24

 

Nach sei­ner Lan­dung auf Dor­sai rief Cle­tus bei Ma­jor Ar­vid John­son, jetzt dienst­ha­ben­der Feld­kom­man­deur, an und bat ihn zu sich in das Gra­ha­me-Haus. Dann be­stieg er ein Flug­zeug nach Fo­ra­lie und zum Gra­ha­me-Haus, im­mer noch in sei­ner Fel­d­uni­form, ge­folgt von Bill Athyer, der sich ihm wie ein krumm­na­si­ger Schat­ten an sei­ne Fer­sen hef­te­te.

Me­lis­sa, Ar­vid und Eachan ka­men ihm an der Haus­tür ent­ge­gen. Athyer, schüch­tern trotz sei­nes Ran­ges, den er jetzt be­klei­de­te, stand be­schei­den im ent­fern­tes­ten Win­kel der Ein­gangs­hal­le, wäh­rend Cle­tus Me­lis­sa und Eachan kurz be­grüß­te und dann so­fort auf sein Ar­beits­zim­mer zu­steu­er­te, wäh­rend er Eachan und Ar­vid be­deu­te­te, ihm zu fol­gen.

„Sie auch, Bill“, sag­te er zu Athyer.

Dann schloß er die Tür des Bü­ros hin­ter sich. „Wie lau­ten die neues­ten Nach­rich­ten?“ frag­te Cle­tus sei­nen Schwie­ger­va­ter, wäh­rend er um den Schreib­tisch her­um­ging, sich hin­ter ei­nem Sta­pel von Mel­dun­gen auf­bau­te und den Blick auf den Pa­pier­berg hef­te­te.

„Es sieht so aus, als sei de­Ca­stries als Ober­kom­man­deur der ver­ei­nig­ten Al­li­anz-Ko­ali­ti­ons-Trup­pen auf der neu­en Welt be­reits vor meh­re­ren Mo­na­ten ein­ge­setzt wor­den“, er­wi­der­te Eachan. „Die Ko­ali­ti­on und die Al­li­anz ha­ben die Sa­che ge­heim­ge­hal­ten, wäh­rend die bei­den Kom­man­do­zen­tra­len ei­ne Pres­se­kam­pa­gne star­te­ten, um die Be­völ­ke­rung der Er­de auf bei­den Sei­ten mit der Idee ver­traut zu ma­chen. Auch Ar­thus Wal­co ist ein­ge­trof­fen und möch­te dich spre­chen. Es sieht ganz so aus, als wür­de ihm de­Ca­stries mit den Stib­nit­mi­nen auf New­ton Schwie­rig­kei­ten ma­chen.“

„Ja, über­all auf den neu­en Wel­ten wer­den jetzt Klein­krie­ge aus­bre­chen.. Ich wer­de Wal­co mor­gen früh se­hen“, sag­te Cle­tus. Dann wand­te er sich an Ar­vid.

„Nun gut, Arv“, sag­te er. „Wenn die Dor­sai Aus­zeich­nun­gen zu ver­ge­ben hät­ten, so wür­de ich Ih­nen so­fort ei­ne Hand­voll Or­den ge­ben. Ich hof­fe, daß Sie mir ei­nes Ta­ges ver­zei­hen wer­den, auch wenn es so aus­sah, als hät­te ich Sie im Feld be­nach­tei­ligt.“

„Al­so war es kei­ne bö­se Ab­sicht, Sir?“ frag­te Ar­vid ge­las­sen.

„Nein“, mein­te Cle­tus. „Ich be­ab­sich­tig­te, ei­ne ge­wis­se Ent­wick­lung bei Ih­nen her­bei­zu­füh­ren. Und jetzt ha­be ich mein Ziel er­reicht.“

In der Tat, die­ser Ar­vid John­son, der jetzt vor ih­nen stand, war ein ganz an­de­rer Mensch. Vor al­lem sah er min­des­tens fünf Jah­re äl­ter aus. Sein einst weiß­blon­des Haar war mit den Jah­ren dunk­ler ge­wor­den, sei­ne Haut von der Son­ne ge­bräunt. Er sah aus, als hät­te er ab­ge­nom­men, trotz­dem schi­en er ir­gend­wie brei­ter zu sein als frü­her, ein Mann mit fes­ten Kno­chen und schwel­len­den Mus­keln.

Gleich­zei­tig aber hat­te er et­was Po­si­ti­ves ver­lo­ren, näm­lich sei­ne Ju­gend­lich­keit und ei­ne freund­li­che Sanft­heit, die zu den Grund­zü­gen sei­nes Cha­rak­ters ge­hör­te. Die­se Ei­gen­schaf­ten wa­ren von ihm ge­wi­chen, hat­ten ei­nem In­grimm und ei­ner ge­wis­sen Re­ser­viert­heit Platz ge­macht, als sei er sich je­ner Kraft und je­ner Fä­hig­kei­ten be­wußt ge­wor­den, die ihn von den an­de­ren Men­schen trenn­ten, als sei ein Teil der schie­ren, phy­si­schen, fast töd­li­chen Ge­las­sen­heit in ihn über­ge­gan­gen, die Swa­hi­li sein ei­gen nann­te.

Jetzt stand er be­we­gungs­los da. Als er sich zu­vor be­wegt hat­te, war dies fast laut­los und mit ei­ner Sorg­falt aus je­nem Be­wußt­sein her­aus ge­sche­hen, daß al­le an­de­ren klei­ner und schwä­cher wa­ren als er und er auf­pas­sen muß­te, um ih­nen auch un­be­ab­sich­tigt kein Leid an­zu­tun. Er stand ne­ben Cle­tus’ Schreib­tisch wie ein Rie­se aus der Zu­kunft, ei­ne Art un­be­sieg­ba­rer Gi­gant, der al­len an­de­ren über­le­gen war, wie Alad­ins Geist aus der Fla­sche.

„Es freut mich, das zu hö­ren“, sag­te er lei­se zu Cle­tus. „Was wün­schen Sie? Was soll ich für Sie tun?“

„Schla­gen Sie ei­ne Schlacht – wenn es not­wen­dig ist“, sag­te Cle­tus. „Ich ge­be Ih­nen ei­ne Welt zum Ver­tei­di­gen. Und ich wer­de sie um zwei Dienst­gra­de zum Vi­ze­mar­schall be­för­dern. Sie wer­den mit ei­nem wei­te­ren Of­fi­zier zu­sam­men­ar­bei­ten, der eben­falls einen ganz neu­en Rang be­klei­den wird – näm­lich den Rang ei­nes Kampf­ope­ra­teurs.“

Er wand­te sich um und schau­te Bill Athyer an. „Das wird Bill sein“, sag­te er. „Als Kampf-Op wird Bill Ih­nen di­rekt un­ter­stellt sein, aber an­sons­ten über al­len an­de­ren Of­fi­zie­ren im Feld, mich aus­ge­nom­men, ste­hen.“

Ar­vid und Bill schau­ten sich an.

„Kampf­ope­ra­teur?“ sag­te Eachan. „Rich­tig“, er­wi­der­te Cle­tus. „Schau nicht so über­rascht drein, Eachan. Die­ses Ziel hat­ten wir von An­fang an an­ge­steu­ert – seit der Re­or­ga­ni­sa­ti­on und Um­schu­lung der Mann­schaft.“

Sein Blick wan­der­te zu Ar­vid und Bill zu­rück. „Der Mar­schall oder der Vi­ze­mar­schall und der Kampf­ope­ra­teur wer­den ein Ge­ne­ral­kom­man­do-Team bil­den. Der Kampf-Op ist der theo­re­ti­sche Stra­te­ge und der Vi­ze­mar­schall der Feld­tak­ti­ker. Die Zu­sam­men­ar­beit wird et­wa die glei­che sein wie die ei­nes Ar­chi­tek­ten und ei­nes Ge­ne­ral­lie­fe­ran­ten beim Bau ei­nes Hau­ses. Der Kampf-Op prüft die stra­te­gi­sche La­ge und das Pro­blem und ar­bei­tet einen Schlacht­plan aus, wo­bei er je­de Voll­macht be­sitzt und ab­so­lut freie Hand hat.“

Wäh­rend er sprach, hat­te Cle­tus be­son­ders Bill be­ob­ach­tet. Jetzt leg­te er ei­ne Pau­se ein. „Ha­ben Sie ver­stan­den, Bill?“ frag­te er.

„Ja­wohl, Sir“, er­wi­der­te Athyer.

„Dann al­ler­dings …“ – Cle­tus’ Blick wan­der­te zu Ar­vid hin­über – „… über­gibt der Kampf-Op sei­nen stra­te­gi­schen Plan dem Vi­ze­mar­schall, und von die­sem Au­gen­blick an ist er es, bei dem die Voll­mach­ten lie­gen. Er über­prüft den vor­ge­leg­ten Plan, nimmt sol­che Än­de­run­gen vor, die ihm an­ge­sichts der Pra­xis not­wen­dig er­schei­nen und führt ihn dann durch, so­bald er die Über­zeu­gung ge­won­nen hat, daß der Plan ein­wand­frei ist. Ha­ben Sie ver­stan­den, Arv?“

„Ja­wohl, Sir“, sag­te Ar­vid sanft.

„Gut“, mein­te Cle­tus. „Dann sind Sie und Bill ab so­fort von Ih­ren jet­zi­gen Pflich­ten ent­bun­den und wer­den Ihr neu­es Amt un­ver­züg­lich an­tre­ten. Die ers­te Welt, die ich Ih­nen über­ge­be, ist die Dor­sai-Welt, und die ers­te Ar­mee, mit der Sie zu ar­bei­ten ha­ben, wird aus Frau­en und Kin­dern, aus Kran­ken und Be­hin­der­ten und aus dem Mann auf der Stra­ße be­ste­hen.“

Er schenk­te den bei­den ein klei­nes Lä­cheln. „Al­so dann ans Werk, ihr bei­den“, sag­te er. „Heut­zu­ta­ge ha­ben wir al­le mit­ein­an­der kei­ne Zeit zu ver­lie­ren.“

Als sich die Bü­ro­tür hin­ter den bei­den ge­schlos­sen hat­te, über­fiel ihn plötz­lich ei­ne Mü­dig­keit, die er seit Ta­gen und Stun­den zu be­kämp­fen ver­sucht hat­te. Er schwank­te im Ste­hen und spür­te, wie ihn Eachan am Ell­bo­gen faß­te.

„Nein – es ist al­les in Ord­nung“, sag­te er. Sein Blick wur­de wie­der klar, und er schau­te in Eachans be­sorg­tes Ge­sicht. „Ich bin nur mü­de, das ist al­les. Ich ma­che jetzt ein Nicker­chen, und nach dem Abendes­sen se­hen wir wei­ter.“

Er ver­ließ das Bü­ro in Eachans Be­glei­tung, wo­bei es ihm vor­kam, als wür­de er auf Dau­nen ge­hen, und ging in sein Schlaf­zim­mer hin­auf. Dann stand er vor sei­nem Bett und ließ sich ein­fach in die Kis­sen fal­len, oh­ne auch nur sei­ne Stie­fel aus­zu­zie­hen … Das war al­les, wor­an er sich spä­ter er­in­ner­te.

Er er­wach­te kurz vor Son­nen­un­ter­gang, nahm ei­ne leich­te Mahl­zeit zu sich und ließ sich dann ei­ne hal­be Stun­de Zeit, um mit sei­nem Sohn Wie­der­se­hen zu fei­ern. Dann schloß er sich mit Eachan in sei­nem Bü­ro ein und mach­te sich dar­an, den Pa­pier­kram zu er­le­di­gen. Sie sor­tier­ten die Kor­re­spon­denz in zwei Hau­fen, einen, den Cle­tus selbst zu be­ant­wor­ten hat­te, und einen zwei­ten, den Eachan nach sei­nen kur­z­en An­wei­sun­gen über­neh­men konn­te. Die bei­den Män­ner dik­tier­ten fast bis zum Mor­gen­grau­en, bis der Tisch leer war und die er­for­der­li­chen Be­feh­le an die Dor­sai in an­de­ren Wel­ten hin­aus­ge­gan­gen wa­ren.

Das Ge­spräch, das am nächs­ten Tag mit dem VFG-Rats­vor­sit­zen­den von New­ton im Bü­ro statt­fand, war kurz und bit­ter. Die­se Bit­ter­nis hät­te fast zu ei­nem Streit ge­führt, und die Be­spre­chung hät­te sich un­ge­bühr­lich in die Län­ge ge­zo­gen, hät­te Cle­tus Wal­cos kaum ver­hüll­ten Vor­wür­fen nicht kur­zer­hand Ein­halt ge­bo­ten.

„Der Ver­trag, den ich mit Ih­nen un­ter­zeich­net ha­be“, sag­te Cle­tus, „lau­te­te, Was­ser­hüt­te und die Stib­nit­mi­nen zu er­obern und die Stadt und die Mi­nen Ih­ren Trup­pen zu über­ge­ben. Wir ha­ben je­doch nicht ga­ran­tiert, daß Sie die Kon­trol­le über die Mi­nen be­hal­ten. Es war Ih­re Sa­che, die Mi­nen zu hal­ten und mit den Bro­za zu ei­ner Ei­ni­gung zu ge­lan­gen.“

„Wir hat­ten uns ge­ei­nigt!“ sag­te Wal­co. „Aber jetzt, da Dank der Freund­lich­keit des Herrn de­Ca­stries plötz­lich Ver­stär­kun­gen in Form von fünf­zehn­tau­send Al­li­anz- und Ko­ali­ti­ons­sol­da­ten auf­ge­taucht sind, wol­len sich die Bro­za nicht mehr an die Ver­ein­ba­rung hal­ten. Sie sa­gen, sie hät­ten un­ter Druck ge­han­delt!“

„Stimmt das et­wa nicht?“ woll­te Cle­tus wis­sen.

„Dar­um geht es gar nicht! Wir brau­chen Sie und ge­nü­gend Trup­pen von den Dor­sai, und zwar so­fort, um je­nen fünf­zehn­tau­send Sol­da­ten von der Er­de zu be­geg­nen, die wie ein Da­mo­kles­schwert über un­se­ren Köp­fen hän­gen!“

Cle­tus schüt­tel­te den Kopf. „Tut mir leid“, sag­te er. „Mei­ne Söld­ner, die mir zur Ver­fü­gung ste­hen, wer­den für an­de­re drin­gen­de Ein­sät­ze ge­braucht. Und ich selbst bin eben­falls nicht frei, um nach New­ton zu kom­men.“

Wal­cos Zü­ge ver­krampf­ten sich und wur­den hart. „Sie ha­ben uns ge­hol­fen, un­ser Ziel zu er­rei­chen“, sag­te er. „Aber jetzt, wo es Schwie­rig­kei­ten gibt, las­sen Sie uns ein­fach hän­gen. Hal­ten Sie das für ge­recht?“

„War denn je von Ge­rech­tig­keit die Re­de, als Sie uns den ur­sprüng­li­chen Ver­trag un­ter­zeich­nen lie­ßen?“ er­wi­der­te Cle­tus grim­mig. „Ich kann mich nicht ent­sin­nen. Wä­re das der Fall ge­we­sen, hät­te ich Ih­nen ent­ge­gen­hal­ten müs­sen, daß Sie zwar mit Hil­fe Ih­rer fi­nan­zi­el­len Mit­tel und Ih­rer Ex­per­ten die Stib­nit­mi­ne aus­ge­baut ha­ben, aber nur, weil Sie in der La­ge wa­ren, aus der Ar­mut der Bro­zan Ih­re Vor­tei­le zu zie­hen, ein Um­stand, der je­ne da­von ab­ge­hal­ten hat, die Mi­nen selbst aus­zu­bau­en. Viel­leicht ha­ben Sie ein fi­nan­zi­el­les In­ter­es­se an die­sen Mi­nen, aber die Bro­zan ha­ben ein mo­ra­li­sches Recht dar­auf – weil es sich um na­tür­li­che Res­sour­cen han­delt. Wenn Sie dies be­dacht hät­ten, wä­re es kaum nö­tig ge­we­sen …“ Cle­tus brach plötz­lich ab.

„Ent­schul­di­gen Sie“, sag­te er tro­cken. „Ich bin et­was über­ar­bei­tet. Ich ha­be es schon lan­ge auf­ge­ge­ben, für an­de­re Leu­te zu den­ken. Wie ge­sagt, ich kann Ih­nen we­der mei­ne ei­ge­ne Per­son noch ei­ne Ex­pe­di­ti­ons­ar­mee in dem Um­fang zur Ver­fü­gung stel­len, wie Sie es for­dern.“

„Was wol­len Sie dann für uns tun?“ stam­mel­te Wal­co.

„Ich kann Ih­nen ein paar Leu­te schi­cken, die als Of­fi­zie­re Ih­re ei­ge­nen Streit­kräf­te be­ra­ten und be­feh­li­gen, vor­aus­ge­setzt daß Sie mir ver­trag­lich ver­si­chern, daß die­se Leu­te ih­re mi­li­tä­ri­schen Ent­schei­dun­gen selbst tref­fen kön­nen.“

„Was?“ rief Wal­co aus. „Das ist ja schlim­mer als gar nichts!“

„Mir soll’s recht sein, wenn Sie es nicht ak­zep­tie­ren wol­len“, sag­te Cle­tus. „Wenn dies der Fall ist, dann las­sen Sie es mich gleich wis­sen. Mei­ne Zeit ist im Au­gen­blick mehr als knapp.“

Einen Au­gen­blick herrsch­te Schwei­gen. Wal­cos Ge­sichts­zü­ge ent­spann­ten sich all­mäh­lich und lie­ßen fast einen An­flug von Ver­zweif­lung er­ken­nen.

„Wir wer­den Ih­re Of­fi­zie­re neh­men“, sag­te er, da­bei tief aus­at­mend.

„Gut. Oberst Khan wird den Ver­trag in zwei Ta­gen aus­fer­ti­gen und be­reit­stel­len. Dann kön­nen Sie die Be­din­gun­gen mit ihm be­spre­chen“, sag­te Cle­tus. „Wenn Sie mich jetzt ent­schul­di­gen wol­len …“

Wal­co ging, und Cle­tus bat Da­vid Ap Mor­gan her­ein, einen von Eachans al­ten Of­fi­zie­ren, der jetzt den Rang ei­nes Ober­kom­man­deurs im Feld be­klei­de­te. Er trug ihm auf, die Of­fi­zie­re aus­zu­wäh­len, die nach New­ton ge­schickt wer­den soll­ten, um das Kom­man­do über die Trup­pen der VFG zu über­neh­men.

„Sie kön­nen na­tür­lich den Auf­trag ab­leh­nen“, mein­te Cle­tus.

„Sie wis­sen ge­nau, daß ich das nicht tun wer­de“, gab Da­vid Ap Mor­gan zu­rück. „Was kann ich für Sie tun?“

„Dan­ke“, sag­te Cle­tus. „In Ord­nung. Ich wer­de Ih­nen et­wa zwölf­hun­dert­fünf­zig Mann mit­ge­ben, wo­bei je­der um min­des­tens ei­ne Stu­fe be­för­dert wird. Ih­re Leu­te wer­den al­le lo­ka­len Of­fi­zie­re ab­lö­sen – buch­stäb­lich al­le. Der Ver­trag wird so auf­ge­setzt, daß Sie in mi­li­tä­ri­schen Din­gen al­lein das Sa­gen ha­ben. Se­hen Sie zu, daß Sie die­ses Kom­man­do fes­ti­gen. Vor al­lem aber be­fol­gen Sie un­ter kei­nen Um­stän­den ir­gend­wel­che An­wei­sun­gen von Wal­co oder sei­ner Re­gie­rung. Sa­gen Sie den Leu­ten, wenn man Sie nicht ge­wäh­ren läßt, dann wür­den Sie ab­zie­hen und zu uns zu­rück­keh­ren.“

Da­vid nick­te. „Ja­wohl, Sir“, sag­te er. „Ha­ben Sie ir­gend­wel­che Plä­ne für die Ope­ra­tio­nen?“

„Las­sen Sie sich auf kei­ne Kämp­fe ein“, mein­te Cle­tus. „Ich brau­che Ih­nen wohl nicht zu sa­gen, daß sich Ih­re VFG-Trup­pen sich auch kaum für so et­was eig­nen. Aber selbst wenn dies an­ders wä­re, möch­te ich nicht, daß Sie kämp­fen. Ver­set­zen Sie die­sen Al­li­anz-Ko­ali­ti­ons-Streit­kräf­ten Na­del­sti­che, ani­mie­ren Sie sie zu ei­ner Ver­fol­gungs­jagd – und spie­len Sie Fuchs­jagd mit ih­nen. Füh­ren Sie sie kreuz und quer über die Land­kar­te. Ver­setz­ten Sie ih­nen im­mer wie­der einen Hieb, da­mit sie Ih­nen auf den Fer­sen blei­ben, und lö­sen Sie sich in Gue­ril­lat­rup­pen auf, wenn sie Ih­nen zu na­he kom­men. Tun Sie al­les, was not­wen­dig ist, um sie in Trab zu hal­ten, und las­sen Sie sich wie ge­sagt nach Mög­lich­keit nicht in Kämp­fe ver­wi­ckeln.“

Da­vid nick­te wie­der.

„Ich glau­be …“ – Cle­tus schau­te ihn ernst an – „… Sie wer­den in den ers­ten vier bis sechs Wo­chen et­wa sieb­zig bis acht­zig Pro­zent Ih­rer VFG-Trup­pen durch De­ser­ti­on ver­lie­ren. Die­je­ni­gen, die bei Ih­nen blei­ben, wer­den all­mäh­lich Ver­trau­en zu Ih­nen fas­sen. Sie wer­den in der La­ge sein, sie aus­zu­bil­den, so daß sie all­mäh­lich zu gu­ten Sol­da­ten wer­den.“

„Ich wer­de Ih­ren Rat be­fol­gen“, sag­te Da­vid. „Sonst noch was?“

„Nein. Aber ver­kau­fen Sie Ih­re Haut so teu­er wie mög­lich“, er­wi­der­te Cle­tus. „Las­sen Sie sie un­ge­scho­ren, wo im­mer es mög­lich ist. Ma­chen Sie es ih­nen nicht all­zu schwer, aber plün­dern Sie ihr Ma­te­ri­al. Je mehr ak­ti­ve Sol­da­ten sie ha­ben, um so här­ter wird sie je­der Ver­lust an Le­bens­mit­teln, Ge­rä­ten oder sons­ti­gem Nach­schub tref­fen. Ver­nich­ten Sie al­les, was Ih­nen un­ter die Fin­ger kommt, neh­men Sie je­de sich bie­ten­de Ge­le­gen­heit wahr.“

„Ver­stan­den“, sag­te Da­vid. Dann ging er pfei­fend aus dem Zim­mer und be­gab sich in das na­he ge­le­ge­ne Fal Mor­gan, um sei­ne Sa­chen zu pa­cken. Wie al­le Mit­glie­der sei­ner Fa­mi­lie be­saß auch er ei­ne an­ge­neh­me Stim­me und ver­stand es, sanft und fast künst­le­risch zu pfei­fen. Wäh­rend er pfei­fend durch die Ein­gangs­hal­le ging und der Pfeif­ton im­mer schwä­cher wur­de, bis er schließ­lich die Haus­tür des Gra­ha­me-Hau­ses hin­ter sich schloß, fiel Cle­tus plötz­lich ein Lied ein, das ihm Me­lis­sa einst vor­ge­spielt und vor­ge­sun­gen hat­te. Es war ei­ne klei­ne, ein­fa­che, hüb­sche Me­lo­die, die ein jun­ges Mit­glied der Fa­mi­lie Ap Mor­gan kom­po­niert hat­te, ein jun­ger Mann, der in ir­gend­ei­nem Feld­zug ge­fal­len war, als Me­lis­sa noch sehr jung war, lan­ge be­vor Cle­tus zu den Dor­sai stieß.

Er konn­te sich nicht mehr ge­nau an den Text er­in­nern, aber es ging wohl um die Er­in­ne­run­gen ei­nes jun­gen Sol­da­ten an das Haus, in dem er auf­ge­wach­sen war, wäh­rend er auf einen Marsch­be­fehl war­te­te, das ihn in an­de­re Wel­ten ent­führ­te.

 

Fal Mor­gan, Fal Mor­gan, der Mor­gen graut, dei­ne Mau­ern, dein Dach sind mir nah und ver­traut …

Cle­tus schüt­tel­te sich und streif­te die sen­ti­men­ta­le Stim­mung ab, die ihn zu über­kom­men droh­te. Dann mach­te er sich dar­an, die Leu­te aus­zu­su­chen, die er be­för­dern und Da­vid mit­ge­ben woll­te.

Wäh­rend der kom­men­den Wo­chen hielt die Nach­fra­ge nach den Be­rufs­sol­da­ten der Dor­sai wei­ter an. Über­all, wo Cle­tus ei­ne Aus­ein­an­der­set­zung ge­won­nen hat­te, war die kom­bi­nier­te Streit­macht der Al­li­anz und der Ko­ali­ti­on in Ak­ti­on und ver­such­te, die La­ge zu ih­ren Guns­ten zu ver­än­dern.

Die Be­mü­hun­gen der ir­di­schen Streit­kräf­te wa­ren ge­wich­tig und ga­ben zu man­cher Be­sorg­nis An­laß. Die Al­li­anz und die Ko­ali­ti­on hat­ten über ei­ne hal­be Mil­li­on Sol­da­ten über die neu­en Wel­ten ver­teilt. Wä­ren all die­se Trup­pen bei all den krie­ge­ri­schen Un­ter­neh­mun­gen, die Dow de­Ca­stries plan­te, voll ein­satz­be­reit ge­we­sen, so hät­ten we­der die Dor­sai noch die an­ge­grif­fe­nen Ko­lo­ni­en mehr als ein paar Ta­ge Wi­der­stand leis­ten kön­nen.

Was nun die­se 500 000 Mann be­traf, so war min­des­tens die Hälf­te mit an­de­ren Auf­ga­ben als de­nen ei­nes Kampf­sol­da­ten oder Fel­d­of­fi­ziers be­traut. Und von den et­wa 250 000 Mann, die für den Ein­satz im Feld üb­rig­b­lie­ben, wa­ren mehr als 150 000 stets durch ver­schie­de­ne Um­stän­de am Ein­satz ge­hin­dert – sei es durch an­der­wei­ti­ge Tä­tig­keit oder weil sie es ein­fach ver­stan­den, sich durch ir­gend­wel­che Aus­re­den dem Ein­satz im Feld zu ent­zie­hen.

Aber selbst un­ter die­sen Leu­ten herrsch­te Miß­trau­en und Ri­va­li­tät, ins­be­son­de­re un­ter den ehe­ma­li­gen Of­fi­zie­ren der Al­li­anz und ih­ren neu­en Ko­ali­ti­ons­part­nern. Au­ßer­dem herrsch­ten auch Un­be­küm­mert­heit und Miß­gunst un­ter all den ver­schie­de­nen Rang­stu­fen und ver­schie­de­nen po­li­ti­schen An­sich­ten, wie es in ei­ner großen, schnell zu­sam­men­ge­wür­fel­ten Part­ner­schaft mi­li­tä­ri­scher Ein­hei­ten in ei­nem sol­chen Fall üb­lich ist.

Wenn man all dies be­rück­sich­tig­te, blie­ben al­ler­dings im­mer noch et­wa 80 000 Mann üb­rig. Die­sen gut aus­ge­bil­de­ten und vor­züg­lich aus­ge­rüs­te­ten Trup­pen von der Er­de stan­den et­wa 200 000 schier un­brauch­ba­re und prak­tisch nicht aus­ge­rüs­te­te Ko­lo­ni­al­sol­da­ten plus ei­ne Hand­voll Dor­sai ge­gen­über. Cle­tus war kaum in der La­ge, 20 000 Dor­sai auf die Bei­ne zu stel­len, selbst wenn er al­le männ­li­chen We­sen die­ser klei­nen Welt ein­schließ­lich der Krüp­pel und Be­hin­der­ten zwi­schen zwölf und acht­zig zu sei­nen Fah­nen ge­ru­fen hät­te.

Die ei­ne Lö­sung be­stand dar­in, klei­ne Dor­sai-Kon­tin­gen­te zu ent­sen­den, um den Ko­lo­ni­al­trup­pen dort bei­zu­ste­hen, wo die Ko­lo­ni­al­trup­pen ein Mi­ni­mum an Aus­bil­dung und Schlag­kraft auf­zu­wei­sen hat­ten. Wo dies nicht der Fall war – et­wa auf Cas­si­da – oder wo es ein­fach kei­ne ein­hei­mi­schen Ko­lo­ni­al­trup­pen gab – wie auf St. Ma­rie – wä­ren ech­te Dor­sai-Kon­tin­gen­te von­nö­ten ge­we­sen.

„Warum kön­nen wir das nicht ein­fach las­sen?“ woll­te Me­lis­sa wis­sen, nach­dem sie ei­ne Nach­bars­fa­mi­lie be­sucht hat­te, die wie­der ein­mal den Ver­lust ei­nes männ­li­chen Mit­glie­des zu be­kla­gen hat­te. „Warum müs­sen wir un­be­dingt Leu­te hin­aus­schi­cken?“

„Aus dem glei­chen Grund, der die Al­li­anz und die Ko­ali­ti­on be­wo­gen hat, sich zu­sam­men­zu­schlie­ßen und ih­re Leu­te hin­aus­zu­schi­cken, um al­les zu zer­stö­ren, was wir bis­her auf­ge­baut ha­ben“, er­wi­der­te Cle­tus. „Wenn sie uns an ir­gend­ei­nem be­lie­bi­gen Punkt schla­gen, min­dern sie un­se­ren Wert und un­ser An­se­hen als Söld­ner in den Au­gen der an­de­ren Ko­lo­ni­en. Das ist es, was Dow letz­ten En­des bezweckt. Dann wer­den sie nach Dor­sai kom­men und uns al­le ver­nich­ten.“

„Du kannst es nicht wis­sen – ob sie wirk­lich dar­auf aus sind, uns zu ver­nich­ten.“

„Ich kann zu kei­nem an­de­ren Schluß kom­men, und nie­man­dem sonst, der sich die Sa­che reif­lich über­legt hat, wird es an­ders er­ge­hen“, sag­te Cle­tus. „Wir wür­den je­den Feld­zug ge­win­nen und un­se­re Über­le­gen­heit ih­ren Trup­pen ge­gen­über be­wei­sen. Mit et­was Glück wä­ren die Trup­pen der Al­li­anz und der Ko­ali­ti­on über­all in den neu­en Wel­ten über­flüs­sig. Wird aber ei­ne mi­li­tä­ri­sche Un­ter­stüt­zung von der Er­de über­flüs­sig, so schwin­det auch der Ein­fluß der Er­de in den Ko­lo­ni­en. Wenn sie ge­win­nen, kön­nen sie sich in den neu­en Wel­ten hal­ten. Wenn hin­ge­gen wir ge­win­nen …“

„Ge­win­nen!“ schnaub­te Eachan, der sich zu die­ser Zeit im Zim­mer auf­hielt.

„Wenn wir ge­win­nen“, wie­der­hol­te Cle­tus, wäh­rend er sei­nen Schwie­ger­va­ter fest im Au­ge be­hielt, „wird sich al­les zum Bes­se­ren wen­den. Es ist ei­ne Über­le­bens­fra­ge – und so­bald al­les vor­bei ist, wird ei­ner von uns bei­den das Feld räu­men müs­sen – ent­we­der die Er­de oder Dor­sai.“

Sie starr­te ihn mit weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen an, und für ei­ne Wei­le herrsch­te Stil­le. „Ich kann es ein­fach nicht glau­ben!“ sag­te sie schließ­lich und wand­te sich an ih­ren Va­ter. „Va­ti …“

„Oh ja, es stimmt schon“, sag­te Eachan vom an­de­ren En­de des Zim­mers her. „Wir sind et­was zu er­folg­reich ge­we­sen – denk nur an Cle­tus’ Feld­zü­ge auf New­ton und ähn­li­chen Wel­ten. Wir ha­ben so­wohl die Al­li­anz als auch die Ko­ali­ti­on vor den Kopf ge­sto­ßen. Nun sind sie aus­ge­zo­gen, um ih­re ei­ge­ne Po­si­ti­on zu si­chern. Sie sind sehr groß, und wir sind sehr klein … und wir ha­ben un­se­re letz­ten Re­ser­ven hin­aus­ge­sandt, die wir noch hat­ten.“

„Wir ha­ben in der Tat kei­ne Re­ser­ven mehr“, mein­te Cle­tus.

Eachan schwieg, und Me­lis­sa wand­te sich wie­der an Cle­tus.

„Nein“, sag­te Cle­tus, ob­wohl Me­lis­sa nichts ge­äu­ßert hat­te. „Ich den­ke nicht dar­an zu ver­lie­ren.“

Eachan sag­te im­mer noch nichts. In der ein­ge­tre­te­nen Stil­le war von fern die Haus­glo­cke zu hö­ren. Gleich dar­auf öff­ne­te ein Be­diens­te­ter die Tür.

„Re­bon, der Ge­sand­te der Exo­ten bei den Dor­sai, Sir“, mel­de­te er.

„Füh­ren Sie ihn her­ein“, sag­te Cle­tus. Der Die­ner trat bei­sei­te, und ein klei­ner Mann in blau­er Ro­be trat ins Zim­mer.

Sein Ge­sicht war gleich­mü­tig und ge­faßt, wie es bei den Exo­ten Sit­te war, aber den­noch ir­gend­wie sehr ernst. Er trat auf Cle­tus zu, wäh­rend die­ser und Eachan sich er­ho­ben.

„Ich fürch­te, ich brin­ge schlech­te Nach­rich­ten, Cle­tus“, sag­te er. „Ei­ne mi­li­tä­ri­sche Ein­heit der Al­li­anz-Ko­ali­ti­on-Frie­dens­ar­mee hat das ma­ra­ni­sche Kraft­werk nebst al­len Ein­rich­tun­gen und Tech­ni­kern in ih­re Ge­walt ge­bracht.“

„Aus wel­chem Grund?“ schnapp­te Eachan.

„Die Ko­ali­ti­on hat An­sprü­che ge­gen­über der VFG auf New­ton an­ge­mel­det“, sag­te Re­bon, in­dem er das Ge­sicht leicht Eachan zu­wand­te. „Sie ha­ben das Kraft­werk als Pfand für Ih­re For­de­run­gen an die VFG be­setzt. Mon­dar …“ – er wand­te sich wie­der an Cle­tus – „… bit­tet um Ih­re Hil­fe.“

„Wann ist das pas­siert?“ frag­te Cle­tus.

„Vor acht Stun­den“, sag­te Re­bon.

„Acht Stun­den!“ ex­plo­dier­te Eachan. Das schnells­te Raum­schiff – und es gab kei­ne an­de­re Mög­lich­keit, Nach­rich­ten durch den in­ter­stel­la­ren Raum zu über­mit­teln – brauch­te min­des­tens drei Ta­ge, um die Ent­fer­nung von meh­re­ren Licht­jah­ren zwi­schen Ma­ra und Dor­sai zu­rück­zu­le­gen. Re­b­ons Au­gen ver­schlei­er­ten sich.

„Ich ver­si­che­re Ih­nen, daß es wahr ist“, mur­mel­te er.

„Und wo sind die Trup­pen her­ge­kom­men?“ woll­te Eachan wis­sen und ris­kier­te einen Blick auf Cle­tus. „Wir ha­ben an­ge­nom­men, sie hät­ten kei­ne wei­te­ren Trup­pen zur Ver­fü­gung!“

„Zwei­fel­los von den Freund­li­chen“, er­wi­der­te Cle­tus.

Re­bon hob lang­sam den Blick zu Cle­tus. „Das stimmt“, sag­te er mit ei­nem An­flug von Über­ra­schung. „Ha­ben Sie das er­war­tet?“

„Ich ha­be er­war­tet, daß sich de­Ca­stries von Har­mo­nie und Ver­ei­ni­gung Hil­fe holt“, sag­te Cle­tus brüsk. „Ich bre­che so­fort auf.“

„Zum ma­ra­ni­schen Kraft­werk?“ In Re­b­ons Stim­me schwang Er­leich­te­rung mit. „Kön­nen Sie denn Leu­te auf­trei­ben, um uns zu hel­fen?“

„Nein. Al­lein. Nach Kul­tis“, sag­te Cle­tus, schon im Be­griff, den Raum zu ver­las­sen, „um mit Mon­dar zu spre­chen.“

Als er an Bord des Raum­schif­fes ge­hen woll­te, das ihn nach Kul­tis brin­gen soll­te, stieß er an der Trep­pe auf Vi­ze­mar­schall Ar­vid John­son und Kampf­ope­ra­teur Wil­liam Athyer, die er hier­her­be­or­dert hat­te. Cle­tus blieb für einen Au­gen­blick ste­hen, um mit ih­nen zu spre­chen.

„Nun“, sag­te Cle­tus, „sind Sie im­mer noch der Mei­nung, ich hät­te Sie aufs Ab­stell­gleis ge­scho­ben, als ich Ih­nen das Kom­man­do zur Ver­tei­di­gung von Dor­sai übergab?“

„Nein, Sir“, er­wi­der­te Ar­vid und schau­te ihn ge­las­sen an.

„Gut. Dann ist es al­so Ihr Bier“, mein­te Cle­tus. „Sie ken­nen un­se­re Grund­sät­ze, die sie bei Ih­ren Ak­tio­nen zu be­rück­sich­ti­gen ha­ben. Viel Glück.“

„Vie­len Dank, Sir“, sag­te Bill. „Das­sel­be für Sie.“

„Ich ha­be nicht das Ver­gnü­gen, die Da­me For­tu­na zu ken­nen“, gab Cle­tus zu­rück. „Ich kann es mir auch nicht leis­ten, mit ihr zu rech­nen.“

Dann stieg er die Trep­pe hin­auf, und die Tür des Raum­schif­fes schloß sich hin­ter ihm.

Fünf Mi­nu­ten spä­ter hob das Raum­schiff don­nernd vom Bo­den ab, stieg him­mel­wärts und ver­lor sich im Welt­raum.