Daten zu Leben und Werk

1797

13. Dezember: Harry Heine wird als ältestes Kind des jüdischen Kaufmanns Samson Heine und seiner Frau Peira (Peierche), genannt »Betty«, geb. van Geldern, in Düsseldorf geboren. Heine selbst gibt später oft 1799 als sein Geburtsjahr an, doch gilt das Jahr 1797 inzwischen als gesichert. Jüngere Geschwister: Charlotte (1800–1899), Gustav (1805–1886) und Maximilian (1806–1879).

 

1798

Februar: Beschneidung und Eintrag ins Register der jüdischen Gemeinde.

 

1807–1814

Besuch des katholischen Düsseldorfer Lyzeums.

 

1814

29. September: Heine verlässt das Gymnasium ohne Reifezeugnis. Danach Besuch einer Handelsschule in Düsseldorf.

 

1815

September: Beginn einer kaufmännischen Lehre im Bankhaus Rindskopf in Frankfurt am Main, die Heine nach zwei Monaten abbricht.

 

1816

Juni: Lehrzeit im Bankhaus seines Onkels Salomon in Hamburg. Heine verliebt sich in seine Cousine Amalie.

 

1818

Mai: Sein Onkel richtet Heine ein Manufakturwarengeschäft ein (»Harry Heine & Comp.«), das im folgenden März bankrott macht.

 

1819

Herbst: Beginn eines juristischen Studiums in Bonn, das durch seinen Onkel finanziert wird. Heine besucht Vorlesungen u.a. bei August Wilhelm von Schlegel.

 

1820

Oktober: Immatrikulation in Göttingen.

 

1821

23. Januar: Wegen einer Duellforderung muss Heine die Universität für eine halbes Jahr verlassen (»consilium abeundi«). April: Immatrikulation in Berlin.

 

1821–1823

Heines Berliner Zeit. Er verkehrt dort u.a. im Salon Rahel Varnhagens, hört Vorlesungen bei Hegel und wird aktives Mitglied im »Verein für Kultur und Wissenschaft der Juden«.

 

1822

August bis September: Reise nach Polen.

 

1824

Januar: Fortsetzung des Studiums in Göttingen. September/Oktober: Fußreise durch den Harz und Besuch bei Goethe in Weimar.

 

1825

28. Juni: Evangelische Taufe in Heiligenstadt auf die Namen Christian Johann Heinrich. 20. Juli: Promotion zum Dr. jur. August: Sommerurlaub auf Norderney.

 

1825–1827

Aufenthalte in Lüneburg, wo Heines Eltern inzwischen leben, und in Hamburg.

 

1826–1831

Reisebilder erscheint in vier Teilen (darin: Die Harzreise, Die Nordsee, Ideen. Das Buch Le Grand, Reise von München nach Genua, Die Bäder von Lukka, Die Stadt Lukka, Englische Fragmente).

 

1827

April bis September: Englandreise. Oktober: Das Buch der Lieder erscheint bei Hoffmann und Campe in Hamburg.

 

Ende 1827 bis Mitte 1828

Heine gibt in München zusammen mit Friedrich Ludwig Lindner die Neuen allgemeinen politischen Annalen heraus, die zum Presseimperium des Freiherrn von Cotta gehören.

 

1828

August bis November: Italienreise über Mailand, Genua, Lucca, Florenz und Venedig. 2. Dezember: Tod des Vaters in Hamburg, Heine erfährt dies erst auf der Rückreise von Italien am 27. Dezember in Würzburg.

 

1830

Heine lebt in Hamburg; Ende Juni bis Ende August: Helgolandurlaub, wo ihn die Nachricht von der Julirevolution in Frankreich erreicht. Heine unternimmt letzte Versuche, ein gesichertes Einkommen zu verdienen.

 

1831

1. Mai: Heine verlässt Hamburg und reist nach Paris, um sich dort als freier Schriftsteller niederzulassen. Er arbeitet als Korrespondent für Cottas Augsburger Allgemeine Zeitung und französische Journale. Oktober bis November: Heines Berichte über den Salon, eine Gemäldeausstellung im Louvre, erscheint unter dem Titel Französische Maler in Cottas Morgenblatt für gebildete Stände.

 

1832

Januar: Heine beschäftigt sich mit dem Saint-Simonismus, besucht ihre Versammlungen und verkehrt in ihren Kreisen. Ende Dezember: Heine veröffentlicht seine Beiträge für die Allgemeine Zeitung in Buchform unter dem Titel Französische Zustände (vordatiert auf 1833).

 

1833

März bis Juli: Die Romantische Schule erscheint.

 

1834

Oktober: Heine lernt Crescence Eugénie Mirat (1815–1883) kennen, die er Mathilde nennt, mit der er dann zusammenlebt und die später seine Frau wird.

 

1835

Januar: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland erscheint als zweiter Teil des vierbändigen Projektes Der Salon. 10. Dezember: Durch einen Bundestagsbeschluss gegen das Junge Deutschland (Gutzkow, Laube, Mundt, Wienbarg) werden auch Heines Schriften in Deutschland verboten.

 

1840

August: Publikation von Ludwig Börne. Eine Denkschrift.

 

1841

31. August: Heine heiratet seine Mathilde, wohl um sie abzusichern, falls ihm beim Duell im September etwas zugestoßen wäre. 7. September: Duell mit Salomon Strauß, dem Ehemann von Jeanette Wohl-Strauß, der früheren Lebensgefährtin von Börne. Das Duell steht in Zusammenhang mit Heines Denkschrift über Börne; Heine wird leicht verletzt.

 

1843

Januar bis März: Journaldruck der ersten Fassung von Atta Troll. 21. Oktober bis 16. Dezember: Reise nach Hamburg, erste Deutschlandreise nach 1831. Ende des Jahres: Bekanntschaft mit Karl Marx, die bis zur Ausweisung von Marx aus Paris im Januar 1845 andauert.

 

1844

Juli bis 16. Oktober: Zweiter und letzter Deutschlandbesuch, diesmal in Begleitung von Mathilde. September: Die zweite Gedichtsammlung Neue Gedichte erscheint zusammen mit Deutschland. Ein Wintermärchen. 23. Dezember: Tod Salomon Heines und nachfolgender, langwieriger Erbschaftsstreit um Heines Jahresrente.

 

1847

Januar: Atta Troll. Ein Sommernachtstraum erscheint in Buchform.

 

1848

Februar: Zeitweilig Aufenthalt im Krankenhaus wegen fortschreitender Lähmungserscheinungen. 23. Februar: Heine wird Zeuge von Straßenkämpfen während der Pariser Februar-Revolution. Durch die Revolution endet die Pension, die Heine von Seiten der französischen Regierung wohl seit den 1830er Jahren gewährt wurde. Mitte Mai: Zusammenbruch im Louvre. September: Heine ist bettlägerig und wird durch seine Krankheit in die »Matratzengruft« gezwungen.

 

1851

Juli: Campe besucht Heine und verabredet mit ihm einen neuen Lyrikband (Romanzero). September: Der dritte Lyrikband Romanzero erscheint.

 

1854

Oktober: Heines Vermischte Schriften erscheinen in drei Bänden (darin: Geständnisse, Gedichte 1853 und 1854 und Lutezia, eine Sammlung von Berichten für die Allgemeine Zeitung von Anfang der 1840er Jahre).

 

1855

Ab Juni bekommt Heine Besuch von Elise Krinitz, die er die »Mouche« (Fliege, nach einem Siegelring, den sie trug) nannte. Sie veröffentlichte später unter dem Pseudonym Camille Seiden u.a. ein Buch über die letzten Monate von Heines Leben.

 

1856

17. Februar: Heine stirbt. 20. Februar: Beerdigung auf dem Friedhof Montmartre, an der etwa 100 Menschen teilnehmen.