Kapitel 6: August – Erntemond

Wie der August zu seinem Namen kam

Der römische Kaiser Augustus stand Pate für diesen Monatsnamen. Der ursprünglich sechste Monat im alten Rom hieß daher auch Sextilis (nach dem Lateinischen sextus – der sechste). Weil Augustus im Sextilis des Jahres 43 vor unserer Zeitrechnung sein erstes Konsulat innehatte, wurde dieser Monat später ihm zu Ehren umbenannt. Und damit der August nicht schlechter „dastand“ als der nach Caesar benannte Juli, bekam er ebenfalls einen Tag angehängt...

Augustus (heißt im Lateinischen der „Erhabene“) war seit dem Jahre 27 vor unserer Zeit der Ehrentitel der römischen Kaiser. Im alten Rom nannte man früher jemanden so, der vom Geist der Orakelgöttin Juno Augusta erfüllt war. Die christliche Kirche führte den August später auf den heiligen Augustinus zurück.

Aus alter Zeit stammt noch so manch andere Benennung für den August: Man nannte ihn Ernting oder Erntemond; der Name Aranmânoth stammt aus der Zeit Karls des Großen und bezeichnete die gesamte Erntezeit von Ende Juli bis Ende August. Andere Namen für den August sind Augst, Schnittmonat, Koch- oder Hitzemonat. Aus dem Mittelalter stammt Bismânoth – ein Hinweis darauf, dass zu dieser Jahreszeit das geplagte Vieh von Insektenstichen biset wie toll auf der Weide herumläuft.

Volksglaube

  • Der Aberglaube sagt, in den oft heftigen Gewittern am Monatsanfang „tanze ausgelassen der Teufel“. Deshalb sollte man Anfang August nicht heiraten.
  • Augustgeborene galten jedoch als besondere Glückskinder.
  • Badete man in einer kalten Quelle an den ersten drei Sonntagen im August, so blieb man gesund. Besonders förderlich war das Baden in Gletscherwasser.
  • Frauendreißiger nannte man die Zeit zwischen Mariä Himmelfahrt (15. August) und Mariä Geburt (8. September).
  • Der Frauendreißiger war nicht nur Fastenzeit, sondern wurde besonders der Verehrung der Muttergottes gewidmet.
  • Der Festtag Maria Himmelfahrt am 15. August war neben dem Frauendreißiger auch ein der wichtiger Tag zum Sammeln von Heilkräutern: Jetzt hatten sie ihrer größte Heilkraft. Die Kräuterweihe in katholischen Gegenden ist ein Überbleibsel dieses alten Glaubens: Das Kräuterbündel ist von Region zu Region verschieden - es sollte aber immer Salbei, Lavendel, Wermut, Petersilie und Kamille enthalten.
  • Gesegnete Eier, die man am „Großen Frauentag“ – also am 15. August – aß, sollten besonders kräftigend sein.

Kalendarium

1. August: Lostag, Verworfener Tag, Hundstage

An Petri Kettenfeier gehen die Störche fort.

2. August: Hundstage

Ist's von Petri bis Lorenzi heiß,
dann bleibt der Winter lange weiß.

3. August: Hundstage

Je mehr der heilige Dominikus schürt,
umso mehr man im Winter friert.

4. August: Lostag, Hundstage

Hitze an Sankt Dominikus,
ein strenger Winter kommen muss.

5. August: Lostag, Hundstage

Regen an Mariä Schnee
tut dem Korn tüchtig weh.

6. August: Hundstage

Sankt Oswald muss recht trocken sein,
sonst wird teuer Korn und Wein.

7. August: Lostag, Hundstage

An Sankt Afra Regen
kommt dem Bauern ungelegen.

8. August: Hundstage

Wenn die Tage vor und nach Oswald
die Äpfel unter den Bäumen braten,
so erfrieren im Winter die Reben.

9. August: Hundstage

Der August muss Hitze haben,
sonst wird der Obstbaumsegen begraben.

10. August: Lostag, Hundstage

Sankt Lorenz mit heißem Hauch
füllt dem Bauern Fass und Schlauch.

Lässt Sankt Lorenz den Weinberg braten,
wird die Traube wohl geraten.

11. August: Lostag, Hundstage

Nach Sankt Laurenzii
wächst das Holz nicht mehr.

12. August: Hundstage

Stellt im August sich Regen ein,
so regnet es Honig und guten Wein.

13. August: Lostag, Hundstage

Wie das Wetter an Kassian
hält es viele Tage an.

14. August: Hundstage

Was der August nicht kocht,
kann der September nicht braten.

15. August: Großer Lostag, Mariä Himmelfahrt, Hundstage

Beginn des Frauendreißigers: Dieser Feiertag ist traditionsgemäß ein großer katholischer Feiertag, der vor allem auf dem Lande für die Frauen gilt. Während des „Frauendreißigers“ (bis 8. September) hatten die Kräuter ganz besondere Heilkräfte.

Hat uns're Frau gut Wetter,
wenn sie zum Himmel fährt,
gewiss sie guten Wein beschert.

16. August: Lostag, Hundstage

Wenn Sankt Rochus trübe schaut,
kommt die Raupe in das Kraut.

17. August: Verworfener Tag, Hundstage

Wenn's im August aus Norden weht,
beständiges Wetter vor dir steht.

18. August: Hundstage

August ohne Feuer
macht das Brot teuer.

19. August: Hundstage

Nasser August macht teure Kost.

20. August: Hundstage

Wenn die Schwalben jetzt schon ziehen,
sie vor naher Kälte fliehen.

21. August: Verworfener Tag, Hundstage

Wie der August heuer war,
wird sein der nächste Februar.

22. August: Verworfener Tag, Hundstage

Fertigt die Spinne nur ein kleines Gewebe,
hat die Witterung nur kurze Dauer.

23. August: letzter der Hundstage

Das Zeichen der Jungfrau beginnt.

24. August: Großer Lostag, Bartholomäustag

Bartholomäus hat’s Wetter parat,
für den Herbst bis zur neuen Saat.

Wie das Wetter am Bartheltag sich stellt ein,
so soll’s den ganzen September sein.

Regen an Sankt Bartelmä
tut den Trauben weh.

Der Barthelmann
hängt dem Hopfen Trollen an.

25. August: Aussaattag

Aussaattag für Winterweizen, Wintergerste und Rübensaat.

Zu Jakobi (25. Juli) werden die Apfel gesalzen,
zu Bartholomä geschmalzen.

26. August: Lostag, Aussaattag

Bleiben die Störche bis nach Barthelmä,
kommt ein Winter, der tut nicht weh.

Aussaattag für Winterweizen, Wintergerste und Rübensaat.

27. August:

28. August: Lostag

Um die Zeit von Augustin
geh’n die warmen Tage hin.

29. August: Verworfener Tag, Aussaattag

Aussaattag für Winterweizen, Wintergerste und Rübensaat.

Späte Rosen im Garten,
schöner Herbst und der Winter lässt warten.

30. August: Lostag

Bischof Felix zeigt uns an,
was wir in vierzig Tag’ für Wetter han.

31. August:

St. Raimund treibt die Wetter aus.