Anhang: Eine Auswahl relevanter
Literatur zum Thema E-Smog
Da E-Smog - also die elektromagnetische Umweltverschmutzung - ein recht kontroverses Thema ist, möchten wir betonen, dass es tatsächlich eine Reihe seriöser Wissenschafter gibt, die über E-Smog nicht nur beunruhigt sind, sondern die auch glauben, Beweise für dessen Gefährlichkeit vorlegen zu können. Um dies zu unterstreichen, und damit klar zu machen, dass dieser Roman in weiten Teilen auf realen Problemstellungen basiert, haben wir einige wissenschaftliche Literaturverweise zusammengestellt.
Ann Backhaus und Hermann Maurer, Mai
2005
Besonderer Dank geht an Prof. Dr. Max Moser (Medizinische Universität Graz und JOANNEUM RESEARCH) für seine Unterstützung bei der Zusammenstellung dieser Quellen.
Adey, WR. ”Electromagnetic fields, the modulation of brain tissue functions – A possible paradigm shift in biology.” International Encyclopedia of Neuroscience, 3rd ed., B Smith and G Adelman Eds. (Deutsch: “Elektromagnetische Felder, die Modulation von Funktionen des Gehirngewebes – ein möglicher Paradigmenwechsel in der Biologie”)
Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung der natürlichen Phänomene der Erde: dem “Wellenmeer” der natürlichen niederfrequenten elektromagnetischen Felder zwischen der Erdoberfläche und der Ionosphäre, und dem stärkeren, statischen Feld des Erdmagnetismus. Dann werden die “künstlichen” Felder diskutiert, die von Elektrogeräten wie Mikrowelle, Geschirrspüler, Harrfön usw. ausgehen. Schließlich wird der Einfluss der elektromagnetischen Felder auf Gehirnfunktionen betrachtet, wobei das derzeit aufkommende Fachgebiet des Bioelektromagnetismus vorgestellt wird.
Adey, WR, „Brain interactions with RF/microwave fields generated by mobile phones.“ International Encyclopedia of Neuroscience, 3rd ed., B Smith and G Adelman Eds. (Deutsch: “Interaktionen zwischen Gehirn und von Mobiltelefonen generierten RF/Mikrowellen-Feldern”)
Wird ein Mobiltelefon mit der Hand nahe an den Kopf gehalten, so werden 40% der abgestrahlten Energie eines typischen Mobiltelefons vom Kopf und von der Hand des Benutzers absorbiert ([Kuster et al., 1997]). Die Arbeit beschreibt die Wirkung der Mikrowellen-Felder von Mobiltelefonen auf die menschliche kognitive Leistungsfähigkeit, sowie auf die Durchblutung des Gehirns während und nach der Benutzung des Mobiltelefons.
Bioelectromagnetics Newsletter: A Publication
of the Bioelectromagnetics Society,
www.bioelectromagnetics.org.
Dieser Newsletter enthält interessante Artikel, Meinungsäußerungen
und relevante Information der IEEE zum Thema Bioelektromagnetismus.
Zum Beispiel schreibt D.L. Henshaw im Newsletter Nr. 171
(März/April 2003) über seinen mechanistischen Ansatz zu
Gesundheitsfragen im Zusammenhang mit magnetischen Feldern (Bereich
”Meinungen“) und gibt einige Referenzen auf Arbeiten über
reduzierte Melatonin-Produktion.
Cherry, N. ”Evidence that electromagnetic
fields from high voltage powerlines and in buildings, are hazardous
to human health, especially to young children.” Environmental
Management and Design Division, Lincoln University, New
Zealand.
(deutsch: “Belege dafür, dass elektromagnetische Felder von
Hochspannungsleitern und in Gebäuden gefährlich für die menschliche
Gesundheit sind, besonders für kleine Kinder”)
Der Autor stellt eine Verbindung zwischen Leukämie bei Kindern und
der elektrischen Verkabelung von Wohnungen her: “ ... Leukämie bei
Kindern steht in ursächlichem Zusammenhang mit der Wirkung von
elektromagnetischen Feldern, die durch die Verkabelung in
Wohnhäusern und durch Elektrogeräte entstehen, und steigt durch die
Nähe von Hochspannungsleitern signifikant an.”
Christensen, HC, et al. ”Cellular Telephone Use and Risk of Acoustic Neuroma.” American Journal of Epidemiology 159 (2004):277-283. (Deutsch: “Benutzung von Mobiltelefonen und das Risiko eines Gehör-Neuroms”).
In dieser dänischen Studie wird der mögliche Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und dem Auftreten von Gehör-Neuromen untersucht (ein Neurom ist eine Wucherung des Nervengewebes). Auch Langzeitnutzer (mindestens 10 Jahre) zeigen gegenüber Gelegenheitsnutzern kein erhöhtes Risiko einer derartigen Erkrankung. Außerdem konnte keine Häufung von Tumoren an der Kopfseite, an die üblicherweise das Mobiltelefon gehalten wird, festgestellt werden.
Feychting, M, et al. ”Paternal Occupational Exposures and Childhood Cancer.” Environmental Health Perspectives 109, no. 2 (Feb. 2001):193-196. (Deutsch: “Gesundheitsschädigung des Vaters am Arbeitsplatz und Krebs bei Kindern”).
Ziel dieser Studie war es, die
Hypothese zu überprüfen, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen
des Vaters kurz vor der Zeugung das Krebsrisiko seiner Nachkommen
erhöht. Unter den wichtigsten Ergebnissen war “ein erhöhtes Risiko
von Tumoren des Nervensystems, wenn der Vater am Arbeitsplatz
Pestiziden oder Lösungsmitteln ausgesetzt war oder als Maler
arbeitete, und ein erhöhtes Risiko von Leukämie, wenn der Vater am
Arbeitsplatz von Textilstaub belastet wurde, oder als Holzarbeiter
tätig war.”
Graham-Rowe, D. ”’Conclusive’ study of cell
phones fuels controversy.” New Scientist: www.NewScientist.com (21
Dez 2004).
(deutsch: “’Abschließende’ Studie über Mobiltelefone verstärkt die
Kontroverse“)
Diese Arbeit fasst die Ergebnisse einer europäischen Studie zusammen, die herausfinden sollte, ob die Strahlung von Mobiltelefonen und Stromleitungen die menschliche Gesundheit auch dann beeinträchtigen kann, wenn ihr Energieniveau so niedrig ist, dass sie üblicherweise als “harmlos” eingestuft wird. Projektleiter Franz Adlkofer von der Stiftung Verum in München sagt: “Elektromagnetische Strahlung – sowohl nieder- als auch hochfrequente – kann einen genotoxischen Effekt auf bestimmte, aber nicht alle Arten von Zellen haben, und sie kann die Funktion gewisser Gene ändern, indem sie sie aktiviert oder de-aktiviert.”
Hyland, G. ”The Physiological and Environmental Effect of Non-Ionising Electromagnetic Radiation.” Generaldirection für Forschung – Direktorat A. PE nr. 297.574 März 2001. (Deutsch: “Der Effekt nicht-ionisierender Strahlung auf Physiologie und Umwelt”)
Diese Arbeit beginnt mit einer Darstellung politischer Optionen und ist sowohl an das Europäische Parlament, also auch an die Europäische Kommission gerichtet. In der Zusammenfassung heißt es: “Eine große Bedrohung der Gesundheit stellt heute der von Menschen verursachte ‚Elektrosmog’ dar. Diese nicht-ionisierende elektromagnetische Umweltverschmutzung technologischen Ursprungs ist besonders heimtückisch, da sie sich den Sinnen entzieht. Dieser Umstand führt zu großer Nachlässigkeit bei den persönlichen Schutzmaßnahmen, obwohl man sich in Wahrheit nirgends vor dieser Gefährdung verstecken kann.”
Kundi, M, et al. ”Mobile telephones and cancer - a review of epidemiological evidence,” Journal of Toxicology and Environmental Health: Part B Critical Reviews 7, no. 5 (Sep./Oct. 2004):351-84. (Deutsch: “Mobiltelefone und Krebs – eine Kritik epidemiologischer Evidenz”).
Die Autoren prüfen die existierende Literatur (neun epidemiologische Studien) zum Thema des möglichen Zusammenhangs zwischen der Benutzung von Mobiltelefonen und dem Auftreten von Gehirntumoren. Es wird festgestellt, dass es trotz manch methodischer Mängel der Untersuchungen Hinweise darauf gibt, dass das Krebsrisiko mit steigender Latenz und Dauer der Benutzung von Mobiltelefonen höher wird.
Lonn, S, et al. ”Mobile Phone Use and
the Risk of Acoustic Neuroma.” Epidemiology 15 ,no. 66:653-659.
(Deutsch: “Benutzung von Mobiltelefonen und das Risiko von
Gehör-Neuromen”)
Diese schwedische Studie fand keinen Hinweis auf einen Zusammenhang
zwischen dem Risiko eines Gehör-Neuroms und der kurzzeitigen
Benutzung von Mobiltelefonen (kurze Latenzperiode). Allerdings
deuten die Ergebnisse in Richtung eines erhöhten Risikos bei einer
Benutzung über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren
hin.
Löscher,W und G Käs. „Conspicuous behavioural
abnormalities in a dairy cow herd near a TV and Radio transmitting
antenna.“ Prakt. Tierarzt 79:5, 437-444 (1998). (Deutsch:
“Auffallende Verhaltensabnormitäten bei Milchkühen nahe an einem
TV- und Radiosender”).
Es wird über reduzierten Milchertrag, Gesundheitsprobleme und
Verhaltensstörungen in einer Herde von Milchkühen berichtet, die
über einen Beobachtungszeitraum von zwei Jahren in der Nähe eines
TV- und Radiosenders gehalten wurden. Obwohl die Autoren auch
andere mögliche Ursachen der Abnormalitäten in ihre Untersuchungen
mit einbezogen haben, werden letztlich keine anderen Faktoren als
die messbar starken hochfrequenten elektromagnetischen Felder als
die möglichen Verursacher der Störungen genannt.
Mild, KH, et al. ”Mobile telephones and
cancer: Is there really no evidence of an association?” (Review).
International Journal of Molecular Medicine 12 (2003):67-72.
(Deutsch: “Mobiltelefone und Krebs: Gibt es wirklich keine Beweise
eines Zusammenhanges?”)
Die Autoren stellen einander einige Studien aus Schweden, Finnland,
Dänemark und den USA gegenüber, unter denen sowohl solche sind, die
einen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und Gehirntumoren
behaupten, also auch solche, die alle Beweise dafür in Zweifel
ziehen.
”Mobile phones ‘may trigger Alzheimer’s.’” BBC
News World Edition: news.bbc.co.uk (5
Feb. 2003). (Deutsch: “Mobiltelefone können Alzheimer
auslösen”).
Dieser Artikel fasst die Ergebnisse schwedischer Forschungen (L. Salford) zusammen, die eine große Zahl abgestorbener Gehirnzellen in Ratten nachwiesen, die mittlerer bis starker Strahlung ausgesetzt worden waren. Es wird behauptet, dass “Wissenschafter in Schweden herausgefunden haben, dass die Strahlung von Mobiltelefonen Gehirnbereiche schädigt, die mit Lernen, Gedächtnis und Bewegung in Verbindung stehen.”
Peplow, M. ”Magnetic field benefits bacteria.” Nature News: www.nature.com (28 Nov. 2004). (Deutsch: “Magnetfelder sind vorteilhaft für Bakterien”)
Dieser Artikel befasst sich mit den Forschungen von Peter Hore von der Universität Oxford, der einen möglichen Zusammenhang zwischen Magnetfeldern und einer chemischen Reaktion im Inneren von Zellen untersucht. Ein schwaches Magnetfeld kann eine Auswirkung auf die Produktion eines bestimmten Moleküls haben, das in Bakterien vorkommt, die Photosynthese betreiben. Diese Erkenntnis wird im Hinblick auf den Erdmagnetismus und die Fähigkeit mancher Zugvögel diskutiert, die sich über weite Strecken mit Hilfe schwacher Unregelmäßigkeiten des irdischen Magnetfeldes zu orientieren scheinen.
Salford, LG, et al. ”Nerve Cell Damage in Mammalian Brain after Exposure to Microwaves from GSM Mobile Phones.” Environmental Health Perspectives 111, no. 7 (June 2003):881-883. (Deutsch: “Schädigung von Nervenzellen in Säugetiergehirnen nach der Bestrahlung durch von GSM Mobiltelefonen ausgestrahlten Mikrowellen”)
Diese Studie untersucht die Auswirkungen verschieden starker, von Mobiltelefonen hervorgerufenen elektromagnetischen Feldern auf die Gehirne von 12 bis 16 Wochen alten Ratten. Die Wissenschafter fanden “hochsignifikante Hinweise auf Nervenschädigungen in Cortex, Hippocampus und Basalganglien der Ratten, die der Strahlung ausgesetzt waren.” Das Alter der Ratten wurden so gewählt, dass es dem Alter menschlicher Teenager entspricht.
Schüz, J and Michaelis, J. ”Abschlussbericht der EMF II-Studie.“ Technischer Bericht, Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation der Universität Mainz.
Symposium 2000: Low frequency EMF, Visible
Light, Melatonin and Cancer. University of Cologne, Germany
(2000).
(deutsch: Niederfrequente elektromagnetische Felder, sichtbares
Licht, Melatoni und Krebs”).
Enthält folgende Artikel:
• Ahlbom, A: ”Meta-analyses of EMF-studies: leukemia and brain cancer”
• Anderson, LE: ”Problems in replication of experimental studies”
• Bartsch, C: ”Melatonin and cancer: experimental and clinical aspects”
• Brainard, GC: ”Light effects on melatonin”
• Erren, TC: ”Meta-analysis of EMF-studies: breast cancer”
• Erren, TC: ”Winter darkness in the Arctic - Cancer in the light of the melatonin hypothesis”
• Feychting, M: ”Reduced cancer incidence among the blind in Sweden”
• Funk, RHW: ”ELF-MF (B=100µT) affect the microvesicle velocity and expression of adhesion molecule CD44s in rat astrocytes”
• Henshaw, DL: ”Electric components - missing link between EMF and cancer?”
• Löscher, W: ”Laboratory studies on magnetic fields, melatonin and cancer”
• Reiter, RJ: ”Historical account of the research related to EMF, melatonin and cancer”
• Schüz, J: ”German case-control study of childhood leukemia and residential magnetic fields”
• Stevens, RG: ”The melatonin hypothesis: circadian disruption and breast cancer”
• Verkasalo, PK: ”Visual impairment and cancer in Finland”
Wakefield, J. ”Toxic Inheritance: Fathers’ Job May Mean Cancer for Kids.” Environmental Health Perspectives 109, no. 2 (Feb. 2001): A84-A85. (Deutsch: “Vererbung von Vergiftungen: Der Beruf des Vaters kann Krebs für seine Kinder bedeuten”)
Dieser Artikel fasst Feychtings Studie zur Auswirkung der Art der Berufstätigkeit des Vaters auf die Gesundheit seiner Kinder zusammen.