Spinatcremesuppe
Popeyes Vermächtnis

Seit 1929 zum ersten Mal ein gewisser Seemann namens Popeye in Elzie Segars Comics auftauchte, stieg in den USA der Spinatkonsum um ein Drittel an. So steht es zumindest auf dem Popeye-Denkmal in Crystal City, Texas, der Spinatmetropole Amerikas. Der herzensgute Seemann vertilgt das grüne Gemüse dosenweise, um seine Geliebte Olivia vor ungebetenen Nebenbuhlern zu beschützen. Wer ihn kennt, weiß: Dose für Dose werden seine Unterarme dicker und schlagkräftiger. Heute weiß man: Popeyes Muskeln wachsen nicht – wie lange angenommen – durch den Topgehalt an Eisen im Spinat, das die Blutbildung anregt und Muskeln wachsen lässt. Der Wissenschaft ist Ende des 19. Jahrhunderts nämlich ein kleiner, aber verhängnisvoller Fehler unterlaufen. Gustav von Bunge analysierte Spinatpulver und fand einen Eisenwert von 35 Milligramm pro 100 Gramm. Man ging davon aus, dass es sich um frischen Spinat handelte, und übernahm den um etwa das 10-Fache höheren Wert. Frischer Spinat liefert nämlich nur 3,5 Milligramm Eisen. Warum macht Spinat dann stark? Ganz einfach: Mit Eisen plus Chlorophyll – einer unschlagbaren Kombi. Und: Mit neu entdeckten Phytoecdysteroiden, den pflanzlichen Hormonen krautiger Pflanzen.

Spinatsuppe lässt die Muskeln wachsen.

IMG

Spinatcremesuppe mit Pistazien-Quarknockerln

Zutaten für 4 Personen

Für die Suppe:

800 g frischer Blattspinat

2 Schalotten

2 EL Öl

800 ml Hühnerfond oder -brühe

250 g Sahne

Salz, schwarzer Pfeffer

frisch geriebene Muskatnuss

2 Eigelbe

1 EL Zitronensaft

Für die Klößchen:

250 g Magerquark

2 EL Pistazienkerne

1 Eigelb

1 EL Vollkorngrieß

Salz

Zubereitung: 60 Min.

Pro Portion ca. 460 kcal

28 g EW, 34 g F, 9 g KH

1 Den Spinat gründlich waschen, abtropfen lassen und verlesen, harte Stiele entfernen. Eine Handvoll Spinatblätter in sehr feine Streifen schneiden, den restlichen Spinat grob hacken. Schalotten schälen und fein würfeln.

2 Für die Klößchen den Quark in ein Mulltuch geben und gut ausdrücken. Pistazienkerne fein hacken. Quark, Pistazien, 2 EL Spinatstreifen, Eigelb, Grieß und Salz verrühren. In einem Topf Wasser mit Salz aufkochen lassen. Aus der Masse mit zwei Teelöffeln etwa 16 Nockerln formen, dabei die Löffel immer wieder in heißes Wasser tauchen. Nockerln ins kochende Wasser gleiten lassen, bei schwacher Hitze 10 Min. gar ziehen, aber nicht kochen lassen.

3 Inzwischen das Öl in einem großen Topf erhitzen, Schalotten darin glasig dünsten. Den Spinat dazugeben und zugedeckt bei mittlerer Hitze 2–3 Min. dünsten, bis er zusammengefallen ist. Fond oder Brühe und 200 g Sahne zugießen, alles aufkochen und bei mittlerer Hitze 5 Min. kochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

4 Die Suppe mit dem Pürierstab pürieren. Übrige Sahne und Eigelbe verquirlen. In die Suppe gießen und langsam erhitzen, aber nicht kochen lassen. Suppe mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Klößchen herausnehmen und abtropfen lassen. Suppe anrichten, die Nockerl darauf verteilen. Mit den übrigen Spinatstreifen bestreuen.

Speed-Tipp

Den frischen Spinat durch 700 g TK-Blattspinat ersetzen und nach Packungsangabe im Topf bei mittlerer Hitze auftauen lassen.

Was Popeye wirklich stark macht

Eisen allein macht Spinat also nicht zu Popeyes Wunderdroge. Wir kennen aber Popeyes Geheimnis aus der Dose: Eisen plus Chlorophyll, plus Pflanzenhormone.

Eisen für die Muskeln: Der Körper baut Eisen in den Blutfarbstoff Hämoglobin ein. Und der transportiert Sauerstoff. Den brauchen wir für Leistung, auch Muskelleistung. Als Baustein des Muskelfarbstoffs Myoglobin hält Eisen die Muskelfunktionen aufrecht. Spinat liefert zwar nicht so viel Eisen (3,5 mg/100 g), aber mehr als ein Steak (2, 5 mg/100 g). Tierisches Eisen ist für unseren Körper besser verfügbar – 10 bis 25 Prozent dringen vom Darm ins Blut. Vom pflanzlichen Eisen schaffen es nur 3 bis 8 Prozent. Doch die Natur ist klug. Spinat liefert mit dem Eisen eine Portion Vitamin C, das die Aufnahme-Quote von pflanzlichem Eisen vervierfacht.

Chlorophyll für mehr Energie: Was helfen Muskeln, wenn sie schlapp herumhängen? Nichts. A) Sie müssen wachsen. B) Sie brauchen Sauerstoff. Und dafür sorgt das Chlorophyll aus dem Spinat, das ihn grün färbt. Durch einen chemischen Prozess, Photosynthese genannt, wandelt der Pflanzenfarbstoff Chlorophyll Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von Sonnenlicht in Traubenzucker und Sauerstoff um, also in die Nährstoffe, die die Pflanze zum Leben braucht. Dieser grüne Pflanzenfarbstoff ist dem roten Farbstoff des menschlichen Blutes, dem Hämoglobin, biochemisch sehr ähnlich. Und die beiden Farbstoffe ergänzen sich bestens: Chlorophyll regt die Bildung von Hämoglobin an. Somit werden vermehrt neue Blutzellen gebildet und der Sauerstofftransport verbessert – die Voraussetzung für Muskelmasse und Ausdauer.

Pflanzenhormone für mehr Muskelmasse: US-Forscher fütterten Ratten Spinatauszug, und was passierte? Pflanzenhormongedopt produzierten sie mehr Eiweiß, mehr Muskeln. Sie hatten schon nach einem Monat um 24 Prozent mehr Kraft in den Pfötchen. Wir müssten schon ein Kilo Spinat täglich essen, um diesen Effekt zu erzielen.

Noch mehr Kraft mit …

Pistazien: Sie enthalten mit 7,3 Milligramm Eisen pro 100 Gramm etwa die doppelte Menge an Eisen wie Spinat. Und sie bestehen etwa zu einem Viertel aus Eiweiß – dem Stoff, aus dem sich der Körper Muskeln bastelt.

Quark spendiert den Muskeln eine Extraportion biologisch hochwertiges Eiweiß in Form von Casein und Molkenprotein. Seine Proteine (20 Prozent) helfen, erschöpfte Muskeln zu regenerieren, zu reparieren und mehr Muskelmasse aufzubauen.

Die Soulsoup der Südstaatler:
Gumbo

Gumbo bedeutet: Liebe im Topf. Viele Gewürze im Topf. Zeit im Topf. Fröhlichkeit und Zufriedenheit am Topf. Darum ist Gumbo keine Suppe, sondern eine Lebensart. Das Soulfood der schwarzen Südstaatler, die afrikanische Zutaten mit amerikanischem Kochstil kombinieren. Feurig, deftig, derb schmeckt Gumbo – nach Blues und Reggae, nach Lebensfreude und Überlebenskraft. Dieser Zauber ist kaum mit Worten zu beschreiben, den muss man einfach mal löffeln.

Einst kam alles in den Gumbo, was günstig war und sättigte. Schweinefüße, Hühnerflügel, erlegte Alligatoren, selbst gesammelte Muscheln und Krebse. Viel Zucker und Fett. Und natürlich Okra, die Namenspatronin, die »kingombo«, deren Samen afrikanische Sklaven mit in die Neue Welt brachten. Unsere Gumbo wartet mit der gesunden Kraft der Okras, mit Meeresfrüchten und Huhn auf.

Gumbo schmeckt nach Reggae und Lebensfreude.

IMG

Gemischter Meeresfrüchte-Gumbo mit Okras

Zutaten für 6 Personen

100 ml + 4 EL Öl

50 g Mehl

1 kg Hähnchenteile (z. B. Ober- und Unterschenkel, Flügel, Brust)

500 g gemischte TK-Meeresfrüchte

400 g Okraschoten (frisch oder aus der Dose)

2 grüne Paprikaschoten

2 Stangen Staudensellerie

4 Tomaten

2 Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

2 Lorbeerblätter

je 2 TL getrockneter Thymian und Oregano

1 EL edelsüßes Paprikapulver

je 1 TL Cayenne-, schwarzer und weißer Pfeffer

1/2 TL Zimtpulver

200 g passierte Tomaten (aus der Dose)

1 1/4 l Hühnerbrühe

800 ml Fischfond (selbst gemacht, Rezept >; oder aus dem Glas)

Zubereitung: 90 Min.

Pro Portion ca. 600 kcal

146 g EW, 34 g F, 17 g KH

1 100 ml Öl in einem Topf erhitzen, Mehl darüberstäuben und rühren, bis die Mischung glatt ist. Die Einbrenne (Roux) unter Rühren bei kleiner Hitze ca. 30 Min. köcheln lassen, bis sie dunkelbraun ist. Vom Herd nehmen, den Roux in eine Schüssel füllen.

2 Inzwischen die Hähnchenteile abbrausen und trocken tupfen. Die Meeresfrüchte antauen lassen. Okraschoten abbrausen, Stielansätze abschneiden, Schoten in 1 cm breite Scheiben schneiden. Paprikaschoten halbieren, putzen, abbrausen und würfeln. Staudensellerie abbrausen, putzen und in feine Scheibchen schneiden. Tomaten abbrausen, halbieren, entkernen und würfeln. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken.

3 4 EL Öl erhitzen, Hähnchenteile darin portionsweise bei mittlerer Hitze 5 Min. anbraten. Zwiebeln, Knoblauch, Paprikaschoten und Staudensellerie dazugeben und 3 Min. mitrösten.

4 Den Roux esslöffelweise dazugeben. Kräuter und Gewürze, Tomaten, passierte Tomaten, Brühe, Fond und Okras zufügen. Alles aufkochen und offen bei schwacher Hitze 30 Min. kochen lassen.

5 Die Hähnchenteile herausnehmen, die Haut ablösen, das Fleisch von den Knochen abtrennen und wieder in die Suppe geben. Die Meeresfrüchte dazugeben und alles bei schwacher Hitze 10 Min. ziehen lassen. Den Gumbo nach Belieben noch mit mehr Gewürzen abschmecken.

Servier-Tipp

Dazu eine Schüssel Reis reichen. Davon nimmt sich jeder etwas auf den Suppenteller und gibt den Gumbo darüber.

Der Seele schmeckt Gumbo

Warum macht Gumbo so zufrieden? Ganz einfach: Weil alles drin ist, was der Gaumen begehrt, was jede Körperzelle jubeln lässt.

Belohnung: Roux, also eine Kombination aus Mehl (lauter kleine Zuckerbausteine) und Fett (hier gesundes pflanzliches Öl) macht natürlich zufrieden. Es schmeckt einfach. Darum lieben wir auch Krapfen, Kaiserschmarrn, Pfannkuchen … Im Gehirn sorgt Zucker und Fett für die Ausschüttung von Nervenbotenstoffen wie Dopamin, die unser Belohnungssystem aktivieren.

Lebensenergie: Lebensenergie entsteht im Gehirn. Dort findet man mehr antreibende Botenstoffe wie Noradrenalin oder Dopamin oder Epinephrin. Hormone und Neurotransmitter, die den Menschen wach, antriebslustig und fröhlich machen. Und diese Lebensenergie kann man essen. Mit Huhn und Meeresfrüchten, also Eiweiß. Genauer: Mit den Aminosäuren namens Tyrosin und Phenylalanin.

Wärme: Gumbo stimmt uns zufrieden, weil er uns von innen heraus wärmt. Das unterstützt auch Zimt. Bitte den teureren Ceylon-Zimt verwenden, der enthält kein gesundheitsschädliches Cumarin wie der billige Cassia-Zimt. Und natürlich wärmt auch Curry von innen, Thymian und Oregano – die ganze Vielfalt der Gewürze in diesem Topf.

Vitalstoffe für die Seele

Vitamin C brauchen wir dringend, um die Nervenbotenstoffe herzustellen, die der Seele guttun. Paprika ist ein Top-Lieferant. Und auch die anderen Gemüse liefern viel davon. Leider geht durchs Kochen einiges verloren. Doch die Flavonoide im Gemüse machen das verbliebene Vitamin C um das 30-Fache wirkungsvoller. Daher ist ein Stück Sellerie immer besser als eine Vitamin-C-Tablette.

Jod aus den Meeresfrüchten bringt die Schilddrüse auf Trab. Sie liefert mit ihren Hormonen die Grundvoraussetzung für gute Laune und Zufriedenheit: Energie.

Macht Männern Lust:
Spargelcremesuppe

Haben Sie Lust auf mehr? Dann gucken Sie sich das Gemüse mal genau an – und kochen Sie IHM Spargelsuppe. Natürlich mit Muscheln. Die alten Griechen weihten den Spargel der Liebesgöttin Aphrodite. Im antiken Rom galt der Spargel als Aphrodisiakum. Der Kräuterbuchschreiber Matthiolus lobte im Mittelalter: »Spargel in die speis gethan, bringt den Männern lustige begird«. Die Siebenbürger nannten ihn »Hosendrall«. Na, was wollen Sie mehr an Beweisen? Fehlt doch nur noch einer: Probieren Sie die Suppe selbst aus!

Ein Teller Spargelsuppe bewirkt Erhebendes.

Abb_242_079_01.jpg

Spargelcremesuppe mit Jakobsmuscheln

Zutaten für 4 Personen

1 l Gemüsebrühe oder -fond

750 g weißer Spargel

50 g Butter

1 TL Zucker

30 g Weizenmehl (Type 1050)

4 ausgelöste Jakobsmuscheln (ca. 200 g)

Salz, schwarzer Pfeffer

100 g Sahne

2 Eigelbe

frisch geriebene Muskatnuss

1–2 EL Zitronensaft

etwas abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone

1/2 Bund Estragon

Zubereitung: 60 Min.

Pro Portion ca. 330 kcal

17 g EW, 24 g F, 12 g KH

1 Brühe oder Fond aufkochen lassen. Den Spargel abbrausen, schälen und die holzigen Enden abschneiden. Die Schalen mit 1 TL Butter und Zucker in die Brühe geben und bei kleiner Hitze 15 Min. köcheln lassen.

2 Inzwischen den Spargel schräg in 2–3 cm kleine Stücke schneiden. Die Spargelbrühe durch ein Sieb gießen, auffangen und erneut aufkochen lassen. Spargelstücke darin in 12 Min. garen, dann herausnehmen.

3 In einem großen Topf 30 g Butter zerlassen. Das Mehl darüberstäuben und so lange rühren, bis sich die Masse gut verbunden hat und Blasen wirft. Den Spargelsud dazugießen, aufkochen und bei kleiner Hitze ca. 10 Min. kochen lassen. Zwischendurch umrühren, damit nichts anbrennt. Den Spargel hinzufügen.

4 Inzwischen die Muscheln abbrausen, trocken tupfen und waagrecht halbieren. In einer Pfanne die übrige Butter aufschäumen lassen, Muscheln darin 3–4 Min. braten, dabei einmal wenden. Mit Salz und Pfeffer würzen.

5 Die Sahne mit den Eigelben verquirlen und in die Suppe rühren, nicht mehr kochen lassen. Mit Salz, Pfeffer, Muskat, Zitronensaft und -schale abschmecken. Estragon abbrausen, trocken schütteln und die Blätter grob hacken. Die Suppe anrichten. Jakobsmuscheln sofort daraufgeben und mit Estragon bestreuen.

Das schmeckt dazu

Baguette oder Stangenweißbrot

Was hinter dem Libido-Zauber steckt

Liebe geht durch den Magen. Seit jeher benutzen Menschen auf der ganzen Welt ganz legal bestimmte Gemüse, Meeresfrüchte, Kräuter oder Gewürze, um die Sinnlichkeit zu steigern, Erotik zu wecken und das Liebesleben anzukurbeln. Wir tun alles in eine Suppe:

Spargel: Die darin enthaltenen Stoffe wirken harntreibend, entgiftend und helfen abzunehmen. Das gibt der Lust eine neue Basis. Er regt natürlich durch seine Phallusform die Fantasie an. Ayurvedische Ärzte verbessern die männliche Potenz mit zwei Teelöffeln Spargelwurzelpulver, aufgelöst in Milch und über einen Zeitraum von 20 bis 40 Tagen.

Muscheln: Ihr Reichtum an Zink und Eiweiß sorgt dafür, dass der Körper mehr Testosteron bildet. Das Sexualhormon macht Lust auf mehr. Das Jod der Meeresfrüchte hilft der Schilddrüse ihre Hormone herzustellen. Das heißt: mehr Energie. Am Schreibtisch wie im Bett.

Estragon: Seine ätherischen Öle kurbeln den Stoffwechsel und die Durchblutung an: Voraussetzung für Erhebendes.

Muskatnuss: Myristricin, Elemicin und Safrol heißen die psychoaktiven Bestandteile der Muskatnuss, die in hohen Dosen halluzinogen wirken – in der Suppen-Dosierung schenken sie einen Hauch Euphorie und enthemmen vielleicht sogar ein wenig.

Power-Snack für Ihren Champion

Als Inbegriff der Fruchtbarkeit hat das Ei natürlich auch sexuelle Wirkungen. Das Ei ist das ideale Päckchen für mehr Energie auf allen Linien. Es liefert neben vielen Mineralien wertvollstes Eiweiß, so wie es unser Körper gut verwerten kann. Und dazu fast alle lebensnotwendigen Vitamine. Lust auf Abwechslung? Mehr Potenz verschafft auch ein Drink aus Milch, Honig, Sesam- und Weizenkeimen, Mandeln und Ei. Und: Glaube versetzt Berge!

Blaubeersuppe

Für mehr Power und ein kräftiges Herz

Wer wollte nicht in seiner Kindheit Michael aus Lönneberga sein? Der Lausbub aus den Kinderromanen von Astrid Lindgren. Besonders, wie er von seinen Stelzen durch ein Fenster stürzte – mitten in die Blaubeersuppe. Herrlich gesund. Fürs Herz und überhaupt. Etwas sportlicher auf schwedischen Brettern ist man beim Vasalauf in Schweden unterwegs. Auf der größten Skilanglaufveranstaltung Skandinaviens gibt es jedes Jahr im März die berühmte Blaubeersuppe. Warm. Und in Finnland gilt die Waldbeere als die Gesundheitsbeere der Nation. Die Finnen glauben nämlich, dass Blaubeersuppe am Morgen sie für die Herausforderungen des Tages wappnet. Was heißt glauben? Sie wissen es und genießen … So hat die Blaubeersuppe dazu beigetragen, dort die Herzinfarktrate um 40 Prozent zu senken.

Dunkle Beeren schützen jede Körperzelle, halten das Herz jung.

IMG

Marmorierte Heidelbeersuppe

Zutaten für 4 Personen

625 g Heidelbeeren

125 g Rote Johannisbeeren

3/8 l trockener Rotwein

1/2 Bio-Zitrone

100 g brauner Vollrohrzucker

1/2 TL Zimtpulver

4 g Johannisbrotkernmehl (Reformhaus; mit beiliegendem Messlöffel)

200 g Dickmilch

100 g Sahne

Zubereitung: 45 Min.

Kühlzeit: 2–4 Std.

Pro Portion ca. 340 kcal

4 g EW, 11 g F, 41 g KH

1 Die Heidel- und Johannisbeeren kurz abbrausen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und verlesen. 50 g Beeren zum Garnieren beiseitelegen, den Rest mit dem Pürierstab fein pürieren. Nach und nach durch ein feines Sieb in einen Topf passieren.

2 Den Rotwein und 1/8 l Wasser dazugießen. Die Fruchtmasse bei starker Hitze aufkochen, dann bei mittlerer Hitze 15 Min. kochen lassen. Inzwischen die Zitronenhälfte abbrausen und trocken reiben. Die Schale fein abreiben und den Saft auspressen.

3 Zucker, Zitronensaft, Zitronenschale und Zimtpulver unter die Fruchtmasse rühren. Das Johannisbrotkernmehl einrühren und 2–3 Min. kochen lassen, bis das Püree eindickt. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen und 2–4 Std. oder über Nacht kalt stellen.

4 Vor dem Servieren Dickmilch und Sahne verrühren. Die Suppe auf tiefe Teller verteilen und die Dickmilch darauf verteilen. Mit einem Löffelstiel spiralförmig durch die Dickmilch ziehen, sodass ein Marmormuster entsteht. Die übrigen Beeren daraufgeben.

Variante

Außerhalb der Saison können Sie auch tiefgekühlte Heidelbeeren verwenden. Diese nur leicht antauen lassen und pürieren. So wird die Heidelbeersuppe wunderbar sämig.

Was hinter der Blaubeersuppe steckt

Im Grunde ist unser alltäglicher Speiseplan recht farblos. Ein Deutscher isst gerade mal 2,7 Gramm Anthozyane pro Tag – die rote Farbe der Beeren. Unsere Suppe liefert das 20-Fache. Und das hat magische Auswirkungen.

Ein gesundes, kräftiges Herz: Schon seit Jahrhunderten kennt man die Heilkraft der Heidelbeeren. Und die moderne Forschung hat Namen dafür: Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Polyphenole und Anthozyane fangen zerstörerische freie Radikale im Blut ab und verhindern, dass das schlechte LDL-Cholesterin oxidiert und den Gefäßen gefährlich wird. So schützen Heidelbeeren vor Verkalkung der Gefäßwände, hohem Blutdruck, Blutgerinnseln und Herzinfarkt.

Bitte mit Farbe: US-Wissenschaftler untersuchten die Wirkung von Beerenextrakten auf die Herzkranzgefäße. Das Ergebnis: je kräftiger die Farbe, desto besser fürs Herz. Vor allem die farbenreichen Beeren entspannten die herznahen Gefäße. Farbstoffe schützen übrigens nicht nur das Herz, sondern beugen auch Grauem Star und Krebs vor und schlagen Bakterien und Viren in die Flucht.

Feuerwehr gegen Entzündungsherde: Ein Schnitt im Finger, Probleme mit dem Zahnfleisch oder eine Sportverletzung können im Körper zu chronischen Entzündungen führen. Und heute weiß man: Diese tragen entscheidend zur Entstehung von Krebs, Diabetes, Magengeschwüren, Darmerkrankungen, Alzheimer, Gelenkerkrankungen bei. Das kann man im Blut messen über den hs-CRP-Wert. Und der ist bei vielen Menschen erhöht. Viel gefährlicher als Cholesterin. Beeren helfen den Entzündungsherd löschen. Denn sie enthalten besonders effiziente Radikaljäger, also »Super-Antioxidanzien«. Sie heißen oligomere Proanthocyanidine (= OPC) oder Polyphenole – und die stecken in unserer Heidelbeersuppe.

Noch mehr Herzschutzmittel: Beeren versorgen uns mit viel Vitamin C für ein starkes Immunsystem – und somit für ein kräftiges Herz. Beeren sind kalium-, magnesium- und eisenhaltig, das ist gut für unsere Lebenspumpe. Und Heidelbeeren liefern viel Mangan, das die Bildung gefährlicher Gefäßablagerungen verhindert.

Ingwer-Zitronensuppe
Fatburner der Natur

In Indien sagt man: »There is no tincture without ginger«. Es gibt keine Arznei ohne Ingwer. Er hat zauberhafte Heilkräfte und verstärkt die Wirkung anderer Zutaten. Deswegen steckt Ingwer in nahezu jeder ayurvedischen Medizin. Frischer Ingwer hemmt Schmerzen, lindert Erkältungen, beugt Arteriosklerose vor, vertreibt Übelkeit, fördert die Verdauung – und regt die Thermogenese an. Heißt: Kalorien verpuffen als Wärme über die Haut. Ingwer macht schlank: Tagsüber als warmes Ingwerwasser getrunken, vor dem Essen zwei Scheibchen mit Zitronensaft beträufelt, gekaut oder in unserer sensationellen Fatburner-Suppe, die auch noch andere magische Schlankelixiere enthält. Die Zitrone, die Chilischote, die Kokosmilch, das Huhn …

Die Natur kennt die wirkungsvollsten Schlankmacher.

IMG

Ingwer-Zitronensuppe mit Huhn

Zutaten für 4 Personen

300 g Hähnchenbrustfilet

3–4 EL Fischsauce

2 Stängel Zitronengras

1 Stück frischer Ingwer (ca. 3 cm)

4 Kaffir-Limettenblätter (Asienladen)

1 kleine rote Chilischote

300 g ungesüßte Kokosmilch (Dose)

800 ml kräftige Hühnerbrühe

2 TL rote Currypaste (Asienregal)

1 Aubergine (ca. 300 g)

3 Frühlingszwiebeln

1–2 Bio-Limetten

1/2 Bund Koriandergrün

Zubereitung: 60 Min.

Pro Portion ca. 520 kcal

38 g EW, 18 g F, 52 g KH

1 Das Hähnchenbrustfilet abbrausen, trocken tupfen und in feine Streifen schneiden. Mit 2 EL Fischsauce beträufeln und 15 Min. marinieren.

2 Inzwischen das Zitronengras putzen, nur die unteren 10 cm verwenden. Davon die äußeren Hüllblätter entfernen, das Innere in 3 cm lange Stücke schneiden. Ingwer schälen und in Scheiben schneiden. Kaffir-Limettenblätter abbrausen und in Viertel schneiden. Die Chilischote halbieren, putzen, abbrausen und in feine Streifen schneiden.

3 Kokosmilch mit der Brühe aufkochen lassen. Zitronengras, Ingwer, Kaffir-Limettenblätter, Chili und Currypaste dazugeben und alles bei mittlerer Hitze 5 Min. kochen lassen.

4 Inzwischen die Aubergine putzen, abbrausen und in 2 cm große Würfel schneiden. In den Kokossud geben und bei kleiner Hitze in 15 Min. garen. Frühlingszwiebeln waschen und putzen, dann nur das Weiße und Hellgrüne in feine Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln und Fleisch dazugeben und in 10 Min. garen.

5 Den Saft von 1/2 Limette auspressen. Die Suppe mit übriger Fischsauce und 1–2 EL Limettensaft abschmecken. Übrige Limetten in Scheiben schneiden. Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln und die Blätter grob hacken. Suppe anrichten, mit jeweils 1–2 Limettenscheiben und Koriandergrün garnieren.

Tipp

Thai-Suppen werden sehr scharf serviert – nach Belieben können Sie noch mehr Currypaste einrühren.

Magische Slim-Zauberei

Die besten Schlankstoffe kommen aus der Natur – und nichts schmeckt besser als diese kochkunstvoll kombiniert zu einer Thai-Suppe.

Ingwer: Gingerol und Shogaol heißen die Wirkstoffe der frischen Knolle, die den Wärmestoffwechsel, den Kreislauf und die Verdauung anregen. Wer abnehmen will, sollte auch das mal probieren: Einen Topf mit heißem Wasser aufsetzen, ein paar Scheiben frischen Ingwer reinschneiden und zehn Minuten kochen lassen. Das Ingwerwasser in eine Thermoskanne füllen und stündlich eine Tasse trinken.

Zitronen: Sie liefern Vitamin C. Das ist für den Fettstoffwechsel unentbehrlich. Zusammen mit Niacin und Vitamin B6 steuert es die Produktion von L-Carnitin (siehe Huhn) und kurbelt damit die Fettverbrennung im Muskel an.

Chili: Schon kleine Mengen des Scharfmachers Capsaicin erhöhen, ähnlich dem Sport, die Thermogenese im Körper um bis zu 25 Prozent.

Frühlingszwiebeln: Sie beschleunigen mit Allicin den Blutfluss und damit die Nährstoffversorgung der Zellen. Sie entwässern und kurbeln den Stoffwechsel an, verstärken also die Fettverbrennung.

Kokosmilch: Sie liefert Selen. Das Spurenelement braucht die Schilddrüse, um aktive Hormone herzustellen, sodass der Energie-Stoffwechsel reibungslos läuft. Und: Selen macht gute Laune und die hält schlank.

Zitronengras: Seine ätherischen Öle fördern die beim Abnehmen so wichtige Entgiftung über die Leber.

Huhn: Es hat ohne Haut kaum Fett und liefert viel gesundes Eiweiß. Darunter den Schlankzauber namens Carnitin. Der Eiweißstoff schleust freie Fettsäuren in die Zelle zum Verbrennen. Studien zeigen L-Carnitin verbessert die Fettverbrennung um bis zu 13 Prozent. Es baut Fett ab und Muskeln auf, wenn man dazu noch Sport treibt.

Trinken Sie grünen Tee

Japanische Forscher stellten fest, dass Catechine aus Grüntee bei Mäusen die Speicherung von Fett im Körper und in der Leber hemmen – und den Energieverbrauch steigern. Eine gemütliche Art schlank zu werden, nicht wahr?

Macht Frauen Lust:
Melonenkaltschale verzaubert jedes Frauenherz

Der bayerische Starkoch Alfons Schuhbeck kreierte einst eine Melonenkaltschale und meinte dazu: »Wenn die nicht anregt, ist alles zu spät.« Und servierte sie – so darf man sicherlich annehmen – den Damen seines Herzens. Wo er Recht hat, hat er Recht. Funktionieren tut das Ganze erst einmal durch überzeugende Optik. Ein Mann, der mir an heißen Tagen in einer vollreifen Cantaloup-Melone eine so unvergleichliche Erfrischung serviert, hat zumindest einen bewundernden Augenaufschlag verdient. Und die prickelnden und stimulierenden Zutaten wie Champagner, Honig und Minze tun ihr Übriges. Na ja, beim Richtigen halt.

Ein Mann, der das an einem heißen Tag serviert, verzaubert jede Frau.

IMG

Melonenkaltschale mit Minze

Zutaten für 4 Personen

2 kleine vollreife Cantaloup-Melonen (à 500–600 g)

2 EL Sanddornmark mit Honig (Reformhaus)

4 EL Orangensaft

2 EL Zitronensaft

30 g flüssiger Akazienhonig

60 ml Ananassaft

100 ml trockener Champagner (oder Prosecco)

4 Stängel Minze

Zubereitung: 30 Min.

Kühlzeit: 1–2 Std.

Pro Portion ca. 100 kcal

1 g EW, 1 g F, 21 g KH

1 Die Melonen quer halbieren, die Kerne mit einem Löffel herausschaben und aus dem Fruchtfleisch mit einem Melonenausstecher kleine Kugeln (ca. 150 g) als Einlage ausstechen und beiseitelegen. Das restliche Fruchtfleisch (ca. 700 g) aus der Schale lösen und klein schneiden. Die Melonenhälften aufbewahren.

2 Das klein geschnittene Melonenfleisch mit dem Sanddornmark, Orangensaft, Zitronensaft, Honig und Ananassaft mit dem Pürierstab glatt pürieren. Den Champagner unterrühren.

3 Die Melonenkugeln in die Suppe geben und die Suppe abgedeckt 1–2 Std. im Kühlschrank durchziehen lassen. Die Melonenhälften ebenfalls kalt stellen.

4 Vor dem Servieren die Kaltschale in die Melonenhälften füllen. Die Minze abbrausen, trocken schütteln und die Blätter eventuell klein schneiden. Die Suppe damit bestreuen.

Tipp

Besonders dekorativ – und mit noch mehr Aphrodisiaka angereichert, wird die Suppe, wenn man die Melonenkugeln mit kleinen frischen Erdbeeren als Einlage kombiniert.

Was hinter der Melonensuppe steckt

Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe, steht Patin für diese Suppe. Grundlage ist natürlich die Melone, der von jeher libidofördernde Kräfte nachgesagt werden. Natürlich wegen ihrer weiblichen Form, vielleicht aber auch, weil ihr Zucker schnell ins Blut schießt, für Power sorgt – erst recht mit Champagner …

Champagner: Madame de Pompadour sagte »Erst Champagner macht aus einem Mädchen eine Frau.« Und Casanova setzte ihn natürlich bei seinen Balztänzen um die schönsten Frauen ein. Alkohol ist eines der ältesten Aphrodisiaka und steigert in geringen Mengen tatsächlich die Lust auf Sex und auch die Potenz. Übermäßig viel Alkohol bewirkt genau das Gegenteil, macht mitunter impotent.

Minze: Das scharf aromatische Kraut aus dem Mittelmeerraum nutzte man früher häufig als Aphrodisiakum. Seine stimulierenden Stoffe vertreiben trübe Stimmung, steigern mitunter die Lust.

Honig: Wissen Sie eigentlich, warum Flitterwochen auf English »honeymoon« heißen? Weil man traditionell zur Hochzeit Met, also Honigwein, trank. Honig durfte als Aphrodisiakum die erste Liebesnacht versüßen. Auch in Asien sagt man Honig einen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau und die Potenz des Mannes nach. Besonders wirkungsvoll: eine Mixtur aus Honig, Pfeffer und Ingwer.

Welche Aphrodisiaka gibt’s denn noch?

Zu den potenziellen Lebensmitteln zählen: Bananen, Erdbeeren, Feigen, Granatapfel, Melone, Pfirsiche, Nüsse, Artischocke, Sellerie, Spargel, Zwiebel, Knoblauch, Tomaten, Rettich, Gurke, Esskastanie, Trüffel, Muscheln, Eier und Kaviar. Und diesen Gewürzen und Kräutern sagt man lustfördernde Wirkung nach: Anis, Senf, Pfeffer, Safran, Petersilie, Kresse, Majoran, Schnittlauch, Bohnenkraut, Ingwer, Muskatnuss, Nelken, Vanille und Zimt. Übrigens: Die Nonne Hildegard von Bingen warnte vor der Wirkung mancher Gewürze, sie machen »ausgelassen, gelüstig und dumm.«

Mr. Universums Elixier:
Joghurtsuppe mit Linsen

Spannen Sie doch mal in Bodybuildermanier Ihren Bizeps an. Was sehen Sie? Ein kleines Hügelchen auf Ihrem Oberarm, das aussieht, als hätte sich eine Maus darunter versteckt. Die Römer nannten den Hügel »musculus« (lat. für »Mäuschen«). Ein Mr. Universum hat da mehr als ein Hügelchen, einen Berg. Einen richtigen Muskelberg. Und wie kriegt er den? Ganz einfach. Durch Krafttraining. Und durch Eiweiß. Muss der Mäuslein-Muskel an der Hantel gegen einen Widerstand ankämpfen, brechen Muskelfasern auf, dann eilen Satellitenzellen herbei, verschmelzen mit der Muskelfaser und schenken ihr neue Zellkerne, die in der Lage sind, den Stoff zu produzieren aus dem Bodybuilderträume sind: Muskeleiweiß. Die Muskelfasern verdicken sich, der Muskel wächst. Allerdings nur, wenn auf dem Teller, die nötigen Baustoffe liegen: Aminosäuren. Ideal für Muskelwachstum ist die Kombination Joghurt plus Linse. Das Ergebnis grenzt an Zauberei. Nein, das müssen Sie jetzt nicht glauben – probieren Sie es einfach aus.

Unsere Joghurtsuppe mit Linsen plus Krafttraining macht stark.

IMG

Kalte Joghurtsuppe mit roten Linsen

Zutaten für 4 Personen

80 g rote Linsen

1 mittelgroße Salatgurke

2 Knoblauchzehen

1–2 rote Chilischoten

1 Zwiebel

2 EL Olivenöl

1/2 TL rosenscharfes Paprikapulver

Salz, schwarzer Pfeffer

300 g Joghurt

500 g Kefir

2 EL Zitronensaft

1/2 Bund Petersilie

Chiliflocken zum Bestreuen

Zubereitung: 30 Min.

Kühlzeit: 2–3 Std.

Pro Portion ca. 250 kcal

13 g EW,13 g F, 22 g KH

1 150 ml Wasser aufkochen lassen. Die Linsen verlesen, gut waschen und ins kochende Wasser einstreuen. Die Linsen bei kleiner Hitze 5 Min. kochen, dann abgießen und abtropfen lassen.

2 Inzwischen die Gurke schälen, der Länge nach halbieren und die Kerne mit einem Löffel herausschaben. Das Gurkenfleisch in kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und sehr fein würfeln. Chilischoten längs aufschlitzen, putzen, abbrausen und fein würfeln. Zwiebel schälen und ebenfalls fein würfeln.

3 Das Öl in einem kleinen Topf erhitzen. Knoblauch, Chilis und Zwiebel darin 2–3 Min. andünsten, mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer bestreuen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

4 Joghurt und Kefir mit der Hälfte der Gurkenwürfel mit dem Pürierstab fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen. Zwiebel-Chili-Mix und Linsen unterheben. Die Suppe abgedeckt 2–3 Std. in den Kühlschrank stellen.

5 Vor dem Servieren die Petersilie abbrausen, trocken schütteln und die Blätter grob hacken. Die Suppe auf tiefe Teller verteilen. Übrige Gurkenwürfel und Petersilie daraufgeben. Mit Chiliflocken bestäuben.

Das schmeckt dazu

Geröstetes Sesam-Fladenbrot

Doping der erlaubten Art

Der Mensch braucht Eiweiß, um Muskeln aufzubauen. Für viele Muskeln braucht man viel Eiweiß. Bis zu 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Man kann für mehr Muskeln Eiweißpulver löffeln. Aber die Joghurtsuppe schmeckt besser. Und wirkt sie? Ja, das tut sie auch. Denn sie liefert alles, was der Muskel zum Wachsen braucht: Protein, L-Carnitin, CLA, Zink …

Aminosäuren machen Muskeln: Kalium und Magnesium aus der »dicken Milch« (= »Joghurt«) halten den Muskel fit. Und wachsen lassen ihn die beiden Eiweißbausteine Isoleucin und Leucin aus Joghurt, Kefir und Linsen. Isoleucin sorgt dafür, dass die Linse, also das Eiweiß, vom Teller in den Muskel wandert – und es fördert die Ausdauer. Leucin regt die Eiweißproduktion an und damit auch das Muskelwachstum.

Wenig Fett, viel Muskeln durch CLA: Joghurt versorgt uns mit konjugierter Linolsäure (CLA). Und die baut Fett ab und Muskeln auf. Forscher fütterten Mäuse mit CLA. Das Ergebnis: Ihr Körperfettanteil sank um 60 Prozent, während die Muskelmasse um bis zu 14 Prozent anschwoll.

Muskeln = biologisch wertvolles Eiweiß plus Zink = Kefir. Sein Eiweiß hat eine besonders hohe biologische Wertigkeit. Der Körper kann Kefir effektiv nutzen, um neue Muskelmasse zu bilden. 100 Gramm Kefir liefern 370 Milligramm Zink. Das Spurenelement kurbelt die Testosteronproduktion an. Das Hormon wirkt anabol, also muskelaufbauend. Je mehr Testosteron, umso mehr Muskelmasse kann der Körper bilden.

Linsen – echte Kraftpakete: Die kleinen roten Linsen liefern 30 Prozent Eiweiß plus 40 Prozent Kohlenhydrate. Diese Kombination braucht der Muskel nach dem Sport. Kohlenhydrate locken das Hormon Insulin, das die Aufnahme der kleinen Eiweißbausteinchen in die Muskelzellen verbessert. Linsen versorgen uns mit den Aminosäuren Lysin und Methionin, Bausteine des muskelaufbauenden Proteins L-Carnitin (siehe unten). Außerdem enthalten Linsen Biostoffe, die Saponine, die als Vorstufe für das männliche Sexualhormon Testosteron dienen.

Plus Vitamin C! Zitronensaft liefert Vitamin C, das der Körper zur Herstellung von L–Carnitin braucht. Es steigert die Fettverbrennung und verhindert, dass Muskeln schwinden. Fehlt L-Carnitin, baut der Körper Muskeln ab – und zwar 30 Gramm für jedes Gramm L-Carnitin.

Schlaf schön! Mit der
Gute-Nacht-Suppe

Schlaf ist unser Lebenselixier. Jede Nacht verjüngt er 70 Billionen Körperzellen, stärkt die Abwehrkräfte, lädt die Batterien auf, aus denen wir Leistungskraft und Lebensfreude ziehen. Wir wissen: Schlafen macht klug. Und neue Studien zeigen: Schlafen macht schlank. Wer acht, ja zehn Stunden schläft, aktiviert Schlankhormone, hat kein Problem mit überflüssigen Pfunden. Und wie kommen wir am leichtesten an eine gute Mütze voll Schlaf? Sicherlich nicht à la Bond, James Bond: hochprozentig »geschüttelt und nicht gerührt«. Alkohol raubt uns Tiefschlaf. Alkohol dämpft den Thalamus, die Gehirnregion, die den Schlaf steuert. Sicher, man schläft gut ein. Aber: In geringen Mengen aktiviert Alkohol diese Region. Und baut der Körper den Drink im Schlaf nach und nach ab, erwacht irgendwann der Thalamus und mit ihm die 007’s dieser Welt.

Wir haben ein besseres Rezept: Zu wirklich gutem Schlaf verhilft eine magische Suppe. Mit Milch, Mandeln und Honig. Natürlich gerührt …

Die Gute-Nacht-Suppe lockt das Sandmännchen.

IMG

Gute-Nacht-Suppe

Zutaten für 4 Personen

100 g Mandeln

1 l Milch

2 EL Weizenmehl (Type 1050)

1 Vanilleschote

2 EL Mandelblättchen

5 EL Akazien- oder Orangenhonig

2 Msp. Zimtpulver

Zubereitung: 40 Min.

Pro Portion ca. 390 kcal

15 g EW, 25 g F, 27 g KH

1 Wasser aufkochen lassen. Die Mandeln damit übergießen, 1 Min. ziehen lassen und anschließend die Haut abziehen. Die Mandeln zusammen mit 1/4 l Milch in einen Mixer geben und glatt pürieren, dann das Mehl gut unterrühren.

2 Die übrige Milch in einen Topf gießen. Die Vanilleschote längs aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Vanillemark und Vanilleschote in die Milch geben, langsam aufkochen lassen. Die Mandelmilch unter ständigem Rühren in die heiße Milch gießen und offen bei kleiner Hitze 15 Min. kochen lassen.

3 Inzwischen die Mandelblättchen in einer trockenen Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

4 Die Vanilleschote aus der Suppe entfernen, die Suppe vom Herd nehmen und den Honig einrühren. Die Suppe mit Zimtpulver abschmecken und heiß mit Mandelblättchen bestreut servieren.

Wer spielt denn da Sandmännchen?

Oma hat Recht. Selig träumen lässt nur das Betthupferl. Es vollbringt kleine Wunder. Es lockt Hormone, die Sie wie ein Kind schlummern lassen, Sie verjüngen und schlank machen – im Schlaf.

Der Schlafcocktail: In Ihrem Gehirn wacht ein geheimnisvoller Schlafstoff, Forscher nennen ihn »Delta-Sleep-Inducing-Peptid«, kurz »DSIP«. Und dieser leitet zusammen mit den Gute-Nacht-Hormonen den Schlaf ein. Holt Sie aus Grübeln, Ärger, Herumwälzen, Frust ganz sanft in das Land der Träume. Sie müssen also nur dafür sorgen, dass Sie genug DSIP haben. P steht für Peptid, und Peptid heißt so viel wie Eiweiß. Kurz vor dem Schlafengehen: etwas Eiweiß und dazu Kohlenhydrate, also etwas Süßes. Auf diese Kombination reagiert Ihr Gehirn mit Glück, mit Frieden, mit wohltuender Ruhe. Was Fachleute DSIP nennen, heißt bei Oma heiße Milch mit Honig.

Omas Milch mit Honig empfiehlt heute auch die Wissenschaft gegen Einschlafstörungen. In der Milch steckt ein Eiweißbaustein, das Tryptophan, das im Gehirn zu Serotonin umgewandelt wird. Serotonin sorgt für psychische Ausgeglichenheit und fördert den Schlaf. Dazu liefert die Milch auch gleich das »Schlafvitamin« B6, das im Tryptophan-Serotonin-Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Fehlt es, kann das Gehirn nicht ausreichend Serotonin bilden, man wälzt sich schlaflos im Bett. Damit viel Tryptophan für das Serotonin im Gehirn ankommt, braucht der Körper auch noch Zucker – gesunden Honig.

Das Ohne-Sorge-Mineral: Nur wer Alltagssorgen loslassen kann, findet den Weg ins Land der Träume. Und dabei helfen Mandeln. Sie liefern das Entspannungsmineral Magnesium. Magnesium entspannt die Muskulatur, vertreibt Depressionen und böse Gedanken. Dass Mandelkerne den Nerven guttun, wusste bereits Hildegard von Bingen und empfahl pro Tag fünf bis zehn Mandeln fürs Gehirn – und für eine gesunde Gesichtsfarbe.

Zauberhaft jung …

… schlafen Sie sich so ganz nebenbei. Unsere Gute-Nacht-Suppe kurbelt nämlich 30 Minuten später im ersten Tiefschlaf die Produktion des Wachstumshormons an. Das Hormon, das die Lebensuhr zurückdreht, jede Zelle verjüngt, Fett ab- und Muskeln aufbaut, die Haut strafft und Falten wegzaubert.

Rote-Bete-Suppe
reinigt das Blut, schenkt Energie

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Das scheint ein Naturgesetz zu sein. Darum dringt die Rote Bete stante pede ins Blut – räumt dort auf und sorgt für mehr Energie. Die blutrote Wildfrucht aß man übrigens schon vor 6000 Jahren in Holland. Die Römer tauften sie dann »Beta« (altlateinisch für Rübe). Und natürlich bediente sich der griechische Medicus Hippokrates ihrer Naturkräfte. Er kochte ihren zuckerigen Saft zu süßem heilsamem Sirup ein. Eingesäuerte Rote Beten heilten laut Dioskorides (etwa 100 v. Chr.) Hautentzündungen und Infektionskrankheiten. Dann vergaß man die Wirkung der roten Rübe. Erst im 16. Jahrhundert entdeckte sie Paracelsus neu und verschrieb sie seinen Patienten als Zaubermittel bei Blutkrankheiten und zur Steigerung der Abwehrkräfte.

In Osteuropa (Drakulas Heimat) ist die Rote Bete Hauptzutat des traditionellen »Borschtsch«, dort löffelt man seit Generationen Kraftstoff fürs Blut – das können Sie gleich auch. Auf zauberhafte Art und Weise …

Rote-Bete-Suppe lässt mehr Lebensenergie durch die Adern fließen.

IMG

Roter Powertopf mit Rindfleisch

Zutaten für 4 Personen

400 g mageres Gulasch vom Rind

Salz, schwarzer Pfeffer

1 EL edelsüßes Paprikapulver

1 TL rosenscharfes Paprikapulver

4 EL Rapsöl

600 g Rote Beten

1 große Möhre

1 mittelgroße weiße Rübe

1 Zwiebel

2 EL Rotweinessig

1 Lorbeerblatt

1 Stück frischer Meerrettich (6–8 cm; oder 3–4 TL Meerrettich aus dem Glas)

1/2 Bund Petersilie

150 g saure Sahne

Zubereitung: 45 Min.

Garzeit: 80 Min.

Pro Portion ca. 305 kcal

25 g EW, 16 g F, 15 g KH

1 Das Fleisch trocken tupfen, mit Salz, Pfeffer und beiden Sorten Paprikapulver würzen. 2 EL Öl in einem breiten Topf erhitzen, das Fleisch darin bei kleiner Hitze in 5 Min. rundherum anbraten.

2 1 1/4 l heißes Wasser zugießen und langsam aufkochen lassen. Den entstandenen Schaum mit einer Schaumkelle abschöpfen. Das Fleisch zugedeckt bei mittlerer Hitze in 1 Std. sanft garen.

3 Inzwischen die Roten Beten und Möhre putzen und schälen. Die Möhre in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Roten Beten in 1 cm große Würfel schneiden. Weiße Rübe schälen, abbrausen und ebenfalls würfeln. Die Zwiebel schälen und hacken.

4 Das übrige Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebel darin goldbraun braten. Rote Beten, Möhre und Rübe dazugeben und 5 Min. andünsten. Gemüse nach 1 Std. zum Fleisch geben, Essig und Lorbeerblatt einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und alles zugedeckt bei mittlerer Hitze weitere 20 Min. kochen lassen.

5 Vor dem Servieren den Meerrettich schälen und grob reiben. Die Petersilie abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken. Petersilie und Meerrettich mischen. Die Suppe auf vorgewärmte Teller verteilen, den Meerrettich-Mix darüberstreuen und mit je 1 Klecks saurer Sahne servieren.

Tipp

Tragen Sie beim Putzen der Roten Beten Einmalhandschuhe (gibt’s in der Haushaltsabteilung), da sich die rote Farbe nur schwer von der Haut abwaschen lässt.

Blut-Tuning mit Genuss

99 Prozent kennen Rote Bete nur als süßsaure Scheibe aus dem Glas. In der Biokiste ist sie jedoch der Star – und daraus sollte sie auch kommen, sonst enthält sie zu viel Nitrat, Ausgangsstoff für krebserregende Nitrosamine. Ohne Nitrat hat die Knolle nicht nur in Sachen Blut-Tuning einiges zu bieten.

Sie schenkt Power: Anfang des 20. Jahrhunderts verschrieben Naturheilärzte Rote Bete gegen Schwächezustände. Nach langwierigen Krankheiten kräftigt sie spürbar. Rote Bete entsäuert den Organismus, befreit von müde machenden Schlacken. Sie beugt Krebs vor, entgiftet und wappnet das Immunsystem gegen Infekte.

Ihre Farbe hält jung und gesund: Das, was die Hände so rot färbt, nennt sich Betazyane. Diese sekundären Pflanzenstoffe aus der Familie der Flavonoide aktivieren die Zellatmung, vertreiben unerwünschte Bakterien, fangen freie Sauerstoffradikale ab, die die Körperzellen zerstören, stärken das Immunsystem und beugen Krebs vor.

Gut fürs Blut: Die Extraportion Eisen, die die roten Knollen liefern, kann der Körper gut verwerten, da sie die dafür nötigen B-Vitamine, unter anderem Folsäure, gleich mitliefern. Eine ideale Kombination, um neue rote Blutkörperchen zu basteln. Die Blutbildung wird also angeregt, die Sauerstoffversorgung im Organismus optimiert. Das macht frisch, geistig und körperlich. Und nicht zuletzt reinigen die Inhaltsstoffe der Roten Beten das Blut, festigen Gefäßwände und schützen vor Arterienverkalkung.

Idealer Partner – Rindfleisch: Im Borschtsch liefert Rindfleisch biologisch hochwertiges Eiweiß, das der Körper braucht, um neue Zellen bilden zu können – und dazu gehören auch die Blutkörperchen. Rindfleisch liefert die B-Vitamine, die bei der Blutbildung eine wichtige Rolle spielen, allen voran das B12, der Baumeister für die roten Blutkörperchen. Fehlt B12 sind wir schrecklich müde.

Bitte mit Meerrettich! Dem Orakel von Delphi soll Meerrettich sogar sein Gewicht in Gold wert gewesen sein – so angesehen war im alten Griechenland seine Heilwirkung. Mit Vitamin C stärkt er das Immunsystem und hilft dem Körper, das Eisen aus der Roten Bete besser aufzunehmen. Zudem wirkt Meerrettich antibakteriell, beugt Krebs vor und regt den Blutkreislauf an. Apropos Blut: Sogar den Geldbeutel soll Meerrettich vor dem Ausbluten schützen. Ein alter Aberglaube besagt: Wer eine Scheibe rohen Meerrettich in den Geldbeutel legt, wird niemals Geldsorgen haben.

Die Weltgesundheitsformel gegen Entzündungen:
Minestrone mit Makrele

Irgendwann einmal sind die Fische fröhlich in den Flüssen geschwommen, Schweine, Hühner und Kühe glücklich und wild herumgelaufen, haben sich von der Natur ernährt und hatten viele Omega-3-Fettsäuren, die den Menschen glücklich machten. Dann kamen Mastbetreiber, sperrten sie zu Tausenden ein in hermetisch abgeriegelte Hochsicherheitstrakts, in denen sie mit Chemie gedopt auf engstem Raum vegetierten. Und weil die Tiere selbst so unglücklich lebten, hatten sie keine Omega-3-Fettsäuren mehr. Die dann auch nicht auf dem Teller lagen. Das machte den Menschen traurig und krank, sie litten unter Depressionen, Diabetes, rheumatischer Arthritis, Arterienverkalkung, Alzheimer, Krebs … Schuld daran sind – das weiß die Wissenschaft heute – im Körper schwelende Entzündungen. Messbar im Blut durch den hs-CRP-Wert. Dieser ist bei vielen, vielen Menschen viel zu hoch (>1 mg/l), weil in unserem Essen kaum mehr Omega-3-Fettsäuren und Biostoffe der Pflanze stecken, die diese Entzündungen im Körper hemmen. Nun, all das, was wie ein Gesundheitszauber wirkt, haben wir in unsere Minestrone mit Makrele getan. Dahinter verbirgt sich nichts weniger als eine Weltgesundheitsformel gegen die erwähnten Zivilisationskrankheiten.

Minestrone bremst schwelende Entzündungen im Körper – lässt länger und gesünder leben.

IMG

Minestrone mit Makrelenfilet

Zutaten für 6 Personen

200 g getrocknete weiße Bohnen

1 große Zwiebel

2 Knoblauchzehen

2 Möhren

2 Stangen Staudensellerie

1 rote Paprikaschote

250 g grüner Spargel

200 g grüne Bohnen

200 g Erbsen (frisch gepalt oder tiefgekühlt)

250 g Blattspinat

4 EL Olivenöl

je 1 Zweig Thymian und Rosmarin

1 3/4 l Gemüse- oder Hühnerbrühe

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

100 g Rundkornreis

2 große Fleischtomaten (oder 1 Dose geschälte Tomaten, 400 g Abtropfgewicht)

3 Makrelenfilets (à 120 g; vom Fischhändler filetieren lassen)

1 Bund Basilikum

Zubereitung: 75 Min.

Einweichzeit: 12 Std.

Pro Portion ca. 415 kcal

28 g EW, 16 g F, 40 g KH

1 Am Vorabend die weißen Bohnen in einen Topf geben, mit 1 l Wasser auffüllen und über Nacht einweichen. Am nächsten Tag die Bohnen mit so viel Einweichwasser kalt aufsetzen, dass sie vollständig bedeckt sind, eventuell noch etwas frisches Wasser dazugießen. Aufkochen lassen und bei kleiner Hitze 1–1 1/2 Std. kochen lassen, bis sie weich sind. Die Bohnen in ein Sieb abgießen, dabei die Kochflüssigkeit in einer Schüssel auffangen.

2 Zwiebel und Knoblauch schälen. Zwiebel halbieren, in Halbringe schneiden. Knoblauch fein würfeln. Möhren und Sellerie putzen, abbrausen und in Scheiben schneiden. Sellerieblätter abzupfen und beiseitelegen. Paprikaschote halbieren, putzen, abbrausen und würfeln. Spargel und grüne Bohnen abbrausen, putzen und schräg in 3–4 cm große Stücke schneiden. Frische Erbsen abbrausen und abtropfen lassen, gefrorene Erbsen antauen lassen. Spinat putzen, gründlich waschen, abtropfen lassen und grob hacken.

3 Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin 5 Min. andünsten. Thymian, Rosmarin und Sellerieblätter zugeben, mit Brühe und Kochflüssigkeit der Bohnen aufgießen. Alle vorbereiteten Gemüsesorten – bis auf Erbsen und Spinat – hinzufügen. Die Suppe aufkochen, salzen und pfeffern und zugedeckt bei kleiner Hitze 10–15 Min. kochen lassen. Weiße Bohnen, Reis, Erbsen und Spinat dazugeben, umrühren und in 15 Min. garen.

4 Inzwischen die Tomaten überbrühen, häuten, halbieren, entkernen und grob würfeln. Makrelenfilets abbrausen, trocken tupfen und in mundgerechte Stücke schneiden. Tomaten und Fisch in die Suppe geben, 5 Min. ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Kräuter entfernen. Basilikum abbrausen, trocken schütteln die Blätter grob hacken. Die Suppe damit bestreuen.

Entzündungen kann man weglöffeln …

George W. Bush verkündete vor ein paar Jahren seinen hs-CRP-Wert, um zu zeigen, dass er ein pumperlgesundes, regierungsfähiges Herz hat. Kennen Sie Ihren? Sie können ihn senken. Durch Löffeln unserer magischen anti-inflammatorischen Suppe. Minestrone heißt das Geheimnis, weshalb Mittelmeerherzen länger schlagen.

Das alles wirkt entzündungshemmend (= anti-inflammatorisch):

Omega-3-Fettsäuren (Linolensäure, EPA, DHA): Daraus baut der Körper sogenannte gute Eicosanoide, die Entzündungen hemmen. Omega-3-Fettsäuren stecken in fettem Seefisch (hier: Makrele!), Raps- und Leinöl.

Flavonoide – Biostoffe der Pflanze: Sie hindern Bakterien und Viren daran, sich zu vermehren, wirken also entzündungshemmend. Sie kommen in allen Obst- und Gemüsesorten vor. Superlieferanten finden Sie in der Suppe in Form von Zwiebeln, Tomaten, Sellerie, Paprika. Die Biostoffe namens Saponine verfügen auch über stärkende, entzündungshemmende, Eigenschaften. Hauptlieferant: Hülsenfrüchte – in unserer Suppe Erbsen, weiße und grüne Bohnen, außerdem Tomaten.

Was sagt hs-CRP? Schwelende Entzündungen im Körper machen krank. Mit dem hs–CRP-Test kann man die Gefahr aufspüren. Die Leber bildet bei Entzündungen dieses hochsensitive C-reaktive Protein. Ein niedriger Wert (< 1 mg/l) zeigt: alles okay.

Die Weltgesundheitsformel gegen Entzündungen

1. Essen Sie mehr Fisch. Von Omega-3-Fettsäuren brauchen Sie 1 Gramm pro Tag. 100 Gramm Makrele liefern 2 Gramm, Thunfisch etwa 1,5 Gramm, Lachs um die 0,75 Gramm. Eine Fischölkapsel 0,13 Gramm. Also essen Sie zwei Portionen fetten Seefisch pro Woche.

2. Weniger Omega-6-Fettsäuren: Aus Arachidonsäure und Linolsäure baut der Körper andere Eicosanoide, solche, die Entzündungen fördern. Zu viele davon machen chronisch krank. Diese Fettsäuren stecken in Innereien und rotem Fleisch, fetter Wurst, Fertigprodukten. Linolsäure ist aber auch in Pflanzenölen enthalten: Sonnenblumen–, Distel-, Maiskeim- und Weizenkeimöl. Nicht mehr als einen Esslöffel pro Tag.

3. GLYX-niedrig essen: Auch hohe Insulinspiegel im Blut provozieren die Bildung von schlechten Eicosanoiden. Zucker, Kartoffeln, Weißbrot, Bier, süße Getränke locken viel Insulin.

4. Drei Portionen Gemüse am Tag – warum nicht in einer Minestrone – bremsen mit ihren Biostoffen Entzündungen im Körper.

Shiitakesuppe löffelnd
weckt man den inneren Doktor

So richtig gut geht es einem gerade nicht. Müde und angeschlagen kämpft man sich durch den Tag. Man weiß nicht so recht, was einem fehlt. Das Immunsystem ist mit irgendwelchen Viren oder Bakterien oder Pilzen beschäftigt – hat keine Kraft übrig, Glück zu produzieren. Das tut es normalerweise! Zeit für eine Mykotherapie (von griech. mykos = Pilz), Zeit für Shiitake, Zeit für eine magische Suppe mit diesem magischen Pilz. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Shiitake ein Heilmittel. Er stärkt das Qi, unsere Lebensenergie und das Immunsystem. In Japan gehört er als Blutdruck- und Cholesterinsenker zur Makrobiotik, der dort gültigen gesunden Ernährungslehre. In Asien dient die Mykotherapie nicht nur dazu, Krankheiten zu heilen, sondern auch das Gleichgewicht zwischen allen im Körper ablaufenden Prozessen wieder herzustellen. Und wie diese Medizin schmeckt, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Shiitakesuppe stärkt die Selbstheilungskräfte des Körpers.

IMG

Shiitakesuppe mit Miso

Zutaten für 4 Personen

2 EL Sesamsamen

250 g frische Shiitakepilze

200 g weißer Rettich

1 zarte Stange Lauch (ca. 250 g)

1 Stück frischer Ingwer (ca. 1 cm)

1 1/4 l Gemüsefond oder -brühe

200 g geräucherter Tofu

2 EL rote Misopaste (siehe Info)

2 EL Mirin (japanischer Reiswein)

1/2 Bund Koriandergrün

Zubereitung: 40 Min.

Pro Portion ca. 140 kcal

9 g EW, 7 g F, 11 g KH

1 Die Sesamsamen in einer trockenen Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

2 Inzwischen die Shiitakepilze abreiben und die Stiele entfernen. Die Pilzhüte in dünne Scheiben schneiden. Rettich putzen, schälen und in dünne, 4 cm lange Stifte schneiden. Den Lauch putzen, gründlich abbrausen und in 1/2 cm dünne Ringe schneiden. Den Ingwer schälen und reiben.

3 Fond oder Brühe in einem großen Topf aufkochen lassen. Ingwer, Rettich, Pilze und Lauch dazugeben, alles aufkochen und bei kleiner Hitze 3 Min. kochen lassen. Tofu in 1,5 cm große Würfel schneiden, dazugeben und in der Suppe 4 Min. ziehen lassen.

4 Von der Brühe 1 Schöpfkelle abnehmen, die Misopaste damit verrühren und unter die Suppe rühren. Die Suppe nicht mehr aufkochen lassen, sonst geht der Geschmack verloren. Suppe mit Mirin abschmecken. Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln und die Blätter grob hacken. Mit Koriandergrün und Sesamsamen bestreut servieren.

Info

Misopaste, japanische Sojabohnenpaste, ist in asiatischen Lebensmittelgeschäften oder auch im Bioladen erhältlich.

Je dunkler die Paste, desto kräftiger der Geschmack. Wer nur die helle, milde Paste bekommt, gibt etwas mehr zur Suppe.

Mit Schirm, Charme & Medizin

Seit über 2000 Jahren kultivieren Japaner und Chinesen einen Pilz, der am Pasaniabaum wächst. Die Japaner nennen ihn Shiitake (jap. »shii« = Pasaniabaum; »take« = Pilz), die Chinesen »xianguu«, den gut duftenden Pilz. Und welche Heilkräfte stecken unter seinem Hütchen?

Eine Mütze voller Medizin: Der braune Shiitakepilz ist wie eine kleine Natur-Apotheke. Jede Menge Vitalstoffe, darunter Eisen, Kalium, Kalzium, B-Vitamine und Provitamin D, stärken die Selbstheilungskräfte des Körpers. Sein Polysaccharid Lentina hindert das Krebswachstum und sein Eritadenin senkt den Cholesterinspiegel. Bereits in den 1970er-Jahren entdeckten Wissenschaftler, dass die Fruchtkörperextrakte des Shiitake Mäuse gegen Grippeviren feit. Heute weiß man, wie der natürliche Viren-Hemmer funktioniert: Die Shiitake-RNS (= Ribonucleinsäure) stimuliert die Abwehrkräfte des Körpers, steigert die Interferonproduktion. Das Immun-Eiweiß Interferon verhindert, dass sich die Viren vermehren. Und auch gegen Gicht zeigt der Pilz Wirkung. Er senkt binnen zwei Wochen den Harnsäurespiegel, wenn man ihn jeden Tag verzehrt, so eine Studie.

Scharf bringt den inneren Doktor auf Trab: Rettich stärkt nicht nur mit Vitamin C das Immunsystem. Seine scharfen, schwefelhaltigen Inhaltsstoffe wie das ätherische Öl Raphanol und die Senfölglykoside bekämpfen Bakterien und Pilze, beugen Infektionen vor und schützen den Körper vor Krebs. Ein beliebtes Hausrezept ist ein schleimlösender Hustensaft aus Rettich: Vom Rettich den Kopf abschneiden und die Wurzel aushöhlen. In die Höhle Kandiszucker geben und ein paar Stunden ruhen lassen, sodass der Rettich Saft ziehen kann. Dann von der Spitze des Rettichs her ein Loch bis zum Hohlraum bohren, damit der Saft in ein Glas ablaufen kann. Über den Tag drei bis fünf Teelöffel einnehmen.

Eiweiß, Vitamin B und Zink stärken die Abwehr: Das menschliche Immunsystem besteht aus 1,5 Kilogramm Eiweiß. Aus Immunzellen wie Makrophagen, B-Zellen, T–Zellen, Lymphozyten … Nur wer sich gut mit hochwertigem Eiweiß versorgt, stärkt seine Immunarmee gegen Bakterien, Viren, Pilze & Co. und damit seine Selbstheilungkräfte. Besonders wichtig sind die Eiweißbausteine Arginin, Glutamin, Cystein und Methionin, die allesamt im Tofu vertreten sind. Plus B-Vitamine, die mithelfen, die Antikörperarmee aufzustellen. Natürlich liefert er auch Zink, das eine Erkältung um einer paar Tage verkürzen kann.

Mit Hirsesuppe
so schön wie Kleopatra

Werfen wir einen Blick in unsere Kristallkugel: Wir schreiben das Jahr 48 vor Christus. Eine junge Königin steigt in ihr Bad mit Eselsmilch. Sie wird ihre Haut in seidiges Vlies verwandeln. Ihre Sklaven reichen ihr ein Tablett mit erlesenen Früchten und frisch gebackenen Hirsefladen. Frisch gebadet, mit den Schätzen der Natur gestärkt, hüllt sich die Traumfrau der Antike in ihre schönsten Gewänder. Sobald es dunkel ist, bricht sie auf, um ihr Land zu retten. In einen Teppich eingerollt lässt sie sich heimlich von ihrem treuesten Sklaven zum römischen Königspalast bringen. Der Bote tritt vor Cäsar, den römischen Feldherrn, der nach Ägypten gekommen ist, um den Streit um den ägyptischen Thron ein für alle Mal zu beenden, und entrollt vor dessen Füßen die junge Königin Kleopatra. Cäsar ist bezaubert von der Reinheit ihrer Haut, dem seidigen Glanz ihres Haares und von ihrer Bildung, von der inneren Schönheit, die Kleopatra ausstrahlt. Schönheit siegt. Und das Schönste daran: Man kann sie essen.

Hirsesuppe mit Aprikose macht jede Frau zur Schönheitskönigin.

IMG

Hirsesuppe mit Aprikosen

Zutaten für 4 Personen

500 g Aprikosen

1/2 l Multivitaminsaft (Reformhaus)

1/2 Stange Zimt

abgeriebene Schale von 1/2 Bio-Zitrone

3 EL brauner Vollrohrzucker

150 g Hirse

60 g Rosinen

40 g Walnusskerne

1 EL Akazienhonig

1/8 l Milch (oder Sahne)

2 TL Weizenkeimöl

Zubereitung: 45 Min.

Pro Portion ca. 465 kcal

8 g EW, 18 g F, 70 g KH

1 Die Aprikosen abbrausen, halbieren, entsteinen und in Spalten schneiden. Den Multivitaminsaft mit 1/2 l Wasser, Zimtstange, Zitronenschale und Zucker aufkochen lassen.

2 Inzwischen die Hirse in einem Sieb heiß abbrausen, abtropfen lassen, in den Sud einstreuen und aufkochen lassen. Von den Aprikosen einige Spalten zum Garnieren beiseitelegen, den Rest zur Hirse in den Topf geben. Rosinen dazugeben. Zugedeckt bei kleiner Hitze 20 Min. quellen lassen.

3 In der Zwischenzeit die Walnusskerne fein hacken und in einer trockenen Pfanne ohne Fett anrösten. Den Honig unterrühren.

4 Milch und Öl dazugeben und unter die Suppe rühren, nicht mehr kochen lassen. Zimtstange und Zitronenschale aus der Suppe entfernen. Die Suppe auf Tellern anrichten, mit den übrigen Aprikosenspalten und den Honig-Walnüssen bestreut servieren.

Variante

Je nach saisonalem Angebot können Sie die Aprikosen auch durch Pfirsiche, Nektarinen, Papaya oder Mango ersetzen.

Schönheit aus dem Suppenteller

Die Chinesen zählen Hirse zu den fünf heiligen Pflanzen. Die kleinen Getreidekörnchen stärken Gesundheit und Geist und sind Mini-Ampullen voller Schönheitselixier. Ihre ungesättigten lebenswichtigen Fettsäuren lagern sich in die Zellwände ein, halten jede Zelle geschmeidig und jung. Im Hirsekorn steckt außerdem Vitamin E. Es schützt die Hautzellen vor dem Angriff freier Radikale, die sie zerstören, vorzeitig altern lassen. Vitamin E hält Haut und Bindegewebe elastisch und gut durchblutet. Und für noch mehr von dem Schönheits-Vitamin sorgen Walnüsse und Weizenkeimöl.

Die Hirse verwöhnt uns mit B-Vitaminen: Niacin (Vitamin B3) hilft mit, die äußere Hornschicht der Haut aufzubauen und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Pantothensäure hilft Haut und Haaren sich zu erneuern und Wunden zu flicken.

Mit dem hohen Eisengehalt regt Hirse die Blutbildung an, zaubert geschmeidige Haut, glänzendes Haar und feste Nägel. Eisenmangel äußert sich in fahler Haut und viel zu vielen Haaren in der Bürste.

Das Siliciumdioxid der Hirse, auch Kieselsäure genannt, hilft mit, Kalzium in die Knochen einzulagern, lässt spröde Haare wieder seidig schimmern, stärkt Fingernägel und strafft das Bindegewebe und damit auch die Haut. Nicht zuletzt sorgt Kieselsäure auch für »innere Schönheit« – macht den Geist brillant. Französische Forscher stellten in einer Studie fest, je besser der Körper mit Kieselsäure versorgt wird, umso geringer ist das Risiko, Alzheimer zu entwickeln.

Weil’s schee macht: Milch, Aprikose & Walnuss

Suppen machen schon mal per se schön, weil sie Flüssigkeit enthalten. Viel davon bunkert die Haut. Das hält sie straff und gut durchblutet. Ein Mangel zeigt sich durch die ungeliebten Fältchen. Milch spendet neben Feuchtigkeit Proteine, die Bausteine für Zellen. Für neue junge Hautzellen. Als Topkalziumlieferant ist Milch auch ein Garant für starke Zähne, kräftiges Haar und stabile Fingernägel. Mit Vitamin B12 unterstützt sie die Zellteilung – das tägliche Jungwerden der Haut. Genauso wie die Folsäure, die als Jungbrunnen in der Walnuss steckt.

Eine wahre Schönheitsfrucht ist die Aprikose. Sie verleiht uns eine zarte Haut. Als Vitamin-C-Lieferant stärkt sie das Bindegewebe, schützt die Hautzellen vor dem frühen Zerfall. Auch ihre Carotinoide sorgen für eine schöne und glatte Haut – und beugen Krebs vor.

Mung-Dal-Suppe
harmonisiert unsere Bioenergien

Die ayurvedische Küche liegt im Trend. Kein Wunder, ihr Kosename lautet »Cuisine vital«. Die jahrtausendealte indische Medizin tut uns einfach gut – und bei ihr kommt Mung Dal auf den Rezeptblock, weshalb es hier in eine Suppe kommt. Die kleinen gelben Linsen verdauen wir leicht – ohne Blähungen. Mung Dal liefert hochwertiges Eiweiß, spendet Kraft und Stärke, beruhigt – und entsprechend zubereitet harmonisiert es unsere drei Doshas. Darunter versteht man Bioenergien, die alle Vorgänge im Körper regulieren: VATA ist zuständig für Bewegung, Transport und Kommunikation im Körper, also für den Kreislauf, die Atmung, das Herz. PITTA reguliert unseren Stoffwechsel, den Hunger und den Umbau der Nährstoffe. KAPHA hält alles zusammen, sorgt für Struktur und Stabilität. Diese drei Regulationskräfte arbeiten immer zusammen, in jeder Körperzelle von Kopf bis Fuß. Sie verändern sich ständig, reagieren auf Gedanken und Umwelt. Gesundheit bedeutet: ausgeglichene Doshas. Und dazu trägt die Mung-Dal-Suppe ihr Schärflein bei.

Mung-Dal-Suppe reguliert den Stoffwechsel, harmonisiert unsere Energien.

IMG

Mung-Dal-Suppe mit Fenchel

Zutaten für 4 Personen

150 g gelbe Mungobohnen (geschälte, halbierte Mung Dal)

1 Fenchelknolle (ca. 250 g)

1 Stück frischer Ingwer (ca. 2 cm)

1 EL ÖL

1 TL schwarze Senfkörner

1 TL frisch gemahlener Koriander

1 TL zerstoßene Fenchelsamen

1/2 TL Kurkumapulver

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

1 l Gemüsebrühe

Steinsalz

1/2 Bund frische Kräuter (z. B. Basilikum, Petersilie oder Koriandergrün)

Zubereitung: 60 Min.

Pro Portion ca. 155 kcal

11 g EW, 4 g F, 18 g KH

1 Die Mungobohnen in einem Sieb unter fließend kaltem Wasser gründlich abbrausen und abtropfen lassen. Den Fenchel abbrausen, das Grün abschneiden und beiseitelegen, die Knolle halbieren und den Strunk herausschneiden. Die Fenchelhälften in kleine Würfel schneiden. Ingwer schälen und fein hacken.

2 Das Öl in einem Topf erhitzen, die Senfkörner darin zugedeckt anrösten, bis sie poppen, dann die übrigen Gewürze, 1/2 TL Pfeffer und den Ingwer dazugeben. Mung Dal einrühren, kurz andünsten und alles bei mittlerer Hitze 1–2 Min. unter ständigem Rühren dünsten. Fenchelwürfel dazugeben und bei mittlerer Hitze 3 Min. mitdünsten.

3 Brühe und 3/8 l heißes Wasser dazugießen, gut umrühren und zugedeckt 30–40 Min. köcheln lassen, bis die geschälten Mungobohnen zerfallen und die Suppe sämig ist. Ab und zu umrühren. Mit Steinsalz und Pfeffer abschmecken.

4 Die Kräuter abbrausen, trocken schütteln, die Blätter hacken und unter die Suppe ziehen. Die Suppe mit Fenchelkraut bestreuen und sofort servieren.

Info

Mungobohnen sind kleine, runde, grünliche Hülsenfrüchte, die wir oft als Keimlinge im Gemüseladen finden. Geschält, halbiert und gelb kommen sie als Mung Dal in den Handel und sind getrocknet im Asienladen erhältlich.

Welcher Konstitutionstyp sind Sie?

Jeder Mensch hat von Geburt an unterschiedlich ausgeprägte Doshas. Die dominierenden Doshas prägen Körper und Geist. Jeder Mensch ist eine individuelle Mischung aus VATA, PITTA und KAPHA. Finden Sie erst heraus, welcher Konstitutionstyp Sie sind – und beachten Sie dann die Suppenwürz-Tipps.

Vata-Typen haben ein geringes Gewicht, sind begeisterungsfähig, schnell im Handeln, neigen zu trockener Haut, mögen weder Kälte noch Wind, haben unregelmäßig Hunger, neigen zu Verstopfung, Kummer und Sorgen, fassen alles schnell auf und schlafen nur leicht. Zu viel Vata gleicht man durch süß, sauer und salzig aus. Für mehr Süße können Sie die Fenchelportion erhöhen. Saurer wird die Suppe mit einem Klecks Joghurt obendrauf. Ins Steinsalz-Töpfchen dürfen Sie tiefer greifen, doch reduzieren Sie scharfe, bittere und herbe Zutaten wie Ingwer, Senfsamen, Koriander, Pfeffer, Basilikum, Petersilie und Kurkuma.

Pitta-Typen haben einen mittelschweren Körperbau, oft rötliche Hautfarbe und rötliche Haare, arbeiten langsamer, sehr systematisch und organisiert. Sie mögen es nicht heiß, haben starken Hunger und verdauen gut. Sie erinnern sich präzise, sie geben gute Redner ab. Sie sind unternehmungslustig und kühn, aber leider leicht erregbar und ungeduldig. Sie mögen lieber kalte Nahrung und kühle Getränke. Zu viel Pita: Achten Sie auf süß, bitter und herb. An Kurkuma, Kardamom, Fenchelsamen und Koriander brauchen Sie nicht zu sparen. Aber bitte nicht zu scharf würzen. Ingwer, Pfeffer, Senfsamen und Kräuter gering dosieren.

Kapha-Typen verfügen über einen stabilen, schweren Körperbau, sind stark und haben viel Ausdauer. Sie arbeiten methodisch aber langsam. Die Haut ist glatt, oft fettig. Zum geringen Hunger gesellen sich eine langsame Verdauung. Die ruhige, beständige Persönlichkeit ist schwer aus der Ruhe zu bringen. Ihre langsame Auffassungsgabe macht ein gutes Langzeitgedächtnis wett. Sie schlafen tief und lange, haben häufig kräftiges dunkles Haar. Ein Überschuss an Kapha-Dosha reguliert man mit scharf, bitter, herb. Nehmen Sie ruhig ein großes Stück Ingwer, und wenn Sie Lust haben noch eine Prise Chili dazu. Auch etwas mehr Kurkuma, Koriander, Senfsamen, Pfeffer und Kräuter gleichen den Kapha-Typ aus. Dafür süße, salzige und saure Zutaten wie Fenchelknolle und Salz zurückhaltend verwenden.

Griessnockerlsuppe
stärkt das Qi

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) verschreibt Suppen statt Medizin. In jeder chinesischen Küche brodelt ständig ein Topf auf dem Herd. Darin garen Fleisch- und Gemüsereste stundenlang. Der Garprozess wandelt die Materie in Lebensenergie um, Qi genannt. Und diese führt man dem Körper mit der Brühe zu. Für mehr Qi, für mehr innere Balance. Qi hält Körper und Geist in Bewegung, schützt uns vor äußeren widrigen Einflüssen, wandelt Nahrung in Blut um und wärmt den Körper. Besonders wichtig, um das Qi zu stärken, ist der Geschmack, die sogenannte Essenz, voll beladen mit Energie. Die Leber mag es sauer, das Herz bitter, die Lunge scharf, die Niere salzig und die Milz süß. Der TCM-Mediziner ordnet die fünf Geschmacksrichtungen den Elementen Holz (sauer), Feuer (bitter), Metall (scharf), Wasser (salzig) und Erde (süß) zu. Um einem Qi-Mangel vorzubeugen, sollten stets alle fünf Elemente auf dem Teller liegen. Denn geht einem Organ das Qi aus oder ist der Qi-Fluss blockiert, wird der Mensch krank.

Mit unserer TCM-Suppe löffeln Sie Lebensenergie.

IMG

Rinderbrühe mit Griessnocken

Zutaten für 6 Personen

750 g Rindfleisch (Brust oder Schulter)

4 Knochen vom Rind (ca. 500 g)

4 Möhren

2 zarte Stangen Lauch

1/2 Knollensellerie

3 Stängel Liebstöckel

2 Zwiebeln

4 Knoblauchzehen

8 Wacholderbeeren

10 schwarze Pfefferkörner

5 Pimentkörner

2 Lorbeerblätter

4 EL Essig

1/4 l Milch

2 EL Butter

Salz

125 g Vollkorngrieß

3 Eier

Zubereitung: 45 Min.

Garzeit für die Brühe:

2 1/2 Std.

Pro Portion ca. 170 kcal

7 g EW, 7 g F, 18 g KH

1 Fleisch und Knochen abbrausen. Gemüse abbrausen, putzen oder schälen. Je 1 Möhre und Lauchstange beiseitelegen, übriges Gemüse grob zerkleinern. Liebstöckel abbrausen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und halbieren.

2 Fleisch und Knochen in einen großen Topf legen. Gemüse, Zwiebeln, Knoblauch, Gewürze und Kräuter dazugeben. 3 l kaltes Wasser und Essig dazugießen, langsam aufkochen lassen. Nach dem ersten Aufwallen abschäumen. Die Brühe halb zugedeckt bei kleiner Hitze 2 1/2 Std. sanft sieden lassen. Den Schaum immer wieder abschöpfen.

3 Etwa 30 Min. vor dem Ende der Garzeit übrige Möhren und Lauch in feine Streifen schneiden. Für die Grießnocken Milch mit Butter aufkochen, salzen. Den Grieß einrieseln lassen und die Masse kräftig rühren, bis sie sich als Kloß vom Topfboden löst. Den Topf vom Herd nehmen, die Eier einzeln unterrühren. Die Masse kurz ruhen lassen, dann mit zwei feuchten Teelöffeln Nocken abstechen.

4 Die Brühe durch ein Sieb gießen. Gemüse wegwerfen, Fleisch anderweitig verwenden. Die Brühe erneut aufkochen lassen, 1 EL Salz, übrige Gemüsestreifen und Grießnocken dazugeben und bei mittlerer Hitze in 4–5 Min. garen.

Tipp

Das Fleisch würfeln und mit dem Gemüse in die Suppe geben.

Vorrats-Tipp

Brauchen Sie weniger? Dann füllen Sie die übrige Brühe in einen Portionsbehälter (1/2 l) und frieren Sie sie ein. Im Gefrierfach kann sie bis zu 3 Monaten aufbewahrt werden.

Fünf Elemente stärken das Qi

Auch eine Nicht-Asien-Suppe kann ganz im Sinne der TCM sein. Wie unsere Grießnockerlsuppe. Sie enthält alle fünf Elemente und hat in 2 1/2 Stunden viel Zeit, beste Zutaten in Qi umzuwandeln.

Das Element Erde spielt die Hauptrolle in der TCM-Ernährung. Denn Erd-Zutaten harmonisieren Milz und Magen, die für die Verteilung des Qi an die unterschiedlichen Organe zuständig sind. Dafür brauchen sie selbst auch Energie. Butter, Rindfleisch, Möhren und Grieß stärken das Qi und regen die Verdauung an. Vor allem Getreide (Grieß) spielt in der TCM eine wichtige Rolle. Man kombiniert es mit Hülsenfrüchten. Klug: Weil dadurch die biologische Wertigkeit des Eiweißes steigt. Gekochtes Getreide ist leicht verdaulich, entgiftet und beruhigt. Zum Element Erde zählen: Getreide, die meisten Fleisch-, Obst- und Gemüsesorten.

Metall lässt das Qi im Blut besser kreisen und stärkt das Abwehr-Qi, das den Körper gegen böse äußere Einflüsse wappnet. Gewürze wie Pfeffer, aber auch Gemüse wie Zwiebeln und Lauch oder Liebstöckel ordnet der TCMler dem Element Metall zu. Weitere Vertreter des Elementes: Chilischoten, Muskat, Knoblauch, Rettich, Kohlrabi, Kresse, Pfefferminze, Rucola.

Salz zählt zum Element Wasser. Salziges wirkt schleimlösend, stärkt die Niere und entwässert. Doch zu viel Salz, bewirkt das Gegenteil. Denn stark mit Speisesalz Gewürztes bindet das Wasser im Körper. Weitere Wasser-Zutaten: Algen, Fisch, Schweinefleisch, Mineralwasser, fermentierte Nahrungsmittel (zum Beispiel Miso) und Hülsenfrüchte wegen ihrer Nierenform und ihrer entwässernden Wirkung.

Saures zieht einem im Mund alles zusammen. Das beschreibt die Wirkung des Elements Holz. Was sauer schmeckt, gleicht aus, was sehr stark nach außen gerichtet ist. Der Essig in der Rinderkraftbrühe hemmt beispielsweise starkes Schwitzen. Weitere Holzzutaten: Viele Früchte, Tomaten, saure Milchprodukte wie Joghurt, Dickmilch oder Quark.

Das Element Feuer vertritt alles, was bitter schmeckt. Die Bitterstoffe aus Wacholderbeeren regen die Verdauungssäfte aus Leber und Galle an. Außerdem wirkt das Element Feuer entwässernd und lindert Ödeme. Weitere Vertreter aus der Kategorie Feuer: Radicchio, Endiviensalat, Löwenzahn, Rosmarin, Thymian, Kaffee, schwarzer Tee, grüner Tee, Rotwein und Pils.

Russische Salzgurkensuppe
vertreibt den Kater

In Russland trinkt man Wodka. Viel Wodka. Und der macht einen dusseligen Kopf und vor allem, wenn er billig ist (viele Fuselalkohole!) einen ganz schönen Kater. Nix für Agenten auf geheimer Mission. Darum entwickelte der sowjetische Geheimdienst KGB in den 90er-Jahren die Pille RU-21, die den Agenten erlauben sollte, klar im Kopf zu bleiben, während der Kontrahent sich unter den Tisch säuft. Zusatzgarantie: keinen Kater. Typisch Mensch: erst die Pulle, dann die Pille. Na, ja. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, den Kopf wieder klar zu bekommen, wenn man denn mal ein bisschen zu tief ins Glas geguckt hat. Mit einem magischen Rezept aus Russland beispielsweise. Blättern Sie einfach um und kochen Sie es nach.

Wer Russische Salzgurkensuppe isst, braucht keine RU-21-Chemie.

IMG

Russische Salzgurkensuppe

Zutaten für 6 Personen

600 g Kalbsschulter mit Knochen

2 Lorbeerblätter

10 schwarze Pfefferkörner

60 g Graupen

2 Zwiebeln

2 große Möhren

4 Salzgurken (ca. 500 g) + 3–5 EL Salzgurkensaft (oder Sauerkrautsaft)

4 Kartoffeln

2 EL Öl

100 g Sauerampfer (oder Blattspinat)

1/2 Bund Dill

Salz, schwarzer Pfeffer

4 EL saure Sahne

Zubereitung: 60 Min.

Garzeit: 60 Min.

Pro Portion ca. 230 kcal

23 g EW, 5 g F, 21 g KH

1 Das Fleisch abbrausen, mit 1 1/2 l kaltem Wasser aufkochen lassen. Lorbeerblätter und Pfefferkörner dazugeben. Den Schaum abschöpfen. Das Fleisch halb zugedeckt bei kleiner Hitze 1 Std. köcheln lassen, bis es weich ist. Graupen abbrausen, in 200 ml Wasser aufkochen lassen und bei kleiner Hitze in 40 Min. garen.

2 Inzwischen die Zwiebeln schälen und würfeln. Möhren putzen, schälen und mit den Salzgurken in kleine Würfel schneiden. Kartoffeln schälen, abbrausen und in etwas größere Würfel schneiden.

3 Das Fleisch aus der Brühe nehmen, diese durch ein Sieb gießen und auffangen. Die Graupen abgießen und abtropfen lassen.

4 Das Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln und Möhren darin andünsten. Die Kalbfleischbrühe dazugießen und langsam aufkochen lassen. Gurken und Kartoffeln dazugeben und bei mittlerer Hitze in 20–25 Min. garen.

5 Inzwischen das Kalbfleisch würfeln. Den Sauerampfer verlesen, abbrausen, die harten Stängel abknipsen, die Blätter fein hacken. Den Dill abbrausen, trocken schütteln und die Dillspitzen hacken.

6 Fleisch, Graupen und Sauerampfer in die Suppe geben, kurz darin ziehen lassen. Salzen, pfeffern, den Gurkensaft dazugeben. Die Suppe mit je 1 EL saurer Sahne anrichten, mit Dill bestreuen.

Das schmeckt dazu

Roggen-Sauerteigbrot

Wie wird man einen Kater wieder los?

Wie entsteht eigentlich ein Kater? Alkohol entzieht dem Körper Wasser (= Dehydratation), entzieht dem Blut schnell wertvolle Mineralien (= Dysequilibrium), zudem rauben giftige Abbauprodukte des Alkohols dem Gehirn Sauerstoff und aktivieren Entzündungsbotenstoffe, die Schmerzen auslösen. Das kann man alles verhindern.

1. Dem Kater vorbeugen

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste: Verlassen Sie sich niemals auf Regeln wie »Wein auf Bier, das rat’ ich dir« … Trinken Sie nicht durcheinander, sondern lieber viel, viel Wasser vor oder während des Gelages – und kurz bevor Sie ins Bett gehen. Essen Sie Käse, knabbern Sie Nüsse oder etwas anderes, das viel Fett enthält. Denn das bremst die Weiterleitung in den Darm. Sprich: Die wein- und schnapsabbauende Alkoholdehydrogenase hat Zeit, den Stoff im Magen zu entschärfen, bevor er ins Blut dringt. Auch 1 Gramm Vitamin C (Ascorbinsäure-Pulver) hilft dem Kater vorzubeugen.

2. Den Kater entschärfen

Ist der Kater da, dann war’s eindeutig zu viel. Okay, das nächste Mal sind Sie klüger. Und heute duschen Sie erst einmal den Nacken abwechselnd warm und kalt. Dann meiden Sie Kaffee, denn der entzieht dem Körper noch mehr Wasser. Den Kater-Killer Cystein liefert sofort der Virgin Fogcutter: 1 TL Worcestersauce, 1 Tropfen Tabasco, 1 TL Zitronensaft und ein rohes Ei. Salz und Pfeffer. Und dann kochen Sie sich einen großen Topf Russische Salzgurkensuppe. Darin stecken diese Anti-Kater-Geheimnisse:

Brühe: Alkohol raubt dem Körper Flüssigkeit. Unsere heiße Suppe gibt sie Löffel für Löffel dem ausgelaugten Körper wieder zurück.

Vitalstoffe: Mit der Flüssigkeit raubt Alkohol dem Körper die B-Vitamine, Vitamin C und die Elektrolyte Natrium, Kalium und Magnesium. Saure Mahlzeiten mit einem hohen Mineralstoffgehalt wie Matjes oder Rollmops vertreiben den Katzenjammer am schnellsten. Aber ehrlich, ich bekäme keinen Fisch runter. Und Sie? Deshalb kochen die Russen auch lieber eine saure Suppe mit sauren Gurken, Sauerampfer und mit dem Vitamin-B-Lieferanten Fleisch. Unsere Suppe liefert neben vielen Mineralien natürlich auch viel Vitamin C (Sauerampfer) und das hilft dem Körper, die im Kopf tobenden Giftstoffe abzubauen.

Als Nachspeise servieren Sie ihrem Kater einen Spaziergang: Nichts hindert ihn mehr am Bleiben als frische Luft und Bewegung.

Der Kürbis,
die Farbe Gelb
und der Glückstopf

Schon die alten Ägypter wussten: Gesundheit ist Glück und Glück kann man sich malen. Sie tünchten die Wände der Farbtempel – und heilten dort Menschen mit Farbe. Heute misst die Wissenschaft: Rot erhöht den Blutdruck, Grün beruhigt und senkt ihn. Gelb lockt Serotonin und Noradrenalin, stimmt uns über Hormone fröhlich – genauso wie Licht. Darum lässt die Natur im Herbst den Kürbis wachsen. Damit wir uns in der lichtarmen Zeit an seinem Gelb erfreuen. Der Kürbis kommt in den Glückstopf. Genauso wie Banane, Chili, Dattel, Huhn, Orangensaft und Ingwer. Alles Mood-Food. Zutaten des Glücks oder in der Sprache der Wissenschaft: »Nutritional Neuroscience«. Nahrungsmittel-Neurologie heißt so viel wie: Man kann mit dem Essen das Gehirn dazu bringen, Glück zu erzeugen. Das müssen Sie nicht glauben, probieren Sie es einfach aus. Und laden Sie sich Freunde an den Glückstopf ein.

So gut kann Nutritional Neuroscience schmecken: Kürbis ist eine Glückspille ohne Nebenwirkungen.

IMG

Gelber Glückstopf mit Hähnchenspieß

Zutaten für 4 Personen

1 kg Kürbis (z. B. Muskatkürbis)

1 reife Banane

1 Zwiebel

1 Stück frischer Ingwer (ca. 2 cm)

2 rote Chilischoten

3 EL Öl

gut 2 EL scharfes Currypulver

800 ml Hühnerbrühe

200 g Hähnchenbrustfilet

4 frische Datteln

2 EL Cashewnusskerne

1/2 Bund Koriandergrün

200 ml frisch gepresster Orangensaft

200 g Sahne

Salz

Zubereitung: 80 Min.

Pro Portion: ca. 495 kcal

25 g EW, 28 g F, 36 g KH

1 Den Kürbis in Spalten schneiden, das weiche Innere und die Kerne mit einem Esslöffel entfernen. Die Spalten schälen, das Kürbisfleisch in ca. 1,5 cm breite Stücke schneiden. Die Banane schälen und in Scheiben schneiden. Zwiebel und Ingwer schälen und klein würfeln. Chilischoten längs halbieren, putzen, abbrausen und fein würfeln.

2 In einem großen Topf 2 EL Öl erhitzen. Zwiebel, Ingwer und Chili darin andünsten. Banane und Kürbis dazugeben, 4 Min. mitdünsten. Knapp 2 EL Currypulver darüberstäuben und kurz anschwitzen. Brühe dazugießen und alles zugedeckt bei mittlerer Hitze 30 Min. kochen lassen.

3 Inzwischen das Hähnchenfleisch waschen, trocken tupfen und in 1,5 cm große Würfel schneiden. Mit etwas Currypulver bestäuben. Datteln je einmal längs und quer halbieren. Fleisch und Dattelstücke abwechselnd auf 4 Holzspieße stecken. Cashewkerne grob hacken. Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken.

4 Aus der Suppe 4 EL Kürbiswürfel herausheben und beiseitestellen. Übrige Kürbissuppe mit dem Pürierstab fein pürieren, durch ein Sieb passieren und wieder in den Topf gießen. Orangensaft und Sahne einrühren, die Suppe einmal aufwallen lassen. Kürbiswürfel dazugeben und ziehen lassen.

5 Das übrige Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Hähnchenspieße darin bei mittlerer Hitze rundherum 6–8 Min. braten, herausnehmen und salzen. Die Suppe mit je 1 Spieß anrichten, mit Koriandergrün und Cashewkernen bestreuen.

Tipp

Die gehackten Cashewnüsse in einer trockenen Pfanne ohne Fett goldbraun rösten.

Zum Glück gibt’s Kürbissuppe

Glück entsteht im Gehirn – wenn Sie aus dem Glückstopf löffeln. Das Limbische System und die Formatio reticularis, ein Netz aus Nervenzellen im Stammhirn, steuern das Gefühlsleben des Menschen mit Hilfe von Botenstoffen, den Neurotransmittern. Und diese Botenstoffe kann man locken.

Lauter Glücksbringer

Kürbis: Klar, er leuchtet in den Farben des Glücks. Und nicht nur das. Er liefert Folsäure. Studien belegen, depressive Menschen haben wenig von diesem B-Vitamin im Blut. Fehlt dem Körper die Folsäure, sinkt auch die Serotoninkonzentration im Gehirn. Noch ein Glücksstoff steckt im Kürbis: Eisen. Der Körper stellt damit das Glückshormon Dopamin her.

Chili: Capsaicin, der Stoff, der die Chili so scharf macht, kitzelt im Mund die Hitze-Rezeptoren. Für den Körper bedeutet das: Schmerz. Das Gehirn schüttet körpereigene Schmerzmittel, Endorphine, aus. Sie docken an Opiatrezeptoren an, lindern den Schmerz und stimmen zudem glücklich.

Orangensaft: Vitamin C unterstützt das Enzym Dopamin-beta-Monooxygenase bei seiner Produktion von Adrenalin und Noradrenalin – Botenstoffe der guten Laune.

Cashewnusskerne: Nüsse versorgen uns mit den Vitaminen B1, B2 und B6. Sie sind wichtig für die Nerven im Gehirn, für seelische Ausgeglichenheit.

Hühnchen: Der Hähnchenspieß zur Suppe liefert viel Zink. Das Spurenelement stärkt die Nerven und hebt die Stimmung.

Banane: Sie enthält Serotonin oder Norepinephrin. Die Banane gehört neben Walnüssen und Ananas zu den Glücksbringern aus der Natur.

Die Glücksformel: Eiweiß + Kohlenhydrate

Um den Gute-Laune-Boten Serotonin herstellen zu können, braucht der Körper den Eiweißbaustein Tryptophan. Toplieferanten: Geflügel, Milchprodukte, Datteln, Bananen und Nüsse. Kürbis, Bananen und Datteln sorgen dafür, dass möglichst viel Tryptophan im Gehirn ankommt. Denn sie liefern die nötigen Kohlenhydrate, die wiederum dabei helfen, dass möglichst viel Tryptophan die Blut-Hirn-Schranke passieren kann – für viel Serotonin und viel Glück.

Für mehr Agni und Appetit:
Ayurvedische Auberginensuppe

Je besser das Agni, das Verdauungsfeuer, brennt – desto gesünder, fröhlicher, wacher, fitter ist der Mensch. Das lehrt die ayurvedische Medizin Indiens seit Jahrtausenden. Wie zeigt sich ein gutes Agni? Mit zwei- bis dreimal täglich richtigem Hunger und einer geregelten Verdauung. Ein schwaches Agni schafft es nicht, alles zu verbrennen, was der Mensch so den ganzen Tag aufnimmt. Es entstehen kleine Mülldeponien mit Abfallstoffen, Schlacken, die man »Ama« nennt. Ama wiederum vertreibt den Appetit, drosselt die Verdauung, blockiert den Stoffwechsel und die Transportkanäle im Körper, hinterlässt einen weißlichen Belag auf der Zunge, macht müde und matt. Die Energie kann im Körper nicht mehr richtig fließen. Es braucht nur ein bisschen Medicus-Magie, um das Agni zu schüren: Regelmäßigkeit, morgens und abends eher leichte Mahlzeiten, Gewürze, die die Verdauung anregen und eine Balance der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Wie in der Auberginensuppe. Sie vereint süße, saure, scharfe, salzige, bittere und herbe Zutaten, lässt das Agni lodern – und gibt dem Ama keine Chance.

Die ayurvedische Auberginensuppe schürt das Verdauungsfeuer.

IMG

Ayurvedische Auberginensuppe

Zutaten für 4 Personen

5 Fleischtomaten (ca. 1 kg)

1 Zwiebel

1 Stück frischer Ingwer (ca. 2 cm)

2 getrocknete rote Chilischoten

2 EL Ghee (Asienladen oder Reformhaus; oder Butterschmalz)

1 TL Currypulver

1 TL Garam Masala (indische Gewürzmischung)

1/2 TL gemahlener schwarzer Pfeffer

1/2 TL Kurkumapulver

2 Auberginen (ca. 500 g)

Steinsalz

6 EL Öl

1/2 Bund Koriandergrün

Zubereitung: 60 Min.

Pro Portion ca. 220 kcal

3 g EW, 20 g F, 6 g KH

1 Die Tomaten mit kochendem Wasser übergießen, kurz ziehen lassen, dann abschrecken, häuten, vierteln und grob zerteilen. Die Zwiebel schälen und klein würfeln. Den Ingwer schälen und fein hacken. Die Chilischoten im Mörser fein zerbröseln.

2 Das Ghee in einem Topf erhitzen, die Zwiebel darin glasig dünsten. Den Ingwer dazugeben und kurz mitdünsten. Chilis, Currypulver, Garam Masala, Pfeffer und Kurkumapulver einrühren und kurz andünsten. Tomatenwürfel und 1/4 l Wasser hinzufügen, aufkochen und alles zugedeckt bei mittlerer Hitze 30 Min. kochen lassen.

3 Inzwischen die Auberginen abbrausen, putzen, längs in Viertel schneiden und in knapp 1 cm dicke Scheiben schneiden. Mit Steinsalz bestreuen und 20 Min. ziehen lassen.

4 Die Auberginenscheiben mit Küchenpapier trocken tupfen. Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen, die Auberginenscheiben darin portionsweise in 3–4 Min. anbraten, zwischendurch einmal wenden.

5 Die Tomaten im Mixer oder mit dem Pürierstab glatt pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auberginen in die Suppe geben. Das Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken. Die Suppe damit bestreut servieren.

Die Magie der sechs Geschmacksrichtungen

Ayurveda heißt übersetzt »Wissen vom Leben«. Ein harmonisches Leben grenzt schier an Magie. Harmonie entsteht, wenn sich Gegensätze aufheben – auch im Essen oder wie hier in der Suppe durch sechs verschiedene Geschmacksrichtungen.

Ghee, die geklärte Butter aus dem Asienladen, gilt als süß. Der ayurvedische Arzt verschreibt Ghee, um fettlösliche Giftstoffe aus dem Körper zu leiten. Süße Lebensmittel sind nahrhaft, beruhigen, vertreiben Nervosität und Verdauungsbeschwerden. Vor allem gut für Vata- und Pitta-Typen (>). Weitere süße Vertreter: Fenchel, Möhren, Süßkartoffeln, Getreide, die meisten Fleischsorten, Eier, süßes Obst, Honig.

Saures wie die Tomaten machen in Maßen genossen, in der Ayurvedasuppe zufrieden, regen Geist, Appetit und Verdauung an. Vor allem Vata-Typen brauchen saure Zutaten. Weitere Vertreter: Rote Bete, milchsaures Gemüse, Sauerampfer, Joghurt, Buttermilch, Käse, Tofu, Grapefruit, Zitronen.

Steinsalz liefert die Geschmacksrichtung salzig. Salz regt den Appetit an, beruhigt, lindert Verdauungsbeschwerden und Hautentzündungen sowie Erkältungskrankheiten. Salziges gleicht Vata-Typen aus. Auch salzig: Algen, Seegras, Pickles, Wurst, Meeresfisch und Meeresfrüchte, Kapern, Sojasauce.

Ingwer, Curry, Pfeffer und Chili gelten als scharf. Pfeffer heizt dem Verdauungsfeuer Agni ein. Ingwer verhindert die Ansammlung von Ama im Körper und nährt das Agni. Scharfe Gewürze regen an, beleben. Sie kurbeln Geist, Kreislauf, Stoffwechsel und Darm an, lindern Erkältungen, beschleunigen die Wundheilung. Kapha-Typen brauchen viel Schärfe: Zwiebeln, Radieschen, Rettich, Sprossen, Meerrettich, Knoblauch, Petersilie.

Kurkuma (Gelbwurzel) reinigt Geist und Körper. Die Wurzel steigert die Konzentrationsfähigkeit und weckt den Verstand. Das daraus gewonnene bittere gelbe Gewürz regt Verdauung sowie Entgiftung an. Bitter tut Pita- und Kapha-Typen gut. Auch bitter: Artischocken, Chicorée, Spargel, Radicchio, Passionsfrucht, Kakao, Rosmarin und Estragon gelten ebenfalls als bitter.

Auberginen ordnet die ayurvedische Lehre der Geschmacksrichtung herb zu. Herbes ist gut für die Seele, reinigt das Blut, lindert Durchfall und Entzündungen. Und wer stark schwitzt, kann das mit herben Lebensmitteln drosseln. Herbe Lebensmittel tun Pitta- und Kapha-Typen gut. Weitere herbe Zutaten: Kürbis, Pilze, Kohl, Quitten, Wacholderbeeren, Salbei.

Wie man
Gemüsekasper
zum Suppenessen bringt

Sicher kennen Sie das Gedicht »Der Suppenkasper« von Heinrich Hoffman aus dem »Struwwelpeter«. Hat man vielen Kindern vorgelesen – als Erziehungsmaßnahme sozusagen. Hier leicht abgewandelt:

Der Gemüsekasper

Der Kaspar, der war kerngesund,

Ein dicker Bub und kugelrund,

Er hatte Backen rot und frisch,

Das Gemüse aß er hübsch bei Tisch.

Doch einmal fing er an zu schrei’n:

»Ich esse kein Gemüse! Nein!

Ich esse mein Gemüse nicht!

Nein, mein Gemüse ess’ ich nicht!«

Am nächsten Tag – ja sieh nur her!

Da war er schon viel magerer.

Da fing er wieder an zu schrei’n:

»Ich esse kein Gemüse! Nein!

Ich esse mein Gemüse nicht!

Nein, mein Gemüse ess’ ich nicht!«

Am dritten Tag, O weh und ach!

Wie ist der Kaspar dünn und schwach!

Doch als das Gemüse kam herein,

Gleich fing er wieder an zu schrei’n.

»Ich esse kein Gemüse! Nein!

Ich esse mein Gemüse nicht!

Nein, mein Gemüse ess’ ich nicht!«

Am vierten Tage endlich gar,

Der Kaspar wie ein Fädchen war.

Er wog vielleicht ein halbes Lot –

Und am fünften Tage wär er tot …

Doch – oh wie sonderbar –

Er aß, was da im Suppenteller war …

Wir drohen nicht. Wir machen das anders. Wir zaubern ein bisschen. Wir zaubern eine Gemüsesuppe, zu der kein Kind mehr sagt: »Ich esse kein Gemüse. Nein! Nein, mein Gemüse ess ich nicht!«

Mit dieser Suppe trickst man Gemüsekasper aus.

IMG

Struwwelmax-Suppe

Zutaten für 4 Personen

2 mehlig kochende Kartoffeln (ca. 250 g)

2 Möhren

1/4 Knollensellerie (ca. 150 g)

200 g Brokkoli

1 zarte Stange Lauch

1 EL Rapsöl

1 l Gemüsebrühe

2 Scheiben Vollkorntoast

2 TL Butter

100 g Joghurt

150 g Crème fraîche

1 TL Zitronensaft

Salz, schwarzer Pfeffer

frisch geriebene Muskatnuss

8 Kürbiskerne

8 schwarze Pfefferkörner

1 Bund Schnittlauch

Zubereitung: 60 Min.

Pro Portion ca. 320 kcal

8 g EW, 23 g F, 20 g KH

1 Kartoffeln, Möhren und Sellerie putzen, abbrausen, schälen und würfeln. Brokkoli abbrausen, putzen und in Röschen teilen, Stiele schälen und klein schneiden. Den Lauch putzen, längs einschneiden, gründlich abbrausen und in feine Streifen schneiden.

2 Das Öl in einem großen Topf erhitzen und das Gemüse darin 3–5 Min. andünsten. Die Brühe dazugießen und langsam aufkochen lassen. Das Gemüse zugedeckt bei mittlerer Hitze in ca. 20 Min. garen.

3 Inzwischen aus dem Toastbrot mit einem Ausstecher 4 Halbmonde ausstechen, die Toastreste fein würfeln. Die Butter in einer kleinen Pfanne erhitzen, die Toastmonde und -würfelchen darin in 4–5 Min. goldbraun braten, zwischendurch wenden. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

4 Den Topf mit der Suppe vom Herd nehmen und das Gemüse mit dem Pürierstab bei niedrigster Stufe pürieren. Den Topf wieder auf die abgeschaltete Herdplatte stellen. Joghurt und Crème fraîche bis auf 50 g unter das Gemüsepüree rühren, einmal aufkochen lassen. Mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

5 Suppe auf vorgewärmte Teller verteilen und mit einem Gesicht verzieren: Dafür je 1 Toastmond als Mund auflegen, je 2 TL Crème fraîche als Augen daraufsetzen, diese mit je 2 Kürbiskernen als Pupillen verzieren. Je 2 schwarze Pfefferkörner als Nasenlöcher auflegen. Schnittlauch waschen, trocken schütteln, einige Halme beiseitelegen, den Rest in feine Röllchen schneiden und mit den Toastwürfeln mischen. Diese Mischung und Schnittlauchhalme als »Haare« auflegen.

Wie man es unter kleine Menschen bringt

Kinder brauchen Gemüse. Nur: Es sollte im Bauch und nicht an der Wand landen. Da hilft nur Hokuspokus. Man gebe es in eine Suppe und greife tief in die Trickkiste:

Der Zauberstab: Sieht ein Kind ein Brokkoliröschen, sagt es: »Nein Mama, Bäume ess’ ich nicht.« Weder Rosenkohl »bitterer Ball«, noch Kürbis »da wohnt ein Geist drin«, noch Paprika oder Zucchini stehen auf der Liste der Lieblingsgenüsse. Das kann aber einer ganz einfach ändern: der Pürierstab.

Möhren müssen in die Suppe. Die kommen bei Kindern meistens gut an. Man kriegt sie schon, wenn man noch in den Windeln steckt. Die Kleinen mögen den süßen Geschmack und löffeln eine Extraportion Beta-Carotin für gesunde Augen, Pektine für eine gute Verdauung und Selen für ein starkes Immunsystem.

Brokkoli und Lauch sollten in die Suppe, sind aber leider grün. Schlechtes Signal. Mögen viele Kinder nicht. Und das liegt zum Teil in unseren Genen. Denn Grün bedeutet oft »bitter«. Unsere Vorfahren lernten recht schnell, dass bittere Pflanzen häufig giftig sind. Ist das »Ich-mag-kein-bitteres-grünes-Gemüse-Gen« ausgeprägt, püriert man grüne mit roten und gelben Gemüsesorten oder hilft mit etwas Tomatenmark nach. Brokkoli liefert viele Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium sowie Carotinoide und die Vitamine B, C und E. Lauch ist reich an Vitamin K, das das Blut gut gerinnen lässt, wenn das Knie mal wieder eine Schramme hat.

Joghurt und Crème fraîche tragen zur kinderfreundlichen Farbe und Geschmacksnote bei, liefern Kalzium, das für Kinder, die noch wachsen, wichtig ist – für starke Knochen und gesunde Zähne.

Kinder essen mit allen Sinnen. Sie mögen es, wenn’s im Mund knistert und knuspert: ein Suppen-Topping aus Nüssen oder Kernen weckt die Knabberlust. Bestechen kann man sie, wenn das Essen gut aussieht. Für Kinderaugen versteht sich. Ein ausgestochenes Möhrenschweinchen auf dem belegten Brot, ein Papierfähnchen auf dem Fleischpflanzerl macht Gesundes zur Kostbarkeit. Und eine Suppe löffelt man bis zum tiefen Grund des Suppen-Meeres, wenn einem ein lustiges Gesicht, ein Struwwelmax, entgegenlacht. So schwelgen Kinder im Land der Fantasie und assoziieren Positives mit dem, was auf dem Teller liegt.

Mithelfen macht hungrig: Gemüse schnippeln macht Spaß, schult die Motorik und macht Lust aufs Essen. Welcher kleine Koch würde sein eigenes Essen stehen lassen?


sponsored by www.boox.to