es liegt ganz gewiss in eurer Verantwortung, diejenigen Gemeindemitglieder unter euch zu richten, die derartige Sünden begehen. 13Die Außenstehenden wird Gott richten, doch in der Schrift heißt es: »Ihr sollt das Böse aus eurer Mitte entfernen.«28
Rechtsstreit unter Christen
61Kor Wenn ihr etwas gegen einen anderen Gläubigen vorzubringen habt, warum erhebt ihr dann Anklage gegen ihn und bringt die Sache vor ein weltliches Gericht, statt euch an andere Gläubige zu wenden, damit sie entscheiden können, wer recht hat? 2Wisst ihr denn nicht, dass wir eines Tages die Welt richten werden? Und wenn ihr die Welt richten werdet, meint ihr da nicht, solche Kleinigkeiten unter euch klären zu können? 3Ist euch nicht bewusst, dass wir Engel richten werden? Da solltet ihr doch in der Lage sein, gewöhnliche Streitigkeiten hier auf der Erde beizulegen. 4Warum wendet ihr euch also in solchen Fällen an Richter, die in der Gemeinde nichts gelten? 5Ich sage das, damit ihr euch schämt. Gibt es denn in eurer ganzen Gemeinde niemanden, der weise genug wäre, dass er zwischen euch entscheiden könnte? 6Stattdessen verklagt einer29 den anderen – und das vor den Ohren der Ungläubigen!
7Schon dass ihr überhaupt solche Prozesse untereinander führt, ist schlimm genug. Warum ertragt ihr das Unrecht nicht einfach und belasst es dabei? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8Stattdessen tut ihr selbst Unrecht und betrügt eure eigenen Brüder.
Unzucht in der Gemeinde vermeiden
9Wisst ihr nicht, dass Menschen, die Unrecht tun, keinen Anteil am Reich Gottes erhalten werden? Täuscht euch nicht. Menschen, die sich auf Unzucht einlassen, Götzendiener, Ehebrecher, Prostituierte, Homosexuelle, 10Diebe, Habgierige, Trinker, Lästerer, Räuber – keiner von ihnen wird am Reich Gottes teilhaben. 11Früher traf dies auf einige von euch zu, doch jetzt sind eure Sünden abgewaschen30 und ihr seid für Gott ausgesondert worden. Ihr wurdet vor Gott gerecht gesprochen durch den Namen von Jesus Christus, dem Herrn, und durch den Geist Gottes.
12Mir ist alles erlaubt. Aber nicht alles ist gut. Es ist mir zwar alles erlaubt, doch ich will mich von nichts beherrschen lassen. 13Ihr sagt: »Das Essen ist für den Bauch da und der Bauch für das Essen.« Richtig. Doch vor Gott ist beides vergänglich. Unser Körper wurde aber nicht zur Unzucht geschaffen. Er ist für den Herrn bestimmt, und der Herr sorgt für ihn. 14Durch seine göttliche Kraft wird Gott uns von den Toten auferwecken, so wie er den Herrn von den Toten auferweckt hat. 15Wisst ihr denn nicht, dass eure Körper zum Leib Christi gehören? Darf da ein Mann seinen Körper, der doch Christus gehört, mit dem einer Prostituierten vereinigen? Niemals! 16Oder wisst ihr nicht, dass ein Mann, der mit einer Prostituierten verkehrt, mit ihr eins wird? Denn in der Schrift heißt es: »Die beiden werden zu einer Einheit.«3117Wer aber dem Herrn gehört, ist ein Geist mit ihm.
18Deshalb haltet euch fern von aller Unzucht! Keine andere Sünde hat so große Auswirkungen auf den Körper wie diese32, denn Unzucht ist eine Sünde gegen den eigenen Körper. 19Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, der in euch lebt und euch von Gott geschenkt wurde? Ihr gehört nicht euch selbst, 20denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Deshalb ehrt Gott mit eurem Leib!
Über die Ehe
71Kor Nun zu den Fragen, die ihr in eurem Brief stellt. Ja, es ist gut für einen Menschen, sexuell enthaltsam zu leben. 2Doch weil es so viel Unzucht gibt, sollte jeder Mann seine Frau haben und jede Frau ihren Mann.
3Der Ehemann soll sich seiner Frau nicht entziehen; dasselbe gilt für die Ehefrau ihrem Mann gegenüber. 4Die Ehefrau gibt ihrem Mann das Recht über ihren Körper, und ebenso gibt der Ehemann seiner Frau das Recht über seinen Körper. 5Keiner soll sich dem anderen verweigern, es sei denn, beide Ehepartner beschließen übereinstimmend, sich für eine begrenzte Zeit sexuell zu enthalten, um sich noch intensiver dem Gebet widmen zu können. Danach kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht in Versuchung führt, weil ihr euch nicht beherrschen könnt. 6Das ist aber nur eine Empfehlung von mir, kein Gebot. 7Ich wünschte, jeder könnte unverheiratet leben, wie ich es tue. Aber wir sind nicht alle gleich. Gott schenkt manchen die Gabe der Ehe und anderen die Gabe, unverheiratet zu leben.
8Den Unverheirateten und Verwitweten sage ich aber, dass es besser ist, so wie ich unverheiratet zu bleiben. 9Doch wenn sie sich nicht enthalten können, sollen sie heiraten. Es ist besser zu heiraten, als von unerfülltem Verlangen beherrscht zu werden.
10Für die Verheirateten habe ich ein Gebot, das nicht von mir kommt, sondern vom Herrn.33 Eine Frau soll sich nicht von ihrem Ehemann scheiden lassen. 11Wenn sie sich aber doch von ihm trennt, soll sie allein bleiben oder zu ihm zurückkehren. Und ebenso soll ein Mann seine Frau nicht wegschicken.
12Nun spreche ich zu den Übrigen unter euch, obwohl ich in dieser Sache kein Gebot vom Herrn habe. Wenn ein gläubiger Mann34 eine ungläubige Ehefrau hat und sie bereit ist, weiter mit ihm zu leben, darf er sie nicht wegschicken. 13Und wenn eine gläubige Frau einen ungläubigen Ehemann hat und er bereit ist, weiter mit ihr zu leben, darf sie ihn nicht wegschicken. 14Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann35. Sonst stünden eure Kinder nicht unter Gottes Segen; doch so gehören sie ihm36. 15Wenn aber der Ehepartner, der nicht an Christus glaubt, auf einer Trennung besteht, dann lasst ihn gehen. In diesem Fall ist der gläubige Partner nicht zum Zusammenbleiben verpflichtet, denn Gott will, dass seine Kinder in Frieden leben. 16Ihr Ehefrauen könnt nicht wissen, ob eure Ehemänner vielleicht durch euch zum Glauben finden. Und ihr Ehemänner wisst nicht, ob durch euch eure Ehefrauen vielleicht zum Glauben kommen.
17Nehmt das Leben an, in das der Herr euch gestellt hat, und lebt so weiter, wie es war, als Gott euch berufen hat. So lauten meine Anweisungen für alle Gemeinden. 18Wurde ein Mann zum Beispiel beschnitten, bevor er gläubig wurde, soll er nicht versuchen, diesen Schritt rückgängig zu machen. Und wenn ein Mann unbeschnitten war, als er zu Christus fand, soll er sich jetzt nicht beschneiden lassen. 19Denn es spielt keine Rolle, ob ein Mann beschnitten ist oder nicht. Entscheidend ist es, Gottes Gebote zu halten.
20Jeder bleibe in dem, was er war, als Gott ihn berief. 21Warst du ein Sklave? Dann mache dir deswegen keine Sorgen. Wenn du allerdings die Gelegenheit hast, freizukommen, dann nutze sie. 22Und denke daran: Wenn du ein Sklave warst, als der Herr dich berief, dann bist du jetzt ein Freigelassener vor Gott. Und wenn du frei warst, als der Herr dich berief, dann bist du jetzt ein Sklave von Christus. 23Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt, deshalb werdet nicht Sklaven von Menschen. 24Und so sage ich euch, liebe Brüder: Bleibt so vor Gott, wie ihr wart, als er euch berief. 25Nun zu den jungen Frauen37, die noch nicht verheiratet sind. Für sie habe ich kein Gebot des Herrn. Aber ich gebe euch einen Rat als jemand, dem Gott Einsichten geschenkt hat, denen ihr vertrauen könnt. 26Wegen der schweren Zeiten, die uns bevorstehen, halte ich es für das Beste, wenn ein Mensch unverheiratet bleibt. 27Wenn du eine Frau hast, dann löse die Ehe nicht auf. Wenn du keine Frau hast, dann heirate nicht. 28Solltest du aber doch heiraten, so ist das keine Sünde. Und auch wenn eine junge Frau heiratet, ist das keine Sünde. Allerdings würde ich euch gern die zusätzlichen Belastungen ersparen, die mit einer Ehe verbunden sind.
29Eines ist sicher, liebe Brüder: Die Zeit, die noch bleibt, ist kurz; deshalb sollen die Männer ihre Ehe nicht zu ihrem wichtigsten Lebensinhalt machen. 30Weder Traurigkeit noch Freude oder Wohlstand sollen jemanden davon abhalten, Gott mit allen Kräften zu dienen. 31Wer häufig mit den Angelegenheiten dieser Welt in Berührung kommt, sollte sie nutzen, ohne sich an sie zu binden, denn die Welt und alles, was zu ihr gehört, wird vergehen. 32Ich möchte, dass ihr in allem, was ihr tut, von den Sorgen dieses Lebens frei seid. Ein unverheirateter Mann kann seine Zeit ganz für die Sache des Herrn einsetzen und darüber nachdenken, wie er ihm Freude machen kann. 33Für einen verheirateten Mann ist das sehr viel schwerer. Er muss seine irdischen Verpflichtungen erfüllen und sich überlegen, wie er seiner Frau gefallen kann. 34Seine Aufmerksamkeit ist geteilt. Genauso kann eine Frau, die nicht mehr verheiratet ist oder nie verheiratet war, sich körperlich und geistig sehr viel stärker für den Herrn einsetzen als eine verheiratete Frau, die sich um ihre irdischen Verpflichtungen kümmern und darüber nachdenken muss, wie sie ihrem Mann gefallen kann.
35Ich sage das, um euch zu helfen, und nicht, um euch zu bedrängen. Ich möchte, dass ihr anständig lebt und zuverlässig dem Herrn dient, ohne euch ablenken zu lassen. 36Wenn ein Mann nun der Meinung ist, er sollte seine Verlobte besser heiraten, weil es ihm sonst schwer fällt, seine Leidenschaft zu kontrollieren, und es kann nicht anders sein, so ist das gut und keine Sünde. Sie sollen heiraten. 37Wenn er jedoch innerlich fest entschlossen ist, nicht zu heiraten, und es besteht keine Notwendigkeit und er beherrscht sein eigenes Verlangen, dann ist es besser, nicht zu heiraten. 38Wer also heiratet, handelt gut, und wer nicht heiratet, handelt besser.
39Eine Frau ist mit ihrem Mann verheiratet, solange er lebt. Wenn ihr Mann stirbt, ist sie frei zu heiraten, wen sie will, aber es muss eine Ehe sein, die dem Herrn gefällt38. 40Meiner Meinung nach wird sie aber glücklicher sein, wenn sie nicht mehr heiratet, und ich denke, dass ich euch diesen Rat aus Gottes Geist heraus gebe.
Aufeinander Rücksicht nehmen
81Kor Nun zu der Frage, ob wir Fleisch essen, das den Götzen geopfert wurde. Ihr meint, alle müssten sich eurer Erkenntnis anpassen. Wissen kann uns ein Gefühl von Wichtigkeit verleihen, doch nur die Liebe baut die Gemeinde wirklich auf. 2Wer behauptet, alle Antworten zu kennen, hat in Wirklichkeit kaum begriffen, auf welche Erkenntnis es ankommt. 3Doch wer Gott liebt, der ist von Gott erkannt.
4Wie verhält es sich nun? Sollen wir Fleisch essen, das den Götzen geopfert wurde? Wir wissen alle, dass ein Götze gar kein Gott ist und dass es nur einen einzigen, wahren Gott gibt. 5Denn es gibt viele so genannte Götter, sowohl im Himmel als auch auf der Erde – wie es ja viele Mächte und viele Herren gibt. 6Wir aber wissen, dass es nur einen Gott gibt, den Vater, der alles erschaffen hat und für den wir leben. Und es gibt nur einen Herrn, Jesus Christus, durch den Gott alles erschaffen hat und durch den wir leben.
7Das ist allerdings nicht allen in der Gemeinde klar. Manche haben sich daran gewöhnt, Götzen für etwas Wirkliches zu halten. Wenn sie dann von dem geopferten Fleisch essen, wird ihr schwaches Gewissen beunruhigt. 8Es stimmt, dass wir Gottes Anerkennung nicht durch das gewinnen können, was wir essen. Wir versäumen nichts, wenn wir etwas Bestimmtes nicht essen, und wir gewinnen nichts, wenn wir es tun. 9Doch ihr müsst mit dieser Freiheit, die ihr habt, behutsam umgehen, damit ihr nicht einem Bruder oder einer Schwester mit einem ängstlicheren Gewissen schadet.
10Leicht kann dann Folgendes geschehen: Schwächere Menschen, die es für falsch halten, solche Speisen zu essen, werden dich in einem Götzentempel essen sehen. Du selbst weißt, dass daran nichts Unrechtes ist, sie aber werden verleitet, gegen ihr Gewissen Fleisch zu essen, das einem Götzen geopfert wurde. 11Auf diese Weise schadet deine Erkenntnis einem schwachen Bruder, für den Christus doch ebenfalls gestorben ist. 12Wenn ihr gegen eure Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, sündigt ihr damit gegen Christus. 13Lieber will ich mein Leben lang kein Fleisch mehr essen, als dass ich durch mein Tun einen anderen zur Sünde veranlasse – denn ich möchte meinem Bruder nicht schaden.
Paulus verzichtet auf seine Rechte
91Kor Habe ich nicht soviel Freiheit wie jeder andere auch?39 Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, mit eigenen Augen gesehen? Ist es nicht das Ergebnis meiner Bemühungen, dass ihr jetzt zu Jesus gehört? 2Auch wenn andere mich nicht für einen Apostel halten, so bin ich es doch ganz gewiss für euch, denn ihr seid der lebendige Beweis, dass ich ein Apostel des Herrn bin.
3Das ist meine Antwort an die, die meine Vollmacht als Apostel in Frage stellen40: 4Haben wir nicht das Recht, in euren Häusern zu wohnen und mit euch zu essen? 5Haben wir nicht das Recht, eine Ehefrau bei uns zu haben, wie die anderen Jünger und die Brüder des Herrn und Petrus41 es tun? 6Oder sind Barnabas und ich die Einzigen, die arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen? 7Welcher Soldat müsste im Krieg seine Auslagen von seinem eigenen Geld bestreiten? Oder habt ihr je von einem Bauern gehört, der seinen Weinberg bepflanzt und nicht davon isst? Welcher Hirte weidet eine Herde Schafe und darf nicht von der Milch trinken? 8Und dabei vertrete ich nicht nur menschliche Ansichten. Sagt Gottes Gesetz nicht das Gleiche? 9Denn im Gesetz Moses steht: »Hindert einen Ochsen nicht am Fressen, während er Korn drischt.«42 Meint ihr, Gott hätte bei diesen Worten nur an den Ochsen gedacht? 10Sprach er da nicht auch zu uns? Natürlich tat er das. Denn wer pflügt und das Getreide drischt, darf seinen Anteil an der Ernte erwarten.
11Wir haben unter euch eine gute geistliche Saat gesät. Wäre es da zu viel verlangt, wenn ich euch um Nahrung und Kleidung bitte? 12Wenn ihr andere unterstützt, die bei euch predigen, dürften wir da nicht erst recht Anspruch darauf erheben, unterstützt zu werden? Doch wir haben nie von diesem Recht Gebrauch gemacht. Wir ertragen lieber alle Schwierigkeiten, damit der Botschaft von Christus kein Hindernis in den Weg gelegt wird.
13Wisst ihr denn nicht, dass diejenigen, die im Tempel dienen, sich von den Speisen ernähren, die als Opfergaben zum Tempel gebracht werden? Und auch die, die am Altar Dienst tun, erhalten Anteil an den Opfern. 14Ebenso hat der Herr angeordnet, dass diejenigen, die die gute Botschaft verkünden, von denen unterstützt werden sollen, die davon Nutzen haben. 15Ich habe jedoch nie von irgendeiner dieser Möglichkeiten Gebrauch gemacht. Und ich schreibe euch das alles auch nicht, um anzudeuten, dass ich es von nun an tun werde. Lieber würde ich sterben, als den Ruhm einzubüßen, dass ich ohne jede Gegenleistung predige. 16Denn wenn ich die gute Botschaft Gottes verkünde, ist das für mich kein Grund, stolz darauf zu sein. Ich muss es einfach tun, und es würde mir schlecht ergehen, wenn ich es unterließe!
17Wenn ich es aus freiem Entschluss täte, hätte ich eine Bezahlung verdient. Doch ich wurde von Gott erwählt. Er hat mir diese Aufgabe anvertraut, sodass ich keine andere Wahl habe. 18Worin besteht nun mein Lohn? Darin, dass ich die Botschaft verkünde, ohne jemandem Kosten zu verursachen, und dass ich von meinen Rechten als Verkünder keinen Gebrauch mache.
19Das bedeutet, dass ich an niemanden gebunden bin. Dennoch habe ich mich zum Diener aller gemacht, um möglichst viele für Christus zu gewinnen. 20Den Juden bin ich einer von ihnen geworden, um sie für Christus zu gewinnen. Bei denen, die sich an das Gesetz43 halten, verhalte ich mich ebenso – obwohl ich nicht unter dem Gesetz stehe –, damit ich sie für Christus gewinne. 21Wenn ich bei Nichtjuden bin, die das jüdische Gesetz nicht haben44, passe ich mich ihnen so weit wie möglich an, um sie für Christus zu gewinnen. Allerdings lasse ich Gottes Gesetz dabei nicht außer Acht, sondern befolge das Gesetz, das ich von Christus habe.
22Wenn ich bei den Schwachen bin, werde ich bei ihnen wie ein Schwacher, um sie für Christus zu gewinnen. Ja, ich versuche bei allen Menschen eine gemeinsame Grundlage zu finden, um wenigstens einige von ihnen für Christus zu gewinnen. 23All das tue ich, um Gottes gute Botschaft zu verbreiten, damit auch ich Anteil an ihrem Segen erhalte.
24Denkt daran, dass alle wie in einem Wettrennen laufen, aber nur einer den Siegespreis bekommt. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! 25Jeder Athlet übt strenge Selbstdisziplin. Er tut das allerdings, um einen Preis zu erringen, dessen Wert verblassen wird – wir aber tun es für einen ewigen Preis. 26So halte ich mir stets das Ziel vor Augen und laufe mit jedem Schritt darauf zu. Ich kämpfe wie ein Boxer, aber nicht wie einer, der ins Leere schlägt. 27Mit der eisernen Disziplin eines Athleten bezwinge ich meinen Körper, damit er mir gehorcht. Sonst müsste ich befürchten, dass ich zwar anderen gepredigt habe, mich danach aber womöglich selbst disqualifiziere.
Warnungen vor jeder Art von Götzendienst
101Kor Liebe Brüder, vergesst nicht, was vor langer Zeit unsere Vorfahren in der Wüste erlebt haben. Gott ging ihnen in einer Wolke voran und führte sie sicher durchs Meer. 2Alle wurden in der Wolke und im Meer auf Mose getauft, als sie ihm folgten. 3Sie aßen alle die gleiche Nahrung45, die Gott ihnen durch ein Wunder schenkte, 4und tranken aus dem ihnen von Gott geschenkten Felsen, der sie begleitete, und dieser Fels war Christus46. 5Und doch fand Gott nach all diesen Wundern an den meisten von ihnen kein Gefallen, sodass sie in der Wüste umkamen.
6Diese Ereignisse sind für uns ein warnendes Beispiel, damit wir nicht wie sie nach unrechten Dingen47 streben 7oder Götzen anbeten, wie einige von ihnen es taten. In der Schrift heißt es dazu: »Sie setzten sich, um zu essen und zu trinken und feierten ein rauschendes Fest.«488Auch auf Unzucht dürfen wir uns nicht einlassen, wie einige von ihnen es taten und dadurch an einem einzigen Tag den Tod von dreiundzwanzigtausend Menschen verursachten. 9Auch dürfen wir Christus49 nicht herausfordern, wie manche von ihnen es taten und dann an Schlangenbissen starben. 10Und murrt nicht wie einige von ihnen, denn daraufhin schickte Gott seinen Engel des Todes, um sie zu vernichten. 11All diese Ereignisse, die ihnen widerfuhren, dienen uns als Beispiel. Sie wurden für uns, die wir am Ende der Zeiten leben, als Warnung aufgeschrieben.
12Wer sich für standhaft hält, soll aufpassen, dass er nicht auf die gleiche Weise sündige. 13Vergesst nicht, dass die Prüfungen, die ihr erlebt, die gleichen sind, vor denen alle Menschen stehen. Doch Gott ist treu. Er wird die Prüfung nicht so stark werden lassen, dass ihr nicht mehr widerstehen könnt. Wenn ihr auf die Probe gestellt werdet, wird er euch eine Möglichkeit zeigen, trotzdem standzuhalten.
14Deshalb, liebe Freunde, meidet den Götzendienst. 15Ihr seid doch verständige Menschen. Entscheidet selbst, ob ich die Wahrheit sage. 16Wenn wir am Tisch des Herrn den Kelch segnen, haben wir dann nicht gemeinsam Anteil50 am Segen des Blutes Christi? Und wenn wir das Brot brechen, haben wir dann nicht gemeinsam Anteil am Segen des Leibes Christi? 17Wir alle essen von einem Laib Brot und zeigen damit, dass wir alle zusammen ein Leib sind. 18Denkt doch an das Volk Israel: Alle, die vom Opfer essen, haben dadurch Gemeinschaft mit Gott.
19Was will ich damit sagen? Behaupte ich nun etwa doch, dass die Götzen, denen die Völker Opfer darbringen, wirkliche Götter sind und dass diese Opfer etwas zu sagen hätten? 20Nein, ganz und gar nicht. Ich sage vielmehr, dass diese Opfer den Dämonen und nicht Gott dargebracht werden. Und ich möchte nicht, dass ihr in irgendeiner Weise Gemeinschaft mit Dämonen habt. 21Ihr könnt nicht aus dem Kelch des Herrn und zugleich aus dem Kelch der Dämonen trinken. Ihr könnt nicht am Tisch des Herrn und zugleich am Tisch der Dämonen essen. 22Oder wollen wir den Herrn etwa zur Eifersucht reizen wie einst Israel? Meinen wir etwa, wir seien stärker als er?
23Es ist alles erlaubt, aber nicht alles ist hilfreich. Es ist alles erlaubt, aber nicht alles ist gut. 24Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern an die anderen und an das, was für sie am besten ist.
25Haltet euch an Folgendes: Ihr dürft alles Fleisch essen, das auf dem Markt verkauft wird. Fragt nicht, ob es Götzen dargebracht wurde oder nicht; dann wird euer Gewissen gar nicht erst belastet. 26Denn »die Erde und alles, was darauf ist, gehört dem Herrn«.51
27Wenn jemand, der nicht an Christus glaubt, euch zum Essen einlädt, dann nehmt die Einladung an, wenn ihr wollt. Esst, was immer euch angeboten wird, und stellt keine Fragen. Euer Gewissen braucht darüber nicht beunruhigt zu sein. 28Doch wenn euch jemand warnt, dass dieses Fleisch den Götzen dargebracht wurde, dann esst es nicht, und zwar aus Rücksicht auf denjenigen, der euch davor gewarnt hat. 29Für euch wäre es vielleicht keine Sache des Gewissens, für ihn aber schon.
Doch warum sollte ich meine Freiheit einem anderen zuliebe beschneiden lassen? 30Wenn ich Gott für das Essen danken und es genießen kann, warum sollte ich dann dafür verurteilt werden, dass ich es esse? 31Was immer ihr esst oder trinkt oder tut, das tut zur Ehre Gottes! 32Gebt den Juden oder den Nichtjuden oder der Gemeinde Gottes keinen Anlass, sich über euch zu ärgern. 33Ich selbst halte es auch so. Ich versuche, in allem, was ich tue, allen zu gefallen. Ich tue nicht einfach, was mir gefällt oder was für mich am besten ist, sondern ich tue, was für sie am besten ist, damit sie gerettet werden.
Anweisungen für öffentliche Gottesdienste
111Kor Und ihr solltet meinem Beispiel folgen, so wie ich Christus folge.
2Ich bin so froh, liebe Freunde, dass ihr stets an mich denkt und an der Lehre festhaltet, die ich euch weitergegeben habe. 3Doch es gibt noch eines, das ihr wissen sollt: Ein Mann ist Christus verantwortlich, eine Frau ist ihrem Ehemann verantwortlich und Christus Gott52. 4Ein Mann entehrt Christus53, wenn er beim Beten oder Weissagen seinen Kopf bedeckt. 5Eine Frau entehrt ihren Ehemann54, wenn sie ohne Kopfbedeckung betet oder weissagt, denn das wäre dasselbe, als würde sie sich den Kopf kahl scheren. 6Wenn sie sich weigert, eine Kopfbedeckung zu tragen, könnte sie gleich ihr Haar abschneiden. Da es für eine Frau aber eine Schande ist, ihr Haar abzuschneiden oder sich den Kopf kahl zu scheren, soll sie eine Kopfbedeckung tragen55. 7Ein Mann dagegen sollte nichts auf dem Kopf tragen, wenn er betet, denn der Mann ist zu Gottes Ehre geschaffen und sein Abbild, die Frau aber ist zur Ehre des Mannes geschaffen. 8Denn der erste Mann kam nicht von einer Frau, sondern die Frau vom Mann. 9Der Mann wurde nicht für die Frau erschaffen, sondern die Frau für den Mann. 10Deshalb soll die Frau eine Kopfbedeckung56 tragen, auch wegen der Engel.
11Nach dem Willen Gottes ist die Frau nicht unabhängig vom Mann und der Mann nicht unabhängig von der Frau. 12Denn obwohl die erste Frau vom Mann kam, wurden seitdem alle Männer von Frauen geboren, und alle kommen von Gott.
13Wie denkt ihr selbst darüber? Glaubt ihr, dass es sich gehört, dass eine Frau in der Öffentlichkeit zu Gott betet, ohne ihren Kopf zu bedecken? 14Ist es nicht offensichtlich, dass es für einen Mann eine Schande ist, langes Haar zu tragen, 15für eine Frau ist es dagegen eine Ehre. Denn das lange Haar wurde ihr als eine Art Schleier gegeben. 16Wenn allerdings jemand in diesem Punkt unbedingt recht haben will, so kann ich nur sagen, dass wir keinen anderen Brauch haben als diesen und die anderen Gemeinden Gottes dieselbe Ansicht vertreten.
Die Ordnung beim Abendmahl
17Ich komme nun zu eurer nächsten Frage, und darin kann ich euch nicht loben. Denn es scheint, als würde mehr Schaden angerichtet als Gutes bewirkt, wenn ihr zusammenkommt. 18Erstens höre ich, dass es bei euren Gemeindeversammlungen zu Spaltungen kommt, und zum Teil glaube ich das sogar. 19Denn es muss natürlich Spaltungen unter euch geben, damit deutlich wird, wer von euch sich bewährt.
20Doch euch geht es offenbar gar nicht um das Abendmahl, wenn ihr zusammenkommt. 21Denn mir wurde berichtet, dass einige von euch, kaum seid ihr beisammen, sofort anfangen, ihr selbst mitgebrachtes Essen zu verzehren. Sie teilen es nicht mit den anderen, sodass manche hungrig bleiben; wieder andere betrinken sich. 22Ist das wirklich wahr? Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder wollt ihr der Gemeinde Gottes Schande machen und die Armen beschämen? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch dafür loben? Nein, dafür lobe ich euch nicht.
23Das Folgende hat der Herr selbst gesagt, und ich gebe es euch so weiter, wie ich es empfangen habe: In der Nacht, als er verraten wurde, nahm Jesus, der Herr, einen Laib Brot, 24und nachdem er Dank gesagt hatte, brach er ihn und sprach: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird57. Tut das zur Erinnerung an mich.«25Ebenso nahm er nach dem Abendmahl den Weinkelch und sprach: »Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, besiegelt durch mein Blut. Wann immer ihr daraus trinkt, tut es zur Erinnerung an mich.«26Denn jedes Mal, wenn ihr dieses Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt.
27Wer also unwürdig dieses Brot isst oder aus diesem Kelch des Herrn trinkt, der macht sich am Leib und am Blut des Herrn schuldig. 28Deshalb solltet ihr euch prüfen, bevor ihr das Brot esst und aus dem Kelch trinkt. 29Denn wenn ihr unwürdig das Brot esst und aus dem Kelch trinkt und damit den Leib Christi58 entehrt, dann esst und trinkt ihr euch zum Gericht Gottes. 30Aus diesem Grund sind viele von euch schwach und krank, und einige sind sogar gestorben.
31Würden wir uns jedoch selbst prüfen, dann würden wir nicht gerichtet werden. 32Wenn wir aber vom Herrn geprüft und gerichtet werden, werden wir bestraft – und das geschieht, damit wir nicht zusammen mit der Welt verurteilt werden. 33Deshalb wartet aufeinander, liebe Brüder, wenn ihr zum Abendmahl zusammenkommt. 34Wenn ihr wirklich hungrig seid, dann esst vorher zu Hause, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt, wenn ihr euch versammelt.
In den anderen Angelegenheiten werde ich euch nach meiner Ankunft entsprechende Anweisungen geben.
Geistliche Gaben
121Kor Und nun, liebe Freunde59, komme ich auf die besonderen Fähigkeiten zu sprechen, die der Geist jedem von uns schenkt, denn offenbar ist es in dieser Sache zu Missverständnissen unter euch gekommen. 2Ihr wisst ja, ihr habt euch früher, als ihr noch nicht zu Christus gehörtet, dazu verleiten und mitreißen lassen, stumme Götzen anzubeten. 3Deshalb möchte ich euch dabei helfen zu unterscheiden, was wirklich von Gott kommt: Niemand, der den Geist Gottes hat, kann Jesus verfluchen, und niemand kann sagen: »Jesus ist der Herr«, wenn es ihm nicht der Heilige Geist eingibt.
4Nun gibt es verschiedene geistliche Gaben, aber es ist ein und derselbe Heilige Geist, der sie zuteilt. 5In der Gemeinde gibt es verschiedene Aufgaben, aber es ist ein und derselbe Herr, dem wir dienen. 6Gott wirkt auf verschiedene Weise in unserem Leben, aber es ist immer derselbe Gott, der in uns allen wirkt. 7Jedem von uns wird eine geistliche Gabe zum Nutzen der ganzen Gemeinde gegeben.
8Dem einen gibt der Geist also die Fähigkeit, guten Rat zu erteilen60, einem anderen verleiht er die Gabe besonderer Erkenntnis. 9Dem einen schenkt er einen besonders großen Glauben, dem anderen die Gabe, Kranke zu heilen – das alles bewirkt der eine Geist. 10Dem einen Menschen verleiht er Kräfte, dass er Wunder tun kann, einem anderen die Fähigkeit zur Prophetie. Wieder ein anderer wird durch den Geist befähigt zu unterscheiden, ob wirklich der Geist Gottes oder aber ein anderer Geist spricht. Und dem einen gibt der Geist die Gabe, in anderen Sprachen61 zu sprechen, während er einen anderen befähigt, das Gesagte auszulegen. 11Dies alles bewirkt aber ein und derselbe Heilige Geist, indem er diese Gaben zuteilt und allein entscheidet, welche Gabe jeder Einzelne erhält.
Ein Körper mit vielen Gliedern und Organen
12Der menschliche Körper hat viele Glieder und Organe, doch nur gemeinsam machen die vielen Teile den einen Körper aus. So ist es auch bei Christus und seinem Leib. 13Einige von uns sind Juden, andere Nichtjuden; einige sind Sklaven, andere frei. Aber wir haben alle denselben Geist empfangen und gehören durch die Taufe zum Leib Christi. 14Auch der Körper besteht aus vielen verschiedenen Teilen, nicht nur aus einem. 15Wenn der Fuß sagen würde: »Ich bin kein Teil des Körpers, weil ich keine Hand bin«, sollte er deshalb nicht zum Körper gehören? 16Und wenn das Ohr erklären würde: »Ich bin kein Teil des Körpers, weil ich nur ein Ohr und kein Auge bin«, sollte es deswegen etwa nicht mehr zum Körper gehören? 17Stellt euch vor, euer ganzer Körper wäre nur Auge – wie könntet ihr da hören? Oder wenn euer ganzer Körper nur Ohr wäre, wie könntet ihr da etwas riechen?
18Gott hat unseren Körper mit vielen Gliedern und Organen geschaffen und jedem Körperteil seinen Platz gegeben, wie er es wollte. 19Was wäre das für ein seltsamer Körper62, wenn er nur aus einem einzigen Körperteil bestehen würde! 20Ja, es sind viele Teile, aber nur ein Körper. 21Das Auge kann nicht zur Hand sagen: »Ich brauche dich nicht.« Und der Kopf kann nicht zum Fuß sagen: »Ich brauche dich nicht.«
22In Wirklichkeit sind oft gerade die scheinbar schwächeren oder unwichtigeren Körperteile besonders notwendig. 23Und die Körperteile, die wir verstecken möchten63, kleiden wir mit umso größerer Sorgfalt. So verbergen wir manche Körperteile besonders sorgfältig vor den Blicken anderer, 24während andere Körperteile dies nicht nötig haben. Gott hat den Körper so gefügt, dass den benachteiligten Gliedern besondere Ehre zukommt. 25Auf diese Weise kommt keine Spaltung im Leib zustande, sondern alle Glieder sorgen in gleicher Weise füreinander. 26Wenn eines leidet, leiden alle anderen mit, und wenn eines geehrt wird, freuen sich alle anderen mit.
27So bildet ihr gemeinsam den Leib von Christus, und jeder Einzelne gehört als ein Teil dazu. 28Gott hat euch in den Leib Christi eingegliedert als Apostel, andere als Propheten, wieder andere als Lehrer, dann solche, die Wunder vollbringen, solche mit der Gabe der Heilung, solche, die anderen helfen, solche, die besondere Leitungsfähigkeiten haben und andere zur Zusammenarbeit bewegen, und solche, die in anderen Sprachen sprechen können.
29Ist jeder ein Apostel? Natürlich nicht! Ist jeder ein Prophet? Nein. Sind alle Lehrer? Hat jeder die Kraft, Wunder zu tun? 30Haben alle die Gabe der Heilung? Natürlich nicht. Gibt Gott uns allen die Gabe, in anderen Sprachen zu sprechen? Können alle andere Sprachen deuten? Nein! 31Strebt aber nach den größeren Gaben! Ich will euch etwas zeigen, das alle diese Gaben übertrifft!
Das Größte ist die Liebe
131Kor Wenn ich in den Sprachen der Welt oder mit Engelszungen reden könnte, aber keine Liebe hätte, wäre mein Reden nur sinnloser Lärm wie ein dröhnender Gong oder eine klingende Schelle. 2Wenn ich die Gabe der Prophetie hätte und wüsste alle Geheimnisse und hätte jede Erkenntnis und wenn ich einen Glauben hätte, der Berge versetzen könnte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. 3Wenn ich alles, was ich besitze, den Armen geben und sogar meinen Körper opfern würde64, damit ich geehrt würde, aber keine Liebe hätte, wäre alles wertlos.
4Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz 5oder anstößig. Die Liebe ist nicht selbstsüchtig. Sie lässt sich nicht reizen, und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach. 6Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit. 7Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bleibt bestehen, was auch geschieht.
8Die Liebe wird niemals aufhören, selbst wenn Prophetie, das Reden in unbekannten Sprachen und die Erkenntnis vergehen werden. 9Jetzt erkennen wir nur wenig, und auch unser prophetisches Reden offenbart nur wenig! 10Doch wenn am Ende das Vollkommene erscheint, wird das wenige aufhören.
11Als ich ein Kind war, redete und dachte und urteilte ich wie ein Kind. Doch als ich erwachsen wurde, legte ich das Kindliche ab. 12Jetzt sehen wir die Dinge noch unvollkommen, wie in einem trüben Spiegel, dann aber werden wir alles in völliger Klarheit65 erkennen. Alles, was ich jetzt weiß, ist unvollständig; dann aber werde ich alles erkennen, so wie Gott mich jetzt schon kennt.
13Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei bleiben. Aber am größten ist die Liebe.
Die verschiedenen Gaben
141Kor Die Liebe soll euer höchstes Ziel sein. Aber bemüht euch auch um die besonderen Gaben, die der Geist zuteilt, vor allem um die Gabe der Prophetie. 2Denn wem die Gabe geschenkt wird, in anderen Sprachen zu reden, der spricht zu Gott, aber nicht zu Menschen, weil ihn niemand versteht. Er redet durch die Kraft des Geistes, aber es sind Geheimnisse, die er ausspricht. 3Wer dagegen prophetisch redet, der hilft anderen, im Glauben an den Herrn zu wachsen, und er ermutigt und tröstet sie. 4Wenn jemand in anderen Sprachen redet, wird er selbst dadurch im Glauben gestärkt; doch wer prophetisch redet, der stärkt die ganze Gemeinde.
5Ich wünschte, ihr alle hättet die Gabe, in Sprachen zu reden, aber noch mehr wünschte ich, ihr könntet alle prophetisch reden. Denn die Gabe der Prophetie ist wichtiger und nützlicher als das Reden in Sprachen, es sei denn, jemand erklärt den anderen, was es bedeutet, damit die ganze Gemeinde dadurch ermutigt wird.
6Liebe Brüder, wenn ich käme und in einer anderen Sprache zu euch redete, was würde euch das nützen? Wenn ich für euch jedoch eine Offenbarung oder eine besondere Erkenntnis oder eine Prophetie oder eine Lehre hätte, dann würde euch das helfen. 7Selbst leblose Dinge wie eine Flöte oder eine Harfe sind ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, eine verständliche Sprache zu sprechen. Denn wenn die Töne nicht klar gespielt werden, erkennt niemand die Melodie. 8Wenn der Trompeter kein klares Signal bläst, woher sollen die Soldaten dann wissen, dass sie sich auf die Schlacht vorbereiten sollen? 9Das gilt auch für euch. Wenn ihr in einer Sprache zu Menschen redet, die sie nicht verstehen, woher sollen sie dann wissen, was ihr meint? Ihr könntet genauso gut in den Wind reden.
10Es gibt so viele verschiedene Sprachen auf der Welt, und sie alle dienen denen, die sie verstehen, zur Verständigung. 11Mir aber sagen sie nichts. Somit verstehe ich die Menschen, die diese Sprachen sprechen, nicht, und sie verstehen mich nicht. 12Da ihr so sehr auf geistliche Gaben bedacht seid, bittet Gott um solche Gaben, die der ganzen Gemeinde von Nutzen sind.
13Deshalb sollten alle, die die Gabe haben, in anderen Sprachen zu reden, auch um die Gabe der Auslegung beten, damit sie den Leuten erklären können, was gesagt wurde. 14Denn wenn ich in Sprachen bete, betet mein Geist, aber ich verstehe nicht, was ich rede.
15Was soll ich also tun? Ich werde beides tun. Ich werde im Geist66 beten, und ich werde in Worten beten, die ich verstehe. Ich werde im Geist singen, und ich werde in Worten singen, die ich verstehe. 16Denn wenn du Gott nur im Geist lobst, wie sollen da die anderen, die dich nicht verstehen, Gott mit dir zusammen loben? Wie können sie gemeinsam mit dir danken, wenn sie deine Worte nicht verstehen? 17Du dankst zwar mit schönen Worten, aber der andere wird dadurch nicht gestärkt.
18Ich danke Gott, dass ich mehr in Sprachen rede als ihr alle. 19Aber in einer Gemeindeversammlung spreche ich lieber fünf verständliche Worte, die anderen helfen, als zehntausend Worte in einer anderen Sprache.
20Liebe Brüder, seid nicht wie Kinder, wenn es darum geht, diese Dinge zu verstehen. Seid unschuldig wie kleine Kinder, wenn es um das Böse geht; aber im Verstehen dieser Dinge67 sollt ihr reif und erwachsen sein. 21In der Schrift68 heißt es:
»Ich werde durch andere Sprachen und durch die Lippen Fremder zu meinem Volk sprechen.
Doch selbst dann werden sie nicht auf mich hören«,69 spricht der Herr.
22Ihr seht also, dass das Reden in anderen Sprachen ein Zeichen nicht für Gläubige, sondern für Ungläubige ist; die Prophetie dagegen dient den Gläubigen und nicht den Ungläubigen. 23Wenn nun Ungläubige oder Menschen, die nichts davon verstehen, in eure Versammlungen kommen, und alle reden in einer anderen Sprache, werden sie euch nicht für verrückt halten? 24Wenn ihr jedoch alle prophetisch redet und irgendein Ungläubiger oder Fremder kommt herein, dann wird er von seiner Schuld überzeugt und durch das, was ihr sagt, überführt. 25Während er zuhört, werden seine geheimen Gedanken offenbar, und er wird auf seine Knie fallen und Gott anbeten und sagen: »Gott ist wirklich hier unter euch.«
Von der Ordnung im Gottesdienst
26Was folgt daraus, liebe Brüder? Wenn ihr euch versammelt, wird der eine singen, der andere lehren, wieder ein anderer wird eine besondere Offenbarung Gottes weitergeben. Einer wird in einer anderen Sprache reden, während ein anderer erklärt, was gesagt wurde. Doch alles, was geschieht, soll für alle hilfreich sein und sie im Herrn aufbauen. 27Nicht mehr als zwei oder drei sollen in einer anderen Sprache reden. Sie sollen das nacheinander tun, und einer muss bereit sein auszulegen, was sie sagen. 28Wenn niemand anwesend ist, der die anderen Sprachen auslegen kann, sollen sie in der Versammlung der Gemeinde schweigen und in Sprachen zu Gott sprechen, wenn sie allein sind.
29Lasst zwei oder drei prophetisch reden und die anderen beurteilen, was gesagt wurde. 30Wenn jedoch jemand prophetisch redet und ein anderer eine Offenbarung vom Herrn empfängt, soll der, der gerade spricht, schweigen. 31Auf diese Weise können alle prophetisch reden, doch einer nach dem anderen, damit alle lernen und ermutigt werden. 32Wer prophetisch redet, hat Kontrolle über sich selbst und kann warten, bis er an der Reihe ist. 33Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens, wie auch in allen anderen Gemeinden.70
34Die Frauen sollen in den Gemeindeversammlungen schweigen. Es gehört sich nicht, dass sie sprechen. Sie sollen sich unterordnen, wie es im Gesetz steht. 35Wenn sie Fragen haben, sollen sie zu Hause ihre Ehemänner fragen, denn es steht ihnen nicht zu, in der Gemeindeversammlung zu sprechen.71
36Meint ihr etwa, das Wissen um Gottes Wort beginnt und endet bei euch Korinthern? Da irrt ihr euch! 37Wer behauptet, ein Prophet zu sein, oder meint, vom Geist begabt zu sein, der sollte erkennen, dass das, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. 38Wer das nicht anerkennt, der wird seinerseits auch nicht anerkannt.72
39Deshalb, liebe Brüder, bemüht euch um die Gabe der Prophetie und verbietet das Reden in anderen Sprachen nicht. 40Doch achtet darauf, dass alles angemessen und geordnet geschieht.
Die Auferstehung von Christus
151Kor Nun will ich euch noch einmal an die gute Botschaft erinnern, liebe Brüder, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie damals angenommen, und sie ist auch heute das Fundament eures Glaubens. 2Durch sie werdet ihr gerettet, wenn ihr daran festhaltet genau so, wie ich sie euch verkündet habe – es sei denn, ihr seid vergeblich zum Glauben gekommen.
3Ich habe euch das weitergegeben, was am wichtigsten ist und was auch mir selbst überliefert wurde – dass Christus für unsere Sünden starb, genau wie es in der Schrift steht. 4Er wurde begraben und ist am dritten Tag von den Toten auferstanden, wie es in der Schrift steht. 5Er wurde von Petrus73 gesehen und dann von den zwölf Aposteln. 6Danach sahen ihn mehr als fünfhundert seiner Anhänger74 auf einmal, von denen die meisten noch leben; nur einige sind inzwischen gestorben. 7Dann wurde er von Jakobus gesehen und später von allen Aposteln. 8Als Letzter von allen habe auch ich ihn gesehen, so als wäre ich zur falschen Zeit geboren worden. 9Denn ich bin der geringste der Apostel und eigentlich nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
10Doch was immer ich jetzt bin, das bin ich durch die Gnade Gottes – und seine Gnade blieb in mir nicht ohne Wirkung. Denn ich habe härter gearbeitet als alle anderen Apostel, doch nicht ich habe gearbeitet, sondern Gott, der durch seine Gnade durch mich wirkte. 11Deshalb kommt es nicht darauf an, ob ich predige oder sie. Entscheidend ist, dass ihr glaubt, was wir euch verkünden.
Die Auferstehung der Toten
12Aber nun frage ich euch: Wenn wir predigen, dass Christus von den Toten auferstanden ist, wie können einige von euch da behaupten, es gäbe keine Auferstehung der Toten? 13Wenn es nämlich keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferstanden. 14Und wenn Christus nicht auferstanden ist, dann war unser Predigen wertlos, und auch euer Vertrauen auf Gott ist vergeblich. 15Ja, in diesem Fall hätten wir Apostel sogar Lügen über Gott verbreitet, denn wir haben ja versichert, dass Gott Christus auferweckt hat, und das kann nicht wahr sein, wenn es keine Auferstehung von den Toten gibt. 16Denn wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferstanden. 17Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, und ihr seid nach wie vor in euren Sünden gefangen. 18In diesem Fall wären alle Menschen, die im Glauben an Christus gestorben sind, verloren! 19Wenn der Glaube an Christus nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die elendesten Menschen auf der Welt.
20Nun ist aber Christus als Erster von den Toten auferstanden. 21So wie der Tod durch einen Menschen – Adam – in die Welt kam, hat nun durch einen anderen Menschen – Christus – die Auferstehung von den Toten begonnen. 22Die Menschen sterben, weil alle mit Adam verwandt sind. Ebenso werden durch Christus alle lebendig gemacht und neues Leben empfangen. 23Es gibt aber eine Reihenfolge: Christus zuerst, und wenn er wiederkommt, dann die, die zu ihm gehören.
24Danach wird das Ende kommen, wenn er Gott, seinem Vater, das Reich übergeben wird, nachdem er alle seine Feinde75 vernichtet hat. 25Denn Christus muss herrschen, bis er alle seine Feinde unter seine Füße erniedrigt hat. 26Als letzter Feind wird der Tod vernichtet werden. 27Denn in der Schrift heißt es: »Gott hat ihm Vollmacht über alles gegeben.«76 Wenn es heißt: »Christus hat Vollmacht über alles«, so ist Gott natürlich davon ausgenommen, der ihm diese Vollmacht gab. 28Und wenn er Herr über alles ist, wird der Sohn sich selbst Gott unterstellen. Und Gott, der seinem Sohn alles unterworfen hat, wird über alles und in allem der Höchste sein.
29Wenn die Toten nicht auferstehen werden, weshalb lassen manche Leute sich dann für andere taufen, die gestorben sind? Warum sollten sie das tun?
30Und warum setzen wir uns dann ständig der Gefahr aus? 31Ich versichere euch, liebe Freunde77, dass ich täglich dem Tod ins Auge sehe. Das ist so gewiss wie mein Stolz auf das, was der Herr Jesus Christus in euch getan hat. 32Und was für einen Sinn hätte es, in Ephesus gegen wilde Tiere zu kämpfen, wenn es keine Auferstehung von den Toten gäbe? Wenn es keine Auferstehung gibt, dann »lasst uns Feste feiern und uns betrinken, denn morgen sterben wir!«78.
33Lasst euch von Leuten, die so etwas sagen, nicht verführen, denn schlechter Umgang verdirbt gute Sitten. 34Kommt zur Vernunft und hört auf zu sündigen. Denn zu eurer Schande muss ich sagen, dass einige von euch Gott überhaupt nicht kennen.
Der neue Körper bei der Auferstehung
35Vielleicht fragt jetzt einer: »Wie werden die Toten denn auferstehen? Was für einen Körper werden sie haben?« 36Welch eine unsinnige Frage! Wenn ihr ein Samenkorn in die Erde legt, wächst es nicht zu einer Pflanze heran, bevor es nicht gestorben ist. 37Was ihr in die Erde legt, ist nicht die Pflanze, die wachsen wird, sondern ein bloßes Weizenkorn oder was ihr sonst pflanzen wollt. 38Dann gibt Gott ihm einen neuen Leib, wie es ihm gefällt. Aus jedem Samen wächst eine andere Pflanze. 39Und so, wie es verschiedene Samen und Pflanzen gibt, so gibt es auch Unterschiede zwischen den Körpern von Menschen, Tieren, Vögeln oder Fischen. 40Es gibt himmlische Körper und irdische. Aber die Herrlichkeit der himmlischen ist eine andere als die der irdischen. 41Die Sonne hat einen anderen Glanz als der Mond und die Sterne, denn jeder Stern unterscheidet sich in Schönheit und Helligkeit von den anderen.
42Genauso verhält es sich mit der Auferstehung der Toten. Unsere irdischen Körper sterben und verwesen, doch bei der Auferstehung werden sie unvergänglich sein und nicht mehr sterben. 43Jetzt sind unsere Körper nicht perfekt, aber wenn sie auferstehen werden, werden sie voller Herrlichkeit sein. Jetzt sind sie schwach, dann aber voller Kraft. 44Jetzt sind es natürliche menschliche Körper, aber wenn sie auferstehen, werden es geistliche Körper sein. Denn so wie es irdische Körper gibt, so gibt es auch geistliche.
45In den Schriften steht auch: »Der erste Mensch – Adam – wurde lebendig.«79 Der letzte Adam aber – also Christus – ist ein Geist, der lebendig macht. 46Zuerst kam der irdische Körper; dann der geistliche. 47Der erste Mensch, Adam, wurde aus dem Staub der Erde geschaffen, der zweite Mensch, Christus, ist vom Himmel. 48Jeder Mensch hat einen irdischen Körper wie Adam; unser himmlischer Körper aber wird sein wie der Körper von Christus. 49So wie wir jetzt dem irdischen Menschen, Adam, gleichen, so entsprechen wir eines Tages dem himmlischen Menschen, Christus.
50Was ich damit sagen will, liebe Brüder, ist, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können. Der vergängliche Körper, den wir jetzt haben, kann nicht ewig leben.
51Aber lasst mich euch ein wunderbares Geheimnis sagen, das Gott uns offenbart hat. Nicht jeder von uns wird sterben, aber wir werden alle verwandelt werden. 52Das wird in einem kurzen Moment geschehen, in einem einzigen Augenblick, wenn die letzte Posaune ertönt. Beim Klang der Posaune werden die Toten mit einem unvergänglichen Körper auferstehen, und wir Lebenden werden verwandelt werden, sodass wir nie mehr sterben. 53Denn unser vergänglicher irdischer Körper muss in einen himmlischen Körper verwandelt werden, der nicht mehr sterben wird.
54Wenn dies geschieht – wenn unsere vergänglichen, irdischen Körper in unvergängliche, himmlische Körper verwandelt sind – dann wird sich das Schriftwort erfüllen:
»Der Tod wurde verschlungen vom Sieg.8055Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«81
56Denn die Sünde ist der Stachel, der zum Tod führt, und das Gesetz verleiht der Sünde ihre Kraft. 57Wir danken Gott, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, den Sieg über die Sünde und den Tod gibt!
58Deshalb bleibt fest und unerschütterlich im Glauben, liebe Freunde82, und setzt euch mit aller Kraft für das Werk des Herrn ein, denn ihr wisst ja, dass nichts, was ihr für den Herrn tut, vergeblich ist.
Die Sammlung für Jerusalem
161Kor Nun zu dem Geld, das ihr für die Gemeinde in Jerusalem sammelt: Haltet euch dabei an die Anweisungen, die ich auch den Gemeinden in Galatien erteilt habe. 2An jedem Tag des Herrn83 soll jeder von euch so viel Geld beiseite legen, wie es ihm möglich ist, und für diese Sammlung aufbewahren. Wartet nicht bis zu meiner Ankunft, um dann alles auf einmal einzusammeln. 3Wenn ich komme, werde ich Abgesandte, die ihr selbst auswählt, mit Empfehlungsbriefen ausstatten, und sie werden eure Gabe nach Jerusalem bringen. 4Wenn es aber nötig ist, dass auch ich hinreise, können wir den Weg miteinander machen.
Letzte Anweisungen
5Ich werde euch besuchen, wenn ich in Mazedonien gewesen bin, denn ich habe vor, durch Mazedonien zu reisen. 6Eine Weile werde ich bei euch bleiben, vielleicht sogar den ganzen Winter über. Danach könnt ihr mich dann zu meinem nächsten Ziel begleiten. 7Diesmal will ich nicht nur einen kurzen Abstecher zu euch machen und dann gleich weiterziehen. Ich möchte kommen und eine Zeit lang bleiben, wenn der Herr es mir erlaubt. 8Vorerst bleibe ich allerdings bis zum Pfingstfest in Ephesus, 9denn hier bieten sich mir große Möglichkeiten für die Arbeit, und viele Menschen fühlen sich von der Botschaft angesprochen. Es gibt allerdings auch viel Widerstand.
10Wenn Timotheus kommt, seht zu, dass er ohne Angst bei euch sein kann, denn er arbeitet wie ich für den Herrn. 11Niemand soll ihn gering schätzen. Und lasst ihn in Frieden zu mir zurückkommen. Ich freue mich schon, ihn bald wieder zu sehen, zusammen mit den anderen Gläubigen.84
12Nun zu unserem Bruder Apollos: Ich habe ihn mehrmals gebeten, euch mit den anderen Gläubigen zu besuchen, aber er wollte jetzt nicht kommen. Er wird euch später besuchen, wenn der Zeitpunkt günstiger ist.
13Seid wachsam. Haltet treu an dem fest, was ihr glaubt. Seid mutig und stark. 14Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen.
15Ihr wisst, dass Stephanas und alle in seinem Haus die Ersten waren, die in Griechenland85 gläubig wurden. Sie widmen ihr ganzes Leben dem Dienst für die anderen Gläubigen. Ich bitte euch inständig, liebe Brüder, 16ihnen und auch anderen Mitarbeitern, die sich mit solcher Hingabe einsetzen, mit großer Achtung zu begegnen. 17Ich bin froh, dass Stephanas, Fortunatus und Achaikus gekommen sind. Sie haben euch ersetzt, da ihr mich hier nicht unterstützen könnt. 18Sie sind eine große Ermutigung für mich, wie sie es auch für euch waren. Deshalb gebührt ihnen eure Wertschätzung.
Abschließende Grüße
19Die Gemeinden hier aus der Provinz Asien86 lassen euch von Herzen im Herrn grüßen, wie auch Aquila und Priska und alle anderen, die sich als Gemeinde in ihrem Haus versammeln. 20Die anderen Gläubigen hier haben mich gebeten, euch von ihnen zu grüßen. Grüßt einander in Liebe87.
21Hier ist mein Gruß, den ich, Paulus, eigenhändig geschrieben habe.
22Wer den Herrn nicht liebt, der sei verflucht. Unser Herr komme bald!88
23Die Gnade von Jesus, dem Herrn, soll mit euch sein!
24Euch allen gehört meine Liebe in Christus Jesus.89