Was brodelt da im Suppentopf?

Die Alchemie der Einfachheit: Man nehme Wasser, Milch oder Wein, gebe das hinein, was die Natur uns gerade schenkt, würze das Ganze mit Zeit, bis die Zutaten zu einem Ganzen verschmelzen – zu etwas ganz Neuem, etwas unvergleichlich Köstlichem, zu einem Highlight der Kochkunst.

Suppen erfreuen den Gaumen, wärmen die Seele, füllen den Bauch, machen satt und nicht dick. Suppen sind alles andere als langweilig.Es gibt kein Lebensmittel, das nicht in die Suppe passt. Und es gibt kein Land, das nicht eine wunderbare Suppe als traditionelle Spezialität auftischt: der Franzose die Bouillabaisse, der Inder den Dal, der Spanier die Gazpacho, der Russe den Borschtsch, der Südstaatler den Gumbo, der Thailänder Tom Yam und der Deutsche die Maggi-Instant-Suppe …

Mit der Zeit werden Suppen immer besser …

… ja, wurde die Suppe immer besser (mal von der Tütensuppe abgesehen): Sie avancierte vom einfachen salzigen Getreidebrei, den man vor 10 000 Jahren morgens mit den Händen aß, über den Erbsenbrei zur Brühe mit Brotbrocken und Gemüseeinlage hin zur »Olla podrida«, einem opulenten Eintopf mit Rind, Lamm, Schinken, Geflügel und Gemüse bis zur feinen, den Appetit lockenden, delikate Vollkommenheit suggerieren den Vorspeise im Gourmet-Tempel. Da gibt es übrigens Suppen-Ess-Regeln, an die man sich halten muss, will man nicht unangenehm auffallen: Nicht pusten! Heiße Suppe tut dem Gesicht gegenüber nicht so gut. Lieber Geduld üben. Rühren – dezent, vorsichtig. Vom kühleren Tellerrand her löffeln. Löffel nur halb füllen. Und – wenn er groß ist – seitlich zum Mund führen. Darf man den Teller anheben oder nicht, um Reste zu erobern? Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Da streiten sich die Experten. Ich (Rechtshänder) jedenfalls hebe links unten leicht an. Ich lass mir doch keinen Tropfen Suppe entgehen. Der Löffel wandert am Ende des Mahls nicht in den Suppenteller, sondern daneben.

Suppen sind gesund

Schon allein, dass eine Suppe wärmt und kleine Schweißtröpflein auf die Stirn zaubert, ist pure Medizin. Erwärmen heißt die Durchblutung fördern. Jede Zelle, jedes Organ wird besser versorgt, bekommt mehr Sauerstoff, mehr Nährstoffe. Und die kleinen Abwehrkräfte driften über das Blut schneller dorthin, wo man sie braucht: in den Darm gegen den Durchfall, in die Nase gegen die Schnupfenviren … Natürlich ist so eine Suppe auch ernährungsphysiologisch äußerst empfehlenswert, denn man löffelt ja das Kochwasser mit den Mineralien aus den ganzen Zutaten.

Suppen vollbringen Wunder

Suppen können noch viel mehr, außer dass sie herrlich schmecken, Zufriedenheit und Wärme im Körper einziehen lassen. Sie sind kleine Wundermittel gegen die vielen winzigen Feinde, die uns tagtäglich begegnen:

vom Schnupfenvirus, über das überflüssige Kilo auf der Hüfte und trägen Gefühlen oder traurigen Gedanken bis hin zum ausgewachsenen Kater. Kaum zu glauben, wie viel Geld die Menschen in der Apotheke ausgeben für Pillen, die sie schlank machen, Pillen, die sie glücklich machen, Pillen, die sie wach machen, Pillen, die sie schnell wieder gesund machen, die sie stark machen, die klug machen, die entschlacken, die abführen, die die Libido wecken, die … kann man sich alle sparen. Man nimmt einfach einen großen Topf, gibt die entsprechenden guten, einfachen Zutaten hinein, kocht eine Suppe und genießt. Die Natur kann alles besser! Die Chinesen sind da übrigens viel, viel klüger. In der Traditionellen Chinesischen Medizin kocht man gegen Erkältung lieber ein Süppchen aus Ingwer und Frühlingszwiebeln als Pillen zu verschreiben. Und eine Milliarde Menschen können doch nicht irren, oder?

Jede Suppe birgt Magie

Immer wenn in einem Topf eine Suppe brodelt, hab ich die Nase drin – und sehr, sehr schnell auch einen Löffel. Für mich ist eine gut gekochte Suppe ein Wunder. Wenn ich krank bin, dann hilft mir nur eines wirklich, also dem Körper und der Seele: Hühnersuppe. Das war schon so, bevor ich wissenschaftliche Studien las über L-Carnitin, Zink und Abwehrkräfte. Wenn ich im Frühjahr müde bin, dann brauche ich Kräuter. Im Salat und in der Neun-Kräuter-Suppe (>). Die Basenbrühe (>) hilft mir gelegentlich, träge machende Gifte aus meinem Körper zu verbannen. Die magische Kohlsuppe von >, zwei Tage lang gelöffelt, schmälert immer mal wieder den Bauch meines Mannes. Mit Freunden esse ich gerne den Glückstopf, mit Freundinnen das Hexensüppchen, meine Oma freut sich über die Haferschleimsuppe für ihren verkorksten Magen, mein Neffe Xaver und meine Nichte Lina mögen wie jedes Kind die Struwwelmax-Suppe (>) oder die Grießnockerlsuppe (>) – Mensch sind die beiden dann ausgeglichen.

Jede Suppe in diesem Buch birgt ein bisschen Magie (nee, nee, nicht mit noch ’nem »g«, dafür kocht Martina viel zu gut!). Probieren Sie es aus! Aber passen Sie auf: Bitte nicht den Gaumen verbrennen. Da gibt’s übrigens ein Gerichtsurteil. Eine Frau, die sich an einer Suppe die Zunge verbrannte, verklagte einen Gastwirt auf Schmerzensgeld, weil der Wirt sie nicht auf die Verbrühungsgefahr hingewiesen habe. Doch das Amtsgericht Hagen meinte: Wer eine noch dampfende Suppe serviert bekommt, müsse erkennen, dass sie heiß ist (Amtsgericht Hagen, AZ: 14 C 149/96).

Also: Verbrennen Sie sich nicht! Aber die Suppe wird ja sowieso nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wird.

Guten Appetit!

Die Consommé
vereint die Kraft der Natur in sich

Warum heißt eine Kraftbrühe eigentlich Kraftbrühe? Brühe stammt von dem mittelhochdeutschen brüeje, »heiße Flüssigkeit«. Und Kraft? Oma sagt, weil sie kräftigt. Die Chinesen sagen, sie stärkt das Qi: unsere Lebensenergie. Kein Wunder: Eine Consommé, eine klare Brühe oder Bouillon, enthält ganz konzentriert pure Natur. All das, was man in den Topf gegeben hat und mit viel Liebe (= Zeit) aus den Zutaten extrahiert – sei es Gemüse, sei es Fleisch, Knochen, Geflügel oder Fisch. Eine Brühe zeigt: Kochkunst = Medizin = Magie. Eben Alchemie: Durch Osmose diffundieren die Aromen, Mineralien und andere Vitalstoffe von Gemüse, Fleisch oder Fisch in das Kochwasser. Machen aus Wasser Gold für die Gesundheit: Kranken Menschen schenkt die Brühe neue Energie, weckt den inneren Doktor. Eine Brühe enthält so viele gesunde Stoffe, dass man mit ihr viele Tage, ja Wochen fasten kann. Und Sie hält schlank. Sie weckt den Appetit, um ihn gleich wieder zu zügeln. Mehr lesen Sie auf >.

Die Basis aller guten Suppen versorgt uns mit Lebensenergie.

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Basic-Gemüsebrühe -
Consommé

Zutaten für ca. 2 liter

250 g Möhren

1/2 Knollensellerie

1 Kohlrabi

2 Stangen Staudensellerie

1 zarte Stange Lauch

200 g Champignons

3 Zwiebeln

4 Knoblauchzehen

1 EL Öl

10 schwarze Pfefferkörner

2 Lorbeerblätter

3 Stängel Petersilie

2 Zweige Thymian

2 Gewürznelken

1–2 TL Salz

Zubereitung: 30 Min.

Garzeit: 90 Min.

Pro Liter ca. 45 kcal

0 g EW, 5 g F, 0 g KH

1 Möhren, Sellerie und Kohlrabi putzen und schälen. Staudensellerie und Lauch putzen und gründlich abbrausen. Alles in Würfel schneiden. Champignons putzen, abreiben und grob teilen. Zwiebeln und Knoblauch schälen. Zwiebeln würfeln.

2 Öl erhitzen. Gemüse, Zwiebeln und Pilze darin kurz andünsten. Knoblauch, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Petersilie, Thymian und Gewürznelken dazugeben. Mit 2 1/2 l Wasser bedecken, aufkochen und bei kleiner Hitze 1 1/2 Std. sanft kochen lassen, dabei immer wieder abschäumen. Die Suppe 10 Min. vor dem Ende der Garzeit salzen, dann durch ein Sieb gießen und das Gemüse wegwerfen. Die Brühe abkühlen lassen und bei Bedarf verwenden.

Variante – Fischbrühe

Für ca. 2 l Brühe 1 kg Fischkarkassen (Fischköpfe ohne Kiemen, Filetabschnitte, Gräten) gründlich abbrausen und in einen großen Topf geben. 2 Zwiebeln und 2 Knoblauchzehen schälen. 2 Möhren, 3 Stangen Staudensellerie und 1 Stange Lauch putzen, abbrausen, eventuell. schälen. Alles klein schneiden und in den Topf geben. 1 l trockenen Weißwein und 1 1/2 l Wasser dazugießen. Alles aufkochen lassen, 1 Kräutersträußchen (z. B. Petersilie, Thymian, Lorbeerblatt) zugeben. Die Brühe bei kleiner Hitze 40 Min. ziehen lassen. Den Schaum hin und wieder abschöpfen. Die Brühe durch ein Sieb gießen, Gemüse und Karkassen wegwerfen.

Variante – Hühnersuppe (>)

Variante – Rinderbrühe (>)

Vorrats-Tipp

Die Brühe hält sich im Kühlschrank 4–5 Tage. Wer sie länger aufheben möchte, füllt sie in Portionsbehälter und friert sie ein.

Es gibt viele Gründe für eine Brühe

Egal, welche der Brühen Sie zubereiten, aus Fisch, aus Gemüse, aus Geflügel oder aus Rindfleisch, Sie ernten immer Glück und Gesundheit.

1. Wärme & Gesundheit: Eine heiße Brühe ist ideale Krankenkost, weil sie leicht verdaulich ist und Körper und Seele wärmt. Das weckt den inneren Doktor. Wärme lässt die Durchblutung ansteigen und die Abwehrkräfte dort hinflitzen, wo man sie braucht. In die Nase, in den Bauch …

2. Mineralstoffe … Was sonst mit dem Kochwasser im Abfluss landet, kommt unserer Gesundheit zugute: Magnesium für die Nerven, Eisen für das Blut, Kalzium für die Knochen, Kalium für das Herz.

3. … in Fitness-Qualität: Gesunde Mineralien dringen schnell ins Blut, weil sie in der Suppe konzentrierter sind. Besser als jedes Sportgetränk!

4. Mehr Appetit: Ein Süppchen vor dem Menü lockt mit seinen Aromen Verdauungssäfte und -enzyme. Es bereitet den Körper auf den nächsten Gang vor.

5. Weniger Kalorien: Eine Brühe vor dem Essen lockt das Ich-bin-bald-satt-Hormon Cholezystokinin. Es sorgt dafür, dass wir vom nächsten Gang weniger essen, weil wir eher satt sind.

6. Kaum Hunger: Brühen eignen sich hervorragend zum Fasten, weil sie den Körper mit Mineralien und Eiweiß versorgen, weil sie die Seele wärmen, weil sie den Hunger dämpfen – und selbst kaum Kalorien haben.

7. Keinen Kater: Brühe ist die gesündeste Antwort auf morgendlichen Katzenjammer. Sie gibt dem Körper die verlorene Flüssigkeit samt Mineralien zurück. Mehr dazu: >.

8. L-Carnitin: Ein Teller Rinderbrühe liefert viel L-Carnitin. Der Eiweißstoff hilft uns Fett abzubauen, Muskeln aufzubauen und er regeneriert das Immunsystem. Deswegen kocht Oma Rinderbrühe, wenn ein Enkel Kraft braucht.

9. Kochkunst: Wer Vollkommenheit auf dem Teller haben will, verzichtet auf Brühwürfel und macht sich die Basis für Suppe, Sauce und Eintopf lieber selbst.

10. Verwandlungskünstlerin: So eine Brühe lässt sich mit vielen wunderbaren Dingen in eine feine Mahlzeit verwandeln. Mit Ei, Nudeln, Brot, Gemüsestreifen, Huhn, Fisch, Nockerln, Pfannkuchen, mit …

Wichtig: Geben Sie die Zutaten ins kalte Wasser und salzen Sie erst am Ende der Garzeit, das lockt die Extrakte und Aromen in die Brühe. Nicht sprudelnd kochen lassen, sondern am Siedepunkt garen. So fliegt das Aroma nicht davon, und Vitamine schont es auch.

Weil’s schee lustig macht:
Kichererbsensuppe

Kichererbsensuppen gibt es viele – aus Andalusien, Galicien, Kreta oder von Oma. Ich wollte aber gerne ein Rezept von einer bekannten Komikerin, von Cordula Stratmann. Nur, sie schrieb, sie habe leider Schwierigkeiten mit Kichererbsen-Suppen-Kochen: »Liebe Marion, ich habe noch nie eine Kichererbsensuppe gemacht. Warum? Weil ich, kaum hab ich den Topf auf’m Herd, albern werde. Bin nur am Kichern. Ich krieg diese Kichererbsensuppe einfach nicht fertig. Es ist gar nicht so, dass ich Kichererbsen besonders lustig finde, die sehen ja auch ganz harmlos aus. Keine lustige Brille, keine Zahnlücke, Kichererbsen halt. Aber die müssen irgendetwas absondern, was mich so albern macht. Ich pruste in den Topf, mir tränen die Augen und so was kann man natürlich keinem mehr anbieten. Schmeiß also jedes Mal meine angefangene Kichererbsensuppe weg.

Frag doch mal unseren Kardinal Meisner. Der hat absolut gar keinen Humor. Den machen auch Kichererbsen nicht fertig. Und solang der an einem Kichererbsenrezept sitzt, kann der nix anderes falsch machen.

Mehr kann ich Dir da jetzt nicht helfen. Mir geht dieses Dauergrinsen auf meinem Gesicht jetzt auch schon wieder voll auf den Geist. Bloß, weil ich hier über Kichererbsen schreibe. Ich hab das nicht im Griff. Frag mich bitte nie wieder nach diesem Gemüse. Deine Cordula.«

Nun, dann müssen wir unsere Suppe halt woanders herzaubern …

Jeder Teller Kichererbsensuppe verlängert das Leben um einen Tag, genauso wie einmal herzlich lachen.

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Orientalische
Kichererbsensuppe

Zutaten für 4 Personen

250 g Kichererbsen

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

6 EL Olivenöl

1 Döschen Safranpulver (0,1 g)

1 1/2 l Gemüsebrühe

2 Möhren

1 Stange Staudensellerie

je 1 TL gemahlener Kreuzkümmel und Koriander

Salz, schwarzer Pfeffer

1–2 TL Harissa (Chilipaste)

1–2 EL Zitronensaft

1/2 Bund Koriandergrün (oder Petersilie)

4 EL Frischkäse

Zubereitung: 50 Min.

Einweichzeit: 12 Std.

Garzeit: 90 Min.

Pro Portion ca. 405 kcal

15 g EW, 23 g F, 34 g KH

1 Am Vortag die Kichererbsen in 3/4 l kaltem Wasser über Nacht einweichen. Am nächsten Tag die Kichererbsen abgießen und abtropfen lassen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. 4 EL Öl in einem großen Topf erhitzen, beides darin glasig braten. Safran und Kichererbsen unterrühren, Brühe dazugießen und langsam aufkochen lassen. Den Schaum abschöpfen und die Kichererbsen bei schwacher Hitze 1 Std. 15 Min. kochen lassen, bis sie weich sind.

2 In der Zwischenzeit Möhren putzen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Staudensellerie abbrausen, putzen und ebenfalls würfeln. Übriges Öl erhitzen, Möhren und Sellerie darin unter gelegentlichem Rühren 3 Min. andünsten. Vom Herd nehmen.

3 Die Hälfte vom Gemüse zu den Kichererbsen geben und 15 Min. sanft mitgaren. Die Suppe im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren, nach Belieben durch ein Sieb passieren. Erneut aufkochen lassen, mit Kreuzkümmel, Koriander, Salz, Pfeffer, Harissa und Zitronensaft abschmecken.

4 Das Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken. Mit dem Frischkäse vermischen. Die Suppe anrichten und mit den übrigen Gemüsewürfeln bestreuen. Je 1 EL Frischkäse daraufgeben.

Speed-Tipp

Wenn Sie es sehr eilig haben, können Sie Kichererbsen aus der Dose verwenden: 3 Dosen (à 240 g Abtropfgewicht) abgießen, mit Zwiebel und Knoblauch andünsten und 15 Min. in der Brühe garen, pürieren und wie beschrieben weiterverarbeiten.

Warum Kichererbsen kichern lassen

Die Kichererbse hat einen kleinen Knubbel, der wie eine Nase aussieht. Und unter dem verläuft eine Kerbe. Die Kichererbse guckt uns also mit einem breiten Grinsen aus dem Suppentopf an. Aber viel wahrscheinlicher leitet sich das »Kicher« vor der »Erbse« vom lateinischen Wort »cicer« ab. Vermutlich als »kiker« ausgesprochen, entwickelte sich in Althochdeutsch daraus »kihhira« und viel später das Wort »Kichererbse«.

Die kleinen Hülsenfrüchtlein muss man über Nacht einweichen. Und das Wasser schüttet man weg, nimmt es nicht zum Kochen – das wäre gar nicht lustig. Denn rohe Kichererbsen enthalten Giftstoffe. Ansonsten macht der Inhalt schon sehr fröhlich. Die Kombination aus 20 Prozent Eiweiß, 40 Prozent Kohlenhydrate erzeugt im Gehirn chemisches Glück. Und der Darm freut sich über die vielen Ballaststoffe (12 Prozent), was mitunter auch (nervöses) Gekicher auslöst. Außer Sie würzen die Suppe mit widrige Winde bremsendem Kreuzkümmel und Safran. Die B-Vitamine der Kichererbse und die beiden Mineralien Magnesium und Zink stärken die Nerven, entstressen, heben die Stimmung – und anderes mehr. Die Kichererbse galt schon bei den Römern als Aphrodisiakum und wurde der Göttin Venus geopfert. Guter Sex überflutet wiederum den Körper mit den Nervenbotenstoffen Serotonin und Dopamin, die euphorisch machen, zwar nicht kichern, aber selig lächeln lassen. Sie sehen: Die Kichererbse ist gut. Sie kommt in die Suppe. Und an den Topf eine fröhliche Runde Freunde.

Koriander, Kreuzkümmel & Safran

Kichern Sie ruhig am Kichererbsensuppen-Teller. Gegen Lachfältchen hilft frisches Kraut, zum Beispiel Koriandergrün oder Petersilie. Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe fangen freie Radikale ab, halten die Haut jung. Der zweite im Bunde ist Kreuzkümmel (Kumin), er wirkt krampflösend und entspannend im Bauchbereich, regt den Appetit an, reinigt das Blut und beruhigt. Auch Safran verschenkt nicht nur seine Farbe, sondern hilft verdauen, gegen Magenschmerzen, bei Sodbrennen, Blähungen und Verstopfung.

Bitte mit Harissa! Die nahöstliche Würzpaste kann aus bis zu 20 frischen oder getrockneten Gewürzen bestehen, eingekochten Chilischoten, Cayennepfeffer, Knoblauch, Kreuzkümmel, Koriander, Olivenöl, auch mal Eisenkraut- und Pfefferminzblätter … Die Paste ist zum Weinen scharf.

Forever Young:
Mit der Pin-Pin-Suppe

Nirgendwo auf der Erde gibt es so viele Hundertjährige wie auf der japanischen Pazifik-Insel Okinawa. Man nennt sie in der Landessprache »Pin pin«, weil sie so gesund und fit sind, dass sie wie Bälle springen können. Die magische Zauberkraft der jungen Alten haben wir natürlich in die Forever-Young-Suppe gepackt: Algen, Ingwer, Tofu, Chili, Kurkuma …, die Sie selbstverständlich mit Freunden genießen. Weil die Pflege der Freundschaft auch ein lebensverlängernder Okinawa-Trick ist.

Die Alten Okinawas halten sich übrigens auch an eine der wichtigsten Regeln für ein langes Leben: »Hara hachi bu« – fülle den Magen nur zu 80 Prozent. So sparen sie Tag für Tag rund 400 lebensverlängernde Kalorien ein. Klar: Nichts füllt den Magen besser als Suppe. Damit haben Sie auch mit vollem Bauch die Hara-hachi-bu-Regel eingehalten. Daraus ziehen wir natürlich eine Zauberformel:

Täglich ein Teller Forever-Young-Suppe verlängert das Leben um zehn Jahre.

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Täglich ein Teller Suppe verlängert das Leben um zehn Jahre.

Pin-Pin-Suppe

Zutaten für 4 Personen

200 g Tofu

2 Frühlingszwiebeln

2 rote Chilischoten

1 Stück frischer Ingwer (ca. 2 cm)

2–3 Süßkartoffeln (ca. 300 g)

200 g Mangold

10 g getrocknete Wakame (Braunalgen)

20 g Dashi-Pulver (Instantgranulat aus Trockenfisch und Algen; Asienladen)

1 Bund Koriandergrün

2 TL Kurkumapulver

Zubereitung: 30 Min.

Pro Portion ca. 130 kcal

8 g EW, 3 g F, 18 g KH

1 Den Tofu abtropfen lassen und in 1 cm große Würfel schneiden. Frühlingszwiebeln abbrausen, putzen, das Weiße und Hellgrüne in feine Ringe schneiden. Chilischoten aufschlitzen, entkernen, abbrausen und fein würfeln. Ingwer schälen und ebenfalls fein würfeln. Süßkartoffeln schälen und in 1 cm große Würfel schneiden. Mangold abbrausen, putzen, die Stiele abschneiden und quer in dünne Streifen schneiden. Die Mangoldblätter grob hacken. Wakame in kaltem Wasser 5 Min. einweichen, leicht ausdrücken und eventuell in feine Streifen schneiden.

2 In einem Topf 1 1/2 l Wasser aufkochen, Dashi-Pulver darin nach Packungsangabe kochen lassen. Tofu, Frühlingszwiebeln, Chilis, Ingwer, Süßkartoffeln und Mangold dazugeben, aufkochen lassen und zugedeckt bei kleiner Hitze 5 Min. garen. Wakame zufügen und 5 Min. ziehen lassen.

3 Das Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken. Die Suppe mit Kurkumapulver würzen und mit Koriandergrün bestreut servieren.

Tipp

Dazu servieren Sie das Getränk der Hundertjährigen: Charantia-Tee (Rezept >).

Was hinter dem Pin-Pin-Zauber steckt

Auf 100 000 Einwohner kommen auf Okinawa 45 Menschen, die 100 oder mehr Lenze zählen und kerngesund sind. In Deutschland sind es etwa zehn. Was lässt die Bewohner Okinawas so lange fit und gesund leben?

Meeresalgen: Sie schützen vor Krebs mit Isoflavonen, senken Cholesterin und Blutzucker mit ihren Ballaststoffen, stärken Herz, Gehirn und Nerven mit Omega-3–Fettsäuren und Antioxidanzien.

Frische und Vielfalt: Sie essen kein Fast Food, kein Brot, keine Fertigsuppen. Dafür täglich Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Süßkartoffeln, Reis, Tofu und viel Gemüse.

Die Bittergurke »Goya«: Sie regt den Stoffwechsel an, reguliert den Insulinhaushalt, hält satt und schlank. Die Gurke gibt es hierzulande leider nicht. Aber: Charantia-Tee. Siehe unten.

Ein Drittel weniger Kalorien: Studien zeigen: Füttert man Affen auf Dauer nur 60 bis 75 Prozent der üblichen Ration, erhöht sich ihre Lebenserwartung um 30 bis 50 Prozent. Der Grund: Die verminderte Kalorienzufuhr senkt die Stoffwechselrate und damit auch die Bildung freier Radikale, die die Körperzellen zerstören. Die Kalorienrestriktion mindert den Wert des Entzündungsparameters CRP (Capselreaktives Protein), das schützt vor Herzinfarkt, Demenz, Krebs.

Bewegen und Reden: Zum Geheimnis der jungen Alten gehören auch ein hohes Maß an Bewegung und das Pflegen sozialer Kontakte bis ins hohe Alter.

Ingwer, Chili, Kurkumapulver: Ingwer und Chili regen den Fettstoffwechsel an (mehr >). Kurkuma fördert die Funktion von Leber und Galle, entgiftet und entschlackt den Körper. Kurkuma verhindert geistigen Verfall im Alter, beugt Demenz vor.

Jungbrunnen Nr. 2: Charantia-Tee

Der Tee aus der Bittergurke »Goya« harmonisiert den Stoffwechsel, senkt den Blutzucker, reguliert die Blutfette, reinigt das Blut, stärkt das Immunsystem und fördert die Durchblutung. Empfohlene Menge: 2 bis 4 Tassen pro Tag (gibt’s im Reformhaus oder in der Apotheke).

Gegen Frühjahrsmüdigkeit die
Neun-Kräuter-Suppe

Eines schönen Tages im April wachte die kleine Kräuterhexe ganz müde auf. Schälte Knochen für Knochen aus ihrem Bett, wisperte ihrer Krähe ein kraftloses »Guten Morgen« zu und quälte sich an ihren Hexencomputer. Sie tippte M-Ü-D-E ein, der Hexencomputer grunzte, raunzte, blitzte – und 143 Hexenjahre später flimmerte in Giftgrün ein Rezept auf den Bildschirm: die Neun-Kräuter-Suppe gegen Frühjahrs- und andere Müdigkeiten. Von nun an begann für die kleine Kräuterhexe ein neues Leben, ein herrliches Leben. Sie wurde fit, fröhlich und glücklich. Denn sie brühte sich nicht mehr bittere Tees auf, sondern kochte sich täglich ein leckeres Süppchen. Im Frühjahr natürlich die Neun-Kräuter-Suppe …

Die Neun-Kräuter-Suppe vertreibt die Müdigkeit.

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Neun-Kräuter-Suppe gegen Frühjahrsmüdigkeit

Zutaten für 4 Personen

1 Scheibe Roggen-Sauerteigbrot

60 g Butter

Salz

250 g junge Maikräuter (z. B. Gundermann, Schafgarbe, Brunnenkresse, Gartenkresse, Brennnesseln, Sauerampfer, Kerbel, Bärlauch)

1 Handvoll Gänseblümchenblüten

1 mittelgroße Zwiebel

1 kleine Knoblauchzehe

2 EL feines Weizen- oder Dinkelvollkornmehl

3/4 l Gemüse- oder Hühnerfond (selbst gemacht oder aus dem Glas)

250 g Sahne

schwarzer Pfeffer

frisch geriebene Muskatnuss

Zubereitung: 35 Min.

Pro Portion ca. 360 kcal

5 g EW, 33 g F, 9 g KH

1 Das Brot entrinden und in kleine Würfel schneiden. 2 TL Butter in einer Pfanne erhitzen, die Brotwürfel darin bei mittlerer Hitze goldbraun anbraten. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und leicht salzen.

2 Inzwischen die Kräuter abbrausen, trocken schütteln und die Blätter grob hacken. Ein Viertel davon zum Garnieren beiseitelegen. Die Gänseblümchen abbrausen und abtropfen lassen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.

3 In einem Topf die übrige Butter zerlassen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Mit dem Mehl bestäuben und unter Rühren kurz anschwitzen. Die Hälfte des Fonds und die Sahne dazugießen, unter Rühren aufkochen und bei mittlerer Hitze 5 Min. kochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

4 Inzwischen die Kräuter mit dem übrigen Fond im Mixer pürieren, dann langsam in den heißen Fond gießen und alles kurz aufwallen, aber nicht mehr kochen lassen. Die Suppe noch mal abschmecken. Die restlichen Kräuter, die Gänseblümchen und die Croûtons über die Suppe streuen.

Tipp

Gourmet-Hexen geben noch 150 g feine Flusskrebsschwänze ins Süppchen. Statt mit neun Kräutern, können Sie die Kräuter auch solo verwenden, z. B. für eine Brunnen- oder Gartenkressesuppe, Kerbelsuppe, Sauerampfersuppe, Bärlauchsuppe. Oder Sie probieren es mit Basilikum, Petersilie, Dill, Kerbel – auch diese Kräuter machen munter und entgiften.

Gegen alles ist ein Kraut gewachsen

Eines schönen Tages sah die kleine Hexe in ihrer Kristallkugel, dass der berühmte Arzt und Philosoph Christoph Wilhelm Hufeland sehr, sehr müde war. Und sie spielte ihm das Rezept zu. Der wiederum verordnete es seinen Patienten und Freunden – wie dem Naturforscher Alexander von Humboldt und dem Geheimrat Wolfgang von Goethe. Humboldt schätzte die Wirkung der gesunden Neun-Kräuter-Suppe so sehr, dass er sie jedes Frühjahr über mehrere Wochen hinweg auf seinem Speiseplan stehen hatte.

Das Geheimnis hinter den neun Kräutern

Gundermanns Saponine (seifenartige Stoffe) wirken schleimlösend bei Erkältung und regen die Entgiftung des Körpers über die Haut an. Schafgarbe spendet ätherische Öle und Gerbstoffe, die blutstillend, blutreinigend, krampflösend, entzündungshemmend, magenberuhigend und gefäßtonisierend wirken. Brunnen- und Gartenkresse: Die bitterstoff-, gerbstoff-, vitamin- und mineralstoffreichen Pflanzen wirken vitalisierend und blutreinigend, regen Verdauung und Nieren an. Kresse gilt als Aphrodisiakum und zeigt bei Diabetes eine positive Wirkung. Brennnesseln: Ihre Caffeoyl-Chinasäuren und ätherischen Öle lindern Rheuma, Gicht, Leber- und Gallenerkrankungen, schwemmen Ödeme aus, entgiften den Körper und stärken die Abwehr. Sauerampfer: Er hat verdauungsfördernde, entschlackende Eigenschaften. Sein hoher Eisengehalt unterstützt die Blutbildung, sein Vitamin C die Abwehrkräfte. Kerbel: Reich an ätherischen Ölen, Vitamin A und C, an Magnesium und Eisen stärkt Kerbel den Magen, regt Verdauung und Stoffwechsel an, reinigt das Blut, lindert Erkältungen und Kopfschmerzen. Im Frühling nutzt die Volksmedizin seit Jahrhunderten seine entwässernde Wirkung, um Schlacken und Gifte aus dem Körper herauszuspülen. Bärlauch: Bären fressen nach dem langen Winterschlaf Bärlauch, um wieder zu Kräften zu kommen. Schon die Römer und einige Jahrhunderte später der Kräuterpfarrer Johann Künzle beschrieben das Heilkraut als magen-, darm- und blutreinigendes Mittel. Gänseblümchenblüten: In den kleinen weißen Blümchen stecken jede Menge Saponine, ätherische Öle sowie Bitter- und Gerbstoffe, die Hauterkrankungen lindern, das Blut reinigen, Schmerzen und Krämpfe vertreiben und den Appetit anregen. Als Tee oder Suppenzutat eignen sie sich dank ihrer harntreibenden Wirkung zum Entgiften des Körpers.

Hühnersuppe
vertreibt die Erkältung

»Wenn Schleim auf deinen Bronchien liegt/Wenn Grippe dich schon unterkriegt/Wenn grüner Schnotten zäh verweilt:/Heiße Hühnersuppe heilt …Köstlich wird die Suppe munden/Dich vom Kranken zum Gesunden/wandeln und dir Kräfte geben/Energie und Schwung zum Leben.« Das, was Oma schon lange weiß, beschreibt der zeitgenössische deutsche Satiriker und Autor Wiglaf Droste in seinem Gedicht »Das jüdische Antibiotikum – heiße Hühnersuppe heilt«. Er bringt in lyrische Form, was Mediziner seit Jahrhunderten erforschen. Schon im 12. Jahrhundert empfahl der jüdische Arzt und Gelehrte Moses Maimonides Hühnersuppe, um Aussatz zu heilen und Kranke auf dem Weg der Besserung zu stärken. Rund 800 Jahre später zeigen Experimente im Reagenzglas warum: Dringen Erkältungsviren in den Körper ein, schickt der Körper Abwehrzellen (neutrophile Granulozyten) zu Hals und Nase, damit sie den Krankheitserregern den Garaus machen. Die Abwehrschlacht geht jedoch nicht spurlos am Ort des Geschehens vorbei. Die betroffenen Schleimhäute entzünden sich. Sie schwellen an, schmerzen, triefen … Die Ingredienzen der kraftspendenden Suppe dämpfen die Entzündungsreaktion, lindern Erkältungsbeschwerden.

Nein, mit einer Fertighühnersuppe funktioniert das nicht!

Ein Teller liebevoll gekochte Hühnersuppe hilft wieder auf die Beine.

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Hühnersuppe mit Nudeln

Zutaten für 4 Personen

1 Suppenhuhn (oder 1 Hähnchen; ca. 1,2 kg)

2 Lorbeerblätter

1 TL schwarze Pfefferkörner

1 gestr. EL Salz

3 große Möhren (ca. 400 g)

150 g Staudensellerie

2 dünne Stangen Lauch

1 Petersilienwurzel

2 Zwiebeln

125 g Fadennudeln

schwarzer Pfeffer

Zubereitung: 30 Min.

Garzeit: 95 Min.

Pro Portion ca. 360 kcal

53 g EW, 3 g F, 31 g KH

1 Das Huhn außen und innen unter kaltem Wasser abbrausen und in einen Suppentopf geben. So viel Wasser (ca. 1 1/2 l) dazugeben, dass es bedeckt ist und langsam aufkochen lassen. Die Lorbeerblätter und Pfefferkörner hinzufügen. Sobald die Brühe zu kochen beginnt, die Hitze reduzieren und halb zugedeckt bei kleiner Hitze 1 Std. 30 Min. leicht kochen lassen. Zwischendurch den Schaum mit einer Schaumkelle abschöpfen. Die Suppe 10 Min. vor dem Ende der Garzeit salzen.

2 Inzwischen das Gemüse abbrausen und putzen oder schälen. Möhren längs halbieren und schräg in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Staudensellerie und Lauch schräg in 3–4 cm lange Stücke schneiden. Petersilienwurzel in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln schälen und vierteln. Das Gemüse nach 1 Std. zum Huhn geben und bis zum Schluss mitgaren.

3 Das Huhn aus der Brühe heben, auf eine Platte geben und etwas abkühlen lassen. Die Lorbeerblätter entfernen. Die Nudeln in die Brühe geben und in 5 Min. garen.

4 Inzwischen das Huhn häuten, das Fleisch mit einem scharfen Messer vom Knochen lösen und in mundgerechte Stücke schneiden. Fleischstücke zur Suppe geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Sofort servieren.

Tipp – Hühnerbrühe auf Vorrat

Die Brühe durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb in einen zweiten Topf gießen. Brühe entfetten, am besten mit einem Fettkännchen, aufkochen und in Gläser mit Twistoff-Deckel füllen. Sofort verschließen und abkühlen lassen. Hühnerbrühe ist eine wunderbare Grundlage für viele Gerichte und Saucen.

Was Erkältungen den Garaus macht

Extrakte aus Fleisch und Gemüse helfen dem Körper im Kampf gegen Erkältungsviren. Noch effektiver wirkt die Suppe, wenn sie liebevoll gekocht und mit viel Fürsorge und Mitgefühl serviert wird. So treibt der TLC-Effekt (= tenderness, love, care) die Genesung voran.

Huhn: Es liefert viel L-Carnitin, ein Protein, das die Bildung von Granulozyten und T–Lymphozyten erhöht. Granulozyten sind Abwehrzellen, die körperfremde Eindringlinge umschließen und zerstören. T-Lymphozyten merken sich den Feind und eliminieren ihn beim nächsten Mal, bevor er uns krank macht.

Das Huhn versorgt das Immunsystem mit Zink. Es verringert deutlich Dauer und Schwere grippaler Infekte. Studien zeigen: Hühnersuppe wirkt nicht nur bei Erkältungen Wunder. Je länger das Süppchen vor sich hin schmurgelt, umso mehr Kalzium und Gelatine lösen sich aus den Hühnerknochen. Kalzium lindert die Beschwerden von Allergikern und Osteoporosepatienten, und Gelatine verschafft Erleichterung bei rheumatischer Arthritis.

Sellerie und Lauch enthalten viel Vitamin C. Es fördert die Bildung von Antikörpern und arbeitet mit beim Kampf gegen Viren und Bakterien. Fresszellen tragen einen Vitamin-C-Rucksack mit sich, der ihnen hilft, die Schnupfenerreger zu vertilgen. Das Suppengemüse hat noch mehr zu bieten: Eine Extraportion Vitamin B6 sorgt für eine reibungslose Abwehrkörperproduktion.

Zwiebeln: Ihre schwefelhaltigen Verbindungen wie Senföle (Glukosinolate) und Allicin rauben Viren und Bakterien in den Schleimhäuten die Existenzgrundlage. Dort bekämpfen sie die Erreger, lösen den Schleim und lassen Entzündungen abklingen.

Wärme: Genießt man eine heiße Hühnersuppe, dringt der Dampf in die Atemwege, erhöht die Temperatur und hemmt die Vermehrung der Viren. Zugleich befeuchtet er die Schleimhäute, löst den Schleim und lässt ihn abfließen. In Studien zeigte Hühnerbrühe bessere Effekte als heißes Wasser. Vermutlich liegt das an den aromatischen Komponenten, die die Nasenschleimhaut via Geschmackssinn stimulieren.

Die Hühnersuppe in der TCM

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) empfiehlt Frauen Hühnersuppe, um nach einer Entbindung wieder zu Kräften zu kommen, und auch Kranken. Besondere Heilkraft schreibt die TCM den Hühnerknochen zu. Inhaltsstoffe des Knochenmarks, die während der Kochzeit gelöst werden, sollen schwache Menschen stärken.

Bouillabaisse
schenkt Lebensweisheit

Es war einmal ein armer Fischer in Marseille, der lag im Schatten seines kleinen Bootes und träumte. Da kam ein reicher Handelsmann vorbei und fragte ihn, was er da tue. »Carpe diem, ich pflücke den Tag,« gähnte der Fischer. »Und warum fährst Du nicht mit Deinem Boot hinaus, angelst, verdienst Geld, sodass Du Dir ein noch ein viel größeres Boot leisten kannst, noch mehr Fische angeln kannst, noch mehr Geld verdienst …« »Was mache ich dann mit dem vielen Geld?« fragte der Fischer. Der Handelsmann erwiderte: »Dann kannst Du andere für dich arbeiten lassen – und dich auf die faule Haut legen.« »Sehen Sie, Herr«, sagte der Fischer, »warum anstrengen? Das tue ich doch jetzt schon.«

Ein kluger Mann. Oder? Und glücklich. Obwohl er nicht viel zu essen hatte. Wenn er zur Abwechslung keine Grütze essen wollte, kochte er unverkäufliche Fischreste in einem Topf mit Meerwasser. Dazu aß er geröstetes Brot, die Knoblauchmayonnaise Aioli oder die scharfe Würzpaste Rouille. So tankten die armen Fischer mit fettem Seefisch, Olivenöl, Eiern, Knoblauch, Zwiebeln und der mineralstoffreichen Brühe ganz unbewusst Brainfood – also die Stoffe, die dem Gehirn mehr Leistungsfähigkeit, Konzentration und auch Glück schenken.

Dass man Lebensweisheit mit der Bouillabaisse löffeln kann, erkannten schließlich auch die Köche der Reichen. Sie verfeinerten die Bouillabaisse mit Wein, Gemüse und Fischfond.

Eine gute Bouillabaisse ist Anti-Aging-Medizin fürs Gehirn.

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Bouillabaisse mit Rouille

Zutaten für 4–6 Portionen

1,2 kg frische küchenfertige Meeresfische (z. B. Dorade, Heilbutt, Kabeljau, Knurrhahn, Lachs, Makrele, Meeraal, Rotbarbe, Seeteufel, Wolfsbarsch)

2 große Zwiebeln

8 mittelgroße fest kochende Kartoffeln

3 Fleischtomaten (oder 1 kleine Dose Tomaten)

1/2 Bund Petersilie

1–2 Zweige Thymian

1 Zweig Salbei

3 EL Olivenöl

1 Lorbeerblatt

1 Päckchen Safranfäden (0,1 g)

1 Stück Schale von 1 Bio-Orange

Meersalz, schwarzer Pfeffer

100 ml Pastis (südfranzösischer Anis–Aperitif)

1 l Gemüsebrühe

Für die Croûtons

1 Baguette (vorzugsweise Vollkornbaguette)

1–2 EL Olivenöl

1 Knoblauchzehe

Zubereitung: 90 Min.

Bei 6 Portionen

pro Portion ca. 790 kcal

45 g EW, 40 g F, 52 g KH

1 Fische (mind. 6 Sorten) abbrausen, trocken tupfen. Köpfe und Schwänze abschneiden, Flossen mit Gräten entfernen. Große Fische in Stücke schneiden, Filets in mundgerechte Stücke teilen.

2 Zwiebeln schälen, halbieren und in Halbringe schneiden. Kartoffeln schälen und auf dem Gemüsehobel in 3 mm dicke Scheiben schneiden. Die Tomaten mit kochend heißem Wasser übergießen, häuten und vierteln, entkernen und klein würfeln. Petersilie, Thymian und Salbei abbrausen und trocken schütteln.

3 Öl erhitzen, die Zwiebeln darin glasig dünsten. Kartoffelscheiben, Tomaten, Petersilie, Thymian, Salbei, Lorbeerblatt, Safran und Orangenschale zugeben, salzen und pfeffern. Pastis unterrühren. Alles bei milder Hitze 20 Min. kochen lassen. Fische dazugeben, kurz mitkochen lassen, die Brühe zugießen und bei starker Hitze aufkochen, dann bei kleiner Hitze 15–20 Min. ziehen lassen.

4 Das Baguette in dünne Scheiben schneiden. Öl erhitzen, das Baguette darin portionsweise auf beiden Seiten rösten, herausnehmen und mit der aufgeschnittenen Knoblauchzehe abreiben.

5 Kräuter entfernen, die Suppe salzen und pfeffern. Fisch und Gemüse herausheben und auf tiefe Teller verteilen. Die Suppe durch ein Sieb in eine Schüssel gießen. Die Suppe bei Tisch über den Fisch und das Gemüse geben. Die Croûtons und Rouille (Tipp unten) dazureichen.

Tipp – Dazu gehört die Rouille

2 Knoblauchzehen mit 1 getrockneten roten Chilischote und 6 gekochten Kartoffelscheiben im Mixer pürieren. 2 Eigelbe und Meersalz untermengen. Nach und nach 1/8 l kalt gepresstes Olivenöl einlaufen lassen, bis eine Mayonnaise entstanden ist. 1/8 l abgekühlten Fischsud (von der Bouillabaisse) unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Weisheit kann man löffeln …

… beweist der neue Wissenschaftszweig »Nutritional Neuroscience«, Nahrungsmittel-Neurologie. Sie erforscht, was klug macht:

Seefisch: Zweimal wöchentlich eine Seefischmahlzeit kann den IQ um 13 Prozent erhöhen. Warum? Seefisch liefert Omega-3-Fettsäuren, die als Schmiermittel in den Wänden der Nervenzellen für eine reibungslose, schnelle Impulsweiterleitung sorgen. Seefisch versorgt zudem mit den Eiweißbausteinen Isoleucin, Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan. Sie verbessern die Leistungsfähigkeit des Gehirns und heben die Stimmung.

Brühe: Das Gehirn besteht zu 75 Prozent aus Wasser. Wassermangel heißt: schlechte Durchblutung, Energie- und Sauerstofftransport ins Gehirn laufen auf Sparflamme. Ein Mangel an Wasser drosselt auch die Funktion von Kalzium, das Nervenimpulse weiterleitet, oder Natrium und Kalium, die Nervenzellen unterstützen. Geistige Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit lassen nach.

Vollkornbaguette: Das Gehirn braucht Energie in Form von Kohlenhydraten. 100 g reichen für eine zuverlässige Energieversorgung. Komplexe Kohlenhydrate halten den Blutzucker konstant. Und die stecken in Vollkornprodukten, Gemüse und Obst.

Olivenöl: Seine einfach ungesättigten Fettsäuren halten das Gehirn elastisch. Das fettlösliche Vitamin E entschärft freie Radikale, die die Zellen rasch altern lassen, beugt Demenzerkrankungen wie Alzheimer vor.

Chilischote: Das Capsaicin der feurigen Schoten lockt im Gehirn Endorphine, die den Körper mit einem Gefühl von Glück und Zufriedenheit überfluten (>). Man spricht vom »Pepper-High-Effekt«. Der scharfe Stoff fördert zudem die Durchblutung des Gehirns, beschleunigt so den Transport auf der Datenautobahn.

Zwiebeln und Knoblauch: Das ätherische Öl Allicin weitet die Gefäße im Gehirn, steigert die Durchblutung, sorgt für eine gute Sauerstoff- und Nährstoffversorgung und verhindert, dass sich Cholesterin ablagert.

Eigelb: Das Eigelb der Rouille enthält viel Lecithin. Daraus bastelt das Gehirn den Nervenbotenstoff Acetylcholin, der für die Reizübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle verantwortlich ist – und schnell und gut denken und merken lässt.

Eier liefern viel Zink. Das beugt Gedächtnisstörungen, Aggressionen, Depressionen oder Angstzuständen vor.

Zwiebelsuppe
füllt leere Batterien mit Energie

Welche Wunder vollbringt denn eine Zwiebelsuppe? Das kann man spüren, das muss man durch Löffeln erfahren, wenn mal die Energie ausgegangen ist. Man hielt auch die vielen Sklaven, die im alten Ägypten Pyramiden bauten, mit Zwiebeln bei Kräften. Sie sei göttlichen Ursprungs sagte man ihr nach – und gab ihre Samen sogar den Toten mit in die Gräber. Die Zwiebel lässt Tränen fließen und andere Wunder geschehen. Darum mixten die Römer ihren Saft in den Trank der Liebe.

Im »Bauch von Paris«, in den Großmarkthallen, brodelte in der Morgendämmerung die erste Zwiebelsuppe. Lastenträger und Sackkarrenschieber, Metzger und Gemüsehändler standen Schlange, um sich an ihr zu wärmen und den Mordshunger zu stillen. Diese Suppe spendete höllisch viel Kraft – und schmeckte himmlisch gut. Das sprach sich rum. Und bald galt es bei den Damen und Herren der Pariser Gesellschaft als en vogue sich nach Varieté oder Séparée, nach einer durchtanzten Nacht mit einer Zwiebelsuppe zu stärken. Die zudem noch die vom Rotwein geschwächte Libido weckte und dafür sorgte, dass man am nächsten Tag nicht mit ganz so dickem Kopf aufwachte.

So hat jede Suppe ihre Zeit, die energiespendende Zwiebelsuppe passt am besten in die zweite Hälfte der Nacht. Oder man löffelt sie als Stärkung nach getaner Arbeit.

Zwiebelsuppe weckt ungeahnte Kräfte.

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Pariser Zwiebelsuppe

Zutaten für 4 Portionen

500 g Zwiebeln

3 Zweige Thymian

2 EL Olivenöl

2 EL Weizenmehl (Type 1050)

1/4 l trockener Weißwein

1 1/2 l leichte Hühner- oder Gemüsebrühe

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

200 g Vollkornbaguette vom Vortag

150 g frisch geriebener Gruyère-Käse (oder Emmentaler Käse)

Zubereitung: 60 Min.

Pro Portion ca. 440 kcal

19 g EW, 19 g F, 39 g KH

1 Die Zwiebeln schälen, je nach Größe ganz lassen oder halbieren und in feine Ringe schneiden oder auf der Gemüsereibe hobeln. Den Thymian abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken.

2 In einem Schmortopf das Olivenöl erhitzen, die Zwiebeln dazugeben und bei kleiner Hitze 10 Min. dünsten, nicht bräunen lassen. Dabei häufig wenden. Mehl darüberstäuben, mit den Zwiebeln gut vermischen und kurz anschwitzen. Wein und Brühe dazugießen, Thymian dazugeben, mit Salz und kräftig mit Pfeffer würzen. Die Suppe aufkochen, dann zugedeckt bei mittlerer Hitze 15 Min. kochen lassen. Backofen auf 220° (Umluft 200°) vorheizen.

3 Inzwischen das Baguette in Scheiben schneiden und in einer Pfanne ohne Fett rösten. Baguettescheiben auf vier ofenfeste Suppenterrinen verteilen. Die Hälfte des Käses darüberstreuen. Mit der Suppe auffüllen und mit dem übrigen Käse bestreuen. Die Suppe im Backofen (Mitte) in 7 Min. überbacken, bis der Käse goldbraun ist.

Servier-Tipp

Wer keine feuerfesten Suppenterrinen hat, legt die Brotscheiben in Suppenteller. Den Käse einfach darüberstreuen und die kochend heiße Suppe darübergießen.

Variante

Statt der üblichen braunen Zwiebeln können Sie auch die mildere rote Sorte nehmen und den Weißwein durch einen trockenen, nicht zu kräftigen Rotwein ersetzen.

Mehr Kraft mit Zwiebelsuppe

Eine Zwiebelsuppe gefällt dem Gaumen und versorgt mit ihren Zutaten den Körper in jeder Hinsicht mit neuer Energie.

Eine Ode an die Zwiebel

Mehr Kraft & Gesundheit: Seit mehr als 5000 Jahren schätzt man die Zwiebel, auch als Heilpflanze. Vor allem, weil sie Kraft spendet. Im alten Ägypten erhielten die Sklaven während des Pyramidenbaus ihre tägliche Zwiebelration. Die schützte sie vor Durchfallbakterien und Seuchen – und hielt sie bei Kräften. Die alten Griechen haben sich, so heißt es, mit der Knolle für die Olympiade gedopt. Und im Mittelalter trug man die Zwiebel als Amulett gegen die Pest bei sich. Heute weiß die Wissenschaft: Zwiebeln hemmen das Wachstum von Bakterien (z. B. E. coli, Salmonellen), lindern Asthma und Allergien, beugen Osteoporose vor, regen die Verdauung und den Gallenfluss an, senken Blutdruck, Blutzucker und Blutfette. Ätherische Öle, Vitamin C und Zink beugen Husten und Erkältungen vor und lassen einen schneller wieder gesund werden. Ihr hoher Gehalt an Quercetin hemmt Krebszellen am Wachsen.

Das Viagra der Antike: Seit die Zwiebel angebaut wird, schätzt die Menschheit auch ihre aphrodisierende und potenzsteigernde Wirkung. In Ägypten widmete man die Zwiebel der Mondgöttin Isis. Man verehrte die Zwiebel als Symbol für Erotik und Zeugung. Die Römer mischten sich einen Trank aus Zwiebelsaft, Koriander und Wein, um ihre Manneskraft zu stärken. Es gibt genug Studien, die die Wirkung der Zwiebel als »antikes Viagra« stützen. Die schwefelhaltige Verbindung Ajoen verhindert die Kontraktion der glatten Gefäßmuskulatur, indem es das Enzym Cyclooxigenase hemmt, und verhilft dem Mann so zu mehr Ausdauer.

Die ideale Mitternachtssuppe …

Schwitzend tanzen und Alkohol trinken raubt dem Körper Flüssigkeit und Mineralien. Irgendwann ist die Batterie leer. Die heiße, deftige Brühe der Zwiebelsuppe gibt dem Körper zurück, was der Alkohol ihm abgerungen hat. Nach ihrem Genuss kommt man wieder zu Kräften für die nächste Tanzrunde. Der Käse hält den Alkohol etwas länger im Magen. Ein Teil wird von Enzymen dort schon abgebaut – ohne dass er ins Blut und dann in den Kopf dringt. Das geröstete Vollkornbrot liefert Energie in Form von Kohlenhydraten, die Ballaststoffe halten satt für die zweite Hälfte der Partynacht.

Die tröstet den Magen:
Haferschleimsuppe

Meine Oma liebt Haferschleimsuppe. Klar, sie weiß auch um deren magische Wirkung. Ansonsten erfreut sich das Süppchen nicht gerade kulinarischer Beliebtheit. Gibt man sie bei Google ein, findet man 12 000 Einträge – nicht selten kommentiert mit einem »Igitt!«. Für Gulaschsuppe blitzen 274 000 Treffer auf. Schweinebraten glänzt natürlich mit 537 000 Ergebnissen – nur: Der schlägt uns auf den Magen. Und das kurieren wir halt. Ist der Magen verstimmt, heitert ihn die Haferschleimsuppe auf. Kocht man zarte Flocken in Wasser, bildet der Hafer Schleim und der heilt die gereizte, entzündete Magenschleimhaut. Freilich schmeckt das nicht, wenn man die Kunst des Würzens nicht versteht. Unsere Magensuppe ist fein gewürzt und daher ein Gedicht und sie kann noch viel mehr als den Magen beruhigen. Sie versorgt die Nerven mit B-Vitaminen und Mineralien, das Blut mit fit machendem Eisen und lässt das Testosteron ansteigen – das verleiht nicht nur dem Hengst Dynamik. Einfach mal ausprobieren, süß oder herzhaft, wenn’s Bäuchlein streikt. Und dann findet man auch an dieser Wundersuppe Gefallen. Wetten dass …?

Ein Teller Magensuppe hilft jedem verkorksten Bauch.

Süße Magensuppe

im Bild oben

Zutaten für 2 Portionen

300 ml ungesüßter Apfelsaft

2 TL Kakaopulver

2 Gewürznelken

1 Sternanis

80 g zarte Haferflocken

2 Prisen Zimtpulver

2 Msp. frisch geriebene Muskatnuss

2 TL Akazienhonig

Zubereitung: 10 Min.

Pro Portion: ca. 260 kcal

7 g EW, 4 g F, 48 g KH

1 Apfelsaft und 300 ml Wasser mit Kakaopulver, Nelken und Sternanis in einem Topf aufkochen lassen.

2 Die Haferflocken dazugeben und unterrühren. Alles unter Rühren aufkochen und 1–2 Min. ausquellen lassen, bis die Suppe sämig, aber nicht dick ist.

3 Die Suppe mit Zimtpulver, Muskat und Honig abschmecken.

Variante

Anstelle von Apfelsaft ungesüßten Birnensaft nehmen und den Kakao durch 10 g fein geriebene Bitterschokolade (mindestens 70 % Kakaoanteil) ersetzen.

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Herzhafte Magensuppe

im Bild unten

Zutaten für 2 Portionen

600 ml Gemüse- oder Fleischbrühe

80 g zarte Haferflocken

Salz, schwarzer Pfeffer

2 Msp. frisch geriebene Muskatnuss

1/2 Bund Kräuter (z. B. Petersilie, Dill, Basilikum oder Schnittlauch)

Zubereitung: 10 Min.

Pro Portion: ca. 165 kcal

7 g EW, 4 g F, 25 g KH

1 Die Brühe in einem Topf aufkochen lassen. Die Haferflocken einrühren, unter ständigem Rühren aufkochen und 1–2 Min. ausquellen lassen, bis die Suppe sämig, aber nicht dick ist. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

2 Die Kräuter abbrausen und trocken schütteln, die Blätter fein hacken und unter die Suppe rühren.

Tipp

Meine Oma mag nur kernige Haferflocken. »Da ist doch viel mehr Gesundheit drin!« Sie weicht sie über Nacht ein. Und kocht sie im Einweichwasser.

Gesundheit geht durch den Magen

Leider heißt die uralte Magenmedizin nicht Magensuppe, wie das Magenbrot – sonst würden wir sie vielleicht ebenso gerne essen wie die Briten ihren Porridge, der ihnen Energie schenkt und den Magen für den Tag stärkt. Haferbrei klingt auch viel besser als »Schleimsuppe«. Nun aber weiter im Text: Magenbrot enthält magenfreundliche (daher der Name) Gewürze wie Gewürznelken, Zimt, Sternanis und Muskat. Kakaopulver färbt es dunkel und Honig macht es süß. Jetzt wissen Sie, wie das Magensuppen-Rezept entstanden ist. Man mixt zwei Wunder – und ein noch größeres entsteht.

Die süße Magensuppe

Das Original-Rezept aus Wasser und Haferflocken kriegt durch Kakao eine schöne Farbe. Dazu gesellt sich eine feine Würze, die nach Lebkuchen schmeckt: Die ätherischen Öle von Anis lösen Bauchkrämpfe. Die Gewürznelke tötet nicht nur Keime ab, sondern stillt auch den Schmerz. Eine Messerspitze voll Muskat hilft gegen Durchfall, stärkt Magen und Darm. Aber Vorsicht: Eine ganze Nuss dieser Droge kann zu schweren Krämpfen, Schwindel und Halluzinationen führen. Zimt wirkt antibakteriell und tötet Pilze ab. Und: Zimt regt die Darmbewegung an, fördert die Produktion von Magensäften und verbessert die Verdauung (bei Durchfall Zimt einfach weglassen).

Die herzhafte Magensuppe

Die Brühe gibt gemeinsam mit dem mineralstoffreichen Hafer (Mangan, Kupfer, Zink, Kalzium, Eisen) dem Körper verloren gegangene Mineralien zurück. Sie enthält Kräuter, die gemeinsam mit dem Hafer dem Magen guttun: Basilikum löst Krämpfe, wirkt antibakteriell und reinigt den Darm. Dill lindert Blähungen und holt den Appetit zurück. Genauso wie Petersilie, die ebenfalls Krämpfe löst. Schnittlauch hilft bei Entzündungen im Magen und Darm.

Tut der Bauch weh? Dann hilft der feucht-warme Leibwickel

Ein Tuch in heißes Wasser legen, auswringen, bis es nicht mehr tropft, ein Handtuch drum herumschlagen und dann direkt auf den Bauch legen und zudecken. Den Wickel nicht zu heiß machen!

Die Survival-Suppe
aus Kartoffeln

Würde mich einer fragen, was ich von einem sinkenden Boot auf eine einsame Insel retten würde, um zu überleben, dann lautet die Antwort ganz klar: ein Fass Butterbier und Kartoffelsuppe mit Ei. Wenn Harry Potter Butterbier trinkt, hat das magische Kräfte. Und die Kartoffelsuppe sowieso. Besonders mit Ei. Diese Kombination ist für den Körper wertvoller als ein Steak. Mehr braucht man zum Überleben nicht. Na, ja eine Kokosnuss als Nachtisch vielleicht.

Butterbier, ganz klar, ist die Erfindung von Joanne K. Rowling. Doch wer erfand die Kartoffelsuppe? Der Agronom und Militärapotheker Antoine Augustin Parmentier (1737–1813) wollte etwas gegen die schreckliche Hungersnot in Frankreich tun. Und er wusste wie: mit der Kartoffel …

Nur: Die hatte den schlechten Ruf, Lepra zu erregen. Deshalb, so heißt es, bediente sich Parmentier eines kleinen Tricks. Er pflanzte Kartoffelsetzlinge an. Stellte ein Schild an die Umzäunung: »Stehlen verboten.« Und schon nahmen sich die Bauern die Pflänzlein mit. So mutierte die Kartoffel zur Retterin der Nation. In Parmentiers Werk »Die Kunst, Brod aus Erdäpfeln zu backen« findet sich auch das Rezept für die »Potage Parmentier« – der Ursprung der Kartoffelsuppe. Darüber hat Martina noch ihren Zauberstab gelegt. Guten Appetit!

Zum Überleben braucht man nicht mehr: Kartoffelsuppe mit Ei.

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Kartoffelsuppe mit Ei

Zutaten für 4 Personen

750 g mehlig kochende Kartoffeln

2 Möhren

1 Stück Knollensellerie

1 Stange Lauch

1 große Zwiebel

3 EL Öl

1 l Gemüse- oder Kalbsbrühe

1 TL gehackter Majoran (frisch oder getrocknet)

Salz, schwarzer Pfeffer

frisch geriebene Muskatnuss

2 EL Crème fraîche

1/2 Bund Petersilie

4 kleine Eier

Zubereitung: 75 Min.

Pro Portion ca. 220 kcal

6 g EW, 8 g F, 29 g KH

1 Kartoffeln abbrausen, schälen, würfeln und in einer Schüssel mit Wasser bedeckt beiseitestellen. Gemüse abbrausen, putzen und schälen. Möhren und Sellerie würfeln. Vom Lauch nur die weißen Teile in feine Ringe schneiden. Zwiebel schälen und würfeln.

2 2 EL Öl in einem Topf erhitzen, das Gemüse darin 5 Min. andünsten. Kartoffeln abtropfen lassen, dazugeben und mit der Brühe aufgießen. Den Majoran dazugeben, aufkochen und die Kartoffeln in 25 Min. garen.

3 Kartoffelsuppe mit dem Pürierstab leicht pürieren – sie soll noch Kartoffel- und Gemüsestücke enthalten. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Crème fraîche unterrühren. Petersilie abbrausen, trocken schütteln und die Blätter hacken.

4 Übriges Öl in einer Pfanne erhitzen, Eier aufschlagen und darin zu Spiegeleiern braten, salzen und pfeffern. Spiegeleier mit Petersilie auf die Suppe geben und servieren.

Varianten für Toppings

… mit Pfifferlingen: 200 g Pfifferlinge abreiben, putzen und in 2 EL Olivenöl mit 1 TL gehackten Thymian 5 Min. braten. Auf die Suppe streuen.

… mit Roggen-Croûtons: 1 große Scheibe Roggen-Sauerteigbrot entrinden, würfeln. Mit 1 zerdrückten Knoblauchzehe in 1 EL Öl unter Wenden rösten. Auf der Suppe verteilen.

… mit Feta: 100 g Schafkäse würfeln. 1 rote Paprikaschote abbrausen, putzen und ebenfalls würfeln, in 2 EL Olivenöl dünsten, salzen und pfeffern. Mit dem Feta auf die Suppe geben.

… mit Garnelen: 100 g geschälte, gekochte Garnelen mit 4 TL Schmand und 1 EL gehacktem Dill auf die Suppe streuen.

Eine Ode an das Kellerkind

Die Kartoffel macht dick? Ja, stimmt. Sie enthält einfach viel Stärke. Und die verwandeln sich schon im Mund zu kleinen Zuckermolekülen – und wenn man die Kartoffel mit Butter oder Braten genießt, macht sie dick. Aber Tiramisu macht auch dick. Und trotzdem lieben wir es. Die Kartoffel liefert wenigstens noch Ballaststoffe für unsere Verdauung, B-Vitamine für die Nerven, Magnesium, das uns gegen Stress wappnet, Eisen fürs Blut, Kalium fürs Herz. Das tut das Tiramisu nicht. Mit ihm könnten wir auf einer einsamen Insel nicht überleben. Und es würde uns auch schnell langweilig. Die Kartoffel ist vielseitiger. Sie schmeckt frisch gepellt, als Brei, eckig oder in dünnen Scheiben, als Knödel, als Krokette – und freilich in der Suppe. Ein Dankeschön an den, der sie vor 450 Jahren von den Anden zu uns nach Europa gebracht hat.

Die Kartoffel macht nicht dick? Ja, stimmt. Wenn man sie ohne tierisches Fett genießt – und unter Kartoffel nicht Pommes oder Chips versteht. Denn die Kartoffel lockt zwar das Hormon Insulin, das Fett in die Fettzellen dirigiert und dort einsperrt. Aber wenn man nicht gleichzeitig tierisches Fett isst, ist auch nichts da, was die Kartoffel auf die Hüfte schickt. Also: Unsere Kartoffelsuppe macht nicht dick, aber satt. Die können auch Abnehmer mit Genuss löffeln.

Biologisch wertvoll – Kartoffeln & Ei: Die biologische Wertigkeit besagt, wie gut unser Körper das Eiweiß eines Lebensmittels in körpereigenes Eiweiß umbauen kann. Ein Ei hat eine biologische Wertigkeit von 100. Die Kartoffel führt die Rangliste der pflanzlichen Lebensmittel mit einer biologischen Wertigkeit von 95 an. Und kombiniert man beide, hat man ein Gericht, mit dem man überleben kann. Die biologische Wertigkeit ist 137. Da freuen sich die Muskeln, das Immunsystem, die Nerven, die Gute-Laune-Botenstoffe …

Kartoffel-Medizin: US-Forscher untersuchten mehr als 100 verschiedene Kartoffelsorten. Sie fanden über 60 unterschiedliche Phytonährstoffe, die sich unter der dünnen braunen Schale verstecken. Neben Vitamin C und Folsäure, entdeckten die Forscher Polyphenole, Flavonoide (darunter immunstärkendes Quercetin) und sogar blutdrucksenkende Kukoamine, die bis dato nur in der exotischen TCM-Heilpflanze Lycium chinense nachgewiesen worden sind.

Entschlacken mit der
Basenbrühe

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer guckt da so fertig in diesem Land …? Jeder Zweite bräuchte eine Wundermedizin gegen die Kerben, die das Leben schlägt: Stress, schlechtes Essen, zu wenig Bewegung, Nikotin und Alkohol übersäuern den Körper. Das raubt Energie, macht schnell alt und krank. Dagegen gibt es diese Wundermedizin: Basenbrühe. Eigentlich müsste an jeder Straßenecke ein großer Topf brodeln. Man schöpft sich täglich seinen Liter Jungbrunnen ab und bringt Schluck für Schluck seinen Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht – darüber würde sich auch das Gesundheitsministerium freuen. Entsäuern beugt Krankheiten vor wie Allergien, Rheuma, Gicht, Arthrose, Arthritis, Muskelbeschwerden, Magen- und Darmstörungen, Impotenz, Alzheimer. Und wir wären auch alle viel schöner. Ein saurer Lebenswandel zeigt sich mit fahlem Teint, schuppiger Haut, vorzeitiger Faltenbildung. Dazu gesellen sich Haarausfall, brüchige Fingernägel, Cellulitis …

Entsäuern, das ist im Grunde keine Zauberei. Nur ein bisschen Körperchemie – mehr lesen Sie auf >.

Schluck für Schluck entgiften, gut aussehen, Gesundheit tanken, länger leben.

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Basenbrühe

Zutaten für 1 Liter Jungbrunnen

3 mittelgroße Kartoffeln

1 Möhre

120 g Knollensellerie

1 Prise Cayennepfeffer

1 Scheibe frischer Ingwer

Zubereitung: 40 Min.

Pro Liter: 2 kcal

0 g EW, 1 g F, 0 g KH

1 Die Kartoffeln schälen, abbrausen und klein schneiden. Möhre und Sellerie putzen, schälen und in Würfel schneiden.

2 Kartoffeln, Möhre und Sellerie in einen Topf geben, mit 1 l Wasser auffüllen und bis knapp unter den Siedepunkt erhitzen, dann 20 Min. ziehen lassen. Etwa 5 Min. vor dem Ende der Garzeit Cayennepfeffer und Ingwer dazugeben.

3 Die fertige Brühe durch ein Sieb gießen, das Gemüse anderweitig verwenden und die Brühe warm trinken. Die Basenbrühe täglich frisch zubereiten!

Kleine Gebrauchsanleitung

  • Grundreinigung für den Körper: Trinken Sie täglich einen Liter Basenbrühe, drei Monate lang. Und dann gucken Sie in den Spiegel …
  • Trinken Sie nachts vor dem Einschlafen ein Glas, wenn Sie mal feuchtfröhlich gefeiert haben.
  • Legen Sie einen Basenbrühentag ein, wenn es üppige Festmahlzeiten gab.
  • An sehr sportlichen Tagen, beispielsweise beim langen Wandern lohnt es sich, eine Thermoskanne mit Basenbrühe mitzunehmen. Das beugt der Übersäuerung vor.

Das Geheimnis hinter der Basenbrühe

Warum ist ein Süppchen so gesund und kann von Allergie über Gicht bis Alzheimer vielen Leiden vorbeugen? Weil es wie die Schüssler Salze wirkt – den Körper entsäuert. Was steckt dahinter? Können Sie sich an H+ und OH- aus dem Chemieunterricht erinnern? Wasserstoffionen und Hydroxylionen. Viel H+, viel Wasserstoff, heißt: sauer. Und viel OH- heißt basisch. Schweißt man beide zusammen, heißt das ganze H20, also Wasser, und das ist neutral. Im Blut will man, dass der pH-Wert (der Säuregrad) bei 7,4 liegt. Nicht sinkt, sonst wird das Blut sauer. Dafür sind die Nieren zuständig. Sie können H+ oder Mineralstoffe zurückhalten oder ausscheiden und damit den pH-Wert des Blutes konstant halten. Das ist lebenswichtig.

Das kann man messen: Wird das Blut oft zu sauer – weil Sie rauchen oder viel Fleisch, Zucker oder Weißmehl essen oder weil Ihnen bestimmte Mineralien fehlen, dann scheiden die Nieren viele H+ aus. Das können Sie mit einem Teststäbchen im Urin messen. Als normal gilt ein pH-Wert zwischen 5,5 (nüchtern) und 7,5. Liegen die Werte regelmäßig darunter oder darüber, sollten Sie Ihr gesamtes Entgiftungssystem mit der Basenbrühe entlasten.

Schlacken sind neutralisierte Säuren: Säuren sind chemische Verbindungen, die ätzend wirken. Im Körper haben wir die Magensäure, die Nahrung zerkleinert, die Milchsäure aus dem Muskel, die müde und krank macht, die Harnsäure, die in jeder Zelle entsteht und als Stein auskristallisieren kann, die Kohlensäure, die vermehrt entsteht, Zucker und Fett verbrennt … Um nicht von Säuren vergiftet zu werden, neutralisiert sie der Körper zum Beispiel mit Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium, Kalzium … Unter Schlacken versteht man also neutralisierte Säuren. Und die haben in einem gesunden Körper nichts verloren.

Schlacken wird man los: Indem man auf basenbildende Mineralien achtet wie Eisen, Mangan, Zink, Magnesium, Kalium, Kalzium. Viel stilles Wasser trinkt – und basische Lebensmittel isst. Dazu zählen: die meisten Gemüse- und Obstsorten (sogar Zitrusfrüchte!), Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Buttermilch, Frischmilch, Molke, Sojadrink, Tofu, Buchweizen, naturbelassene Öle, schwarzer Tee (der mindestens vier Minuten zieht), Kräutertee, aber auch Kartoffeln. Sie enthalten viele basisch wirkende Mineralstoffe.

Nun kennen Sie das Geheimnis der Basenbrühe.

Gazpacho
belebt wie eine Oase in der Wüste

Der Ventilator rührt in dicker Luft. Verschafft nur den Hauch einer Erleichterung. Die Eisklümpchen im Wasserglas schmelzen im Zeitraffer. Die Energie perlt mit dem Schweiß aus dem Körper. Müde, ausgelaugt, unstillbar durstig. Endlich, der Camarero stellt einen Teller Gazpacho auf den Tisch. Tomatenrot. Eiskalt. Zauberei. Jeder Löffel belebt Körper und Geist, als treffe man auf eine Oase in der Wüste. Egal, ob in der Bar in Andalusien oder an den Hundstagen bei uns.

Schon in vorrömischer Zeit erfrischten sich die Hirten Andalusiens mit einer kalten Suppe aus Brot, Knoblauch, Essig, Olivenöl, Wasser – stillten damit Hunger und Durst. Später krönten spanische Bauern die einfache Suppe mit ihrem frisch angebauten Gemüse zur »Gazpacho andaluz«, dem schnellen Energiespender für heiße Tage, der wie der Schatten einer Palme auch noch vor der Sonne schützt. Warum, lesen Sie auf >.

Ein Teller eiskalte Gazpacho im Sommer ist wie eine Oase in der Wüste.

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Andalusische Gemüsesuppe:
Gazpacho

Zutaten für 4 Portionen

8 Scheiben Vollkorntoast (ca. 200 g)

100 ml kalt gepresstes Olivenöl

4 EL Rotweinessig

2 Knoblauchzehen

700 g reife Fleisch- oder Eiertomaten

1 Gärtner- oder Salatgurke

je 1 kleine rote und grüne Paprikaschote

1 weiße Zwiebel

200 ml Gemüsebrühe oder -fond

Salz, schwarzer Pfeffer

1 TL edelsüßes Paprikapulver

Zubereitung: 60 Min.

Kühlzeit: 45 Min.

Pro Portion ca. 290 kcal

6 g EW, 19 g F, 23 g KH

1 2 Scheiben Toastbrot (ca. 50 g) beiseitelegen, den Rest klein schneiden und in eine Schüssel geben. Mit dem Olivenöl bis auf 1 EL und dem Essig beträufeln. Knoblauch schälen, durch die Knoblauchpresse dazudrücken und untermischen. Die Mischung 30 Min. ruhen lassen.

2 Inzwischen die Tomaten mit kochendem Wasser überbrühen, kalt abschrecken und häuten. Tomaten vierteln, entkernen, Stielansätze herausschneiden. 1 Tomate in kleine Würfel schneiden und beiseitestellen.

3 Gurke schälen, halbieren und entkernen. Ein Drittel fein würfeln und beiseitestellen, den Rest grob würfeln. Paprikaschoten halbieren, putzen und abbrausen. Jeweils ein Drittel der Paprika fein würfeln und beiseitestellen, den Rest klein schneiden. Zwiebel schälen, fein würfeln, ein Drittel fein würfeln und beiseitestellen.

4 Tomatenviertel, Gurken-, Paprika- und Zwiebelwürfel in eine große Schüssel oder in den Mixer geben. Das eingeweichte Brot hinzufügen und die Brühe oder den Fond dazugießen. Das Gemüse mit dem Pürierstab oder im Mixer 4–5 Min. pürieren, bis es glatt ist. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Die Suppe zugedeckt 45 Min. kalt stellen.

5 Übriges Toastbrot entrinden, würfeln. 1 EL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Toastbrotwürfel darin goldbraun rösten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Übrige Gemüse-, Zwiebel- und Brotwürfel getrennt in Schälchen geben. Die kalte Suppe kräftig durchrühren. Die Beilagen um die Suppe herum anrichten. Jeder nimmt sich davon nach Geschmack.

Tipp eiskalt serviert

Wenn im Sommer die Temperaturen auf südländische Werte klettern, können Sie noch einige große Eiswürfel in die Suppe geben.

Die Oase aus dem Suppenteller

Gazpacho ist pure Sonnen-Medizin, ein Lebenselixier an den Hundstagen, der heißesten Zeit des Jahres. Den Namen bekamen diese Tage vom Sternbild des Großen Hundes (Canis major), dessen Aufgang Ende Juli beginnt und erst etwa einen Monat später vollständig zu sehen ist.

Gazpacho liefert Wasserkraft. Hitzefrei, weil die Energie ausgeht? Nein, man kann Energie löffeln. Kalte Suppen mit Wasserfrüchten wie Tomaten und Gurken gleichen den Flüssigkeitsverlust aus. Ein Verlust von nur einem Prozent des Körpergewichts mindert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Folgen: Müdigkeit, Schwäche, Krämpfe, Bewusstseinsstörungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen …

Gazpacho wirkt wie ein Nerventonikum: Kalium und Magnesium schwitzt man an heißen Sommertagen aus. Die Stars aus dem Gazpacho – Paprika, Tomaten und Gurken – sorgen für Nachschub. Magnesium steuert Muskel- und Nervenfunktion. Ein Magnesiummangel belastet den Energiestoffwechsel, macht stressanfälliger, kann Wadenkrämpfe und Herzrhythmusstörungen verursachen. Kalium brauchen wir für den Wasser-Elektrolyt- und Energie-Haushalt und für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven. Die Folgen eines Kaliummangels: Muskelschwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Krämpfe, Stimmungsschwankungen, Herz- und Kreislaufprobleme, Darmträgheit. Übrigens: Schon vor 3000 Jahren stillten die Arbeiter im Steinbruch von Mons Claudianus in der östlichen Wüste Ägyptens mit der wasserreichen Gurke ihren Durst.

Gazpacho = Sonnenschutz: Lycopin, das die Tomate rot färbt, wirkt wie Sonnencreme von innen. Eine Studie verleiht dem Stoff einen Sonnenschutzfaktor von zwei bis drei. Lycopin lagert sich in die Haut ein, tönt sie leicht, beugt Sonnenbrand vor. Und die Paprika liefert ihren Sonnenschutz in Form von Carotinoiden, Vitamin C und E dazu. Forscher der LMU München verabreichten drei Monate lang 18 Probanden jeden Tag 2 Gramm Vitamin C und 1000 I. E. Vitamin E. Das Ergebnis: Die Sonnenbrand-Empfindlichkeit der Haut nahm bei den Studienteilnehmern signifikant ab. Hat sich die Haut mal gerötet, hilft Gurke auch von außen. Einfach Gurkenscheiben auf die verbrannten Stellen legen – das beruhigt die Haut, hilft ihr sich zu regenerieren.

Das Olivenöl im Gazpacho spendiert Ihnen nicht nur eine Extraportion Aroma und Vitamin E. Es hilft dem Körper auch, die fettlöslichen Hautschützer leichter aufzunehmen und zu verwerten.

Magische Kohlsuppe
der Start in ein schlankes Leben

Sieben Tage Kohlsuppe löffeln – der Körper entschlackt, das Immunsystem sagt »Danke« und fünf Kilo sind weg. Magie? Ja, an den Kohl hat die Natur ihren Zauberstab gelegt. Kohlsuppe ist die Initialzündung für eine ausgiebige Fettverbrennung. Man darf davon so viel essen wie man will. Je mehr, desto besser. Und: Sie wird von vielen Ärzten empfohlen. Sie holt uns raus aus der Heißhunger-Insulinfalle, reinigt den Körper, bringt den Stoffwechsel auf Trab. Nun ist Kohlsuppelöffeln keine Lebensweise, auch wenn unsere nach mehr schmeckt. Doch drei bis sieben Tage sind schnell um – und dann darf man seine Ernährung umstellen. Das Gute daran: Kohlsuppe bleibt ein Rezept fürs Leben. Ein Kohlsuppentag schlägt jedes angeschlichene Festtagskilo in die Flucht.

Ein großer Teller Kohlsuppe hat 100 Minuskalorien.

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Magische Kohlsuppe

Zutaten für 1 Tag

10 g getrocknete Steinpilze

300 g Weißkohl

150 g Möhren

3 Stangen Staudensellerie

2 große Frühlingszwiebeln

1 kleine grüne Paprikaschote

2–3 TL glutamatfreie Gemüsebrühe (Instant)

1 kleine Dose Tomaten (400 g Füllgewicht)

schwarzer Pfeffer

2 Lorbeerblätter

1 TL Wacholderbeeren

1 EL kalt gepresstes Olivenöl

frisch geriebene Muskatnuss

1 Bund Schnittlauch

Zubereitung: 40 Min.

Pro Tag ca. 340 kcal

20 g EW, 12 g F, 40 g KH

1 Die Steinpilze in 1/4 l lauwarmem Wasser 15 Min. einweichen. Inzwischen den Kohl abbrausen, putzen, in Spalten teilen, vom Strunk befreien und in Streifen schneiden. Möhren putzen und schälen. Staudensellerie putzen und abbrausen. Beides in dünne Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln putzen, abbrausen und in feine Ringe schneiden. Paprikaschote halbieren, putzen, abbrausen und klein würfeln.

2 In einem Topf 3/4 l Wasser mit Brühe aufkochen lassen, das Gemüse (bis auf die Pilze) und die Tomaten samt Saft dazugeben. Mit Pfeffer, Lorbeerblättern und Wacholderbeeren würzen.

3 Die Pilze durch ein Sieb abgießen, dabei das Einweichwasser auffangen. Die Pilze grob hacken, mit dem Einweichwasser dazugeben. Das Gemüse zugedeckt bei kleiner Hitze in 20 Min. garen.

4 Das Olivenöl unterrühren, die Suppe nicht mehr kochen lassen. Mit Muskat und Pfeffer abschmecken. Schnittlauch abbrausen, trocken schütteln und in feine Röllchen schneiden. Die Suppe damit bestreuen.

Variante

1 Bund gemischte Kräuter (z. B. Basilikum, Schnittlauch und Petersilie) hacken und zum Schluss unterrühren.

Kleine Gebrauchsanleitung

Wie sieht eine Kohlsuppen-Woche aus? Man isst Kohlsuppe – so viel wie man kann. Einfach in einer Thermoskanne mitnehmen. Dazu gibt’s Gemüse und Obst, und damit die Muskeln nicht schwinden, eine Portion Eiweiß. Am dritten Tag wird’s schwer. Dann kann man die Kohlsuppe pürieren, das hilft oft. Oder man steigt gut entschlackt aus der Insulinfalle um auf »gesund essen«, zum Beispiel mit der GLYX-Diät.

Tag 1: Erlaubt sind alle Früchte, außer Bananen, und magische Kohlsuppe so viel wie Sie wollen. Trinken Sie mindestens 3 Liter stilles Mineralwasser, ungezuckerten Kräuter- und Früchtetee, morgens und nachmittags einen Eiweißshake aus der Apotheke oder aus der Natur in Form von Molke oder Buttermilch. Bewegung nicht vergessen!

Tag 2: Alle Gemüse sind erlaubt, bis auf Mais und Erbsen. Auch mit etwas Olivenöl gedünstet. Löffeln Sie so viel Suppe wie Sie wollen. Viel trinken, warum nicht auch mal einen Gemüsesaft? Vergessen Sie nicht das Eiweiß, eine Portion Bewegung und abends gibt es eine Baked potatoe mit Kräuterquark.

Tag 3: Essen Sie Obst, Gemüse, außer Bananen, Erbsen und Mais, und Kohlsuppe nach Herzens Lust. Viel trinken, Eiweiß, Bewegung … Sie wissen schon.

Tag 4: Kohlsuppe essen, viel trinken, Eiweiß, Bewegung plus über den Tag verteilt zwei Bananen pur und eine halbe als Shake kombiniert mit Milchprodukten.

Tag 5: Kohlsuppe genießen, viel trinken, Eiweiß, Bewegung … Und als Highlight gedünsteten Fisch mit Tomaten – kein anderes Gemüse, kein Obst. Fischkasper greifen zu Hähnchen- oder Putenbrust.

Tag 6: Kohlsuppe, trinken … und Gemüse nach Lust und Laune, außer Mais und Erbsen, zu Fisch oder Geflügel.

Tag 7: Endspurt! Heute gilt das Motto von Tag 6, nur dass Sie mittags oder abends ein leckeres Pilz-Risotto genießen dürfen. Und dann sind Sie am Ziel! Sie können gleich morgen in Ihr neues, gesundes Leben starten.

Wer’s genauer wissen will, genaue Anleitung und Rezepte braucht, liest das Büchlein »Magische Kohlsuppe« (Gräfe und Unzer Verlag).

Gesund & reich mit
Sauerkrautsuppe

Sauerkraut rettete Seefahrer vor Skorbut, der Vitamin-C-Mangel-Krankheit, die erst die Kraft, dann die Zähne, dann das Leben nahm – und sorgt, an Neujahr genossen, für Geldsegen. Wunderbar! Dann passt es in unsere Suppe. Zwei Wünsche an die Zauberfee wären damit erfüllt: gesund und reich. Kapitän James Cook brachte 1776 seine Mannschaft nur dazu, das saure Kraut aus den Fässern zu essen, indem er es selbst aß und einfach so tat, als sei es eine neue Delikatesse der Reichen. Er hatte unser Rezept noch nicht.

Freilich, neu war Sauerkraut auch zu Cooks Zeiten nicht. Schon die alten Römer konservierten ganze Kohlköpfe in Salzlake und auch die Chinesen ließen Kohl vergären, um ihn haltbar zu machen. Das ganze Geheimnis: Das Kraut hobeln, stampfen und mit Salzlake bedecken. Ohne Luft beginnen Milchsäurebakterien, die Kohlenhydrate aus dem Kohl abzubauen. Dabei entstehen Kohlendioxid, Essig- und Milchsäure. Der pH-Wert sinkt, sodass sich unerwünschte Bakterien und Pilze verkrümeln, nützliche Bakterien vermehren. Und diese nützlichen Bakterien gelangen mit dem Sauerkraut in den Darm, halten ihn gesund. Das wusste schon Sebastian Kneipp (1821–1897) und empfahl Sauerkraut als Heilmittel gegen Magen-Darm-Geschwüre, Magenübersäuerung und Verstopfung.

Sauerkrautsuppe bringt den Darm auf Touren.

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Sauerkrautsuppe mit Äpfeln

Zutaten für 4 Personen

2 Zwiebeln

3 EL Öl

1 EL Weizenmehl (Type 1050)

1 EL edelsüßes Paprikapulver

1 TL rosenscharfes Paprikapulver

400 g Sauerkraut

1/8 l trockener Weißwein

1,2 l Fleisch- oder Gemüsebrühe

2 Lorbeerblätter

1 TL Kümmel

500 g vorwiegend fest kochende Kartoffeln

2 mittelgroße Äpfel

Salz, schwarzer Pfeffer

1–2 TL flüssiger Akazienhonig

3–4 Stängel Majoran

Zubereitung: 70 Min.

Pro Portion ca. 270 kcal

6 g EW, 10 g F, 35 g KH

1 Die Zwiebeln schälen, halbieren und in Halbringe schneiden. 2 EL Öl in einem Topf erhitzen, die Zwiebeln darin glasig dünsten. Mehl und beide Sorten Paprikapulver darüberstäuben und kurz anschwitzen. Sauerkraut dazugeben und kurz mitdünsten. Unter Rühren Wein und Brühe zugießen. Lorbeerblätter und Kümmel zufügen. Alles aufkochen und zugedeckt bei mittlerer Hitze 45 Min. sanft kochen lassen, dabei öfter umrühren.

2 Inzwischen die Kartoffeln schälen, abbrausen und in 2 cm große Würfel schneiden. Die Kartoffelwürfel nach 30 Min. in die Suppe geben und bis zum Schluss mitgaren.

3 Etwa 10 Min. vor dem Ende der Garzeit die Äpfel gut waschen, abtrocknen, halbieren, entkernen und die Hälften jeweils in 3–4 Spalten schneiden. Diese rundherum salzen und pfeffern. Das übrige Öl in einer Grillpfanne erhitzen und die Äpfel darin auf jeder Seite 2 Min. grillen.

4 Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Honig würzen. Den Majoran abbrausen und die Blättchen abzupfen. Die Suppe auf Teller verteilen, Apfelspalten daraufgeben und mit Majoran bestreuen.

Tuning-Tipp

Zum Schluss noch je 1 EL Schmand oder saure Sahne auf die Suppe geben.

Eine Ode an die Sauerkrautsuppe

In einem gesunden Körper steckt nicht nur ein aktiver Geist, sondern auch ein gesunder Darm. Denn der sorgt dafür, dass wir vital bleiben, leistungsfähig sind, und das ist die Grundlage zum Geldverdienen. Tja, deshalb isst man an Neujahr Sauerkraut und sollte es das ganze Jahr über immer mal wieder tun. Warum nicht mal als Suppe?

Glückliche Darmflora für glückliche Menschen: Gewinnen die bösen Darmbakterien die Oberhand, beginnen Essensreste im Darm zu faulen. Giftstoffe entstehen. Sie rauben dem Körper Vitamine und Mineralstoffe und schwächen das Immunsystem. Das ist bei vielen Menschen so. Und bei denen wirkt Sauerkrautsuppe Wunder: Milchsäurebakterien machen nicht nur Fäulnisbakterien im Sauerkraut den Garaus und konservieren es, sondern auch Pilzen, Parasiten und schädlichen Bakterien im Darm. Sie sorgen damit für eine gesunde Darmflora. Und die braucht der Körper für eine effektive Nährstoffaufnahme, eine gute Verdauung und fürs Immunsystem, von dem der größte Teil im Darm sitzt. Dort werden übrigens auch, so neue Forschungsergebnisse, Botenstoffe des Glücks produziert.

Bewegung gegen Endlossitzungen: Jeder Zweite leidet unter Verstopfung. Dagegen hilft: Sauerkraut. Das bei der Gärung entstehende Acetylcholin sorgt mit den Ballaststoffen des Sauerkrauts für viel Bewegung im Darm und damit für einen regelmäßigen Stuhlgang. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Glukosinolate und Senföle halten den Darm ebenfalls auf Trab. Und natürlich auch der Apfel in der Suppe. Er enthält wasserlösliche Ballaststoffe, die Pektine. Sie saugen sich im Darm mit Wasser voll, quellen auf, vergrößern das Stuhlvolumen. Die große Menge kitzelt den Darm, animiert ihn, sich wieder mehr zu bewegen und den Ballast loszuwerden.

Medizin gegen Krebs: Laut einer finnischen Studie hemmen Isothiocyanate im Kohl das Wachstum von Krebszellen, wenn man Sauerkraut nicht mit zu vielen Würsten isst, sondern mit Apfel. Eine Studie der Universität Kaiserslautern zeigt: Apfel-Pektine helfen in Zusammenarbeit mit Vitamin C und Polyphenolen, Darmkrebs effektiv vorzubeugen und Entzündungen zu unterdrücken. Nicht zuletzt fühlen sich Fäulnisbakterien in Anwesenheit der Apfel-Fruchtsäuren wie Tartarin- und Apfelsäure überhaupt nicht wohl.

Bitte mit Kümmel: Die im Kümmel enthaltenen ätherischen Öle regen die Verdauung an, lindern Blähungen – zum Beispiel nach Sauerkrautgenuss – und entkrampfen die Darmmuskulatur.

Macht Manager munter:
Tomatensuppe

Was trinken männliche und weibliche Alpha-Typen, die durch die Welt jetten und ständig unter Strom stehen, im Flugzeug? Tomatensaft. Gut so. Gut für die Nerven. Und was bestellen sie beim Geschäftsessen als ersten Gang? Tomatensuppe, wenn sie auf der Karte steht. Das müssen Sie mal beobachten. Ist wirklich so. Das tun auch Ministerpräsidenten wie Christian Wulff. Tomatensuppe ist nämlich ein ManagerInnen-Elixier. Denn denen mangelt es oft an Kalium. Stress drängt in Form von Adrenalin das Kalium aus dem Blut in die Zellen. Und dann plagen einen Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Der Blutzucker sinkt, das Herz stolpert. Wer dann einen Teller Tomatensuppe löffelt, tankt ungeahnte Energie. Die heißt schlicht: Kalium. Und für die Nerven kommen einfach noch ein paar Blättchen Basilikum obendrauf. Und weiter geht’s zur nächsten Landtagssitzung oder zur Entgegennahme des Preises als »Krawattenmann des Jahres«.

Wer Tomatensuppe löffelt, ist cleverer als die Konkurrenz.

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Tomatensuppe mit Kürbiskernen

Zutaten für 4 Personen

2 kg vollreife Tomaten

1 Bund Suppengrün

1 Zwiebel

4 Knoblauchzehen

1 Bund Basilikum

4 EL Olivenöl

1/8 l Gemüsebrühe

Salz, schwarzer Pfeffer

2 EL Kürbiskerne

Zubereitung: 30 Min.

Garzeit: 60 Min.

Pro Portion ca. 170 kcal

4g EW, 13 g F, 10 g KH

1 Die Tomaten abbrausen, vierteln und die Stielansätze herausschneiden. Das Suppengrün abbrausen, putzen oder schälen und klein schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen. Die Zwiebel würfeln. Den Knoblauch fein hacken. Basilikum abbrausen, trocken schütteln, zwei Drittel der Blätter grob hacken und den Rest zum Garnieren beiseitelegen.

2 Das Öl in einem breiten Topf erhitzen, Zwiebel, Knoblauch und Suppengrün darin andünsten. Tomaten und gehacktes Basilikum dazugeben, Brühe angießen und langsam aufkochen lassen, salzen und pfeffern. Nach dem ersten Aufwallen die Hitze reduzieren und die Suppe zugedeckt bei kleiner Hitze 1 Std. köcheln lassen.

3 Inzwischen die Kürbiskerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett anrösten. Die Kürbiskerne vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

4 Die Tomatensuppe durch ein Sieb passieren, noch mal mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf Suppentellern anrichten, mit Kürbiskernen und den übrigen Basilikumblättern bestreuen.

Tuning-Tipp

Wer mag, kann die Suppe zum Schluss mit einem Schuss Sahne verfeinern. Wenn sie sättigen soll, einfach eine Tasse gekochten Reis oder Nudeln darin aufwärmen.

Vorrats-Tipp

Die Suppe kann auch aus Dosen zubereitet werden – nehmen Sie dann 2 Dosen geschälte Tomaten samt Saft (à ca. 800 g Inhalt).

Kluge Manager sehen rot im Teller

Hier lesen Sie, warum Alpha-Typen, die Tomatensuppe essen, im Leben immer gewinnen – wenn sie sich nicht an schottische Kochrezepte halten, die da lauten: »Man erhitze Wasser und schütte es in rote Teller.«

Das Lebensretter-Ei des Columbus: Christoph Kolumbus entdeckte die Tomate bei den Azteken und brachte sie 1498 aus Südamerika mit nach Spanien. So rettete er schon früh vielen Generationen von gestressten Menschen das Leben. Viele Studien beweisen das: Wer gerne und viele Tomaten isst, kann sein Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um bis zu 50 Prozent reduzieren. Tomaten senken den Blutdruck. Das Risiko für Magen- oder Darmkrebs sinkt, bei dem, der regelmäßig Tomaten genießt, um bis zu 60 Prozent. Und Männer mindern auch noch ihr Prostatakrebs-Risiko, vor allem, wenn Kürbiskerne in der Tomatensuppe schwimmen. Die Ballaststoffe und Phytosterine der Tomate senken den Cholesterinspiegel. Ihr roter Farbstoff Lycopin vertreibt oxidativen Stress und wirkt antikanzerogen, senkt den Gehalt an oxidiertem LDL-Cholesterin im Körper, das die Blutgefäße verstopft.

Tipp: Lycopin kann vom Körper besser aufgenommen werden, wenn die Tomaten vor dem Verzehr zerkleinert und gekocht wurden.

Das Anti-Schnupfen-Elixier: Manager sind nur selten krank. Tomatensuppe hilft. Die in den roten Früchten enthaltenen Biostoffe der Pflanze (Flavonoide, Carotinoide) erhöhen die Aktivität der Abwehrzellen, zum Beispiel die Killer- und Fresszellen sowie B- und T-Lymphozyten. Wer täglich 0,33 Liter Tomatensaft trinkt (oder Suppe löffelt), vermehrt binnen zwei Wochen seine Lymphozyten, sein Interleukin 2. Das hasst das Schnupfen-Virus. Und: Bio-Ware enthält fast doppelt so viele Flavonoide wie konventionell angebautes Gemüse – 79 Prozent mehr Quercetin und 97 Prozent mehr Kampferol. Beide wirken antioxidativ, schützen vor Krebs, senken zu hohen Blutdruck.

Dosen erlaubt: Bis zur vollen Reife am Strauch gelassen, wandern die Früchte vitaminreich direkt in die Dose, während Frischware meist grün geerntet die halbe Welt umreist, bis sie geschmacklos und nährstoffarm im Regal stehen. Erhitzen beim Konservieren zerstört wesentlich weniger Vitamine als ein langer Transportweg.

Bitte Basilikum! Seine ätherischen Öle beruhigen die Nerven, lindern Migräne, Schlafstörungen, Angstzustände und Depressionen. Auf jedem Schreibtisch sollte ein Basilikumtöpfchen stehen. Zupfen, kauen, entstressen.

Hexensüppchen
sorgt magisch scharf für Frauenpower

Was brodelt in der Walpurgisnacht zum 1. Mai auf dem Hexenplatz bei Thale, eine Stadt in Sachsen-Anhalt, in dem Topf, um den die Hexen erst Rücken an Rücken tanzen, um dann auf ihren Besen, Mistgabeln, Katzen und anderen Fluggeräten gemeinsam zum Blocksberg aufzubrechen? Im Topf brodelt es feurig und scharf. Jede Menge Chili steht auf der Rezeptur und natürlich Nachtschattengewächse wie Tomaten und Paprika, dazu Hackfleisch, Zwiebeln, Knoblauch und verschiedene Kräuter wie Mistel, Johanniskraut, Stechapfel und Tollkirsche. Diese Drogen lassen wir lieber weg. Ersetzen sie durch Bärlauch, der wirkt auch magisch. Löffel für Löffel löst unser Hexensüppchen fröhliche Laune aus und gibt unglaubliche Energie – nennen wir sie Frauenpower. Um diesen Topf sollte man mit lauter Freundinnen sitzen. Und dann gemeinsam die Welt verbessern. Der Name Walpurgisnacht geht übrigens auf Walburga zurück, eine am 1. Mai heiliggesprochene Gelehrte und Äbtissin eines Nonnenklosters. Sie gilt als Schutzpatronin gegen böse Geister.

Magie steckt nicht nur in der Chilischote und im Bärlauch …

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Feuriges Hexensüppchen mit Bärlauch

Zutaten für 4 Personen

2 Gemüsezwiebeln

4 Knoblauchzehen

4 scharfe rote Chilischoten

je 1 rote und grüne Paprikaschote

4 EL Öl

500 g mageres Rinderhackfleisch

Salz, schwarzer Pfeffer

1 EL edelsüßes Paprikapulver

1/2 EL rosenscharfes Paprikapulver

1/2 l Fleischbrühe (selbst gemacht, Rezept >; oder Rinderfond aus dem Glas)

1 Dose Pizzatomaten (400 g Inhalt)

1 Dose rote Kidneybohnen (240 g Abtropfgewicht)

50 g frischer Bärlauch (oder Schnittknoblauch aus dem Asienladen)

Zubereitung: 75 Min.

Pro Portion ca. 490 kcal

45 g EW, 14 g F, 46 g KH

1 Zwiebeln und Knoblauch schälen und klein würfeln. Die Chilischoten putzen, abbrausen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Paprikaschoten halbieren, putzen, abbrausen und die Hälften in schmale Streifen schneiden.

2 Das Öl in einem großen Topf erhitzen. Das Hackfleisch zerpflücken und dazugeben und unter Wenden krümelig braten. Zwiebeln, Knoblauch und Chilischote dazugeben und andünsten, aber keine Farbe annehmen lassen. Die Paprikastreifen hinzufügen und kurz mitdünsten. Kräftig mit Salz, Pfeffer und beiden Sorten Paprikapulver würzen. Die Brühe angießen, die Tomaten dazugeben und unterrühren. Alles aufkochen und zugedeckt bei kleiner Hitze 45 Min. kochen lassen.

3 Inzwischen die Kidneybohnen in ein Sieb abgießen, abbrausen und gut abtropfen lassen. Bärlauch abbrausen, trocken schütteln und die harten Stängel entfernen. Die Blätter in feine Streifen schneiden. Kidneybohnen in die Suppe geben und kurz erhitzen. Das Hexensüppchen eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Bärlauch bestreuen.

Das schmeckt dazu

Roggenbrötchen oder Roggenbrot

Magie roter Schoten und grünen Lauchs

Die Walpurgisfeier geht auf die Kelten und Germanen zurück, ist vom Ursprung her ein heidnisches Spektakel. Die Ureinwohner des Harzes feierten das Ende des Winters und die Hochzeit des obersten Germanengottes Wotan. Dabei wurden auch böse Geister vertrieben und unter starken Frauen Seilschaften geknüpft. Das funktioniert heute noch, am besten beim gemeinsamen Genießen …

Was braucht Frauenpower? Klar: Eiweiß – für mehr Muskeln, mehr Abwehrkräfte, mehr Nervenbotenstoffe sowie Kreativität und gute Laune. Das liefert das magere Rinderhack. Und in dem steckt auch Eisen für regen Sauerstofftransport im Körper, und damit für mehr Leistungskraft. Und Vitamin B12. Das Energie-Vitamin wirkt ausgleichend auf das Nervensystem, hilft gegen Stress und Erschöpfung.

Die Magie roter Schoten: Gegen die trägen Fettpölsterchen kämpft die Chilischote an. Scharf macht schlank: Forscher in Taiwan stellten fest, dass der scharfe Wirkstoff Capsaicin die Einlagerung von Fett in die Zellen vermindert sowie den Stoffwechsel und Energieumsatz ankurbelt. Dass Capsaicin Nervenbotenstoffe des Glücks lockt, lesen Sie auf >. Und es hat eine weitere magische Wirkung: Capsaicin verstärkt die Durchblutung der Rezeptoren auf der Zunge, das schärft unseren Geschmacksinn, macht sensibel für die vielen Aromen auf dem Teller.

Die Zauberkraft der Kidneybohne: Sie liefert neben hochwertigem Eiweiß jede Menge energiespendende Mineralien, auch Phaseolin, ein kleiner Zauberstoff, der beim Abnehmen hilft. Phaseolin blockiert Enzyme, die Stärke in kleine Zuckermoleküle abbauen, die wiederum den Blutzucker schnell erhöhen. Durch Phaseolin bleibt der Blutzuckerspiegel konstant, der Körper schüttet nicht so viel Insulin aus. Das hält schlank, beugt Diabetes vor.

Bitte Bärlauch! Powerfrauen genießen im Frühjahr mit Vorliebe Bärlauch, denn Sie wissen, er wirkt anregend, antibiotisch, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, schweißtreibend, tonisierend. Der Wildknoblauch wächst im Frühjahr überall, es gibt ihn aber auch als Kulturpflanze beim Gemüsehändler. Zauberunkundige sollten ihn nicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechseln. Das endet nicht gut. Die sind in der Suppe giftig. Die Blätter mit den Fingern zerreiben. Wenn’s nach Knoblauch riecht, ist man auf der richtigen Spur. Die kleine Fahne kann man ruhig in Kauf nehmen – einfach gemeinsam essen.