Zu diesem Buch
«Mephisto», 1936 im Exil geschrieben, war einer der ersten Romane, die sich mit den Zuständen im Dritten Reich auseinandersetzten. Klaus Mann sah im Komödianten Höfgen den Exponenten und das Symbol «eines durchaus komödiantischen, zutiefst unwahren, unwirklichen Regimes».
Das Buch war seit seinem Erscheinen heftig umstritten und jahrelang in der Bundesrepublik verboten. (Näheres dazu in der Einleitung zur vorliegenden Ausgabe.)
Klaus Mann wurde am 18. November 1906 in München als ältester Sohn von Thomas und Katia Mann geboren. Schon als Schüler schrieb er Gedichte und Novellen. 1924 ging er als Theaterkritiker nach Berlin. Mit seiner Schwester Erika, Pamela Wedekind und Gustaf Gründgens gründete er ein Theaterensemble. Mit den eigenen Stücken «Anja und Esther» und «Revue zu Vieren» erregte er in Berlin und auf Gastspielreisen frühes Aufsehen. 1927/28 unternahm er zusammen mit Erika eine Weltreise; die von improvisierten Vorträgen und Auftritten der Geschwister finanziert wurde. Darüber schrieben sie das Reisebuch «Rundherum». 1932 veröffentlichte Klaus Mann die Autobiographie seiner bewegten Jugend «Kind dieser Zeit». Im Frühjahr 1933 emigrierte er, zunächst nach Amsterdam. Er gab dort eine literarisch-politische Monatszeitschrift heraus mit dem programmatischen Titel «Die Sammlung» und engagierte sich für die Volksfront-Politik der Hitler-Gegner. 1936 veröffentlichte er den Roman «Mephisto». Zwei Jahre später verließ Klaus Mann Europa und suchte in den USA Zuflucht. 1941/42 gab er in New York die Avantgarde-Zeitschrift «Decision» heraus. Ende 1942 wurde Klaus Mann Soldat der US Army. Er nahm am alliierten Feldzug in Nordafrika und Italien teil und besuchte im Mai 1945 als Korrespondent der Armee-Zeitung «Stars and Stripes» Österreich und das besiegte Deutschland. Zu einer Rückkehr in die alte Heimat konnte er sich nicht entschließen. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst wechselte er häufig den Aufenthaltsort. Am 21. Mai 1949 starb Klaus Mann in Cannes an den Folgen einer Überdosis Schlaftabletten.
Die im Rowohlt Verlag erschienenen und lieferbaren Werke von Klaus Mann sind auf den Seiten 401/402 verzeichnet. In der Reihe «rowohlts monographien» erschien als Band 332 eine Darstellung Klaus Manns von Uwe Naumann, die eine ausführliche Bibliographie enthält.